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Verschwörungstheorien in der antiautoritären Gesellschaft (Teil 1)

17. September 2025

Es gibt zwei Richtungen, die dem Denken „orgonometrisch“ zur Verfügung stehen: quasi „induktiv“ zurück zum „gemeinsamen Funktionsprinzip“ (common functioning principle, CFP) oder quasi deduktiv ausgehend vom CFP vorwärts zu den unendlich vielen potentiellen Variationen.

In jedem Kriminalfall geht man induktiv vor, d.h. am Anfang stehen die überwältigend vielen konkreten Erscheinungen, mit denen der Detektiv konfrontiert ist. Das verengt sich zusehends auf immer weniger signifikante Details und Indizienstränge und wird entsprechend immer abstrakter. Die möglichen Tatszenarien verengen sich zusehends auf wenige, die möglichen Täter auf immer weniger. Sagen wir, den Koch, den Gärtner und den Butler. Neue Beweise und die pure Logik lassen schließlich nur den Butler über, den einen, sagen wir, „Mr. Reginald Sweeny“. Das ist rationales Denken, das im Verlauf immer abstrakter wird, aber dann doch bei einer konkreten Person landet und den Täter so dingfest macht.

Anders ist das mit Verschwörungstheorien bestellt. Dort steht der Täter praktisch von Anfang an fest, wie etwa bei den Morden an J.F. Kennedy und jetzt Charlie Kirk. Aber dann kommen die vermeintlichen „Experten“, die typischerweise von nichts eine Ahnung haben, etwa was Eintritts- und Austrittswunden betrifft und wie sich angeschossene Gliedmaßen bzw. der ganze Rumpf jeweils bewegen. „Deduktiv“ bauen dann diese Leute aus diesem vermeintlichen „CFP“ eine ganze Welt aus fiktiven Szenarien auf, die zu immer neuen fiktiven „Tätern“ führen, bis das ganze sich in einem sich unendlich verzweigenden Labyrinth verliert.

Das heißt weder, daß die eine oder andere Verschwörungstheorie nicht doch recht behalten wird, noch, daß Detektive nicht vollkommen Unschuldige vermeintlich „dingfest“ machen. Es heißt nur, daß der induktive Ansatz tendenziell mit klarem Denken und einem entsprechend relativ panzerungsfreien okularen Segment einhergeht, ohne daß das Resultat in allen Fällen richtig sein muß. Der deduktive Ansatz hingegen weist alle Merkmale irrationalen, sozusagen „gepanzerten“ Denkens auf, was nicht ausschließt, „daß auch ein blindes Huhn ein Korn findet“.

Ich kann nur immer wieder auf den Gerichtsprozeß gegen Lee Harvey Oswald verweisen – zwar fiktiv und 20 Jahre später in England durchgeführt, aber doch so, als wäre Oswald noch am Leben gewesen und hätte einen fairen Prozeß erhalten. Der Ankläger hat gewonnen, weil er exakt so vorgegangen ist, wie oben kurz umrissen. Oswalds Verteidiger hat verloren, weil er sich in vagen Szenarien, Verschwörungstheorien und moralischen Appellen („Gerechtigkeit“) verlor und dabei sichtlich bemüht war, die Aufmerksamkeit der Geschworenen vom CFP abzubringen und in immer abstrusere Gefilde des Möglichen zu führen:

Beim Attentat auf Charlie Kirk zeichnet sich jetzt das gleiche ab! Wieder werden Jahrzehnte mit haltlosen Spekulationen über vermeintliche „Widersprüche“ vertan werden, weil die Menschen biophysisch schwer geschädigt sind, insbesondere in ihrem Augensegment. Leute, die dir dann drolligerweise sagen: „Ja SIEHST du das nicht!“ Und wieder mit vorsichtig verbrämten Anspielungen antisemitischer Natur:

Hier ein typischer Kommentar zu einem dieser lächerlichen Videos, die „beweisen“, daß Kirk von rechts erschossen wurde: „This Tyler Robinson guy is nothing more than a patsy a scapegoat Charlie Kirk got the JFK treatment. One more victim of Israel.“

An sich ist das alles ein Fall für die Psychiatrie…., aber trotzdem: Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.

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