DER ROTE FADEN (Band 2): 5. Mildred Brady zieht weitere Kreise
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Warum all die langweiligen Fallgeschichten im JOURNAL OF ORGONOMY? (Teil 2)
25. Juli 2019Der erste Teil schloß mit Dr. Konias Verdammung der Laientherapie. Was wirkliche Orgontherapie ist, hat Konia wie folgt auf klassische Weise dargestellt:
Orgastische Potenz ist die Fähigkeit, sich der unwillkürlichen Erschütterung des Organismus vollständig zu ergeben und die sexuelle Erregung auf dem Höhepunkt der Genitalumarmung vollständig zu entladen. Personen mit dieser Fähigkeit sind genitale Charaktere.
Bei der klinischen Beobachtung von Individuen und Gruppen fand Reich heraus, daß die große Mehrheit der Menschen an einer Störung der orgastischen Potenz leidet. Die Bedeutung dieses allgegenwärtigen Zustands ist tiefgreifend: er hindert den Organismus daran, seine Energiewirtschaft zu regulieren. Gleichzeitig manifestiert sich die überschüssige Energie, die nicht ausreichend entladen wird, über das gesamte Spektrum der menschlichen Gefühls- und Verhaltenspathologie hinweg. Die Charakterdiagnose des Individuums ist lediglich eine Beschreibung der Art und Weise, in der spontane orgastische Empfindungen und Bewegungen blockiert werden. Der Patient ist in seinem Panzer buchstäblich eingeschlossen. Eine korrekte Charakterdiagnose ist der notwendige Schlüssel, um seine neurotische Struktur zu entsperren. Die klinische Beobachtung zeigt immer wieder, daß die erfolgreiche Auflösung der neurotischen Charakterstruktur (Panzer) des Patienten auf der Grundlage einer korrekten Charakterdiagnose letztendlich von spontanen Bewegungen des Gesamtorganismus und überwältigenden Lustempfindungen im Genital begleitet wird – beides Voraussetzungen für orgastische Potenz. Ohne die strikte Einhaltung des Standards der orgastischen Potenz mit dem Ziel der Genitalität als Gesundheitskriterium ist eine medizinische Orgontherapie nicht möglich. Die Ausrichtung der Therapie wird streng von diesem Ziel bestimmt. Ohne sie ist die Therapie richtungslos und das Ergebnis eine Sache des Zufalls. (The Journal of Orgonomy 50(2), S. 215f)