Posts Tagged ‘Wertesystem’

Reichs WAS IST KLASSENBEWUSSTSEIN? 90 Jahre später

23. Oktober 2024

1934 erläuterte Reich in seiner Schrift Was ist Klassenbewußtsein?, wie das Klassenbewußtsein der vom System ausgebeuteten Arbeiter zersetzt wurde. Sie, die sämtliche Werte erschaffen haben und deshalb danach streben müßten, die Früchte ihrer Arbeit, den „Mehrwert“ ihrer Mühen auch zu genießen, statt immer weiter zu verelenden, identifizieren sich mit dem Ausbeutersystem, indem sie über ihr manipuliertes Gefühlsleben in es eingebunden werden. Der Arbeiter identifiziert sich durch „Enkulturation“ mit den „Werten“ der Kapitalistenklasse.

Genau das gleiche haben wir heute plastisch vor Augen, wo die arbeitende Bevölkerung von Kindheitstagen an so abgerichtet wird, daß sie sich mit dem „Wertesystem“ der gesellschaftlichen Parasiten identifiziert. Man betrachte etwa die Vita der geistig minderbemittelten Außentoastbrotparasitin oder die Aktivitäten irgendwelcher ProfessorInnen für „Technik und Diversität“. Sie treiben uns in Kriege, von denen nur das Finanzkapital profitiert, zerstören systematisch unsere Lebenswelt und brechen uns ökonomisch das Rückgrat. Oder man vergegenwärtige sich, daß die „Arbeiterpartei“ SPD heute Tummelplatz der Kinder der staatlichen Ausbeuterklasse ist, die nur für eins kämpft: daß die Zahl der höheren Beamten, der nichtsnutzigen Funktionäre und der Mitarbeiter sogenannter „Nicht-Regierungs-Organisationen“ exponentiell wächst, zusammen mit dem Lumpenproletariat „Bedürftiger“, die sie „betreuen“ können und die sie umgekehrt „demokratisch“ an der Macht, das heißt an den Futtertrögen hält.

Gesichert wird die Herrschaft der ausbeuterischen Parasiten dadurch, daß deren Weltsicht durch die Schulen und Universitäten, vor allem aber durch die Medien zur Gesamtatmosphäre der Gesellschaft gemacht wird. Das ganze natürlich abgesichert durch einen immer brutaler vorgehenden Repressionsapparat und eine Klassenjustiz, der zufolge ich Weidel als „Nazischlampe“ titulieren kann, aber hart sanktioniert werde, wenn ich Habeck als „Bahnhofspenner“ bezeichne. Aber an und für sich ist diese Repression überflüssig, da von vornherein jedwedes Klassenbewußtsein der um ihre Zukunft (und die akkumulierte Arbeitsleistung ihrer Vorfahren) Betrogenen von einer Kultur hintertrieben wird, die die Gefühle prägt und uns unserer authentischen Sprache beraubt, bis wir das vermeintliche „Staatswohl“ zersetzende Gedanken nicht mal mehr – denken können.

Ohnehin wird jedwede Klassensolidarität unmöglich gemacht, weil durch die Überfremdung jeder Rest einer Arbeiterkultur zerstört wird. Ziel sind homogenisierte Siedlungs- und „Ansiedlungsgebiete“ für das internationale Großkapital, das die Staaten zu ihren Agenturen und die NGOs zu ihren Stoßtruppen im Klassenkampf von oben gemacht haben. Von der systematischen Verschwuchtelung, selbst von Fußballfans, will ich erst gar nicht anfangen. Die Farben der Bisexualität sind „Rosa plus Blau“. Identitätsloses, geschlechtsloses Sklavengetier. – Die Zersetzung des Klassenbewußtseins beginnt genau hier. Wehe dem, der diese schwule Scheiße nicht unterschreiben will!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 76)

8. August 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Ein, wenn nicht der zentrale Begriff bei Stirner ist „das Heilige“. Dem Heiligen unterwerfen wir uns, weil wir blindes Vertrauen in es setzen, wir haben „den Glauben“. Heute glaubt man etwa an „die Wissenschaft“ und läßt wirklich alles mit sich machen. Die Praxis folgt blind der Theorie, statt daß die Theorie aus der Praxis erwächst und sich stets neu beweisen muß. Wobei man aber auch dessen eingedenk sein muß, daß wir alle ohne Theorie gar nicht lebensfähig wären. Ich lebe und überlebe mit Vorannahmen und Vorurteilen (etwa über Männer, die mit gezücktem Messer durch die Stadt laufen). Das bedeutet aber noch lange nicht, daß mir diese „Theorien“ heilig sind, d.h. unantastbar.

Das heilige Gesetz sagt mir, ich solle nicht morden, nicht stehlen, nicht ehebrechen etc. Die pragmatische Weisheit sagt mir, ich solle das lassen, weil es mir dann schlecht geht, entweder weil es nicht meiner Natur entspricht oder weil ich schlimme Sanktionen zu zeitigen habe. Das nennt sich Weisheit und hat nichts mit dem unhinterfragbaren „Heiligen“ zu tun, das durch Stirner bekämpft wurde. Natürlich kann man von dem „heiligen Weisheitsschatz unserer Ahnen“ sprechen, aber das ist keine unappellierbare Instanz, sondern schlichtweg „praktikabel“. Es muß ja nicht jeder von neuem „durch Schaden klug werden“. Einen hoffnungslos blaßen Menschen mit rötlichen Haaren, wie mich, vor intensiver Sonneneinstrahlung zu warnen und darauf zu hören, ist – weise, dagegen zu rebellieren Idiotie. Wobei es zugegeben natürlich auch idiotische und schlichtweg pestilente Volksweisheiten gibt… Kollektives Lernen!

Es ist ein Unterschied, ob eine Kultur auf hinterfragbaren Weisheiten beruht, die man jederzeit verifizieren kann, etwa indem man seine Hand auf eine rotglühende Herdplatte legt, oder ob man unhinterfragbare „Offenbarungen“ verinnerlicht, weil man von klein auf dazu konditioniert wurde „Ideen“ zu verinnerlichen und sich mit ihnen auf Gedeih und Verderb zu identifizieren. Das tun wir beispielsweise, wenn wir schon in Kinderkrippen den Kleinsten „Ethik“ einbleuen, statt sie einfach nur ins Gemeinschaftsleben einzugewöhnen.

Niemand kann außerhalb einer Kultur leben, will er kein autistisches, sprachloses Tier sein. Es ist aber ein Unterschied, ob man eine Maschine ist, die einem festen Programm folgt und deshalb einen Unfall nach dem anderen baut – oder, ob wir lernfähig sind und Unbrauchbares jeder Zeit über Bord werfen können. Idiot oder weise handelnder Mensch!

Alle Ethik ist in sich lebensfeindlich, da sie uns letztendlich immer paralysiert. Man denke an all die „ethischen Dilemmata“, mit denen man in die Enge getrieben wird. Das Lebendige handelt einfach gemäß dessen, was angebracht und weise erscheint. Man nehme nur die auf „ethischen Prinzipien“ beruhende Einwanderungspolitik Deutschlands, – die nichts anderes ist als VÖLKERMORD. Wir haben es mit dem Wahnsinn, wir haben es mit Wahnsinnigen zu tun, deren „Wertesystem“, deren unterhinterfragten „heiligen“ Normen nichts anderes sind als Ausdruck einer tiefgreifenden biopsychischen Störung, die uns allen das Genick brechen wird. Diese Störung nennt sich „Über-Ich“.

Wir könnten alle ein entspanntes Leben haben!

Die Zukunft der Orgonomie in Deutschland

18. März 2021

Wenig begreift das Volk das Große, das ist: das Schaffende. Aber Sinne hat es für alle Rufführer und Schauspieler großer Sachen.

Um die Erfinder von neuen Werten dreht sich die Welt – unsichtbar dreht sie sich. Doch um die Schauspieler dreht sich das Volk und der Ruhm: so ist der Welt Lauf.

Nietzsche: Also sprach Zarathustra.
Von den Fliegen des Marktes

 

Die Zukunftschancen der Orgonomie werden durch drei Aussagen Reichs umrissen:

Eine sozialwissenschaftliche Anschauung von einigem Format kann nur dann durchdringen und soziale Praxis werden, wenn sie von den Menschenmassen bereits im Leben spontan erworben wurde. (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 195)

Er sagt aber auch:

Man macht Geschichte nur, wenn man Prozesse und Probleme, die der Allgemeinheit verborgen sind, rechtzeitig sieht. (Menschen im Staat, Stroemfeld, S. 45)

Und:

Der Neue Führer führt vielleicht schon eine ganze Welt, ohne daß er selbst davon weiß oder ohne daß sich die Welt bewußt ist, von diesem Führer geführt zu werden. (…) Die Art, in der der Neue Führer lebt, seine Ideen, sein Verhalten und seine Ziele können schon weit in das öffentliche Bewußtsein gedrungen sein, ohne daß es auch nur jemand gemerkt hat. (Christusmord, Walter, S. 376f)

Die Orgonomie kann sich unmöglich ausbreiten, wenn sich nicht bereits in der Bevölkerung spontan lebenspositive, quasi „orgonomische“, Anschauungen immer weiter durchsetzen. Man denke beispielsweise an die „lebensreformerischen“ und „mentalhygienischen“ Motive, die am Ende des vorletzten und Anfang des letzten Jahrhunderts die Gesellschaft durchzogen: Freud und nach ihm Reich sind daraus hervorgegangen und getragen worden.

Leider war die Reaktion stärker, die Nazi-Bewegung. Heute haben wir eine ähnliche Situation angesichts all der Mystiker und „Esoteriker“, die der Orgonomie mit ihrer „Spiritualität“ das Wasser abgraben – manchmal im Namen „Wilhelm Reichs“!

Die Orgonomie wird nur überleben können, wenn sie der Gesellschaft voraus ist. Sie wird untergehen, wenn sie ständig die alten Kamellen wiederkaut, etwa über die „autoritäre Gesellschaft“. Es ist einfach nur zum Kotzen, wenn „Reichianer“ beispielsweise so argumentieren, als wären Lehrer Autoritäten, gegen die man rebellieren müsse.

Hier, frei nach dem Journal of Orgonomy von 1999 (Salvatore Iacobello: „The Prison of Permissiveness: Understanding Adolescent Misery Today“), 11 Punkte, die die heutige anti-autoritäre Gesellschaft kennzeichnen.

  1. Eine zunehmende Impulsivität, triebhaftes Verhalten. Das zeigt sich im Konsum, wo Leute sich für Dinge verschulden, die sie im nächsten Augenblick schon nicht mehr interessieren, und im persönlichen Umgang, wo es zu unvorhersehbaren Ausbrüchen kommt („Da habe ich ihm eine gescheuert!“). HEUTE GEHT ES NICHT MEHR UM DEN GEHEMMTEN CHARAKTER!
  2. Eine Zunahme der Augenpanzerung. Die Konsequenzen des eigenen Verhaltens werden buchstäblich „nicht mehr gesehen“. Es kommt zu einer erstickenden (Pseudo-) Intellektualisierung, bei der alles buchstäblich „wegerklärt“ wird. Man denke etwa an die sinnleere Verbaldiarrhöe mit der man eingedeckt wird, wenn man die schleichende Islamisierung Deutschlands diskutieren will. ES GEHT HEUTZUTAGE NICHT PRIMÄR UM MUSKELPANZERUNG!
  3. Mit dem Zusammenbruch der autoritären Gesellschaftsordnung wächst im Individuum und in der Gesellschaft generell der Angstpegel. ES GEHT NICHT UM EINE ZERSTÖRUNG „GEPANZERTER“ STRUKTUREN!
  4. Trivialkultur und Sentimentalität ersetzen zunehmend emotionale Intensität und Nähe. Man denke nur mal daran, wie Millionen am Schicksal irgendwelcher Promis „anteilnehmen“ – Leute, denen die Krebserkrankung des Nachbarn am Arsch vorbeigeht. DAS LÄCHERLICHMACHEN DER HOCHKULTUR FÜHRT VOM KERN WEG!
  5. Ein zunehmendes Anspruchsdenken hinsichtlich dessen, was einem „die Gesellschaft“ schuldig ist. EINE „MOBILISIERUNG“ DER MASSEN, DIE FÜR IHRE „RECHTE“ KÄMPFEN SOLLEN, FÜHRT VON DER ARBEITSDEMOKRATIE WEG!
  6. Der Zeitgeist ist von reaktiver Expansion geprägt, die ich in Zukunftskinder diskutiert habe. „ENERGETISCHE EXPANSION“ UM JEDEN PREIS IST NICHT LEBENSPOSITIV!
  7. Die Grenze zwischen dem persönlichen- und dem öffentlichen Leben verschmieren. Persönliche Konflikte, die man normalerweise mit sich selbst und der engeren Umgebung ausmacht, werden in die Öffentlichkeit getragen. Beispielsweise Gerichtsprozesse angestrengt, am Arbeitsplatz gemoppt, vollkommen unbeteiligte involviert, etc. DASS DAS PERSÖNLICHE GLEICHZEITIG AUCH IMMER „POLITISCH“ SEI, IST EIN ZERSTÖRERISCHER SLOGAN!
  8. Natürliche expansive Funktionen gehen zurück. Beispielsweise wird der persönliche Austausch durch die unpersönliche virtuelle Welt ersetzt, wo „Avatare“ miteinander kommunizieren. SICH DER „GEPANZERTEN GESELLSCHAFT“ ZU ENTZIEHEN, ETWA DURCH EIN PROVOZIERENDES ÄUSSERES, ZERSTÖRT DAS EMOTIONALE LEBEN!
  9. Die alten Werte, wie Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, werden durch ihr Gegenteil ersetzt: die wetterwendische Anpassung an das, was grade en vogue ist. „LIBERAL“ ZU SEIN FÜHRT VOM KERN WEG!
  10. Die sekundäre Schicht wird ausgelebt und die natürliche Abneigung gegen „das Böse“ und „das Abscheuliche“ ausgetrieben. Man betrachte nur einmal die Jugendkultur. DAS AUFBEGEHREN GEGEN DIE „HEILE WELT“ DER SPIESSER FÜHRT VOM KERN WEG!
  11. Die Grenzen zwischen der zärtlichen Genitalität und der sadomasochistischen Prägenitalität lösen sich auf in einer Gesellschaft, die durch Pornographie und Political Correctness geprägt ist. DIE BEFREIUNG „DER“ SEXUALITÄT FÜHRT VON DER GENITALITÄT WEG!

Als weiteren Punkt würde ich die zunehmende Infantilisierung anführen. Die Jugendphase, wenn nicht sogar die der Kindheit, wird immer weiter ausgedehnt. „Echte“ Männer und Frauen werden immer rarer. Milchbubis wie Matt Damon oder Leonardo DiCaprio in Heldenrollen wären früher in Hollywood undenkbar gewesen. DER JUGENDKULT IST NICHT MEHR LEBENSPOSITIV, SONDERN LEBENSNEGATIV.

Man führe sich auch vor Augen, daß zur Zeit des Ersten Weltkriegs sich die Leute bei Filmen von Charlie Chaplin vor Lachen auf dem Boden gewälzt haben, während wir heutigen über seine Filme kaum noch lächeln können. Wir lachen hysterisch über Mister Bean. Der Unterschied liegt darin, daß Chaplin einen Erwachsenen verkörpert hat, der sich selbst todernst nahm, während Rowan Atkinson einen 12jährigen im Körper eines vertrottelten 30jährigen spielt. Verglichen mit den Menschen des 19. Jahrhunderts sind wir „nicht satisfaktionsfähige“ Witzfiguren!