Posts Tagged ‘das Fremde’

Das Wesen der psychiatrischen Orgontherapie (Teil 1)

7. August 2025

Für „Reichianer“ bedeutet Therapie nicht Durchsetzen des Eigenen, sondern Offenheit für das Fremde, für das Über-Ich, für das Kollektiv. Es handelt sich hier um den Konflikt zwischen Identität und Universalismus. Für den liberalen Geist ist die eigene Identität als Person und die Identität der eigenen Nation ein Hindernis für die freie Entfaltung universalistischer Ideen, die der Linksliberale durchsetzen will und weshalb er sich irrigerweise und vollkommen deplaziert zu Reich und der Orgontherapie hingezogen fühlt. Wegen deren Fokus auf das Eigene hassen Liberale Trump und die AfD aus tiefstem Herzen. Trump und der archetypische „AfDler“ sind eigenwillige Persönlichkeiten mit eigenem Kopf, d.h. sie ziehen „Grenzen“, sie sind keine Kollektivisten und „Idealisten“, sondern „ruchlos“, und sie bringen die realen Landesgrenzen sowie die immateriellen Grenzen von Recht und Ordnung zurück. Für den liberalen Geist ist das ein Greuel, denn für ihn ist das Grenzensetzen (in allen drei oben genannten Bedeutungen des Wortes), um es mit den Worten Reichs zu sagen, nichts als „Panzerung“.

Tatsächlich aber hat der Liberale nicht die geringste Vorstellung davon, was „Panzerung“ wirklich bedeutet, denn der Kern der Panzerung ist das, worauf der Liberalismus aufgebaut ist: Schuld (Unterwerfung des Eigenen unter das Über-Ich), Scham (Selbstausgrenzung des Eigenen) und ein tiefes Gefühl der Nicht-Verbundenheit mit dem Eigenen, der Vergangenheit, d.h. der Tradition, und mit der Tiefe, d.h. den angeborenen Instinkten. Patriarchalische Figuren wie Elsworth F. Baker und Charles Konia treiben sie in den absoluten Wahnsinn, zumal diese in gewisser Weise revolutionärere Figuren sind, als sie selbst es je sein könnten, da die „Reichianischen“ Liberalen nichts anderes sind als ohnmächtige, schuldbeladene Rebellen und geborene Verräter der Orgonomie.

Es gibt einen tieferen Sinn, warum Orgontherapie abwärts vom Kopf in Richtung Genital erfolgt, von der Fassade nach innen zum Kern und von der Gegenwart in die Vergangenheit. Ziel ist Verankerung, weg vom Kopf hin zum „Menschentier“, weg von Oberflächlichkeit hin zur Tiefe, zu Instinkt und Tradition. Also genau das, was Linke so gerne als „Biologismus“ und „Individualismus“ denunzieren.

In einer Orgontherapie lege arte werden eben nicht die „Grenzen im Süden“ geöffnet, sondern zunächst einmal das „Über-Ich im Norden“ angegangen, d.h. nicht etwa „sexualökonomisch“ das Becken entpanzert, sondern der Kopf. Es geht nicht darum, theatralisch den Kern zu mobilisieren, sondern zunächst einmal ganz nüchtern die angenommenen kollektivistischen Verhaltensstereotypen zu hinterfragen, statt sich im Sinne des zutiefst kollektivistischen Linksliberalismus „zu öffnen“. Es soll nicht durch „Aufarbeitung“ die Kindheit mit wohlfeilen, doch nur verkopften „Deutungen“ „aufgearbeitet“ werden, sondern das konkrete Verhalten und die Denkmuster im Hier und Jetzt sollen angegangen werden. Mit anderen Worten, soll Kontakt hergestellt werden.

Man könnte sagen, in der „Reichianischen“ Pseudo-Orgontherapie ist der Kopf, das Kollektiv, die Ideologie das Ziel. In der authentischen Orgontherapie, so wie sie einzig und allein vom American College of Orgonomy vertreten wird, geht es hingegen um die Herstellung von orgastischer Potenz („tugendhafter Lust“) und von Selbstregulation („Eigner seiner selbst sein“).

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 78)

15. August 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Wenn du LaMettrie, Stirner und Reich auf einen Satz kondensieren willst, lautet der: „Das Eigene ist das Gute, das enteignende Fremde ist das Böse.“ Man beachte, nicht das Fremde ist das Böse, sondern das enteignende Fremde, d.h. das Fremde, das uns nach seinem Ebenbild ummodeln will. Wir reden hier natürlich zunächst von der Erziehung: die Eltern wollen ihre Kinder in die autoritäre, neuerdings in die woke Kultur einbinden, indem sie das Gefühlsleben ihres Kindes sozusagen kolonisieren. Wir werden zu verkrampften Trotteln gemacht, die auf eine gegebene Situation nach dem eingebleuten Schema F, also denkbar unangebracht und selbstzerstörerisch reagieren. Nur in Extremsituationen, etwa bei Unfällen, bricht ab und an in einem Akt der vegetativen Verzweiflung unsere eigentliche Natur durch, um die Situation zu retten. Daß wir immer so authentisch und situationsangemessen reagieren könnten, 24 x 365 Stunden im Jahr, wenn unser Inneres nicht vom Fremden okkupiert wäre, erscheint 99.99 % der Menschen fremd, wenn nicht grotesk. Gefühlstote und enthirnte Zombies:

Wir leben in Zeiten, in denen wir uns zunehmend des Eigenen schämen sollen und uns ganz und gar dem Fremden öffnen sollen. Es dürfe keine Trennung mehr zwischen dem Uns und dem Ihnen geben, alles Selbstinteresse muß durch das implantierte Schuldgefühl neutralisiert, wenn nicht sogar ins Gegenteil verkehrt werden: „Deutschland muß sterben, damit wir leben können!“ Das ist die Lebensmaxime des gegenwärtigen rotgrünen Verbrecherregimes in Deutschland.

Das „Ich“ ist nur noch der Schnittpunkt, an dem sich unterschiedlichste Diskriminierungsformen aktualisieren, d.h. der Andere ist nur noch Opfer rassistischer, sexistischer und klassistischer Diskriminierung und deshalb stets und in allem gerechtfertigt, während du nur noch als Rassist, Sexist und Klassist dastehst, d.h. als etwas, was nicht zu rechtfertigen ist und an sich getötet werden müßte, wenn es sich nicht durch eine vorbehaltlose Identifikation mit den Interessen des „Opfers“ exkulpiert. Das ist deine einzige Chance in den rotgrünen Mordgründen zu überleben!

Es ist wie die anfangs beschriebene Situation beim Kind: es kann nur überleben, wenn es die Werte der Kultur, in der es lebt, aufnimmt und sein Ich entsprechend umformt, SONST WIRD ES STERBEN. Was gegenwärtig in Deutschland abgeht, folgt grundsätzlich dem gleichen Muster. Ein Muster, das ausschließlich LaMettrie, Stirner, Reich und Laska in seiner ganzen tragischen Tiefe durchdrungen haben.