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Der Rote Faden (Band 2): 38. T-Bazillen

21. Oktober 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 38. T-Bazillen

Besprechung von ORGONOMIC FUNCTIONALISM No. 8, Spring 2021 (Teil 1)

7. August 2021

Die Zeitschrift umfaßt ausschließlich Arbeiten Reichs, meist Erstveröffentlichungen von Manuskripten aus dem Archiv des Orgone Institute. In dieser Nummer geht es fast ausschließlich um Reichs Bionforschung und die ersten Anfänge seiner Krebsforschung. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung von Reichs Schrift Die natürliche Organisation der Arbeit fortgesetzt und zwar in Reichs eigener Übersetzung ins Amerikanische. Wie absolut aktuell Reichs Ausführungen zu „Arbeitsdemokratie“ noch immer sind, wird anhand folgenden Absatzes deutlich, den ich nach dem deutschen Original zitiere. Man denke dabei an groteske Gestalten wie Annalena Baerbock, Olaf Scholz oder den lachenden Karnevalstrottel:

Nur ein eitler, sachlich und fachlich ahnungsloser Politikant kann die Menschen glauben machen, daß er allein so all- und vielseitig wäre, um alles zu überschauen, zu beurteilen und zu lehren. Kein ernsthafter Facharbeiter wird je von sich behaupten, daß er als einzelner die gesamte Vielfältigkeit der menschlichen Tätigkeit beurteilen, bestimmen oder gar diktieren kann. Wir, die wir als Arbeiter auf diesem oder jenem Gebiet des menschlichen Lebens die Schwierigkeiten praktischer Leistung kennen, wissen, daß keiner ausschließlicher Führer sein kann. Daß die Arbeiter aller Art, seien es nun Dreher, Schlosser, Tischler, Mechaniker, Elektriker, chemische Laboranten, Ärzte, Pädagogen, Buchdrucker, Naturforscher etc. miteinander durch das natürliche Wesen der Arbeit selbst aufs innigste und untrennbar verbunden sind; daß sie praktisch voneinander abhängen, ohne einander nicht existieren können. Der Schuster kann ohne den Gerber der Naturforscher ohne den chemischen Laboranten, der Physiker ohne den Glasschleifer, der Tischler ohne den Schmied nicht existieren. Ein natürliches Band der Arbeit verknüpft alle Schaffenden miteinander. Sie wissen es nur nicht, und die Politikanten verhindern es mit allen Mitteln, daß sie es erfahren, weil sie selbst in dieses Band nicht eingeschlossen sind. (Die natürliche Organisation der Arbeit)

Und, übrigens, sollten sich gerade Marxisten diesen Absatz mehrere Male zu Gemüte führen und dabei nicht nur an Stalin, sondern auch an Marx denken und nicht nur an seine Person, sondern auch daran, wie er sich, in seiner Kritik des Gothaer Programms, den Menschen in der vollendeten kommunistischen Gesellschaft vorstellte. Ich muß dabei irgendwie an Annalena Baerbock denken.

Über Grüne Parasiten dieses Schlages schreibt Reich:

In der Welt hat sich seit dem [Ersten] Weltkriege, von den Staatsmännern unbemerkt, ein gewaltiger, zukunftsfroher Prozeß vollzogen. Die alte Kluft zwischen sogenannten „Handarbeitern“ und den sogenannten „Kopfarbeitern“ existiert praktisch nicht mehr. Sie lebt nur noch in Ideologien und Statistiken. Die industriellen Arbeiter haben sich allenthalben zu spezialisierten Technikern entwickelt, mit mehr oder minder großer Verantwortung für die Arbeit. Auf der anderen Seite sind die alten Geistesarbeiter immer mehr technische Arbeiter geworden, die Maschinen beherrschen müssen. So haben sich die verschiedenen Zweige der Arbeit einander angenähert. Mit dem noch vorhandenen Hochmut der früheren „geistigen“ und den Minderwertigkeitsgefühlen und dem Intellektuellenhaß der „Handarbeiter“ wird die Zeit aufräumen. Die Arbeiterschaft muß all die umfassen, deren Arbeit im Leben der Gesellschaft unersetzlich ist. Nur sachliche Arbeit am Leben kann das Parasitentum endgültig ausschalten. (ebd.)

Gerade die heutige Linke favorisiert aufgrund ihrer kopflastigen Charakterstruktur die „intellektuelle Arbeit“ und verachtet den, der mit seiner Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt fristet. Sie, Geschwätz-„Wissenschaftler“ wie Baerbock, sind jene blutsaugenden Parasiten, die die ursprünglichen Arbeiterkommunisten in den Orkus der Geschichte treten wollten!

Zum Thema Arbeitsdemokratie paßt der Aufsatz „Zum Abschied von meinen europäischen Freunden” ebenfalls von 1939. Ansonsten finden sich Artikel (mit zwei Ausnahmen) von Ende der 1930er Jahre mit Überschriften wie „Von der Sexualhygiene zum Krebsproblem“, das Vorwort zu dem geplanten Buch Bione und Krebs, „Über das Verhalten von Staphylokokken und Streptokokken im elektrischen Versuch“, „Eigenschaften des S-Bazillus“ (des späteren „T-Bazillus“), „Die Erscheinungen des blasigen Gewebezerfalls“, „Organisation der Krebszelle“, „Die am 1.10.38 vorhandenen Bion-Kulturen“. „Versuche am statischen Elektroskop. Zur qualitativen Bestimmung der Orgon-Strahlung“, ein Diktat vom 11.4.39 über das Orgon, „Die Kreiselwelle“, ein Diktat vom 12.4.39, „Die orgonbiophysikalische Bedeutung der Bione” (von ca. 1950). Hinzu kommen als drittes Element Dokumente wie „Experimente mit Professor du Teil” und die Korrespondenz zwischen Reich und dem niederländischen Physiker Willem F. Bon“ sowie eine dazugehörige Notiz von ca. 1947 “Mißlingen von Versuchen im Amersfoort”.

Das ganze ist sehr umfangreich. In wirklich jeder Beziehung „bekommt man etwas für sein Geld“, zumal die Schrift sehr klein ist. Mit Leichtigkeit hätte man aus dem 125 seitigen Heft, ein 250 seitiges Buch machen können! Ein Buch, das die perfekte Einführung in Reichs Bionforschung darstellt und gleichzeitig viel Neues für den Reich-Kenner bietet – wenn es nicht ohnehin ein absolutes MUSS für ihn darstellen würde… Bei den vorangegangenen Nummern der Zeitschrift hatte ich immer das eine oder andere an den Herausgebern herumzukritteln, doch ab diesem Heft scheinen sie endlich ihre Linie gefunden zu haben: Wertung „1a plus mit Eichenlaub“!