Posts Tagged ‘Bürgerliches Gesetzbuch’

Deutschland und die Emotionelle Pest (Teil 25)

21. Dezember 2025

Wenden wir uns dem Versailler Diktat, dem „Geschichtsrevisionismus“ und seinen „deutschen Opfermythen“ zu:

In einer quasi offiziösen Verlautbarung heißt es über den Schandfrieden:

Der Friedensvertrag von Versailles wird in der heutigen Forschung gleichermaßen als zu hart und zu milde bewertet. Das Vertragswerk erwies sich ohne Zweifel als eine schwere Bürde für die junge deutsche Demokratie. Gleichzeitig waren die Bedingungen des Friedensvertrages aber weniger rigoros ausgefallen, als dies aufgrund der Gegebenheiten möglich gewesen wäre. Der Vertrag besaß durchaus einen Kompromißcharakter, wenn er auch nicht den deutschen, realitätsfernen Hoffnungen auf einen milden „Wilson-Frieden“ entsprach. Das Deutsche Reich konnte trotz des Vertrages seinen Status als europäische Großmacht behalten und man hätte, bei geduldigem Vorgehen, auf längere Sicht wieder eine aktive Rolle in der europäischen Politik spielen können. Die außenpolitische Bewegungsfreiheit hatte sich durch die Abdrängung Rußlands aus Mitteleuropa und durch die anhaltende Fokussierung auf innenpolitische Probleme in Rußland sogar vergrößert.

So weit, so gut, man darf aber nicht das eigentlich Perfide an diesem Vertrag vergessen: daß Deutschland seine Reparationszahlungen nur hätte leisten können, wenn es freien Zugang zum Welthandel gehabt hätte, aber genau dieser wurde Deutschland verwehrt. Das war ja auch das eigentliche Kriegsziel der Alliierten! Dieser antideutsche Grundimpetus setzt sich über den Zweiten Weltkrieg hinweg bis heute fort. So verglich Le Figaro den Vertrag von Maastricht mit dem Vertrag von Versailles:

Die Gegner von Maastricht fürchten auch, daß die Einheitswährung und die europäische Zentralbank die Überlegenheit der Mark und der Bundesbank festigen würden. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn der Vertrag angewandt wird, muß Deutschland seine Geldmacht teilen, die es heute gebraucht und mißbraucht, indem es sich die Wiedervereinigung vom Ausland bezahlen läßt. „Deutschland wird zahlen“, sagte man in den zwanziger Jahren. Heute zahlt es: Maastricht, das ist der Versailler Vertrag ohne Krieg.

Es ist unmöglich über diese Verträge frei zu diskutieren, denn wir sind eingenebelt von den propagandistischen Hirngespinsten von Deutschland als „Obrigkeitsstaat“ und Hort der Barbarei („Hunnen“), gegen den es galt die Zivilisation zu retten. Das deutsche Kaiserreich war sicherlich keine Demokratie im westlichen Sinne, aber eben auch alles andere als eine Diktatur. Es hatte einen gewählten Reichstag, der den Haushalt kontrollierte, und einen Bundesrat, der die Interessen der verschiedenen Länder vertrat, aus denen sich das Reich zusammensetzte. Nur Elsaß-Lothringen wurde unmittelbar vom Kaiser regiert (in Preußen war er in Personalunion der König). Deutschland war eines der ersten Länder mit allgemeinem Wahlrecht – wenn auch ohne Frauen, obwohl es bereits 1918 das volle Frauenwahlrecht einführte, während es in England und Frankreich erst 1928 bzw. 1944 soweit war. Vor allem war das Kaiserreich aber ein Rechtsstaat. Ein armer Bauer konnte einen Herzog vor Gericht zerren. Das damals zusammengestellte „Bürgerliche Gesetzbuch“ gilt ungebrochen bis heute. Tatsächlich war, wie bereits ausgeführt, das deutsche Kaiserreich historisch der erste moderne Wohlfahrtsstaat, der mit Jahrzehnten Vorsprung Pionierarbeit für andere Staaten leistete. Bereits 1883 wurde die obligatorische Krankenversicherung für die Arbeiterklasse durch den Staat eingeführt, 1884 die Unfallversicherung, 1889 die Altersrente und die Invalidenversicherung. Auch nach heutigen Maßstäben brauchte sich Deutschland hinter keinem Land dieser Welt verstecken.

Die höchst fortschrittlichen sozialen Errungenschaften in Deutschland waren etwas, von denen die Arbeiter der viel reaktionäreren Klassengesellschaften in Frankreich, England (mit seinem „Manchester-Kapitalismus“) oder gar dem zaristischen Rußland nur träumen konnten. Verglichen mit dem herzzerreißenden Elend englischer Fabrikarbeiter im viktorianischen Zeitalter oder der extremen Armut des russischen Volkes (beide wurden von einer kleinen Gruppe von dekadenten „Herrenmenschen“, unglaublich reichen Adeligen, erbarmungslos ausgebeutet) war die soziale, wirtschaftliche und rechtliche Situation der unteren Klassen im deutschen Kaiserreich wesentlich besser.

Im Gegensatz zu Frankreich, England und Rußland hatte das Kaiserreich eine florierende Mittelschicht. Vor allem die Handwerkergilden waren mächtig, wohlorganisiert und hatten einen hohen gesellschaftlichen Rang. Sie bildeten eine expandierende Bürgergesellschaft (zwischen den Proletariern und den wohlhabenden Adligen), so daß ein fleißiger Handwerker oder Besitzer einer Manufaktur mit Adligen durchaus wirtschaftlich konkurrieren konnte. Dies war eine wirklich fortschrittliche und zutiefst „demokratische“ Entwicklung. Der Kaiser konnte keine Politik gegen die Mehrheit seines Volkes machen, zumal das Land von seiner Struktur her im krassen Gegensatz zu England (London) und Frankreich (Paris) nicht zentralistisch organisiert war.

Im Kaiserreich war die vertikale soziale Beweglichkeit viel höher als in vergleichbaren Ländern. Wenn du als Sohn eines ungelernten Arbeiters in den Docks von Liverpool geboren wurdest, war zu 99% vorgezeichnet, daß du in den unteren Klassen verbleiben wirst. Rußland war in dieser, und jeder anderen, Hinsicht das Schlimmste. Entsprechend waren die deutschen Sozialdemokraten (übrigens ganz im Geiste der fanatischen Rußland-Hasser Marx und Engels!) im Ersten Weltkrieg besonders bestrebt, gegen Rußland zu kämpfen, denn der Zarismus stand für eine äußerst reaktionäre Klassengesellschaft, die die Bedürfnisse der Bevölkerung mißachtete.

Das Kaiserreich war also (im Verhältnis zu anderen Monarchien und sogar zu einer Republik wie Frankreich) eine bemerkenswert moderne Gesellschaft. Das wurde durch die wirklich beeindruckende Entwicklung der technischen und naturwissenschaftlichen Revolution in Deutschland zwischen 1871 und 1914 verstärkt und beschleunigt. Wobei dieser Wohlstand nicht, wie in England, Frankreich, Belgien und den Niederlanden auf Jahrhunderten des Kolonialismus beruhte. Die Geschichte des deutschen Kolonialismus war auf kleine Gebiete beschränkt und dauerte gerade mal 30 Jahre an! Der gute Leumund Deutschlands ist in Afrika und der Südsee bis heute ungebrochen. Man vergleiche das mit dem britischen Imperium, das ein Drittel der Welt beherrschte… Wollen wir über all die Völkermorde, Massaker, die Ausbeutung Indiens sprechen? Fragen wir mal KI:

Schätzungen zufolge starben während der Hungersnot in Bengalen 1943-1944 zwischen 800 000 und 3 Millionen Menschen, wobei viele Historiker Winston Churchill und seiner Regierung eine Mitschuld geben, da sie eine Blockade von Nahrungsmittelhilfen aufrechterhielten, obwohl sie von der Katastrophe wußten und die Situation durch Kriegsmaßnahmen verschlimmert wurde, was zu massiver Unterernährung, Krankheiten und Tod führte, wobei Churchills rassistische Äußerungen über Inder die Debatte über seine Verantwortung weiter anheizen.

Für ihn waren sie einfach nur Ungeziefer , ähnlich den deutschen Untermenschen…

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 81)

20. September 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Meines Erachtens dreht sich, wie bereits vorher erläutert, alles um das Problem der Legitimität. Genauso wie die Französische und die Russische Revolution alles weggewischt haben, was sich über Jahrhunderte entwickelt hatte, um es durch kontaktlose Kopfgeburten zu ersetzen – passiert heute im Rahmen der EU-Europäisierung, Globalisierung und des Great Reset genau dasselbe. Nationale Identitäten werden hinweggefegt. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche aufgezwungen, was etwa im Bereich des Geldes für jeden Menschen, der nur ein bißchen demokratisches Grundgefühl hat, eine Ungeheuerlichkeit ist. Auch der allerletzte freie Beruf (Ärzte, Bauern) wird auf den Status eines Angestellten herabgedrückt. Den Menschen werden im Namen des Verbraucherschutzes a la Mildred Brady immer schwachsinnigere Normen aufgezwungen. Wirklich alles, von der Steuerpolitik bis zu den Medien, ist (wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen: planmäßig) darauf ausgerichtet, die Familien zu zerstören, den Menschen zu vereinzeln und dergestalt zu „vermassen“. Die Political Correctness hat dazu geführt, daß es sowas wie freie Meinungsäußerung nicht mehr gibt. Ganz offen werden „Wahrheitsministerien“ eingerichtet. Jedwede Gefühlsregung wird in einem coolen Zynismus abgetötet. Man schaue sich die Medienangebote für Kinder und Jugendliche an: die Kinder werden dazu geradezu abgerichtet. Es wird alles getan, um die Menschen von ihrem Kern abzutrennen, sie zu verflachen, sie auf ihre soziale Fassade zu reduzieren.

Ohne diesen rationalen Kern sehe ich keinerlei Hoffnung. Ich glaube einfach nicht an „Kopfgeburten“ und das „ganz Neue“, sondern das in jedem Menschen das „Ziel“ schon da ist („bioenergetischer Kern“), in der heutigen Gesellschaft („natürliche Arbeitsdemokratie“) und in der Geschichte der Menschheit („von rationalen matristischen Gesellschaften zum heutigen irrationalen Saharasia“). Das hat wenig mit Hegelianismus zu tun. Jedenfalls glaube ich nicht an eine „rationale Entwicklung“, eher im Gegenteil.

Andere Menschen schüfen sich andere Institutionen und umgekehrt? Es kommt doch darauf an, ob die Institutionen zu mir passen, ob sie mir entsprechen, ob sie legitim sind! Nehmen wir nur mal die Gesetze: es ist ein Unterschied, ob ein Gesetz über das Bürgerliche Gesetzbuch, die Gesetze des Heiligen Römischen Reiches und den Sachsenspiegel bis auf „meine“ Germanische Urhorde zurückgeht, d.h. etwas Gewachsenes und Erprobtes ist, dessen Elle immer wieder an realen Menschen genommen wurde – oder ob es die Kopfgeburt irgendeines lebensfremden Bürokraten (womöglich noch in Brüssel) ist. Es ist eine Frage der Legitimität! Und da ich glaube, daß der Ursprung gut ist (also die besagte Germanische Urhorde ursprünglich matristisch organisiert ist): ist diese historische Legitimität letztendlich „funktionell identisch“ mit der faktischen Legitimität (also ob das betreffende Gesetz lebenspositiv und deshalb „ich-positiv“ ist).

Weiter folgere ich daraus, daß, wenn „wir“ die Gesellschaft, verändern wollen, dies nur auf dem Weg der Legitimität möglich ist. (Das ist etwas anderes als Legalität, wie Reich im Zusammenhang mit seinem Gerichtsprozeß Mitte der 1950er Jahren unterstrichen hat!)

„Eine sozialwissenschaftliche Anschauung von einigem Format kann nur dann durchdringen und soziale Praxis werden, wenn sie von den Menschenmassen bereits im Leben spontan erworben wurde“ (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 195). Was paradoxerweise aber auch impliziert: „Man macht Geschichte nur, wenn man Prozesse und Probleme, die der Allgemeinheit verborgen sind, rechtzeitig sieht“ (Menschen im Staat, KiWi, S. 45). Dabei ist zu beachten, daß es keine größere Katastrophe gäbe, als die, die einträte, wenn sich die Wahrheit durch lügnerische Charakterstrukturen auszudrücken versuchte (so sinngemäß in Christusmord, Laska-Übersetzung, S. 183.186).

Nur gut, daß Reich die Massen nicht ergriffen hat. Und dort, wo er es tat, waren die Resultate ja auch entsprechend: was sich manche Menschen unter „freier Kindererziehung“, „freier Sexualität“, „Arbeitsdemokratie“ vorstellen – etwa die vermaledeiten „Situationisten“; was die „Körpertherapeuten“ angerichtet haben, etc.

Deutschland und die Emotionelle Pest REDUX (Teil 1)

14. Mai 2019

Deutschland und die Emotionelle Pest (Teil 25)