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Charles Konia und die Politik

6. September 2012

Manchen ist der Blog von Charles Konia, gegenwärtige der führende Denker in der Orgonomie, „zu politisch“, wenn nicht sogar „zu parteipolitisch“. Konia hätte die Politik zurück in die Orgonomie getragen, aus der Reich sie verband habe. Manchen seien seine entsprechenden Beiträge eine derartige Provokation, daß sie aufgegeben hätten sie zu lesen, um nicht vor Wut zu platzen.

Ich könnte anführen, daß Reich in den 1950er Jahren intern noch weit intensiver für Eisenhowers Wahl gefochten hat, als nun Konia auf seinem privaten Blog für die Romneys. Oder ich könnte mich wiederholen: daß heute, in der antiautoritären Gesellschaft, zentrale Bereiche des Lebens politisiert seien und die vermeintliche „Politik“ Konias nur verzweifelte Gegenwehr ist. Stattdessen möchte ich die Sache an dieser Stelle von einer etwas anderen Warte aus betrachten:

In der Orgonomie sind drei Themen unangebracht:

  1. Sex,
  2. Religion und
  3. Politik.

Es ist schlichtweg undenkbar innerhalb der Orgonomie so über Sex zu reden, wie es allgemein üblich ist, nämlich auf pornographische Weise. Reich hat das in seiner Umgebung keine Sekunde toleriert. Elsworth F. Baker hat geschrieben, die Orgonomie sei eine sehr puritanische Angelegenheit – und das ist zweifellos wahr. Warum das so ist, hat Reich in seiner Rede an den Kleinen Mann beschrieben. Kaum wird es „etwas lockerer“, zieht der Kleine Mann alles gnadenlos auf sein Niveau herab und es wird unmöglich von der Funktion des Orgasmus oder der kosmischen Überlagerung zu sprechen.

Aus ähnlichen Gründen ist die Religion tabu, ansonsten würde die Orgonomie nämlich in einer Schlammflut aus Sentimentalität, Bekenntniswut und „Spiritualität“ ersticken.

Von der prinzipiell irrationalen Politik brauchen wir erst gar nicht anfangen! Work, not Politics!

Andererseits jedoch handelt die Orgonomie von kaum etwas anderem als diesen drei Themen! Reich hat zig Bücher über Sex, Religion und Politik geschrieben! Der Unterschied ist nur, daß er jeweils die bioenergetischen Hintergründe angibt, also die orgastische Potenz und die orgastische Impotenz beschreibt, den bioenergetischen Unterschied von Mechanismus und Mystizismus, die unterschiedlichen Panzerstrukturen, etc. Es geht also gar nicht um die „Tabuthemen“ an und für sich, sondern darum, wie man sie behandelt, d.h. auf welcher Ebene mit ihnen umgeht.

Wenn Konia sich in seinem Blog mit dem gegenwärtigen Wahlkampf in den USA beschäftigt, dann ausschließlich von der Warte eines medizinischen und sozialen Orgonomen aus. Es geht nicht um Politik per se, sondern um die Panzerstruktur der Massen.

Trotzdem werden nachwievor manche Konias Schlußfolgerungen als parteipolitisch kontaminiert betrachten. Genauso sehen andere Reichs Analyse als einseitig christlich geprägt und seine Haltung zur Sexualität als zu puritanisch. Oder mit anderen Worten: manchen paßt die ganze Richtung nicht!

Nach meinem Dafürhalten haben diese Kritiker ein zu abstraktes Verständnis der Orgonomie. Das ganze erinnert mich etwas an das alte Diktum, daß aus dem Sein kein Sollen folgen kann. Ganz ähnlich sollen offenbar aus den orgonomischen Erkenntnissen keine Schlußfolgerungen gezogen werden, sondern alles „wertfrei“ bleiben.

Ich glaube, man kann Konias Position am ehesten wie folgt verorten:

Homo normalis hat keinen Zugang zu den tieferen Betrachtungsweisen und verharrt in einer Welt aus Herrenwitzen am politischen Stammtisch und leeren Bekenntnissen zur „christlichen Tradition“. Lebendigere Menschen lernen, daß es „eine andere Welt“ gibt, die Orgonomie, und wenden sich dieser in geradezu mystischer Weise zu. Wie durch Zauberhand ist die alptraumhafte klaustrophobische Welt des Homo normalis verschwunden, bzw. schrumpft angesichts „kosmischer Weiten“ in seiner Bedeutung zu einem Nichts zusammen. Aber das ist natürlich eine Illusion. Tatsächlich gibt es nichts wichtigeres als diese Welt des Homo normalis. Sie gilt es mit den Mitteln der Orgonbiophysik zu begreifen und zu verändern ohne Angst vor „Kontamination“. Das ist der Arbeitsbereich von medizinischen und sozialen Orgonomen wie Konia.

Wie Wilhelm Reich von der Nachwelt betrogen wurde

27. Mai 2012

Reichs Hoffnung für die Zukunft war, daß die Panzerung der Menschen, d.h. das einzige Problem, das die Menschheit hat (andere, wirkliche Probleme ließen sich ohne dieses Scheinproblem leicht lösen), durch drei Mechanismen sich nach und nach aufweiche und schließlich weitgehend auflöse. Der Grad der Bedeutung, den er den Mechanismen jeweils zuschrieb, änderte sich im Laufe der Zeit. Es sind:

  1. Die „sexuelle Revolution“, d.h. eine grundlegende Änderung der gesellschaftlichen Atmosphäre. Das sexuelle Lebensglück, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, würde nicht mehr im Namen der „Moral“ bekämpft oder im Namen der „Vernunft“ geduldet, sondern aktiv geschützt und gefördert werden. Dieser grundlegende Wandel hätte Auswirkungen auf die Charakterstruktur der einzelnen Gesellschaftsglieder und es käme in einem sich selbstverstärkenden und selbsterhaltenden Regelkreis zu einer wahrhaftigen „biologischen Revolution“, d.h. an die Stelle des gepanzerten Menschen träte schließlich ein vollkommen neues Wesen, der ungepanzerte Mensch.
  2. Im Projekt „Kinder der Zukunft“ ist das Augenmerk weniger auf die Sexualökonomie, d.h. die „erste Pubertät“ („Ödipuskomplex“) und die „zweite Pubertät“ (Geschlechtsreife) gerichtet, sondern auf Schwangerschaft, Geburt und Säuglingsalter. Man würde, praktisch vom Zeitpunkt der Empfängnis an, alles dafür tun, daß der Mensch keine Panzerung ausbildet. Da dies mit jeder Generation besser gelinge (die „Kinder der Zukunft“ haben selber Kinder), wäre die Menschheit nach wenigen Generationen befreit.
  3. Die Erforschung des Orgons verlange vom Menschen anders zu fühlen und zu denken: ungepanzert zu fühlen und zu denken (Orgonometrie). Dieser objektive Druck würde im Laufe der Zeit die Subjekte entsprechend weicher und „durchlässiger“ machen, d.h. eben die Panzerung verschwinden lassen. Eine Gesellschaft, die von der Orgonenergie so bestimmt wäre, wie die heutige von der Elektrizität, würde sich automatisch selbst entpanzern.

Abgesehen von hoffnungsvollen Einzelerscheinungen hat sich auf breiter gesellschaftlicher Ebene keine dieser drei Hoffnungen bewahrheitet. In vieler Hinsicht ist es sogar schlimmer geworden!

  1. Die „sexuelle Revolution“ war eine einzige Katastrophe aus (zu einem Gutteil drogeninduzierter) Kontaktlosigkeit und Oberflächlichkeit. Statt sich dem bioenergetischen Kern zu nähern, flüchteten die Menschen immer mehr in die oberflächliche soziale Fassade. Sexualität wird zunehmend reduziert auf „Performance“ und vor allem auf die Frage, was das soziale Umfeld „dazu sagt“. Bei Jugendlichen geht es immer weniger um Gefühle als vielmehr um das „Image“ und narzißtische Befriedigung. Die über das Internet überall und jederzeit abrufbare Pornographie und nicht zuletzt eine immer mechanistischer und „verkopfter“ werdende Sexologie tun ein Übriges. Darüberhinaus sind Reichs sexualökonomische Anschauungen aus Sicht der Political Correctness moralisch verwerflich. In dieser Hinsicht ist die antisexuelle Moral vielleicht stärker als jemals zuvor.
  2. Die aktuelle Diskussion um die Säuglingsbetreuung zeigt, daß wir den Kampf auf ganzer Linie verloren haben. Es fängt mit der künstlichen Befruchtung an, wo gegebenenfalls vorher eingefrorene Spermien und Eizellen in orgonotisch toten Reagenzgläsern miteinander vermischt werden, um dann in einer Gebärmutter heranzureifen, die vielleicht nicht ohne Grund zuvor „steril“ war. Künstliche Gebärmütter sind mittlerweile mehr als bloße Science Fiction. Immer mehr Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt und auch sonst wird das gesamte perinatale und Säuglingsleben nach allen möglichen Interessen, außer den biologischen Bedürfnissen des Kindes ausgerichtet.
  3. Der eigentliche Verrat ereignete sich aber an Reichs größter Hoffnung: er habe „Gott“ mit der Entdeckung des Orgons greifbar gemacht und damit sowohl dem Mystizismus, als auch selbstredend dem Mechanismus den Todesstoß versetzt. Stattdessen haben zwei an sich gegnerische Fraktionen, die Spökenkicker und die Skeptiker, Reichs Entdeckung in die Zange genommen und so gut wie vernichtet. Das Orgon wurde zunehmend zu nichts anderem als eine neue Art von „Prana“ oder „Qi“, d.h. zu einem Vehikel, um extrem lebensfeindliche mystische Ideologien „wissenschaftlich“ zu untermauern. Die Proponenten sprechen dabei jeweils von einer „Weiterentwicklung“ des Reichschen Paradigmas und beklagen sich heftigst über „orthodoxe Reichianer“. Unvermittelt muß sich unsereiner mit C.G. Jung, Swami Durcheinanda und gechannelten Botschaften von Erzengel Achwasel herumplagen. Ein gefundenes Fressen für die mechanistischen Sektierer. Der Heidelberger Soziologe Edgar Wunder hat die bizarre Welt des „Skeptizismus“ ausführlich analysiert: Das Skeptiker-Syndrom: Zur Mentalität der GWUP.

Um das ganze übersichtlich zu halten, habe ich bisher einen vierten Punkt ausgelassen: Reich hoffte, durch eine „Entpanzerung der Erdatmosphäre“ langfristig auch die Menschen entpanzern zu können. Wenn der „DOR-Panzer“, der den Globus umschließt, mit Cloudbustern aufgebrochen und die übererregte ORANUR-Atmosphäre abgemildert werden könnte, würden auch die Erdbewohner „weicher“ werden.

Derartige Vorstellungen waren der ultimative Beweis, daß Reich in seinen letzten Jahren verrückt geworden ist. Entsprechend wurden seine apokalyptischen Warnungen nicht etwa nur überhört, sondern erst gar nicht wahrgenommen. Im letzten halben Jahrhundert haben wir entsprechend wirklich alles getan, um diesen Planeten in eine DOR- und ORANUR-Hölle zu verwandeln. Der letzte Streich waren die bioenergetisch hochtoxischen „Energiesparlampen“. Zu allem Überfluß kam es in den letzten Jahren zu einer atemberaubenden Explosion des Gebrauchs von „Croft-Cloudbustern“, mit denen „Chemtrails“ bekämpft werden sollen. Tatsächlich wird flächendeckend das Orgonenergie-Feld der Erde in einen künstlichen Expansionszustand versetzt („blauer Himmel“), der sie langfristig abtötet. Es ist ungefähr so wie die Zwangsgabe von Speed oder Kokain: das Opfer wird energetischer, leistungsfähiger, in jeder Beziehung mehr „high“ – und gleichzeitig mechanischer, kontaktloser und schon bald kommt das böse erwachen. Siehe dazu meine Ausführungen über den Kult der Expansion.

Wie zum Hohn werde ich dann auch noch allen Ernstes gefragt, warum ich so verbittert, aggressiv und voller Haß bin!

Was tun? Dazu muß erst einmal die Frage beantwortet sein, was eigentlich geschehen ist. Warum haben sich Reichs Hoffnungen nicht materialisieren können? Seit 1960 hat sich die Gesellschaft grundlegend geändert: aus einer autoritären, „kontraktiven“ wurde eine antiautoritäre, bioenergetisch überexpansive Gesellschaft. Das bedeutet, daß sich die Menschen weiter von ihrem biologischen Kern entfernt haben. Aus der mystifizierten Traum von „der großen Liebe“ wurde ein stupider mechanischer Akt, der Mensch wurde zu einer von der DNA gesteuerten bionischen Maschine und das, was an bioenergetischem Kontakt übrigblieb (denn schließlich sind wir keine bionischen Maschinen), wurde zu einem Mystizismus neuer Prägung. Diese neue Art von „Spiritualität“ ist verkopft, kompliziert und vor allem wirr (im Gegensatz zu genuiner, „bauchgesteuerter“ Mystik).

Wir haben es also mit einem imgrunde soziologischen Problem zu tun. Ein Ansatz, den Charles Konia verfolgt, auf dessen Blog ich nur immer wieder hinweisen kann. Hier sein neuster Beitrag: Communism/Socialism Is A Cancer Of The Social Body.

Tatsächlich vertritt Konia den fünften Ansatz Reichs zur Herstellung einer besseren Zukunft für die Menschheit: die Sozialpsychiatrie. Ich bin darauf an anderer Stelle eingegangen. Dieser Ansatz wurde vielleicht am gründlichsten und vor allem systematisch zerstört durch all den freudo-marxistischen Mumpitz, der seit „1968“ von „Reichianern“ verzapft wurde. Ihre hochintellektuellen Elaborate füllen mittlerweile ganze Bibliotheken! Sie haben den Kampf gegen die „autoritäre Gesellschaft“ immer weiter verschärft.

Saharasia: Holocaust an Frauen

23. April 2012

Wissenschaftler vom St. Stephen’s Hospital in New Delhi und vom All India Institute of Medical Science in New Delhi haben 2008 berichtet, daß in Indien sage und schreibe 44 Millionen Frauen fehlen. Sie sind Vernachlässigung und Mord (Kindsmord und „Abtreibung“) zum Opfer gefallen.

Fünf Jahre zuvor hatten Wissenschaftler, ebenfalls vom St. Stephen’s Hospital in New Delhi, berichtet, daß weibliche Babys in Indien mit einer weitaus größeren Wahrscheinlichkeit sterben wie männliche.

Das Geschlechtsverhältnis bei der Geburt lag bei 869 weiblichen pro 1000 männlichen Babys. Die mittlere Säuglingssterblichkeit lag bei weiblichen Babys 1,3 mal höher als bei männlichen (72 gegen 55 pro 1000). Diarrhöe war insgesamt für 22% der Todesfälle verantwortlich, wobei doppelt so viele Mädchen an Diarrhöe starben. Es gab keine bedeutenden Unterschiede in der Anzahl von Todesfällen durch Ursachen wie Geburtsasphyxie, Blutvergiftung, Frühgeburten und angeborene Fehlbildungen. Bei 10% der Todesfälle gab es keine vorangehende Krankheit und es konnte keine zufriedenstellende Ursache gefunden werden. Drei von vier solcher Todesfälle betrafen Mädchen.

T-online berichtet nun über eine Studie von 2006 derzufolge 10 Millionen Frauen in Indien fehlen. Hinzu kommt die Folter, die Frauen von Geburt an ausgesetzt sind:

Für die drei Monate alte Afreen kam jede Hilfe zu spät. Übersät von blauen Flecken und Brandmalen starb das drei Monate alte Mädchen in einem Krankenhaus in Südindien. Der Säugling hatte nach Ansicht des Vaters das falsche Geschlecht, wie die Mutter der Polizei erzählte: Der 25jährige wollte einen Sohn.

Solche Dramen kommen in ganz Indien vor. Im März starb in der Hauptstadt Neu Delhi ein weiblicher Säugling mit gebrochenen Armen und Schädeltrauma. Kürzlich verhaftete die Polizei im nordindischen Amritsar einen Mann: Er soll seine Frau erwürgt haben, weil sie eine dritte Tochter gebar. Und immer wieder werden weibliche Föten auf Müllhalden oder in alten Brunnen entdeckt.

Das Erschreckende ist, daß dieser Massenmord, dieser „Gender-Holocaust“, dieser flächendeckende Seelenmord durch Vernachlässigung und Folter, durch die Moderne nicht etwa aufgehalten, sondern verstärkt, wenn nicht erst möglich gemacht wurde. Seit 1980 ist es möglich, das Geschlecht von Föten zu bestimmen und alle Inder, die es sich leisten können, merzen entsprechend ihre weiblichen Nachkommen bereits im Mutterbauch aus. Hinzu kommt, daß die Aussteuer, die Mädchen traditionell bei Verheiratung mitgegeben werden muß, mit wachsendem Wohlstand und ausufernden Konsumwünschen astronomische Ausmaße angenommen hat. Ein Mädchen ist gleichbedeutend mit dem finanziellen Ruin!

Man kann sich ausmalen, wie diese geschundenen Wesen, die Frauen Indiens, mit ihren Kindern umgehen! Kein Wunder, daß für die Kinder das Leben ein Jammertal, eine wahrhafte Hölle ist, dem man mit „Spiritualität“ entfliehen muß! Daher, aus dieser seelischen Malaise, stammt die massenmörderische Frauen- und Sexualfeindlichkeit. Hare Krishna!

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