Posts Tagged ‘vegetative Energie’

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 145)

28. Juli 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

1929 hat Reich in seiner Schrift Psychoanalyse und Dialektischer Materialismus Marx als Verkörperung der Bewußtwerdung der ökonomischen Gesetze, bzw. der ökonomischen Ausbeutung, gedeutet und parallel dazu Freud im Bereich des Sexuellen die gleiche Stellung zugewiesen (die Lebensreform- und Mentalhygiene-Bewegung seit der Zeit des Jugendstils). Alles im Sinne des Historischen Materialismus, dem sich Reich kurz zuvor verschrieben hatte. Später, mit Verstreichen der 1930er Jahre, hat er das dann zunehmend im Sinne einer „objektiven Logik“ gesehen, der Logik der Entfaltung der „vegetativen Energie“ und sich selbst als bloßes Werkzeug dieser Logik. Es ist nur konsequent Stirner an die Stelle von Marx zu setzen und Reich selbst an die Stelle von Freud. Und das dann auf LaMettrie auszudehnen, der an die Stelle von Kant und Rousseau tritt.

Apropos „Wellen“: Kann man Schopenhauers und Nietzsches Einfluß auf die Deutschen unterschätzen? Aber die beiden sind auch nicht vom Himmel gefallen, sondern wurzeln in der romantischen Strömung. Es ist immer die Frage nach dem Huhn und dem Ei. War zuerst die gesellschaftliche Strömung da, die in Deutschland zweifellos bis auf die Bauernkriege und dann den 30jährigen Krieg zurückgeht, dann der Pietismus, etc. also „das Huhn“ – oder war es „das Ei“, irgendein Denker. Kann man etwa Luthers Einfluß überhaupt unterschätzen? Was ist die „Ideengeschichte“ neben der „materiellen Geschichte“? Man nehme etwa die Rolle der „ideelen“ Jugendmusik (d.h. Negermusik) und der „materiellen“ Pille in den letzten 60 Jahren!

Nach Reich war etwa Hitler vollkommen unbedeutend, ein echter Fliegenschiß in der Geschichte. Bedeutsam wurde er nur, weil seine Charakterstruktur so paßgenau zu der des durchschnittlichen Deutschen gepaßt hat. Aber wo wären wir heute ohne Hitlers nicht weiter reduzierbaren persönlichen Idiosynkrasien? Ein mehr maritim orientierter Mensch hätte den Krieg gewonnen: die ansonsten ziemlich nutzlose deutsche Marine überfällt Leningrad, Gibraltar, ohne das das Britische Empire nicht lebensfähig ist, wird von einem mit deutschen Konzessionen überschütteten Spanien heim geholt und eine weitaus größere U-Boot-Flotte sperrt den Atlantik. Das hätten weder Rußland noch England überlebt und Italien hätte keinen Schaden mehr anrichten können.

Es gab zwei alles entscheidende Umbrüche in der Menschheitsgeschichte: etwa 4000 Jahre vor Christi die Entstehung der Panzerung („der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“) und etwa 1960 der (Anfang des) Zusammenbruch(s) eben dieser Panzerung („die sexuelle Revolution“). Das ist der Wechsel von der autoritären zur antiautoritären Gesellschaft und die Umstrukturierung des Menschen von der Muskel- zur Augenpanzerung. In Begriffen des Über-Ichs der Wechsel von einem mehr oder weniger in die psychische Struktur gut integrierten Über-Ich zu einem „isolierten Über-Ich“, wie Reich es bereits 1925 in seiner Beschreibung von „Lumpenproletariern“ und „Perversen“ beschrieben hat (Der triebhafte Charakter). Dieses „isolierte Über-Ich“ agiert wie eine unkontrollierbare autodestruktive Triebregung und führt zu Drogenmißbrauch, Selbstverstümmelung und all dem, was heute die „woke“ antiautoritäre Gesellschaft und ihr ausgeklügeltes Selbstmordprogramm auszeichnet.

Die philosophischen Strömungen mit „gesellschaftlicher Relevanz“ sind all die, die den besagten welthistorischen Umbruch entweder getreulich widerspiegeln (insbesondere die „Dekonstruktion“ a la Derrida) oder sich ihm explizit entgegenstellen (all die sich politisch verdächtig machenden Philosophen, beispielsweise, keine Ahnung, Sloterdijk?) bzw. über ihn hinausweisen (Laska).

Die orgonomische Soziologie, Teil 3: Historischer Funktionalismus

12. November 2022

Geschichte ist die Entfaltung der vegetativen Energie, die ihren Ursprung in der kosmischen Orgonenergie hat, zum biologischen Organismus wird, der eine entsprechend „reine“ Charakterstruktur ausbildet, die zu einer „biologischen“ (arbeitsdemokratischen) Gesellschaft führt. An dieser Stelle an es zum „Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“ kommen. Gesellschaftliche Konflikte werden verinnerlicht, was die Charakterstruktur „verunreinigt“. Die entsprechend geprägte vegetative Energie führt zu veränderten Charakterstrukturen und so weiter.

Die Soziologie steht dergestalt zwischen der „politischen Psychologie“ (die sich mit der Verformung bzw. „Entformung“, d.h. Neustrukturierung des Charakters beschäftigt) und der sexualökonomischen Biologie bzw. „Lebensforschung“ (bei der es um die Gesetze der besagten vegetativen Energie geht). Man denke etwa an die in Der Mensch in der Falle von Elsworth F. Baker ausgeführte individuelle und soziopolitische Charakterologie und deren biologische Grundlagen als da sind die libidinösen Stufen der psychosexuellen Entwicklung, die Funktion des Orgasmus, die Orgasmusformel, die drei Schichten der Panzerstruktur, die organismische Pulsation, die natürliche Organisation des Lebendigen (von Protozoen bis zur Arbeitsdemokratie), Erstrahlung und Anziehung, die Segmente der Panzerung, Überlagerung, ORANUR etc. (man sieht, daß die Biologie hier langsam in die Physik übergeht!). Das alles bestimmt von den Gesetzen der gleichzeitigen Identität und Gegensätzlichkeit.

Besprechung von ORGONOMIC FUNCTIONALISM No. 8, Spring 2021 (Teil 3)

12. August 2021

The Correspondence between Wilhelm Reich and Willem F. Bon (S. 56)

Anhand der Korrespondenz mit dem holländischen Physiker Willem F. Bon wird deutlich, daß Reich sich als Mediziner und Biologe versteht, der sich auf die Krebsfrage konzentrieren will und mangels Fachwissen nur froh ist, die Erforschung der nun aufgetretenen „Orgonstrahlung“ zu delegieren. Wenig später sollte sich Reich an Einstein mit dem gleichen Ansinnen wenden.

Electroscope Experiments on Qualitative Properties of Orgone Radiation (S. 84)

Hier beobachten wir Reichs erste Schritte auf dem Terrain der Orgonphysik, April 1939. Ein Manuskript über Versuche mit dem Elektroskop, das er Bon zugeschickt hatte und das in ihrer Korrespondenz diskutiert wird.

Statement on Orgone, April 11, 1939 (S. 90)

Reich bringt das Orgon auf der einen Seite mit der vegetativen Energie in Zusammenhang (beispielsweise lädt sich Gummi auf, das auf den Bauch gelegt wird), auf der anderen Seite mit der Sonne (das gleiche Gummi lädt sich auf, wenn man es in die Sonne legt).

Spinning Waves (S. 94)

Es ist erstaunlich, daß Reich schon vor der Entdeckung des Orgons (bzw. der „SAPA-Strahlung“ im Februar 1939) mit der eigentlichen Orgonforschung begann, als er bereits im August 1938 sich Notizen über die Kreiselwelle machte, die er im Faradayschen Käfig beobachtet hatte. Bemerkenswert an diesem kleinen Aufsatz von Februar/März 1939 ist auch, daß er bereits zu diesem Zeitpunkt die Bedeutung der Zahl 4 hervorhebt.

Dictation: December 4, 1939 (S. 98)

Auf diese Notiz werde ich in einer Ergänzung eingehen.

Farewell to My European Friends (S. 99)

Dies stammt aus der November 1939-Ausgabe von International Sex Economy Human Research Institute News Bulletin:

Wir vertreten keine Standpunkte, sondern wissenschaftliche Forschung und die Interessen der Menschheit. (S. 101)

In menschlicher Hinsicht, im Streben nach Freiheit, steht ein überzeugter Anhänger Hitlers uns weder näher noch ferner als ein Marxist oder ein Anhänger von [Leon] Blum. (S. 103)

Nehmen wir an, daß Hitlers Imperialismus den englischen Imperialismus besiegt, dann wäre kein einziges soziales Problem wirklich gelöst. Der umgekehrte Fall wäre genauso wahr. Von wem die Menschen unterjocht werden, ist unerheblich. Das Problem der Gegenwart ist nicht ein Herrscherwechsel, sondern die praktische Lösung humanitärer und sozialer Fragen. (S. 105)

Experiment Failures in Amersfoort, Holland (S. 109)

Das Problem mit den „Wissenschaftlern“ ist, daß sie nur mit Worten, wie „Staphylokokken“ oder „Sarcinae“, hantieren, d.h. für die funktionellen Zusammenhänge wie blind sind. „Wissenschaft“…

The Orgone Biophysical Meaning of Bions (S. 112)

Die Abschnittsüberschriften:

  • Die klassische biogenetische Hypothese
  • Abiogenese oder „spontane Entstehung von Leben“
  • Die Präformations-Theorie
  • Die Panspermie-Theorie
  • Kaspar Friedrich Wolffs Theorie der Epigenese
  • Die biogenetische Interpretation der Bione
  • Bion-Organisation basiert auf der Anziehungskraft der Orgonenergie