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Blogeinträge Juni/Juli 2010

4. August 2016

Im Juni/Juli 2010 stellte Dr. Konia folgende Blogeinträge ins Netz, auf die hier erneut hingewiesen wird, damit sie nicht verlorengehen:

Blogeinträge Juni/Juli 2010

  • Der arabisch-israelische Konflikt und die Emotionelle Pest
  • Der Rechtstrend der türkischen Politik und die Emotionelle Pest
  • Das Ziel von Präsident Obamas Politik verstehen
  • Die sozio-politische Charakterstruktur bestimmt das ideologische Denken
  • Der Unterschied zwischen dem echten Liberalen und dem Pseudo-Liberalen
  • Die Islam-Nazi-Verbindung
  • Politik ist nicht die Lösung der sozialen Probleme
  • Das große Ausweichen vor dem Wesentlichen in der Debatte um die Reform des Gesundheitswesens
  • Die Zerfall der autoritären Gesellschaftsordnung

 

 
Zu „Der arabisch-israelische Konflikt und die Emotionelle Pest“

Peter schrieb 2013: Neues zum Neo-Nationalsozialismus in Deutschland:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/liebe_frankfurter_rundschau/

Robert : Oxford-Professor: „Israel half bei der Gründung der Hamas…“
Gerhard Wisnewski
„Ein Feind, ein guter Feind, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt!“, trällerte einst Heinz Rühmann. Pardon: Ein guter Freund, natürlich. Doch so absurd ist der Gedanke nicht. Denn über einen guten Feind geht ebenfalls nichts, wie Israels Unterstützung der islamischen Widerstandsbewegung Hamas beweist…
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/gerhard-wisnewski/oxford-professor-israel-half-bei-der-gruendung-der-hamas-.html

Darauf Peter: Schlicht und ergreifend QUATSCH, der darauf beruht, daß die Menschen nicht funktionell denken können, sondern alles aus dem Zusammenhang reißen und dann mit diesen Versatzstücken ihre wirren Verschwörungstheorien zusammenzimmern.
Die Islamisten hatten im Gazastreifen ein soziales Netz aufgebaut, jedoch ohne militärische Ambitionen. Sie gründeten in Gaza die islamische Universität und bezogen Gelder aus dem Ausland für den Bau von Moscheen. Israelische Genehmigungen dafür werden als ‚Beweis‘ für die Bevorzugung der Islamisten angebracht. „Das ist ein lächerliches Argument“, meint Harari. „In der gleichen Periode entstanden die ‚Bir Zeit Universität‘ und ‚ANadschach‘ in Nablus“. Im Gegensatz zur weltlichen ‚Fatah‘, DFLP oder PFLP unter dem Dach der PLO, enthielten sich die Islamisten bis 1989 des Terrors gegen Israel. Bewaffneter Widerstand sollte warten, „bis wir bereit sind und um Israel keinen Vorwand zu liefern, uns zu stoppen“, zitiert Harari. Kaum ein Moslembruder saß im Gefängnis.
http://www.security-explorer.de/index.php?id=20&tx_ttnews%5Btt_news%5D=97&cHash=a9798dc56acbc501de811fcea9f7fb82

Robert: http://www.wahrheitssuche.org/israel-hamas.html

Matthias: Besonders die Schlußwende zeigt den Kopp-Verlag mal wieder von seiner widerlichen Seite. Das seltsame dabei ist doch: selbst wenn Israel die Hamas anfänglich unterstützte oder ‚abtastete‘, was sicher alles Andere als umfangreich war und durchaus im sicherheitspolitischen Rahmeninteresse liegt, wieso es Israel vorwerfen!? Um die kommunistisch gespeiste Enteignungsmentalität der anderen ‚weltlichen‘ Aktivisten und Terroristen ins Schach zu setzen durch Unterstützung einer religiös aufgebauten Bewegung war zu damaliger Zeit naheliegend – auch die Staaten versuchten sich mit dieser Strategie in Afghanistan. Aber gleich zu behaupten: unter wesentlicher Mithilfe oder gar Hamas von Israel selbst gegründet ist so idiotisch und umfeldverkennend, schlichtweg – ja, nicht blöde, sondern eigentlich.
Obendrein hintertreibt solch Gefasel der ‚aufklärerischen Weltöffentlichkeit‘ jeden wirklichen Lösungsansatz, indem Sie die Feinde Israels in ihrem Anspruchsdenken Israel gegenüber füttern – sorgt also selbst für das, was man Israel vorwirft.
Auch die Art oder besser die Haltung, aus der der Vorwurf kommt: ankreidend und schlichtweg klein. Ja, einfach klein. Wie das falsche Höhnen falscher Bekanntschaft.
Was der Kopp-Verlag wohl berichten würde, WENN Israel anfängt, seine Feinde ein für alle Mal zu bekämpfen? Schade um den Kopp-Verlag, manches las ich gern.

Robert: Eins stimmt aber nicht, nämlich dass der Text vom KOPP Verlag stammt. Gerhard Wisnewski zeichnet dafür verantwortlich, nicht die KOPP-Redaktion. Dabei werden bei KOPP-Online durchaus sich diametral entgegengesetzte Meinungen veröffentlicht.

Matthias: Danke für den Hinweis, Robert.
Gut, wird bedacht.
Zu Wisnewski kann ich garnichts sagen; seine Absonderungen sind zuweilen haarsträubend und allgemein irgendwie uninteressant. Ziemlich beschissene Welt, in die er sich da verrannt hat.
Bei Madrasa of Time kommt ab und an mal was über ihn und sein Haufen Freaks. Greulich!
Aber zum Thema mal was über das ‚palästinensische Volk‘:
http://www.freie-juedische-meinung.de/component/content/article/106-israel-vergangenheit-gegenwart-und-zukunft/660-es-gibt-kein-palaestinensisches-volk

Robert: Das Problem bei W. ist, dass er alles allein macht und keinen Mitarbeiterstab hat. So macht er bei der Recherche auch Fehler, die sonst vermieden wären. Was ihn auszeichnet, ist sein Mut, wirklich jede Schweinerei aufzudecken, auch wenn es zuerst absurd erscheint. Sein Ziel, Verschwörungen aufzudecken, macht ihn natürlich besonders unattraktiv. Aber nicht umsonst wurde das Wort Verschwörungstheoretiker mit neuem Inhalt gefüllt, um so Verschwörungen besser verbergen zu können.

Robert: Warum wichtige Fragen nicht gestellt werden
Der Palästinakonflikt dominiert seit Jahrzehnten die internationale Politik und Berichterstattung. Gemessen an den Opferzahlen, ist dies unverhältnismäßig. Doch derartige Fragen scheinen verpönt. Von Gunnar Heinsoh
http://www.welt.de/debatte/article112406530/Warum-wichtige-Fragen-nicht-gestellt-werden.html

Robert: Warum protestieren die Muslime diesmal nicht?
Das Leid der Palästinenser im Flüchtlingslager Jarmuk schreit zum Himmel. Nur: Die meisten Araber interessiert es nicht. Sie kümmern sich nur um palästinensische Opfer, wenn Israelis im Spiel sind.
Zitat:

Die Mehrheit der Muslime in Deutschland entlädt wiederum lieber ihren Hass auf die Juden und Israel, als den innermuslimischen Krieg zu beklagen.
Das Schicksal der Palästinenser kümmert die meisten von ihnen seit jeher wenig. Bedauernswerterweise lässt sich diese Kälte für viele arabische Regierungen feststellen. Anders lässt sich nicht erklären, warum es fast 70 Jahre nach der Flucht und der teilweisen Vertreibung der Palästinenser aus dem jüdischen Staat selbst noch im Gazastreifen palästinensische Flüchtlingslager gibt. Auch Jarmuk existiert schon seit einer halben Ewigkeit.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article139395820/Warum-protestieren-die-Muslime-diesmal-nicht.html

3 Antworten zu „Der Rechtstrend der türkischen Politik und die Emotionelle Pest“

Peter: Hier ein Beispiel für die Faschisierung der türkischen Community:

Rückständige türkische Buch- und Kulturmesse

O.: Ersetzt man in Konias Text die „türkischen“ mit die „amerikanischen“ und die „Islamisierung“ mit „Christianisierung“ würde man keinen Unterschied zwischen einer Aussage über der Türkei und Amerika finden, insbesondere „charakterlich“. Ist dies eines Lobes wert?

Darauf Peter: Erstens weiß Konia, wovon er spricht (rate mal, woher der Name „Konia“ stammt!), und zweitens ist es wirklich eine Medienverzerrung, wenn man Amerika von „rechten christlichen Fundamentalisten“ bevölkert sieht. Wirklich die gesamte amerikanische „Kultur“ und sogar der Staat sind durch und durch antichristlich. Als Lehrer an staatlichen Schulen kannst du schwul-lesbisch-was-weiß-ich die Kinder indoktrinieren, aber wehe du erwähnst den Namen „Jesus Christus“ im Unterricht.

Eine Antwort zu „Der Unterschied zwischen dem echten Liberalen und dem Pseudo-Liberalen“

Stefan Wehmeier: Wirtschaftliche Freiheit
Die persönliche Freiheit ist … die grundlegendste aller Freiheiten, sie vermag aber ebenso wenig wie die politische Freiheit das Herzstück der Freiheit zu verbürgen, auf das es entscheidend ankommt: die wirtschaftliche Freiheit, verkörpert in dem Recht auf Teilnahme am Wettbewerb.
Diese wirtschaftliche Freiheit ist heute offensichtlich arg eingeschränkt. Das will aber keineswegs besagen, dass sie etwa in der Vergangenheit in voller Gänze bestanden hätte.

War es nicht vielleicht gerade der ursprüngliche Mangel an wirtschaftlicher Freiheit gewesen, der zu immer weitergehenden Freiheitsbeschränkungen geführt hat? … War nicht der Staat, um diese aus der Vorenthaltung der wirtschaftlichen Freiheit entstehenden Störungen zu überbrücken, zu immer weitergehenden Eingriffen in die Wirtschaft genötigt, die ihrerseits nur in einer immer stärkeren Einschränkung des Wettbewerbes bestehen konnten?
Dieser Gedankengang hat um so mehr für sich, wenn man … die wirtschaftliche Unfreiheit mit einer Einschränkung oder gar Ausschließung des Wettbewerbs gleichsetzt. Jede derartige Behinderung des Wettbewerbs für den einen muss ja zugleich ein Monopol für den anderen darstellen. Monopol aber heißt rundweg Ausbeutung, und zwar Ausbeutung des einen durch den anderen, heißt Klassenbildung, Klassenstaat, soziale Frage, verstärkte Einmischung des Staates in das Wirtschaftsleben und die Sozialfürsorge, heißt Bürokratismus und schließlich allgemeines staatliches Wirtschaftsmonopol im Staatskapitalismus (Kommunismus).
Bereits auf dieser Stufe der Betrachtung beginnen sich die folgenden Zusammenhänge in groben Umrissen abzuzeichnen:
Erstens, dass wirtschaftliche Freiheit mit freiem Wettbewerb gleichzusetzen ist, den es bisher augenscheinlich noch nicht gegeben hat;
zweitens, dass zwischen der mangelnden wirtschaftlichen Freiheit und den Wirtschafts- und sozialen Störungen, die zu immer einschneidenderen Maßnahmen des Staates drängen, ein ursächlicher Zusammenhang besteht;
drittens, dass „wirtschaftliche Unfreiheit“, „Ausbeutung“, „soziale Frage“, „Beschränkung jedweden Wettbewerbs“ und „Monopol“ lediglich fünf verschiedene Bezeichnungen für ein und dasselbe sind.
Es ist jedenfalls erstaunlich, …dass der ursächliche Zusammenhang zwischen der sozialen Frage einerseits und der wirtschaftlichen Unfreiheit andererseits von den Berufsökonomen nur höchst unvollständig erkannt worden ist. Diese Tatsache ist … vor allem auf die ungenaue Auslegung des Begriffes des Monopols zurückzuführen, die es verhindert hat, die beiden uralten Monopole Geld und Boden als solche zu erkennen, obgleich es sich bei ihnen sogar um die beiden primären Monopole handelt, die alle anderen nach sich ziehen. So kam es, dass man von einer „freien Wirtschaft“ sprach und spricht, wo in Wirklichkeit der Zwang dieser beiden Monopole uneingeschränkt herrscht.
Halbwegs glücklich? http://www.deweles.de/files/halbwegs_gluecklich.pdf

5 Antworten zu „Die Islam-Nazi-Verbindung“

Robert: „Sowohl radikale Islamisten als auch Nazis sind emotionell pestkranke Charaktere, die der extremen Rechten des soziopolitischen Spektrums angehören. Aus diesem Grund fühlen sie sich politisch zueinander hingezogen.“
Wie immer hat Konia seine Holzhammerpsychologie, die an komplexen Tatbeständen scheitert. Gerade die islamische Hamas und der Mullah-Iran werden von den europäischen Linken am meisten unterstützt.

Ahmadinedschad und deutsche Amigos

O.: „…Kenntnis von der soziopolitischen Charakterologie gehabt hätte, derzufolge der individuelle Charakter die primäre Determinante im Sozialverhalten darstellt. Sowohl radikale Islamisten als auch Nazis sind emotionell pestkranke Charaktere, die der extremen Rechten des soziopolitischen Spektrums angehören.“ Zitat Konia.
Zunächst scheint dieser Satz plausibel, man kann verstehen was Konia (irgendwie) meint.
In meinen Schüler-Englischbuch stand immer der Einschub – „Stop to think!“ – und mahnte zum Innehalten der Lektüre, um über das Gelernte oder Gesagte nachzudenken.
Kritische Gedanken könnten in einer solchen Phase auftreten: Was meint der Author? Welche Konzepte werden hier erwähnt (Charakteranalyse und soziopolitische Charakterologie)? Welches Modell bezieht sich auf Reich, welches auf Baker oder beide auf beide?
Eindeutig hingegen bezieht sich Konia (ohne das hervorzheben, was hinderlich für einen späteren Nachvollzug ist – ist im Buch vielleicht auch anders …) auf Bakers Mensch in der Falle.
Meine „destruktive Kritik“ hat bereits (in aller Klarheit) darauf verwiesen, dass ein noslogisches Babylon hier entstanden sein mag bzw. entstanden ist. Der Mensch kann frei nach Baker in einen „oralen Charakter“, „depressiven Charakter“ oder auch politisch orientierten (soziopolitschen) Charakter eingestuft werden, bspw. den „liberalen Charakter“, mit weiteren Unterstufen nach Konia. In Anlehnung an Reichs Konzept der „emotionellen Pest“ sei die soziopolotische Charakterologie (nach Baker und Konia) entstanden, so dass Konia hier von einer „emotionell pestkranken Charaktere“ spricht als Eigenschaft der Persönlichkeit eines radikalen Islamisten oder Nazi.
Ein Versuch einer „konstruktivern Kritik“ würde nun mit Vorschlägen kommen und das Dilemma, was noch nicht als solches (vom Publikum und ACO) erkannt ist, zu lösen versuchen.
Als Nörgler gebe ich nur den Hinweis und hoffe, dass die „destruktive Kritik“ verstanden und beseitigt werden kann. Eine Nachbesserung könnte und „muss“ vom Author erfolgen.
Als „konstruktiver Kritiker“ gebe ich auch noch die Lösung des Problems vor, diese kann dann übernommen werden und das ursrpünglicher Werk würde besser als zuvor darstehen, in den meisten Fällen ohne die destruktive Kritik (und damit die Entwicklung der Theorie) zu benennen. Da sich noch weitere „Fehler“ einschleichen mögen, kann dieser Prozess unzählige Male wiederholt werden, bis dann kein „Nörgler“ mehr etwas findet.
Dies würde aber bedeuten, dass die fehlerhaften Grundannahmen nicht korrigiert wurden, sondern die oberflächliche Beschreibung stimmiger erscheint.
Ein Forscher- oder Therapeutenteam könnte innerhalb des ACO mögliche Schwachpunkte diskutieren und gegebenenfalls eine Veränderung der Theorie aufstellen oder sich von der Kritik mit Argumenten distanzieren.
_________________
Die eigentlich relevante Frage, die dahinter steht, ist: Bewegen sich die Authoren noch auf dem Weg Reichs oder haben sie – mit Angabe von Gründen – diesen Weg „erweitert“ und sind die von Reich gemachten Prämissen noch gültig.
Möglicherweise kann sich auf Reich „geirrt“ haben und er muss korrigiert werden, aber nicht heimlich, sondern belegt.
Das ACO muss die Frage nach dem Verständnis von der Orgontherapie – wie sie es verstehen – klären. Baker hat dies nicht deutlich gemacht oder Widersprüche entwickelt, die so nicht fortgesetzt werden dürfen. Erst dann kann man zu neuen „soziopolitischen“ Charakteren kommen und Vorschläge finden wie diese zu behandeln sind. Es fehlt in Grunde eine Tranparenz der Therapieausbildung.
Sprachliche Fehler in der Verwendung des Charakterkonzeptes verweisen auf ein evtl. falsches Verständnis der Charakteranalyse im „Zeitalter der Orgontherapie“ und dies fällt letztlich auf Reich zurück, ob berechtigt oder nicht.
Da ich nur medizinischer Laie bin und keine ACO Therapieausbildung genossen habe, sehe ich mich für die Lösung des Problems nicht in der Verantwortung oder in der Lage. Als Kritiker in diesem Punkt denke ich, dürfte meine Beschäftigung mit Reich hinreichend genug sein, dass sie nicht als „extern“ empfunden werden kann.
Letztlich ist dieser kritische Punkt kein Reich spezifischer aus dem Verständnis der Orgonomie heraus, sondern ein allgemein-therapeutischer, dem man sich nicht einfach entziehen kann.

O. weiter: Oben bin ich nur auf die theoretischen Überlegungen eingegangen, nicht auf die Inhalte. Hier ein wie ich finde gelungener Beitrag eines Neu-Deutschen, an den ich mich erst gewöhnen muss, der aber zur „Deutschlandkritik“ versöhnlich Stellung bezieht und wohl nicht ins „antiauthoritäre“ Muster fällt.

Peter: Ein Nazi-Überfall in Holland: http://gatesofvienna.net/2013/01/kicked-in-the-head-and-left-for-dead/

Klaus: Dass es sich um Mitmenschen mit Migrationshintergrund handelt, ist der deutschen Berichterstattung selten oder gar nicht zu entnehmen.

Antworten zu „Politik ist nicht die Lösung der sozialen Probleme“

Peter: Der Sieg der Volldeppen. Der Sieg jener, denen „Umweltpolitik“ wichtig ist, so als gäbe es in Deutschland Umweltprobleme. Das einzige Umweltproblem sind allenfalls die Vogelschredder (sogenannte „Windräder“), die die norddeutsche Landschaft für immer zerstört haben. Jene, die mehr Geld für Bildungspolitik wollen, so als könne nicht jeder kostenlos Bücher in Leihbibliotheken lesen. Jene, denen die „Sozialpolitik“ wichtig ist, d.h. die Behinderung der Wirtschaft und damit der Wegfall von immer mehr Arbeitsplätzen. In Niedersachsen hat das hirnlose Gesindel gewonnen.

O.: Wenn man in Niedersachsen die „Umweltprobleme“ einmal übersehen möchte, die Asse unter den relativ neu aufgestellten Windräderpark, der es schön ökologisch erscheinen läßt.
Konservative Informationen stellen es selbst so dar:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse
http://de.wikipedia.org/wiki/Schacht_Konrad
Und wer hat die Finger drin und weiß (angeblich) nicht was passiert, wenn Metall(-behälter) und Salz zusammenkommen …
http://www.zdf.de/Frontal-21/Merkels-Endlager-24485588.html
Die strahlende Gegend um den Schacht Konrad wurde „ökologisch“ aufgewertet mit einem „Vogelschredderpark“, da fliegt vermutlich sowieso nix mehr.
Also einen ORAC würde ich da (weiträumig) nicht hinstellen!

Klaus: „Das einzige Umweltproblem sind allenfalls die Vogelschredder „.
Natürlich Unfug. Nur aus Trotz über die Atommüllangelegenheiten hinwegzusehen, hat wenig mit ‚Rationalität‘ zu tun.

Peter: Ich lasse das von Akif Pirincci beantworten, der den ganzen Öko-Quatsch durchschaut hat:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wie_sound_of_music_vom_gruenen_panikorchechster_uebertoent_wurde/

Klaus: …Weil ehemalige Maoisten, Marxisten, Kommunisten, Kinderficker (nicht vergessen, eine der Hauptforderungen der jungen Grünen war, Kinderficken zu legalisieren, Volker Beck hält dafür weiterhin die wortwörtliche Stange) und andere Wegelagerer in der Mitte der Siebziger gemerkt haben, daß in einem Land, in dem ein einfacher Arbeiter alle fünf Jahre ein fabrikneues, bar bezahltes Auto kaufen kann (ja, liebe Kinder, das konnte man damals wirklich), einfach keine Revolution zu machen ist. Da diese Leute aber nichts Gescheites gelernt und auch keinen Bock hatten, bei VW am Fließband zu stehen, schwenkten sie plötzlich auf die Naturschiene um und wurden GRÜN. …
Hat mit dem Thema nicht viel zu tun, eher mit linken Motiven.

Klaus:In der Tat übernahmen die Linken in den Siebzigerjahren das Umweltthema. Das ist weder sachlich begründet – ich sehe keinen besonderen Zusammenhang zwischen sozialistischer Doktrin und dem Umweltthema – noch waren sie die einzigen, denen an diesem Thema lag. Im Gegenteil: Die typischen Linken konnten so schnell wieder davon ablassen, wie Ökomoden an Reiz verloren. Leute hingegen, die sich vor Ort betroffen sahen, hatten drängendere Gründe für ihr Engagement und sind auch konstanter dabei geblieben. (Wir hatten das hier öfter, und es muss ja nicht ständig wiederholt werden.) Wie gefährlich und giftig dies-und-das längerfristig ist, kann man schwer beweisen, nur anhand gegenwärtigen Wissens abzuschätzen versuchen. Vielleicht sind die gängigen Erklärungen, die Waldsterben, Klimawandel, … betreffen, Quatsch und ‚orgonomische’ Erklärungen näher dran an der Wirklichkeit. Was KKW’s betrifft, wäre ich lieber vorbeugend vorsichtig – auch wenn es zurzeit in Brokdorf sauberer aussieht als in einer chinesischen Metropole. Und wer sich überzeugt gibt, dass KKW’s relativ harmlos sind, insbesondere deutsche, möge bereit sein, direkt daneben zu wohnen. Am besten gleich mit ORAC? Ist das nicht ein gutes Kriterium: ;Man soll anderen keine andere Umgebung zumuten als eine solche, in der man einen (sachkundig gepflegten) ORAC aufstellen würde.’ ?

Klaus: Und bitte nicht wieder: Orgonomie wird bald das Problem lösen.

Mag alles durcheinander gehen, doch nur zu Hause bleib’s beim Alten…

24. Juli 2016

Die „Migranten“ wachsen fast durchgehend in traditionellen, d.h. extrem autoritär geprägten Familien auf. Das erzeugt eine autoritäre Charakterstruktur, wie Reich sie Anfang der 1930er Jahre beschrieben hat und wie sie bis in die 1960er Jahre hinein auch in Deutschland beständig reproduziert wurde. Mit dem zunehmenden Zerfall der Familie spätestens seit Anfang der 1970er Jahre hat sich die Charakterstruktur der heranwachsenden Deutschen drastisch in Richtung anti-autoritär verwandelt.

Während die Migranten, insbesondere die Türken, extrem nationalistisch, religiös und rassistisch sind, also genau so, wie Reich es für die damaligen Deutschen in Die Massenpsychologie des Faschismus beschrieben hat, sind die heutigen Deutschen zunehmend „offen“ und, abgesehen vom unmittelbaren persönlichen Bereich, unfähig das Eigene zu fühlen und entsprechend zu denken: Refugees Welcome…

Und was ist mit den Menschen, die in der „DDR“ aufgewachsen sind? Wie Reich im zweiten Teil von Die Massenpsychologie des Faschismus beschrieben hat, ist es in dem System, das Stalin geschaffen hat (und das bis zuletzt im gesamten Ostblock herrschte), zu einer Restauration der „alten Werte“ gekommen, da sich der Realsozialismus nach den anti-autoritären Wirren der Anfangsjahre konsolidieren mußte. Herausgekommen ist eine „national-sozialistische“ Mentalität, wie wir sie auch in den „nationalen Befreiungsbewegungen“ der Dritten Welt finden: nationalistisch und xenophob bei gleichzeitiger Dämonisierung alles organisch Gewachsenen als „feudalistische Vergangenheit“. Alles war künstlich, wie etwa heute das „Europäische Projekt“ der EUdSSR – nach 3000 Jahren glorreicher Geschichte ein „Projekt“!

Wenn zwei Bevölkerungsgruppen aufeinandertreffen, deren Charakterstruktur unvereinbar ist, führt dies zwangsläufig zum Bürgerkrieg.

Siehe dazu auch Der politische Irrationalismus aus Sicht der Orgonomie.

DRD4, Franziskus und Putin

11. Februar 2015

Die Proteste gegen die Äußerungen des Papstes über das Schlagen eines Kindes; daß man es nicht ins Gesicht schlagen darf, um seine Würde zu wahren, sind ein typisches Beispiel für gepanzertes „linkes Denken“. Oberflächlich sind diese Proteste der antiautoritär geprägten Gesellschaft gegen diese Äußerungen sehr sympathisch. Doch verbirgt sich hier die viel wichtigere Gegenwahrheit: daß „intellektuelle“ Gewalt weitaus zerstörerischer sein kann als jede körperliche Gewalt (etwa ein Kind zur Strafe ignorieren oder es zu „psychoanalysieren“, etc.) und daß ein Klaps einfach eine spontane emotionale (bioenergetische) Reaktion sein kann und er wirklich nichts schadet – vorausgesetzt das Kind kann furchtlos zurückschlagen. Im Tierreich ist das alltäglich. Dem liberalen Aufschrei gegen den Papst liegt eine charakterologische Entartung zugrunde: die panische Angst davor, daß die intellektuelle Abwehr durch „Muskelaktivität“ in Gefahr gerät. Hinter der „Kinderliebe“ der linksliberalen Öffentlichkeit verbirgt sich eine tiefsitzende Angst vor natürlicher Aggression.

Die seltsame Liebe kritischer Konservativer für Putin; daß die Amerikaner und die NATO die Aggressoren sind, ein faschistischer Putsch gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten stattfand, etc., entspricht einem gepanzerten Denken anderer Art. Oberflächlich klingt das alles sehr gut und hat zweifellos auch einen Wahrheitskern. Doch wenn man schlichtweg betrachtet, wer da eigentlich gegeneinander steht und wo das ganze zwangsläufig hinführt… Pressefreiheit, Rechtstaatlichkeit, die Freiheit des Wirtschaftens, die Frage nach einem Führerkult und einem mystischen Nationalismus und schlichtweg der Blick auf die Landkarte… Ausgerechnet das imperiale Rußland wird bedrängt? Ausgerechnet ein Land, dessen Institutionen von vorne bis hinten eine Karikatur sind, soll für „Freiheit“ stehen? Man schaue sich an, wie die Olympischen Winterspiele durchgeboxt wurden, wie die moskauhörigen mittelasiatischen Länder regiert werden. – Es ist vollkommen bizarr, was rechtskonservative Denker heute so an Putin-Lobhudeleien abliefern. Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dieser Idiotie erübrigt sich! Ihre charakterologische Entartung äußert sich in einer Todesangst vor den „westlichen Freiheiten“, vor dem Neuen und Unvorhersehbaren, d.h. letztendlich vor der sexuellen Freiheit. Aus diesen unbewußten Motiven heraus fühlen sie sich magisch zu autoritären „Führern“ hingezogen.

Angefangen mit der 1933 erstmals erschienenen Massenpsychologie des Faschismus hat Reich dargelegt, daß man individualpsychologische Probleme nicht losgelöst von der gesellschaftlichen Entwicklung betrachten kann und daß diese wiederum von der bioenergetischen („biologischen“) Struktur des Menschen abhängt. Im Laufe der Jahre haben sich dergestalt die Grundlagen einer sozio-politischen Charakterologie herausgeschält, die dann 1967 von Elsworth F. Baker in seinem Buch Man in the Trap ausformuliert wurden: die Linke beruht auf „intellektueller Abwehr“, die Rechte auf „muskulärer Abwehr“.

„Politik“ ist in erster Linie ein biologisches Phänomen. Das wird aus vier Blickwinkeln deutlich:

  1. Verhaltensforscher konnten aufzeigen, daß sich ein Gutteil politischen Verhaltens, teilweise bis ins Detail, bruchlos auf das Verhalten innerhalb von Affenhorden zurückverfolgen läßt.
  2. Reich konnte zeigen, daß der politische Irrationalismus auf unverarbeiteter sexueller Energie beruht, was beim Nationalsozialismus nur allzu augenfällig war. Hier ist der Kern der Hilflosigkeit der Massen, der Kern ihrer „sozialistischen Sehnsucht“ zu finden. (Wie das mit dem ersten Punkt zusammenhängt, habe ich in Biologische Entwicklung aus orgonomischer Sicht aufgezeigt.
  3. Baker hat gezeigt, daß politische Gegensätze nicht etwa auf irgendwelchen rational begründbaren sozio-ökonomischen Faktoren beruhen, sondern auf grundsätzlich unterschiedlichen Panzerungsstrukturen. Gleichzeitig äußerte er die Vermutung, daß diese Unterschiede unveränderlich im Protoplasma selbst angelegt sind.
  4. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, beruht der Gegensatz zwischen (links-) liberal und konservativ, der, wie weltweit praktisch jede Parlamentswahl zeigt, die Bevölkerung in zwei fast gleichgroße Gruppen teilt, auf genetisch verankerten, neurologischen und bio-chemischen Unterschieden, die angeboren und deshalb nur bedingt beeinflußbar sind.

James H. Fowler und weitere Forscher der University of California und der Harvard University haben ein Gen dingfest gemacht, das die politische Einstellung bestimmt.

„DRD4” kann Menschen liberal machen („liberal” im amerikanischen Sinne!), wenn sie als Teenager viele Freunde hatte. (Und bevor „logische“ Einwände kommen: Ist man kein Träger dieser speziellen Genvariante, kann man in seiner Jugend denkbar viele Freunde gehabt haben, ohne daß dies einen liberal machen konnte. Und wenn man diese Genvariante besaß, aber keine Freunde hatte, konnte die genetische Veranlagung nicht zum tragen kommen.)

DRD4 enthält die Kodierung für die Herstellung von Rezeptoren, die die Übertragung des Botenstoffes Dopamin zwischen den Gehirnzellen erleichtern. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der Vorgänge beeinflußt, die mit Bewegungskontrolle, Gefühlsäußerungen und dem Empfinden von Lust und Schmerz zusammenhängen. Vorausgegangene Forschungen hatten bereits eine Verbindung zwischen einer Variante von DRD4 und einem Verhalten, das für Neues offen ist, hergestellt. Dieses Verhalten war zuvor mit Persönlichkeitsmerkmalen korreliert worden, die mit politischem Liberalismus („Liberalismus“ im amerikanischen Sinne!) verknüpft sind.

Was ist Arbeitsdemokratie?

26. Januar 2015

„Arbeitsdemokratie“ ist in der Orgonomie ein eher verschwommener Begriff. Teilweise scheint er sich in Slogans zu erschöpfen. In der Tat ließ Reich in seinem Labor entsprechende Tafeln anbringen, a la „Work, Not Politics!“. Andererseits scheint sie aber auf eine verschwommene „Gedankenwelt“ zu verweisen, die sich einer knappen und eindeutigen Darstellung entzieht.

Bevor ich doch so eine Darstellung versuche, hier einige relevante „Slogans“, die Reich unter dem Titel „Selbstverständlichkeiten“ 1938 in seiner Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie veröffentlicht hat. Sozusagen sein Konzept „Arbeitsdemokratie“ in Rohform:

Liebesglück, Wissen und Arbeit sind die Säfte unseres Lebens! Sie sollen es auch regieren!!

Arbeit ist die Grundlage des Lebens, Liebesglück sein Inhalt!

Arbeit soll nicht Pflicht, sondern ein Stück Lebensfreude sein!

Die Maschine wurde euer Herr! Macht sie zum Werkzeug!

Die nationale Wirtschaft hat der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse zu dienen.
Heute dient sie der Vernichtung von Leben und Gut!

Die Wirtschaft ist international! Ebenso Liebesverlangen und Lebenswille.

Welcher Japaner ist welches Chinesen Feind?

Der arbeitende Mensch hat mehr gemeinsam mit dem eines anderen Landes als mit den Parasiten des eigenen.

Arbeiter aller lebenswichtigen Berufe! Rettet die Gesellschaft vor der Tyrannei der Nichtarbeit!

Die Ehre der Nation verwirklicht sch nur durch Beseitigung der Unehre der menschlichen Not!

Kein Mensch kann für Millionen denken!
Staatspolitik und Diplomatie sind Notberufe!

Nicht Kolonien mit Kriegen und Sklaven, sondern international zugängliche friedliche Arbeitssiedlungen.

Kriegersein ist kein lebensnotwendiger Beruf!

(…)

An die Stelle eitler Uniformen setzt natürliches Selbstbewußtsein!

Habt weniger National- und mehr Selbstbewußtsein!

Bettelt nicht – fordert!

Ihr schafft fürs Leben. Ihr habt das Recht es zu bestimmen!

(…)

Baut nicht so sehr auf Überzeugung und Freundschaft als auf praktischer Arbeit fürs Leben!

Gesinnungen werden wie schmutzige Hemden gewechselt! Fragt jeden: Was kannst Du für die Sicherung der Lebensfreude aller tun? Beweise es! Wir hören dich!

(…)

Die ausgelassenen „Slogans“ sind mehr sexualökonomischer Natur.

Reich ging es nicht um eine neue fest umrissene Ideologie, sondern um eine neue grundsätzliche Sicht- bzw. Herangehensweise; eine „neue Gedankenwelt“, die jeder Arbeitende aufgerufen ist, weiter auszuformulieren. (Ich denke da etwa an die „10 Leitlinien“.) Es entspricht in dieser Hinsicht Mechanismus, Mystizismus und Funktionalismus, die ebenfalls jeweils keine festumrissenen „Systeme“, sondern breitgefächerte Gedankenwelten darstellen.

Genitalität verkörpert ein Mensch, der keine Panzerung hat. Eine Definition von Genitalität, die darüber hinaus geht, mag hier und da treffend sein, wird die Genitalität aber nie erfassen können, sondern sie viel eher verfehlen. Entsprechend ist eine Arbeitsdemokratie eine Gesellschaft ohne „gesellschaftliche Panzerung“, d.h. frei von Politik und all den irrationalen Ideologien. Work, Not Politics!

Hier nun eine kurze Zusammenfassung des Konzepts „Arbeitsdemokratie“, das Reich seit 1939 entworfen hat:

  1. In der Arbeitsdemokratie wird die Zusammenarbeit der Menschen untereinander von biologisch bestimmten subjektiven Arbeitsinteressen und dem Zusammenspiel der objektiven Arbeitsfunktionen bestimmt.
  2. Arbeitsdemokratie ist weder Unterwerfung unter Autoritäten noch Rebellion gegen sie, sondern die funktionelle Einheit von vollkommener persönlicher Freiheit und strengster Arbeitsdisziplin. Jeder ist frei, nach seinen Interessen und Fähigkeiten sich einen Arbeitsbereich auszusuchen, danach aber unterliegt er unerbittlich den objektiven Regeln des Arbeitsprozesses. Beispielsweise kann ein Waldarbeiter nicht die Bäume fällen, bei denen es besonders viel Spaß macht und sie nach eigenem Gusto in eine beliebige Richtung fallen lassen.
  3. Ähnlich wie ausnahmslos alle neurotischen Symptome bloße Übertreibungen primärer, gesunder Antriebe sind, gehen alle gesellschaftlichen Institutionen, egal wie irrational sie auch sind, auf rationale arbeitsdemokratische Beziehungen zurück.
  4. Durch das bloße Fortbestehen der Gesellschaft erweist sich, daß die Arbeitsdemokratie in jedem Augenblick bereits existiert, ähnlich wie ein Organismus durch sein bloßes Dasein zeigt, daß er „pulsiert“, d.h. lebt. Genitalität ist gleichbedeutend mit ungehinderter Pulsation. In diesem Sinne kann auch die Arbeitsdemokratie ein Ziel sein, das angestrebt wird.
  5. In der Arbeitsdemokratie herrschen keine formalen, sondern funktionelle Hierarchien, d.h. nur jene haben zu entscheiden, die etwas von der Sache verstehen. Das erweist sich durch ihre eigene Arbeitsleistung. Die Entscheidungen werden vom objektiven Arbeitsprozeß bestimmt und sind unabhängig von individuellen ideologischen Einstellungen oder Wertesystemen.
  6. Was produziert wird bzw. welche Leistungen erbracht werden, bestimmen weder private Profitinteressen noch politische Überlegungen, sondern die Bedürfnisse der Gesellschaft. Es ist jene „lebensnotwendige Arbeit“, die auch ohne monetäre Anreize bzw. politischen Zwang geleistet werden würde. In diesem Sinne bestimmt die Konsumtion die Produktion.
  7. In ihrer Funktion als Arbeitende sind Menschen dazu gezwungen, sich rational zu verhalten. Diesen Mechanismus gilt es zu verinnerlichen und ein „Fachbewußtsein“ zu kultivieren, das die Massen gegen die politische Irrationalität immunisiert.
  8. Arbeitsdemokratische Führungspersönlichkeiten unterscheiden sich von politischen Führungspersönlichkeiten dadurch, daß sie die Arbeitenden nicht von der Verantwortung befreien, sondern ihnen das Maß an Verantwortung aufbürden, das sie vernünftiger Weise tragen können. Damit macht sich der arbeitsdemokratische Führer schließlich selbst überflüssig.
  9. Eine „Demokratie“ ist nur dann ihres Namens wert, wenn sie zu einer Entwicklung beiträgt, in der die arbeitenden Massen immer mehr selbst die Verantwortung für ihr Leben übernehmen und immer mehr Verantwortung im Arbeitsprozeß übernehmen, statt „angeleitet“ zu werden.
  10. Der Arbeitsprozeß entwickelt sich organisch und der Arbeitende ist ein bloßes Organ dieser funktionellen Logik. Hier kann nichts erzwungen werden.
  11. Arbeitsdemokraten sind niemals „Aktivisten“, die gegen etwas oder jemanden „zu Felde ziehen“, vielmehr unterwerfen sie sich dem rationalen Arbeitsprozeß, in dessen Verlauf spontan Hindernisse überwunden werden.
  12. Die Entwicklung der Arbeitsdemokratie hängt vom Verantwortungsbewußtsein des einzelnen Arbeitenden ab, d.h. von seinem Kontakt mit seinen eigenen Empfindungen („Interesse“) und mit den Empfindungen der Menschen in seiner Umgebung (Empathie).
  13. Der Fortbestand der Arbeitsdemokratie ist davon abhängig, daß die Arbeit des einzelnen Arbeitenden wirklich Teil seines Lebens geworden ist, er also nicht wie ein Roboter funktioniert, sondern aus sich heraus „mit vollem Engagement“ arbeitet.

Ratgeber wie Die Entdeckung der Faulheit. Von der Kunst, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun sind schlichtweg Emotionelle Pest und nichts außerdem. Auf amazon wird das Buch wie folgt beschrieben:

Dolce Vita am Arbeitsplatz: das Kultbuch über die Kunst des Nichtstuns im Büro. Wer arbeitet, macht einen Fehler, behauptet die französische Bestsellerautorin Corinne Maier, die mit ihrem Buch „Bonjour paresse“ die Grande Nation in Aufruhr versetzte. Nichts ist heute mehr sicher und selbstverständlich, der Job nicht, die Karriere nicht, und die Rente schon gar nicht. Warum sollte man sich also für seine Firma krumm legen? Corinne Maier, selbst leitende Angestellte beim staatlichen Energiekonzern EDF (Electricite de France), rät in ihrer pointierten Polemik deshalb zur „aktiven Distanzierung“ im Arbeitsleben. Innerhalb seines Unternehmens suche man sich möglichst eine Nische, um mit geringstmöglichem Einsatz und ohne Risiko durch den Büroalltag zu kommen. Laut Umfrage haben sich bereits 17 Prozent der Franzosen diesem subversiven Aufruf zu Individualismus und Ineffizienz angeschlossen.

Ein naheliegender Einwand gegen Reichs Konzept ist, daß es das Produkt eines „Laboratoriumsarbeiters“ sei, der einer interessanten und abwechslungsreichen Arbeit nachgeht, aber was ist mit einem Postboten, einer Kassiererin im Supermarkt, einem Arbeiter an einer Stanzpresse oder dem Kapitän einer Flußfähre? Dieser Einwand ist selbst „elitär“, da er davon ausgeht, daß es nicht auch Leute gibt, die in einfachen Tätigkeiten ihre Erfüllung finden. Jene, die keine Arbeitsstellung gemäß ihrer hohen Intelligenz und ihrer Neigung finden, haben dies (jedenfalls in einem Land wie Deutschland) einzig und allein ihrer eigenen Verantwortungslosigkeit und nicht der angeblichen Unfreiheit der Gesellschaft zu danken. Sie werden aber auch sowieso immer unzufrieden und rebellisch sein, selbst wenn sie durch glückliche Fügung doch noch in ihrem „Traumjob“ landen. Diese widerliche Jammerei ist schlichtweg „anti-arbeitsdemokratisch“.

Die Arbeitsdemokratie „umfaßt jeden, der lebensnotwendige Arbeit leistet“ (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 279).

Unter „lebensnotwendiger Arbeit“ müssen wir jede rubrizieren, die zur Aufrechterhaltung der menschlichen Lebens und der gesellschaftlichen Maschinerie unerläßlich ist. Jede Arbeit also, deren Ausfall den lebendigen Prozeß schädigen und hemmen würde, ist lebensnotwendig. (ebd., S. 337)

Was bedeutet das konkret? Eine Krankenschwester leistet zweifellos lebensnotwendige Arbeit, aber gilt das auch für die Bedienung in einer Parfümerie? Eine Bäckerei ist lebensnotwendig, aber gilt das auch für eine Konditorei?

Man kann dieses Spiel beliebig weiterführen und nie zu einer befriedigenden Definition von „lebensnotwendiger Arbeit“ gelangen. Des Rätsels Lösung ergibt sich, wenn man Reichs Worte weiter zitiert:

[Arbeitsdemokratie] umfaßt jeden, der lebensnotwendige Arbeit leistet, und ist deshalb einzig und allein vorwärts gerichtet.

Das, was lebensnotwendig ist, wird sich in der Zukunft immer plastischer herausschälen, wenn der Einfluß irrationaler linker und rechter Ideologien gebrochen ist und Menschen mehr und mehr die Verantwortung für ihr Leben selbst übernehmen und es nicht mehr an andere abtreten. Mit dem graduellen Abnehmen der „Störgeräusche“ des gesellschaftlichen Chaos wird von selbst evident werden, was „lebensnotwedig“ ist und deshalb auch das Leben bestimmen sollte.

Um beim Beispiel der Parfümerie zu bleiben: Es ist nichts Unnatürliches daran, die „natürlichen“ Körperausdünstungen in Schach zu halten. Selbst Affen benutzen „Parfüm“! Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man „wie ein Iltis riecht“ oder mit seinem Geruch signalisiert, daß man gesund, sexuell aktiv und sozial kompetent ist!

„Liebe, Arbeit und Wissen“ sind nicht voneinander zu trennen. Ihnen gemeinsam ist der Kontakt: zu uns selbst und unseren wirklichen Bedürfnissen, der Kontakt zu unseren Mitmenschen und der Kontakt zur Natur.

Deshalb unterstützt dieser Blog alles, was die Kontaktfähigkeit der Massen erhöht, beispielsweise den libertären Abbau überflüssiger gesetzlicher Regelungen, die das Wirtschaftsgeschehen einschränken, andererseits bekämpft er alles, was die Kontaktfähigkeit der Massen herabsetzt, etwa eine libertäre Drogenpolitik.