Posts Tagged ‘politische Orientierung’

David Holbrook, M.D.: Die „guten Menschen“ und die „schlechten Menschen“ / „Borderline-Politische Störung“: die neun Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung angepaßt zur Beschreibung der Soziopolitik

28. Mai 2025

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Die „guten Menschen“ und die „schlechten Menschen“

„Borderline-Politische Störung“: die neun Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung angepaßt zur Beschreibung der Soziopolitik

Politische Einstellungen unterliegen physiologischen Merkmalen: Politisches Denken und die biologische Grundlage des soziopolitischen Charakters (Teil 3)

23. Juni 2021

Virginia Whitener, Ph.D.

In Science (2008) wird nun über Forschungsergebnisse berichtet, die sich mit diesem Thema befassen und diese Sichtweise unterstützen. Der Artikel verweist auf frühere Studien, die „die eingebaute, fast ‚automatisierte‘ Qualität vieler politischer Reaktionen“ zeigen (Oxley et al. 2008, Seite 1667)a. Die Autoren entwarfen Forschungen, um diesen Gegenstand zu untersuchen: „Warum scheinen einige Menschen darauf eingestellt zu sein, bestimmte politische Einstellungen einzunehmen, während andere darauf eingestellt zu sein scheinen, sich andere Einstellungen anzueignen“ (ebenda). Die Studie zielt auf die physiologische Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung ab. Die Autoren geben an, dass sie diese Herangehensweise gewählt haben, weil „eine angemessene Reaktion auf die Bedrohung durch die Umwelt für das langfristige Überleben notwendig ist und … die wahrgenommene Bedrohung eine Vielzahl von einigermaßen gut dokumentierten, physisch bedingten Reaktionen hervorruft“ (ebenda). Sie beschreiben die „defensive Kaskade von miteinander verknüpften, schnellen Extensor-Flexor-Bewegungen, [die] im ganzen Körper innerhalb von 30 bis 50 ms auftreten“ (ebd.) als Reaktion auf eine plötzliche Bedrohung und die weniger unmittelbaren Signale, die von der Wahrnehmung über den sensorischen Kortex und schließlich das Gehirn laufen und das sympathische Nervensystem aktivieren. Sie stellen fest: „Obwohl diese grundlegenden Reaktionsmuster bei allen Menschen gelten, ist die individuelle Empfindlichkeit gegenüber wahrgenommenen Bedrohungen sehr unterschiedlich“ (ebenda). Die Autoren machten sich daran, die Hypothese zu testen, „dass Unterschiede in der physischen Empfindlichkeit gegenüber Bedrohungen mit politischen Überzeugungen verbunden sind“ (ebenda). Sie sammelten eine zufällige Stichprobe von Menschen in Nebraska und gaben ihnen ein Befragungsinstrument, mit dem politische Überzeugungen, Persönlichkeitsmerkmale und demografische Merkmale gemessen wurden. Zwei Monate später wurden die Probanden an ein physiologisches Gerät angeschlossen, das den Hautleitwert und elektromyographisch (EMG) den Lidschlussreflex des Orbicularisoculi maß. Der Hautleitwert wurde gemessen, weil er „relativ direkt und unverwässert die sympathische Aktivität widergibt“ (Seite 1668), und der Lidschlussreflex des Orbicularis oculi, eine unwillkürliche Reaktion auf ein erschreckendes Geräusch, da er einen erhöhten „Angstzustand“ durch höhere Blinzelamplituden („heftiges Blinzeln“) anzeigt. Den Probanden wurden drei separate bedrohliche Bilder gezeigt: „eine sehr große Spinne auf dem Gesicht einer verängstigten Person, eine benommene Person mit blutigem Gesicht und eine offene Wunde mit Maden drin“ (ebd.) und drei separate nicht bedrohliche Stimuli: ein Hase, eine Obstschale und ein glückliches Kind. Diese Bilder wurden in eine Sequenz von 33 Bildern eingestreut. Die Ergebnisse zeigten eine Korrelation zwischen der physiologischen Reaktion auf Bedrohung und politischen Einstellungen: „Eine relativ größere Reaktion auf bedrohliche Reize korreliert mit mehr Unterstützung für eine Politik gesellschaftlicher Abschottung“ (ebd.).

Anmerkungen des Übersetzers

a Siehe hier: https://digitalcommons.unl.edu/poliscifacpub/26/

Für eine neuere deutschsprachige Behandlung des Themas siehe:

Christian Kandler, Quellen politischer Orientierung: Genetische, soziale, kulturelle und Persönlichkeitsfaktoren.

Auf S. 21 steht: “Im Einklang mit diesen neuroanatomischen Unterschieden, konnten Oxley und Kollegen (2008) zeigen, dass rechtsorientierte Personen eine schnellere Bedrohungsreaktion zeigen. Bedrohungssensitivität gegenüber äußeren Gefahren ist bekanntermaßen mit der Amygdala-Aktivität assoziiert. Es ist plausibel, dass Menschen mit einer erhöhten Bedrohungssensibilität ein ihnen vertrauteres und sicher wirkendes Umfeld bevorzugen und daher Veränderungen und Unbekanntem eher ablehnend gegenüberstehen. Diese Tendenz mag sich auch in konservativeren Ansichten äußern.“

Christian Kandler, Rainer Riemann, Rechts oder links? Wie Gene unsere politische Orientierung beeinflussen.

Literatur

Oxley, D., Smith, K., et al. 2008. Political Attitudes Vary with Physiological Traits. Science 321 (September 19, 2008)

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 43 (2010), Nr. 2, S. 62-67.
Übersetzt von Robert Hase

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 35)

20. März 2021

Reich zufolge kann man alle politischen Orientierungen in einer Gesellschaft den verschiedenen Charakterschichten zuordnen. Eine solche Einteilung kann sich aber natürlich ausschließlich auf charakterologische Grundtendenzen („roter Faden“) beziehen. Wenn ich z.B. sage, der liberale Charakter sei mechanistisch, da er aus der äußeren Schicht heraus operiert und vom Kern abgeschlossen ist, wäre es natürlich ein Leichtes mir eine unbegrenzte Anzahl von mystischen Liberalen vorzuführen. So könnte man jede Einteilung ad absurdum führen. Man darf aber dabei nicht vergessen, daß diese Ablehnung der Charaktereinteilung selber eine charakterologische Grundlage, d.h. ihre charakterologische Abwehrfunktion hat! Oberflächlich gesehen, wird hier doch offensichtlich die Eindeutigkeit abgewehrt. Man dürfe nicht Vereinfachen. In Wirklichkeit ist dies letztlich die Abwehr der Tiefe, die eben orgonometrisch gesehen immer „einfach“ ist.

Man behauptet, die Begriffe „links“ und „rechts“ wären für die Orgonomie „wirklich überholt“. Was soll das heißen? Entsprechen diesen Begriffen etwa keine charakterologischen Realitäten? Oder ist das ein versteckter Vorwurf, man würde die Orgonomie politisieren? Reich hat darauf hingewiesen, daß, weil er die Mystik analysiert und bei ihr rationale (Kernkontakt) von irrationalen (Kernverzerrung) Anteilen trennt, er noch lange kein Mystiker sei. Das läßt sich direkt auf die sozio-politische Analyse der Orgonomie übertragen. Ich folge nur einer orgonomischen Analyse und nicht irgendwelchen irrationalen politischen Entscheidungen, wenn ich den Konservativen in bestimmten Zusammenhängen vorziehe. Ich denke nur daran, wie z.B. die liberale Linke den Invasoren aus dem All entgegentreten wird. Natürlich werden sich diese „guten Menschen“ wieder gegen die Fremdenfeidlichkeit wenden und wieder die Rolle des Judas übernehmen. Das Problem ist, daß sich der Liberale immer nur mit dem DOR identifiziert: ist das nun der Underdog oder alles Fremde und Eklige.

Es geht nicht an, daß man der Rebellion einen positiven Wert beimißt. Also etwa einfach einen unglaublich miesen, pestilenten Vater nimmt und als positives Gegenbild dazu einen rebellischen Sohn. Wer sagt dir denn, daß diese Rebellion nicht etwa das Gegenteil des Vaters ist, sondern das ebenso pestilente Produkt? Ist es nicht auffallend, daß jene, die am heftigsten gegen ihre nationalsozialistischen Elternhäuser rebellierten, das Privileg hatten, als erste nach den Nazis wieder Gewalt als politisches Mittel zu nutzen und den Nationalsozialisten Arafat hochleben ließen? (Man google bitte „Wilfried Böse“!) Ist es nicht merkwürdig, daß die heftigsten „Antifaschisten“ als „schwarzer Block“ auftreten? Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet immer die größten Gerechtigkeitsfanatiker am unmenschlichsten handeln?

Es geht eben nicht um die Identifizierung mit versus die Rebellion gegen miese Eltern (beides ist nämlich letztlich doch identisch), sondern um die konkurrierende konstruktive Bewältigung der Eltern: d.h. um einen Wettstreit mit dem Vater.

Was das Problem Rebellion betrifft, verlohnt ein Blick auf Reichs orgonometrische Gleichung:

charakterchaosstaat

So ist jeder Chaot, der sich ach so „revolutionär“ wähnt, in Wirklichkeit doch nur das wogegen er angeblich kämpft. Und deshalb ist es mir auch immer etwas suspekt, wenn man sagt, wir müßten alles Lebenspositive unterstützen: allzuleicht stellt man sich dabei auf die Seite der Rebellion und verhindert gerade so eine wirkliche radikale revolutionäre Veränderung! Wohin hat die Rebellion des „Roten Oktober“ geführt? 70 Jahre lang Blut und Scheiße und man ist wieder da, wo man angefangen hat. Wie unendlich weit hätte man doch kommen können, wenn man, statt wild Revolution zu spielen, wirklich eine Revolution gemacht hätte, d.h. den arbeitenden Massen alle Verantwortung übertragen und die autoritäre Gesellschaft am Kern (bei den Kindern) verändert hätte! Entsprechend kann man den Kommunismus nicht reformieren, sondern nur abschaffen: eben weil er sich auf Verantwortungslosigkeit und Tyrannei gründet. Nicht die verschiedenen Variationen sind das Problem dieser Gesellschaft, sondern das CFP selber, wie oben in der Gleichung.

David Holbrook, M.D.: BIOPHYSISCHE KONSERVATIVE VERSUS UMWELTKONSERVATIVE: DIE SCHIZOPHRENE SPALTUNG IM VERGLEICH ZU ANDEREN FORMEN VON KONTAKTLOSIGKEIT / BIOLOGIE, PSYCHOLOGIE UND POLITISCHE ORIENTIERUNG / SIND KONSERVATIVE DUMM? / SIND LINKS UND RECHTS FUNKTIONEN DER NATUR?

17. August 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Biophysische Konservative versus Umweltkonservative: die schizophrene Spaltung im Vergleich zu anderen Formen von Kontaktlosigkeit

 

Biologie, Psychologie und politische Orientierung

 

Sind Konservative dumm?

 

Sind Links und Rechts Funktionen der Natur?

 

David Holbrook, M.D.: POLITIK UND ORGONOMIE

10. April 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Politik und Orgonomie

 

Politik und Orgonomie (Teil 1)

31. Juli 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Politik und Orgonomie