Posts Tagged ‘Produktion’

Das Gewebe der Arbeitsdemokratie zerreißt und die losen Fasern werden zu deinen Gängelbändern

19. August 2025

Die Arbeitsdemokratie ist Liebe, Arbeit und Wissen, sie wird gegenwärtig durch die Emotionelle Pest, an ihrer Spitze Modju Melanor (BlackRock) Merz, frontal und auf allen drei Ebenen angegriffen.

Stichwort Liebe: Seit Einführung des jedwede Arbeitsqualität zerstörenden „Qualitätsmanagements“ und jeder Menge von anderen „Modulen“, an die sich jeder Arbeitende streng zu halten hat, ist das informelle Vertrauensband zwischen den einzelnen Mitarbeitern in den Firmen, das zwischen Angestellten und ihren Abteilungsleitern, das zwischen den verschiedenen Produktions-, Management- und Marketingebenen zerrissen. An die Stelle von „blindem Vertrauen“ ist das Leninistische „Kontrolle ist besser!“ getreten. Das wirkt sich auch auf das Verhältnis der Firma zu Lieferanten, Dienstleistern und Kunden aus. Wer heutzutage noch den „kleinen Dienstweg“ beschreitet („Wir kennen uns. Das regeln wir unbürokratisch.“), also das, was früher die deutsche Wirtschaft, trotz des zu absurden Regeln geronnenen allgemeinen pestilenten Wahnsinns, am Leben hielt, – wird heute zum Chef gerufen und zur Sau gemacht. Eigeninitiative und persönlicher Kontakt behindere die Planwirtschaft! Wobei kurioserweise gerade das, die Restbestände der Arbeitsdemokratie, die Planwirtschaft in der „DDR“ über Jahrzehnte am Leben hielt und bis heute das Zusammengehörigkeitsgefühl der „Ossis“ prägt. Wir zerstören das und machen die Arbeitnehmer zu bloßen voneinander isolierten Arbeitsbienen, die schon morgen durch KI und Roboter ersetzt werden können.

Stichwort Arbeit: Seit dem 19. Jahrhundert hat das dezentrale Kreditwesen, die deutsche Wirtschaft am Leben gehalten und das Land mit einem lebendigen Gewebe von Produzenten überzogen. Überall gab es kleine Geldinstitute, Banken, Sparkassen etc. die über den persönlichen Kontakt und wegen der Persönlichkeit und Überzeugungskunst von Tüftlern, Erfindern oder einfach nur von Leuten, „die anpacken wollten“, diesen das notwendige Geldkapital für wirtschaftliche Aktivitäten bereitstellten. Über Jahrzehnte hatte sich eine Schicht von Experten ausgebildet, die einfach durch die angesammelte Erfahrung, Menschenkenntnis und ihr Eingebundensein in das lokale Gemeinschaftsleben genau abschätzen konnten, wem man vertrauensvoll das Geld der Sparer anvertrauen konnte und wem lieber nicht. Teilweise wurden so auch Sachen finanziert, deren schließlicher Erfolg jeden Außenstehenden überraschte, während andere Dinge, die gegenwärtig in einer Pleite nach der anderen münden, nie und nimmer das Licht der Welt erblickt hätten. Heute wird das Kreditwesen europaweit zentralisiert, kleine Kreditinstitute zerschlagen und die besagte mittlerweile jahrhundertealte Expertise der Kreditvergabe systematisch zerstört und durch „Algorithmen“ ersetzt, die nichts weiter sind als die zu Computerprogrammen kristallisierte Emotionelle Pest. Am Ende steht eine Sklavenhaltergesellschaft ohne Mittelschicht, schlimmer als das imperiale Rom!

Stichwort Wissen: Die Tagesschau ist schlimmer als die einstige Aktuelle Kamera. Der Tatort ist nur noch Agitprop. An den Schulen und Universitäten wird nur noch vollkommener Unsinn gelehrt, wobei selbst die MINT-Fächer sich etwa auf die „Klimakatastrophe“ konzentrieren müssen, wenn sie denn weiterhin finanziert werden wollen. Statt sich an der objektiven Realität zu orientieren, haben sie sich gefälligst ans „Narrativ“ zu halten. Schon in den Kinderkrippen wird den Kleinen das kritische Hinterfragen ausgetrieben und am Ende stehen die heutigen trans Zombies mit einer gebleichten Einheitspersönlichkeit und einer tumben Einheitsmeinung, die nur ein einziges Ziel haben: Teil des Staates zu werden oder, noch besser, einer staatlichen Nichtregierungsorganisation. Die ältere Generation ist kaum besser: man rede mal mit einer „Oma gegen rechts“, die Jahrzehntelang heute geschaut und Bertelsmann-Printmedien konsumiert hat! Die Menschen in der „DDR“ wußten, selbst wenn sie keine Westmedien schauen konnten, daß sie belogen werden, während die heutigen „Demokraten“ wirklich den durchsichtigsten Unsinn mit einem „antifaschistischen“ Fanatismus nachplappern, der sprachlos macht und dich ständig in einem abgeschmackten Zombie-Film versetzt. Mit solchen seelenlosen Hüllen Wahlen abzuhalten, ist an abgeschmackter Sinnlosigkeit nicht zu überbieten.

Praktisches Beispiel: Bis in die 1980er Jahre hinein wurde in den Lebensmittelabteilungen der großen Kaufhäuser der Inhalt der Regale (natürlich innerhalb der Grenzen des grob vorgegebenen Sortiments) von den angelernten Verkäuferinnen in Zusammenarbeit mit den durchgehend männlichen Vertretern der Lieferfirmen vor Ort noch weitgehend selbst bestimmt, natürlich auch in Rücksprache mit den Kunden im Geschäft. Man kannte sich seit Jahren, es kam zu persönlichen Gesprächen, es wurde geflirtet und harmlos rumgeschäkert bis sich die Balken bogen, gelacht und geklönt, Werbegeschenke wurden überreicht und man tauschte sich darüber aus, „was ging“ und was nicht. Wer sollte besser wissen, wenn nicht die Verkäuferinnen und ihre Familien beispielsweise welche Soßen schmeckten und welche nicht! Die Arbeitsatmosphäre war gut, da man ständig Freunde besuchte bzw. von diesen besucht wurde, der Warenfluß folgte einem persönlichen Vertrauensverhältnis und die Expertise wuchs vor Ort und kam vor Ort zur unmittelbaren Wirkung. Der Informationsfluß ging nicht nur nach unten, sondern vor allem auch nach oben. Das änderte sich durch eine zunehmende Amerikanisierung. Die Bestellungen erfolgten nur noch zentral, die Werbegeschenke blieben aus, da die Lieferanten und die Verkäuferinnen austauschbar wurden. Das Sortiment wurde bis ins kleinste Detail bundeseinheitlich „angebotsorientiert“, d.h. die Verbraucher sollten dressiert werden, und inzwischen könnten sämtliche Menschen in diesem Getriebe durch Roboter ausgetauscht werden. Was bleibt, sind Fahrer, die lustlos und zunehmend nachlässig ihre Strecken abklappern, und übellaunige Verkäuferinnen, die ständig ihre dröge Existenz verfluchen und nur noch Mist bauen.

Das gemeinsame Funktionsprinzip von all dem ist, daß die bioenergetische Spannung des Zusammenlebens (Liebe), die bioenergetische Spannung des Vertrauen auf eine zukünftige Arbeitsleistung (Kredit) und die bioenergetische Spannung des Selberdenkens („kritische Distanz“) verlorengeht und an ihre Stelle das „spannungslose“ Einheitsgewebe des wuchernden putriden Krebsgewebes „unserer Demokratie“ tritt.

Was meinen Links-Reichianer mit „politisch“?

20. Juli 2024

Den Orgonomen, die sich um Elsworth F. Baker herum gruppiert haben, wurde zweierlei vorgehalten: einerseits seien sie „zu politisch“ und andererseits „zu unpolitisch“. Das erstere bezieht sich auf ihre Unterstützung „rechter“ Bestrebungen und braucht hier nicht weiter ausgeführt werden. Der letztere Vorwurf erweist die Kritiker Bakers als beinharte Marxisten, d.h. es geht um den Klassenkampf zur Aufhebung des Privateigentums (an Produktionsmittel). Will sagen, du bist „unpolitisch“, wenn du dich nicht im Klassenkampf positionierst und „zu politisch“, wenn du dich auf die falsche Seite stellst. Das Adverb „politisch“ bedeutet für die Links-Reichianer nichts anderes – mit einer Ausnahme:

In den letzten Jahren hat sich der Fokus von, Marxistisch gesprochen, der Sphäre der Produktion (Arbeit) auf die der Reproduktion (Liebe) verschoben. Wenn du dich gegen Pädophilie und die anderen Elemente des LGTBQsonstwas-Buchstabensalates stellst, bist du „zu politisch“, wenn du diese Agenda nicht explizit unterstützt, bist du „zu unpolitisch“. Das letztere macht sich insbesondere am Umgang der Links-Reichianer mit James DeMeos Saharasia-Theorie fest.

Aber zurück zur Sphäre der Arbeit: Die Marxisten dachten bei der Enteignung der Produktionsmittel an die fortschreitende Konzentration des Kapitals, was sie tatsächlich zu natürlichen Verbündeten von BlackRock macht. Reich hingegen dachte an das Gegenteil, d.h. die wirkliche Vergesellschaftung der Produktionsmittel, also an das, was er als „Arbeitsdemokratie“ bezeichnete. Ihre Grundlage ist nicht das undifferenzierte Klassenbewußtsein, sondern das hochdifferenzierte Fachbewußtsein, das der Stellung des „Facharbeiters“ im gesellschaftlichen Arbeitsprozeß entsprechen muß.

Ähnlich im Reich der Liebe, die ebenfalls mehr „konzentriert“ werden soll, indem den Menschen ihre „spaltende“ Geschlechtsidentität genommen wird und sie zu einem undifferenzierten „nichtbinären“ Einheitsetwas gemacht werden. Auch hier stehen die Marxisten auf der gleichen Seite wie BlackRock. Genitalität geht mit einer Geschlechtsdifferenzierung einher, die jede Bildung einer homogenen, sozusagen „klassenlosen“ Masse hintertreibt. Wasser und Öl müssen chemisch zersetzt werden, damit sich eine trübe, prägenitale Jauchenflüssigkeit bildet, die sich nicht mehr spontan differenziert.

Für die Links-Reichianer ist alles das „politisch“, was künstliche Konzentration und Entdifferenzierung vorantreibt, und all das „unpolitisch“, was der natürlichen Selbstorganisation eine Chance gibt.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 104)

6. Februar 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Marx hat 1844 vor Kenntnisnahme von Stirners Der Einzige und sein Eigentum bereits die Grundlagen seiner ökonomischen Theorie ausgearbeitet im entsprechenden Teil seiner Pariser Manuskripte. Danach konzentrierte er sich eineinhalb Jahrzehnte auf seine politische und journalistische Arbeit in Köln, Paris, Brüssel und London, so als fliehe er eine Auseinandersetzung bzw. zögere diese hinaus. Erst 1857/58 befaßte er sich wieder grundsätzlich mit der Ökonomie in seinen Grundrissen der Politischen Ökonomie.

Was hatte sich unter dem nachwirkenden Einfluß Stirners in diesen Zwischenjahren geändert? Marx‘ „politökonomischer“ Fokus richtete sich weg vom Markt hin auf die Produktion und von dem Begriff „Arbeit“ auf den der „Arbeitskraft“. Auf einen abstrakten Nenner gebracht, stellte er nicht mehr den Raum (das „Austauschen“ und Wirken im Raum des Marktes) in den Mittelpunkt, sondern die Zeit. Einerseits die Arbeitszeit des Arbeiters, die der Kapitalist sich aneignet (den Mehrwert) und andererseits die Verkleinerung des Raumes durch das Kapital, das alles beschleunigt (sozusagen „verzeitlicht“) und aus dem ganzen Planeten („Weltmarkt“) ein bloßes Dorf macht. Das sozusagen „raumfressende“ Kapital schafft so etwas wie „Frei-Zeit“, die durch den immer weiteren Einsatz von Maschinen (und damit der Zurückdrängung der einzig wertschaffenden menschlichen Arbeit) einerseits das Kapital selbst untergräbt, gleichzeitig damit aber auch die zukünftige kommunistische Gesellschaft vorbereitet, in der die „Freizeit“ allen zukommen wird, wie einst am Anfang der Entwicklung als im „Dorf des Urmenschen“ alles Gemeingut war.

Und was genau hat das mit Stirner zu tun? Das wird offensichtlich, wenn man sich die zentrale Stelle der Grundrisse der Politischen Ökonomie zu Gemüte führt. In einer auf das Kapital gegründeten Produktion komme es zur

Entwicklung von einem stets sich erweiternden und umfassenden System von Arbeitsarten, Produktionsarten, denen ein stets erweitertes und reicheres System von Bedürfnissen entspricht. Wie also die auf das Kapital gegründete Produktion einerseits die universelle Industrie schafft – d.h. Surplusarbeit, wertschaffende Arbeit –, so anderseits ein System der allgemeinen Exploitation der natürlichen und menschlichen Eigenschaften, ein System der allgemeinen Nützlichkeit, als dessen Träger die Wissenschaft selbst so gut erscheint wie alle physischen und geistigen Eigenschaften, während nichts als An-sich-Höheres, Für-sich-selbst-Berechtigtes, außer diesem Zirkel der gesellschaftlichen Produktion und Austauschs erscheint. So schafft das Kapital erst die bürgerliche Gesellschaft und die universelle Aneignung der Natur wie des gesellschaftlichen Zusammenhangs selbst durch die Glieder der Gesellschaft. Hence the great civilising influence of capital; seine Produktion einer Gesellschaftsstufe, gegen die alle früheren nur als lokale Entwicklungen der Menschheit und als Naturidolatrie erscheinen.

Darauf folgen Sätze, als würde Marx Stirner paraphrasieren:

Die Natur wird erst rein Gegenstand für den Menschen, rein Sache der Nützlichkeit; hört auf, als Macht für sich anerkannt zu werden; und die theoretische Erkenntnis ihrer selbständigen Gesetze erscheint selbst nur als List, um sie den menschlichen Bedürfnissen, sei es als Gegenstand des Konsums, sei es als Mittel der Produktion, zu unterwerfen. Das Kapital treibt dieser seiner Tendenz nach ebensosehr hinaus über nationale Schranken und Vorurteile wie über Naturvergötterung und überlieferte, in bestimmten Grenzen selbstgenügsam eingepfählte Befriedigung vorhandener Bedürfnisse und Reproduktion alter Lebensweise. Es ist destruktiv gegen alles dies und beständig revolutionierend, alle Schranken niederreißend, die die Entwicklung der Produktivkräfte, die Erweiterung der Bedürfnisse, die Mannigfaltigkeit der Produktion und die Exploitation und den Austausch der Natur- und Geisteskräfte hemmen.

Jedoch… – so Marx weiter:

Daraus aber, daß das Kapital jede solche Grenze als Schranke setzt und daher ideell darüber weg ist, folgt keineswegs, daß es sie real überwunden hat, und da jede solche Schranke seiner Bestimmung widerspricht, bewegt sich seine Produktion in Widersprüchen, die beständig überwunden, aber ebenso beständig gesetzt werden. Noch mehr. Die Universalität, nach der es unaufhaltsam hintreibt, findet Schranken an seiner eignen Natur, die auf einer gewissen Stufe seiner Entwicklung es selbst als die größte Schranke dieser Tendenz werden erkennen lassen und daher zu seiner Aufhebung durch es selbst hintreiben. (MEW 42, S. 323f)

Die gesamte Argumentationsweise erinnert fatal an Stirner und seiner Darstellung der Entwicklung des „Einzigen“, indem der sich von seinen animistischen und später mystischen Wahnideen immer weiter emanzipiert, die Gespenster bzw. Denkgespinste vertreibt und zum „Einzigen“ wird. Bei Marx ist dieser „Einzige“ eindeutig das „Kapital“, das den Menschen emanzipiert, die Welt schrumpfen und damit handhabbar macht und die Bedingung der Freiheit, die konkret nichts anderes als „Frei-Zeit“ ist, schafft. Gleichzeitig ist das Kapital aber auch die letzte Verkörperung, die letzte Kulmination der Entfremdung und seine Überwindung, die gleichzeitig seine Selbstaufhebung ist, befreit den Menschen von der schlimmsten denkbaren Ausbeutung.

Marx konnte Stirner unmöglich widerlegen, daran war bereits Feuerbach kläglich gescheitert und alle anderen Kritiker bis zum heutigen Tag. Marx tat etwas anderes: er übertrug Stirners weitgehend anthropologisch/psychologisch orientierten Ausführungen auf den Bereich der Ökonomie, dämonisierte dabei den „Einzigen“ in Gestalt des Kapitals, dessen Überwindung zum voll entfalteten „Gattungswesen“ Feuerbachs führt. Das Kapital wird vergesellschaftet, genauso wie das Ich vergesellschaftet wird. Darum (letztendlich im das Über-Ich) dreht sich der gesamte Marxismus von jeher. Das muß man immer im Auge behalten, wenn Marxisten insbesondere Reich „widerlegen“.

Oberflächlich mag es so aussehen, als wären zwischen 1844 und 1858 Marx‘ einst noch weitgehend voneinander getrennte Politökonomie und sein Hegelianismus zu einem unauflösbaren Amalgam miteinander verschmolzen, doch tatsächlich versuchte Marx in der reifen Phase seines Ökonomismus Stirner sozusagen „zu überholen, ohne ihn einzuholen“. Die ganze berühmte Marxistische Dialektik (oben beispielsweise die „widersprüchliche“ Janusgesichtigkeit des Kapitals als Welterlöser, der gleichzeitig der denkbar schlimmste Teufel ist) ist nichts anderes als Ausdruck der ständigen Auseinandersetzung mit Stirner. Ähnliches läßt sich über Nietzsche sagen – womit wir die gesamte Geistesgeschichte der letzen 150 Jahre entschlüsselt haben! „Wir“? LASKA!

Nachbemerkung: „Der Einzige und sein Eigentum“ und sozusagen „das Kapital und sein Eigentum“? Was ist denn das für eine bizarre Gleichsetzung? Hallo! „Der Einzige und sein Eigentum“! Im übrigen findet sich, einer Notiz Laskas zufolge, ähnliches bei Carl Schmitt: „der Staat“ tritt an die Stelle von Stirners „Einzigem“.

Stirners „Gespinste“ tauchen im Kapital auf, wo Marx den „Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis“ wie folgt lüftet: in der „Nebelregion der religiösen Welt (…) scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eigenem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten (zu sein). So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden, und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist“ (MEW 23, S. 86f).

Weltweites Waffenverbot sofort

25. August 2017

In den Augen eines normalen Menschen sind Linke, jedenfalls die heutigen Linken in der antiautoritären Gesellschaft, unfaßbar infantil. Sie sind wie Kinder, die bei Omas Beerdigung am Grab rumalbern. Siehe hier, hier und hier. Unwürdiges, ultraneurotisches Gesocks! Schon mal den Wahlkampf von Die Linke oder den Grünen verfolgt?

Sie fordern „Wohlstand für alle“, so als wenn dieser Wohlstand nicht erarbeitet werden muß. Die linken Kindsköpfe werden antworten, es gehe um die Verteilung der gemeinsam erarbeiteten Güter. Hallo, Wohlstand muß erarbeitet werden! Die Produktion ist das wichtige oder wie die alte Linke zu Reichs Zeiten sagte: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen! Verteilung? Wer soll verteilen? Etwa Vater Staat? Wie gesagt: die ganze Lebenshaltung und die Lösungsansätze dieser Parasiten sind zutiefst infantil. Ihre höchste Utopie ist eine Welt ohne Arbeit. Papa bringt auf wunderbare Weise, quasi aus dem Nichts das Essen auf den Tisch und Papa verteilt es gerecht.

Neulich bin ich mal wieder über den Fischmarkt am Hafen geschlendert. Auf der anderen Straßenseite lungerten wieder Neger herum. Drogenhandel inklusive Steuerhinterziehung, Sozialbetrug und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Und die tumbe Steuerzahlerwurst schlendert dran vorbei, als wenn nichts wäre. Kein erwachsener Mensch würde sich so etwas bieten lassen! Und dann der Höhepunkt meiner Besuche am Fischmarkt: der jeweils aktuelle Spruch an den besetzten Häusern – die mittlerweile den Besetzern gehören: die Lausbuben haben sich mit ihrem Trotz bei ihrem entnervten Elter, Vater Staat, durchgesetzt. Da steht in großen Lettern: „Weltweites Waffenverbot sofort“. Magisches Denken eines Kleinkindes, das sich allmächtig fühlt, weil seine Welt noch flach und ohne Tiefe ist. „Weltweit“ – die Tigerente glaubt, daß Panama hinter der nächsten Wegbiegung liegt. Das Kleinkind kann nicht bis zur Nasenspitze denken: ein Waffenverbot „weltweit“ könnte nur ein schwerbewaffnetes den Globus umfassendes Gewaltregime durchsetzen, andernfalls würden alle Harmlosen ihre Waffen abgeben und alle Träger der Emotionellen Pest sie behalten. Wie man es auch dreht: ein „weltweites“ Waffenverbot würde vollautomatisch in einer Hölle enden (entweder ein alptraumhafter Überwachungsstaat oder alptraumhafte Anarchie – weltweit). Und das ganze natürlich sofort! Bei Linken muß immer alles sofort kommen, weil sie als charakterstrukturelle Kleinkinder keine Ahnung von der Komplexität der Welt haben und weil es halt Kleinkinder sind, die nicht warten können. Sie haben null Disziplin, wollen aber die neue Gesellschaft aufbauen.

Was ich hier ausgeführt habe, beschreibt in etwa, warum Reich ab vielleicht 1937 (als er seinen Aufsatz über „Dialektisch-materialistische Facharbeiter contra geistige Irrlichter in der sozialistischen Bewegung“ schrieb) die Linke zu fürchten und zu hassen lernte. Und genau solche Kindsköpfe greifen heute Charles Konia an und maßen sich an Reichs Erbe zu vertreten.

Gunnar Heinsohn und die drei Welten

1. März 2014

Krebs (oder genauer gesagt die „Krebsschrumpfungs-Biopathie“, im Gegensatz zu isolierten Tumoren) ist eine Krankheit, für die es keine Heilung gibt (siehe Reichs Der Krebs). Da der Kommunismus der Zweiten Welt nichts anderes als Krebs auf gesellschaftlicher Ebene war, ist Rußland dem Untergang geweiht. Was wir erleben, sind die letzten Todeszuckungen. Die Russen sind buchstäblich am Aussterben! Zunächst kollabiert die Produktion, dann sogar die Reproduktion.

Wenn einmal die „Energieproduktion“ im Inneren eines Menschen oder einer Gesellschaft (Arbeit, Familie) aufgehört hat, gibt es kein Zurück mehr. Auf das Gesellschaftliche übertragen, ist genau das die Gefahr, die vom Sozialismus ausgeht: daß er „das Produktive“ in der Gesellschaft erstickt. Wenn der Kommunismus Krebs ist, d.h. die „Energieproduktion“ im Kern der Gesellschaft aufhört („Mangelwirtschaft“), dann ist der gegenwärtige Kapitalismus des Westens die Entsprechung einer „kardiovaskulären Biopathie“. Die kardiovaskuläre Biopathie, die Reich als „Angstneurose infolge Abstinenz“ definiert, zeichnet sich dadurch aus, daß die „Energieproduktion“ im bioenergetischen Kern zwar lebendig bleibt, diese aber aufgrund einer peripheren Kontraktion (die vor allem durch eine chronische Inspirationshaltung gekennzeichnet ist) zu einer Stauung führt.

Im Kommunismus befand sich praktisch jeder im Dauerstreik: „Ihr tut so, als wenn ihr uns bezahlt, und wir tun so, als würden wir arbeiten!“ Im Kapitalismus hingegen schuften sich die Leute zu Tode, abgesehen von einigen übelriechenden sozialistischen „Tumoren“. Wir ersticken geradezu an der eigenen Produktivität. Aufgrund der Panzerung der Massen besteht eine Blockade, die zwischen Produktion und Konsumption geschaltet ist. „Es wird an den Bedürfnissen vorbeiproduziert.“ Ein Beispiel sind unsere Städte: Gibt es irgendeinen Menschen, dem die modernen Bauten wirklich gefallen?

Was die Länder der Ersten Welt in der Produktion sind, sind die Länder der Dritten Welt (einschließlich der reichen Ölstaaten) in der Reproduktion. Jeder Zuwachs an materiellen Gütern wird unmittelbar in mehr Kinder umgesetzt, weshalb Entwicklungshilfe insbesondere in Afrika ein gigantisches Mißverständnis ist. Wie verheerend es ist, wenn die Erste Welt (Warenproduktion) und die Dritte Welt (Menschenproduktion) einander durchdringen, kann man anhand der USA und Mexiko ablesen – und in unseren „bikulturellen“ Großstädten unmittelbar beobachten.

Reich hat stets Produktion und Reproduktion, Ökonomie (Probleme der Arbeitsdemokratie) und „Sexualökonomie“, als ein und derselben Ebene zugehörig betrachtet. Derjenige, der dem heute noch am nächsten kommt, ist Gunnar Heinsohn mit seinen Theorien über die „Eigentumsökonomie“ und zur Demographie („Youth Bulge“). Problem ist, daß er nicht die bioenergetischen Zusammenhänge sieht.

Die Frage ist natürlich zunächst einmal, ob die Heinsohnsche Eigentumsökonomie überhaupt realitätsgerecht ist. Meines Wissens hat wirklich jeder Rezensent Heinsohn zugute gehalten, daß dieser zur Begriffsklärung beigetragen hat. Besitz ist nicht gleich Eigentum. Beispielsweise kann ich in den Wald gehen und mir dort eine Hütte bauen, Feldfrüchte anbauen, etc. Wirtschaftliche Dynamik kommt aber erst auf, wenn es mir gelingt, diese Hütte und die umliegenden Felder als mein anerkanntes Eigentum eintragen zu lassen. Mit der hergestellten Rechtssicherheit ist es mir möglich Kredite aufzunehmen und so an der Ökonomie jenseits des lokalen Tausches von Feldfrüchten gegen andere Güter teilzunehmen. Wahrscheinlich werde ich wie ein Irrer schuften müssen, um meine Hütte nicht zu verlieren, d.h. meine Kredite bedienen zu können. Für geraume Zeit werden alle dank dieser Schufterei reicher, doch langfristig kommt es durch die Fallstricke des Kreditwesens dazu, daß sich das Eigentum immer mehr konzentriert und das Spiel dergestalt schließlich zum Erliegen kommt. Die Resettaste muß gedrückt werden: ein zeitweises Unrecht stellt das (Eigentums-) Recht wieder her.

Wie das abläuft, haben wir nach dem Fall des Realsozialismus zumindest in Anklängen gesehen. Ein Spieler, der Staat, hatte alle Karten und hat Almosen vergeben: Bezugsscheine für die Realwirtschaft. Nach der kapitalistischen Revolution wurde der Staatsbesitz willkürlich verteilt. An die Stelle von Bezugsscheinen traten Nachweise für Eigentum, mit denen man Kreditgeschäfte tätigen konnte, bis schließlich nach vielen in die Hose gegangenen Kreditgeschäften wieder eine immer kleiner werdende Oligarchie alles in Händen hat. Diese Konzentration von Eigentum in wenigen Händen sieht man auch an der weltweiten Schuldenkrise: immer mehr Menschen haben bei immer weniger Menschen Schulden, wobei es egal ist, ob sie selbst die Schulden aufnehmen oder ob es der Staat für sie tut.

Das ganze ist ein zutiefst tragisches Weltbild, denn echte Ökonomie, d.h. auf Kredit basierende Ökonomie (Eigentumsökonomie), kann nur funktionieren, wenn das Eigentum einigermaßen gleichmäßig verteilt wird, jedoch führt eben dieses System der Kreditvergabe zwangsläufig (fast so wie bei einem Skatspiel) zu einer immer ungleichmäßigeren Verteilung des Eigentums, bis schließlich alle bei ganz wenigen verschuldet sind und man es an sich wieder mit dem Elend einer kommunistischen Verteilungsdiktatur zu tun hat. Eine solidarische Gesellschaft, in der alle zusammenarbeiten, wäre eine Elendsgesellschaft, da ihr die Dynamik des besagten „Kartenspiels“ abgeht. Selbstregulation und eine „Arbeitsdemokratie“ sind eine Illusion. Es bleibt eine Art Keynsianisches System: der Staat muß mächtig sein, da sich das kapitalistische System ansonsten selbst zerstört. Die Anklänge an Marx sind offensichtlich („Konzentration des Kapitals und damit Selbstaufhebung des Kapitalismus“), mit dem entscheidenden Unterschied, daß bei Heinsohn kein Platz für eine Utopie bleibt, allenfalls die ewige Wiederkehr des Gleichen.

Ich habe gesagt, daß man Heinsohn die Begriffsklärung zugute halten muß. Aber genau da zeigen sich auch die Risse in seiner Theorie. Beispielsweise wird schlichtweg bestritten, daß es in der DDR Geld gab, denn das kann es nur geben, wenn es Eigentum gibt, das verpfändet werden kann. Aber kann man ernsthaft in Abrede stellen, daß es in der DDR Geld gab? Und, was noch wichtiger ist: Kann man bestreiten, daß sich neben der Planwirtschaft eine funktionierende Schattenwirtschaft entwickelt hat, die das System erst lebensfähig gemacht hat? Also eine wirtschaftliche Dynamik ganz ohne staatlich gesichertes Eigentum? Und was Gesellschaften betrifft, denen der Eigentumsbegriff weitgehend fremd war, wie etwa den Völkern Amerikas vor den Konquistadoren: Dort gab es ein den ganzen Kontinent umfassenden Handel. Dem das Prädikat einer „genuinen Ökonomie“ abzusprechen, ist einfach ein Jonglieren mit selbstgebastelten Definitionen („Begriffsklärung“).

Der funktionelle Kern bei Heinsohn ist, daß die Eigentumsökonomie die Menschen zwingt, wie blöde zu arbeiten, um ihr Eigentum nicht wieder zu verlieren. Das geht heute so weit, daß die zweite Kernfunktion der Gesellschaft, die Reproduktion der Menschen in den Familien, zum Erliegen kommt, sogar die Familie selbst zur Disposition steht.

Die sexuelle Revolution begann Anfang der 1920er Jahre: damals fingen die Geburten pro Frau an sich statistisch dem heutigen Wert zu nähern. Der nachwirkende Jugendüberhang ist im Zweiten Weltkrieg verheizt worden. Seitdem äußert sich der expansive Impuls nur noch in der Produktion und Überproduktion von Waren.

Um diesem Spuk ein Ende zu setzen, bedarf es etwas, was der sexuellen Revolution entspricht. Die Dritte Welt benötigt eine sexuelle Revolution, wie ich morgen erläutern werde. Die Erste Welt benötigt eine „arbeitsdemokratische Revolution“.

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