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Zur Rassenfrage (Freiheit und Verantwortung)

24. Dezember 2022

Das erste, was der Arzt in der Gerichtsmedizin auf Band spricht, wenn er eine unidentifizierte Leiche seziert, ist die Feststellung der rassischen Zugehörigkeit, sie kommt gleich nach der Geschlechtszugehörigkeit. Selbst innerhalb von Völkern kann man im Alltag ziemlich leicht unterschiedliche Typen ausmachen, etwa Bayern (Strauß), Schwaben (Stoiber) und Franken (Beckstein).

Und es gibt nicht nur offensichtliche anatomische Unterschiede, sondern auch physiologische und geistige. Jeder weiß, daß man in einem Chinarestaurant kein Glas Milch bestellen kann. Chinesen sind nicht in der Lage, frische Milch zu verdauen. Nur ein Ignorant kann die Unterschiede im IQ zwischen den Rassen bestreiten.

Die „Bell-Kurve“, der zufolge sich statistisch nachweisen läßt, daß in Amerika und weltweit der ökonomische Status von Menschengruppen mit ihrem Hirnvolumen und angeborenem IQ korreliert, ist stimmig, wie kaum etwas sonst. Das trifft übrigens auch auf den Unterschied zwischen Frauen und Männern zu! Ja, „Statistik“ und man wisse doch gar nicht, was man eigentlich genau messe, wenn man den IQ bestimme, etc. Schön, aber ich kenne keine andere Theorie, die so augenfällig mit der Realität übereinstimmt. Beispielsweise haben nordamerikanische Universitäten schwer mit dem „Problem“ zu ringen, daß, wenn es ausschließlich um intellektuelle Leistungen ginge, sie fast ausschließlich von Ostasiaten und Juden bevölkert wären. Stattdessen wird nach Rasse sortiert („Affirmative Action“).

Obwohl sich die Menschengruppen schon rein äußerlich mehr unterscheiden als die unterschiedlichen Außerirdischen bei Raumschiff Enterprise wird nicht nur die Existenz der Rassen bestritten, sondern selbst die Erwähnung des Begriffs „Rasse“ als „rassistisch“ gebrandmarkt. Man fordert sogar die Streichung des Begriffs Rasse aus dem Grundgesetz – also dessen antirassistischen Aussagen.

Die Kommissare wollen alles gleichschalten: Klassenunterschiede, Rassenunterschiede und schließlich sogar Geschlechtsunterschiede („Gendermainstreaming“). Ihr Hauptfeind ist dabei die Biologie (der „Biologismus“). Es darf (und kann deshalb) nicht sein, daß Unterschiede im Wohlstand in letzter Instanz aus angeborenen Unterschieden in der Leistungsfähigkeit hervorgehen. Es darf (und kann deshalb) nicht sein, daß sich kleine Mädchen von Anfang an anders verhalten als kleine Jungs. Und von rassischen Unterschieden zu sprechen, ist eh von vornherein intellektueller Selbstmord!

Leider Gottes macht die Biologie linken Träumern immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Wir alle wissen, wie die Stimmung in einer vertrauten Gruppe kippt, wenn Leute hinzutreten, die nicht dazugehören. Ich selbst habe aus unmittelbarer Anschauung miterleben müssen, wie die deutsche Arbeiterkultur durch die Gastarbeiter zerstört wurde. Das Gefühl der Kameradschaft, die komplexe Verständigung durch bloße Blicke, das Gefühl, wie weit man mit dem ständigen Frotzeln gehen kann, das Gefühl der Heimat ging vor die Hunde. Was blieb war freudlose Maloche und einsame Abende im Fernsehsessel.

Menschen bleiben „unter sich“, nur so können sie sich entspannen und sich gehenlassen. Werden sie dazu gezwungen, in einer „multikulturellen Gesellschaft“ zu leben, erstarren sie emotional und ziehen sich in sich selbst zurück. Selbst wenn in amerikanischen Familienserien, in krasser Abweichung von der gesellschaftlichen Realität, sich Schwarz und Weiß treffen, um die Abende gemeinsam unter guten Freunden zu verbringen, spürt man den Krampf, das Aufgesetzte, Unechte. Entsprechend kommt es in Deutschland einfach nicht vor, daß sich deutsche und türkische Familien etwa zu gemeinsamen Feiern treffen. Mein Gott, bereits unterschiedliche deutsche Landsmannschaften haben genug Probleme miteinander!

Derartige Probleme wachsen zweifellos mit dem Grad der Panzerung, da die orgastische Impotenz je nach ihrem Ausmaß die biologischen Impulse verstärkt. So entsteht etwa Fettleibigkeit: der natürliche Appetit wird zum Heißhunger. Entsprechend ist es mit dem Rassismus: das natürliche „Fremdeln“ wird zum faschistischen Rassenhaß. Und genauso wie ein Anorektiker nicht weniger gepanzert ist, sondern nur anders, ist auch der „antirassistische“ Gutmensch alles andere als rational!

Robert hat in einem Kommentar auf diesem Blog angemerkt:

Die Antirassisten haben eine Reaktionsbildung auf ihre eigenen Impulse, weil sie ihre Haßgefühle gegen Andersartige nicht wahrhaben wollen und ertragen können. Sie bekämpfen an den „Rassisten“ in extrem neurotischer Weise das, was ihre verdrängten feindlichen Impulse sind. Alle werden bei ihnen zu Rassisten, welche die natürliche Ungleichheit der Menschen anerkennen, ohne zu bewerten („höher“ oder „niedriger“). Das macht ihre Irrationalität aus.
Die Ungleichheit der Ethnien und anthropologischen Rassen spielt immer mehr in der Medikamentenforschung eine Rolle.

Daß ein gewisses Ausmaß an „Rassismus“ angeboren und deshalb natürlich ist, zeigt ein überraschendes Forschungsergebnis von Andreas Meyer-Lindenberg (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) et al.:

Die Zuschreibung bestimmter Merkmale zu einem Menschen aufgrund von Hautfarbe, Religion oder Geschlecht ist allgegenwärtig. So zeigen auch dreijährige Kinder Mißtrauen gegenüber Menschen aus fremden ethnischen Gruppen und bevorzugen Mitglieder der eigenen Gruppe. Dies gilt nicht für Kinder mit Williams-Syndrom, wie die Wissenschaftler nun gezeigt haben. Die Ursache dieser Krankheit ist das Fehlen von 26 Genen auf einem bestimmten Chromosom. Die Patienten haben eine veränderte Kopfform, das sogenannte Elfengesicht, und leiden unter Eß- und Hörstörungen sowie Infektionen und kognitiver Behinderung. Eine Besonderheit ist, daß die Erkrankten oft auch sehr kontaktfreudig sind und offen auf fremde Menschen zugehen: Ihnen fehlt die bei vielen Kinder typische Schüchternheit oder Angst in neuen gesellschaftlichen Situationen.

Es gibt einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die vermaledeite Biologie!

Mit einem besseren Verständnis der dafür verantwortlichen Gehirnprozesse hoffen die Forscher, Ansätze zu finden, um rassistischen Vorbehalten begegnen zu können: Kontaktfreudiges Verhalten sei ein Mittel gegen rassistische Vorurteile.

Dieser Blog bekennt sich offen zu Israel. Zu solchen „Bekenntnissen“ auf der Achse des Guten: wenn Leute wie ich herausfänden, daß Israel von auf die Nerven gehenden lauten Orientalen, eben Juden, bevölkert ist, würde sich unser schleimiger Philosemitismus sehr schnell ins Gegenteil umkehren!

Klingt überzeugend, der Autor vergißt jedoch, daß dieser Bruch auch mitten durch die israelische Gesellschaft selbst geht, wo orientalische Juden die europäischen Juden schon mal als „Nazis“ titulieren, weil sie sich von oben herab behandelt fühlen. Da wird von säkularen Juden alles getan, damit keine orthodoxen Juden in die Nachbarschaft ziehen, die, wenn sie eine kritische Masse erreicht haben, den Rest der Einwohner mit ihren Forderungen nach Sabbatruhe und ähnlichem terrorisieren. Die sprechen dann von „Antisemitismus“ mitten in Israel!

Bleiben wir beim richtigen Nazi – heute ist das der „Israelkritiker“:

Er leugnet zwar nicht den Holocaust, stellt ihn aber mit der israelischen Behandlung der Palästinenser gleich und reduziert ihn damit auf ein unwesentliches Maß. Er spricht nicht vom jüdischen Blutmordritual, stellt aber israelische Soldaten dar, die genüßlich palästinensische Kinder bei lebendigem Leibe verspeisen. Er wirft den Juden keine volksfeindliche Illoyalität vor, nennt aber den Zentralrat das Sprachrohr Israels. Er grölt nicht „kauft nicht bei Juden! “, fordert aber den Boykott israelischer Waren und Firmen. Er schreit nicht „Juden raus“, bestreitet aber ihr Niederlassungsrecht in ihrem Heimatland Israel. Er sagt nicht, „die Juden sind unser Unglück“, geißelt aber Israel als größtes Hindernis zum Weltfrieden.

Dieser „antizionistische“ Abschaum dominiert heute die öffentliche Meinung, auch die „philosemitische“!

„Rassismus“ ist tief in uns verankert. Selbst bei Reich finden sich schier unglaubliche Sätze wie:

Ich liebe meine Vögel und Rehe und Wiesel, die den Negern nahe sind! Ich meine die Neger aus dem Busch, nicht die Neger aus Harlem in steifen Kragen und Zoot-Zoot-Anzügen! Ich meine nicht die fetten Negerinnen mit Ohrgehängen, denen die behinderte Lust in Fett der Hüften überhing, deren Lust Jesus entdeckte. Ich meine die schlanken, weichen, biegsamen Körper der Mädchen der Südsee, die du, sexuelles Schwein dieser oder jener Armee, bevögelst; die Mädchen, die nicht wissen, daß du ihre reine Liebe wie in einem Bordell in Denver nimmst. (Rede an den Kleinen Mann, S. 94)

Ich glaube nicht, daß in unserer Familie jemals das Wort „Pole“ gefallen ist. Ich kann mich auch sonst nicht erinnern, daß mir von irgendjemanden eine „anti-polnische“ Haltung nahegebracht wurde, trotzdem steckt es in mir. Beispielsweise, daß ich Polen und Aussiedler dezidiert unfreundlich behandele – und mich danach über mich selbst wundere, teilweise über mich selbst entsetzt bin.

Was offenbar stört, wenn ich mich denn selbst verstehen kann, ist ihr serviles Gehabe, das „Unwestliche“, fast schon „Unzivilisierte“, das „Unpreußische“ oder, wenn man so will, „Unhanseatische“.

In dieser Hinsicht fängt mein „Rassismus“ schon bei Süddeutschen, insbesondere Bayern an.

Neulich hat mir ein Mann aus dem Ruhrgebiet, den es nach Hamburg verschlagen hat, gesagt, wie schrecklich kalt und abweisend doch die Menschen hier seien.

Gerade in diesem Moment gehen Berliner, die in Hamburg zu Besuch sind, unter meinem Fenster lang, laut berlinernd, große Show; die Frauen (irgendwo zwischen 50 und 70) grell rot gefärbte Haare und angezogen wie Transvestiten. Ich spüre geradezu wie sich, von mir unkontrollierbar, alles voller Widerwillen in mir zusammenzieht. Ein genuin rassistischer Affekt. „Ich hasse Berlin!“

Es geht beim Rassismus immer nur um das eine: darum, um Reichs Massenpsychologie des Faschismus zu paraphrasieren, „das Nicht-Tiersein, das grundsätzliche Anders-als-das-Tier-sein, immer wieder zu betonen“. Ich bin etwas besseres, ich habe mich unter Kontrolle, ich gebe mich nicht meinen Impulsen hin, bin nicht laut und vulgär – ich bin Hanseat. Oder mit anderen Worten: ich bin asexuell! („Ich bin kein Tier!“)

So schauen wir auf die mediterranen „heißblütigen“ Türken herab – und so schauen sie auf uns „zügellose Schweinefleischfresser“ herab. Diese Haltung ist untrennbar mit Verachtung verbunden, die daraus resultiert,

daß wir Energie vom Becken zum Gesicht hinaufziehen, so daß wir uns überlegen fühlen. Verachtung ist imgrunde eine Ablehnung des Genitale und wird gegenüber einem Objekt ausgedrückt, das wir für sexueller als uns selber halten, oder gegenüber jenen, die sich in sexueller Hinsicht von uns unterscheiden. Das gilt immer, ganz gleich, was oberflächlich der Grund für die Verachtung zu sein scheint. (Elsworth F. Baker: Der Mensch in der Falle, München 1980)

Solange die weit überwiegende Mehrheit der Menschen gepanzert ist und damit unter einer verheerenden Sexualstörung leidet (orgastische Impotenz), wird dieser im wahrsten Sinne des Wortes „hochnäsige“ Rassismus weiter grassieren und Träume von Völkerverständigung, internationaler Solidarität und Multikulturalismus immer wieder in blutige Alpträume umkippen lassen.

Hier ist gleichzeitig auch die Ursache für den „Klassenhaß“ zu finden, etwa die Verachtung eines sauberen, gradlinigen Proletarierkindes wie mich für das halt- und disziplinlose Bürgertum (das sich am verlotterten, inzuchtgeschädigten Adel orientierte) – und umgekehrt, deren Verachtung für einen „ungehobelten Klotz“ wie mich. Dazu gehört auch mein „viszeraler“ Haß auf das stinkende, ungewaschene „Lumpenproletariat“.

Man schaue auf das 20. Jahrhundert zurück: jederzeit können sich die Pforten der Hölle öffnen – Jugoslawien und Ruanda sind jederzeit möglich.

Man muß bei der Bundeswehr gewesen sein, um auch nur erahnen zu können, was für ein viehischer Haß auf Frauen, Schwule und Behinderte in der Seele „normaler“ Männer schlummert. Von ihrem Haß auf „Schwarze“ ganz zu schweigen!

Marx und die Geister der Ermordeten

12. April 2015

Wie Hermann von Berg, einst hochrangiger Ökonom in der „DDR“ und Spezialist für die Geschichte der Arbeiterbewegung, 1986 in seinem Buch Marxismus – Leninismus (Köln) ausführte, kann Marx nur Spezialisten beeindrucken: Historiker, die keine Ahnung von Ökonomie haben, Ökonomen, die nichts über den Stand der damaligen ökonomischen Wissenschaft und die Geschichte der Arbeiterbewegung wissen, Philosophen, Germanisten, Politologen…

Man lese nur bei Marx:

Der Verfasser der „Observations“ und S. Bailey beschuldigen Ricardo, er habe den Tauschwert aus einem nur Relativen in etwas Absolutes verwandelt. Umgekehrt. Er hat die Scheinrelativität (…) auf das hinter dem Schein verborgene Verhältnis reduziert, auf ihre Relativität als bloße Ausdrücke menschlicher Arbeit. (Kapital 1, Frankfurt a.M. 1978, S. 62)

Aus solchen Nonsens-Possen besteht der ganze Marx. Nichts als heiße und übelriechende Luft.

Marx war nach von Berg nichts als ein

schäbiger, unseriöser, rückständiger Plagiator, der weder geschichtsphilosophisch noch volkswirtschaftlich neue Erkenntniswerte geschaffen hat.

Bereits 1934 erschien Karl Marx. A Study in Fanatism von E.H. Carr, dessen Inhalt Walter Laqueur (Mythos der Revolution, Frankfurt a.M. 1967) wie folgt zusammengefaßt hat:

„Marx war das Genie der Zerstörung, nicht des Aufbaus.“ Marxismus sei ein Glaubensakt (…) Dialektischer Materialismus Unsinn, die „Einheit des Denkens und Handelns“ Gefasel, die Arbeitswerttheorie unoriginell und dogmatisch. Die treibende Kraft bei Marx (…) sei Klassenhaß; wie utopisch von Marx zu glauben, daß der Klassenhaß die Menschheit zu der Vollkommenheit des kommunistischen Weltreichs führen könnte!

Carr sei auch dem Reichisten-Marxisten ins Stammbuch geschrieben:

Der Pseudomarxist ist eine traurige Gestalt. „Er weiß, daß der Marxismus leerer Schein ist; aber er nährt trotzdem die Hoffnung, in ihm einen Schimmer zu finden, dem er folgen könnte.“

Was die faschistische Diktaturen in Europa [in den 1930er Jahren] betrifft, so „ist [Carr zufolge] zwischen der sogenannten ‚Diktatur des Proletariats‘ und den Diktaturen, die lieber andere Fahnen hissen, der einzige Unterschied der, daß die erstere ihre marxistische Abstammung verkündet, während die anderen sie verleugnen.“

Marxistischen Humanismus hat z.B. auch Engels schon 1849 zum Ausdruck gebracht, als er schrieb:

Es gibt kein Land in Europa, das nicht in irgendeinem Winkel eine oder mehrere Völkerruinen besitzt (…) zurückgedrängt und unterjocht von der Nation, welche später Trägerin der geschichtlichen Entwicklung wurde. Diese Reste einer von dem Gang der Geschichte, wie Hegel sagt, unbarmherzig zertretenen Nation, diese Völkerabfälle, werden jedesmal und bleiben bis zu ihrer gänzlichen Vertilgung und Entnationalisierung die fanatischen Träger der Konterrevolution, wie ihre ganze Existenz überhaupt schon ein Protest gegen eine große geschichtliche Revolution ist.

Hermann von Berg zeigt in seinem Buch, „daß Stalin im Gegensatz zu Lenin lupenreiner Marxist war“.

Bereits 1968 konnte jeder in Bertram Wolfes Marx und die Marxisten (Frankfurt a.M.) nachlesen, daß Marx schon 1848 in seinen „Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland“ seine Katyn-Fratze zeigte: „Stalin hätte diese Vorschläge zu seinem Evangelium erklären können.“

Es sollte klar sein, daß der Rote Faschismus vollkommen in Marx und Engels ruht und wenig mit „russischer Barbarei“ zu tun hat. So schreibt George F. Kennan über die ersten Sowjetführer:

Man muß sich vor Augen halten, daß das alles Männer waren, die aus ideologischer Überzeugung heraus den Standpunkt ablehnten, es gebe irgendwelche absoluten moralischen Wertmaßstäbe, nach denen man sich zu richten habe. Ob moralisches Verhalten, einschließlich ihres eigenen, recht oder unrecht war, wurde letzten Endes dadurch entschieden, ob es nach ihrer eigenen Definition der Sache der gesellschaftlichen Veränderung diente. Für das Verhältnis zu Personen außerhalb der Partei war das tatsächlich das einzige Kriterium. Hier waren Unredlichkeit, Betrug, Verfolgung, Mord und Folter angebracht, wenn sie im Augenblick für die Sache nützlich und wichtig zu sein schien. (z.n. John Barron: KGB, München 1982)

Trotzki sagte (…) kurz vor seiner Ermordung: „Eine Gesellschaft ohne soziale Widersprüche wird natürlich eine Gesellschaft ohne Lüge und Gewalt sein. Doch kann man zu dieser Gesellschaft nicht anders eine Brücke schlagen, als unter Anwendung von revolutionären, d.h. gewaltsamen Mitteln (…) So sind ‚Lüge und Schlimmeres‘ vom Klassenkampf (…) nicht zu trennen. Dem bleibt hinzuzufügen, daß selbst die Begriffe von Wahrheit und Lüge aus sozialen Widersprüchen geboren wurden.“ Könnten Nihilismus und moralischer Relativismus noch weitergehen?

Frägt Bertram Wolfe.

Angesichts der „Krise des Kapitalismus“ wird Marx wieder Gehör geschenkt und es wird versucht ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ich hingegen denke an die 100 000 000 Toten, die der Marxismus zu verantworten hat. Jene Vollpfosten, die behaupten, dies hätte nichts mit dem „wahren“ Marxismus zu tun, sind zu einem Gutteil personenidentisch mit jenen, die heutzutage felsenfest davon überzeugt sind, den Islam besser zu verstehen als Osama bin Laden! Es sind „Intellektuelle“ wie Marx selbst einer war!

Wie die „Stalinisten“ hätte auch Marx zu Mord und Terror gegriffen, um seine Ideologie zu verbreiten, der allein bei der sowjetischen „Landreform“ 1932-33 (übrigens nach Plänen Trotzkis ausgeführt!) 6 000 000 Menschen zum Opfer gefallen sind, die man bewußt hat verhungern lasen! Das ist lupenreiner Marx.

Bertram Wolfe zufolge behauptete Marx,

daß es nur im Zusammenhang mit dem Eigentum Erniedrigung und Entmenschlichung gebe; beides werde mit dem Wechsel der Eigentumsformen beseitigt werden (…) Diese Simplifisierung der vielfältigen und komplexen Probleme der menschlichen Verhältnisse machte Marx zu einem „schrecklichen Vereinfacher“, deswegen werden viele seiner Nachfolger innerlich zu Barbaren und Nihilisten, was alle außerhalb des Bereichs der Geschichte liegenden Werte anbelangt, Werte, auf Grund deren Geschichte – und Institutionen – beurteilt werden müssen, will man Geschichte, soweit sie beeinflußbar ist, menschlicher machen.

Hermann von Berg zeigt jedem orgonomisch orientierten Leser glasklar auf, daß Marx Modju par excellence war.

Überhaupt, wenn alles eine Fehlentwicklung des Marxismus war, wie konnte da Marx‘ Zeitgenosse Proudhon alles voraussehen?

Der Kommunismus läßt sich [Proudhons] Meinung nach (…) nie mit der Würde des Einzelnen und mit den Werten des Familienlebens vereinbaren; er strebe die Universalisierung des Elends an und die Unterdrückung des menschlichen Lebens in einem kasernenhaften Mittelmaß. Seine Befürworter hält [Proudhon] für Fanatiker der Macht, die zur Einführung der Allgewalt des Staates streben, der auf dem öffentlichen Eigentum basiert. In Wirklichkeit hebt der Kommunismus das Eigentum und dessen destruktive Folgen nicht nur nicht auf, sondern führt das Eigentum ad absurdum; im kommunistischen System besitzen die Individuen kein Eigentum, das gesamte Eigentumsrecht – oder vielmehr Unrecht – wird auf den Staat übertragen, der nicht nur zum Besitzer der materiellen Güter, sondern auch zum Besitzer seiner Bürger wird. Die einzelnen Menschen, ihre Bestrebungen, Talente, ihr Leben, das alles wird auf einen Schlag verstaatlicht. Das Prinzip des Monopols, welche Quelle allen sozialen Unheils ist, erfährt im Kommunismus seine höchste Steigerung; der Kommunismus ist nicht anderes als die Ankündigung des extremen Polizeidespotismus. (Leszek Kolakowski: Die Hauptströmungen des Marxismus, Bd. 1, München 1977)

In der Revolution gelten Parolen wie „Befreiung des Lebendigen von erstarrten Strukturen“, also Befreiung des schöpferischen Potentials der „Massen“, nach der Revolution zeigt sich dann aber sehr schnell, daß diese Parole eine Lüge war, um liberale Dumpfbacken für dumm zu verkaufen. Zitieren wir den vergöttlichten Che, der zum Thema Der Sozialismus und der Mensch in Kuba schrieb:

(…) die Masse verwirklicht mit Begeisterung und Disziplin ohnegleichen die Aufgaben, die die Regierung setzt, seien sie nun wirtschaftlicher, kultureller, verteidigungstechnischer, sportlicher oder anderer Natur. Die Initiative geht im allgemeinen von Fidel oder vom Oberkommando der Revolution aus und wird dem Volk erklärt, das sie dann als seine eigene aufgreift. (z.n. H.C.F. Mansilla: Systembedürfnis und Anpassung. Zur Kritik sozialistischer Verhaltenssteuerung, Frankfurt a.M. 1973)

Entsprechendes schreibt von Berg über Marx:

Dieser Mann hatte keine Verbindung auch nur zu einer Klasse des deutschen Volkes. Er hatte keine Ahnung, was Arbeiter, Bauern und Demokraten dachten, fühlten, wollten, obwohl alle ihre ausformulierten, konkreten Programme hatten. Marx war ein spintisierender Intellektueller, ohne Heimat, ohne Vaterland; zerfressen von Haß gegen Juden und Deutsche, geeignet nur zur Zerstörung, destruktiv, ein klassenfremdes, „halbgebildetes“ Element, wie die demokratischen Arbeiterkommunisten [des „Bundes der Kommunisten“] es formulieren, als sie ihn nach der Revolution [von 1848] aus der KP ausstießen.

In seinem Buch Die Achillesferse des Marxismus: der Widerspruch von Kapital und Arbeit (Hamburg 1974) schreibt Werner Becker, daß für Marx, als „konsequentestem Verfechter der sogenannten Arbeitswertlehre“, die Preise der auf den Markt gehandelten Güter „lediglich die sichtbare, äußere Erscheinungsform eines tieferliegenden, sozusagen ‚inneren‘ [absoluten] Wertes“ darstellen. Damit habe Marx die lebendige Vielfalt über einen Leisten gebrochen – und damit das Lebendige selber zerbrochen, wie wir hinzufügen.

Die Arbeit in Wertgestalt, die „abstrakte Arbeit“, (…) ist eine metaphysische Realität, sie ist empirisch so wenig vorzeigbar wie etwa der christliche Gott. Sie ist ein pures Glaubensprodukt. (Becker)

Hier dürfen wir nicht vergessen, daß Marx hauptsächlich von der Verballhornung Hegels lebte, der Religion und Philosophie zu einer Einheit machte. Aber für Hegel war der Weg zur „Erlösung“ innerlich. Robert Tucker (Karl Marx, München 1963) hat darauf hingewiesen, daß man Marx nur verstehen kann, wenn man sieht, daß er Hegel dadurch „auf den Kopf gestellt hat“, indem er diese internen Konflikte externalisiert hat. (Der emotionell pestkanke Charakter sucht die Lösung seiner neurotischen Konflikte auf dem sozialen Schauplatz!) Damit ist Tuckers Analyse zentral für ein orgonomisches Verständnis Marxens und der Geschichte des Kommunismus.

Grob gesagt, ist der Marxist ein Mensch, der durch Beeinflussung der Gesellschaft nach Befreiung von seiner Panzerung strebt. So ist auch erklärlich, warum so viele ehemalige Marxisten nach all den Enttäuschungen schließlich östliche „Erlösungswege“ beschreiten.