Posts Tagged ‘Enneagramm’

Eine dritte Notiz von 1999

24. Juni 2022

Bei dem Talkmaster Fliege war neulich unser Roland Plocher zu Gast. Dieser Auftritt wäre nicht der Erwähnung wert, wäre nicht auch ein „Skeptiker“ von der Gesellschaft für die Untersuchung der Parawissenschaften zugegen gewesen. Also nach einem sehr positiven Gespräch zwischen Plocher, Fliege und einem durch die praktischen Ergebnisse überzeugten Plocher-Kunden, kam auch der Skeptiker zu Wort. Bekanntermaßen (!) hätte auch ganz gewöhnlicher Quarzsand die gleichen Effekte. Gegenfrage, warum er dann nicht selbst mit seinem gewöhnlichen Quarzsand ins Geschäft einsteige. Antwort: „Vielleicht, weil ich nicht so skrupellos bin, wie Herr Plocher!“

Das ist eine typische Technik der EP: durch solche brutalen, haltlosen Anklagen den Gegner in einen anorgonotischen Schock versetzen und dann seine Hilflosigkeit ausnutzen. Will sich der Gegner, also in diesem Fall Plocher, wehren, wirkt er total unglaubhaft, weil er aus der Defensive agiert, wegen des anorgonotischen Schocks blaß und unsicher wirkt – halt wie ein Lügner, der beim Lügen ertappt wurde. Man sollte nie vergessen, daß die Skeptiker-Bewegung historisch auf katholische Priester zurückgeht, die gegen Satan und das Okkulte, einen neuen Kreuzzug entfachen wollten. [2022: Es geht wirklich um eine Neuauflage der Hexenverfolgung. Im übrigen wurde so auch Reich durch die FDA mattgesetzt.]

Der Psychiater xyz hat im März 1997 in einem offenen Brief u.a. geschrieben:

Er (Heiko Lassek) hat keinerlei geregelte Selbsterfahrung bzw. Ausbildung in irgendeinem psychotherapeutischen Verfahren vorzuweisen. (…) eigenartiges Mischmasch (…) vielen abfälligen Bemerkungen (Lasseks über Reich) steht kaum eine positive Äußerung über Reich gegenüber! In seinem Narzißmus möchte Herr L. natürlich selbst der größte sein (…) Bei allem Vorbehalt bin ich Herrn L. eine gewisse Zeitspanne durchaus positiv begegnet. Das fand ein Ende, als ich – zusammen mit anderen ernsthaften Therapeuten – beobachten mußte, daß er in seinem Größenwahn keinerlei Hemmungen kennt und die Inhalte Reich’scher Therapie völlig mißachtet. (…) Heikos Inthronisationsschreiben als Re-Inkarnation Wilhelm Reichs (…) das typische Verhalten grandioser Narzißten (…) jener merkwürdigen Form der „Energie-Therapie“ (…) tritt offenbar ein mechanistisches Energie-Modell an die Stelle der funktionellen Überlegungen Reichs. (…) Wenn jemand das Original kaum kennt und nicht begriffen hat, kann von Weiterentwicklung per se keine Rede sein. Da ist von „Mobilisierung körpereigener Energien“ die Rede, von „selbstregulierenden“ „organismuseigenen Pulsationswellen“ etc. etc. Das ist sachlich wohl ziemlicher Blödsinn: Was sind Pulsationswellen? Wie können sie selbstregulierend sein? (…)

Zu allem Überfluß verbindet Lassek seine Reichianische Therapie mit der Lehre und Praxis des windigen Okkult-Betrügers Georg Iwanowitsch Gurdjieff (1873-1949). Das Kennzeichen von dessen Geheimloge, das „Enneagramm“, ist übrigens zusammengefügt mit dem Zeichen des orgonomischen Funktionalismus das Logo von Lasseks „Wilhelm Reich Institut“.

Am 17.11.1923 „unterzog sich Freud aus eigenem Antrieb einer „Steinach-Operation“, der Unterbindung beider Samenleiter. Dies geschah in der Hoffnung, daß die Verjüngung , die man sich von dieser Operation versprach, die Wiederkehr des Krebses aufhalten würde“ (Ernst Jones: Das Leben und Werk von Sigmund Freud, Bd. 3, Bern 1962, S. 123). Das wirft ein bezeichnendes Licht auf Freuds Haltung zur Orgasmustheorie: er vertrat (wie Gandhi, die Tantriker oder Loil Neidhöfer) das exakte Gegenteil: Orgasmus ist Tod und das aufsparen des Spermas bedeutet Leben. Freud war Reichs Todfeind, ähnlich wie Marx.

Nicht nur der greise Freud, sondern auch Sandor Ferenczi hat sich dieser Prozedur unterzogen – und nach eigenem Bekunden „keine verjüngende Wirkung“ festgestellt. Das gehört in die gleiche Zeit, als Frauen aus therapeutischen Gründen die Klitoris weggeschnitten wurde und Freuds Freund Wilhelm Fließ an der Nase herumoperierte, um auf die Sexualorgane zu wirken. Diese Einstellung hat sich in der vom deutschen Geist geprägten amerikanischen Medizin erhalten: Vorhaut ab und Uterus raus, aus Gründen, die schwer bis gar nicht nachvollziehbar sind. Finstere Schamanen im weißen Kittel. Ich möchte nicht wissen, wie viele Medikamente auf bloßem „Schamanismus“ beruhen. Oder wie viele psychiatrische Interventionen reiner Humbug sind. yza hat mir mal gesagt, daß die Medizin gar keine Wissenschaft ist. Reich meinte ja, daß die Entdeckung des Orgons hier Abhilfe schafft und die Medizin erstmals auf einen wissenschaftlichen Boden stellt, ja sie sogar potentiell noch „wissenschaftlicher“ macht, als etwa die Physik oder Chemie, einfach weil hier das Subjekt von Anfang an auch wissenschaftlich kontrolliert ist.

Reichs Kollegen waren Ratten:

1. Federn meinte öffentlich in einem Buch, daß man Kindern beibringen sollte, bei sexueller Erregung den Atem anzuhalten.

2. Sterba meinte öffentlich in einem Artikel, daß bei Kindern bewußt Ängste geweckt werden müßten, um die „notwendigen“ Verdrängungen zu erzielen.

3. Fenichel meinte gegen Reich, daß ein „Stück Triebunterdrückung“ doch (!) in jeder Gesellschaft unvermeidbar ist.

Die Hamburger Psycho-Orgon-Szene. Wenn man sich überlegt, daß das in jeder Stadt so ist und (fast) in jedem Land der Welt…. Das geschieht, wenn der „Kleine Mann“ die Macht übernimmt. Man schaue sich nacheinander in Rede an den kleinen Mann (Fischer TB) die Karikaturen an: S. 35 (der Ausgangspunkt: die kleinbürgerliche Existenz)

gefolgt von S. 55 (Sehnsucht)

und schließlich S. 71 (die totale Verblödung auf Coney Island).

Es ist dermaßen traurig. Alles was „die Menschen“ anfassen, wird leer und bedeutungslos.

Reichs Ablehnung der formalen Logik. In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß Reich Freuds Trennung von Primärvorgang und Sekundärvorgang offenbar abgelehnt hat. Jedenfalls schreibt er in „Unser Glückwunsch an Freud“ (Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie 1936): „Im Lehrgebäude Freuds gibt es sehr verschiedenartige Feststellungen. Neben der Lehre von der frühkindlichen Sexualität die vom ‘Primärvorgang’ im Unbewußten; neben der Lehre von der Triebverdrängung die vom Todestrieb (…).“ Es war ja stets der Grund der Psychoanalytiker Reich für geisteskrank zu halten, weil sein Denken offenbar zu sehr vom „reinen Lustprinzip“ des Primärprozeß-Denkens geprägt war, er angeblich Verbindungen sah, wo „nach dem Realitätsprinzip“ keine bestanden, etc.

Zur „Psychologisierung soziologischer Vorgänge“: Nehmen wir mal ein schreiendes Beispiel: Guatemala. Es ist ganz offensichtlich, daß es um wirtschaftliche Ausbeutung geht. Eine europäische Minderheit will das fruchtbare Land von den Indianern freihalten. Betrachtet man jedoch die revolutionäre „indianische Befreiungsbewegung“ und die Reaktion der herrschenden Klasse darauf, sieht es schon weniger eindeutig aus. Die Führer der „Befreiungsbewegung“ waren nämlich durchweg die rebellischen Söhne der weißen Oligarchie, die ödipal gegen Papa rebellierten. Und die guatemaltekischen Militärs waren die zwangsrekrutierten Söhne der Indianer, die ihren Frust und ihre Angst an den eigenen Brüdern und Schwestern auslassen, statt die Offiziere zu erschlagen. Klassenkampf? Ein Irrenhaus!

Es geht also gar nicht um „Psychologisieren“, sondern darum, wie man die Gewichte setzt.

Wenn man jetzt eine „gerechte“ Landreform durchsetzen würde, wäre das der ökonomische Zusammenbruch Guatemalas. Was ist in Afrika passiert, nachdem man die Weißen davongejagt hat?! Die einzige Möglichkeit wären vernünftige Kompromisse, Geburtenkontrolle und Selbstinitiative. Genau dies verunmöglichen jedoch die „soziologistischen Volksbefreier“. Und das rote Unkraut wuchert weiter.

Die Leute regen sich über die Übergangsgelder und Pensionen der Politiker auf, ohne überhaupt zu ahnen, daß sie so hoch sein müssen, um mit den entsprechenden ganz und gar nicht öffentlich zugänglichen Zahlungen an Manager in der Wirtschaft zu konkurrieren. Und warum werden die Manager so grotesk überbezahlt und sozial abgesichert? Weil es sich bei den Managern um eine in sich geschlossene Kaste handelt, die sich Gelder auf der Basis von Gegenseitigkeit gewähren. Mit den zunehmenden Fusionen bildet sich so langsam aber sicher eine neue „leistungslose“ Oberschicht, ein neuer Adel, eine neue Nomenklatura aus und wir haben Zustände, wie vor der Französischen und nach der Russischen Revolution.

Der Euro ist da. In den einzelnen Ländern gibt es also keine eigenständige Geldpolitik mehr. Als Ausgleich müßten jetzt verschiedene Steuersysteme dienen, um die Ungleichgewichte abzufedern. Aber was sagen uns die Politiker? Jetzt müßten auch die Steuersysteme und Steuersätze angeglichen werden! Bleibt die Lohnpolitik, zur Anpassung der einzelnen Länder. Aber Politiker und Gewerkschafter verlangen nach einer Vereinheitlichung der Lohnsysteme! Gut, dann haben wir Zustände wie in Amerika. Dort ist das einzige Ventil, das zum Ausgleich der Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten geblieben ist, die Wanderungsbewegung der Arbeitnehmer, die dahin ziehen, wo die Fabriken sind. In Europa ist sowas allein schon wegen der Sprachgrenzen undenkbar. Aber, gut, wir haben es ja schon: EU-Ausländer, die bei uns auf den Baustellen schuften. Das ist die Zukunft Europas: rechtlose Arbeitssklaven, die in Arbeitslager eingepfercht werden! Exakt dasselbe hatten wir ja bereits, als Europa unter Hitler vereinigt war! Hitler sprach nach dem Angriff auf das „asiatische“ Rußland wörtlich von „unserem gemeinsamen Haus Europa“.

Ergebnis der Globalisierung: eine streng abgeschottete in märchenhaften Reichtum schwelgende Oberschicht auf der einen Seite und Arbeitssklaven auf der anderen Seite. EU = SS-Staat!

Was bei der Drogendiskussion nie erwähnt wird, ist, daß die „arme, bedauernswerten“ Junkys neben dem Drogenkonsum eine weitere Beschäftigung haben: Proselyten machen. Es sind keine Opfer, sondern Täter, die hinter Gitter und auf Zwangsentzug gehören, wie m.W. in Schweden. Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie der modern-liberale Charakter die Emotionelle Pest („die „Übertragung“ der Heroinsucht) nicht nur duldet, sondern aktiv fördert! „Fixerstuben“ etc.

DeMeo/Senf: Nach Reich (1997)

21. Januar 2017

Bücherlogo

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DeMeo/Senf: Nach Reich (1997)

Okkulte Angriffe auf die Orgonomie

11. November 2015

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kurz vor und zu Anfang von Reichs Schaffen, gab es drei bedeutende Okkultisten: Rudolf Steiner, mit seiner Anthroposophie, einer Abspaltung der auf Blavatsky zurückgehenden Theosophie, Aleister Crowley, mit seiner Mischung aus tantrischer Sexualmagie und Elisabethanischer Spökenkiekerei, und schließlich Georg Gurdjieff, der die Menschen mit einem Pseudo-Sufitum und unverständlichem und deshalb vermeintlich tiefem Gestammel überzeugte. Reich war mit allen drei konfrontiert. Die Anthroposophie erwähnt er in seinen Erinnerungen an die 1920er Jahre (Die Entdeckung des Orgons, Bd. 1) und mit den beiden letzteren Lehren hatte er zu Zeiten der „Beatniks“ Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre zu tun. Er reagierte belustigt, teilweise befremdet, etwa als Israel Regardie die Crowleanity mit dem verband, was er für Orgontherapie hielt. Hier ein Beispiel für diese „Arbeit“ aus der Gegenwart:

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=peJ4n62svpU%5D

Über Rudolf Steiner und die „Reichianer“, die sich auf ihn berufen, habe ich mich in diesem Blog bereits wiederholt auseinandergesetzt. Siehe etwa Die anthroposophische Pest.

Der windige Okkult-Betrüger Georg Iwanowitsch Gurdjieff (oder Gurdjew, 1873-1949) zog mit einer phantasievollen Lebensgeschichte á la Karl May und Machtfantasien über magisches Geheimwissen ich-schwache Dösbaddels an. Er gab sich als Repräsentant einer Geheimsekte aus, die 2900 v.Chr. in Babylon ins Leben gerufen worden sei: die „Weltbruderschaft Sarmoung“. Das Kennzeichen dieser Geheimloge (das „Enneagramm“, ein mystisches Symbol des Sufismus, „das Gesicht Allahs“, dessen neun Zacken die heilige Zahl des Islam repräsentieren) war übrigens zu Heiko Lasseks Lebzeiten zusammengefügt mit dem Zeichen des orgonomischen Funktionalismus das Logo eines kuriosen „Wilhelm Reich Instituts“ (sic!) in Berlin.

Gurdjieff vertrat eine Art westlichen Yoga, sowie Hypnose, Bewußtmachungs-Übungen („der Schlaf als der größte Feind der Menschheit“ – Verachtung für das Autonome Nervensystem!) und Tanzrituale. Diese Exerzitien sind eine Mischung aus Sufi-Tanz, Eurythmie und „Kraft durch Freude“-Turnübungen in roboterhafter Massenchoreographie, besser als jedes militärische Exerzieren – und entsprechend wirksamer in der Erlangung des militärischen Ziels, der Schaffung des willenlosen Roboters. Alles in allem ist die Gurdjieffeanity die Weisheit Saharasias zur Faschisierung der Welt. – Zieht man neben diesen „körpertherapeutischen“ Elementen noch in Betracht, daß Gurdjieff den Menschen als einen Umwandler von Energie betrachtete, erinnert all dies oberflächlich an die Orgonomie.

Übrigens wurde Gurdjieffs Biographie Mitte der 1970er Jahre in Afghanistan verfilmt, weil dort, so der Regisseur, die Menschen die richtige Gurdjieff-mäßige Ausstrahlung haben. Dazu muß man wissen, daß Afghanistan mitten im asiatischen Zentrum Saharasias liegt und vom Zarathustra-Glauben, Buddhismus, Manichäismus und schließlich vom Islam geprägt wurde, diese Leute sind also durch und durch und durch Saharasia-Destillat pur.

Gurdjieff hatte Einfluß auf die „Reichianische“ Bhagwan Shree Rajneesh-Bewegung. Osho:

Jemand litt unter Impotenz, dann setzte Wilhelm Reich ihn in seine Kiste und die Impotenz verschwand zumindest für ein paar Tage, als ob seine Batterie wieder aufgeladen wurde.
[Reichs] Arbeit war seltsam, hart… und sie wurde ihm von der Gesellschaft noch schwerer gemacht, weil sie sofort anfingen, ihn zu verdammen, indem sie behaupteten, er stehe mit dem Teufel in Verbindung – genau wie bei mir! – sie sagten, daß man dem Sex entsagen müßte und er lehrte den Menschen merkwürdige Übungen.
…Bioelektrizität kann dir helfen, in tiefe Meditation zu gehen ohne viel Aufwand bei der Eindämmung deiner Gedanken. (Rajneesh: Beyond the Frontiers of the Mind)

Solche Okkultisten haben nur eine Motivation: Wille zur Macht und Selbsterhöhung. Dementsprechend sind Gurdjieffs „Lehren“: der gewöhnliche Mensch ist nichts als ein Roboter, eine bloße Marionette des reinen Zufalls und ohne eigene Seele, die Jünger Gurdjieffs jedoch würden diesen sinnlosen mechanischen Wiederholungszwang der Natur durchbrechen und eine Seele und somit ein sinnvolles Schicksal erlangen. Sie würden frei wie Gott jenseits der Natur wie der „Thetan“ in L. Ron Hubbards Dianetik und Scientology (weitgehend ein Plagiat der Crowleanity). Praktisch wird diese Freiheit durch Dekonditionierung erlangt, d.h. sado-masochistische Praktiken, die der okkulte Führer anordnet, um die Konditionierungen aufzubrechen, die den Menschen in Ketten halten (z.B. Abscheu, Ekel, Schamhaftigkeit und Moral).

Dies ist heute der Schlüssel zum Neo-Satanismus in der Tradition Aleister Crowleys, man denke nur an das „Ekeltraining“. Es wird immer wieder von Folterungen, Vergewaltigungen bis hin zum Opfermord an Babys und Kleinkindern berichtet. Dies gehöre zum Alltag der neo-satanistischen Crowleyanischen Geheimsekten, die sich hermetisch abkapseln, indem zum „de-konditionierenden“ Aufnahmeritual ein Schwerverbrechen gehört (in erster Linie Foltermord). Das wird immer wieder und zwar ziemlich glaubwürdig als „urban legend“ und Sensationsmache in Abrede gestellt. Crowley habe alles immer nur allegorisch gemeint und nur der Uneingeweihte könne so blöd sein, teilweise schockierende Stellen wörtlich zu nehmen. Das Problem dabei ist, daß in der Esoterik das Gegenteil dieser einleuchtenden Logik gilt: dem Uneingeweihten und dem Anfänger wird gesagt, daß das alles selbstverständlich nur eine Allegorie ist, während der Eingeweihte weiß, daß es eins zu eins gilt. Die perfekte Geheimhaltung!

Der freie Übermensch auf der einen und der konditionierte Untermensch auf der anderen Seite. Der Sadismus ist darauf ausgerichtet, den „Untermenschen“ zu zerbrechen oder ihn durch das sadistische Dekonditionieren, das seinen „wahren Willen“ freilegt, in einen „Übermenschen“ umzuwandeln – wenn er nicht vorher zerbricht und sich dergestalt als ungeeignet erweist. Das Neue Zeitalter einer okkulten Super-Rasse ist das Ziel. Eine weitere Lehre von Gurdjieff ist Bewegung um ihrer selbst willen. Dies war auch der Sinn „der Bewegung“ des Nationalsozialismus: hysterisch muß es ständigen Wechsel geben, ständige Mobilisierung, nie endendes imperialistisches Wachstum und Überschreiten aller materiellen und ethischen Grenzen, die vollkommene Mobilisierung, „der totale Krieg“ – bis zur Shoa.

Übermenschen wie Gurdjieff sind frei von aller Moral und Ethik. Sie haben kein schlechtes Gewissen, weil, Gurdjieff zufolge, die Vergangenheit nicht die Gegenwart bestimmen sollte. Gurdjieff geht sogar so weit, zu behaupten, daß man die Vergangenheit von der Gegenwart abhängig machen könne – Stalin hat ja auch tatsächlich gezeigt, daß sowas geht… Außerdem übernahm er ganz wie sein Nachfolger Bhagwan keinerlei Verantwortung für die ihm hörigen Jünger, denn Verantwortung mache einem zum Sklaven. Absolute Freiheit ist das Ziel und die Jünger sind für sich selber verantwortlich. Wie Hitler übernahmen Gurdjieff und Bhagwan alle Verantwortung, wollten aber keine Verantwortung tragen.

Gurdjieff war stolz darauf, seinen Lebensunterhalt durch kriminelle Manipulation der „Roboter“ erlangt zu haben. Da, Gurdjieff zufolge, wir normalen, nicht-esoterischen Menschen nur Schlafwandler, Zombies und überhaupt keine richtigen menschlichen Wesen sind, keine Seele haben, und deshalb gar nicht wirklich existieren, kann der okkulte Übermensch mit uns tun, was er will. – Abgesehen vom Gurdjieff-Kult werden viele Leser persönliche Erfahrungen mit der verächtlichen Haltung von Kleinen Männern gemacht haben, die „in Therapie“, „im spirituellen Wachstumsprozeß“ oder was auch immer sind, gegenüber uns, die wir nicht erwacht und Teil dieser Bewegung sind.

Durch den Einfluß seiner dritten Frau war der amerikanische Architekt Frank L. Wright tief beeindruckt von Gurdjieffs Lehren. Er lebte zusammen mit seinen Studenten im Gurdjieff-Stil, d.h. sie mußten für ihren Meister Wright arbeiten. Sie arbeiteten wie Sklaven von 7 Uhr morgens bis 10 nachts. Seine Frau bestimmte ihr Privatleben: wer eine Affäre mit wem haben durfte bzw. sollte, usw. Wirklich eine perfekte faschistische Gurdjieff-Gemeinde – und alle waren vollkommen glücklich. Frau Wright, ehemalige Schülerin Gurdjieffs, war ein echter Pestcharakter. Besonders hart war sie zu den anderen Frauen. Sie war die Bienenkönigin. Wrights „Schule“ der Architektur war ein semi-religiöser Kult.

Ein Gutteil, nein fast alles, in der „esoterischen“ Populärkultur beruht auf nackten Lügen. Man nehme nur, was aus Madame Blavatskys Schmierereien hervorgegangen ist: das reicht von der Theosophie und Anthroposophie über den Nationalsozialismus bis hin zu David Icke, der heute nichts anderes tut, als Blavatskys aufgewärmte „Lehren“ zu verbreiten, um neue Generationen mit diesem Gedankengut zu verblöden. Von vorne bis hinten ist diese vermeintliche „Esoterik“ schlichtweg erlogen. Nichts anders als etwa all der Unsinn, den Gurdjieff dem dekadenten Gesindel des Westens aufgetischt hat. Oder man denke an so einen Dreck wie die allbekannten „Kristallschädel“. Ganze Bücher wurden geschrieben, einzig und allein um diesen lächerlichen Tinnef mit möglichst großem Profit verkaufen zu können. Es gibt nach wie vor Millionen, die dem kriminellen Lügner Zecharia Sitchin seine frei erfundenen Lügenmärchen über den zwölften Planeten, die Sumerer und die „Anunnaki“ abkaufen. Ich könnte stundenlang so fortfahren. Beispielsweise habe ich mich mit dem grotesken Paar Nicolai Levashov „Svetlana de Rohan Levashova“ beschäftigt.

Diese Leute machen ein Vermögen und nähren ihr Ego. Aber warum folgen so viele diesem so offensichtlichen und manchmal wirklich nur peinlichen Schwachsinn? Ich meine, wer Sitchin ernstgenommen hat, sollte bei Amazon dringend ein neues Gehirn bestellen!

Die Menschen folgen den Lügnern in Scharen, weil sie belogen werden wollen. Die Wahrheit fliehen sie. Wahrheit zieht nämlich immer mehr Wahrheit nach sich und, das Wahrheit nichts anderes als Kontakt mit der Wirklichkeit ist, folgt daraus stets Arbeit (oder Liebe oder Wissenserwerb). Das schlimmste, was einem gepanzerten Organismus widerfahren kann: produktive Bewegung! Das Faszinosum, das diese Lügen für so viele Menschen darstellt, ist darin begründet, daß sie eine Karikatur der Wahrheit sind, sozusagen „folgenlose Wahrheit“. Es geht stets um Konzepte, die Reichs Entdeckungen sehr nahe kommen. Es dreht sich alles auf verkorkste Weise um „Lebensenergie“ oder etwa, wie bei Sitchin, um den Beginn der menschlichen Falle (die Ursprünge der menschlichen Panzerung) oder um den Christusmord. Das erklärt auch den sensationellen Erfolg von Schundromanen wie Assassini, Illuminati, Sakrileg und Da Vince Code. Mit den ungebildeten Lesern dieser Schundliteratur muß ich regelmäßig über allen möglichen hanebüchenen Unsinn „diskutieren“. Millionen Menschen leben in einem unwirklichen Paralleluniversum!

Von Anfang an hat dieser Müll die Orgonomie gefährdet. Trevor Constable, einst mit dem ACO verbundener Cloudbuster-Operateur, hat versucht, die Orgonomie mit der Anthroposophie zu verbinden. Neulich wurde hier auf David Brahinsky verwiesen.