Posts Tagged ‘Sexualmagie’

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

28. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

Trimondi: Hitler, Buddha, Krishna (2002)

24. Dezember 2016

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Trimondi: Hitler, Buddha, Krishna (2002)

Tantra (1996/1997)

10. Dezember 2016

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Tantra (1996/1997)

 

 

O. 2011: Ein sehr klar und bestens formulierter Beitrag. Er trifft den Kern des Gegensatzes zwischen den zwei sexual-energetischen Ansätzen. Nun beide Richtungen sind letztlich eine Quälerei – Psychotherapie ist kein Vergnügen und das, was wie pures sexuelles Vergnügen in Form von Tantra aussieht, womöglich mit einer schönen Frau, ist nicht nur sexuelle Triebunterdrückung, sondern zugleich Gehirnwäsche mit dem Ziel Körper und Geist (in diesem Fall kann man davon sprechen) zu formen. Energetische Aufladung als Machtinstrument für mystisch-religiöse Zwecke und zur Bildung von Abhängigkeiten mit Suchtcharakter.
Was hier unerwähnt bleibt, ist, dass die Reichzene mit ihrer socalled „Ogrontherapie“ (etc.) nicht anderes macht!!!
Energetisches Wissen kann immer wieder missbraucht werden zur Bildung faschistoider Strukturen. Dies wird natürlich nicht bewußt, so doch wissentlich angewandt und konzipiert. Wer hierfür blind ist, dem ist nicht zu helfen. Ohne ein vernünftige Psychotherapie – ich wage nicht mehr von Orgontherapie zu sprechen – ist eine faschistische Orgontherapie a la östlicher „Energetik“ vorprogrammiert. Und diese Form der „deutschen Orgonomie“ ist leichter zu ertragen, als sich mit den Schmerzen seiner Psyche in einer Körpertherapie auseinanderzusetzen.
Deswegen ist man noch lange kein „Reichianer“, weil man sich einen Orgonakkumulator baut und da reinsetzt, oder weil man Eva Reichs Methode benutzt, um andere von der „Reichlehre“ zu überzeugen. Man ist noch derselbe Faschist, der man vorher strukturell war. Nur dass hier keine Rassenideologie verbreitet wird, sondern Reichs Dogma „orgastischer Puslation“ zum Kriterium für die Heilslehre genommen wird.
So wird aus einem kleinen privaten esoterischen Interesse eine faschistische Interpretation und Okkupation der Orgonomie. PN hat den Mut dies hier in den vielen Artikeln zu diskutieren. Und die Vermischung von blauen, roten und braunen Faschismus zerstört jeden Ansatz Reichs Gesellschaftskritik zu einer erkenntnistheoretischen und strukturellen Veränderung werden zu lassen. Es macht keinen Unterschied, ob Reich bildlich gekreuzigt wird, seine Bücher verbrannt werden oder ob man Reich auf diese Weise vertritt und in den blauen Himmel der lebensenergetischen Forschung lobt, wo die Engelchen fliegen.

Klaus: „Meditation führt zur Panzerung des okularen Segments und zur Zerstörung des Orgonenergie-Feldes.“
Solche Aussagen interessieren mich sehr; ich kenne regelmäßig Meditierende, die mir tatsächlich irgendwie so vorkommen, und eigene Versuche z. B. mit Stille-ChiGong erweckten bei mir den Eindruck einer merkwürdigen Einkapselung des Energiegefühls in einzelne ‚Bahnen‘, was einerseits für eine Weile konzentrationsfördernd sein konnte, sich andererseits aber unangenehm künstlich und verengt anfühlte. Doch gibt es Erfahrungen – etwa aus therapeutischer Praxis -, die diese Annahme in Bezug auf das okulare Segment und das Orgonfeld genauer stützen?

Peter 2011: Ich verweise etwa auf http://www.w-reich.de/nelson.html
Noch etwas:

Yoga, meditation, and mind control are processes of relaxed concentration that slow down the autonomic functions (breathing, heart, etc.) whereby the intuitive and telepathic processes are tapped. Demonstrably, they work, despite the mystical trappings usually associated with them; but, for most, they lessen contact with their direct organ perceptions. This was as true for me when I took courses in mind control and meditation, as it was for some of my classmates. Yet, when these orgonotic senses are used spontaneously and naturally, they have no side effects. Dr. Elsworth Baker says he habitually uses this kind of contact in treating patients, but he doesn’t hold his breath or slow down his heartbeat. When I, on rare occasions, have spontaneously had telepathic and intuitive experiences, they have not been accompanied by any detectable changes in other functions. This is not conclusive, but it is fairly good circumstantial evidence that mind control, meditation, and yoga are artificial, forced ways of achieving what is natural to the unarmored. The deliberate efforts to attain orgonotic sensory perceptin tend to fail or are at least miniscule in their results compared to the great effort put into them, probably because they are an effort to force an orgonotic function, and that doesn’t work any better than does trying to force love or human contact – they are purely spontaneous events that occur from the free flow of energy. (Loi Wyvell: „Orgone and You“ Offshoots of Orgonomy No. 1, S. 19f)

Tzindaro 2016: While in India, I visited a Reichian Ashram where the guru had a copy of Reich’s function Of The Orgasm on his bookshelf. He told me he thinks he is the only married guru in India. He said this is because his own teacher had a stroke at the age of 75 and after meditating on it, told his students he thought it had happened to him because of pent-up pressure from more than 50 years of sexual abstinence, so he advised his students to marry.

Denis Roller 2012: Ja, es gibt sie noch, die echten Vampirjäger, Exorzisten und-Männer. Nehmt euch in Acht ihr Spassemacken. Wir fackeln nicht lange…

Klaus: „Liste von „Erleuchteten“, die an somatischen Biopathien, insbesondere Krebs, verreckt sind“
Darüber wüsste ich gerne mehr!
Warum ‚Erleuchtung‘ überhaupt erstrebenswert sei, wird auch nie gesagt.

Klaus: Etwa so stelle ich mir das vor: http://blog.stuttgarter-zeitung.de/licht/2011/03/15/erleuchtungsram/

Robert: Der einzige Heilige in Hamburg-Altona

O.: Wer bei Reich bis jetzt die Erleuchtung des Orgasmus gefunden haben mag, wird hier fündig:
Nein jetzt kommt nicht Fischers Seite, sondern die hier:
http://www.advaita-tantra.de/wordpress/

Robert: Hier mal was zum Thema Körpertherapie bei Amazon läuft
http://www.amazon.de/gp/bestsellers/books/557528/ref=pd_zg_hrsr_b_1_5_last

Robert 2014: OSHO: Jenseits der Grenzen des Verstandes. Das Märchen von der Psychologie
Wilhelm Reich, ein Tantra-Meister unserer Zeit
Der deutsche Psychologe Wilhelm Reich stieß auf ein paar innere Geheimnisse der Bioenergetik, und er wandte sie auch in der Behandlung seiner Patienten an. Aber man warf ihm vor, er sei anti-sozial; er wurde eingesperrt und für verrückt erklärt. Was war es, woran Reich gearbeitet hat und woran ist er gescheitert ? … Wilhelm Reich fing an, mit der menschlichen Energie zu arbeiten. Und natürlich, wenn du mit der menschlichen Energie arbeitest, dann stößt du unweigerlich auf die Quelle von allem – und das ist die sexuelle Energie … Und im Gefängnis müssen sie ihn ungeheuer gequält haben. Er war kein Mann, der so leicht zerbricht; er war ein ausgeglichener Mensch, und diejenigen, die ihn kannten, haben bezeugt, dass es nur wenige gibt, die so stark, so in sich gefestigt und mit beiden Beinen auf der Erde sind, wie er es tat – aber im Gefängnis wurde er verrückt. Ich habe den Verdacht, dass man ihn mit Absicht in den Wahnsinn getrieben hat … Ich nenne Wilhelm Reich einen modernen Tantra-Meister, obwohl er selbst sich dessen nicht bewusst war. … Wilhelm Reich wird eine Renaissance erleben, denn was er getan hat, war absolut wissenschaftlich. … Er gehört zu uns. Ich gebe ihm nachträglich Sannyas.
http://h0rusfalke.wordpress.com/bernd-senf-uber-wilhelm-reich-die-bildung-des-charakterpanzers-in-der-kindheit/

Okkulte Angriffe auf die Orgonomie

11. November 2015

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kurz vor und zu Anfang von Reichs Schaffen, gab es drei bedeutende Okkultisten: Rudolf Steiner, mit seiner Anthroposophie, einer Abspaltung der auf Blavatsky zurückgehenden Theosophie, Aleister Crowley, mit seiner Mischung aus tantrischer Sexualmagie und Elisabethanischer Spökenkiekerei, und schließlich Georg Gurdjieff, der die Menschen mit einem Pseudo-Sufitum und unverständlichem und deshalb vermeintlich tiefem Gestammel überzeugte. Reich war mit allen drei konfrontiert. Die Anthroposophie erwähnt er in seinen Erinnerungen an die 1920er Jahre (Die Entdeckung des Orgons, Bd. 1) und mit den beiden letzteren Lehren hatte er zu Zeiten der „Beatniks“ Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre zu tun. Er reagierte belustigt, teilweise befremdet, etwa als Israel Regardie die Crowleanity mit dem verband, was er für Orgontherapie hielt. Hier ein Beispiel für diese „Arbeit“ aus der Gegenwart:

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=peJ4n62svpU%5D

Über Rudolf Steiner und die „Reichianer“, die sich auf ihn berufen, habe ich mich in diesem Blog bereits wiederholt auseinandergesetzt. Siehe etwa Die anthroposophische Pest.

Der windige Okkult-Betrüger Georg Iwanowitsch Gurdjieff (oder Gurdjew, 1873-1949) zog mit einer phantasievollen Lebensgeschichte á la Karl May und Machtfantasien über magisches Geheimwissen ich-schwache Dösbaddels an. Er gab sich als Repräsentant einer Geheimsekte aus, die 2900 v.Chr. in Babylon ins Leben gerufen worden sei: die „Weltbruderschaft Sarmoung“. Das Kennzeichen dieser Geheimloge (das „Enneagramm“, ein mystisches Symbol des Sufismus, „das Gesicht Allahs“, dessen neun Zacken die heilige Zahl des Islam repräsentieren) war übrigens zu Heiko Lasseks Lebzeiten zusammengefügt mit dem Zeichen des orgonomischen Funktionalismus das Logo eines kuriosen „Wilhelm Reich Instituts“ (sic!) in Berlin.

Gurdjieff vertrat eine Art westlichen Yoga, sowie Hypnose, Bewußtmachungs-Übungen („der Schlaf als der größte Feind der Menschheit“ – Verachtung für das Autonome Nervensystem!) und Tanzrituale. Diese Exerzitien sind eine Mischung aus Sufi-Tanz, Eurythmie und „Kraft durch Freude“-Turnübungen in roboterhafter Massenchoreographie, besser als jedes militärische Exerzieren – und entsprechend wirksamer in der Erlangung des militärischen Ziels, der Schaffung des willenlosen Roboters. Alles in allem ist die Gurdjieffeanity die Weisheit Saharasias zur Faschisierung der Welt. – Zieht man neben diesen „körpertherapeutischen“ Elementen noch in Betracht, daß Gurdjieff den Menschen als einen Umwandler von Energie betrachtete, erinnert all dies oberflächlich an die Orgonomie.

Übrigens wurde Gurdjieffs Biographie Mitte der 1970er Jahre in Afghanistan verfilmt, weil dort, so der Regisseur, die Menschen die richtige Gurdjieff-mäßige Ausstrahlung haben. Dazu muß man wissen, daß Afghanistan mitten im asiatischen Zentrum Saharasias liegt und vom Zarathustra-Glauben, Buddhismus, Manichäismus und schließlich vom Islam geprägt wurde, diese Leute sind also durch und durch und durch Saharasia-Destillat pur.

Gurdjieff hatte Einfluß auf die „Reichianische“ Bhagwan Shree Rajneesh-Bewegung. Osho:

Jemand litt unter Impotenz, dann setzte Wilhelm Reich ihn in seine Kiste und die Impotenz verschwand zumindest für ein paar Tage, als ob seine Batterie wieder aufgeladen wurde.
[Reichs] Arbeit war seltsam, hart… und sie wurde ihm von der Gesellschaft noch schwerer gemacht, weil sie sofort anfingen, ihn zu verdammen, indem sie behaupteten, er stehe mit dem Teufel in Verbindung – genau wie bei mir! – sie sagten, daß man dem Sex entsagen müßte und er lehrte den Menschen merkwürdige Übungen.
…Bioelektrizität kann dir helfen, in tiefe Meditation zu gehen ohne viel Aufwand bei der Eindämmung deiner Gedanken. (Rajneesh: Beyond the Frontiers of the Mind)

Solche Okkultisten haben nur eine Motivation: Wille zur Macht und Selbsterhöhung. Dementsprechend sind Gurdjieffs „Lehren“: der gewöhnliche Mensch ist nichts als ein Roboter, eine bloße Marionette des reinen Zufalls und ohne eigene Seele, die Jünger Gurdjieffs jedoch würden diesen sinnlosen mechanischen Wiederholungszwang der Natur durchbrechen und eine Seele und somit ein sinnvolles Schicksal erlangen. Sie würden frei wie Gott jenseits der Natur wie der „Thetan“ in L. Ron Hubbards Dianetik und Scientology (weitgehend ein Plagiat der Crowleanity). Praktisch wird diese Freiheit durch Dekonditionierung erlangt, d.h. sado-masochistische Praktiken, die der okkulte Führer anordnet, um die Konditionierungen aufzubrechen, die den Menschen in Ketten halten (z.B. Abscheu, Ekel, Schamhaftigkeit und Moral).

Dies ist heute der Schlüssel zum Neo-Satanismus in der Tradition Aleister Crowleys, man denke nur an das „Ekeltraining“. Es wird immer wieder von Folterungen, Vergewaltigungen bis hin zum Opfermord an Babys und Kleinkindern berichtet. Dies gehöre zum Alltag der neo-satanistischen Crowleyanischen Geheimsekten, die sich hermetisch abkapseln, indem zum „de-konditionierenden“ Aufnahmeritual ein Schwerverbrechen gehört (in erster Linie Foltermord). Das wird immer wieder und zwar ziemlich glaubwürdig als „urban legend“ und Sensationsmache in Abrede gestellt. Crowley habe alles immer nur allegorisch gemeint und nur der Uneingeweihte könne so blöd sein, teilweise schockierende Stellen wörtlich zu nehmen. Das Problem dabei ist, daß in der Esoterik das Gegenteil dieser einleuchtenden Logik gilt: dem Uneingeweihten und dem Anfänger wird gesagt, daß das alles selbstverständlich nur eine Allegorie ist, während der Eingeweihte weiß, daß es eins zu eins gilt. Die perfekte Geheimhaltung!

Der freie Übermensch auf der einen und der konditionierte Untermensch auf der anderen Seite. Der Sadismus ist darauf ausgerichtet, den „Untermenschen“ zu zerbrechen oder ihn durch das sadistische Dekonditionieren, das seinen „wahren Willen“ freilegt, in einen „Übermenschen“ umzuwandeln – wenn er nicht vorher zerbricht und sich dergestalt als ungeeignet erweist. Das Neue Zeitalter einer okkulten Super-Rasse ist das Ziel. Eine weitere Lehre von Gurdjieff ist Bewegung um ihrer selbst willen. Dies war auch der Sinn „der Bewegung“ des Nationalsozialismus: hysterisch muß es ständigen Wechsel geben, ständige Mobilisierung, nie endendes imperialistisches Wachstum und Überschreiten aller materiellen und ethischen Grenzen, die vollkommene Mobilisierung, „der totale Krieg“ – bis zur Shoa.

Übermenschen wie Gurdjieff sind frei von aller Moral und Ethik. Sie haben kein schlechtes Gewissen, weil, Gurdjieff zufolge, die Vergangenheit nicht die Gegenwart bestimmen sollte. Gurdjieff geht sogar so weit, zu behaupten, daß man die Vergangenheit von der Gegenwart abhängig machen könne – Stalin hat ja auch tatsächlich gezeigt, daß sowas geht… Außerdem übernahm er ganz wie sein Nachfolger Bhagwan keinerlei Verantwortung für die ihm hörigen Jünger, denn Verantwortung mache einem zum Sklaven. Absolute Freiheit ist das Ziel und die Jünger sind für sich selber verantwortlich. Wie Hitler übernahmen Gurdjieff und Bhagwan alle Verantwortung, wollten aber keine Verantwortung tragen.

Gurdjieff war stolz darauf, seinen Lebensunterhalt durch kriminelle Manipulation der „Roboter“ erlangt zu haben. Da, Gurdjieff zufolge, wir normalen, nicht-esoterischen Menschen nur Schlafwandler, Zombies und überhaupt keine richtigen menschlichen Wesen sind, keine Seele haben, und deshalb gar nicht wirklich existieren, kann der okkulte Übermensch mit uns tun, was er will. – Abgesehen vom Gurdjieff-Kult werden viele Leser persönliche Erfahrungen mit der verächtlichen Haltung von Kleinen Männern gemacht haben, die „in Therapie“, „im spirituellen Wachstumsprozeß“ oder was auch immer sind, gegenüber uns, die wir nicht erwacht und Teil dieser Bewegung sind.

Durch den Einfluß seiner dritten Frau war der amerikanische Architekt Frank L. Wright tief beeindruckt von Gurdjieffs Lehren. Er lebte zusammen mit seinen Studenten im Gurdjieff-Stil, d.h. sie mußten für ihren Meister Wright arbeiten. Sie arbeiteten wie Sklaven von 7 Uhr morgens bis 10 nachts. Seine Frau bestimmte ihr Privatleben: wer eine Affäre mit wem haben durfte bzw. sollte, usw. Wirklich eine perfekte faschistische Gurdjieff-Gemeinde – und alle waren vollkommen glücklich. Frau Wright, ehemalige Schülerin Gurdjieffs, war ein echter Pestcharakter. Besonders hart war sie zu den anderen Frauen. Sie war die Bienenkönigin. Wrights „Schule“ der Architektur war ein semi-religiöser Kult.

Ein Gutteil, nein fast alles, in der „esoterischen“ Populärkultur beruht auf nackten Lügen. Man nehme nur, was aus Madame Blavatskys Schmierereien hervorgegangen ist: das reicht von der Theosophie und Anthroposophie über den Nationalsozialismus bis hin zu David Icke, der heute nichts anderes tut, als Blavatskys aufgewärmte „Lehren“ zu verbreiten, um neue Generationen mit diesem Gedankengut zu verblöden. Von vorne bis hinten ist diese vermeintliche „Esoterik“ schlichtweg erlogen. Nichts anders als etwa all der Unsinn, den Gurdjieff dem dekadenten Gesindel des Westens aufgetischt hat. Oder man denke an so einen Dreck wie die allbekannten „Kristallschädel“. Ganze Bücher wurden geschrieben, einzig und allein um diesen lächerlichen Tinnef mit möglichst großem Profit verkaufen zu können. Es gibt nach wie vor Millionen, die dem kriminellen Lügner Zecharia Sitchin seine frei erfundenen Lügenmärchen über den zwölften Planeten, die Sumerer und die „Anunnaki“ abkaufen. Ich könnte stundenlang so fortfahren. Beispielsweise habe ich mich mit dem grotesken Paar Nicolai Levashov „Svetlana de Rohan Levashova“ beschäftigt.

Diese Leute machen ein Vermögen und nähren ihr Ego. Aber warum folgen so viele diesem so offensichtlichen und manchmal wirklich nur peinlichen Schwachsinn? Ich meine, wer Sitchin ernstgenommen hat, sollte bei Amazon dringend ein neues Gehirn bestellen!

Die Menschen folgen den Lügnern in Scharen, weil sie belogen werden wollen. Die Wahrheit fliehen sie. Wahrheit zieht nämlich immer mehr Wahrheit nach sich und, das Wahrheit nichts anderes als Kontakt mit der Wirklichkeit ist, folgt daraus stets Arbeit (oder Liebe oder Wissenserwerb). Das schlimmste, was einem gepanzerten Organismus widerfahren kann: produktive Bewegung! Das Faszinosum, das diese Lügen für so viele Menschen darstellt, ist darin begründet, daß sie eine Karikatur der Wahrheit sind, sozusagen „folgenlose Wahrheit“. Es geht stets um Konzepte, die Reichs Entdeckungen sehr nahe kommen. Es dreht sich alles auf verkorkste Weise um „Lebensenergie“ oder etwa, wie bei Sitchin, um den Beginn der menschlichen Falle (die Ursprünge der menschlichen Panzerung) oder um den Christusmord. Das erklärt auch den sensationellen Erfolg von Schundromanen wie Assassini, Illuminati, Sakrileg und Da Vince Code. Mit den ungebildeten Lesern dieser Schundliteratur muß ich regelmäßig über allen möglichen hanebüchenen Unsinn „diskutieren“. Millionen Menschen leben in einem unwirklichen Paralleluniversum!

Von Anfang an hat dieser Müll die Orgonomie gefährdet. Trevor Constable, einst mit dem ACO verbundener Cloudbuster-Operateur, hat versucht, die Orgonomie mit der Anthroposophie zu verbinden. Neulich wurde hier auf David Brahinsky verwiesen.

Die Massenpsychologie der Anthroposophie (Teil 1)

27. Oktober 2011

Rudolf Steiner glaubte, daß seine Gedanken ihm durch göttliche Kräfte eingegeben würden. Von Geburt an bis zu seinem Krebstod waren „geistige Wesenheiten“ seine ständigen Begleiter. während seiner Pubertät erlebte Steiner in der Beschäftigung mit der höheren Mathematik Befreiung von seinen drängenden Trieben. Statt genitaler erstrebte er mystische Erfüllung und „spirituelle Entladung“, während er, wohl aus persönlicher Erfahrung heraus, Sex mit Schwarzer Magie gleichsetzte.

1875 gründete Helena Petrowna Blavatsky die Theosophische Gesellschaft mit ihrer „Geheimen Lehre“ von Atlantis und dessen sieben „Wurzelrassen“, zu denen auch die „Herrenrasse“ zählte, die „Arier“. (Tatsächlich geht auf sie praktisch das gesamte Oeuvre der modernen „Esoterik“ zurück: etwa die „Hohlerde“ und David Icke ist nur ein fader Blavatsky-Aufguß.) Ein Freund Blavatskys, der Rosenkreuzer Franz Hartmann, gründete 1895 zusammen mit dem Wiener Fabrikanten Karl Kellner in Wien die Loge Ordo Templi Orientis (O.T.O.), deren Ordensgeheimnis tantrische Sexualmagie war. Aus dieser Geheimloge ist, neben Aleister Crowley (auf den wiederum die Scientology zurückgeht) Steiners Anthroposophie hervorgegangen. Eine weitere Abzweigung des O.T.O. war Lanz von Liebenfels Ordo Novi Templi (O.N.T.), der den Mutterboden der NSDAP formte. Jedenfalls gehörte das Hakenkreuz zum Logen-Wappen und aus dem Logenmotto „Heil und Sieg!“ wurde „Sieg Heil!“.

1920 schrieb der Anthroposoph Karl Heise (der später die Heraufkunft des Nazi-Regimes enthusiastisch begrüßen sollte) ein Buch über Entente-Freimaurerei und Weltkrieg, dessen Druck Steiner persönlich finanzierte und für das er das Vorwort schrieb. Das Buch handelt von „der britisch-freimaurerischen Verschwörung“ und zitiert dazu ausführlich Guido von List, den Logenbruder von Lanz von Liebenfels und Begründer des proto-nazistischen „Armanenordens“, dessen rassistische Sexualmagie ich an anderer Stelle beschrieben habe Der blaue Faschismus http://www.orgonomie.net/hdoblau.htm . Heute wird Heises Buch von neonazistischen Gruppen ständig neu verlegt.

Steiner hatte den Ersten Weltkrieg als „strafenden Sturmwind“ für die ungläubigen Alliierten bezeichnet. Wilson und Lenin nannte er „ahrimanische Mächte“ gegen Deutschlands spirituelle Sendung. In diesem Geiste hatte er bereits zu Beginn des Krieges den Chef des deutschen Generalstabs Helmuth von Moltke, einen Anthroposophen, beeinflußt. Anthroposophie als die Ideologie des deutschen Imperialismus! Der Gründer der anthroposophischen Kirche „Christengemeinschaft“, Pastor Friedrich Rittelmeyer, veröffentlichte 1934 ein Buch mit dem Titel Deutschtum, in dem er für einen Befreiungskrieg von der angelsächsischen Welt warb.

Als Hitler auftrat, reagierten zwar manche Anthroposophen reserviert, aber niemals wirklich feindselig, während sich die meisten begeistert der „Bewegung“ anschlossen. 1933 erklärte der ehemalige Privatsekretär Steiners und späteres Mitglied des Vorstandes der Anthroposophischen Gesellschaft, Guenther Wachsmuth, gegenüber einer dänischen Zeitung, daß es kein Geheimnis sei, daß die Anthroposophen die Entwicklung in Deutschland voll Sympathie verfolgten. Währenddessen schickte der Nachfolger Steiners und Präsident der Anthroposophischen Gesellschaft, Albert Steffen, ein Rundschreiben an die führenden Nazis, um ihnen zu vergewissern, daß sich die Lehren Steiners in vollkommener Übereinstimmung mit dem Nationalsozialismus befänden.

Dementsprechend waren schon manche Anthroposophen aktiv gewesen. Da wäre z.B. Hans Eberhard Maikowski (Spitzname „Roter Hahn“), ein Sturmbannführer der SA und in dieser Eigenschaft der Führer des berüchtigten Killerkommandos „SA-Mordsturm 33“. Sein Bruder, ein Waldorf-Lehrer, war enger Mitarbeiter Steiners gewesen und auch der „Rote Hahn“ selbst war glühender Verehrer Steiners. Am Tag der Machtübernahme wurde er von einem Kommunisten erschossen, woraufhin er neben Horst Wessel zu einem der Nationalheiligen Hitler-Deutschlands wurde.

Trotzdem bezeichnete z.B. Reinhard Heydrich die Anthroposophie als „orientalische Verschmutzung des klaren germanischen Geistes“. Entsprechend wurde 1935 die Anthroposophische Gesellschaft verboten. Daraufhin sandte der Vorstand an Hitler einen Brief, in dem ihm die führenden Anthroposophen vergewisserten, es gäbe keinerlei Verbindungen mit freimaurerisch-jüdischen Kreisen und außerdem hätten ja nationalsozialistische Rassenexperten den Anthroposophen offiziell bescheinigt, daß Steiner Arier gewesen sei.

Noch heute versteht es die Anthroposophie sich ein positives Image zu geben. Zum Beispiel gibt sie vor, für individuelle Gnosis zu stehen, doch ist sie tatsächlich ein steriles, dogmatisches System, dessen Dreh- und Angelpunkt die Unterdrückung aller kritischen Distanz und die vollständige Identifikation mit dem Führer ist. Ihr positives Image ist um so erschreckender, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ihr spiritueller Wahn vom Krieg der Kräfte des Lichts gegen die der unterirdischen Dunkelheit praktisch mit dem biologischen Wahn der Nationalsozialisten identisch ist. Wie Jerome Eden in seiner Broschüre The Emotional Plague vs. Orgonomic UFOlogy (S. 32) geschrieben hat: „Von Ahrimanisch zu Nicht-Arisch ist nur ein einfacher pathologischer Schritt“.

Dem britischen Anthroposophen Trevor Ravenscroft zufolge träumten sowohl Anthroposophie als auch Nationalsozialismus von einer neuen „Sonnenrasse unter dem Hakenkreuz“, in der die alte rassische Reinheit neu erstehen würde, die nach theosophisch-anthroposophischer Lehre durch die „degenerierten Rassen“ aus dem Süden des „atlantischen Urkontinents“ besudelt wurde. Dort waren, um mit Lanz von Liebenfels zu sprechen, „die Sodomsäfflinge“ Opfer monströser Selbstmutationen aufgrund ihrer „bösen Seelenkräfte“ gewesen. Schließlich sei der rassisch geschwächte Arier durch intellektuell-luziferische und materialistisch-ahrimanische (d.h. jüdische) Kräfte, die ihn von seinen spirituellen Quellen abgeschnitten hätten, aus seinem arischen Paradies vertrieben worden. Es ist in der Anthroposophie also durchaus eine Verbindung zum „Rassebiologischen“ zu finden.

Die ganze anthroposophische Grals-Mystik geht in diese Richtung. Denn was ist der „Gral“ anderes als Träger des Blutes Christi – des noblen arischen Blutes. In der reinen, arischen Blutlinie der Gralsfamilie pflanze sich die Fähigkeit zur hellsichtigen Geistschau als „Blut-Erinnerung“ der arischen Gottes-Söhne fort. Steiner glaubte, so Ravenscroft, seine eigene Geistschau habe er als letzter Vertreter von seinen germanischen Vorfahren geerbt, die diese Fähigkeit mit dem Sonnensymbol der Swastika symbolisiert hätten. Aus dieser okkulten Hellsichtigkeit heraus spräche Steiner von der „okkulten Bedeutung des Blutes“, das Gefäß der Stammes- und Rassen-Identität sei, und von „okkulten Blutriten“ zum Hervorrufen einer magischen Mutation hin zur reinen arischen Rasse. Einer Mutation, die eine neue Phase in der menschlichen Evolution hervorrufen würde, die Geburt des „Übermenschen“ durch „Ätherisierung des Blutes“. Dazu müsse das arische Blut reinerhalten werden, denn Luzifer habe sich im Blut der Menschheit etabliert, nämlich im „Blut der jüdischen Rasse“, die heute zum Träger von Tragödie und Bosheit geworden sei. Das jüdische Blut sei gallig geworden, weil es sich verbohrt gegen das Blut des Neuen Bundes gesperrt habe. Deshalb dürfe das jüdische Blut keine weitere Rolle in der Evolution der Menschheit spielen.

Ich bezweifle, daß Ravenscroft solche Stellen belegen kann, was sich jedoch belegen läßt ist, daß die Steinersche „Geisteswissenschaft“ behauptet, in der Menschheit gäbe es eine evolutionäre Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen, wie beim einzelnen Menschen auch. Dementsprechend sei die negroide Rasse „Baby“, die malaisch-polynesische „Kind“, die mongolische „Jugendlicher“, die indoarische „Erwachsener“ und die indianische „Greis“ (und deshalb leider Gottes dazu bestimmt auszusterben).

In der Anthroposophie wird die persönliche Verantwortung auf Geisteswesen, das karmische Gesetz und den göttlichen Weltplan delegiert, während das Judentum für die persönlich Verantwortung vor Gott steht, die vom Kleinen Mann gehaßt und vom anthroposophischen Christus überwunden wird. Der Anthroposoph kann nur in fixen mystischen Strukturen denken, mit festen Vorstellungen von Gut und Böse. In Verbindung mit Steiners Offenbarung, daß alle Nationen, Völker und „Rassen“ Ausdruck von Geistwesen und deshalb festumrissene „organische“ Einheiten sind, wird sie zur Ideologie des rassistischen Nationalismus, der „Rassenseele“. Steiner selbst sprach im typischen späteren Nazijargon von der „Volksseele“, der unlösbaren Verbindung zwischen „Nation und Blut“ und der „germanischen Sendung“. Goebbels‘ Roman Michael (1929) zeigt die Geistesverwandtschaft von Nationalsozialismus und Anthroposophie, denn der Anthroposophie zufolge ist „Michael“, der Erzengel, der Deutschland verkörpert, die „geistige Macht“ unserer Zeit.

Goebbels denkt Gesellschaft ganz allgemein in der Kategorie der Identität, insofern sowohl von der fremden als auch von der eigenen Gemeinschaft behauptet wird, sie hätte ein „Wesen“; was weder wissenschaftlich noch rational begründet werden kann: „Der Jude ist uns im Wesen entgegengesetzt.“ (Claus-E. Bärsch: „Antijudaismus, Apokalyptik und Satanologie“, Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 1988, S. 118)

Steiners „atlantische“ Rassetheorien aus seiner Akasha-Chronik entsprechen denen Hitlers. Der deutsche Psychiater Wolfgang Treher zeigt in seiner Studie Hitler, Steiner, Schreber – Ein Beitrag zur Phänomenologie des kranken Geistes (Emmendingen 1966) die enge Verwandtschaft zwischen den geisteskranken Systemen Hitlers und Steiners auf. Treher zufolge kämpfte Hitler, in der Art von Projektion, die für Schizophrene charakteristisch ist, gegen das teuflische Böse, d.h. gegen die Juden, um die Einheit seiner manichäisch gespaltenen schizophrenen Seele wiederherzustellen. Treher betrachtet Steiner, der denselben psychotischen manichäischen Krieg des arischen Christus gegen den jüdischen Ahriman kämpfte, als sogar noch kränker und verrückter als Hitler. In beiden schizophrenen Wahnsystemen gibt es zwei Gruppen – eine höhere geistige Rasse und eine dämonische materialistische. Die letztere Rasse muß ihre Sünden abarbeiten, bis sie stirbt, wie in Hitlers KZs.

Steiner und Hitler waren beide Mystiker, aber für Steiner war die metaphysische Einheit der „absolute Geist“, der von der Materie unabhängig ist, während für Hitler es der „absolute Wille“ war, der nicht von den Umständen abhängig ist. So empfand Hitler nur Verachtung für den ästhetisierenden Schwächling Steiner. (In seinen frühen Tagen schrieb Hitler im Völkischen Beobachter gegen den „galizischen Juden“ Steiner.) Während Steiner sicherlich nur Mitleid mit dem primitiven Ahriman Hitler fühlte. Dies hinderte aber manchen ihrer Anhänger nicht daran, ihnen beiden zu folgen.

Zeena Schreck

11. Oktober 2011

Zeena Schreck (Jahrgang 1963) ist die Tochter des Gründers der Church of Satan in San Francisco, Anton LaVey. Sie war das erste Kind, daß im Namen Satans getauft wurde. Tatsächlich war LaVey ein Atheist und seine Kirche (gegründet 1966) ein Geschäftsmodell und Kabarett pur. Seine Satanische Bibel war fast Durchweg ein Plagiat. Noch heute fallen Volldeppen auf diesen Unsinn herein. Als sich immer mehr Neurotiker („Sinnsucher“) und Perverse um ihn scharrten, zog Lavey die Notbremse und machte klar, daß er allein das Sagen habe und das ganze nicht mehr sei als ein Geschäft. (Der Mann war schließlich böse!) Daraufhin kam es zur Abspaltung einer Gruppe, die tatsächlich an Satan bzw. den „Prinzen der Finsternis“ glaubte. Es bildete sich der Temple of Set. Set war der ägyptische Totengott und angeblich die Urform des christlichen Teufels. Ansonsten blieb vieles beim Alten, d.h. LaVeys lächerliche Rituale, von denen einige „Himmler und der SS“ entlehnt waren, wurden weiter praktiziert. LaVeys Tochter Zeena, die Mittlerweile zur „Hohepriesterin“ der „Kirche“ avanciert war, wandte sich schließlich enttäuscht und angewidert ob der Lügen und Betrügereien ihres Vaters von diesem ab und wurde Mitglied des Temple of Set. 2002 trat sie auch dort aus, weil die vertretenen Lehren nicht „authentisch“ seien und einer kritischen Überprüfung nicht standhielten. Aus ihr wurde eine tantrische Buddhistin, deren Ziel es ist zu einem Bodhisattwa zu werden. Gleichzeitig blieb sie Set treu und blieb eine bekennende Sadomasochistin und Hexe. Sie lebt heute in Berlin.

Tatsächlich war der europäische Satanismus (Blavatsky, Crowley und Co.) mit seinen sexualmagischen Praktiken zu einem Gutteil kaum mehr als eine Verballhornung des tibetischen Buddhismus, der mit der Kabbala und der Magie der Renaissance zu einem abartigen Gebräu vermengt wurde. Zentral war dabei der „prolongierte Orgasmus“ bei möglichst „aufgeilendem“ perversen Sex und die Konzentration der magischen Intention während des Orgasmus.

Es ist bemerkenswert wie weit sich dieses Gedankengut in der westlichen Welt verbreitet hat. Ich erinnere nur an Projekte wie „Orgasmen für den Frieden“.

In ihrem Buch über die Sexualmagie Demons of the Flesh, The Complete Guide to Left Hand Path Sex Magic stellen Zeena Schreck und ihr Ehemann Nicolas Jesus als einen Zauberer dar, dem es um „Selbstvergöttlichung“ ging und der dazu Sexualmagie mit Maria Magdalena praktizierte. Als Beleg verweisen sie auf die tatsächlich bemerkenswert weite Verbreitung sexualmagischer Elemente in der christlichen Gnosis. Ich selbst habe auf dieses Element des Christentums wiederholt hingewiesen (siehe Der verdrängte Christus).

Man kann das alles auf Zeena Schrecks interessanter und wirklich lesenswerter Weltseite nachlesen.

Warum ich das alles erwähne? Erstens zeigt es, daß so manche Verdächtigung gegen den tibetischen Buddhismus alles andere als aus der Luft gegriffen ist. Beispielsweise schreibt Zeena unter einem Photo des Dalai Lama: „Mahakala in Disguise“. Mahakala ist er tantrische Gott der Zeit, die männliche Entsprechung der Göttin Kali und in vieler Hinsicht die tibetische Entsprechung von Set. Oder mit anderen Worten: der Dalai Lama ist eine Verkörperung Satans. „Satan“ im Sinne von Mephisto: jene Kraft, die alles Erschaffene („die Welt der Illusionen und Anhaftungen“) zerstören will. Siehe dazu Die Massenpsychologie des Buddhismus.

Entgegen allem äußeren Anschein geht es dem tibetischen Tantrismus nicht weniger um die Vernichtung des Weiblichen als etwa dem Islam. Beispielsweise sind die „Dakinis“, die stets in Flammen gehüllt dargestellt werden, bei lebendigem Leib verbrannte Hexen, die sich, magisch gebannt, dem Buddhismus unterworfen haben. Zeena Schreck selbst ist eine solche Dakini. Ihre Tragik ist, daß sie zwar ihren soziopathischen und frauenverachtenden Vater mit einem Todesfluch belegt hatte, woraufhin dieser elendig verreckt ist, sich nun aber dem Karmapa und dem Dalai Lama unterwirft. Und auch Set steht beispielsweise Allah näher als Zeena Schreck es wahrhaben will. Ein Leben gefangen in einem grandiosen Mißverständnis.

Tatsächlich ist sie so etwas wie „das erste Kind des neuen Äons“, die Verkörperung einer vollkommen andersgearteten Menschheit als wir sie bisher kannten, Homo novis. Bis etwa 1960 hatten wir eine autoritäre Gesellschaft mit „gottgläubigen“ Menschen, wie Reich sie in seinen Schriften beschrieben hat. Seitdem schält sich immer mehr die antiautoritäre Gesellschaft heraus mit „satanistischen“ Menschen, die eine grundsätzlich andere Panzerstruktur haben. Wenn ich mir Zeena Schreck anschaue… – sie hat die gleiche Ausstrahlung wie so viele andere Mädchen und junge Frauen heute. Verkörperungen einer Biologischen Revolution, die hoffnungslos schiefgegangen ist.

Es geht hier nicht darum irgend jemanden zu verurteilen („Sadomasochismus“, „Okkultismus“, „Satanismus, der mit Elementen des Nationalsozialismus kokettiert“, etc.), tatsächlich habe ich einen Heidenrespekt vor Zeena Schreck, sondern um die Trauer angesichts des fatalen Hangs des gepanzerten Menschen zur Selbstzerstörung. Der „neue Mensch“ ist diesem (wenn man so sagen kann) „Todestrieb“ weit mehr verfallen als vorangegangene Generationen.