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Zur Judenfrage (Teil 1)

26. Dezember 2022

Erich Fromm war ein Plagiator, der Reichs Schriften förmlich ausgeweidet hat und dann als mundgerechte und leicht verdauliche (d.h. „entsexualisierte“) Kost dem Publikum darreichte. Siehe dazu die Darstellung von Bernd Laska.

Fromm und Psychohistoriker a la Lloyd deMause haben darüber hinaus etwas gemacht, was Reich seit den 1920er Jahren vehement bekämpft hat: das Erklären einer tieferliegenden Funktion mit Hilfe einer oberflächlicheren. In diesem Fall geht es darum, daß soziologische Prozesse mit Hilfe der Psychologie bzw. „Tiefenpsychologie“ erklärt werden.

Daß ein solcher Ansatz willkürlich ist, von willkürlichen Annahmen bestimmt wird, an die sich die Autoren gegen jede historische Evidenz festklammern, und zwangsweise zu absurden Ergebnissen führen muß, hat Werner Maser in seinem Buch Fälschung, Dichtung und Wahrheit über Hitler und Stalin (München 2004) kurz am Beispiel von Hitlers Mutter und dem Rätsel von Hitlers Antisemitismus gezeigt. Der Historiker, der sich im Bereich der Soziologie bewegt, ist zurecht empört, wenn er mit von jeder Realität losgelösten psychologischen Spekulationen konfrontiert wird. Lärm dringt aus dem Irrenhaus!

Maser setzt sich mit Fromms Analyse der Persönlichkeit Hitlers auseinander, wie Fromm sie in seinem Buch Anatomie der menschlichen Destruktivität entwickelt. Für Fromm war der junge Hitler ein schmarotzender Taugenichts, der seine an Brustkrebs erkrankte Mutter im Stich ließ, statt sie zu pflegen. Andererseits habe dieser angebliche „Taugenichts“ rücksichtlos sein Ziel verfolgt, Künstler und Architekt zu werden, wobei er das mütterliche Erbe herzlos verpraßt habe. Die Darstellung glaubhafter Zeitzeugen, darunter der jüdische Arzt der Mutter, daß Hitler seine Mutter liebevoll gepflegt und sie ihn bei seinen Ambitionen finanziell unterstützt hat, wischt Fromm einfach vom Tisch, weil sie nicht in seine vorgebliche „Analyse“ des „bösen“ Charakters Hitlers passen will.

Sogenannte Psychohistoriker haben auf schlichtweg obszöne Weise versucht, Hitlers Judenhaß mit Hilfe der Dreiecksbeziehung zwischen der krebskranken Klara Hitler, ihrem angeblich geldgierigen jüdischen Arzt Dr. Bloch und ihrem Sohn Hitler zu entschlüsseln. Da wird dann beispielsweise darauf hingewiesen, daß Hitlers Mutter nach der unter Gasnarkose (!) erfolgten und von Dr. Bloch durchgeführten Krebsoperation verstorben ist. Unterschlagen wird, daß Hitler und seine Schwester den Arzt nach einer vollkommen üblichen Behandlung ohne jede Kritik nach dem gängigen Satz ausbezahlt haben und voll des Lobes waren. Hitler blieb Dr. Bloch zeitlebens gewogen und stellte ihn und seine Familie bis zum Schluß unter seinen persönlichen Schutz.

Was unter keinen Umständen zutage treten darf: Hitler war ein erschreckend normaler Mensch, der genau deshalb wirkte – weil er, wie Reich in Die Massenpsychologie des Faschismus dargelegt hat, die gleiche Struktur hatte, wie der Durchschnittsdeutsche. Entsprechend ist für seinen Judenhaß und den daraus resultierenden Völkermord kein nachvollziehbares psychologisches Motiv erkennbar. Hitler war ein leerer Sack wie Millionen andere Menschen auch. Der einzige Unterschied war, daß er offensichtlich ein ausgesprochen politisches Talent war und trotz, und vielleicht gerade wegen seiner fast schon autistischen Gefühlskälte, Menschen an sich binden konnte.

Wie dann Hitlers spezifisch gegen die Juden gerichteten Vernichtungswahn erklären? Psychologische Spekulationen helfen hier nicht weiter. Jeder einzelne Versuch ist bisher kläglich gescheitert. Auch die Soziologie kann den Holocaust nicht erklären, da er vollständig irrational ist.

Als einzige Option bleibt die Biologie (bzw. das, was Reich als „Massenpsychologie“ bezeichnet hat). Hier findet sich die spezifisch orgonomische Erklärung dieser Menschheitstragödie. Aus Gründen, die ohne jede Bedeutung sind und eh nie rekonstruiert werden können, kam in Hitler kurz nach dem Ersten Weltkrieg die fixe Idee auf vom „Juden“ als Quelle allen Übels. Millionen andere haben ganz entsprechende fixe Ideen, die sie ihr ganzes Leben nicht mehr loslassen: Vorurteile, religiöse und „spirituelle“ Wahnideen, „Theorien“, politische Ansichten, – an die man jeweils stur festhält, vollkommen unabhängig von jeder Realität.

Diese fixen Ideen sind unmittelbares Resultat der okularen Panzerung. Die Augenpanzerung ist ihr biologisches Fundament. Je weiter „links“ oder „rechts“ ein Mensch steht, desto stärker ist seine okulare Panzerung. Er hat buchstäblich ein „Brett vor dem Kopf“. Irgendeinen Sinn in seinen fixen Ideen ausfindig machen zu wollen, ist schlichtweg sinnlos, da zusammenhanglose Willkür das Wesen dieser fixen Ideen ist. Es ist die gleiche pseudowissenschaftliche Willkür, die die Psychohistorie auszeichnet.

Aus diesem Grunde hasse und verabscheue ich angebliche „Antifaschisten“ wie Erich Fromm. Man kann, wie angeschnitten, den Wahnsinn erst verstehen, wenn man den Bereich von Psychologie und Soziologie verläßt und das ganze von biologischer Warte aus betrachtet, d.h. von der Panzerung her.

Der Holocaust war möglich, weil, wie Reich viele Jahre zuvor in Die Massenpsychologie des Faschismus dargelegt hatte, die Massen in vier gegensätzlichen fixen Ideen gefangen waren, die unmittelbar in ihrer Charakterstruktur verankert waren:

  1. Haß auf den kapitalistischen Ausbeuter: den Juden
  2. Angst vor dem Bolschewisten: dem Juden
  3. Haß auf den Kastrierer (Kastrationskomplex): den Juden
  4. Angst vor dem Zersetzer der Moral: dem Juden

Betrachtet man das Internet, insbesondere die zahllosen wirren Verschwörungstheorien, wird man noch heute ungebrochen diese vier Elemente und den einen Gegensatz, den sie beinhalten, finden: irgendwelche nebulösen genauso superreichen und supersadistischen „Illuminati“, die mit ihrem Kulturbolschewismus das Menschheitserbe zersetzen. Früher oder später fällt wirklich immer das Codewort: „Zionisten“.

Es geht nicht um solche lächerlichen und imgrunde unwichtigen Figuren wie Hitler, sondern um die sexualfeindliche Charakterstruktur der Massen, die mitschwingt, wenn diese vier Elemente angestimmt werden. Es geht um die Geschichte der Panzerung, die Geschichte der Religion, die Geschichte der Ausbeutung – und die ungeeigneten, tragischen Versuche des gepanzerten Menschen aus diesem Wahnsinn, in den er vor Jahrtausenden geraten ist, wieder auszubrechen. Angesichts dessen sich das geisteskranke (okular gepanzerte) Gegröle der „Antifa“ und das nicht weniger geisteskranke Geschwurmel der „kritischen“ Gesellschaftswissenschaftler, insbesondere der „Antisemitismusforscher“, anhören zu müssen, ist eine Zumutung. Es ist eine Zumutung, weil diese Leute alles tun, um die Falle noch unentrinnbarer zu machen – im Namen der „Emanzipation“. Leute wie Fromm werden nie verstehen, daß der Antisemitismus erst mit einer sexuellen Revolution verschwinden wird, d.h. mit der Herstellung von orgastischer Potenz auf Massenbasis.

Verschwörungstheorien (Teil 2)

22. September 2022

Neuerdings gibt es praktisch kein größeres Ereignis mehr, um das sich keine Verschwörungstheorien spinnen, seien das nun Schulmassaker oder Terroranschläge. Dieser Irrsinn hat mit dem Wesen der antiautoritären Gesellschaft zu tun, die immer mehr von Zweifel an wirklich jedweder noch so rationaler Autorität geprägt ist.

Man nehme die Sache mit der „NSU“. Das reicht von lächerlichen bzw. schlichtweg blödsinnigen Bemerkungen, wie etwa die drei Terroristen hätten ihren kostspieligen Lebensstil niemals nur mit Bankrauben finanzieren können, bis zu Spekulationen, was einen Wohnungsbrand und einen Wohnmobilbrand nicht überstehen kann. Wer so etwas schreibt, hat sich nie mit dem Thema wirklich befaßt. Man suche im Netz unter dem Begriff „Wohnungsbrand“ oder ähnlichem nach Bildern. Fast auf jedem Photo wird man unmittelbar neben vollkommen verkohlten Gegenständen leicht entflammbare Dinge liegen sehen, die wie unberührt wirken. Jeder, der mal im Garten etwas verbrannt hat, weiß, daß es gar nicht so einfach ist, wirklich alles zu verbrennen – man muß das Feuer durch Herumstochern und Umverteilen geradezu zwingen, auch wirklich seine Arbeit zu tun. Und was das widersprüchliche Verhalten der Täter anbetrifft: bei fast jedem Fall in xy-ungelöst stellt sich diese Frage dem fassungslosen Zuschauer! Bei ganz normalen Unfällen im Autoverkehr zeigt sich, daß sich Zeugenaussagen teilweise kraß widersprechen können. Wie soll es da erst bei Schießereien aussehen, bei denen sich wirklich jeder in einem psychischen Ausnahmezustand befindet!

Verschwörungstheoretiker ergehen sich in einem elendigen Gesülze über kriminaltechnischen und kriminalpsychologischen Kleinkram einerseits und obskure Machenschaften von irgendwelchen „Seilschaften“ andererseits. Das Perfide dabei ist, daß derartige imgrunde inhaltslose Diskussionen ihrem Wesen nach wirklich in alle Ewigkeit so fortgeführt werden können. Währenddessen beschäftigt sich keiner mit der eigentlichen Verschwörung, die etwas mit den bio-sozialen bzw. „sozio-charakterologischen“ Zuständen in diesem Land zu tun haben.

Es gibt zweierlei Arten von Verschwörungstheorien: die mechano-mystischen und die funktionellen. Die ersteren sind davon geprägt, daß es um komplizierte Einzelfragen der Ballistik, Statik, Elektrotechnik, des Flugzeugbaus, der Verwaltungsarbeit, etc. geht. Typischerweise verzettelt sich der „investigative“ Verschwörungstheoretiker vollkommen in diesen Einzelheiten. Dieses mechanistische Sichverzetteln wird flankiert durch die mystische Vorstellung einer alle Fäden in den Händen haltenden „verborgenen Macht“ im Hintergrund. Implizit wird sie als allwissend und allgegenwärtig angesehen, – obwohl sie ungreifbar ist.

Funktionelle Verschwörungstheoretiker schauen dem hingegen nach der – Funktion. Beispielsweise sind beim Thema „Überwachungsstaat“ („1984“) weniger irgendwelche Enthüllungen über wirkliche oder angebliche Machenschaften beispielsweise der NSA von Interesse, sondern die massenpsychologischen Zusammenhänge in einer mechano-mystischen Welt.

Charles Konia führt dazu aus:

Die Vorstellung, daß Menschen fähig zur Selbstregulierung sind, fähig mit ihrem Leben alleine fertigzuwerden, steht außerhalb des Rahmens des mechanistischen Denkens. Stattdessen werden Unerfahrenheit und törichte oder unmoralische Entscheidungen als Ursache der Probleme der Menschen betrachtet. Zu diesem Glauben gehört, daß es „Sozialwissenschaftler“ und „Weise“ gäbe, „kultivierte Geister“ jenseits des durchschnittlichen Bürgers. Daher seien sie am besten in der Lage, positive Lösungen für die enormen Probleme der Menschheit herbeizuführen. Dieses spezielle Wissen, über das die wenigen Erleuchteten verfügten, müsse umsichtig angewendet werden, um die Handlungen der weniger Bevorzugten zu leiten.

Dementsprechend müßte Macht in die Hände von Einzelpersonen aus den oberen Gesellschaftsetagen gelegt werden, die über die Fähigkeit verfügen, die notwendigen Änderungen vorzunehmen. Dies müßten hochrangige Politiker und andere sein, die am besten wissen, was die Massen brauchen. Sie müßten die Kontrolle ausüben und die Verantwortung tragen für Regierungsprogramme, Unternehmen, Gesundheitswesen, Bildung, Medien und so weiter. Daher müsse die Regierung hierarchisch von oben nach unten aufgebaut sein, damit dieses erweiterte Wissen und die damit verbundenen Sozialleistungen und der Reichtum, der daraus abgeleitet wird, richtig durch die genannten Personen von oben nach unten weitergeleitet werden kann. Da angenommen wird, daß alle Menschen gleich sind und identische Bedürfnisse haben, geht es beim Social Engineering von oben darum, einheitliche soziale Bedingungen und Codes des politisch korrekten Verhaltens bereitzustellen, denen die Massen folgen sollen. Auf der Grundlage dieses neuen moralistischen Ansatzes, der einen Code des politisch korrekten Denkens und Verhaltens auferlegt, ist es relativ einfach die Menschen zu manipulieren und zu kontrollieren.

In dieser neuen klassenlosen Gesellschaft gibt es keine individuellen Unterschiede zwischen Menschen. Auf maschinenhafte Weise wird den Menschen gesagt, was sie denken sollen; sie werden emotional programmiert und abgestumpft durch wohlorganisierte Medienkampagnen, um im Denken, Fühlen und Verhalten gleich zu sein, während, was auch immer von ihrer Arbeitsfunktion geblieben ist, mechanisch auf das niedrigste mögliche Niveau degradiert wird. Was Orwell in 1984 vorhergesagt hat, wird zunehmend zur politisch korrekten Realität von heute. (Neither Left Nor Right, S. 115f)

Man sieht, hier wird weitgehend das gleiche ausgeführt, was heute die meisten Verschwörungstheoretiker verbreiten. Konia beschreibt, wie in der mechano-mystischen Gesellschaft die Energie gemäß dem „mechanischen Potential“ von oben nach unten fließt und sie sich dergestalt tatsächlich zunehmend so organisiert, wie Verschwörungstheoretiker von jeher vermutet haben. Statt sich selbst zu organisieren („orgonomisches Potential“), wird die Gesellschaft zu einer Maschine mit einem zentralen Steuermodul.

Diese Zusammenhänge kann man aber nicht verstehen, wenn man selbst dieser mechano-mystischen Geistesverfassung anheimgefallen ist. Alles, was man dann tun kann, ist eine Karikatur der Wirklichkeit zu liefern. Der mechano-mystische Verschwörungstheoretiker geht beispielsweise von den oberflächlichen Symptomen des „Überwachungsstaates“ aus und versucht dann eine „ganzheitliche“ Erklärung für diese Vorgänge zu finden, wobei er stets bei mystischen Vorstellungen über „Geheimgesellschaften“ und anderes in jeder Hinsicht okkultes Zeugs landet. Vorstellungen, die nirgends hinführen und nie zu irgendwelchen praktischen Konsequenzen führen, außer daß die entsprechenden Verschwörungstheorien in einem heillosen Durcheinander versanden. Dazu trägt auch das komplementäre Verzetteln in technischen Details bei, die mit schier unglaublicher Akribie auseinanderklabüstert werden, ohne daß es je zu einem überzeugenden Ergebnis kommt. Das ist so, weil die funktionellen Zusammenhänge, insbesondere aber die charakterologischen Determinanten menschlichen Verhaltens, nicht gesehen werden.

Gegen dieses mechano-mystische Denken hat Reich bereits 1933 in seiner massenpsychologischen Studie über den Faschismus angeschrieben, als er den Kommunisten vorhielt, sie sollten endlich aufhören Hitler als „bloßen Agenten des Finanzkapitals“ zu sehen, der die Massen wie ein Varietémagier „betrügt“, sondern erkennen, wie die Entwicklung hin zum Faschismus in der autoritätshörigen und freiheitsängstlichen durchschnittlichen Charakterstruktur des Massenindividuums gründet. Hieraus schöpfe das Finanzkapital seine Macht, nicht primär aus ökonomischen Mechanismen und akribisch geplanten „Verschwörungen“, in denen ein Hitler auch nur die Marionette „verborgener Drahtzieher“ ist. Die Nazis selbst hingen natürlich entsprechen Verschwörungstheorien an!

Auch heute stehen am „logischen“ Ende der Verschwörungstheorien schiere Wahnsysteme, die meistens antisemitisch ausgerichtet sind.

Die gesellschaftlichen Zusammenhänge sind an sich sehr simpel und einfach zu durchschauen, sei es nun vor 90 Jahren oder heute, aber durch die Panzerung wird alles dermaßen verzerrt, zerrissen, wirr und selbstblockierend, daß schließlich jeder jeden anderen als Teil der Verschwörung ansieht, – was auf gewisse Art der Wirklichkeit sehr nahe kommt. Das Problem ist nur, daß sich auf diese Weise nicht nur nichts ändert, sondern das Elend noch weiter zementiert wird. Es ist, als hätte Reich seine Massenpsychologie des Faschismus nie geschrieben!

ZUKUNFTSKINDER: 8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

3. Mai 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

ZUKUNFTSKINDER:

8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

Der Rote Faden: Der Kalte Krieger Nr. 1

26. August 2017

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER ROTE FADEN:

1. Aktion und Reaktion

a. Der Weg in den Kommunismus

b. Der Weg in den Faschismus (Wien)

c. Rassenhygiene

d. Der Weg in den Faschismus (Berlin und Kopenhagen)

e. Der Übermensch

f. Die Untermenschen

2. Der Weg in den Kalten Krieg

a. Das rote Berlin

b. Agenten des Roten Terrors

c. Der Friedenskämpfer Nr. 1

d. Der Kalte Krieger Nr. 1

Wie die Emotionelle Pest „argumentiert“

3. Mai 2017

Die Emotionelle Pest erkennt man daran, daß der wahre Beweggrund praktisch das Gegenteil des vorgeschobenen Motivs ist. Man denke nur an die Kindererziehung: „Das ist nur zu Deinem Besten!“ Generell, etwa in der Politik: es ist immer „nur zu unserem Besten“! Klar doch…

Das gleiche findet sich in den „Argumenten“ der Emotionellen Pest, etwa den „Argumenten“ der Antisemiten. Mit dem Brustton der Überzeugung werden offensichtliche Lügen verbreitet. Man denke nur an die Leugnung des Holocaust. Auschwitz sei auf einem Feuchtgebiet errichtet worden, wo man deshalb angeblich keine Gruben ausheben konnte, um Leichen zu verbrennen. Äh, ich habe mein gesamtes Leben neben Mooren gewohnt, dort als Kind gespielt und später meine Freizeit dort verbracht. Im Raakmoor kenne ich seit Jahrzehnten Gruben, die partout trocken bleiben. Vor einiger Zeit wurden Gruben ausgehoben, um künstliche Tümpel zu schaffen: es hat Wochen, wenn nicht Monate gedauert, bis die sich endlich mit Wasser gefüllte hatten.

Alle „Argumente“ der Holocaust-Leugner sind dieser Natur: sie klingen nur für den überzeugend, der sich nie mit der Materie auseinandergesetzt hat oder schlichtweg nicht auf diesem Planeten lebt. Oder nehmen wir die Talmud-Hetze, die genauso funktioniert. Jeder, wirklich jeder Antisemit, wird dir irgendwann die erschröckliche Geschichte auftischen, im Talmud stehe, daß man Mädchen unter drei Jahre ruhig vergewaltigen könne, weil sie danach wieder als jungfräulich gelten. Das wird dann noch weiter ausgeschmückt (etwa, daß es angeblich nur um nichtjüdische Mädchen geht) und unvermittelt steht das Judentum da als veritabler Satanskult. Schlägt man aber im Talmud selbst nach, wird man feststellen, daß diese Stelle auf denkbar hinterhältige Weise aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Es wird im Talmud diskutiert, wie man einen Kinderschänder bestrafen soll und wie man das Schicksal seines Opfers lindern kann. In diesem Zusammenhang wird gesagt, daß man dem Opfer, das ja schließlich keinerlei Schuld auf sich geladen hat, nach dem rabbinischen Gesetz weiterhin als jungfräulich betrachten sollte, so daß es später heiraten kann und nicht noch in zusätzliches Unglück gestürzt wird. Aus dem Talmud spricht also Humanismus, Mitmenschlichkeit und Mitleid, doch der Emotionellen Pest gelingt es, dies ins diametrale Gegenteil zu verkehren, da niemand sich die Mühe macht (und auch rein lebenspraktisch sich nicht die Mühe machen kann), dieser Geschichte auf den Grund zu gehen.

Es ist sehr ermüdend, all den „Argumenten“ der Emotionellen Pest auf den Zahn zu fühlen. Man könnte ganze Bibliotheken füllen mit dicken Bänden, die all den gemeinen Unsinn geraderichten, der beispielsweise über Wilhelm Reich und die Orgonomie verbreitet wurde und wird. Durch Diskussionsforen im Internet sich durchzukämpfen, fühlt sich teilweise an, als würde man eine Jauchegrube durchschwimmen. Oder man denke an Fernsehdiskussionen: die „Argumente“, die ausgetauscht werden, sind manchmal so bodenlos nichtig, daß man wirklich den Fernseher ausmachen muß, um nicht vollends an der Menschheit zu verzweifeln. Oder etwa wenn ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen Medien „Fake News“ anprangern.

Du weißt, daß du es mit der Emotionellen Pest zu tun hast, wenn du dich vollkommen hilflos fühlst, angesichts der ganzen Niedertracht den Boden unter den Füßen verlierst und geradezu in Schockstarre gerätst.

Der Anlaß für diesen Blogeintrag ist die Lebensbeichte eines holländischen Bankers, der offenlegt, von was für einem ekelerregenden mörderischen Abschaum in den Medien, der Wirtschaft und der Politik wir regiert werden. Wirklich sehenswert:

Nach etwa 25 Minuten wird daraus jedoch unvermittelt eine antisemitische Schmonzette über „die verschollenen Zehn Stämme Israels“ und „die Weisen von Zion“. Die Juden hätten in Babylon Kinder geopfert und seien deshalb vertrieben worden. Liest man das Alte Testament aber selbst, wird man finden, daß das genaue Gegenteil dessen wahr ist, was dieser Idiot andeutet. Die Juden waren die einzigen, die gegen die Menschenopferung vorgingen. Jahwe verfluchte jeden Juden, der so unmenschlich handelte wie die Heiden. Antisemiten stellen stets wirklich alles auf den Kopf, verkehren alles ins vollständige Gegenteil.

Hier die deutsche Zusammenfassung:

Zwei Verschwörungsschulen

21. Oktober 2016

Unten zwei Videos aus den USA, die zeigen, daß es dort zwei rechtskonservative „Verschwörungsschulen“ gibt, hier vertreten durch Alex Jones und Michael Savage. Beispielsweise spricht Jones seinen Gast Savage auf die „Schattenregierung“ der USA an und meint dabei die „Bilderberger“, „Skull and Bones“, etc., aber Savage, der in solchen Dingen agnostisch ist, antwortet in einem ganz anderen Sinne: die schwulen und feministischen Gender-Verrückten in der Regierung, die in ihrer Psychose einen Krieg mit Rußland riskieren, weil sie in Putin einen Schwulenfeind ausgemacht haben. Ähnlich im zweiten Video: Jones sieht im skandalösen Umgang des FBI mit der Email-Affäre Hillarys die Finger der ominösen Schattenregierung im Spiel, während es hier einfach nur darum geht, daß der Chef des FBI nicht in die Geschichte als derjenige eingehen will, der den ersten weiblichen Präsidenten verhindert hat.

Das sind zwei fundamental unterschiedliche Sichtweisen. Die von Jones ist eine klassische Verschwörungstheorie, wie sie seit der Zeit der Gegenreformation gang und gäbe ist. Am Anfang standen die Jesuiten im Mittelpunkt der Verschwörungstheorien, heute sind es die „Illuminati“. Die bekannteste Version ist die der „Weisen von Zion“, die vom zaristischen Geheimdienst erfunden wurde. Die von Savage („Kulturbolschewismus“) geht auf die Französische Revolution zurück, als Konservative überall „Gespenster“ sahen, die umgingen und die alte Ordnung unterminierten.

Ich will nicht bestreiten, daß vieles an beiden Sichtweisen stichhaltig ist. Nicht zuletzt die im Gefolge des Email-Skandals um Hillary veröffentlichten Wikileaks-Dokumente sollten Beweis genug sein. Wenn man sie aber in eine geschichtliche Perspektive setzt, d.h. mit entsprechenden Vorstellungen in der Vergangenheit vergleicht und dergestalt relativiert, wird deutlich, wie oberflächlich und imgrunde willkürlich sie sind.

Hier und da mögen sie im Einzelfall paßgenau stimmen, doch sie eignen sich nicht dazu, die Welt auf eine fundamentale Art zu verstehen. Beispielsweise haben wir alle in der Schule gelernt, daß Hitler an die Macht gekommen ist, weil erstens die Großindustrie ihn finanziert hat und zweitens der Staatsapparat von Menschen durchsetzt war, die die Demokratie haßten und das Kaiserreich zurückhaben wollten. Aber erklären diese „Verschwörungstheorien“, die zweifellos nicht von der Hand zu weisen sind, wirklich, was geschehen ist? Warum dann Reichs Die Massenpsychologie des Faschismus!

Was wirklich die Geschichte bestimmt, etwa die Machtübernahme von Hitler oder die von Hillary, ist die Charakterstruktur der Massen, die sich beim Einzelnen zwischen der Geburt und der Pubertät in den Familien ausprägt und dann fortwirkt unabhängig von den sich verändernden Zeitläufen.

 

 

Und hier ein aktuelles Beispiel für eine Verschwörungstheorie, die falsch sein kann, aber auch wahr. Im letzteren Fall war dies einer meiner letzten Blogeinträge und viele von uns werden sehr bald dank Obama Antichrist einen grausigen Tod finden…

Der NACHRICHTENBRIEF, ein Organ der Bilderberger

30. August 2016

Der eine Faktor, der immer wieder dafür sorgt, daß die Stimmung zwischen mir und meinen Lesern kippt, egal ob es „rechte“ Libertäre oder „linke“ Liberale sind, ist die Frage nach der Bedeutung von Institutionen, Machtkonzentrationen, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen und Zwängen. Nun, beispielsweise wird praktisch jeder Arzt bestätigen, daß die Kassenärztlichen Vereinigungen wie dazu geschaffen wurden, das Leben von Ärzten und Patienten und ihre Beziehung zueinander regelrecht zu zerstören. Das kann man auf jeden Bereich und jede Ebene bis hin zur EU und UN ausweiten. Man kann die Machenschaften der Zentral- und Großbanken anprangern, die weltweite Kriminalität der Großkonzerne, etc.pp. – Und trotzdem wird so meiner Überzeugung nach am Kern des Problems vorbeigegangen und ich habe die nicht unbegründete Befürchtung, daß Alternativen zwar hier und da angebracht sein mögen, doch daß sie mit hoher Wahrscheinlichkeit letztendlich zu mehr Unglück führen und die Zerstörung vielleicht potenzieren würden. Nicht nur, daß das Bestehende allein schon durch sein bloßes Bestehen gerechtfertigt ist; was durch all die Reformwut ganz vergessen wird, ist der eine alles entscheidende Faktor, der Mensch oder, besser gesagt, das Individuum. Institutionen, Regelungen, Gesetze, etc. sind letztendlich nur Werkzeuge, deren Einsatz einzig und allein von der Charakterstruktur ihrer Benutzer bestimmt wird. Solange sich hier nichts ändert, d.h. aus irrationalen rationale Charakterstruturen werden, sind all die großartigen Gesellschafts-, Politik-, Wirtschafts- und Geldreformen nur Schall und Rauch. Mehr: sie lenken nur von diesem allen entscheidenden Problem ab. Es kann sich aber erst etwas ändern, wenn die Massen sehen, daß es hier überhaupt ein Problem gibt. Könnte man diese eine alles entscheidende Einsicht (daß praktisch das einzige Menschheitsproblem in der neurotischen Charakterstruktur und der Emotionellen Pest zu finden ist) verbreiten, wäre viel, sehr viel gewonnen.

Ich kann etwa das ewige Gelaber über die Bilderberger nicht mehr hören. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Eliten der westlichen Welt eingesehen, daß man dem damals fast ein halbes Jahrhundert anhaltenden Selbstvernichtungstrip aufgeben müsse. Der Erste Weltkrieg und damit der GULAG und Auschwitz waren nur möglich gewesen, weil die Politiker, Wirtschaftbosse und Meinungsführer Englands und Deutschlands nicht miteinander gesprochen und sich abgestimmt hatten, sondern England stur seine alte Politik fortführte, die Vorherrschaft einer Nation in Kontinentaleuropa unter allen Umständen zu verhindern. Im Geheimen, d.h. frei von politischer Irrationalität und dem Druck einer emotionalisierten Öffentlichkeit hätte man sich die Welt untereinander aufteilen können, ohne daß alles in allem 200 000 000 Menschen gestorben wären. Mit Japan hätte man sich einigen können, Indien wäre nie geteilt worden, Afrika könnte heute prosperieren, etc.pp. Aber nein, Verschwörungstheoretiker waten lieber durch Ozeane von Blut, um ihre Jeffersonschen Ideale hochzuhalten. Die Demokratie müsse ja regelmäßig im Blut der „Tyrannen“ gewaschen werden!

Wäre ich Manager eines Konzerns mit Milliardenumsätzen oder ein einflußreicher Parlamentarier würde ich gerne mit den Führungspersönlichkeiten anderer Länder etwa über meine Befürchtungen hinsichtlich Afrikas diskutieren können. Es kann nicht angehen, daß eine Bevölkerung mit einem Durchschnitts-IQ von 75 sich explosionsartig vermehrt, dabei das fragile Ökosystem eines ganzen Kontinents irreparabel zerstört und wir blind auf eine Menschheitskatastrophe zusteuern. Ich möchte dann nicht als „Rassist“ in die Öffentlichkeit gezogen werden und sehen müssen, wie wirklich jede Möglichkeit unendliches menschliches Leid zu verhindern hintertrieben wird. „Die Illuminati wollen die Schwarzafrikaner ausrotten!“

Daß heute die „Eliten“ offensichtlich noch dümmer und verpeilter sind als das ach so grandiose „Volk“ ist ein anderes Thema. Man denke nur an den korrupten Zombie Hillary oder an einen pestilenten Haufen Scheiße wie Obama:

Äh, aber entblößt dieses Video (hier noch eins) nicht die Machenschaften der perversen Machtelite? Ja! Aber, daß dieser Haufen Scheiße zum US-Präsidenten gewählt und wiedergewählt wurde und mit einiger Wahrscheinlichkeit ein stinkender Pestkadaver seine Nachfolgerin wird; daß die Massen das nicht nur zulassen, sondern derartiges Ungeziefer wählen, ist das eigentliche Problem.

Okkulte Angriffe auf die Orgonomie

11. November 2015

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kurz vor und zu Anfang von Reichs Schaffen, gab es drei bedeutende Okkultisten: Rudolf Steiner, mit seiner Anthroposophie, einer Abspaltung der auf Blavatsky zurückgehenden Theosophie, Aleister Crowley, mit seiner Mischung aus tantrischer Sexualmagie und Elisabethanischer Spökenkiekerei, und schließlich Georg Gurdjieff, der die Menschen mit einem Pseudo-Sufitum und unverständlichem und deshalb vermeintlich tiefem Gestammel überzeugte. Reich war mit allen drei konfrontiert. Die Anthroposophie erwähnt er in seinen Erinnerungen an die 1920er Jahre (Die Entdeckung des Orgons, Bd. 1) und mit den beiden letzteren Lehren hatte er zu Zeiten der „Beatniks“ Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre zu tun. Er reagierte belustigt, teilweise befremdet, etwa als Israel Regardie die Crowleanity mit dem verband, was er für Orgontherapie hielt. Hier ein Beispiel für diese „Arbeit“ aus der Gegenwart:

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=peJ4n62svpU%5D

Über Rudolf Steiner und die „Reichianer“, die sich auf ihn berufen, habe ich mich in diesem Blog bereits wiederholt auseinandergesetzt. Siehe etwa Die anthroposophische Pest.

Der windige Okkult-Betrüger Georg Iwanowitsch Gurdjieff (oder Gurdjew, 1873-1949) zog mit einer phantasievollen Lebensgeschichte á la Karl May und Machtfantasien über magisches Geheimwissen ich-schwache Dösbaddels an. Er gab sich als Repräsentant einer Geheimsekte aus, die 2900 v.Chr. in Babylon ins Leben gerufen worden sei: die „Weltbruderschaft Sarmoung“. Das Kennzeichen dieser Geheimloge (das „Enneagramm“, ein mystisches Symbol des Sufismus, „das Gesicht Allahs“, dessen neun Zacken die heilige Zahl des Islam repräsentieren) war übrigens zu Heiko Lasseks Lebzeiten zusammengefügt mit dem Zeichen des orgonomischen Funktionalismus das Logo eines kuriosen „Wilhelm Reich Instituts“ (sic!) in Berlin.

Gurdjieff vertrat eine Art westlichen Yoga, sowie Hypnose, Bewußtmachungs-Übungen („der Schlaf als der größte Feind der Menschheit“ – Verachtung für das Autonome Nervensystem!) und Tanzrituale. Diese Exerzitien sind eine Mischung aus Sufi-Tanz, Eurythmie und „Kraft durch Freude“-Turnübungen in roboterhafter Massenchoreographie, besser als jedes militärische Exerzieren – und entsprechend wirksamer in der Erlangung des militärischen Ziels, der Schaffung des willenlosen Roboters. Alles in allem ist die Gurdjieffeanity die Weisheit Saharasias zur Faschisierung der Welt. – Zieht man neben diesen „körpertherapeutischen“ Elementen noch in Betracht, daß Gurdjieff den Menschen als einen Umwandler von Energie betrachtete, erinnert all dies oberflächlich an die Orgonomie.

Übrigens wurde Gurdjieffs Biographie Mitte der 1970er Jahre in Afghanistan verfilmt, weil dort, so der Regisseur, die Menschen die richtige Gurdjieff-mäßige Ausstrahlung haben. Dazu muß man wissen, daß Afghanistan mitten im asiatischen Zentrum Saharasias liegt und vom Zarathustra-Glauben, Buddhismus, Manichäismus und schließlich vom Islam geprägt wurde, diese Leute sind also durch und durch und durch Saharasia-Destillat pur.

Gurdjieff hatte Einfluß auf die „Reichianische“ Bhagwan Shree Rajneesh-Bewegung. Osho:

Jemand litt unter Impotenz, dann setzte Wilhelm Reich ihn in seine Kiste und die Impotenz verschwand zumindest für ein paar Tage, als ob seine Batterie wieder aufgeladen wurde.
[Reichs] Arbeit war seltsam, hart… und sie wurde ihm von der Gesellschaft noch schwerer gemacht, weil sie sofort anfingen, ihn zu verdammen, indem sie behaupteten, er stehe mit dem Teufel in Verbindung – genau wie bei mir! – sie sagten, daß man dem Sex entsagen müßte und er lehrte den Menschen merkwürdige Übungen.
…Bioelektrizität kann dir helfen, in tiefe Meditation zu gehen ohne viel Aufwand bei der Eindämmung deiner Gedanken. (Rajneesh: Beyond the Frontiers of the Mind)

Solche Okkultisten haben nur eine Motivation: Wille zur Macht und Selbsterhöhung. Dementsprechend sind Gurdjieffs „Lehren“: der gewöhnliche Mensch ist nichts als ein Roboter, eine bloße Marionette des reinen Zufalls und ohne eigene Seele, die Jünger Gurdjieffs jedoch würden diesen sinnlosen mechanischen Wiederholungszwang der Natur durchbrechen und eine Seele und somit ein sinnvolles Schicksal erlangen. Sie würden frei wie Gott jenseits der Natur wie der „Thetan“ in L. Ron Hubbards Dianetik und Scientology (weitgehend ein Plagiat der Crowleanity). Praktisch wird diese Freiheit durch Dekonditionierung erlangt, d.h. sado-masochistische Praktiken, die der okkulte Führer anordnet, um die Konditionierungen aufzubrechen, die den Menschen in Ketten halten (z.B. Abscheu, Ekel, Schamhaftigkeit und Moral).

Dies ist heute der Schlüssel zum Neo-Satanismus in der Tradition Aleister Crowleys, man denke nur an das „Ekeltraining“. Es wird immer wieder von Folterungen, Vergewaltigungen bis hin zum Opfermord an Babys und Kleinkindern berichtet. Dies gehöre zum Alltag der neo-satanistischen Crowleyanischen Geheimsekten, die sich hermetisch abkapseln, indem zum „de-konditionierenden“ Aufnahmeritual ein Schwerverbrechen gehört (in erster Linie Foltermord). Das wird immer wieder und zwar ziemlich glaubwürdig als „urban legend“ und Sensationsmache in Abrede gestellt. Crowley habe alles immer nur allegorisch gemeint und nur der Uneingeweihte könne so blöd sein, teilweise schockierende Stellen wörtlich zu nehmen. Das Problem dabei ist, daß in der Esoterik das Gegenteil dieser einleuchtenden Logik gilt: dem Uneingeweihten und dem Anfänger wird gesagt, daß das alles selbstverständlich nur eine Allegorie ist, während der Eingeweihte weiß, daß es eins zu eins gilt. Die perfekte Geheimhaltung!

Der freie Übermensch auf der einen und der konditionierte Untermensch auf der anderen Seite. Der Sadismus ist darauf ausgerichtet, den „Untermenschen“ zu zerbrechen oder ihn durch das sadistische Dekonditionieren, das seinen „wahren Willen“ freilegt, in einen „Übermenschen“ umzuwandeln – wenn er nicht vorher zerbricht und sich dergestalt als ungeeignet erweist. Das Neue Zeitalter einer okkulten Super-Rasse ist das Ziel. Eine weitere Lehre von Gurdjieff ist Bewegung um ihrer selbst willen. Dies war auch der Sinn „der Bewegung“ des Nationalsozialismus: hysterisch muß es ständigen Wechsel geben, ständige Mobilisierung, nie endendes imperialistisches Wachstum und Überschreiten aller materiellen und ethischen Grenzen, die vollkommene Mobilisierung, „der totale Krieg“ – bis zur Shoa.

Übermenschen wie Gurdjieff sind frei von aller Moral und Ethik. Sie haben kein schlechtes Gewissen, weil, Gurdjieff zufolge, die Vergangenheit nicht die Gegenwart bestimmen sollte. Gurdjieff geht sogar so weit, zu behaupten, daß man die Vergangenheit von der Gegenwart abhängig machen könne – Stalin hat ja auch tatsächlich gezeigt, daß sowas geht… Außerdem übernahm er ganz wie sein Nachfolger Bhagwan keinerlei Verantwortung für die ihm hörigen Jünger, denn Verantwortung mache einem zum Sklaven. Absolute Freiheit ist das Ziel und die Jünger sind für sich selber verantwortlich. Wie Hitler übernahmen Gurdjieff und Bhagwan alle Verantwortung, wollten aber keine Verantwortung tragen.

Gurdjieff war stolz darauf, seinen Lebensunterhalt durch kriminelle Manipulation der „Roboter“ erlangt zu haben. Da, Gurdjieff zufolge, wir normalen, nicht-esoterischen Menschen nur Schlafwandler, Zombies und überhaupt keine richtigen menschlichen Wesen sind, keine Seele haben, und deshalb gar nicht wirklich existieren, kann der okkulte Übermensch mit uns tun, was er will. – Abgesehen vom Gurdjieff-Kult werden viele Leser persönliche Erfahrungen mit der verächtlichen Haltung von Kleinen Männern gemacht haben, die „in Therapie“, „im spirituellen Wachstumsprozeß“ oder was auch immer sind, gegenüber uns, die wir nicht erwacht und Teil dieser Bewegung sind.

Durch den Einfluß seiner dritten Frau war der amerikanische Architekt Frank L. Wright tief beeindruckt von Gurdjieffs Lehren. Er lebte zusammen mit seinen Studenten im Gurdjieff-Stil, d.h. sie mußten für ihren Meister Wright arbeiten. Sie arbeiteten wie Sklaven von 7 Uhr morgens bis 10 nachts. Seine Frau bestimmte ihr Privatleben: wer eine Affäre mit wem haben durfte bzw. sollte, usw. Wirklich eine perfekte faschistische Gurdjieff-Gemeinde – und alle waren vollkommen glücklich. Frau Wright, ehemalige Schülerin Gurdjieffs, war ein echter Pestcharakter. Besonders hart war sie zu den anderen Frauen. Sie war die Bienenkönigin. Wrights „Schule“ der Architektur war ein semi-religiöser Kult.

Ein Gutteil, nein fast alles, in der „esoterischen“ Populärkultur beruht auf nackten Lügen. Man nehme nur, was aus Madame Blavatskys Schmierereien hervorgegangen ist: das reicht von der Theosophie und Anthroposophie über den Nationalsozialismus bis hin zu David Icke, der heute nichts anderes tut, als Blavatskys aufgewärmte „Lehren“ zu verbreiten, um neue Generationen mit diesem Gedankengut zu verblöden. Von vorne bis hinten ist diese vermeintliche „Esoterik“ schlichtweg erlogen. Nichts anders als etwa all der Unsinn, den Gurdjieff dem dekadenten Gesindel des Westens aufgetischt hat. Oder man denke an so einen Dreck wie die allbekannten „Kristallschädel“. Ganze Bücher wurden geschrieben, einzig und allein um diesen lächerlichen Tinnef mit möglichst großem Profit verkaufen zu können. Es gibt nach wie vor Millionen, die dem kriminellen Lügner Zecharia Sitchin seine frei erfundenen Lügenmärchen über den zwölften Planeten, die Sumerer und die „Anunnaki“ abkaufen. Ich könnte stundenlang so fortfahren. Beispielsweise habe ich mich mit dem grotesken Paar Nicolai Levashov „Svetlana de Rohan Levashova“ beschäftigt.

Diese Leute machen ein Vermögen und nähren ihr Ego. Aber warum folgen so viele diesem so offensichtlichen und manchmal wirklich nur peinlichen Schwachsinn? Ich meine, wer Sitchin ernstgenommen hat, sollte bei Amazon dringend ein neues Gehirn bestellen!

Die Menschen folgen den Lügnern in Scharen, weil sie belogen werden wollen. Die Wahrheit fliehen sie. Wahrheit zieht nämlich immer mehr Wahrheit nach sich und, das Wahrheit nichts anderes als Kontakt mit der Wirklichkeit ist, folgt daraus stets Arbeit (oder Liebe oder Wissenserwerb). Das schlimmste, was einem gepanzerten Organismus widerfahren kann: produktive Bewegung! Das Faszinosum, das diese Lügen für so viele Menschen darstellt, ist darin begründet, daß sie eine Karikatur der Wahrheit sind, sozusagen „folgenlose Wahrheit“. Es geht stets um Konzepte, die Reichs Entdeckungen sehr nahe kommen. Es dreht sich alles auf verkorkste Weise um „Lebensenergie“ oder etwa, wie bei Sitchin, um den Beginn der menschlichen Falle (die Ursprünge der menschlichen Panzerung) oder um den Christusmord. Das erklärt auch den sensationellen Erfolg von Schundromanen wie Assassini, Illuminati, Sakrileg und Da Vince Code. Mit den ungebildeten Lesern dieser Schundliteratur muß ich regelmäßig über allen möglichen hanebüchenen Unsinn „diskutieren“. Millionen Menschen leben in einem unwirklichen Paralleluniversum!

Von Anfang an hat dieser Müll die Orgonomie gefährdet. Trevor Constable, einst mit dem ACO verbundener Cloudbuster-Operateur, hat versucht, die Orgonomie mit der Anthroposophie zu verbinden. Neulich wurde hier auf David Brahinsky verwiesen.

In der Sexkiste zum höheren Bewußtsein

7. Mai 2015

Es wird ein Orgonenergie-Akkumulator angeboten, der Raum für gleichzeitig zwei Personen bietet.

Der ORAC für zwei ist ein Engel-Energie-Akkumulator für Meditation und für Tantra, d.h. man kann in diesem Akku auch zu zweit sitzen.

Daß man im Lotussitz innerhalb des Akkumulators meditiert, kann ich ja noch ertragen, aber die tantrischen Liebesstellung bzw. Meditationsstellung (Yab Yum) innerhalb des Großakkumulators…

Reich wurde zur Strecke gebracht, indem der Orgonenergie-Akkumulator als eine Art „Sexkiste“ hingestellt wurde, mit bzw. in der Leute unaussprechliche Dinge tun. Diesen zerstörerischen Gerüchten neue Nahrung zu geben, ist schon schlimm genug, dies dann aber auch noch mit dem Nonplusultra an orgastischer Impotenz zu verknüpfen, nämlich dem Tantrismus…

Allein schon dieses (angeblich) „esoterische“ Getue. Der dänische Lama Ole Nydahl hat einmal den „tibetischen Weg zur Buddhaschaft“ wie folgt umrissen: man ziehe die Maske Buddhas so lange über sein Gesicht, bis man schließlich identisch mit der Maske und damit selbst zum Buddha wird.

Oder anders ausgedrückt: das authentische, eigene Ich wird durch verinnerlichte „Hierarchien“, d.h. durch das „Über-Ich“ verdrängt (vgl. Die Massenpsychologie des Buddhismus). Jede spontane Regung wird durch Schauspielerei erstickt. Das ist der Kern des Tantrismus.

Wenn sich dies sogar auf die genitale Umarmung ausweitet, – grundsätzlicher kann man die Orgonomie gar nicht negieren.

Ich mache mir zunehmend Sorgen darüber, daß der Mystizismus (und letztendlich die Emotionelle Pest) die Orgonomie von innen heraus aushöhlen und zerstören könnte.

Was ist „Mystizismus“? Reichs Definition in Äther, Gott und Teufel drehte sich um die Vorstellung der Mystiker, daß der Geist vom Körper unabhängig funktionieren könne.

Ganz offensichtlich beruhte Reichs Abgrenzung gegen den Mystizismus auf einer nur schwer haltbaren Position, denn bereits während seiner bio-elektrischen Versuche in den 1930er Jahren und seiner Untersuchung des schizophrenen Charakters Anfang der 1940er Jahre hatte er Hinweise darauf gefunden, daß „psychische“ Funktionen ganz und gar nicht auf den Körper beschränkt sind, sondern mit dem in die Umgebung ausgreifenden Orgonenergie-Feld des Körpers verknüpft sind. Entsprechend bringt uns Reichs Definition des Mystizismus nicht sehr weit. Sie liefert eher dem Mystizismus die Argumente frei Haus!

Es findet sich jedoch in Äther, Gott und Teufel ein zweiter Einwurf, bei dem Reich der Anschauung entgegentritt, daß man psychische Funktionen durch das Postulat einer Art „Kontrollzentrums“ im Sinne eines „kleinen Mannes im Kopf“ erklären könnte. Dieser wäre, so legen es jedenfalls die Vertreter einer mystischen Lebensanschauung nahe, das Zentrum unseres subjektiven Empfindens und kontrolliere unseren Körper, letztendlich „unser“ ganzes Universum.

Für mich ist das der Kern des Mystizismus und gleichzeitig das diametrale Gegenteil von allem, was gut an den spirituellen Traditionen ist. (Etwa die Dreieinigkeit im Christentum, weil Gott die Liebe ist, und es ihn deshalb als monolithischen Götzen nicht geben kann. Oder die Vorstellung im Buddhismus, daß das verhärtete Ich eine selbstschädigende Illusion ist.) Die Vorstellung eines „Kontrollzentrums“, sozusagen eines „Führers“, ist Emotionelle Pest!

Das wird in allen angeblich „esoterischen“ Lehren evident, die den Menschen auf solch ein „Kontrollzentrum“ reduzieren. Insbesondere ist dies so in der Scientology. Die kriminellen Übergriffe, von denen man im Weltnetz liest (beispielsweise mußte Scientology offiziell zugeben, daß es zu Gewaltexzessen innerhalb der Führungselite gekommen ist), sind direkter Ausfluß einer Weltanschauung, in der der Körper eine bloße Maschine ist, die vom geistigen Kontrollzentrum bedient wird. „Spirits in a material world.“

Für Reich war das Funktionieren des Organismus Beispiel für eine Arbeitsdemokratie, wobei er sich gegen die gängige Vorstellung wandte, das Gehirn würde sozusagen als „Kommandozentrale“ dem Körper, der nichts als eine Maschine sei, Befehle erteilen. Die Mystiker setzen noch eins drauf und lassen wiederum das Gehirn den Befehlen des „Geistes“ folgen.

Entsprechend gibt es bei den Hirnforschern zwei Fraktionen: die mehr traditionelle Schule, der zufolge das Gehirn eine hierarchische Struktur hat und die moderne, für die das Gehirn mehr ein Netzwerk ist, vergleichbar mit dem Internet.

Das Problem ist, daß man die „Verdrahtung“ der einzelnen Hirnregionen nur sehr schwer verfolgen kann. Immerhin konnten die beiden amerikanischen Neurowissenschaftler Richard H. Thompson und Larry W. Swanson in einem kleinen Areal des Rattenhirns diese „Verdrahtung“ darstellen. Die Schaltkreise zeigten Muster mit ringförmigen Schlaufen, d.h. der Schaltplan wies auf ein Netzwerk hin. Swanson:

Wir fingen an einer Stelle an und schauten auf die Verbindungen. Es führte in eine sehr komplizierte Reihe von Schlaufen und Kreisen. Es ist kein Organisationsdiagramm. Es gibt kein oben und unten.

Swanson zufolge erklärt ein Vergleich mit dem Internet, wie es dem Gehirn gelingt, begrenzte Beschädigungen vollständig wettzumachen.

Das Internet wurde ja auch explizit deshalb vom Pentagon ins Leben gerufen, weil Schäden in einem Teil des weltweiten Computernetzwerks, etwa durch einen Atomschlag, den Rest so gut wie gar nicht involvieren. Genauso gibt es, Swanson zufolge, im Gehirn normalerweise alternative Nervenwege, so daß kein Teil des Gehirns prinzipiell lebenswichtiger ist als jeder beliebige andere.

Ein weiteres Element, das den Mystizismus auszeichnet, ist der Obskurantismus, der ihn stets begleitet. Mystisch verseuchte Menschen sind zu unglaublich abwegigen Vorstellungen in der Lage, was nicht zuletzt Scientology zeigt. Das beruht darauf, daß körpereigene Prozesse als fremd wahrgenommen werden, so als hätten sie ihren Ursprung „jenseits“ des eigenen Körpers oder kämen aus anderen Dimensionen (Charakteranalyse, KiWi, S. 617).

Dieser anarchische Zug ist das funktionelle Gegenstück zum erwähnten tyrannischen Zug („der innere Führer“). Beides ist unmittelbarer Ausdruck der Panzerung, die stets mit einem Zerfall des einheitlichen Funktionierens und der Reorganisation auf niedrigerem Niveau einhergeht.

Gerät die Orgonomie in die Hände von Menschen, die entsprechend strukturiert sind, droht sie in einer Flut aus zügellosem Obskurantismus zu ertrinken. Man nehme beispielsweise das folgende Interview mit dem amerikanischen „Esoteriker“ Jordan Maxwell zum Thema Wilhelm Reich und Sexualsymbolik:

Maxwell ist ganz allgemein von Reich fasziniert, im besonderen jedoch von dessen Orgasmustheorie. Er behandelt das Thema respektvoll und im großen und ganzen korrekt. Aber im Verlauf des Interviews wird das Thema zunehmend in einer geradezu pornographischen Symbolik und etymologischen Absurditäten erstickt. Schließlich wird angedeutet, die führenden Politiker der Erde seien in Wirklichkeit Außerirdische, etc. Der übliche Müll über „Illuminati“. Alles wird „sexualökonomisch“ erklärt, nur nicht die eigene Psychose!

Ich fürchte, daß diese Art von „Orgonomie“ die Zukunft gehört. Nichts schreckt diese Leute, nicht einmal die Orgasmustheorie – die gnadenlos ihrer Bedeutung beraubt wird. Bereits in Der Blaue Faschismus habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie Reichs Einsichten instrumentalisiert werden können.

Hitler und die Orgonomie (Teil 2)

15. August 2014

Ich bin immer wieder verblüfft, wie sehr doch die modernen Kämpfer gegen die „Illuminati“, die „Bilderberger“, die „Neue Weltordnung“, die „Globalisierung“ und das „faschistische Regime“ in der Ukraine imgrunde nichts weiter sind als Hitleristen. Insbesondere, wenn sie mich auf Die Protokolle der Weisen von Zion verweisen. Das ist mir in letzter Zeit wiederholt passiert: gruselig ohne Ende!

In Die Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich, wie die Nationalsozialisten „links geredet“ und „rechts gehandelt“ haben. Die verbindende Klammer war der Antisemitismus. Heute sprechen die (National-) Sozialisten wieder vom Gegensatz „national“ und „asozial“.

In der Rheinischen Post verglich 2005 der Historiker Michael Wolffsohn die damalige Kapitalismuskritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering mit der antijüdischen Hetze Hitlers. Wieder einmal würde eine Bevölkerungsgruppe mit Tieren gleichgesetzt, die wie eine „Plage“ das deutsche Volk ausplündere und deshalb „vernichtet und ausgerottet“ werden müsse. Heute nennt man sie „Heuschrecken“, damals waren die Bezeichnungen für das „Ungeziefer“ noch abstoßender.

(Wie in Die Nomenklatura der „Markwirtschaft“ erwähnt, ist der heutigen Kapitalismuskritik in einer Hinsicht beizupflichten: die Kapitalströme werden weltweit von einer quasi „kommunistischen“ Planwirtschaft bestimmt [„Geldmengensteuerung“]. Die Weltwirtschaft krankt an einer Art zerstörerischer Krebsschrumpfungsbiopathie. Für diesen Systemfehler aber einzelne Kapitalisten moralisch verantwortlich zu machen, ist niederträchtige Hetze. Siehe dazu auch Reichs entsprechende Ausführungen im Marx-Kapitel von Menschen im Staat.)

Liest man in Reichs Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie (1934-1938) die Darstellungen über die Lage im Reich, tut sich eine Kluft auf gegenüber dem Bild, das neuere Historiker über eine Art „Nazi-Wirtschaftswunder“ und einen „Nazi-Sozialstaat“ zeichnen.

Die Wirtschaftshistoriker Andrea Wagner vom Department für Volkswirtschaft der LMU und Jörg Baten von der Universität Tübingen haben festgestellt, daß in der Tat der Lebensstandard unter den Nationalsozialisten nicht etwa anwuchs, sondern ganz im Gegenteil sank. Dabei orientieren sie sich nicht am Bruttoinlandsprodukt, das (vor allem wegen steigender Militärausgaben) tatsächlich anstieg, sondern an arbeitdemokratischen Indikatoren. Während in den übrigen europäischen Ländern die Körpergröße weiter zunahm, stagnierte sie unter den Nationalsozialisten. Entsprechendes galt für die Lebenserwartung. Besonders bei Kindern zwischen 5 und 15 stieg die Sterbensrate drastisch an. Die gesundheitliche Vorbeugung wurde vernachlässigt, z.B. Impfprogramme. Entsprechend nahm die Diphtherie drastisch zu. Die Lebensmittelqualität verringerte sich, die Ernährungslage verschlechterte sich. Ganz allgemein führte der verordnete Preisstopp zu Qualitätsverschlechterung der Konsumgüter, denn genausowenig wie später die Kommunisten in der „DDR“ konnten die Nationalsozialisten die Gesetze der Ökonomie außer Kraft setzen.

Der Hauptgrund für die wirtschaftliche Verwüstung Deutschlands war darin zu suchen, daß die Nationalsozialisten, also die „Globalisierungsgegner“ von damals, sich von der Weltwirtschaft abkoppelten. (Ein funktionierender globaler Kapitalismus macht Kriege so gut wie unmöglich. Hitler hat Deutschland ins Unglück geführt, weil er es „national-sozialistisch“ vom weltweiten ökonomischen Prozeß entkoppelt hat.)

Hitler fand nicht deshalb Zustimmung im deutschen Volk, weil es diesem materiell besser ging, wie uns Götz Aly in seinem sehr erfolgreichen Buch Hitlers Volksstaat weismachen will. Aly hat aber zumindest in einer Beziehung Recht: das wirtschaftlich bankrotte Regime war auf Expansion angelegt und hätte ohne Krieg, d.h. die Ausbeutung eroberter Gebiete, gar nicht weiterexistieren können.

Hitler konnte deshalb die Massen hinter sich scharen, weil, wie Reich in Die Massenpsychologie des Faschismus (Fischer TB, TB, S. 53) ausführt, „seine persönliche Anschauung, seine Ideologie oder sein Programm an die durchschnittliche Struktur einer breiten Schicht von Massenindividuen anklingt“. Es sei, so Reich, die Frage, „welcher historischen und soziologischen Situation diese Massenstrukturen ihr Entstehen verdanken“. Es sei also eine Frage der Massenpsychologie.

Nur dann, wenn die Struktur einer Führerpersönlichkeit mit massenindividuellen Strukturen breiter Kreise zusammenklingt, kann ein „Führer“ Geschichte machen. Und ob er endgültig Geschichte macht oder nur vorübergehend, hängt einzig und allein davon ab, ob sein Programm in der Richtung des fortschreitenden gesellschaftlichen Prozesses liegt oder sich dagegen anstemmt.

Obwohl Hitler nichts weiter als ein schlechter Witz war, ein eitriger Wurmfortsatz der Geschichte, wurde er auf eine derartig groteske Weise dämonisiert und tabuisiert, daß er geradezu als „Genie des Bösen“ erscheint und neuerdings zu befürchten ist, daß das „…des Bösen“ unversehens wegfällt. Deshalb:

Die „Machtübernahme“ war ein sinnleere Schmierenkomödie, da die NSDAP schon längst ihren Zenit der Popularität überschritten hatte und Hitler am Verzweifeln war. Das „Dritte Reich“ war Chaos pur, das nur von der guteingespielten Bürokratie der Weimarer Republik und später von der Reichswehr bzw. „Wehrmacht“ zusammengehalten wurde. Hitler selbst (sozusagen der „Obama“ seiner Zeit) war ein arbeitsscheuer, willensschwacher und hypochondrischer Bohemien, der sich um nichts kümmerte. Die anfänglichen außenpolitischen und militärischen Erfolge gehen auf die Dekadenz des „liberalen“ Westens zurück. Als Hitler sich schließlich zum Feldherrn aufschwang, besiegelte das den Untergang des Deutschen Reiches.

Er war wie ein Landstreicher, der unvermittelt auf einer Gartenpartie von blasierten Millionären auftaucht. Er hat die moralisch bankrotte „Elite“ des alten Europa demaskiert.

Auf deutschen Straßen grölen enthemmte Massen antijüdische („antizionistische“) Parolen. Hitlers Traum wird wahr. Am Ende seines Lebens bedauerte Hitler, daß er nicht, da doch „die islamische Welt in Erwartung unserer Siege bebte“, die Völker Ägyptens, des Irak und des ganzen Nahen Ostens in ihren antikolonialistischen Befreiungsbestrebungen unterstützt habe (Robert Wistrich: Der antisemitische Wahn, Ismaning 1987, S. 114f).

Der Historiker Karlheinz Weißmann führt aus, daß Hitler glaubte, seine Ideologie könnte eines Tages in Deutschland auferstehen und daß sich die Länder der „Dritten Welt“ erheben würden. Tatsächlich haben dort, so Weißmann, Elemente des National-Sozialismus überlebt. Teilweise gäbe es sogar eine direkte Kontinuität – „etwa bei Nasser, der aus der Bewegung der ägyptischen Silvershirts kam oder bei den großsyrischen Nationalsozialisten, die in der heutigen Baath-Partei aufgegangen sind“ (Karlheinz Weißmann: Der Nationale Sozialismus, München 1998, S. 337).

Die heutige Weltlage kann man auf „1968“ zurückverfolgen, als eine kleine Gruppe von studentischen Krypto-Nationalsozialisten (a la Horst Mahler) und Neo-Stalinisten eine größere Gruppe von „Anti-Autoritären“ dominierten und die wiederum eine ganze Generation. Bis heute ist die Höllenbrut von „1968“ und ihre Kinder aktiv dabei, Hitlers Werk zu vollenden. „Boykottiert Israel!“ Damit schließen sie sich lückenlos in die islamische Einheitsfront gegen die Juden ein.

Man nehme eine beliebige Verpackung aus dem Küchenschrank, auf der die Produktinformationen in allen möglichen Sprachen angegeben werden. Man wird nie die hebräische Schrift und Israels Flagge finden. Rücksicht auf die islamische Welt! 70 Jahre nach dem Holocaust wird der nächste Ausrottungsversuch systematisch eingeleitet.

Weltweit wurde gegen „Vietnam“ demonstriert. Mit Erfolg: die Amerikaner räumten dem Roten Faschismus das Feld. Daraufhin fühlten sich Moskau ermutigt, in Afghanistan einzumarschieren und damit die Endphase der Weltrevolution einzuleiten. Sie scheiterten am Islamismus (Schwarzer Faschismus). Ohne die „Afghanen“, d.h. Araber, die im afghanischen Befreiungskampf gegen die UdSSR gekämpft haben, wäre der gegenwärtige islamische Terror undenkbar.

Für den 11. September, den 11. März und Lage im Irak sind letztendlich jene verantwortlich, die vor vier Jahrzehnten mit „Ho Ho Ho Chi-minh“ durch die Straßen zogen und in Berlin gegen den Schah protestierten: ausgerechnet gegen den Schah!

Der Schah war ein entscheidendes Bollwerk sowohl gegen die Expansionsgelüste des Roten Faschismus als auch gegen den Islamismus. Seine Ehen mit Soraya und Farah Diba waren ein Fanal gegen Saharasia. Man stelle sich so etwas in der heutigen arabischen Welt vor! Das, was damals in der Regenbogenpresse über das Paar und die verschwenderischen Luxus am Hofe berichtet wurde, hatte unendlich mehr sexualökonomische Relevanz als alle damaligen pseudo-Reichianischen Ergüsse, „Kinderläden“ und Kommunen! Siehe Ökonomie und Sexualökonomie.

Wie von den Anti-Schah-Protesten heiß ersehnt, wurden Farah Diba und der Schah weggeputscht – und das finstere Mittelalter hielt Einzug. Die persische Nation, die auf dem Sprung stand, sich aus den Fängen Saharasias zu emanzipieren, wurde tiefer in die Jauche Saharasias gestoßen als jemals zuvor… Die Kinder Hitlers haben ein Regime an die Macht gebracht, von dem man mit Peitschenhieben und ruinösen Geldstrafen belangt wird, nur weil man beispielsweise im Park mit Frauen herumalbert. Oder es wird Haftbefehl gegen eine Schauspielerin und einen Regisseur erlassen, weil sie ihn zum Schluß eines Filmfestivals auf die Wange geküßt hat. Fundamentalisten demonstrieren am Ort des schockierenden Vorfalls. Oder man denke an die juristischen Folgen eines albernen Musikvideos!

Genauso wie einst im Ostblock wollen die normalen Menschen im Iran nichts mit diesem Regime zu tun haben. Bereits vor Jahren hat die iranische Dissidentin Farideh Tehrani, eine damals 27jährige Doktorandin in Teheran, darauf hingewiesen, daß die Iraner verwundert sind, wie sehr sich doch ihre Wirklichkeit von dem beschönigenden Bild in den westlichen Medien unterscheidet:

Hört auf uns: wir wollen genausowenig in einer islamischen Republik leben, wie die Ungarn, Tschechen oder Polen unter einer kommunistischen Diktatur leben wollten.

Die „ausgewogenen“ Journalisten verhalten sich gegenüber dem Iran exakt genauso wie einst gegenüber der Sowjetunion und dem Ostblock: sie sind strukturelle Verräter, modern liberals. Genau die gleichen Leute und Gruppen, die einst „aufklärerisch“ gegen den Antikommunismus wetterten, agitieren nun gegen das „Feindbild Islam“. Es waren und sind Todfeinde der Freiheit und des Lebens. Siehe dazu die Ausführungen in Der politische Irrationalismus aus Sicht der Orgonomie.

Wir stehen unmittelbar davor, daß uns die Islamofaschisten in einem „Gleichgewicht des Schreckens“ mit Atomwaffen genauso erpressen können, wie einst die Kommunisten. Und genauso wie einst unterstützt die „gemäßigte Linke“ (ein Widerspruch in sich selbst!) die organisierte und schwerbewaffnete Emotionelle Pest.

Genauso wie die Kommunisten sind die Moslems nicht daran interessiert, etwas zu schaffen, sondern nur daran, das Alte („die Herrschaft der Götzen“) zu zerstören. Wo immer sich der Islam verbreitet hat, kam es nach einer anfänglichen Scheinblüte, d.h. dem sinnlosen Verpulvern des in der vorislamischen Zeit angehäuften Kapitals, zu einer alles erstickenden allumfassenden Depression. Heute spielt die islamische Welt im allgemeinen und Arabien im besonderen wirtschaftlich und kulturell keinerlei Rolle – gäbe es nicht das Rohöl, das der Westen erschlossen und dann irrwitzigerweise den Führern der islamischen Räuberbanden überlassen hat. Genauso wie einst die Kommunisten überleben sie nur durch Diebstahl, brutale Gewalt, Einschüchterung, Terror, Betrug und Lüge. Das einzige, was sie an der westlichen Technologie interessiert, sind Waffen.

Aber wer so etwas sagt, ist in dieser Republik der Irren „Nazi!“.