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Orgonotische Erregungseffekte II (1958) (Teil 1)

26. November 2018

von David Boadella

 

[Vorbemerkung des Übersetzers: Der erste Artikel findet sich hier ff.]

1. Einige theoretische Überlegungen

Die in der letzten Ausgabe dieser Zeitschrift (1) beschriebenen Erstrahlungseffekte wurden von einer Reihe von Personen wiederholt. Ich antwortete auf den Brief des National Physical Laboratory (NPL) und wies in erweiterter Form auf die Widersprüche zwischen ihrer Erklärung und dem beobachteten Verhalten der Glühbirnen hin. Eine kurze Antwort ist eingegangen, die ihre Überzeugung wiederholt, daß die Phänomene abhängen von „der Art und dem Druck des gegebenen Restgases, der Zusammensetzung des Glases der Glühbirne (da es die isolierenden Eigenschaften und die Leichtigkeit des Elektrisierens beeinflußt) und wahrscheinlich von mehreren anderen Faktoren, wie die atmosphärische Luftfeuchtigkeit zu der Zeit“. Sie schließen das Thema, indem sie hinzufügen: „Es gibt unserer Meinung nach wenig zu gewinnen, wenn man der Sache weiter nachgeht, außer wenn man sich dafür entscheidet … durch sorgfältig kontrollierte Experimente.“ Die Bedeutung der weiteren Experimente, von denen ihnen berichtet wurde, wird ignoriert.

Zwei Kritikpunkte sind von einem Leser des Originalartikels aufgeworfen worden. Der erste bezieht sich auf den Vakuumdruck und der zweite auf die Ladung der Hände. Beide sind von Interesse für die Art von Komplikationen, die auftauchen, sobald jemand versucht zu zeigen, daß die Leuchteffekte „einfach genug“ durch orthodoxe physikalische Konzepte erklärt werden können.

Es wurde von dieser Person angeführt, daß, in Übereinstimmung mit der Anmerkung der NPL, je weniger Gas es gibt, desto geringer die Lichtausbeute sei. Um diese Sichtweise zu unterstützen, hat sie eine 20 Jahre alte Vakuumlampe mit geradem Heizfaden vorgelegt und mich aufgefordert, hier irgendwelches Licht hervorzurufen. Sie sagte, daß diese Lampe ein viel höheres Vakuum als moderne vakuumgefüllte Lampen hätte und deshalb nicht leuchte. (Vergleiche das mit der NPL-Aussage: „Wir wiederholen, daß der Grad des Vakuums den Effekt bestimmen wird, so daß einige gut gemachte moderne Vakuumlampen ihn nur schwer oder gar nicht zeigen könnten.“) Zur weiteren Unterstützung ihrer Ansicht, erklärte sie kategorisch, daß unterhalb eines bestimmten Drucks, ein Vakuum überhaupt nicht leuchte, und daß der Druck von 0,5 Mikron (in dem Artikel angegeben und von Reich verwendet) unerreichbar sei.

Was man beachten muß, um den Widerspruch, der die Vakuumfrage umgibt, zu entwirren, ist der Kontrast zwischen der normalen Methode eine Erstrahlung im Vakuum hervorzurufen und den Ergebnissen, die über die Hände berichtet werden und von Dr. Ola Raknes mit Vakuums bestätigt wurde, deren Druck bekannt war. Dr. Raknes erhielt seine Ergebnisse bei Vakuums mit einem Druck von 1/10 000 und 1/100 000 einer Atmosphäre. Hier eine Beschreibung aus einem Lehrbuch über Physik über den normalen Ablauf der Vakuumentladung:

Wenn die Luft nach und nach aus einer Röhre mit zwei Plattenelektroden gepumpt wird, die auf einer Potentialdifferenz von einigen tausend Volt gehalten werden, erscheint eine leuchtende Entladung, wenn sich der Druck einem 1/1000 einer Atmosphäre nähert. Angenommen, wir setzen die Entleerung unserer Entladungsröhre fort. Die leuchtenden Wolken schrumpfen von der Mitte der Röhre zurück, und der dunkle Raum nimmt zu, bis der Druck in der Röhre nur ein Millionstel einer Atmosphäre ist (d.h. 0,75 Mikron), die leuchtenden Erscheinungen im Gas haben vollständig aufgehört, obwohl Elektrizität immer noch geleitet wird. Die Wände der Röhre leuchten mit einem grünlichen Licht. Unsichtbare „Strahlen“ durchdringen die Röhre. Diese Strahlen sind ein Hagel von Elektronen, die sich mit großer Geschwindigkeit vom negativen Pol zum positiven bewegen. (2, S. 292)

Bei der 20 Jahre alten Glühbirne, die mir übergeben worden war, erwies es sich als sehr schwierig, mit den Händen irgendwelches Licht zu erhalten. Aber sie wurde leicht zum Leuchten gebracht, indem man sich mit einem geladenen Isolator irgendeiner Art näherte. Ich habe nicht herausgefunden, wie hoch der Druck dieser Lampe ist. Die G.E.C. hat mich jedoch informiert, daß die modernen 25 Watt Glühbirnen mit einem Druck von 0.0001 mm, d.h. 1 Mikron hergestellt werden. Dennoch muß die Leichtigkeit dieser Erstrahlung der NPL-Aussage [National Physical Laboratory] gegenübergestellt werden: „Von daher wird die schnellstmögliche Annäherung eines geladenen Hartgummistabes keine Wirkung zeitigen, da sie immer noch nicht schnell genug ist.“

Der zweite Kritikpunkt der gleichen Person war eine direkte Leugnung, daß die Ladung der Haut in Millivolt meßbar sei. Sie behauptete, daß die Hände leicht mehrere tausend Volt enthalten könnten, deshalb gäbe es nichts Bemerkenswertes bei den Erstrahlungseffekten. Sie sah daher keinen Grund, die Aussage zu akzeptieren, daß die elektrische Spannung der Hände tausendmal schwächer sei als die, die zur Erzeugung der normalen Vakuumentladungen verwendet wurde, wie oben zitiert. Die oszillographischen Experimente von Reich, zitiert als Beweis für die niedrige Spannung der Haut, akzeptiere sie nicht, da, wie sie sagte, „der Oszillograph keine Spannung mißt, er mißt Strom“. Der Punkt ist von einiger Wichtigkeit, denn, wenn man ohne Zweifel zeigen kann, daß die normale elektrische Spannung der Hände in der Tat im Bereich von Millivolt liegt, dann wird es tatsächlich sehr schwierig zu verstehen, wie das sanfteste Streicheln zu einer Erstrahlung führen kann, die Tausende von Volt erfordert. Ein Blick auf Reichs Bericht über seine Experimente machte deutlich, daß es sich um Spannung handelte, die er gemessen hatte. Reich verband die an der Haut befestigten Elektroden mit Hilfe von Drähten an die Gitterplatten in der Elektronenröhre seines Oszillographen. Ein Elektronenstrom floß durch diese Platten von einer Kathode zu einer Anode. Jede Ladung auf den Platten lenkte den Elektronenstrahl ab, und die Ablenkung konnte auf einem Bildschirm beobachtet werden.

Der Oszillograph wurde auf 10 Millivolt kalibriert. Die beobachtete Ablenkung konnte daher direkt mit der Kalibrierung verglichen werden. Der Widerstand des Oszillographen betrug 2 Millionen Ohm, die von den Händen erzeugte Strommenge war daher außerordentlich niedrig: Reich gibt sie als 0.000001 eines Ampere an, d.h. 1 Mikroampere (3).

Im folgenden muß der Unterschied zwischen der Ähnlichkeit von Einheiten und der Äquivalenz von Einheiten, der im ersten Artikel referiert wurde, ständig im Auge behalten werden. Es ist dann unerheblich, ob wir den Ausdruck „Statik“ verwenden oder „Orgon“, um bestimmte Effekte zu beschreiben, solange wir uns daran erinnern, daß „Statik“ mit Eigenschaften einhergeht, die die Strom-Elektrizität nicht besitzt. Wenn man in ein Geschäft geht, das elektrische Geräte oder elektrische Meßvorrichtungen verkauft, und nach einem Elektroskop fragt, ist die typische Reaktion „Ein Elektroskop? Was ist das? Wofür wird es verwendet?“. Dann kommt vielleicht eine Erinnerung an die Physik der Sekundarstufe zurück und ihnen wird dunkel bewußt, was ein Elektroskop ist. Der Begriff „Statik“ betont die Ähnlichkeiten zwischen Effekten bei Isolatoren und Effekten bei Metall und Drähten, die Unterschiede werden tendentiell vergessen oder übersehen, sie sind nicht wichtig. Der Begriff „Orgon“ betont die Ähnlichkeiten zwischen den Reaktionen von Isolatoren und Reaktionen des Lebendigen. Der Begriff „Elektrizität“ weist auf die mit Batterien verbundenen Phänomene und die Bewegung von Drähten in Magnetfeldern hin. Es ist lehrreich, sich daran zu erinnern, wie der Begriff auf Isolatoren angewendet wurde. Einige der frühesten Beobachtungen von „statischen“ Effekten wurden von Thales mit Bernsteinstücken gemacht. „Thales wußte nicht, warum Bernstein leichte Objekte anziehen konnte. Er wußte nur, daß Bernstein nach dem Reiben eine neue Eigenheit angenommen hatte. Wir sagen, daß der Bernstein elektrifiziert wurde, oder daß er durch Reiben ‚Elektrizität‘ erworben hat. Das Wort ‚Elektrizität‘ wurde gewählt, weil der griechische Name für Bernstein ‚Elektron‘ ist! Wenn wir also sagen, daß ein Kamm aus Hartgummi oder Plastik elektrisch aufgeladen (elektrisiert) wurde, sagen wir tatsächlich, daß der Kamm ‚bernsteinisiert‘ worden ist; der Kamm verhält sich wie Bernstein, wenn er gerieben wird“ (4, S. 306).

Es war das Erwägen der Unterschiede zwischen ‚Statik‘ und Elektrizität, und die Ähnlichkeiten zwischen ‚Statik‘ und atmosphärischer Orgonenergie, die Reich zu der Schlußfolgerung brachte, daß „der Begriff der ‚Reibungselektrizität‘ durch den der orgonotischen Erregung ersetzt werden könnte! ‚Reibungselektrizität‘ wäre dann nicht mehr als ein uninteressanter Spezialfall orgonotischer Erregung, der auf passiv absorbiertem Orgon basieren könnte, oder Orgon, das als Teil des lebendigen Funktionierens ausgestrahlt wird“ (5, S. 115).

 

Literatur

1. Boadella, David: „Some orgonotic lumination effects“. Orgonomic Functionalism, Vol. 5, No. 2, 1958

2. Taylor, Sherwood: THE WORLD OF SCIENCE, Heinemann, 1936

3. Reich, Wilhelm: EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE ÜBER DIE ELEKTRISCHE FUNKTION VON SEXUALITÄT UND ANGST, Kopenhagen, 1937

4. Dees, Bowen C.: FUNDAMENTALS OF PHYSICS, Philadelphia, 1945

5. Reich, Wilhelm: „Orgonotic Pulsation: the differentiation of orgone energy from electro-magnetism. Presented in talks with an electro-physicist“ (insbesondere Part II: The orgonotic excitation of insulators. Questionable points in the concept of static electricity), International Journal of Sex-Economy and Orgone Research, Vol. 4, 1945

 

Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Orgonotic Excitation Effects II“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 4, S. 211-232.

Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 5)

26. Juli 2018

von David Boadella

Erklärungen (Fortsetzung)

Aus diesen Reaktionen wird deutlich, daß die einzigen Menschen, die die Glühbirneneffekte nicht ignorieren, diejenigen sind, die sie zufällig für sich entdeckt haben; daß es keine „offizielle“ Erklärung dafür gibt, weil es keine „offizielle“ Anerkennung dafür gibt; und daß die erste Reaktion, wenn das Thema erwähnt wird, die ist, so zu tun, als ob es nicht für „ernsthafte wissenschaftliche“ Überlegungen geeignet wäre, sondern, wie psychische Forschung oder Fliegende Untertassen, nur Witze und Spott verdient. Entweder wird die ganze Sache als Scherz betrachtet (wie die Haltung des Managers von A.E.I. nahelegt); oder ich war das Opfer einer Halluzination (wie von einem Lehrer scherzhaft vorgeschlagen); oder es ist „bloß eines dieser Dinge“, ein guter Partytrick und etwas, um das sich der Physiker, wie um so viele Dinge auf dem Jahrmarkt, in der Seance oder am Tisch des Wahrsagers, nicht zu kümmern braucht.

Die zweite Reaktion, die nur eintritt, wenn das Phänomen unmißverständlich nachgewiesen wird oder wenn der Physiker bereit ist, deine Aussage in gutem Glauben zu akzeptieren, beinhaltet den Versuch, etwas zu tun, was die Lehrbücher nicht getan haben, die Tatsache in Begriffen der bestehenden Theorie zu erklären. („ … ein elektrostatisches Feld … nehme ich an“).

Wenn der Physiker überzeugt werden kann, eine ernsthafte Antwort auf die Frage „Was ist die Energie, die die Glühbirnen zum Aufleuchten bring?“ zu geben, wird seine Antwort sich in Begriffen von elektrostatischen Konzepten bewegen. Es wird angenommen, daß die verschiedenen Phänomene der Elektrostatik mit demselben Konzept erklärt werden können, mit dem die Wirkung von Batterien und Dynamos bei der Erzeugung eines elektrischen Stroms erklärt werden. Somit können die gleichen elektrischen Einheiten, falls notwendig, verwendet werden, um sowohl „statische“ als auch „Strom-“ Effekte zu beschreiben.

Die einzigen Fälle von blaugrüner Erstrahlung in einem Vakuum, die ich gefunden habe, treten auf, wenn eine hohe elektrische Spannung zwischen den Elektroden einer speziell konstruierten Vakuumröhre erzeugt wird. (Im Falle des einen Beispiels, das vom A.E.I.-Manager zitiert wurde, wurde auf die speziell konstruierte Röhre und die Elektroden verzichtet, aber die Hochspannung blieb erhalten). Die erforderliche Spannung wird offensichtlich entsprechend dem Druck des Restgases und dem Abstand zwischen den Elektroden variieren, es kann jedoch normalerweise erwartet werden, daß sie sich in dem Bereich von 100 bis 1000 Volt bewegt. Dies war der Bereich, den Reich in seinen Vakuumexperimenten (siehe 3) mit 0,5 Mikrometer Druck und mit 15 cm Abstand zwischen den Elektroden verwendete. Im Vergleich scheinen die vom A.E.I.-Manager genannten Volt für eine 25-Watt-Glühbirne hoch, aber möglicherweise ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, daß Glühlampen nicht mit Elektroden ausgestattet sind. (Reich berichtet jedoch an anderer Stelle, daß er eine Spannung von 1000 bis 2000 Volt verwendete, um die Vakuum-Erstrahlung auszulösen. Siehe 9). Was die Rolle der Elektroden spielte, als die Spannung von 12 000 angelegt wurde, weiß ich nicht; möglicherweise war es „nur“ das Glas und nur die Wolframverdrahtung oder möglicherweise sind Elektroden nicht einmal notwendig, was wahrscheinlich erscheint.

Alle Fälle von Vakuum-Erstrahlung, von denen ich gelesen habe, beruhten auf einer elektrischen Spannung, die per Drahtverbindung von einem Dynamo, einer Batterie oder einer Induktionsspule irgendeiner Art geliefert wurde. Erst wenn dem Physiker das „eigentümliche“ Ereignis präsentiert wird, daß eine Glühbirne ohne jegliche Drahtverbindungen leuchtet, sieht er sich zu der Annahme genötigt, daß ein elektrostatisches Feld eine Vakuumerstrahlung ins Werk setzten kann. Zuvor war das alles irrelevant. Aber sobald diese Annahme verzweifelt getroffen wurde (und wenn der Versuch, das Ganze mit einem Lachen abzutun, gescheitert ist), zeigt eine kleine Überprüfung, daß sie unhaltbar ist, solange wir davon ausgehen, daß die elektrostatische „Elektrizität“ die gleiche ist wie die faradische Elektrizität, der elektrische Strom.

Die elektrische Spannung, die benötigt wird, um die Vakuumerstrahlung auszulösen, fällt in einen Bereich von Hunderten von Volt bis zu Tausenden von Volt. Wir müssen fragen, ob es möglich ist, daß die Hände, die die Glühbirne sanft streichen, diese hohen Spannungen liefern können? Die Frage erscheint lächerlich, „eigentümlich“ und von daher neigen wir dazu der ganzen Frage und deren Antwort auszuweichen. Es wurde gezeigt, daß die elektrische Ladung der Hautoberfläche, gemessen mit Hilfe des Oszillographen, im Bereich von Millivolt liegt (4). Die Hände bilden hier keine Ausnahme. Wir stehen vor der Tatsache, daß die Hände, deren Spannung vernachlässigbar ist, „durch Erzeugung eines elektronenstatischen Feldes“ eine Spannung herstellen können, die sehr beträchtlich ist und zu brillanten Lichteffekten führen kann.

Weitere Überlegungen zeigen, daß die elektrostatische Theorie zur Erklärung der Vakuumerstrahlung nicht ausreicht. Die höchsten Ladungen der ‚Elektrostatik‘ werden durch die heftigsten Formen der Reibung erzeugt, wie z.B. in der Wimshurstmaschine [siehe folgenden Absatz!]. Aber wenn die Vakuumbirne kräftig gerieben wird, sogar auf Seide, entsteht kein Glühen, solange die Hand die Seide nicht festhält und die Seide die aufleuchtend-machende Kraft der Hand behindert.

[Anmerkung des Herausgebers in der nächsten Ausgabe von Orgonomic Functionalism:] Die hohen Ladungen, die von der Wimshurstmaschine produziert wurden, seien durch heftige Reibung erzeugt worden. Das ist falsch. Nur sehr frühe elektrische Maschinen verwendeten Reibung, um Ladung zu erzeugen. Die Wimshurstmaschine akkumuliert ihre Ladung durch Induktion ohne direkten Kontakt zwischen den Drehtellern.

 

Literatur

3. Reich, W.: „Orgonotic light functions. 3. Further physical characteristics of Vacor Lumination (1948)“ Orgone Energy Bulletin Vol. 1, No. 3, 1949
4. Reich, W.: EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE ÜBER DIE ELEKTRISCHE FUNKTION VON SEXUALITÄT UND ANGST. Sexpolverlag, Copenhagen, 1937
9. Reich, W.: „Meteorological Functions in Orgone-charged Vacuum Tubes“ Orgone Energy Bulletin Vol. 2, No. 4, 1950

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.

Die Entdeckung des Orgons

13. August 2014

1. 1939 beobachtete Reich, daß die dazu fähigen metallischen Instrumente in der Nähe von SAPA-Bion-Präparaten magnetisch wurden. Später entdeckte er, daß ein ORAC (Orgonenergie-Akkumulator) sein eigenes magnetisches Feld erzeugt.

2. Im gleichen Jahr entdeckte Reich, daß die Strahlung der SAPA-Bione photographische Platten schwärzt. Im Herbst 1940 gelang es ihm die SAPA-Strahlung zu photographieren. 1944 macht Reich eine Röntgen-Photographie des erregten Orgonenergie-Feldes zwischen seinen Händen. (Halte deine Handflächen so zueinander, als wolltest du Beten und bewege sie sanft gegeneinander vor und zurück, bis du das Orgonenergie-Feld zwischen deinen Händen spürst: Gott.)
Es sei auch auf die sogenannten Lichtenberg-Figuren verwiesen, die auf Film erscheinen, den man zwischen an hohe Spannung angeschlossenen Elektroden plaziert.

3. Reich beobachtete mit Hilfe des Elektroskops, daß organische Materialien elektrostatisch aufgeladen wurden.
Zwischen 1933 und 39 untersuchte der Franzose P. Cody mit dem Elektroskop die permanente Bettstelle Krebskranker und stellte dort eine deutlich schnellere Entladungsgeschwindigkeit (geringere Orgonenergie-Konzentration) fest, als an zwei Meter entfernten Kontrollpunkten. Bei über 10 000 Messungen im Laufe der Jahre fand er auch, daß zwischen 10 und 14 Uhr sich das Elektroskop am langsamsten entlud und am schnellsten in der Nacht. Entsprechendes stellte Reich in den 40er Jahren fest (vgl. Reichs Der Krebs).

4. 1940 beobachtete Reich, objektiviert mit dem „Orgonoskop“, daß das Funkeln, das er in ORACs beobachtet hatte, dem gleichen Phänomen in der Atmosphäre entspricht. Später entdeckte er dann die von West nach Ost gerichtete Strömung der atmosphärischen Orgonenergie.
Fast alle hier aufgezählten Reaktionen treten als Funktionen der Relativen Luftfeuchtigkeit (und anderer weniger einflußreicher meteorologischer Parameter) auf. (Aus dem Physikunterricht sei an den Van-de-Graaf-Generator erinnert, der ja auch bei hoher Luftfeuchtigkeit schlecht funktioniert.) Es müßte noch viel gesagt werden zur Beziehung zwischen orgonotischen Parametern und dem Wetter. Man hat es halt nicht mit abschirmbaren Elektromagnetischen Feldern und Teilchenstrahlung zu tun, sondern mit der kosmischen alles durchdringenden Urenergie.

5. Reich entdeckte, daß im ORAC ständig eine höhere Temperatur herrscht als außerhalb, also es (bei geringer Luftfeuchtigkeit) nie zu einem Temperaturausgleich kommt. (Die von Penzias und Wilson entdeckte 2.7 K-Hintergrundstrahlung ist letztlich auf das gleiche Phänomen rückführbar. Die beiden Wissenschaftler hätten also nicht den Urknall, bzw. dessen Reststrahlung, nachgewiesen, sondern die kosmische Existenz der Orgonenergie.) Reich entdeckte auch, daß sich im ORAC das Elektroskop langsamer entlädt als außerhalb.
In den frühen 70ern demonstrierte der Geowissenschaftler James DeMeo, daß Wasser im ORAC langsamer verdampft als außerhalb.
Es sei auch erwähnt, daß im ORAC im allgemeinen mit einem orgonotisch aufgeladenen Zählrohr höhere Geiger-Müller-Zählraten zu verzeichnen sind.

6. Reich baute einen Orgonenergie-Meßapparat, der hauptsächlich aus einem Induktionsgerät und zwei parallel gegeneinander angeordneten ORAC-Schichten besteht. Es sei hier an die Kirlian-Photographie erinnert (vgl. auch Punkt 2).

7. Die Orgonenergie provozierte ein Aufleuchten bei fluoreszierenden Materialien. 1944 maß Reich eine höhere Fluoreszenz bei orgonotisch aufgeladenem Wasser im Vergleich zu destilliertem.

8. Mit Orgonenergie aufgeladene evakuierte Vakuumröhren leuchteten bei Stimulierung blau auf. Da es sich hier offensichtlich um ein „Erregungsphänomen“ handelt, sei auch erwähnt, daß die Körpertemperatur ansteigt, wenn man sich in einem funktionierenden ORAC befindet. Außerdem „erblüht“ das Menschentier, bildlich gesprochen, genauso wie Orgonenergie-Felder erstrahlen, wenn sie mit einem anderen Orgonenergie-Feld oder einem elektromagnetischen Feld in erregenden (durchaus sexuell gemeint) Kontakt kommen.
Elektromagnetische Strahlung regt die Orgonenergie zur Erstrahlung an, bis hin zur „ORANUR-Reaktion“.
Deshalb sei hier auch die Theorie erwähnt, die kosmische Rotverschiebung sei auf die Wechselwirkung zwischen der elektromagnetischen Strahlung und ihrem Medium, der kosmischen Orgonenergie, zurückzuführen, womit der modernen Astronomie die Grundlagen entzogen wären. (vgl. Punkt 5).

9. Da ohne die Pulsationsfunktion der Orgonenergie das Bild schief wäre, sei erwähnt, daß Reich zufolge unter guten orgonotischen Bedingungen ein Pendel, gefüllt mit einem Gemisch aus metallischen und organischen Stoffen, in der unmittelbaren Nähe einer Metallkugel deren Orgonenergie-Feldpulsation folgt und dabei anfängt zu schwingen. Durch Beobachtung (vgl. Punkt 4) und mittels eines Oszillographen konnte Reich die orgonotische Pulsation auch in der Atmosphäre feststellen.

10. Verschiedene Quellen berichten, es würde ein kleiner Strom fließen, wenn man das vollkommen isolierte Innere des ORACs erdet. EDEN Bulletin, Jan. 1979:

(undatierter Zeitungsausschnitt verfaßt von Bruce Hertz, Skowhegan, Maine NEWS Bureau) In Ripley, Maine behauptet Neil Kaber, daß er aus Orgonenergie Energie erzeugen und Lebensmittel konservieren [vgl. Punkt 5] kann, Indem er einen 2000 Mikrofarad-Kondensator unter zwei 15 cm hohen Pyramiden aus Pappe und Stahl [d.i. ein ORAC in Pyramidenform, JE] plaziert, kann Kaber 25 Mikroampere, gemessen mit einem Multimeter, über eine halbe Stunde produzieren. Wenn dieselbe Verbindung außerhalb des ORAC hergestellt wird, wird die Energie nicht übertragen. Kaber zufolge zeigt dies, daß die Orgonenergie gesammelt und verbraucht werden kann. Er benötigt $ 7800, um einen größeren 3,7 mal 3,7 m ORAC, der 2,7 m hoch ist, zu konstruieren und so einen Motor anzutreiben oder einen Akku aufzuladen.

11. Da seit Reichs Zeiten die Meßtechnik überwältigende Fortschritte gemacht hat, wird uns die Zukunft noch viele andere Punkte (unsere Aufzählung ist natürlich nicht auch nur annähernd vollständig) bescheren, die zumindest unser Verständnis der Orgonenergie-Funktionen vertiefen werden. Beispielsweise assoziieren viele Menschen mit der Orgonenergie sogar einen bestimmten Geruch.
Bereits jetzt muß gesagt werden, daß die Existenz der Orgonenergie über jeden Zweifel erwiesen ist. Halten wir uns noch bestimmte Messungen und Beobachtungen beim ORANUR-Experiment und den Cloudbuster-Experimenten vor Augen (zusammen mit denen, die spezifisch biologisch und medizinisch sind), müssen wir kategorisch sagen, daß es einfach kaum eine zweite wissenschaftliche Theorie gibt, die eine breitere und fundiertere empirische Basis besitzt, als eben die Orgon-„Theorie“.
Dies ist besonders eindrucksvoll, wenn man dieses Faktum mit den vergleichsweise geringen wissenschaftlichen (d.h. instrumentell-organisatorischen) und finanziellen Ressourcen in Beziehung setzt, die bis jetzt der Orgonomie gedient haben. Was seit spätestens 1939 passiert, ist eine der größten Errungenschaften und gleichzeitig der größte wissenschaftliche und soziale Skandal der Menschheitsgeschichte. Wie kann sich heute jemand als ernstzunehmender Wissenschaftler betrachten, der, ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entdeckung, nichts von der Orgonenergie weiß?!

12. Nur die Orgon-„Theorie“ kann zufriedenstellend Phänomene wie die Heilwirkung von Schlammpackungen, Moorbädern etc. (Bione!) und z.B. all die parapsychologischen Phänomene (die eben nichts mit „Geist“ und dem übrigen „Übernatürlichen“ zu tun haben) erklären. Oder auch verständlich machen, warum ein bestimmtes Niveau an Radioaktiver Strahlung Lebensprozesse anregt.
Spätestens seit den 80er Jahren weiß man, daß bei geringer Strahlung Wunden schneller heilen; bestrahlte Tiere ziehen sich seltener Infektionen zu; sie wachsen schneller. (Es wäre zu fragen, ob die rätselhafte Hypertrophie, die in den industrialisierten Ländern bei den nach dem Kriege Aufgewachsenen auftritt, auf ORANUR zurückzuführen ist.) Bakterien, die von der natürlichen Hintergrundstrahlung isoliert werden, pflanzen sich langsamer fort. Die Lebensenerwartung ist bei Strahlung höher.
Diese „Erregungsfunktion der Nuklearstrahlung auf orgonotische Systeme, ist der Orgonomie natürlich seit dem ORANUR-Experiment vor fast 60 Jahren bekannt.