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Das Gewebe der Arbeitsdemokratie zerreißt und die losen Fasern werden zu deinen Gängelbändern

19. August 2025

Die Arbeitsdemokratie ist Liebe, Arbeit und Wissen, sie wird gegenwärtig durch die Emotionelle Pest, an ihrer Spitze Modju Melanor (BlackRock) Merz, frontal und auf allen drei Ebenen angegriffen.

Stichwort Liebe: Seit Einführung des jedwede Arbeitsqualität zerstörenden „Qualitätsmanagements“ und jeder Menge von anderen „Modulen“, an die sich jeder Arbeitende streng zu halten hat, ist das informelle Vertrauensband zwischen den einzelnen Mitarbeitern in den Firmen, das zwischen Angestellten und ihren Abteilungsleitern, das zwischen den verschiedenen Produktions-, Management- und Marketingebenen zerrissen. An die Stelle von „blindem Vertrauen“ ist das Leninistische „Kontrolle ist besser!“ getreten. Das wirkt sich auch auf das Verhältnis der Firma zu Lieferanten, Dienstleistern und Kunden aus. Wer heutzutage noch den „kleinen Dienstweg“ beschreitet („Wir kennen uns. Das regeln wir unbürokratisch.“), also das, was früher die deutsche Wirtschaft, trotz des zu absurden Regeln geronnenen allgemeinen pestilenten Wahnsinns, am Leben hielt, – wird heute zum Chef gerufen und zur Sau gemacht. Eigeninitiative und persönlicher Kontakt behindere die Planwirtschaft! Wobei kurioserweise gerade das, die Restbestände der Arbeitsdemokratie, die Planwirtschaft in der „DDR“ über Jahrzehnte am Leben hielt und bis heute das Zusammengehörigkeitsgefühl der „Ossis“ prägt. Wir zerstören das und machen die Arbeitnehmer zu bloßen voneinander isolierten Arbeitsbienen, die schon morgen durch KI und Roboter ersetzt werden können.

Stichwort Arbeit: Seit dem 19. Jahrhundert hat das dezentrale Kreditwesen, die deutsche Wirtschaft am Leben gehalten und das Land mit einem lebendigen Gewebe von Produzenten überzogen. Überall gab es kleine Geldinstitute, Banken, Sparkassen etc. die über den persönlichen Kontakt und wegen der Persönlichkeit und Überzeugungskunst von Tüftlern, Erfindern oder einfach nur von Leuten, „die anpacken wollten“, diesen das notwendige Geldkapital für wirtschaftliche Aktivitäten bereitstellten. Über Jahrzehnte hatte sich eine Schicht von Experten ausgebildet, die einfach durch die angesammelte Erfahrung, Menschenkenntnis und ihr Eingebundensein in das lokale Gemeinschaftsleben genau abschätzen konnten, wem man vertrauensvoll das Geld der Sparer anvertrauen konnte und wem lieber nicht. Teilweise wurden so auch Sachen finanziert, deren schließlicher Erfolg jeden Außenstehenden überraschte, während andere Dinge, die gegenwärtig in einer Pleite nach der anderen münden, nie und nimmer das Licht der Welt erblickt hätten. Heute wird das Kreditwesen europaweit zentralisiert, kleine Kreditinstitute zerschlagen und die besagte mittlerweile jahrhundertealte Expertise der Kreditvergabe systematisch zerstört und durch „Algorithmen“ ersetzt, die nichts weiter sind als die zu Computerprogrammen kristallisierte Emotionelle Pest. Am Ende steht eine Sklavenhaltergesellschaft ohne Mittelschicht, schlimmer als das imperiale Rom!

Stichwort Wissen: Die Tagesschau ist schlimmer als die einstige Aktuelle Kamera. Der Tatort ist nur noch Agitprop. An den Schulen und Universitäten wird nur noch vollkommener Unsinn gelehrt, wobei selbst die MINT-Fächer sich etwa auf die „Klimakatastrophe“ konzentrieren müssen, wenn sie denn weiterhin finanziert werden wollen. Statt sich an der objektiven Realität zu orientieren, haben sie sich gefälligst ans „Narrativ“ zu halten. Schon in den Kinderkrippen wird den Kleinen das kritische Hinterfragen ausgetrieben und am Ende stehen die heutigen trans Zombies mit einer gebleichten Einheitspersönlichkeit und einer tumben Einheitsmeinung, die nur ein einziges Ziel haben: Teil des Staates zu werden oder, noch besser, einer staatlichen Nichtregierungsorganisation. Die ältere Generation ist kaum besser: man rede mal mit einer „Oma gegen rechts“, die Jahrzehntelang heute geschaut und Bertelsmann-Printmedien konsumiert hat! Die Menschen in der „DDR“ wußten, selbst wenn sie keine Westmedien schauen konnten, daß sie belogen werden, während die heutigen „Demokraten“ wirklich den durchsichtigsten Unsinn mit einem „antifaschistischen“ Fanatismus nachplappern, der sprachlos macht und dich ständig in einem abgeschmackten Zombie-Film versetzt. Mit solchen seelenlosen Hüllen Wahlen abzuhalten, ist an abgeschmackter Sinnlosigkeit nicht zu überbieten.

Praktisches Beispiel: Bis in die 1980er Jahre hinein wurde in den Lebensmittelabteilungen der großen Kaufhäuser der Inhalt der Regale (natürlich innerhalb der Grenzen des grob vorgegebenen Sortiments) von den angelernten Verkäuferinnen in Zusammenarbeit mit den durchgehend männlichen Vertretern der Lieferfirmen vor Ort noch weitgehend selbst bestimmt, natürlich auch in Rücksprache mit den Kunden im Geschäft. Man kannte sich seit Jahren, es kam zu persönlichen Gesprächen, es wurde geflirtet und harmlos rumgeschäkert bis sich die Balken bogen, gelacht und geklönt, Werbegeschenke wurden überreicht und man tauschte sich darüber aus, „was ging“ und was nicht. Wer sollte besser wissen, wenn nicht die Verkäuferinnen und ihre Familien beispielsweise welche Soßen schmeckten und welche nicht! Die Arbeitsatmosphäre war gut, da man ständig Freunde besuchte bzw. von diesen besucht wurde, der Warenfluß folgte einem persönlichen Vertrauensverhältnis und die Expertise wuchs vor Ort und kam vor Ort zur unmittelbaren Wirkung. Der Informationsfluß ging nicht nur nach unten, sondern vor allem auch nach oben. Das änderte sich durch eine zunehmende Amerikanisierung. Die Bestellungen erfolgten nur noch zentral, die Werbegeschenke blieben aus, da die Lieferanten und die Verkäuferinnen austauschbar wurden. Das Sortiment wurde bis ins kleinste Detail bundeseinheitlich „angebotsorientiert“, d.h. die Verbraucher sollten dressiert werden, und inzwischen könnten sämtliche Menschen in diesem Getriebe durch Roboter ausgetauscht werden. Was bleibt, sind Fahrer, die lustlos und zunehmend nachlässig ihre Strecken abklappern, und übellaunige Verkäuferinnen, die ständig ihre dröge Existenz verfluchen und nur noch Mist bauen.

Das gemeinsame Funktionsprinzip von all dem ist, daß die bioenergetische Spannung des Zusammenlebens (Liebe), die bioenergetische Spannung des Vertrauen auf eine zukünftige Arbeitsleistung (Kredit) und die bioenergetische Spannung des Selberdenkens („kritische Distanz“) verlorengeht und an ihre Stelle das „spannungslose“ Einheitsgewebe des wuchernden putriden Krebsgewebes „unserer Demokratie“ tritt.

Werbung und Demokratie (Teil 2)

19. Juni 2025

Es ist wirklich erstaunlich mit anzusehen, wie Großkonzerne das Geld ihrer Aktionäre ins Klo spülen. Nichts anderes sind nämlich die großangelegten Imagekampagnen, die nicht Werbung für ein bestimmtes Produkt machen, sondern den Konsumenten sozusagen „allgemein“ beeinflussen sollen. Diese Kampagnen erinnern fatal an die Banner des Realsozialismus: „We can do it!“

Das Gute daran ist, daß wirklich niemand davon beeinflußt wird bzw. diese Kampagnen geradezu kontraproduktiv wirken. Man wird wie ein Kind behandelt und verhält sich entsprechend: trotzig.

Beispielsweise stelle man sich im Kino im Vorprogramm einen kleinen Werbefilm für die Orgonomie vor: blauer Himmel, glückliche Menschen, spielende Kinder und darüber die sonore Stimme eines Schauspielers, der irgendwelche Allgemeinplätze darüber verkündet, daß Glück möglich ist. Eine solche Werbekampagne wäre ein vollkommenes Desaster, da sich kein Mensch so einen Scheiß bieten läßt. „Was ist denn das wieder für ein Sektenkram?“

Effektiv ist nur Werbung für festumrissene Produkte und Dienstleistungen (d.h. für konkrete Arbeit!), die sich an eine klar definierte Zielgruppe über die entsprechenden Fachmedien richtet. Beispielsweise benötigt die Orgonomie dringend angehende Psychiater, die sich für eine Alternative zur rein medikamentösen Therapie interessieren. Solche Leute findet man nicht, wenn man „allgemein die Orgonomie verbreitet“. Ganz im Gegenteil: man stößt sie ab. (Übrigens: ich frage mich oft, ob das Betreiben dieses Blogs im besten Interesse der deutschen Orgonomie ist…)

1999 hat Sergio Zyman sein Buch The End of Marketing As We Know It (deutsch: Das Ende der Marketing-Mythen) veröffentlicht, das ein für allemal mit diesem Unsinn, dem Vermarkten von „Image“, aufräumen wollte.

Zyman war für das Marketing von Coca Cola verantwortlich gewesen, als es zu einer der größten Fehlentscheidungen in der Geschichte des Kapitalismus kam. Obwohl bei Blindtests immer wieder herauskam, daß Pepsi Cola eine Idee besser schmeckt, tranken die Leute Coca Cola, weil es Kult war, ein fester Bestandteil der Kultur. Der Namenszug, die Flaschenform, einfach alles. Bis einige Genies im Management in den 1980er Jahren auf die Idee verfielen, daß sich die Marke „neu erfinden müsse“: „New Coke“ war geboren – und die Kunden wechselten massenhaft zu Pepsi. Zyman startete großangelegte, unglaublich kostspielige Imagekampagnen, um „New Coke“ an den Mann zu bringen, ohne jeden Erfolg.

Er lernte daraus, daß man schlicht auf den Konsumenten und dessen Wünsche hören muß, wenn man Geld machen will, statt seine Ressourcen damit zu verschwenden, das Gefühlsleben der Konsumenten an die Bedürfnisse der Produzenten anzupassen. Der Sozialismus ist bei der Kreation des „Neuen Menschen“ gescheitert und dem Kapitalismus wird es auch nicht gelingen.

In einer Besprechung der deutschen Ausgabe von Zymans Buch hieß es zusammenfassend:

Wenn Sie eine Strategie entwickeln und Aktivitäten planen, gibt es nur eine Stimme auf die Sie hören müssen: die Stimme des potenziellen Kunden. Nur er zählt. Dabei ist es schwierig, herauszubekommen, was der Kunde wirklich will und was er nicht will, aber Sie müssen es immer wieder versuchen. Hören Sie auf jede Information, die er ihnen gibt.

In einer Besprechung der amerikanischen Ausgabe war zu lesen, daß man in der heutigen „Konsumenten-Demokratie“, in der der Kunde so viele Wahlmöglichkeiten hat, sich auf die Wünsche des Kunden einstellen muß und nur ganz gezielt etwas an den Mann bringen kann.

Auch wenn es viele „kritische Menschen” gerne anders darstellen: die Bevölkerung ist nicht beliebig manipulierbar und entsprechende Versuche werden dank der Massenkommunikationsmittel und insbesondere dem Internet ohnehin immer aussichtsloser.

Bei Imagekampagnen bekommt man schon richtig Mitleid mit den Volldeppen in Nadelstreifen, die sich künstlerisch hochanspruchsvolle Filmchen haben aufschwatzen lassen und tatsächlich glauben, mit diesem sündhaft teuren Firlefanz irgendjemanden auch nur im allergeringsten in ihrem Sinne beeinflussen zu können.

Man denke nur an all die „innovativen Produkte“, die in den letzten Jahren am Kunden vorbei teilweise mit einem gigantomanischen Werbeaufwand auf den Markt geworfen wurden. Nicht die Produzenten bestimmen, sondern die Konsumenten. Die Produzenten müssen sich anpassen und ihr Marketing entsprechend ausrichten. Das ist ein Wesenszug der Arbeitsdemokratie.

Zum Schluß eine vollkommen sinnfreie Imagekampagne (eine bloße Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Werbebranche) – immerhin illustriert der ansonsten sehr gut gelungene Film den ersten der zwei grundlegenden Aspekte der Arbeitsdemokratie:

Da alle Arbeitsprozesse voneinander abhängen und miteinander organisch verflochten sind; da ferner die Konsumption die Produktion bestimmt, ist eine natürlich gewachsene und organisch funktionierende Organisation in der gesellschaftlichen Basis gegeben. (Massenpsychologie des Faschismus)

Alter, naive Medizin! (Teil 1)

12. Juni 2021

In der Juni-Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts ist ein sehr interessanter Artikel über Ästhetische Medizin erschienen. „Schöner nach Corona“ führt aus, daß die aufgezwungene soziale Kontaktlosigkeit (Maskenpflicht, Abstandhalten, virtuelle Arbeitsplätze) mit einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach ästhetisch-chirurgischen Eingriffen einherging, womit ein sich seit Jahren abzeichnender Trend nochmal dramatisch verstärkt wurde.

Henriette Krug und Debora Frommeld führen weiter aus, daß mit der fortschreitenden Entwicklung der „Wunscherfüllenden Medizin“, das Grundverständnis von Medizin als einer auf den kranken Menschen ausgerichteten Disziplin in Frage gestellt wird.

Das ist ein absolut bemerkenswerter Satz, denn mit dem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel ist genau das angeschnitten, was das Grundverständnis aller alternativen Medizin, einschließlich der orgonomischen Medizin, ist: der Fokus wird nicht auf die Pathologie gelegt, sondern auf die inhärente Gesundheit, die Aktivierung der verschütteten Selbstregulation des Menschen, d.h. seines bioenergetischen Kerns.

Doch leider geht die „Wunscherfüllende Medizin“ genau in die entgegengesetzte Richtung, denn, wie es in dem Artikel heißt, ist heutzutage das „universelle Glücksversprechen“ die Schönheit im Sinne willkürlicher sozialer Akzeptanz statt naturgemäßer, bioenergetischer Gesetzmäßigkeiten. In orgonomischer Begrifflichkeit: es dreht sich alles um die Fassade. Oder wie Krug und Frommeld es ausdrücken: es geht um den Versuch, „daß ein schönes Äußeres neben dem subjektiven Wohlbefinden die eigenen Möglichkeiten im privaten wie beruflichen Kontext verbessern kann“. Es geht also letztendlich um Fremdbestimmung unter dem Stichwort „Body Shaping“, sozusagen eine Fortführung der Charakterformation durch die Gesellschaft. Die Charakterbildung, die mit der Geburt begann – mit den Eltern als Agenten einer gepanzerten Gesellschaft, deren verborgenes Hauptanliegen es ist Selbstregulation auszumerzen.

Und, wie gesagt, das ganze verläuft unter dem geradezu diabolisch verlogenen Versprechen von „Selbstentfaltung“, „Persönlichkeitsentwicklung“ und „Gesundheit“. (Gewisserweise wird sogar vorgegeben „Orgontherapie“ zu sein: Stichwort Body Shaping!)

Hier geht es nicht nur allgemein um Panzerung, sondern speziell um okulare Panzerung, die die zunehmend unwirklich werdende „digitalisierte“ Welt ständig verschlimmert wird. Das geht zwangsläufig mit paranoiden Störungen einher, insbesondere dem Gefühl ständig beobachtet, bewertet und überwacht zu werden. Kein Wunder, daß dann praktisch niemand mehr mit seinem natürlichen Äußeren zufrieden ist!

Aber zurück zum Artikel, wo es weiter heißt:

Dabei steht in unserer „Bildergesellschaft“ via Internet und insbesondere Social Media eine Fülle von Schönheitsidealen omnipräsent und niederschwellig zur Verfügung, die als Vergleichsschablonen fungieren und Normvorstellungen prägen. Wenn das eigene Erscheinungsbild dem Abgleich mit diesen digitalen, oft optimierten medialen Inszenierungen nicht standhält, können negative Assoziationen und Optimierungsgedanken die Folge sein.

Das ganze wurde nun verstärkt, weil corona-bedingt die realen sozialen Kontakte (die immer zu einer bioenergetischen „Kern-Erregung“ führen und uns in der Rationalität verankern) abnehmen und die Menschen stattdessen mehr Zeit in der „virtuellen Welt“ verbringen, die sie immer mehr vom bioenegetischen Kern losreißt und in eine, wenn man so will, „fassadäre Scheinwelt“ führt. Hinzu kommt, daß durch das Home Office die durchaus rationale soziale Kontrolle und das Schamgefühl wegbricht, denn schönheitschirurgische Eingriffe fallen einfacher, wenn sie unbemerkt vom beruflichen Umfeld erfolgen. Wenn man das zuende denkt, macht dies das ganze noch absurder, denn letztendlich ist die neue (vermeintliche) Schönheit doch nur etwas für den – Spiegel! In ihm vermeinen wir unser „wahres Selbst“ zu entdecken und mit uns selbst, d.h. mit dem bioenergetischen Kern, in Kontakt zu kommen, doch realiter verlieren wir uns dergestalt vollends.

Der Mensch wird buchstäblich zu einem Teil der Digitalisierung:

  1. reduziert er sich auf ein zweidimensionales „Image“,
  2. verschiebt sich alles von den Emotionen (die von innen kommen) auf Sensationen (Empfindungen) und Eindrücke (die von außen kommen) und
  3. wird er immer mehr vom gesellschaftlichen Produktionsprozeß abgeschnitten: alles ist nur noch Marketing (ein Image nach außen projizieren) und Verwaltung (das Verarbeiten von Eindrücken).

Selbst die Medizin dient zunehmend der bloßen Fassade! Und die Patienten glauben tatsächlich, daß sie endlich vom Arzt als das „gesehen werden, was sie wirklich sind“… Von „Gender Dysphoria“ und dem Glücksversprechen, das mit dem Geschlechtswechsel (d.h. der Kastration) einhergeht, will ich gar nicht erst anfangen… Oder davon, was am logischen (funktionellen) Ende dieser Entwicklung steht: der Cyborg bzw. das Verschmelzen mit dem Computer.

Am Ende sei noch die Gegenwahrheit zu diesem Text erwähnt: die enge Verbindung von Fassade und bioenergetischem Kern. Darauf beruht die gesamte Orgonomie außerhalb des Labors und außerhalb des Behandlungsraumes. Über die Medien, etwa das Journal of Orgonomy, kann sie nur die Fassade, den Verstand, ansprechen. Auf der engen Beziehung von Fassade und Kern beruhen auch einfache Mechanismen wie der, daß, wenn man sich zum Lächeln zwingt („Keep smiling!“), man sich automatisch tatsächlich („bioenergetisch“) besser fühlt. Auf ähnliches hoffen Menschen nach Schönheitsoperationen! Und schließlich ist da der mystische Aspekt (der uns zu Teil 2 bringt): buddhistisches, jainistisches oder hinduistisches Tantra führt durch die Identifikation mit dem Buddha, dem Bodhisattwa oder der Gottheit („Mudra, Mantra, Yantra“) zum Buddhatum (etc.). Du wirst zur Maske, die du aufsetzt. Das ist eine der Grundlagen des „Götzenanbetertums“, das die Bibel so sehr beklagt – und das im Christentum mit all den Jesus-, Madonnen- und Heiligendarstellungen fröhlich Urstand gefeiert hat. In diesem Zusammenhang möchte ich nur die funktionelle Bedeutung des Ichideals im Zusammenhang mit dem genitalen Charakter erwähnt haben, den Reich in Christusmord beschreibt.

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 37)

30. März 2021

Wir dürfen nie vergessen, welche Rolle die Großkapitalisten bei der Zerstörung der Gesellschaft gespielt haben. Man nehme etwa die Musik der 1970er Jahre: Frank Zappa, das Mahavishnu Orchestra, Return to Forever, Jean-Luc Ponty, Klaus Doldinger etc. Man machte damals das Radio an und konnte tatsächlich Musik hören. Jazzmusiker, die jeden klassischen Musiker in die Tasche steckten, wenn sie nicht sogar selbst ursprünglich klassisch ausgebildet waren. Die Leute kamen auf den Geschmack für anspruchsvolle Musik und es konnte sein, daß etwa Fans von Emerson, Lake and Palmer sich tatsächlich Klassikalben kauften, weil sie auf den Geschmack gekommen waren oder beispielsweise Fans von Santana sich begannen für John Coltrane zu begeistern.

Das endete in den USA Ende der 1970er Jahre, als Großkonzerne anfingen die lokalen Radiostationen aufzukaufen und sich von Marketingspezialisten beraten ließen, die keinerlei Interesse an Musik hatten. Es wurden schließlich nur noch die „Top 40“ gespielt und nach und nach änderte sich der Massengeschmack. In den 1960er und 1970er Jahre hatten die Plattenbosse noch bei Weather Report gesagt: „Was ist denn das für ein Krach?! Aber wenn’s den jungen Leuten gefällt. Versuchen wir’s.“ Später versuchten umgekehrt Marketingstrategen die Jugendlichen zu beeinflussen. Es kam infolge zu einer schier unfaßbaren Verflachung bis zur heutigen Bubblegum-„Musik“, die auf den denkbar anspruchslosesten Massengeschmack getrimmt ist.

Diese Entwicklung ist so überaus dramatisch, weil Musik ein unmittelbarer Zugang zu unseren orgonotischen Körperfunktionen bietet. Daraus wurde ein Alptraum aus ORANUR-artigem Fickerkrach. Schiere Emotionelle Pest durch den Äther direkt in deine Seele. Kostenlose Lobotomie!

Und es geht noch weitaus diabolischer, denn als in den 1980er Jahren die Rapmusik aufkam und gleichzeitig in den USA die Gefängnisse privatisiert wurden, haben die gleichen Marktstrategen eine aus ihrer Sicht schlichtweg geniale Strategie gefahren: um die Gefängnisse auch füllen zu können, wurde Gangsterrap kreiert und den jungen Schwarzen das Gangstertum als authentische schwarze Kultur eingebleut. Pure Emotionelle Pest! Bei den Köpfen der Unterhaltungsindustrie haben wir es nicht mehr mit Menschen zu tun, sondern mit Dämonen in Menschengestalt. Deine Kinder der heutigen Popkultur auszusetzen ist, als würdest du sie in eine Schule schicken, deren Direktor Satan persönlich ist!

Warum werden John F. Kennedy und Harvey Oswald derartig verehrt?

4. August 2017

Der in eine Mafia-Familie hineingeborene John F. Kennedy war ein lebenslanger Nichtsnutz. Ein sexsüchtiger Junkie. Seine Präsidentschaft war das Produkt von Wahlmanipulation, Marketing, „Hollywood-Inszenierung“ und einer Journaille, der nur ein kompletter Idiot auch nur ein Wort glauben kann. Vor allem war seine Präsidentschaft, und noch weit mehr sein Nachleben im kollektiven Bewußtsein Amerikas, Produkt eines bestimmten massenpsychologischen Mechanismus.

Er war zwar eine wirklich komplette Null, aber ihn zeichnete eine Charakterstruktur aus, die ihn für den durchschnittlichen Neurotiker absolut unwiderstehlich macht: er war ein triebhafter Charakter, d.h. in vieler Hinsicht ein lebender Leichnam, ein Zombie. „Lebende Menschen“ (man verzeihe mir den Ausdruck) zeichnen sich dadurch aus, daß sie Angst haben, leicht verunsichert werden, Scham und Schuld empfinden, mit einem Wort „schwach“ sind. Sie verlieben sich, sind in ihre Gefühlsleben ambivalent, sind naiv, können ihre Regungen nicht verbergen, sind leicht aus dem Konzept zu bringen, etc. – halt normale Menschen. Da sie sich dessen schämen, letztendlich davor schämen sexuell zu sein, ein „sexuelles Tier“ zu sein, bewundern sie Rock- und Popstars, etwa David Bowie, die so „cool“ sind. Diese bioenergetisch toten („coolen“) Menschen scheinen nicht unter chronischer Kontraktion („Sympathikotonie“) zu leiden und stehen deshalb auf verquere Weise für Expansion, Optimismus, Hoffnung, Inspiration. Aus diesem denkbar perversen Grund üben auch Triebmörder und Psychopathen wie Charles Manson so eine unwiderstehliche Faszination auf die Massen aus. Deshalb, und nur deshalb, auch diese vollkommen irrationale Vergottung von Harvey Oswald, einem typischen psychopathischen Mörder.

Die Religion um „JFK“ und seinen Mörder ist so unausrottbar, die Geschichte um einen an sich simplen Mordfall wird auch in Zukunft ganze Bibliotheken füllen, weil wir es hier einzig und allein mit einem massenpsychologischen Phänomen zu tun haben. Kennedy wurde zu einer Christusfigur, weil die Massen durch diese „mystische Verbindung“ frei von Ängsten, Scham- und Schuldgefühlen sein wollen; frei, wie ihr angebeteter Held. Die Tragik ist, daß niemand, wirklich niemand sie aufklärt, sondern alles getan wird, damit sie weiterhin ihr Leben vertun – beispielsweise in der nichtigen Beschäftigung mit unsinnigen Verschwörungstheorien, die nirgend hinführen, sondern nur die Kontaktlosigkeit perpetuieren. Das hat die gleiche Qualität wie die Vergötterung von hohlen Pop- und Kinostars.

Interessant ist auch, wie genau die Verschwörungstheorie um „JFKs“ Ermordung entstanden ist: sie wurde vom KGB ins Leben gerufen, ähnlich wie der KGB zuvor die Verfolgung Reichs durch die amerikanischen Gesundheitsbehörden „angeregt“ hatte.