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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 16. Paulus der Christusmörder / Paulus der Priester
5. November 2022DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Johannesevangelium
4. Oktober 2022Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 11)
27. Juli 2022[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Auf der einen Seite haben das humanistische Gesülze, gegen das man sich nicht wehren kann, wenn man nicht als „Faschist“ dastehen will, und auf der anderen Seite betritt urplötzlich ein sadistisches Über-Ich die Bühne, das jede konservative Repression in den Schatten stellt. Nicht ohne Grund ist der Foucaultsche Sadomasochismus so populär. Oder ich denke an die ultra„human“istischen „Veganer“, die in ihrer Menschenverachtung selbst die Nazis in den Schatten stellen. Muß ich lange ausführen, daß „Grüne“ Massenmörder sind, die systematisch darauf hinsteuern Milliarden Menschen schlichtweg verhungern zu lassen? Ganz zu schweigen von den Deutschlandhassern, die den „Volkstod“ feiern:

Kaum weniger psychopathologisch sind die Kastrations- und Mordphantasien mancher FeministInnen. Oder: die skandalöse Freigabe der Pornographie durch die „Sozial-Liberalen“ Mitte der 1970er Jahre: im Namen der „Befreiung“ wird das Lebendige vom sadistischen Über-Ich gefickt („Du geile Sau!“). Oder jetzt die ach so menschenfreundliche Freigabe von Cannabis, was eine Generation lobotomierter Zombies hinterlassen wird.
Es ist nicht nur so, daß unsere Aufklärer in einer Entente cordiale mit den Pfaffen die Aufklärung in die Degeneration zwingen, wichtiger, wenn nicht der Knackpunkt, den Laskas LSR-Projekt nicht erfaßt hat, ist die teuflische Dynamik von sich auflösender Panzerung („Aufklärung“, „Emanzipation“) und Orgasmusangst („sadistisches Über-Ich“).
Dieser Mechanismus ist nicht neu, also nicht spezifisch für die europäische „Emanzipationsbewegung“, sondern kennzeichnend für die gesamte Entwicklung „Saharasias“, das über die matristischen Völker genauso hergefallen ist, wie Reich es in Der triebhafte Charakter im Verhältnis zwischen Kindern und „asozialen“ Eltern zeigt. Oder man lese die Bibel oder den Koran: diese Mischung aus triebhafter Geilheit und einem sadistischen Über-Ich. Oder nehmen wir das poststalinistische Rußland:
Der gesamte natioalbolschewistische, antisemitische und „reaktionär-konservativ-revolutionäre“ Diskurs in Rußland ist auf eine verquere Art und Weise sexualökonomisch. Eine wilde Mischung aus russischen sexistischen Machosprüchen; Aussagen, die selbst für Streichers Stürmer untragbar gewesen wären („ich träume ständig davon, Jüdinnen zu vergewaltigen und dann abzuknallen“); verblüffende geradezu charakteranalytische Einsichten in die eigene Pathologie; und Aussagen, die wie schlechte Karikaturen der Reichschen Orgasmustheorie wirken (Koenen/Hielscher: Die schwarze Front, Reinbek 1991). Kurz: es ist wie in Reichs Beschreibung seiner schizophrenen Patientin: alles, was normalerweise abgepanzert ist, kommt wild und unkontrolliert nach oben. Rußland war schon immer so, siehe nur Rasputin oder Pasternaks Doktor Schiwago. Es ist ja auch interessant, daß Reich praktisch in Rußland (der West-Ukraine) aufgewachsen ist.
Warum gerade Rußland. Nun, in Japan ist es ganz ähnlich, diese „unvermischte Mischung“ aus matristischer Sexualökonomie und saharasischer Sexualparanoia. Hängt wohl damit zusammen, daß beide Länder direkt an Saharasia angrenzen, aber wegen dem Klima, bzw. der Insellage lange unberührt blieben, um dann verhältnismäßig spät von Saharasia unterworfen zu werden: Ergebnis war eine chaotische Abpanzerung und ein „triebhafter Charakter“. In Europa und China hingegen haben wir den triebgehemmten Charakter vor uns.
Ich bringe diese doch recht brüchige „Empirie“ nicht etwa als Beleg für meine Argumentation, sondern einzig und allein um meine Argumentation deutlicher, farbiger, dreidimensionaler zu machen. Meine vorherigen Beispiele waren das katholische Italien vs. das protestantische Skandinavien und Süd- vs. Nordindien.
DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 7. Der Christusmord nach Markus / Markusevangelium (6,1-11,19) (Teil 1)
14. Juli 2022DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 4. Der Christusmord nach Matthäus / Matthäusevangelium (16,21-18,35) (Teil 2)
25. Mai 2022Orgonomie und Metaphysik (Teil 56)
2. Mai 2022In einem Editorial von Nervenheilkunde wurde 2005 gezeigt, daß das Gerede über das „Gott-Gen“ pseudowissenschaftlicher Unsinn ist (Spitzer: Das Gott-Gen. Nervenheilkunde 24(6):457-462). Was die statistisch belegten gesundheitlichen Vorteile einer aktiven Religionsausübung betrifft, wird darauf hingewiesen, daß die Erhebungen in erster Linie den Kirchgang messen. Es geht also bei der Religion weniger um die „genetische Steuerung“ von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin oder gar um die individuelle „Spiritualität“, sondern um das gesellschaftliche Zusammenleben: es geht um soziale Normen und Bindungen und die Stiftung von Identität. Man kann hinzufügen: es geht nicht um „höhere Welten“, sondern um unser Dasein als Herdentiere.
Der gemeinsame „Glaube“ fördert die Kohäsion der Horde von Homo sapiens (und damit das Wohlbefinden der einzelnen Menschentiere). Das Editorial fährt fort:
Eine Untersuchung von Roes und Raymond zu den Korrelationen geographischer Bedingungen der Existenz von Gesellschaften und religiösen Einstellungen scheint dies zu bestätigen: Wo wenig Wasser ist, muß man sparsam mit dieser Ressource umgehen, weswegen strengere Regeln gebraucht werden, die am besten durch strengere Götter implementiert werden. Je kärglicher das Wasser, desto strenger die Götter, lautet die Voraussage der Autoren, die sie anhand kulturvergleichender Daten zu belegen suchen.
Roes L., M. Raymond: „Belief in Moralizing Gods“, Evolution and Human Behavior, 2003, 24:126-35 – eine der zahllosen unabhängigen Belege für James DeMeos Saharasia-Theorie.
In einer Studie aus dem Jahre 2007 hat der Psychologe Brad Bushman zusammen mit seinen Kollegen von der University of Michigan gezeigt, daß Menschen desto aggressiver waren, je unverholener „Gott“ Gewalt in seinen „Offenbarungen“ sanktioniert (Experiment: Macht Bibellesen aggressiv? https://www.pro-medienmagazin.de/experiment-macht-bibellesen-aggressiv/). Untersucht wurden eine fast durchgehend „gläubige“ Studentengruppe in Utah und eine überwiegend „atheistische“ in Amsterdam. Den Teilnehmern wurde eine kaum bekannte gewalttätige Geschichte aus dem Alten Testament präsentiert, wobei der einen Hälfte erklärt wurde, dieser Abschnitt stamme aus der Bibel, der anderen Hälfte, er sei einer Schriftrolle entnommen, die von Archäologen ausgegraben wurde. Diese beiden Gruppen wurden wiederum zweigeteilt: bei einer Hälfte enthielt der Abschnitt einen Vers, in dem Gott zu Mord und Todschlag aufforderte. Die Teilnehmer spielten dann in Paaren ein Spiel, mit dem die Aggression gemessen werden konnte. Die amerikanischen Studenten waren aggressiver, wenn sie glaubten, die Geschichte stamme aus der Bibel und sie waren noch aggressiver, wenn der Vers enthalten war, in dem „Gott“ Gewalt ausdrücklich forderte. Bei den überwiegend „atheistischen“ Studenten aus den Niederlanden war der angebliche Ursprung der Passage nicht so wichtig, doch waren sie trotzdem aggressiver, wenn sie den besagten Vers enthielt.
„Gott“ ist in diesem Zusammenhang nichts anderes als das „Über-Ich“, der psychische Aspekt unserer Panzerung, die unsere irrationale Gewalttätigkeit in Schach hält. Entsprechend haben auch Religionen durchaus eine rationale Funktion. Das verkehrt sich ins Gegenteil, wenn in den „Offenbarungen Gottes“ fast durchgängig zum „Heiligen Krieg“ aufgerufen wird – wie es im Gegensatz zu allen anderen Heiligen Schriften im Koran geschieht. Aus rationaler Sicht hat der Islam kein Recht, für sich das „Grundrecht“ der „Religionsfreiheit“ in Anspruch zu nehmen.
Daß Gott wirklich nur Ausfluß der gesellschaftlichen Verhältnisse ist, zeigen Jordan Grafman (National Institute of Neurological Disorders and Stroke in Bethesda, Maryland) et al. Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRI) konnte gezeigt werden, auf welche Hirnareale bestimmte religiöse Gedanken zurückgehen. Es erwies sich erneut, daß es keinen „God Spot“ gibt, also kein Hirnareal, das spezifisch für Religion zuständig ist. Vielmehr zeigen religiöse Überlegungen die gleichen Erregungsmuster wie ganz weltliche Gedanken. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Gedanke an Gott in nichts vom Gedanken an eine Romanfigur, eine historische Persönlichkeit oder etwa an einen Star, dem man nie begegnet ist (Hsu: Scientists See God on the Brain. https://www.livescience.com/3366-scientists-god-brain.html).
„Gott im Gehirn“ wird durch das berühmte Fresko Michelangelos auf wunderbare Weise illustriert: Gott „ist im Gehirn“ umgeben von „Hirngespinsten“, Adam hat eine „Vision“.
Für Reich ist „Gott“ etwas anderes: das Gefühl der Erstrahlung im Bauch, das wir haben, wenn wir verliebt sind oder bei anderen Anlässen, in denen wir wirklich in Kontakt mit unserem Kern und dem uns umgebenden Orgonenergie-Ozean stehen.
Der Monotheismus konnte sich nur im Zentrum Saharasias entwickeln, wo mit der wachsenden Ver-Wüstung die atmosphärische Selbstregulation zusammenbrach und es entsprechende überwältigende atmosphärische Phänomene gab. In der übrigen Welt, etwa in Griechenland, herrschte weiterhin der Polytheismus vor, der nichts anderes ist als eine Projektion des Gefühlslebens des Menschen. Die Götter des Olymp sind im Unterschied zu Jahwe keine moralischen Instanzen, sondern ganz im Gegenteil, wieder psychoanalytisch ausgedrückt, die widerstreitenden Strebungen des „Es“. Der Altphilologe Robert Hübner schreibt zu dieser Glaubenswelt:
Oft hat man den Eindruck, daß die Unsterblichen nichts anderes sind als personifizierte Kräfte, Gefühle, Handlungsmöglichkeiten oder Eigenschaften des Menschen; wenn diese in ihrer stärksten Ausprägung – von intensivem Erleben begleitet – auftreten, werden sie als göttlich empfunden. (…) Diese Ausprägung des Göttlichen wird mit Ehrfurcht betrachtet: man besitzt in jenen Zeiten die Bescheidenheit, erstaunliche Energieausbrüche nicht ohne weiteres der eigenen Kraft zuzuschreiben. Es ist klar, daß diese Götter keines „Glaubens“ bedürfen: jeder erfährt sie an sich selbst ganz unmittelbar. (…) Niemand kann aber je alle inneren und äußeren Kräfte überschauen und beherrschen. Daher gibt es auch Furcht vor den Göttern. Dann werden sie als vom Menschen nicht lenkbare Wesen empfunden. Der Einzelne bleibt im Rahmen dieser Götterwelt im Grunde auf sich selbst gestellt. Das erfüllt ihn mit Stolz – aber auch mit Gefühlen der Unsicherheit und Verlassenheit. (Hübner: Elemente einer Selbstbiographie, Berlin: Edition Marco/Verlag Arno Nickel, 2015, S. 68)
Hier dreht sich alles, man möchte sagen „animalisch“, um die eigenen orgonotischen Impulse und entsprechend um das eigene Fortkommen, die eigene Familie, das eigene Volk. Universalistische Gedanken, eine allumfassende Feindesliebe und Fanatismus in „Glaubensdingen“, wie sie dem Judentum eigen sind, sind polytheistischen Völkern, wie den antiken Griechen, den Indern, Chinesen und Japanern wesensfremd.
Der Sikh und der Moslem stehen jeweils am Ende einer langen Entwicklung dieser beiden Traditionsstränge. Beispielsweise hat der Islam den Anspruch den Universalismus des Judentums zu vollenden, indem er dezidiert „nichtvölkisch“ ist. Kurioserweise hat er aber das altertümliche Stammesdenken weiter verschärft, indem er das Heil an die Mitgliedschaft in der „Umma“ (der Glaubensgemeinschaft, die idealerweise auch eine staatspolitische Gemeinschaft ist) bindet, während im Judentum jeder (auch Nichtjuden!) des Heils sicher ist, solange er ein gottgefälliges Leben führt. Nur Masochisten können überflüssigerweise zum Judentum übertreten und sich all den priesterlichen Regeln unterwerfen! Beim Islam ist es ebenfalls so, daß nicht alle Menschen zum Islam übertreten müssen – aber mit einer grundlegend anderen Implikation: Hauptsache, die Scharia gilt uneingeschränkt; die Ungläubigen sollen gar nicht alle bekehrt werden, sondern eine gewisse Anzahl hat den Moslems als weitgehend rechtlose Sklaven zu dienen.
Der Islam hat auch den Anspruch den „Polytheismus“ des Christentums (doppelte Natur Jesu, Dreieinigkeit, Maria und die Heiligen) zu überwinden und wird dadurch zu einer patriarchalen Gesetzesreligion, in der keinerlei Platz mehr für Selbststeuerung ist. Er übernimmt also das Schlechteste der beiden Traditionen: die Rücksichtslosigkeit und Amoral der Polytheisten, die nur das Eigene kennen, daß gegen das Fremde durchgesetzt werden muß, und die patriarchale Außensteuerung der Monotheisten. Die Abpanzerung ist total.
Der Mohammedanismus lastet wie ein furchtbarer Fluch auf seinen Verehrern! Nebst dem fanatischen Wahnsinn, der in einem Menschen so gefährlich ist, wie Wasserscheue in einem Hund, diese beängstigende fatalistische Gleichgültigkeit. Die Auswirkungen sind in vielen Ländern offensichtlich: leichtsinnige und sorglose Angewohnheiten, schlampige Ackerbaumethoden, schwerfälliges Wirtschaften und Unsicherheit des Eigentums herrschen überall da, wo die Nachfolger des Propheten regieren oder leben. Eine erniedrigende Sinnlichkeit beraubt das Leben seiner Würde und Größe, nebst seiner Ehre und Unantastbarkeit. Die Tatsache, daß nach mohammedanischem Gesetz jede Frau einem Mann als dessen absoluter Besitz eigen sein muß, sei es als Kind, als Ehefrau oder als Geliebte, schiebt die endgültige Ausrottung der Sklaverei zwingend solange hinaus bis der islamische Glaube aufgehört hat, bei den Menschen eine bestimmende Macht zu sein. Einzelne Moslems mögen großartige Qualitäten aufweisen, aber der Einfluß der Religion lähmt die gesellschaftliche Entwicklung derer, die ihr nachfolgen. Es gibt keine rückschrittlichere Kraft in der Welt. (Winston Churchill: The River War, 1899)