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Die Stimulierung des Vagusnervs

23. September 2016

In Psychology Today ist zu lesen, daß Entzündungen oft die Antwort des Organismus auf Streß seien. Statt Medikation sei die Erhöhung des „vagischen Tonus“ eine Option, etwa durch Yoga und Meditation oder durch die Implantation von Geräten, die den Vagusnerv ständig stimulieren.

1921 entdeckte der deutscher Physiologe Otto Loewi, daß Stimulation des Nervus vagus eine Reduktion der Herzfrequenz verursacht, indem er die Freisetzung eines Stoffes auslöst, den Loewi „Vagusstoff“ nannte. Der Vagusstoff wurde später als Acetylcholin identifiziert, der erste Neurotransmitter überhaupt, den Wissenschaftlern identifiziert haben.
Der Vagusstoff (Acetylcholin) ist wie ein Beruhigungsmittel, das man einfach sich selbst verabreichen kann, indem man ein paar tiefe Atemzüge mit langem Ausatmen macht. Das bewußte Erschließen der Kraft deines Vagusnervs kann einen Zustand der inneren Ruhe erzeugen und dabei den Entzündungs-Reflex zähmen. (…)
Ein gesunder Vagotonus wird durch einen leichten Anstieg der Herzfrequenz beim Einatmen angezeigt und eine Abnahme der Herzfrequenz beim Ausatmen. Tiefe Zwerchfellatmung – mit einem langen, langsamen Ausatmen – ist der Schlüssel, um den Vagusnerv zu stimulieren und die Herzfrequenz sowie den Blutdruck zu verlangsamen, vor allem bei Zeiten des Leistungsdrucks.
Ein höherer Index des Vagotonus ist mit körperlichem und psychischem Wohlbefinden verbunden. Umgekehrt geht ein niedriger Index des Vagotonus mit Entzündungen einher, Depression, negativen Stimmungen, Einsamkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Mit derartigen Erkenntnissen und Erläuterungen ist die moderne Medizin wieder da, wo Reich in den 1920er Jahren mit der Entwicklung der medizinischen Orgonomie angefangen hat. Reichs Ansatz zur Bekämpfung der chronischen Sympathikotonie war die charakteranalytische Vegetotherapie (psychiatrische Orgontherapie) und später der Einsatz des Orgonenergie-Akkumulators (physikalische Orgontherapie). Das mechanische Äquivalent heute ist die direkte Stimulierung des Vagusnervs mittels eines kleinen unter die Haut implantierten „Schrittmachers“. Problem mit dieser neuen „bioelektronischen Medizin“, und übrigens auch mit den erwähnten „Yoga und Meditation“, ist, daß diese Interventionen nur oberflächlich wirken und der alte Zustand rasch wiedekehrt, wenn sie eingestellt werden.

Die Hoffnungen sind groß, daß die Nervenstimulation die kostspielige und nebenwirkungsreiche Medikation bei rheumatischer Arthritis, Parkinson, Morbus Chron und Alzheimer ersetzen könnte. Wie weit wären wir, wenn man vor 70 Jahren die medizinische Orgonomie unterstützt hätte, statt dem verbrecherischen Irrweg des Verabreichens giftiger Substanzen!

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 4.b.

14. März 2016

orgonometrieteil12

1. Zusammenfassung

2. Die Hauptgleichung

3. Reichs „Freudo-Marxismus“

4. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

a. Die Atemsperre

b. Wahrnehmung und Bewußtsein

Die Falle verlassen!

29. August 2014

Panzerung kann man durchaus mit einer Art „Amputation“ vergleichen: wir haben ganze Bereiche unseres Körpers abgespalten, entsprechend erstarrt und zerstückelt ist unser Innenleben. Das spiegelt sich zweifellos auch in der neuronalen Struktur unseres Gehirns wider. Wir sind, mechanistisch ausgedrückt, sozusagen hoffnungslos „falsch verdrahtet“.

Neurologen aus den USA berichten jedoch über den Fall eines 56jährigen Mannes, dem vor 35 Jahren die rechte Hand amputiert worden war. Während dieser dreieinhalb Jahrzehnte wurde die betreffende Hirnregion anderweitig genutzt, doch offenbar kann sich dieses Areal nach der Transplantation einer neuen Hand seiner alten Funktion erinnern und von neuem beispielsweise dem Tastsinn dienen.

Schon allein die Erkenntnis, daß das Gehirn die Umstrukturierung während all der Zeit ohne Hand wieder rückgängig zu machen scheint, ist bemerkenswert, erklärt [Scott Frey von der Universität von Oregon in Eugene]. Für noch erstaunlicher hält er indes die Tatsache, daß dieser Vorgang eintritt, obwohl das Gehirn des Patienten zum Unfallzeitpunkt schon voll entwickelt war. Die Ergebnisse seien somit sehr bedeutsam für das Verständnis der Flexibilität des Gehirns bei Erwachsenen und in der Neurorehabilitation.

Das menschliche Protoplasma erstarrt nicht unwiderruflich, sondern bleibt bis ins hohe Alter erstaunlich flexibel und anpassungsfähig. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, daß wir bis zum Zeitpunkt unseres Todes die Möglichkeit haben, uns mit Hilfe der Orgontherapie zu verändern und zu erneuern: wir sind durch die Panzerung nicht unwiderruflich verstümmelt.

Eine Fallstudie der Johns Hopkins University (Daniel Dilks et al.) über einen Patienten, der infolge eines Schlaganfalls teilweise erblindet war, deutet darauf hin, daß das Gehirn von Erwachsenen genauso formbar ist, d.h. neue Nervenbahnen bilden kann, wie das von Kindern.

Der Schlaganfall hatte einige Nervenbahnen geschädigt, die die Information von den Augen zum visuellen Cortex im hinteren Teil des Gehirns übertragen. Als Folge war im oberen linken Teil des Gesichtsfeldes ein blinder Fleck entstanden. Tests zeigten jedoch, daß der vom Auge abgeschnittene Teil des visuellen Cortex auf Bildinformationen anspricht, die vom unteren linken Gesichtsfeld kommen. Etwas, was bei Erwachsenen nach der gängigen Theorie gar nicht auftreten kann, weil alles sozusagen bereits fest und unveränderbar „verschaltet“ ist. Schon vorher hatten Forscher berichtet, daß bei „erwachsenen“ Mäusen Neuronen im Gehirn nachwachsen können.

Diese Forschungsergebnisse deuten erneut darauf hin, daß die orgontherapeutische „Umstrukturierung“ des Charakters mit dem Ziel einen neurotischen, d.h. „unveränderbar verschalteten“, Charakter in einen lebendigen, einen Genitalen Charakter umzuwandeln, eine reale Möglichkeit ist. Es besteht keinerlei Grund für einen therapeutischen Nihilismus, der sich teilweise auf Reich beruft („Krumm gewachsene Bäume kann man nicht wieder geraderichten!“), der aber nichts anderes ist als Ausdruck von Lebensfeindlichkeit. Wer nicht an die eigene Veränderung glaubt, soll von den „Kindern der Zukunft“ gefälligst schweigen!

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Die Funktion des Orgasmus (Teil 1)

16. Juli 2014

Das folgende ist eine Vertiefung von Fickende Gehirne.

Alte Sexualmoral und moderne „Esoterik“ töten, da sie die organismische Pulsation unterbinden und dadurch verhindern, daß die Gewebe, insbesondere im Beckenbereich, ständig von frischen Sekreten um- und durchspült werden. Enthaltsamkeit ist hochgradig unhygienisch. Das gilt insbesondere für Frauen, aber auch Männer sind betroffen, wie 2003 eine australische Studie über Prostatakrebs zeigte.

Ein Team unter Prof. Graham Giles vom Cancer Council Victoria verglich die Sexualpraktiken von 1079 Prostatakrebs-Patienten mit denen von 1259 gesunden Männern. Wer vom 2. bis 4. Lebensjahrzehnt öfter als fünf mal pro Woche ejakuliert, senkt diesen Ergebnissen zufolge sein Risiko für Prostatakrebs um ein Drittel. Giles geht davon aus, daß häufiges Ejakulieren den Rückstau der mit chemisch hochaktiven Substanzen überladenen und deshalb möglicherweise karzinogenen Samenflüssigkeit verhindert. Der gesundheitsfördernde Effekt häufigen Ejakulierens sei mit der Senkung des Brustkrebsrisikos durch Stillen vergleichbar.

Ein Jahr später wurde dieses Ergebnis durch eine amerikanische Studie mit mehr als 30 000 Probanden in vollem Umfang bestätigt.

Der gleiche Chemiecocktail, der Männern schadet, ist für das Wohlbefinden von Frauen unerläßlich, da das Sperma antidepressiv wirkende Hormone und Wachstumsfaktoren enthält, die von der Schleimhaut der Vagina resorbiert werden.

2002 veröffentlichte ein Team um den Psychologen Gordon Gallup (State University of New York) eine Studie an 293 College-Studentinnen, die einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Kondomen und der Häufigkeit von depressiven Stimmungen (und sogar Selbstmordversuchen) bei jungen Frauen nachwies. Junge Frauen, die ohne Kondom Geschlechtsverkehr hatten, litten signifikant seltener an Depressionen. Auch seltener Geschlechtsverkehr hatte negativen Einfluß auf die Stimmungslage. Die Depressionen nahmen mit längerer Enthaltsamkeit deutlich zu.

David Greening, der an der privaten Fruchtbarkeitsklinik Sydney IVF in Australien forscht, machte 2009 seine Studie zur Spermaqualität publik. Er hatte 118 Probanden mit schlechter Spermaqualität zu täglichem Geschlechtsverkehr aufgefordert. Bei 81 Prozent der Studienteilnehmer ging die Zahl der beschädigten Spermien nach sieben Tagen um 12 Prozent zurück.

Entsprechend fordert Greening Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zu besonders häufigem Geschlechtsverkehr auf. Bezeichnenderweise rieten Fortpflanzungsmediziner bisher eher zu längerer Abstinenz, damit sich ausreichend Sperma sammelt.

Regelmäßiger Geschlechtsverkehr hat ganz allgemein eine positive Auswirkung auf das kardiovaskuläre System und die Immunabwehr. Eine sich über 10 Jahre hinziehende Langzeitstudie mit 2500 Männern zwischen 45 und 59, die von Wissenschaftlern der britischen University of Bristol und der nordirischen Queen’s University of Belfast durchgeführt wurde, zeigt, daß ein aktives Sexualleben die Gesundheit des Mannes fördert und ihn vor Schnupfen, Krebs, Schlaganfällen und vielen anderen Leiden schützt. Bei 3 bis 4 Geschlechtsakten pro Woche sinke beispielsweise das Risiko eines Herzinfarkts um die Hälfte. Zudem sei Geschlechtsverkehr ein wirksames Schmerzmittel. Beim Sex ausgeschüttete Hormone würden bei Gelenk- und Kopfschmerzen helfen. Zusätzlich stärken sie das Immunsystem, schützen vor Arterienverkalkung und Osteoporose.

Forscher von der Wilkes University in Wilkes-Barre, Pennsylvania konnten zeigen, daß Leute, die ein- oder zweimal pro Woche Geschlechtsverkehr haben, ihr Immunsystem stärken. Das ermittelten sie über die Konzentration bestimmter Antikörper im Speichel. Deutlich mehr oder aber weniger Geschlechtsverkehr reduzierte die Menge an Antikörpern.

Im Anschluß daran haben Forscher der Technischen Hochschule Zürich in einer Studie herausgefunden, daß sich regelmäßiger Geschlechtsverkehr positiv auf das Immunsystem auswirkt. Ideal sei zwei- bis dreimal pro Woche. Sowohl eine höhere als auch eine niedrigere Frequenz macht den positiven Effekt zunichte.

Weder eine ungezügelte Sexsucht noch die mancherorts propagierte Enthaltsamkeit haben sich als vorteilhaft erwiesen.

Bei den Probanden erhöhte sich unmittelbar nach dem Orgasmus die Konzentration von „Killerzellen“ im Blut auf das Doppelte.

Die Auswirkung auf das Immunsystem konnte bisher aber nur bei Männern nachgewiesen werden.

1976 hat eine Studie an israelischen Frauen zwischen 40 und 60 den Zusammenhang zwischen Frigidität und Herzerkrankungen beleuchtet. Dazu wurden 100 Frauen, die wegen einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, über ihr Sexualleben befragt und das mit einer Kontrollgruppe von 100 Frauen verglichen, die aus anderen Gründen im Krankenhaus lagen. Frigidität und sexuelle Frustration (vor allem wegen Ejaculatio praecox oder Impotenz des Ehemannes) fanden sich bei 65% der Herzpatienten, aber nur bei 24% der Kontrollgruppe. Außerdem hatten die Wechseljahre bei den Herzpatienten früher eingesetzt.

Ein reges Geschlechtsleben sorgt für ein längeres Leben. So meint der amerikanische Forscher Michael Roizen, daß ein Mann, der 350 Orgasmen pro Jahr hat, etwa vier Jahre länger lebt und sich dabei acht Jahre jünger fühlt, als der durchschnittliche Geschlechtsgenosse, der nur 81 Orgasmen hat. 700 (sic!) Orgasmen würden die Lebenszeit sogar um acht Jahre verlängern.

Der Neuropsychologe David Weeks vom Royal Edinburgh Hospital in Schottland kam nach der Untersuchung von 3500 Personen zu dem Ergebnis, daß regelmäßiger Geschlechtsverkehr, d.h. mindestens dreimal pro Woche, die Menschen um durchschnittlich 10 Jahre jünger aussehen läßt. Er führt das auf die Aktivierung des Wachstumshorms Somatotropin zurück, das das Bindegewebe verjüngt. Der Effekt ist desto größer, je mehr die Menschen im Geschlechtsleben auch emotional befriedigt sind.

Und immer so weiter, Studie auf Studie… Beispielsweise könnte man ausführen, daß nach dem Orgasmus bei den Partnern das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet wird und zu einer wohligen Entspannung und erholsamem Schlaf führt. Die ausgeschütteten Endorphine wirken wie ein Schmerzmittel, sorgen Depressionen und Angststörungen vor und verhindern Fettsucht, weil sie Freßattacken verhindern.

Tatsächlich kann man an der Adipositas den zentralen Punkt festmachen: die überschüssige Orgonenergie, die nicht über den Orgasmus abgeführt wird („Befriedigung“), wird in jedem Fall anders reguliert – mit verheerenden Folgen. Kirsi Pietiläinen von der Universität Helsinki und ihre Kollegen haben festgestellt, daß Übergewicht zu einer Beeinträchtigung der Zellkraftwerke, den Mitochondrien führt: der Körper verliert an Energie.

Dadurch werden Nahrungsfette und andere Nährstoffe sehr viel weniger effizient verbrannt (…). Gleichzeitig entstehen größere Mengen an ungesunden Nebenprodukten – ähnlich wie bei einem schlecht laufenden Automotor, der zu viele Abgase produziert. Die Folgen sind die typischen gesundheitlichen Probleme bei Übergewicht, wie etwa eine Fettleber, hohe Entzündungswerte und Störungen im Zuckerstoffwechsel.

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