Posts Tagged ‘Spaltung’

Schizophrenie, Wüstenbildung, Überlagerung und Panzerungsgenese (Teil 2)

13. Januar 2025

Wie angedeutet, spekuliert Reich im letzten Kapitel von Die kosmische Überlagerung über die Ursprünge der Panzerung des Menschen. Die Störung der Integration aller biologischen Funktionen könnte eingetreten sein, als der Mensch seine Aufmerksamkeit erstmals auf sich selbst gerichtet habe, was mit einem verwirrten Erschrecken einherging. Reich führt das Descartsche „Cogito, ergo sum“, den Schluß von der Denkfähigkeit auf die eigene Existenz, an und verweist auf den Schrecken, der den Menschen noch immer überkommt, wenn er intensiv nachdenkt, so als erinnere ihn diese Tätigkeit an die besagte existentielle Urkrise, bei der Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis sein einheitliches Funktionieren zerstörten, er sozusagen des Paradieses verlustig wurde und den Garten Eden verlassen mußte.

Das sind Überlegungen, die von seinen Forschungen über Schizophrenie im letzten Kapitel von Charakteranalyse, wo es um die Spaltung zwischen Wahrnehmung und Erregung ging, beeinflußt worden sind. Reich zufolge ist die schizophrene Spaltung eng mit dem Ursprung der Panzerung verknüpft, weil hier im Vorgang der Selbstwahrnehmung die Erregung durch die Wahrnehmung gestört wird, indem die Aufmerksamkeit auf das eigene Ich gerichtet wird und es dergestalt zu einer Art unnatürlichem „Rückstau“ kommt. Der „Flow“ hört auf und die Panzerung setzt ein. Das ist ungefähr so, als würdest du dich unvermittelt beobachtet fühlen und könntest dich deshalb nicht mehr unbefangen und natürlich bewegen, „nicht mehr frei atmen“. Es ist kein Zufall, daß insbesondere für Schizophrene die Aufmerksamkeit anderer eine einzige Tortur sein kann. Die Hölle sind, frei nach Sartre, ihre Mitmenschen!

Die Unbefangenheit hört auf und der „Krampf“ fängt an! Mich gemahnt das an Goethes Aussage, die Suche nach sich selbst sei etwas „Unedles“. Selbstreflektion hat etwas zutiefst Krankhaftes, Entartetes an sich. Zwar ist „Selbstreflektion“ an und für sich lobenswert, aber es ist wie beim Sportübungen – man funktioniert nur gut, „ist bei der Sache“, „ist man selbst“, wenn man sich selbst vergißt und „selbstvergessen“ ganz im Flow ist. Sobald man seine Aufmerksamkeit auf sich selbst richtet (etwa weil man sich beobachtet fühlt), beginnt man zu stolpern und wird unbeholfen, d.h. beginnt gepanzert zu funktionieren. Es ist wie beim sprichwörtlichen Tausendfüßler, der anfängt über die eigenen Beine zu stolpern, sobald er seine Aufmerksamkeit darauf richtet, wie genau er seine „Füße“ bewegen muß, um nicht zu stolpern. Mit anderen Worten, man ist anfangs seiner selbst sicher und handelt dementsprechend; etwas was sofort zerstört wird, wenn man darüber „nach-denkt“. Es war Stirner, der sagte, daß man nicht in seinen Gedanken ist, seinen „Hirngespinsten“, sondern zwischen seinen Gedanken, d.h. wenn man nicht nach-denkt, sondern schlichtweg ist.

Hier sei mir die Zwischenbemerkung erlaubt, daß der Zusammenhang zwischen dem Gefühl des Beobachtetwerdens und dem eigenen „Verkrampfen“ auch ein entscheidendes Moment der medizinischen Orgontherapie ist. Zwar könnte man ein Gutteil dessen, was in einer Orgontherapiesitzung auf der Matratze passiert, auch allein zu Hause machen, aber trotzdem ist die Anwesenheit des beobachtenden Therapeuten das alles entscheidende Element: Erst durch das belastende Gefühl beobachtet zu werden und durch die ständige Aufforderung sich selbst zu beobachten, wird die Panzerung und ihre tiefste Ursache, d.h. der „Panzerungsmechanismus“ wirklich angesprochen. Ohne dieses Element sind das alles nur mechanische Übungen!

In Kontakt bleiben mit der Realität / Wandbild oder Graffiti?

22. Juli 2020


Der Wahnsinn beschleunigt sich.

In Kontakt bleiben mit der Realität

Wandbild oder Graffiti?

David Holbrook, M.D.: ÜBER SPALTUNG

3. September 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Über Spaltung

 

Über Spaltung

26. April 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Über Spaltung

 

Zum gegenwärtigen Sexualchaos

10. September 2018

Oben haben wir die psychosomatische Gleichung: Bioenergie – Psyche – Soma. Die „Psyche“ ist das einheitliche Funktionieren des Organismus. Unter „Soma“ subsumiert man die unzähligen Teilfunktionen (Leber, Milz, Herz, Lunge, etc.).

Die vom „einheitlichen“ Mystizismus geprägte autoritäre Gesellschaft war von der Spaltung zwischen Liebe (Psyche) und Sex (Soma) geprägt. Die erstere war „platonisch“ und bestimmte das Leben, der letztere wurde heimlich im Bordell ausgelebt.

Heute in der zersplitterten antiautoritären Gesellschaft gibt es diese Spaltung natürlich immer noch, nur verlagerte sich hier der öffentliche Schwerpunkt ganz auf den Sex und damit auf nebensächliche Teilfunktionen, d.h. es kam zu einer allumfassenden Zersplitterung. Beispiele: Sexualratgeber, die um alle möglichen und unmöglichen prägenitalen Verlustierungen kreisen, und Pornographie, die ungefähr so anregend ist, wie beim Sezieren im Anatomiekurs zuschauen zu müssen.

Die linke Gesellschaft versucht mit einem bestimmten „linken“, d.h. verkopften Mystizismus die verlorene Einheit, die dieser mechanistischen Gesellschaftsformation doch so wesensfern ist, durch die Genderideologie und das Aufheben aller Spaltungen aufzuheben. Um was es geht, sieht man etwa anhand des Chemnitzer Konzerts zur Feier der Ermordung eines weiteren Deutschen: „ich fick dich grün und blau, trete dir in den Bauch und esse dann die Fehlgeburt“ wird auf der Bühne gesungen und unten schwenken begeisterte Party People Fahnen mit dem Friedenssymbol und Liebesparolen.

Die beiden Bedrückungen (Teil 1)

24. Mai 2017

Der Westen endet in Spaltung und Zerfall. Ursprünglich war der Westen, so wie wir ihn heute kennen, darauf ausgerichtet, parlamentarische Rechtsstaaten mit freien Marktwirtschaften aufzurichten, in denen die Menschen frei sind von den beiden Bedrückungen der Vergangenheit: Clans (Stände, Gilden, Landsmannschaften, etc.) nahmen dir jede Freiheit, bestimmten bis in die letzten Details was und wie du arbeitest und wen und wie die liebst; eine feudalistische bzw. absolutistische Obrigkeit terrorisierte dich auf eine Weise, daß du ohne Rechtssicherheit nur ängstlich gedrückt durchs „Leben“ schleichen kannst.

Die Befreiung von solchen Zuständen, d.h. der Wegfall der gesellschaftlichen Panzerung, ging einher mit einer ungeheuren Steigung der orgonotischen Ladung in den Individuen. Diese führte fast zwangsläufig zur Orgasmustheorie und zur Orgonomie, die ohne diese gesellschaftlichen Entwicklungen undenkbar gewesen wären. Doch leider ertragen die Menschen diese erhöhte Spannung nicht und flüchten in Psychopharmaka und Drogen. Es gibt heute so gut wie niemanden mehr, der nicht auf die eine oder andere Weise auf Droge ist, um die orgonotische Erregung einzudämmen. Und mit jedem Jahr wird es schlimmer. Die bioenergetische Überforderung führt auch zu einer erschreckenden Vereinzelung. Niemand grüßt dich mehr, was früher etwa auf dem Land schlichtweg undenkbar war, und Nachbarschaften gehören der Vergangenheit an. Es gibt kein „wir“ mehr, kein Volk, keine Einheit, sondern nur voneinander isolierte Legehennen. Alles, was bleibt, sind allenfalls hermetisch nach außen abgeschlossene Cliquen, die sich um obskure Perversionen und Sonderinteressen kristallisieren.

Les Brigandes besingen einen wichtigen Aspekt des heutigen Zerfalls:

https://www.youtube.com/watch?v=UAK9-vxfohE

Die nationale Cannabisierung
übersetzt von KH

Skandal im Gymnasium in der Pause
Man hat mir gepanschtes Haschisch untergejubelt
Ich daraufhin zusammengebrochen in die Krankenstation
Krank wegen dieser Schweinerei

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Lehrer sagen, dafür seien sie nicht zuständig
Der Verkauf von Shit unterliegt einem Abkommen
Der Rektor erlaubt den Handel
zur Ruhigstellung der ethnischen Gruppen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Der Rektor war genervt
die Droge wird vom Präfekten garantiert
der Präfekt sichert einwandfreien Stoff zu
Es gibt einen Fehler auf Seiten des Zolls

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Eltern der Schüler regen sich auf
sie bedrohen das Ministerium
Unseren Kindern steht gutes Cannabis zu
Wir werden nicht zulassen, daß sie Lilienblüten rauchen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Der Minister macht daraus eine Affäre
da sein Programm betroffen ist
Es gibt ein grundsätzliches Versagen
im Zentrum der nationalen Erziehung

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Man hat den Fehler oder die Illegalität aufgedeckt
aber die Dealer sind jetzt entlarvt
für die Politik ist das strategisch
man braucht die Droge, um die Goy zu kontrollieren
Ein Erlaß wird demnächst unterzeichnet
der wird schlechtes Shit für Schüler untersagen
Man kann keinen so miserablen Stoff rauchen
es gibt Korruption an höchster Stelle

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Selbst der Präsident geht nicht unbeschadet aus dieser Sache heraus
auf Grund einer alten Lieferung, die in Marokko ausgehandelt wurde
wir müßten alle nur biologisches Haschisch aus französischer Produktion rauchen
und nicht Schokolade aus der Zeit von Charles Pasqua [Anmerkung: Der Politiker Pasqua war strikt gegen arabische Einwanderung in den 70er und 80er Jahren. Also gab es damals weniger marokkanisches Haschisch, sondern die Jugend mußte sich mit Schokolade begnügen.]

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Es wird alles getan für den Pausen-Joint
Die Putzfrauen stellen den Cannabis-Handel sicher
man bekommt die Droge leichter als Zigaretten
selbst die diensthabenden Polizisten kiffen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Sache ist zugelassen, wenn man Grips hat
Das Cannabis steckt jeden in seine Tasche [zieht jeden in seinen Bann]
Das ist gut für die Moral, das lullt die Leute ein
Das ist mentales Aids, alle sind Charlie [d.h. amerikanisiert]

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Auffällig ist der Antisemitismus („Goy“), der bei Les Brigandes immer wieder durchscheint. Woher kommt er? Die vorkapitalistische Gesellschaft war derartig erstarrt, daß sie überlebensnotwenig eine Gruppe brauchte, die bestimmten Beschränkungen nicht unterworfen war. Das waren in Europa die Juden, die deshalb von Bischöfen und Fürsten geschützt wurden. Sie waren die einzigen, die beispielsweise problemlos, sagen wir mal, nach Kairo reisen konnten und dort in den jüdischen Gemeinden Strukturen vorfanden, mit denen man einen internationalen Handel aufbauen konnte. Selbst innerhalb Deutschlands: beispielsweise waren die Pferdehändler praktisch ausschließlich Juden, – die von den Bauern, die sich ständig übervorteilt fühlten, mit einem maßlosen Haß verfolgt wurden. Und was geschah, als die Nazis dieses „jüdische Problem“ nach Jahrhunderten „endlich“ beseitigt hatten. Die „befreiten“ Bauern beklagten sich Ende der 1930er Jahre bitter bei den Gauleitern, daß die ländliche Ökonomie am kollabieren war, weil ohne einen wohlorganisierten überregionalen Pferdehandel durch Leute, die etwas vom Metier verstanden, nichts lief.

Von jeher symbolisierten die Juden nicht zu Unrecht den Kapitalismus, die Moderne und vor allem die Globalisierung mit all ihren Schrecken. Antisemitismus ist dumm und unverzeihlich. Letztendlich ist er gegen die Orgonenergie selbst gerichtet, weil die Juden die Befreiung orgonotischer Funktionen („Liebe, Arbeit und Wissen“) symbolisieren.

Schizophrene vor dem Fernseher und auf dem Fahrrad

25. Oktober 2013

In der dritten Auflage der Charakteranalyse (1949) hat Reich dargestellt, daß Schizophrenie vor allem auf zwei Mechanismen beruht, die mit der Panzerung des okularen Segments, des „Augensegments“, zusammenhängen: die Trennung von Erregung und Wahrnehmung und die Ausweitung- und Ausdünnung des organismischen Orgonenergie-Feldes (der „Aura“).

Traditionellerweise wird Schizophrenie mit der Spaltung der Hirnareale in Zusammenhang gebracht, die Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle kontrollieren. John D. Gabrieli (Massachusetts Institute of Technology) et al. konnten jedoch zeigen, daß Schizophrenie damit einhergeht, daß die Teile des neuronalen Netzwerks, das mit der Selbstreflektion verknüpft ist, zu sehr miteinander verbunden sind. Durch die Überaktivierung dieses Systems verschwömmen die Grenzen zwischen der inneren und äußeren Realität. Schizophrene leiden unter der Unfähigkeit, ihre geistigen Ressourcen weg von inneren Gedanken und Gefühlen auf die Außenwelt zu richten. So ließen sich auch Halluzinationen und Verfolgungswahn erklären, da auf diese Weise neutrale Außenstimuli unverhältnismäßig bedeutsam erscheinen. Sind Gebiete des Gehirns aktiv, die normalerweise mit der Selbstreflektion verbunden sind, während der Betreffende beispielsweise eine Stimme im Fernsehen hört, kann es für ihn so wirken, als würde sich die Stimme direkt an ihn wenden.

Fast jeder Mensch in unserer Kultur leidet unter einer Energieblockade im Kopfbereich. Besonders ausgeprägt ist diese „okulare Panzerung“ in der Schizophrenie. Hier wird auch deutlich, daß sie weitgehend an die Stelle der Körperpanzerung tritt, was möglich ist, da gleichzeitig das Energieniveau des Körpers heruntergesetzt ist. Entsprechend ist es Ziel der Orgontherapie von Schizophrenen (und zunehmend auch von okular gepanzerten Menschen in der antiautoritären Gesellschaft), die Panzerung am Kopfende abzubauen und durch eine entsprechende Panzerung in den unteren Panzerungssegmenten zu ersetzen, was mit einem generellen Anstieg des Energiepegels einhergeht.

Forscher in München, Andrea Schmitt und Peter Falkai, haben nun in Studien untersucht, daß sportliche Aktivität (Radeln) bei Schizophrenen zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen führt. Auch die schizophrenie-typischen Symptome nehmen ab. Sie erklären das mit einer durch die sportlichen Aktivitäten verursachten Vergrößerung des Hippocampus, der bei Schizophren gewöhnlich verkleinert ist (ÄrzteZeitung).

Wie stets in der mechanistischen Wissenschaft stehen materielle Strukturen im Mittelpunkt, während energetische Überlegungen draußen vor bleiben. Von jeher wissen Orgontherapeuten, daß Sport, insbesondere Laufen und Radfahren, die Energie aus der okularen Blockierung befreit, das Energieniveau des Gesamtkörpers ansteigen läßt und die Energie durch aufgebaute zusätzliche Muskelmasse bindet.