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Diskussionsforum 2011: eine Nachlese (Teil 1)

30. August 2015

Am 13. März 2011 wurde auf BBC Radio 3 folgende Sendung über Reich gebracht:

http://www.bbc.co.uk/programmes/b00zddlm

Außerdem verwies ich auf den „orgonomischen“ Regisseur Jon East, der ein vierteiliges Drama über Summerhill gedreht hat, die man hier sehen kann:

https://vimeo.com/channels/194093

Robert machte auf zwei Nachrufe, einer zu Alexander Lowen von David Boadella, einer zu Eva Reich von ihrer Tochter Renata aufmerksam:

http://www.traumaheilung.ch/Literatur/literatur.html

Darauf merkte ich an, daß Boadella ein schlimmer Wirrkopf war. Zitat Boadella: „Wohingegen die späten Vegetotherapeuten den Charakter vernachlässigten, hat Lowen die ‚somatische‘ Analyse in seinen therapeutischen Ansatz zurückgebracht. Lowen glaubte sehr an den Wert der emotionalen Katharsis, die Entladung von starken Energien der muskulären Panzerung.“ (sic!)

Des weiteren verwies Robert auf folgendes „ohne Kommentar“: Reichian Growth Work. Melting the Blocks to Life and Love

http://homepage.ntlworld.com/n.totton/reichintro.htm

O. wies auf Wilhelm Reich, das Schreiben, meine Neurose und ich von Jan Decker hin, der wie folgt anfängt:

Das Schreiben entspringt einem neurotischen Bedürfnis, daran besteht gar kein Zweifel. Wer völlig ausgeglichen durch die Welt geht − und das ist doch ein wünschenswerter Zustand − wird nicht zu Papier und Feder greifen, um seine inneren Konflikte auszugleichen. Daß Schreiben heute im Kontext einer für neurotische Zustände anfälligen Gesellschaft stattfindet, macht das Schreibbedürfnis nicht schlechter oder besser. Es richtet sich nicht primär nach der jeweiligen Gesellschaft, in der es stattfindet, eher sucht es in jeder Gesellschaft seine eigenen kanalisierten Wege. Einen Roman der Finanzkrise wird es solange nicht geben, bis ein Schriftsteller sich an diesem Stoff entzündet − und das ist keine Frage der Wahrscheinlichkeit, sondern eher der Unwahrscheinlichkeit.

Klicke, um auf jan-decker-wilhelm-reich-das-schreiben-meine-neurose-und-ich.pdf zuzugreifen

Dazu Peters Kommentar 2015: Diese Leute mögen sich noch so sehr auf Reich berufen, letztendlich sind es doch Freudianer. Alles wird bei ihnen zu einer Kompensation, Reaktionsbildung, Sublimierung, Ersatzhandlung, d.h. Ausdruck der Panzerung. Beispielsweise das Schreiben ist nie einfach nur Ausdruck der Lebensenergie. Offenbar ist für sie der ungepanzerte Mensch nur ein sich lustvoll räkelndes Tier. Das ist die Freudsche unversöhnliche Trennung von Kultur und Natur in einem anderen Gewande.

Robert machte auf folgende Quelle von pdf-Dateien von Reichs Arbeiten aufmerksam:

http://ebookbrowse.com/search/wilhelm-reich

Ich auf das Archiv von Aurora Karrer:

http://oculus.nlm.nih.gov/cgi/f/findaid/findaid-idx?c=nlmfindaid;id=navbarbrowselink;cginame=findaid-idx;cc=nlmfindaid;view=reslist;subview=standard;didno=reich580;focusrgn=C02;byte=30891324

Robert zitierte auch Joseph Wortis: Meine Analyse bei Freud, Verlag Integrative Psychiatrie, Innsbruck, Wien 1994:

14. Dezember 1934: [Joseph Wortis] „Von dem, was ich beobachtet habe“, sagte ich, „scheinen es genau die Menschen zu sein, die ihren Trieben freien Lauf lassen, die dann am freundlichsten und am besten gelaunt sind. Diejenigen, die sich zuviel einschränken, werden mürrisch und verbittert; mir scheint, die unglücklichen Leute sind die gefährlichsten.“

[Sigmund Freud] „Eine berechtigte Behauptung“, erwiderte Freud. „Das ist auch wahr. Es hängt vom Grad und der Qualität ab. Alles mit Maß. Das haben sie offensichtlich auch in Rußland entdeckt. Zuerst wurde alles frei und hemmungslos, aber dann stellte sich heraus, daß es nicht funktionierte. Ein Analytiker namens Wilhelm Reich ging nach Rußland, unterrichtete dort und erzählte soviel von Promiskuität, daß sie ihn schließlich aufforderten zu gehen“. (p. 101)

31. Januar 1935: [Sigmund Freud] „Der kommunistische Preis für intellektuelle Freiheit ist zu hoch. Kommunismus bedeutet intellektuelle Diktatur, und er ist nicht mit der Psychoanalyse vereinbar, weil er zu dogmatisch ist. Reich, ein talentierter Psychoanalytiker, muß wahrscheinlich die psychoanalytische Bewegung verlassen, weil er Kommunist wurde und seine Ansichten änderte. Er glaubt beispielsweise, daß der Aggressionstrieb und die sexuellen Probleme Produkte des Klassenkampfes sind anstatt angeborene biologische Triebe”. (p. 156)

Robert kommentierte: Zu Freuds Bemerkung ist anzumerken, daß Reich zu dieser Zeit auf Wunsch Freuds schon ein Jahr vorher aus der I.P.Vereinigung ausgeschlossen worden war. Womöglich hoffte er, Reich würde seine ‘Fehler’ einsehen und wieder zurück zur Psychoanalyse kommen.

Peter ergänzt 2015, daß Reich am 17. Februar 1955 an Neill über Wortis‘ Fragments of an Analysis with Freud schrieb: „Er ist ein geschickt manipulierter Helfershelfe der amerikanischen rotfaschistischen Verschwörer. Ich glaube nicht, daß Freud jemals so etwas zu ihm gesagt hat. Das Zeugs wurde von Moskauer Gangstern, die mich fürchten, in seinen Text geschleust.“

Robert: Aus der Reihe „Ehemalige Schüler und Studenten Reichs“: Zitat aus dem Buch: Friedrich Stadler (Hg.): Vertriebene Vernunft I. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930-1940. Reihe: Emigration – Exil – Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung, Bd. 1, 2. Auflage, 2004:

Stella Klein-Löw, geb. Herzig, wurde 1904 in Przemysl in Galizien geboren. Sie studierte klassische und moderne Philologie und Psychologie an der Universität Wien. Zu ihren Lehrern zählten Karl und Charlotte Bühler und Wilhelm Reich. Sie war Mitglied des Verbandes der sozialistischen Studenten und ab 1922 auch Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Von 1933 bis 1939 unterrichtete sie an einem jüdischen Privatgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht. Als Jüdin und Sozialistin hatte sie keine Chancen auf eine andere Stelle. 1939 erhielt sie eine Einreisebewilligung als Hausgehilfin nach Großbritannien […]

Ich habe von James DeMeos Orgone Biophysical Research Laboratory verlinkt:

1.) Experimental Confirmation of the Reich Orgone Accumulator Thermal Anomaly. Subtle Energies, Vol. 20, No. 3, pp. 17-32

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Abstract: Experimentelle Untersuchungen wurden vom Autor durchgeführt hinsichtlich der thermische Anomalie (To-T) innerhalb des Orgonenergie-Akkumulators (ORAC). Ein Phänomen, das zunächst von Dr. Wilhelm Reich beobachtet wurde, der das ORAC-Gerät erfunden hat. Diese thermische Anomalie entsteht, Reichs Theorie zufolge, durch das dünne, sich pulsierend bewegende Orgonenergie-Kontinuum, das innerhalb der ORAC konzentriert ist und durch Reibung eine thermische Erwärmung der Luft erzeugt. Die experimentellen Beweise, die hinter Reichs Theorie und Behauptungen stehen, werden behandelt und auf ähnliche Konzepte in den modernen Wissenschaften verwiesen. Die Orgonenergie entspricht in vieler Hinsicht dem älteren kosmischen Lichtäther, da es den gesamten Raum erfüllt, es erfüllt aber auch die Rolle einer atmosphärischen-biologische Lebensenergie, da sie pulsiert und erregbar ist und lebendes Gewebe auflädt. Im To-T-Experiment wurde die Lufttemperatur im oberen Teil eines 10 cm großen kubischen ORAC gemessen und mit der Temperatur innerhalb einer thermisch ausgewogen aber nicht orgon-ansammelden Kontrolle verglichen, gemäß den Protokollen Reichs. Außerordentliche Mühen wurden bei der Konstruktion des Gerätes und bei Kontrollverfahren aufgewandt, mit einer Instrumentierung, die bis auf ~0.002 °C kalibriert wurde. Das Experiment wurde in einem gut belüfteten, aber völlig abgeschatteten im Freien stehenden thermischen Unterstand vorgenommen, der speziell für die Auswertungen konstruiert wurde. Unter optimalen Bedingungen für das Funktionieren des ORAC (d.h. niedrige Luftfeuchtigkeit, schwacher oder kein Wind, klarer Himmel) wurde eine zyklische positive thermische Anomalie systematisch festgestellt, mit einem Durchschnitt von +0,13 °C Unterschied in zwei 10-Tage dauernden experimentellen Läufen, die hier vorgestellt werden mit Maxima von täglich etwa +0,5° C wärmer als die Kontrolle und Minima bei etwa –0.1 °C. Die Experimente bestätigten Reichs Behauptungen von einer leichten spontanen Erwärmung innerhalb des ORAC, der keine bekannte Energiequelle hat, wenn man von klassischen auf dem „leeren Raum“ beruhenden Bewertungsmaßstäben ausgeht.

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2.) Following the Red Thread of Wilhelm Reich: A Personal Adventure. Edge Science 5, October-December 2010, p. 11-16.

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Ich las Dr. Wilhelm Reichs Buch Ausgewählte Schriften, als ich noch ein Bachelor-Student war, und fand es spannend und atemberaubend. Ich konnte es kaum weglegen. Das Buch skizziert eine ganze Reihe von neuen Entdeckungen, von der Biologie der Sexualität bis hin zu Emotionen und Krebs und somit zur Biophysik, atmosphärische Wissenschaft und Kosmologie. Mit Erstaunen erfuhr ich, daß seine Bücher verboten und verbrannt worden waren, zuerst in Europa, dann später durch die US Food and Drug Administration, die auch Reichs Tod im Gefängnis bewerkstelligt hat. Dies verstärkte nur meine Neugier. Nur Wissenschaftler von historischer Bedeutung erlitten solch ein Schicksal. Seine Wissenschaft von der Lebensenergie, die er als Orgonomie bezeichnete – nach der Orgonenergie, die er entdeckt hatte – bot derartig viele hoffnungsvolle Entwicklungen für eine leidende Menschheit. Ich konnte nicht einfach ruhegeben, ohne zu wissen, ob es wahr war oder nicht. Und so folgte ich dem roten Faden, den Reich wie im Mythos von Ariadne im Labyrinth hinterlassen hatte, wohin er auch führen würde. …

Im Diskussionsforum wurde auch die „offizielle Stellungnahme der Wilhelm Reich Gesellschaft vom 30.4.1995“ erneut diskutiert. Sie lautete:

Die WRG maßt sich weder eine Alleininterpretationsherrschaft zu den Forschungen und Arbeiten von Wilhelm Reich an, noch wird sie sich gegen wissenschaftlich notwendige Korrekturen stellen … Wir interpretieren den Orgonbegriff Reichs als universelles Lebens- und Liebesprinzip … Während Reichs Erkenntnisse auf biologischen, medizinischen und therapeutischen Gebiet eine zunehmende Evidenz und Bedeutung zukommt, sind Reichs quantitative Formeln als physikalische Definitionen nicht haltbar. Die Begriffe Orgonspannung und Orgonenergie bedürfen einer Korrektur und Neudefinition.

Dazu O.: Eine solche Aussage der WRG wurde meines Wissens nicht zurückgenommen und zeigt eine, wie ich meine, bedenkliche Grundhaltung der WR-Szene. Damit ist das Orgon sicher nicht abgeschafft worden, doch die physikalische Existenz einer Orgonenergie wird hier von der WRG bestritten, ohne eigene Experimente durchgeführt zu haben (…).

Peter kommentierte: Ein vages „Lebensprinzip“ wurde von allen möglichen Leuten „anerkannt“ und auch „genutzt“. Das reicht von „Tantrikern“, über „Shaolin-Mönche“ bis hin zum „Ahnenerbe der SS“. Das besondere an der Entdeckung des Orgons ist seine Greifbarkeit, seine „Unmittelbarkeit“ – sie zwingt den Körper mitzuschwingen, mitzupulsieren, sich hinzugeben. Die besagten „Leute“ hingegen, halten die Lebensenergie sozusagen auf Distanz und reduzieren sie auf möglichst statische Teilfunktionen, etwa „Erstrahlung“. Der Unterschied wird insbesondere am okularen Segment deutlich: während die besagten „Leute“ typischerweise einen verschleierten Blick haben und in einer „zweidimensionalen“, „flachen“ Welt leben, weitet sich bei korrekt durchgeführter Orgontherapie parallel zum wachsenden Kontakt mit der organismischen Orgonenergie und aufkommenden Strömungsempfindungen das okulare Segment und man beginnt genuin dreidimensional zu sehen.

Peter schrieb damals im Diskussionsforum: Neulich habe ich buchstäblich mit offenem Mund vor dem PC gesessen, als ich das von Dorothea Fuckert las – die Quelle ist heute, 2015, aus dem Netz verschwunden:

Heilung ist Entfaltung unserer vielschichtigen Gesamtheit und göttlichen Natur. Denn hinter den Körpersymptomen, emotionalen Beschwerden und negativen Gedanken schlummert ein riesiges Potential, das auf seine Entfaltung wartet. Dies ist als Evolutionsweg im menschlichen Bewußtsein angelegt. Es ist die Göttlichkeit in jedem Einzelnen, denn wurden wir nicht nach göttlichem Ebenbild erschaffen? Diese Annahme wird dadurch belegt, daß wir bisher nur 15% unserer Gehirnfunktionen kennen und nutzen. Das heißt, unser IQ liegt bei 15%, und unser begrenzter Verstand kann noch nicht erfassen, was 100% bedeuten würde. Diese Tatsache ist kein bedeutungsloser Zufall der Natur, sondern besagt, daß noch 85% zu erkennen und zu entwickeln sind. Wo liegt dieses Potential, wie sieht es aus und welches sind die Schlüssel, um es zu erschließen? In unseren 7 feinstofflichen Hauptchakras (Energietransformatoren) sind jeweils 12 unterschiedliche Ressourcen, Qualitäten und Energien eingebettet und warten auf ihre vollständige Aktivierung. Diese 84 Ressourcen können aus den energetischen Verdichtungen der entsprechenden Körperbereiche gelöst und als göttliche Qualitäten gelebt werden. Das letztendliche Ziel dieses Entwicklungsweges ist Liebe als die universale Schöpfungs- und Heilungskraft. Das Seminar bietet gleichzeitig einen Überblick an über die Ausbildung „Chakra-Heilung und Einweihungsweg nach St. Germain“

Ja wirklich: der Graf von Saint Germain! Auf den Unsinn mit den „Gehirnfunktionen“ will ich gar nicht erst eingehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn-Prozent-Mythos

O.: Fuckerts rechtfertigen ihren Esoteriktrip wie folgt: ” …Unsere Behandlungsangebote entwickelten sich mit unserer eigenen Entwicklung. Nicht zuletzt wäre auch Reich nicht auf dem damaligen Stand stehen geblieben, sondern hätte ganz sicher seine energetische Forschung und Therapiemethode weiterentwickelt. Er gelangte in den letzten Jahren vor seinem Tod in spirituelle, kosmische Bereiche und wäre wohl dort auch weitergegangen.” http://www.fuckert.de/wilhelm-reich-institut/uber-unser-institut

Warum dann noch mal auf Reich sich beziehen? Fällt der Abschied so schwer? Hr. Dr. Fuckert tritt aus dem Schatten seiner Frau und gibt sich die Ehre mit der Mischung Homöopathie und Reich. Ich hoffe er versteht wenigstens von einer Sache etwas und kann es auch verständlich erklären, ansonsten bleibt es bei einer geschüttelten homöopathischen Dosis über Reich. Es ist völlig unverständlich, warum nach dem Achtziger Artikel über die Wundheilungen, nichts mehr wesentliches folgte. (s. Müschenich & Gebauer 1986) Die Fuckerts wollen nun – so angekündigt, die „Reichsche Forschung“ verlassen. – Thanks for leaving this Sector!

Peter 2015: Zu Homöopathie und Orgonomie siehe meinen Beitrag Buchbesprechung: LEBENSKRAFT UND KRANKHEITSDYNAMIK von Manfred Fuckert .

Peter: Sie ist Mitglied beim Institute for Orgonomic Science (IOS) und veröffentlicht in deren Annals. Dazu mein folgender Eintrag 2011: Herskowitz war, als letzter Schüler Reichs, diesem bis zu seinem Tod treu. Danach ist er (neben Duval) der einzige amerikanische Orgonom der alten Garde gewesen, der Baker treu geblieben ist. Nach dessen Tod wechselte er zum IOS, das zuvor einige Orgonomen (darunter Bakers Sohn) gegründet hatten, weil sie glaubten, daß mit Baker das passiert sei, was allen alten Leuten früher oder später widerfährt: als erstes geht die Urteilskraft flöten. Ob das bei Baker der Fall war, ist fraglich. (Es ging darum, ob man Millionen in eine Zentrale im ultrateuren, aber prestigeträchtigen Princeton stecken sollte. Um irgendwelche theoretischen Fragen ging es – jedenfalls zunächst – nicht.) Ich fürchte jedoch, daß das mit dem Verlust der Urteilskraft auf Herskowitz definitiv zutrifft. Es gibt aber m.W. nicht auch nur den kleinsten Hinweis darauf, daß Herskowitz zum Mystiker geworden wäre oder sonst irgendwas vertreten würde, was… ähhhh – daneben ist.

Robert passend zum Thema: Es wird langsam immer wahnsinniger:

http://www.orgoniseafrica.com/

In Indien nennt man es Prana, in China Chi, in der westlichen Welt beschäftigte sich die Physik bis Anfang des vorigen Jahrhunderts mit dem so genannten Äther-Medium und Wilhelm Reich prägte schließlich den Begriff des Orgon. Gemeint ist immer ein sehr ähnliches Konzept einer universellen Lebensenergie, die alles durchdringt und aus der alles in gewisser Weise bestehen soll. Gast der Sendung ist der in Südafrika lebende Deutsche Georg Ritschl, der im Rahmen des Projekts „Orgonise Africa“ seit dem Jahr 2002 praktische Ansätze zur Energetisierung der Umwelt verfolgt und bereits ca. 20 000 kleinere Orgon-Akkumulatoren, sowie ca. 60 Orgonit-Cloudbuster in Süd- und Ostafrika installiert hat.

http://cropfm.at/mp3/sendung_orgonise.mp3

O. verwies auf:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=S1hpmqB9KGE%5D

und ich verwies auf:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=FzWOwwNX6Rk%5D

Und dann ist da natürlich Steven Katz, zu dessen Helden, seiner Face Book-Seite zufolge, u.a. Reagan und Che Guevara gehören. Er hatte 2011 das Buch Wilhelm Reich – Liberation Theologian of Cosmic Energy veröffentlicht. http://skatz.magcloud.com/

Diese Arbeit untersucht die spirituellen Implikationen der letzten Jahre des Erfinders, Wissenschaftlers und Philosophen, Dr. Wilhelm Reich. Neue Fakten werden über Dr. Reichs UFO-Kontakte und seine Entdeckung eines metaphysischen Portals während des Oranur-Experiments enthüllt. Dies sind die geheimen und unterdrückten Beweise für Reichs Durchbruch in das Okkulte.

Peter 2011: Das Buch enthält beispielsweise Angriffe auf Elsworth Baker und Paul Mathews. Und so einen „mystisch-kommunistischen“ schizophrenen Schrott wie: „Insbesondere verglich sich Reich mit Martin Luther, als er sich dem abgekarteten Spiel der kapitalistischen Justiz entgegenstellte, der er ausgesetzt war wegen dem Versand von Orgonenergie-Akkumulatoren über inneramerikanische Staatsgrenzen hinweg (um den Organismus mit revolutionärer Energie biologisch aufzuladen).” Mein Gott, das ist ja schlimmer als das Buch über das „Orgasmotron“ von Christopher Turner! Nur ein weiteres Beispiel: “Eden, Jerome, Planet in Trouble. The UFO Assault On Earth (Careywood, ID, Jerome Eden Co., 1973) (Diese Arbeit beschreibt feindliche Formen von UFOs. Diese Raumschiffe stehen im Bündnis mit den Kapitalisten, um die Bevölkerung in Angst zu versetzen und zu verhindern, daß Menschen Kontakt mit den kommunistischen extraterrestrischen Raumschiffen aufzunehmen.)” sic!

Klaus ergänzt Diskussionsforum 2010: eine Nachlese (Teil 3): Habe nun dieses ‘Rotorgon’ gebaut (wie schlecht auch immer): Scheint sich nur zu bewegen, wenn es oben und an der offenen Seite nicht abgedeckt ist – spricht dafür, daß da nur Luftbewegungen am Werk sind. Wie schade.

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=DhDBdIwGU3U%5D

Martin (Regensburg) merkt an:

Man sollte keinesfalls glauben, daß die Wissenschaft per se eine honorige Angelegenheit ist. Auch in dieser Sparte wird oft mehr vertuscht als aufgeklärt; das Interesse der Macht gebietet sogar kategorisch, dem Volk zuviel wissen zu lassen.

Im 19.Jahrhundert wurde von Gauß und seinen Schülern in Göttingen die moderne Physik revolutioniert durch geniale Versuche. Der Arzt und Mathematiker Helmholtz wurde als Gegenpol in Berlin installiert und massiv gefördert. Auf diese Weise wurden die stringenten praktischen Untersuchungen der Göppinger durch mathematisch-metaphysische Konstrukte ersetzt. Man wird eines Tages einsehen müssen, daß der Stillstand in der Physik mit Einstein zementiert wurde. Seither gibt es keine vorurteilsfreie Forschung mehr, Urknall und E = mc² verhindern die freie Sicht.

Ein genialer Schüler von Gauß, sein Nachfolger Weber, fuhr kurz nach Faradays Tod nach London, um dessen hinterlassene Aufzeichnungen durchzusehen. Enttäuscht fuhr er zurück, denn es war fast alles auf mysteriöse Weise verschwunden. Natürlich werden diese Zusammenhänge von den Physikern bestritten, aber leider ist nichts schwerer aus den Köpfen zu bekommen, wie ein über lange Jahre angelerntes Vorurteil. Was würde geschehen, falls tatsächlich ein genialer Kopf den „Äther“ als Energiequelle anzapfen könnte? Über Nacht verlören die Mächtigen ihre Macht, weil jeder Bürger von den ihn versklavenden Energielieferungen frei wäre. Der Tod von Reich im Gefängnis wird unaufgeklärt bleiben und seine Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind verschwunden.

Peter 2015: Nun ja, der deutlich vorgealterte Reich war zweifellos seit mindestens Anfang der 1950er Jahre schwer herzkrank. Selbst wenn er sich hätte konventionell behandeln lassen, konnte man solchen Patienten zur damaligen Zeit kaum helfen. Seine letzten Manuskripte sind tatsächlich verschwunden. Ob sie mehr enthalten haben als Contact with Space?

James DeMeos Buch über den Orgonenergie-Akkumulator ziert ein bemerkenswertes Photo, das ein blaues orgonotisches Erstrahlungsfeld um den Körper eines Astronauten zeigt, der auf dem Mond, d.h. im Vakuum steht. Dazu merkte O. an: „DeMeo behauptet das originale Bild der Nasa auf dem Mond habe ein blaues Leuchten um den Anzug des Astronauten gehabt. Nimmt man jedoch an, daß die Mondlandung nirgendwo anders als in einem Londoner Studio stattgefunden hat, wie hat DeMeo dann das orgotische Leuchten des Astronauten aufs Bild bekommen und was beweist es dann?“

Ich verwies auf DeMeos http://www.orgonelab.org/astronautblues.htm, worauf O. anwortete:

Das sind schöne „Mondbilder“ auf DeMeos Seite. Ratzfatz läuft man da zum Rand des Mondes. Wenn man das Leuchtphänomen mal außen vor läßt, gibt’s ja noch die auf dem Mond aufgestellten Scheinwerfer … interessant wäre die Spiegelung im Visier des Mannes zu vergrößern … ich stelle mal die Hypothese auf, daß das Gerät auf dem Mond in keinem Kindergarten einen TÜV kriegen würde.

Peter 2015: Das zeigt, wie zerstörerisch Verschwörungstheorien sind: sie sorgen für Verwirrung, bringen den arbeitsdemokratischen Prozeß durcheinander und binden Energie im Gehirn. Hier wird von O. (ernsthaft?) darauf angespielt, ausgerechnet Stanley Kubrick, der vor McCarthy aus den USA geflohen war, mit dem Equipment von 2001 der NASA ausgeholfen hätte… Alle „Argumente“ dieser Verschwörungstheorie zeugen von einer naturwissenschaftlichen Naivität, die einfach nur peinlich ist. Beispiele: Zweifellos waren die Astronauten einer ungeheuren Strahlenbelastung ausgesetzt, als sie den Van-Allen-Gürtel durchflogen, aber sie war für diese relativ kurze Zeit vertretbar. Die Mondoberfläche reflektiert die Sonneneinstrahlung außergewöhnlich gut, wie jeder weiß, der bei Vollmond schon mal die Zeitung gelesen hat. Wer also glaubt, die „ausgeleuchteten“ Schatten auf den Photos vom Mond wiesen auf Studioscheinwerfer hin… Ja, in der Sonne ist es auf dem Mond unvorstellbar heiß, aber das bedeutet nicht, daß die Astronauten mit ihren Anzügen in einen Hochofen hineinspazieren hätten können, denn es handelt sich auf dem Mond um ein Hochvakuum. Schon mal eine moderne „Vakuum-Thermosflasche“ angefaßt, in der kochendheißer Kaffee ist? Und so in allem. Verschwörungstheoretiker sind meist von einer naturwissenschaftlichen Ahnungslosigkeit gezeichnet, die atemberaubend ist. Das gilt auch für „Experten“, etwa Photographen, die sich allen Ernstes fragen, wie denn die empfindlichen Filmrollen auf dem Mond eine Hitze überstanden hätten, die instantan Blei zum Schmelzen bringen würde. Seufz… Und so bei fast allen Verschwörungstheorien: als würde man mit Kleinkindern diskutieren!

Klaus warf ein: „wie hat DeMeo dann das orgonotische Leuchten des Astronauten aufs Bild bekommen und was beweist es dann?” Leute, was soll es denn beweisen?! So ratzfatz geht das mit dem Beweisen (und Beweisen wovon?) nicht. Man kann einen Hinweis darin sehen und ihm nachgehen. Beweisen kann man dann ALLENFALLS Hypothesen, die ausreichend klar formuliert werden müssen. Ich sehe nachts um jede Straßenlaterne ähnliche „Strahlenkränze“. Spannender sind z.B. Erscheinungen, die man mit einer Lupe vergrößern kann, wie es nach Meinung einiger ja z. B. bei den von Anaxagoras „Tilai“ genannten „Sonnenstäubchen“ der Fall ist (mir ist es noch nicht gelungen). Vgl.

Sonnenstäubchen paart mit Sonnenstäubchen
Sich in trauter Harmonie,
Sphären ineinander lenkt die Liebe,
Weltsysteme dauren nur durch sie.
(Schiller, Phantasie an Laura)

und Monets klare Darstellung des Phänomens auf einem Bild (v.a. Himmel):

Orgonomie und Buddhismus (Teil 2)

27. Juli 2015

Dem Theravada zufolge machen wir die Welt zur Projektionsfläche unseres Wahns, daß es etwas Beständiges gäbe („Phänomenalismus“). Dieser karzinomatöse Zerfall der Wirklichkeit in Ereignisse wird dann in schizophrener Weise durch die illusorische Einheitsmystik der „Mittleren Lehre“ des Mahayana-Buddhismus, die sozusagen die Staatsphilosophie Tibets ist, wieder wett gemacht. Es wird auf die Leerheit hinter den Erscheinungen verwiesen („Relativismus“), die dann in der dritten Bewegung des Rades der Lehre mit dem reinen Buddha-Bewußtsein gleichgesetzt wird: alles, einschließlich unseres Ego, ist nur Teil „unseres“ leeren Bewußtseinsprozesses, der letztlich identisch mit dem Bewußtsein des Ur-Buddha ist. (Die Vorstellung eines Ur-Buddha wird weniger „unbuddhistisch“ erscheinen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß nach dem Theravada alle Buddhas in früheren Geburten jeweils Hörer des vorangegangenen Buddhas waren.)

Demnach ist der Mensch ein entfremdeter, selbstvergessener Teil des Absoluten und es gilt aus dem Traum des getrennten Daseins zur Einheit allen Seins zu erwachen. Dieses Bewußtsein erlangt man aber erst durch die zwangsneurotische Trennung von Rein und Unrein, so daß sich die vom Schmutz der Welt verhüllte Buddha-Natur langsam herauskristallisiert. Der Endpunkt ist dann die perfekte indolente katatone Erstarrung, die nichts mehr berühren kann, da es zur Erkenntnis kommt, daß wir nicht passive Opfer des Lebensfeuers sind, sondern der Brand von uns ausgeht und es in unserer Macht steht, den Brand zu löschen.

Diese „Nur-Bewußtseins-Lehre“, nach der die geistigen Vorstellungen das einzig existierende sind und die Außenwelt Produkt unseres „Speicher- bzw. Grundlagenbewußtseins“ ist, also des inhaltslosen „Denkens an und für sich“ (im Buddhismus wird Denken als sechstes Sinnesorgan betrachtet), wird aus praktischen Erfordernissen der Meditation in Tibet mit der Mittleren Lehre kombiniert. Vor allem wird sie aber vom ostasiatischen „Entwickelten Mahayana“ vertreten, wo die Leere, über den Weg der Identifizierung mit der reinen kristallenen Bewußtheit, sich zur positiven Essenz der Welt wandelt, der absoluten „Soheit“. Das ist, kombiniert mit der taoistischen Einheitsschau, die Philosophie des Zen.

Die Wandelwelt ist identisch mit dem Ur-Buddha und man muß nur seine Begierden und sein Ich aufgeben, um zu erkennen, daß alles schon von jeher erlöst ist. Hier ist der Buddhismus von der vollkommen diesseitigen Orientiertheit der chinesischen und japanischen Kultur geprägt, der die indische Weltflucht und Naturferne fremd ist. Es bleibt nur das Ideal der Emotionslosigkeit, wie sie sich besonders im Zen zeigt.

„Nur“ dieses Element gilt es noch zu bezwingen, um den Buddhismus endlich vollständig zu überwinden. Überhaupt schlage ich vor, wir werden in einem fünften Schritt vom Theravada über die mittlere und die Nur-Bewußtseinslehre und dem Entwickelten Mahayana zu Über-Buddhisten und heben die Lehre Gautamas endgültig auf.

Der Grundwiderspruch des Buddhismus, der ursprünglich das Nirwana für den einzelnen erstrebte, ist die Tätigkeit Buddhas nach seiner Befreiung. Warum ging er nicht gleich ins Nirwana ein? Warum kümmerte er sich um eine nichtige Welt? Hier klinkt sich der Mahayana-Buddhismus ein und verlängert diese letzten Jahre Buddhas über viele Weltalter hinweg, bis durch die über den natürlichen Tod hinaus „selbstloserweise“ auf das Nirwana verzichtenden Bodhisattvas ihr Ziel erreicht haben. Sie werden erst als letzte selbst ins Nirwana eingehen, nachdem zuvor alle Lebewesen von ihnen zur Selbsterlösung angeleitet worden sind. Erst dann hat die liebe Seele ruh.

Diese Aufhebung des Grundwiderspruchs des Buddhismus funktioniert aber auch nicht, da dem Mahayana-Buddhisten natürlich bewußt ist, daß dieses Ziel nie erreicht werden wird. Schließlich kommt es zum esoterischen Buddhismus des nicht mehr mystisch-passiven, sondern okkult-aktiven Vajrayana, bei dem es um die ewige Lust des von allen Triebkräften freien, nur im Altruismus gefangenen, Bodhisattva in einem unzerstörbaren Körper und Geist geht. Mit dem Bewußtsein, daß Welt und Nirwana ein und dasselbe sind, durchstreift er in alle Ewigkeit im Zustand des „aktiven Nirwana“ die Welten. Er ist dabei der Kollege des die Triebkräfte manipulierenden okkulten Zauberers, der frei, nur im Egoismus gefangen, die Welten unsicher macht (Crowley, Gurdjieff, L. Ron Hubbard und all die anderen okkulten Modjus).

So schließt sich der Kreis des indischen Denkens, an dessen Anfang die frühpatriarchale vedische Religion steht, die noch unpsychotisch rein phallisch, binnenweltlich am persönlichen Willen zur Macht orientiert war. Man glaubte, daß die Götter von den Ritualen und Opfern der Priester abhängig seien. Aus dieser Vorstellung einer magischen Ursache-Wirkungs-Kette, z.B. „erst Schlachten des Opfers dann Sonnenaufgang“, wurde später das hochmoralische Karma-Gesetz.

Nachdem man also in der vedischen Religion die Götter von den Priestern abhängig gemacht hatte, konnte man, wie Nietzsche es sehr schön beschreibt (Morgenröte, Kritische Studienausgabe, Bd. 3, S. 87f), in logischer Konsequenz zuerst auf die Götter und schließlich auf die Priester verzichten, so daß Buddhas Religion der Selbsterlösung in Erscheinung treten konnte. In dieser Religion ist der „gesunde“ priesterliche Machtopportunismus der Lebenstriebe untergegangen – um dann teuflisch verzerrt im Vajrayana wieder aufzubrechen. Wollten die alten Brahmanen ganz pragmatisch als Naturmacht auf andere Naturmächte, d.h. Götter einwirken, geht es im tantrischen Buddhismus darum, als „gegen-natürliche“ Macht die vom Lebensstrom angetriebene Mühle des Leidens zum Stillstand zu bringen.

Die beiden Ausgangspunkte Buddhas sind erstens die leidvolle Erfahrung der Vergänglichkeit allen Lebens und zweitens das Glück des wunschlosen, gleichmütigen Zuschauers. Diese „reine“ Schau mit dem „Auge einer neuen Achtsamkeit“ bzw. dem „Auge der Weisheit“ (wie die Buchtitel der vom Dalai Lama verfaßten Einführung in den Buddhismus lauten) steht für die totale okulare Panzerung.

Nietzsche hat dazu bzw. dagegen geschrieben:

So lange man etwas erlebt, muß man dem Erlebnis sich hingeben und die Augen schließen, also nicht darin schon den Beobachter machen. Das nämlich würde die gute Verdauung des Erlebnisses stören: anstatt einer Weisheit trüge man eine Indigestion davon. (Der Wanderer und sein Schatten, Kritische Studienausgabe, Bd. 2, S. 687).

In der buddhistischen Meditation löst man sich vom Verhaftetsein am eigenen Körper, an den eigenen Gefühlen und Gedanken, indem man sich auf einen Gegenstand konzentriert, z.B. den eigenen Atem oder eine Buddha-Statue, bis die Gedankentätigkeit aufhört, was exakt der Konzentration auf und dem Verschmelzen mit dem Partner im Geschlechtsakt entspricht. Anstelle des aktiven Triebes zur Vereinigung tritt aber die passive Schauung und „okulare Einswerdung“. Auch der orgonomische Mensch meditiert, aber diese Zustände erzwingt er nicht, um über die Natur hinaus oder in sie zu dringen, sondern er läßt die Natur über sich kommen im Naturerlebnis, während der Freude der Naturerkenntnis, in der Liebe – d.h. in der genitalen Einswerdung. Es sind Momente des Kontakts mit dem Kosmos, die dem Buddhisten vollkommen fremd sind. Er geht auf Distanz.

Für den buddhistischen Mönch ist geschlechtliche Enthaltsamkeit geboten, damit keine Energie für die Meditation verschwendet und durch die emotionale Bindung an einen einzelnen Menschen die Konzentration nicht behindert wird. Kommt es im Zusammenhang mit religiösen Übungen zu sexuellen Handlungen, wird der Coitus reservatus nach indisch-tantrischer und chinesisch-taoistischer Lehre durchgeführt. Om Mani Padme Hum: O Kleinod in der Lotusblüte: O Lingam (Penis) in der Yoni (Vagina): O Nirwana im Ozean des Leidens.

Die Meditation selbst ist sexuell geprägt, im Grunde Onanie. Beispielsweise gibt es in der tibetischen Vajrayana-Tradition drei „Nervenkanäle“, die vor dem Rückgrat in der Mitte des Rumpfes verlaufen: einen linken männlichen, einen rechten weiblichen und einen in der Mitte zur „geschlechtlichen“ meditativen Vereinigung der beiden äußeren.

In Die Massenpsychologie des Buddhismus habe ich mich eingehend mit den „Buddha-Sex“ befaßt. Tatsächlich ist der gesamte Buddhismus von vorne bis hinten von einer „ nirwanischen Todessehnsucht“ durchträgt. Ein besonders perverses Beispiel ist die japanische Zen-Kultur, die das Leben als Kunstwerk auffaßt, dessen Sinn ein schöner Kamikadse-Tod ist. Bhagwan, bzw. Osho gab die buddhistische Haltung wieder, als er sagte, daß der Tod „der Superorgasmus ist, den man sich nicht entgehen lassen darf“.

Der „Sutrayana“, d.h. das Studium der kanonischen Schriften (sutra) und die daran anknüpfende ausgefeilte scholastische Theologie, und der „Tantrayana“ mit den Gebetsmühlen, dem magischen Denken, usw. sind die zwangsneurotische Seite des Buddhismus. Der tantrische Buddhist wird sagen, daß seine magische Praxis auf der Mittleren Lehre beruht, daß alles durch die Leere verknüpft und so magisch beeinflußbar sei und daß diese mystischen Einheitsschau im Tantra nur ihren praktisch-okkulten Ausdruck finde.

Hinter jedem Mystizismus verbirgt sich ein ungeheurer Sadismus, mit dem man durch den Panzer hindurch zur „wirklichen Wirklichkeit“ durchbrechen will. Diese kastrierte Form „phallischer Aggression“ finden wir in den sadomasochistischen und nekrophilen Sexualdarstellungen des tantrischen Buddhismus. Reaktiv wird dieser Sadismus und die Verachtung allen (sexuellen) Lebens übertüncht durch das „mittlere Grau“ der Mittleren Lehre und das ständige mitleidige Getue. Doch der unbedingte gegen alle Triebhaftigkeit gerichtete Vernichtungswille, der dahinter steckt, läßt sich nicht verbergen.

G.K. Chesterton sagt in seiner Pater Brown-Geschichte „Der fliegende Dolch“:

Ich habe noch nie einen Verbrecher getroffen, der (…) nicht von orientalischen Kulten der Wiederkehr und Wiederverkörperung sprach. (…) Ein solcher Mensch kann von Blut triefen und Ihnen dennoch mit voller Überzeugung erklären, daß der Buddhismus besser als das Christentum sei. Ja, er wird Ihnen sogar mit voller Überzeugung erzählen, daß der Buddhismus christlicher ist als das Christentum. Das allein genügt schon, um ein widerliches und scheußliches Licht auf seine Auffassung von Christentum zu werfen.

Der Buddhismus ist durchaus nicht so harmlos, wie er sich oberflächlich präsentiert. Die Wandlung der arisch-saharasischen imperialistischen Aggression in die indische Innerlichkeit droht ständig sich wieder in teuflischen Sadismus umzukehren. Dies zeigt der moderne Neosatanismus, der eine illegitime Abzweigung des tantrischen Buddhismus ist. Die ganze theosophische Tradition bei Blavatsky angefangen über die sexual-tantrischen sadomasochistischen Neosatanisten bis hin zu den modernen Thelemiten beruft sich auf Tantra, das sie angeblich von tibetischen Meistern übernommen hat. Der Buddhist wird natürlich einwenden, daß es ihm nicht um Macht geht, sondern um Erkenntnis, daß er die Triebenergien nicht okkult nutzen, sondern durchschauen und damit ausschalten will.

Nicht ganz zu unrecht hat sich der engagierte Tierschützer und Vegetarier Heinrich Himmler als Buddhist bekannt, wie schon der Urnazi Richard Wagner:

Schopenhauerisch ist der Versuch Wagners, das Christentum als ein verwehtes Korn des Buddhismus aufzufassen und für Europa, unter zeitweiliger Annäherung an katholisch-christliche Formeln und Empfindungen, ein buddhistisches Zeitalter vorzubereiten. (Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, Kritische Studienausgabe, Bd. 3, S. 456)

Heute versucht der Orden „Arya Maitreya Mandala“ den Buddhismus im Westen zu verbreiten.

Über den Proto-Nazismus hat Nietzsche geschrieben:

Dies ist die europäische Form des Buddhismus, das Nein-tun, nachdem alles Dasein seinen „Sinn“ verloren hat. (Kritische Studienausgabe, Bd. 12, S. 216)

Man denke auch an die Roten Khmer, die ebenfalls eine Art von tätigem Buddhismus verkörperten, sozusagen hochmoralische karmische Rachedämonen, die aus der buddhistischen Hölle kommen, um gegen egoistische Begierden vorzugehen. Ohnehin entspricht der Kampf des Marxismus gegen Privateigentum, Habgier und Egoismus auf verblüffende Weise genau dem buddhistischen Kampf gegen Verblendung, Gier und Haß. (Angeblich wurde Pol Pot von den buddhistischen Höllendarstellungen der Reliefs von Angkor Vat inspiriert.) Bei den Nazis ist es der Kampf gegen das „Judentum“, das für Ich-Haftigkeit, die materialistische Gier und die Mamonisierung der menschlichen Beziehungen steht.

Der Weg des Vajrayana (und des gesamten übrigen Buddhismus) ist der extragenitale Weg des Pestilenten Charakters, bei dem Sadismus (bzw. „Mitleid“) die Genitalität energetisch ersetzt. Dies gibt der tantrische Buddhismus immerhin offen zu, denn nach eigenem Bekunden führt der esoterische Weg entweder zur altruistischen Öffnung und damit zum unzerstörbaren „diamantenen“ Bewußtsein oder zur egoistischen Verhärtung und damit zum unzerstörbaren Ego, wofür die Scientology von L. Ron Hubbard, sozusagen das Ich-hafte Negativ des Buddhismus, ein Beispiel ist.

In der gesamten indischen Tradition ist von der Gefahr des yogischen Meisters (siddha) die Rede kriminell zu entarten. Bei ihm erlöscht das Lebensfeuer nicht, sondern er sammelt die sexuelle Energie durch die Askese des Coitus reservatus und andere tantrische Riten bis hin zur Überladung an.

Berühmt ist z.B. die Beherrschung des Lebensfeuers bei den Lamas, die dank der yogisch generierten „inneren Wärme“ in Tibet auch bei 40 Grad unter null nicht erfrieren. Es wurde berichtet, daß die Zauberer der „Rotmützen“ zur Erlangung der pathologischen Überladung Gerätschaften benutzen, die dem Orgonenergie-Akkumulator ähnlich sind. Der tantrische Buddhismus arbeitet also mit der Orgonenergie, aber unter Umgehung des Orgasmus. Das ist, was ich als Blauen Faschismus bezeichnet habe.

Gott bewahre uns vor einer Verbindung von Orgonomie und Buddhismus! Die westliche Beherrschung der äußeren Naturkräfte hat uns genauso wenig aus der Falle geführt, wie es die yogische Beherrschung unserer inneren Kräfte tun wird. Was Not tut, ist die vorbehaltlose emotionale Hingabe an die „verblendende“ Natur. Das ist die Orgonomie und sonst nichts: Secundum naturam!

Der buddhistische Yogi, der den Bodhisattva-Weg der heilenden Zuwendung beschreitet, versucht der Gefahr ins Kriminelle abzugleiten, dadurch zu entgehen, daß er zu einer Ich-losen „Nullheit“ wird, in der es nicht zum Energiestau kommen könne. Aber wir haben gesehen, daß gerade das „Glück der heilenden Hinwendung zur Welt“ das Problem ist.

Die Frage, warum der Bodhisattva, der doch identisch mit dem Buddha-Bewußtsein wird, nicht ins endgültige Nirwana eingeht, sondern an der Schwelle in einer Art „aktiven Nirwana ohne Stillstand“ verharrt, ist identisch mit der umgekehrten Frage, warum sich das absolute Buddha-Bewußtsein zur Welt hin entäußert hat: aus Mitleid. Durch sein Mitleid wird der Bodhisattva zum Demiurgen der Welt, zum Schöpfer des Ozeans des Leidens. Letztlich ist also die Barmherzigkeit für die verblendete Maya-Welt und damit für das Leid verantwortlich.

Buddhistisches Mitleid ist identisch mit der Emotionellen Pest und der Bodhisattva ist nichts anderes als Modju mit seinem monströsen Willen zur Macht.

Christus und alle anderen Erlöserfiguren und Götter sind für die Buddhisten Verkörperungen von Bodhisattvas: die wir verehren und lieben, die wir als Schöpfer des Universums anbeten. Aber auch Gewaltherrscher, wie die der Khmer von Angkor Vat und selbst der mongolische Dschingis Khan, wurden als Bodhisattvas betrachtet – in diesem Jahrhundert genoß der Vegetarier Hitler diese Ehre.

Im grundlegenden Mahayana-Lehrgedicht Der Lotus des guten Gesetzes heißt es:

Die klugen Bodhisattvas nehmen
Gestalten an von jeder Form
Und predigen in allen Zungen
Des ewigen Gesetzes Norm.

Zur Sonne werden sie, zum Monde,
Zu Erde, Wasser, Feuer, Luft,
Zu Indra, Brahma und zum Gotte,
Der Wesen in das Dasein ruft.

Denn welche Andachtsart auch immer
Jedwedem Wesen hier gefällt:
Durch jene weisen sie den Weg ihm
Zur Überwindung dieser Welt.

Orgonomie und Buddhismus (Teil 1)

26. Juli 2015

Die Begierde ist das Wesen des Menschen selbst, nämlich das Streben, kraft dessen der Mensch in seinem Sein beharren will.

Spinoza

Es ist so angenehm, sich selber zu verneinen, es ist eine Wollust zu entsagen! Es ist die höchste Wollust!

Comte

Das folgende ist gefährlich. Oder wie mir vor vielen Jahren ein besorgter Freund sagte: Ich solle auf keinen Fall die Anhänger des tibetischen Buddhismus unterschätzen. Sie seien fanatisch und mit ihnen sei nicht zu spaßen. Wie alle faschistischen Systeme beruht er auf der Aufgabe des eigenen Ich, letztendlich auf der Verneinung des Lebens selbst. Die Gläubigen machen sich zu Werkzeugen „höherer“ Mächte.

In der Orgonomie ist Lust die fundamentale Emotion schlechthin. Für das Christentum ist die tiefste Realität der Welt ebenfalls die Lust – des Schöpfergottes und der Seelen, die er erschaffen hat. Das Grundgefühl des Buddhismus ist die Unlust. Anders als der christliche Glaube will der Buddhismus zur totalen Ernüchterung und Objektivität führen, worin er dem öden mechanistischen Weltbild sehr nahe kommt, das sich aus dem christlichen ähnlich entwickelt hat, wie das buddhistische aus dem brahmanischen.

Während das Christentum, das ganz auf dem Affekt der liebenden Hingabe an Gott beruht, den Intellekt zugunsten der Emotionen abtötet (1 Kor 1,17-25), appelliert der Buddhismus, der jeder Leidenschaft abhold ist und alle Emotionen abtötet, an den Intellekt. Jeder fortgeschrittene Buddhist wird sagen, daß alle Wahrheit nur relativ sei, z.B. es vom Gesichtspunkt der Erleuchtung aus weder Erleuchtung noch den Ozean des Leidens gäbe. Dergestalt ist der „Edle Mittlere Pfad“, d.i. der Buddhismus, der sich jeder Festlegung entzieht, wie ein glitschiges Stück Seife unwiderlegbar. Es ist genauso sinnlos sich mit einem Buddhisten auseinanderzusetzen, wie es unsinnig ist mit einem Linksintellektuellen über die soziale Wirklichkeit zu diskutieren.

Dialektische Verrenkung gab es bereits bei den indischen Skeptizisten, Zynikern und Sophisten aus Buddhas Zeit, die verkündeten, daß es keine Wahrheit und keine Lüge, keine mystische Hinterwelt und keine mystische Erlösung gäbe und man sich einfach seines Lebens freuen sollte, ohne sich ein Gewissen zu machen! Wäre Indien diesen die mystische Hinterwelt zertrümmernden Aufklärern und nicht den angeblich „Erleuchteten“ gefolgt, hätte es die welthistorische Rolle Europas spielen können. Stattdessen ist Indien für immer seines Lebensfeuers beraubt worden – und diese kanzeröse Pest greift nun, nachdem es die übrigen asiatischen Völker emotional vergiftet hat, nach Westen.

Der Buddhist erkennt, daß letztendlich für ihn und allem, was er liebt, das Leben nur Leid und Tod bedeutet. Dieser Realismus verleiht dem Buddhismus Größe, die noch dadurch unterstützt wird, daß der Buddhist durch diese (nicht etwa trotz dieser) Erkenntnis eine bemerkenswerte Seelenklarheit, Ruhe und Heiterkeit gewinnt, die dem islamischen kismet und inshallah entspricht und sich gleichzeitig radikal von ihm abhebt: Warum sich aufregen, wenn sowieso alles den Bach runtergeht? Warum die Seelengelassenheit durch sinnlose Emotionen gefährden? Warum sich emotional an etwas Vergängliches binden und sich dadurch verletzlich machen?

Dementsprechend kommt die buddhistische Heiterkeit nicht aus der (Mit-) Freude am Leben, sondern ganz im Gegenteil aus der Distanz aufgrund der Unterdrückung aller Lebenstriebe und der Kontrolle aller Sinne. Die Kultiviertheit und Distanziertheit des buddhistischen Asiaten ist das exakte Gegenteil der Genitalität, wie sie sich in der „ungehobelten Primitivität“ der Urvölker zeigt; bei den genitalen Trobriandern oder Murias oder Eskimos – und die die Orgonomie wieder freilegen will. (Siehe dazu Eine andere Gesellschaft ist möglich. LEBEN ist möglich!)

Soweit ist der Buddhismus nur neurotisch; über bloßen Stoizismus hinausgehend und wirklich pestilent wird er dadurch, daß er die richtige Einsicht von der Prozeßhaftigkeit der Welt in ihr Gegenteil verkehrt und statt Hingabe an das Leben zu predigen, das vergängliche Leben für wertlos erklärt und das Verlöschen des Lebensfeuers predigt. Er verewigt unsere Existenz in der Falle, indem er auf illusorische Ausgänge verweist. Dabei ist das Nonplusultra an Pestilenz, daß der buddhistische Ausgang gewissermaßen eine echte Alternative ist, so wie der Tod eine echte Alternative zum Leben ist. Dies macht den Buddhismus zum eigentlichen Gegenspieler der Orgonomie.

Seinem Selbstverständnis nach ist der Buddhismus mehr als bloße Religion und sogar mehr als spekulative Naturphilosophie, nämlich ein auf meditativen Erfahrungstatsachen beruhender und deshalb überprüfbarer Weg. Er führt zur Erfahrung des unbedingten „Nirwana“, der unbedingten „Leere“ und des unbedingten „Buddha-Bewußtseins“ jenseits aller schemenhaften Bedingtheit. Dieses „Ungeborene, Ungewordene, Ungemachte, Ungeschaffene“ ist konkret und pragmatisch betrachtet einfach die Losgelöstheit von allen Triebenergien, d.h. sie bedeutet die Negation der Orgonenergie.

Die anderen im Gegensatz zum Buddhismus naturphilosophisch orientierten Systeme Indiens hatten wenigstens ihre positiven Substanzen als Erinnerung an das handfeste Leben, während der Buddhismus nur die abstrakte Negation des „leer von allem Bestimmbaren“ kennt. Diese „metaphysische“ Verödung ist identisch mit einer emotionalen Verödung. Es gibt für den Buddhismus keine Selbststeuerung, sondern nur das „selbstlose“ ethische Gesetz des Kosmos (dharma), das identisch mit dem Absoluten ist (die Leere, sunyata).

Die „Erfahrungswissenschaft“ Buddhismus, die sich nicht auf die empirische Untersuchung der äußeren, sondern die meditative der inneren Natur stützt, beruht auf einer speziellen Form der okularen Panzerung, die ich in Die Massenpsychologie des Buddhismus beschreibe. Der Buddhist bleibt buchstäblich innerhalb der Augenpanzerung „sitzen“ und redet dann von Transzendenz und Befreiung.

Hier kann der Buddhist mit recht einwenden, daß es im Buddhismus keine Selbstbespiegelung gibt, da er jede Form von substantieller „Selbstheit“ leugnet und deshalb keine absolute Geist-Monade kennt. Das Problem ist nur, daß die Achtsamkeit, mit der jedes illusorische „Ich“ zersetzt wird, auf einem Bewußtsein beruht, das schließlich doch zum „wahren Ich“ erhoben wird. Auch das erläutere ich eingehend in Die Massenpsychologie des Buddhismus.

Ohnehin gibt es in der Spiegelwelt des vereinzelten Autisten gar kein Ich, da sich ein solches nur in der Gesellschaft mit anderen „Ichen“ ausbildet. Als Nicht-Ich ist er die ganze Welt und gleichzeitig radikal abgetrennt von der Welt. Außerdem gibt es in Asien von vornherein gar kein „Ich“ und keine persönliche Verantwortung, sondern nur das Gruppen-Ich der Familie, der Sekte, des Stammes oder der Nation und die altruistische Führer-Persönlichkeit: das buddhistische Bodhisattva-Ideal.

Der Buddhismus ist der anti-lebendige Nihilismus schlechthin, der uns die Verworfenheit und Substanzlosigkeit des Daseins predigt, wo es doch nur darum gehen kann, das Leben zu leben. Nur in der vorbehaltlosen, emotionalen Bindung an das empirische Dasein und dergestalt das Einssein mit den energetischen Funktionen sind wir in der „Ewigkeit“. Der Schlüssel zur Überwindung des Todes liegt einzig und allein in der Genitalität, denn nur die orgastisch potenten Einzeller sind unsterblich. Der nekrophile Buddhismus wirft dieses unser höchstes Gut in den Dreck. Er ähnelt darin der mechanistischen Wissenschaft.

Für die Orgonomie ist Zellteilung Ausdruck der heilenden Funktion des Orgasmus, während sie für die moderne Humanbiologie in erster Linie Alterung und Tod bedeutet, da die Erbinformation immer schlechter kopiert wird, so daß das Leben langsam entartet, d.h. altert. Desgleichen bedeutet auch für den mechano-mystischen Buddhismus das Leben nur Zerfall und Leid. Letztes Ziel sowohl der modernen Medizin wie des Buddhismus ist es, die zyklische Pulsation, die der Buddhismus als ewige leidvolle Wiedergeburt mystifiziert, zu beenden. Die Orgonomie jedoch will sie hervorrufen, verstärken und bewahren.

Europäisch ist das Ideal „des übermütigsten lebendigsten und weltbejahensten Wesens“ das „unersättlich da capo rufend“ das Auf und Ab des Lebens will – in alle Ewigkeit (Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse, Kritische Studienausgabe, Bd. 5, S. 75). Dem kosmischen Menschen bedeutet die buddhistische Diagnose des Kreises des Weltentreibens als leidvoll nichts, denn er steht, so Nietzsche,

mit einem freudigen und vertrauenden Fatalismus mitten im All, im Glauben, (…) daß im Ganzen sich alles erlöst und bejaht – er verneint nicht mehr… Aber ein solcher Glaube ist der höchste aller möglichen Glauben: ich habe ihn auf den Namen des Dionysos getauft (Götzendämmerung, Kritische Studienausgabe, Bd. 6, S. 152)

– dem im Buddhismus Buddhas Versucher und Gegenspieler „Mara“ entspricht.

Der anti-dionysische Buddhismus ist eine sehr gute, aber auch oberflächliche psychologische Diät und Hygiene, bei der es um die Ruhigstellung des Körpers und seiner Begierden durch die Zügelung des Geistes geht. Einsicht in die Zwecklosigkeit des Lebens soll die Energiequelle abdrehen und so zur Heilung führen. Es ist das Gegenteil der sexualökonomischen Hygiene, bei der es um Ruhe des Geistes durch eine geregelte Abfuhr der gestauten Energie geht.

Und was ist mit dem „fortgeschrittenen Buddhismus“, dem tantrischen Buddhismus? Er versucht nicht die Triebenergie zu drosseln und er arbeitet mit „dionysischen“ Emotionen, da er sie nutzen will. Er will, indem er durch sie hindurchgeht, die Sexualität um so besser sublimieren und überwinden, ganz ähnlich wie es die Psychoanalyse versucht.

Ohnehin erinnert der Buddhismus in seiner ganzen Lebensfeindlichkeit stark an die Freudsche Psychoanalyse: die Triebe, die einst von einem schwachen Ich pathogen verdrängt werden mußten, werden nun von einem starken Ich bewußt verurteilt und so „Begierde in Weisheit“ verwandelt. Nicht mehr Gefühlsregungen und Gedanken beherrschen einen, sondern man wird zu ihrem Herrn. Die Triebe werden unters Joch gespannt.

Das Zwangskorsett eines moralischen antisexuellen Dharma, dem sich das Schicksal (karma) von Mutter Natur und ihrer Kinder einpassen muß, ist Buddhas („der Erwachte“) Rache, sein ultimativer männlicher Wille zur Macht: „ich gehe zwar ins Nirwana ein, aber nun wird meine Lehre herrschen“. Seine Lehre ist die kriegerische Tugend des „rechten Strebens“, d.h. stets „wach“ zu sein und die „Sinnestore“ und das Gemüt zu bewachen. Man soll durch die Selbstdisziplin der Wachsamkeit und die Zügelung der Affekte die Sinneseindrücke vernunftgemäß objektiv bewerten und kontrollieren, so daß es zu keiner „selbstischen“ gefühlsmäßigen Objektbindung kommt. Um den Kreislauf von Geburt und Tod zu beenden, muß man den bösen „Willen“, der zukünftige Leben erzeugt, durch einen frühzeitigen emotionalen Tod zum verschwinden bringen. Alle unschuldigen Lebenstriebe werden vermoralisiert und dem Leben die Unschuld genommen. Das Lebendige wird schon an seinen Wurzeln verteufelt, während das Christentum nur die Früchte für böse erklärt.

Dies geht mit einem abgrundtiefen Frauenhaß einher. Oder wie Robert hier geschrieben hat:

Als ich in den achtziger Jahren voll froher Erwartung zum ersten Mal das Buddhistische Haus in Berlin-Frohnau besuchte und dort auch die hervorragende Bibliothek erblickte, erwartete ich voller Erregung tiefste menschliche Geheimnisse vorzufinden. Ich schlug einige alte buddhistische Schriften in schweren Ledereinbänden auf. Wie groß war meine Enttäuschung, als in den Texten nichts anderes als Frauenablehnung zu lesen war. Ihr Geruch war widerwärtig, ihr Aussehen, ihr Einfluß und dann ihre menstruellen Ausscheidungen. Voll Enttäuschung verließ ich diese Pilgerstätte, irritiert und mich fragend, warum man sowas nie sonst über den Buddhismus zu lesen bekam.

Entsprechend hielten sich die buddhistischen Mönche mit einer selbst die missionierenden Jesuiten erschreckenden Selbstverständlichkeit an kleine Jungs, die Novizen.

In einem populären tibetischen Mahayana-Text lesen wir über die buddhistische Eva:

Die Frauen sind die Ursache der drei Verderbnisse (also Gier, Haß und Verblendung, PN). Der Umgang mit Frauen kann dem Mann nur schaden. Die Frauen sind ein Unglück für die Männer in dieser und in der anderen Welt. Wer sich nach Frauen sehnt, findet keinen Frieden, wer sich nach Frauen sehnt, sollte sie fliehen (…) Die Frauen sind so sicher die Ursache der Sünden, wie die Buddhas nicht von ihnen geboren werden (…) Diese Welt wird noch an den Frauen zugrundegehen.

Dieser buddhistische Ungeist hat über die buddhistisch-persisch-christliche Mischreligion des Manichäismus, durch die Augustinus entscheidend geprägt wurde, auch auf Europa gewirkt und von dort aus die ganze Welt vergiftet.

Für den Buddhismus gibt es nur leidenschaffende Emotionen, da alles Leiden aus der Verfolgung egoistischer Glücksziele hervorgeht und das Ich nichts anderes als die Abfolge von Gefühlsregungen ist. Anhaften an der Ich-Haftigkeit (Selbstzentriertheit, der energetische Kern) bedeutet Unwissenheit, Ignoranz und Verblendung. Aus dieser Grundlage der Emotionen entwickelt sich einerseits zu sich heranziehende Gier, Leidenschaft und Verlangen (Kontraktion) und andererseits von sich abstoßender Haß, Aggression und Ärger (Expansion) und in Folge alle weiteren weibischen Emotionen (z.B. Stolz, Eifersucht und Geiz). Diese Begierden zu tilgen, ist also gleichbedeutend mit der Tilgung des Ich und umgekehrt.

Beim Zen sieht man die Auslöschung der Emotionen am eindeutigsten. Mit Gewalt im Lotussitz sitzen (zazen), d.h. „leere Nabelschau“, ohne eigentliche Meditation über ein Objekt, bis die existentielle Erfahrung kommt, daß alles vergänglich, leer und nichtig ist und einen deshalb das Leid nicht berühren, nicht mehr anrühren kann. Dieses emotionale Erstarren führt uns zum eigentlichen Kern des Buddhismus. Der Buddhismus ist die Apotheose des von Reich in Christusmord beschriebenen „Sitzens“. Es gibt die unterschiedlichsten Formen des Buddhismus, dem unser christlicher Dogmatismus fremd ist, aber dieser abgestorbene Kern bleibt.

Dieser gefühllose Zustand des Sitzens erinnert sehr an die „heitere“ emotionale Flachheit von Krebspatienten (Krebs ist die „Berufskrankheit“ der Yogis und Zen-Meister). Der Funken des Lebens erlischt, was, wie gesagt, eine Alternative zur geregelten Sexualökonomie ist. Der Buddhismus sucht immer den mittleren Weg und den Kompromiß und ist damit funktionell identisch mit charakterologischer Resignation. Übermütige Freude und tiefste Traurigkeit sind dem buddhistischen Bewußtsein vollkommen fremd, der die beständige Gleichmut der Begierdelosigkeit erstrebt. Alles ist auf Ruhe, Unbewegtheit und Leere ausgerichtet; jede störende Emotion wird mit mildem Humor zugedeckt. Um das seelische Gleichgewicht nicht zu stören, scheut sich der Buddhismus um die konfliktträchtige Aufarbeitung der Vergangenheit, in der wilde Triebe schlummern, die besser unterdrückt bleiben. Nur nicht dran rühren! Dies erklärt, warum es in Ländern wie Japan keine „Vergangenheitsbewältigung“ gibt.

Die buddhistische Lehre spiegelt historisch-energetisch den Ort ihres Ursprungs an der damaligen südlichen Front Saharasias wider: den allgemeinen vom DOR verursachten Zerfall des ökologischen, ökonomischen und sozialen Umfeldes. In diesem Tumult brachte der Buddhismus emotionale Ruhe und später hat er in den zerrissenen Kulturen Saharasias nur überlebt, weil er die effizienteste Art und Weise ist, die Emotionen abzutöten. Zweifellos wirkt dies im Kleinen auch heute noch sehr befreiend auf den gestreßten Amerikaner und Mitteleuropäer, genauso wie es auf Asien wirkte, das für Reich das Abbild einer kranken, sitzenden Gesellschaft war.

So verkörpert der „harmlose, sanfte“ Buddhismus eine allgemeine Krebsschrumpfungs-Biopathie ähnlich wie der „harmlose, sanfte“ Liberalismus, der zu gesellschaftlichem Verfall und Kommunismus führt. Die Nähe des pestilenten Buddhismus zum Kommunismus zeigt sich schon daran, daß es um das Verschwinden der eigenen Persönlichkeit (der Ich-Haftigkeit), um die Befolgung des moralischen Gesetzes und die restlose Einordnung in die Gemeinschaft (sangha) geht.

Der Buddhismus beruht auf der Annahme, daß es keine natürliche Moralität gibt, sondern allem Lebendigen die buddhistische Frohe Botschaft gepredigt werden muß, daß man seinen Emotionen (also Haß und Gier) nicht trauen darf und sie überwinden muß. Er blickt über die gegenwärtigen Freuden hinaus, sieht das zukünftige Leid und rät zu Zurückhaltung, Beherrschung und Lebensklugheit als die einzige Möglichkeit diesem antizipierten Leid zu entgehen. In seiner „sozialen“ Form, dem Mahayana, geht es dabei nicht nur um die Nichtung des Einzelnen, sondern um die Ver-Nichtung allen Seins. Der Sieg des Buddhismus wäre das Ende des Lebens auf diesem Planeten, denn die Erlösung vom Leben ist sein ausgesprochenes Ziel und in seiner europäisierten perversen Schopenhauerschen Form spricht er sich sogar ganz offen für die atomare Auslöschung der Menschheit als größtem Liebes- und Mitleidsdienst überhaupt aus.

Der Buddhismus sieht im Leben einen wilden Fluß, auf den man sich besser nicht einläßt, um ihn schnell und gefahrlos zu überqueren. Dazu gibt es als älteste Fähre den Theravada-Buddhismus („Lehre der älteren Jünger“), bei dem es um die Überwindung des emotionalen Anhaftens geht, das uns vormacht, es gäbe in dieser Welt Bestand. In Wirklichkeit gibt es aber nur flüchtige Daseinsfaktoren, die in der abhängigen Entstehung des Kausalnexus einander hervorrufen und deren Entstehung praktisch mit ihrem Untergang zusammenfällt. Es gilt die Unbeständigkeit der Welt und des eigenen Selbst zu erkennen, so daß sich die Vorstellung des substanzhaften Abgetrenntseins von der Welt und anderen Menschen als Illusion erweist und damit auch jeder Egoismus. Ist aber das egoistische Anhaften überwunden, findet das Lebensfeuer kein Brennmaterial mehr, so daß es erlischt und der Buddhist ins friedvolle Nichts eingeht.

Buddhismus beruht auf der Illusion des „Todestriebes“, nämlich darauf, daß es so etwas wie eine autonome „Selbstaufhebung“ oder „Selbstauslöschung“ (nairatmya) ins Nirwana, ins Nichtsein gäbe. Den Freudschen Todestrieb widerlegte Reich damit, daß es eben keine Selbst-Auslöschung gibt. In der Natur gibt es keinen Energieimpuls, der sich gegen sich selbst richtet. Erst im Menschen kommt es unter dem Einfluß einer lebensfeindlichen Gesellschaft dazu, daß sich der ursprüngliche Impuls aufspaltet, sich selber blockiert und zu vernichten trachtet (Orgonomic Functionalism, Vol. 3, S. 86-91).

Wir nehmen die lebensfeindliche Gesellschaft in uns auf und jeder „Selbstmord“ der begangen wird, ist in Wirklichkeit Mord innerhalb unseres derartig von fremden Mächten okkupierten Ichs. So ist die buddhistische „Selbstauslöschung“ die Apotheose der Neurose, die aus dem Konflikt zwischen Innenwelt und Außenwelt hervorgeht. Im Buddhismus siegt die patriarchale Außenwelt, indem das zum Erwachsenen „erwachte“ Kind alle Lebenstriebe und damit „sich selbst“ tötet.

Der Buddhist wird einwenden, daß es eine schon von Buddha bekämpfte einseitige Interpretation sei, das Nirwana nur als Negativum zu betrachten. Aber jedes mit dem Nirwana verbundene positive Attribut macht den Buddhismus zum Ausdruck der größten denkbaren egoistischen Verblendung: dem finalen Lustgewinn außerhalb des Welttreibens losgelöst von allen anderen Menschen.

Und selbst dort, wo der Buddhist sozial auf das Nirwana verzichtet (das zentrale Moment der „Großen Fähre“, dem Mahayana), sucht er innerhalb des trostlosen Welttreibens als Trost das „Glück im Mitleiden“. Wie Nietzsche in seinem gleichnamigen Aphorismus schreibt:

Mitleiden wird das Gegenmittel gegen den Selbstmord, als eine Empfindung, welche Lust enthält und Überlegenheit in kleinen Dosen zu kosten gibt: es zieht von uns ab, macht das Herz voll, verscheucht die Furcht und die Erstarrung, regt zu Worten, Klagen und Handlungen an, – es ist verhältnismäßig ein Glück, gemessen am Elend der Erkenntnis, welche das Individuum von allen Seiten in die Enge und Dunkelheit treibt und ihm den Atem nimmt. (Morgenröte, Kritische Studienausgabe, Bd. 3, S. 129)

So ist das Mitleid des Mahayana-Buddhisten in Wirklichkeit das Mit-Leiden seines Opfers. Mit dem Ego, von dem sich der Buddhist befreit, belastet er seine Mitmenschen, er läßt „seinen Dämonen in die Nächsten fahren“, wie Nietzsche im gleichnamigen Aphorismus (Morgenröte, Kritische Studienausgabe, Bd. 3, S. 299) schreibt: „mögen diese Anderen zusehen, daß sie nicht schlimm dabei fahren, so wohl er ihnen anscheinend auch will!“

Das kalte, unbeteiligte „Mitleid“ des selbstlosen Buddhisten ist unparteiische „Freundlichkeit“, die, damit nicht doch noch eine gefühlsmäßige Beziehung aufkommt, von der Weisheit des „Über-der-illusorischen-Zweiheit-stehens“ gezügelt wird. Was man hier nicht findet, ist das europäische Verständnis von „selbsthafter“ und „parteiischer“ Liebe und persönlicher Hinwendung, mit seiner ganzen Spannweite vom platonischen Eros bis zur sexuellen Anziehung. Erst recht gibt es im Buddhismus keinen Platz für die orgonomische Definition der Liebe: die Erregung des Genitals, die bei einem passenden gegengeschlechtlichen Gegenüber zur genitalen Überlagerung führt. Daraus leitet sich alle wirkliche, d.h. emotionale Hinwendung zum Nächsten her. Das, was die Buddhisten als emotionale „Liebe“ anführen, ist der tantrische Brand, der die Ichheit verzerrt. (Über Liebe siehe meinen Blogeintrag Liebe, Arbeit und Wissen: Zwei Arten von Liebe.)

Wirkliches Mitleid ist das ichhafte geschwisterliche Einfühlen in einen anderen Menschen, sonst ist es gemein, hinterhältig, verlogen und grausam: das Erbarmen des Mächtigen gegen den Schwachen; des „Erwachten“ gegenüber dem noch im Nicht-Wissen verstrickten; dessen, der alle Komplexe in sich verarbeitet hat und klar wie Kristall ist, gegenüber dem neurotisch leidenden und betrübten; des Mitleidvollen gegenüber dem Mitleidlosen; des Asexuellen gegenüber dem Sexuellen. Im Mitleiden liegt immer Grausamkeit gegenüber dem Bemitleideten, denn wer wird schon gerne bemitleidet und so unter einen Mächtigeren gestellt. Lieber werden wir von den Ohnmächtigen gehaßt – die wir dann bemitleiden können.

Das buddhistische Mitleid entspricht so einer typischen saharasischen Klassengesellschaft (Buddha stammt ja aus der Fürstenschicht): der vornehme Gepanzerte, der an der Spitze der Welt steht und voll Geringschätzung auf die Parias und das Gewürm hinabsieht, die sich ganz unten krümmen und winden. Man denke an die selbstherrliche Attitüde des Bodhisattvas („erwachtes Wesen“), der im Vajrayana (der dritten Fähre, die den Kern des „Lamaismus“ ausmacht) alle Insignien eines Priesterkönigs trägt.

Bioenergetisch gesehen ist falsches Mitleid nichts anderes als Verachtung: die Energie fließt zum Kopf hin („Überlegen“). Der Unterschied ist nur, daß sich die Energie im Mitleid entlädt, während sie sich in der Verachtung staut. Ohne Mitleid würde der Buddhist platzen. Mitleid ist das Notventil, der tantrische Sex der Buddhisten, der das leidvolle Principii individuationis aufsprengt. Der Buddhist wird einwenden, daß nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein kann, denn das buddhistische Mitleid würde ja auf dem Nicht-Ich basieren. Das buddhistische Mitleid ist also nicht nur Sex, sondern seelenloser Sex! Der Mahayana-Buddhist wird einwenden, es ginge doch um vollständige Hingabe an und altruistische Aufopferung für den Mitmenschen. Es ist nicht nur Sex, es ist sadomasochistischer Sex!

Im Theravada ist der Mensch ein kern- und substanzloses Konglomerat von disparaten Einzelteilen. Wird so das Mitleid nicht vom Theravada ad absurdum geführt? Wie kann es ohne Ich ein Du geben? Wie kann es Menschlichkeit ohne Menschen geben? Wie Verbindung in einer verbindungslosen Welt? Zwar richtet das Mahayana sein Augenmerk weniger auf die vergänglichen Daseinsfaktoren und mehr auf die Un-Bedingtheit der ganzheitlichen Leere hinter ihnen, doch mit dem „Leersein von Abgetrenntheit“ gibt es keine Spannung und keine Überlagerung mehr, keine Potentialunterschiede. Alles endet in einem amorphen prägenitalen Brei ohne echte Gefühle. Diese Leere kann man mit dem Nirwana gleichsetzen: dem Nichtsein von Gier, Haß und Ich-Haftigkeit. Das ist aber das kastrierte Orgon: die nichtpulsierende Orgonenergie, die Leere in gefühllosen Genitalien. Der tantrische Buddhist wird einwenden, daß es sich bei der Leere um die dynamische, unendliche Potentialität des kosmogonischen absoluten Bewußtseins handelt: ein Weltbild, geformt aus der „idealistischen“ okularen Abpanzerung heraus.

In der erstarrten Welt des Buddhismus gibt es keine Entwicklung von unten nach oben. Dem Buddhismus fehlt der dreidimensionale Tiefenblick, der der Entfaltung der Funktionen entspricht. Der Buddhismus kennt keinen Übergang vom primordialen zum materiellen Bereich, sondern nur die pluralistischen Daseinsfaktoren, die sich nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung ohne einen zugrundeliegenden dritten Faktor substanzlos nacheinander herziehen. Und was die einheitliche „Leere“ hinter den pluralistischen Daseinsfaktoren betrifft, ist es in Übereinstimmung mit dem nichttheistischen Zentraldogma des Buddhismus kein positiver Urgrund, sondern nur negative Unfaßlichkeit.

Das Buddha-Bewußtsein schließlich hat immerhin wie angedeutet einen kosmogonischen Aspekt, doch der beinhaltet, daß „alles nur ein Traum ist“ (maya), platt, ohne Tiefe und Perspektive. Hier gibt es keine Entwicklung vom Vegetativen zum Geistigen, sondern unser Körper ist das Produkt unserer Eltern, während unser Bewußtsein sich aus vorgeburtlichen Existenzen herleitet. Dies entspricht in etwa dem von Reich bekämpften Omnis cellula ex cellula. Während die Orgonomie ungelerntes Verhalten, wie das sofortige Saugen an der Brust, funktionell erklärt, führt es der Buddhismus auf Wissen aus früheren Leben zurück.

In der Sexkiste zum höheren Bewußtsein

7. Mai 2015

Es wird ein Orgonenergie-Akkumulator angeboten, der Raum für gleichzeitig zwei Personen bietet.

Der ORAC für zwei ist ein Engel-Energie-Akkumulator für Meditation und für Tantra, d.h. man kann in diesem Akku auch zu zweit sitzen.

Daß man im Lotussitz innerhalb des Akkumulators meditiert, kann ich ja noch ertragen, aber die tantrischen Liebesstellung bzw. Meditationsstellung (Yab Yum) innerhalb des Großakkumulators…

Reich wurde zur Strecke gebracht, indem der Orgonenergie-Akkumulator als eine Art „Sexkiste“ hingestellt wurde, mit bzw. in der Leute unaussprechliche Dinge tun. Diesen zerstörerischen Gerüchten neue Nahrung zu geben, ist schon schlimm genug, dies dann aber auch noch mit dem Nonplusultra an orgastischer Impotenz zu verknüpfen, nämlich dem Tantrismus…

Allein schon dieses (angeblich) „esoterische“ Getue. Der dänische Lama Ole Nydahl hat einmal den „tibetischen Weg zur Buddhaschaft“ wie folgt umrissen: man ziehe die Maske Buddhas so lange über sein Gesicht, bis man schließlich identisch mit der Maske und damit selbst zum Buddha wird.

Oder anders ausgedrückt: das authentische, eigene Ich wird durch verinnerlichte „Hierarchien“, d.h. durch das „Über-Ich“ verdrängt (vgl. Die Massenpsychologie des Buddhismus). Jede spontane Regung wird durch Schauspielerei erstickt. Das ist der Kern des Tantrismus.

Wenn sich dies sogar auf die genitale Umarmung ausweitet, – grundsätzlicher kann man die Orgonomie gar nicht negieren.

Ich mache mir zunehmend Sorgen darüber, daß der Mystizismus (und letztendlich die Emotionelle Pest) die Orgonomie von innen heraus aushöhlen und zerstören könnte.

Was ist „Mystizismus“? Reichs Definition in Äther, Gott und Teufel drehte sich um die Vorstellung der Mystiker, daß der Geist vom Körper unabhängig funktionieren könne.

Ganz offensichtlich beruhte Reichs Abgrenzung gegen den Mystizismus auf einer nur schwer haltbaren Position, denn bereits während seiner bio-elektrischen Versuche in den 1930er Jahren und seiner Untersuchung des schizophrenen Charakters Anfang der 1940er Jahre hatte er Hinweise darauf gefunden, daß „psychische“ Funktionen ganz und gar nicht auf den Körper beschränkt sind, sondern mit dem in die Umgebung ausgreifenden Orgonenergie-Feld des Körpers verknüpft sind. Entsprechend bringt uns Reichs Definition des Mystizismus nicht sehr weit. Sie liefert eher dem Mystizismus die Argumente frei Haus!

Es findet sich jedoch in Äther, Gott und Teufel ein zweiter Einwurf, bei dem Reich der Anschauung entgegentritt, daß man psychische Funktionen durch das Postulat einer Art „Kontrollzentrums“ im Sinne eines „kleinen Mannes im Kopf“ erklären könnte. Dieser wäre, so legen es jedenfalls die Vertreter einer mystischen Lebensanschauung nahe, das Zentrum unseres subjektiven Empfindens und kontrolliere unseren Körper, letztendlich „unser“ ganzes Universum.

Für mich ist das der Kern des Mystizismus und gleichzeitig das diametrale Gegenteil von allem, was gut an den spirituellen Traditionen ist. (Etwa die Dreieinigkeit im Christentum, weil Gott die Liebe ist, und es ihn deshalb als monolithischen Götzen nicht geben kann. Oder die Vorstellung im Buddhismus, daß das verhärtete Ich eine selbstschädigende Illusion ist.) Die Vorstellung eines „Kontrollzentrums“, sozusagen eines „Führers“, ist Emotionelle Pest!

Das wird in allen angeblich „esoterischen“ Lehren evident, die den Menschen auf solch ein „Kontrollzentrum“ reduzieren. Insbesondere ist dies so in der Scientology. Die kriminellen Übergriffe, von denen man im Weltnetz liest (beispielsweise mußte Scientology offiziell zugeben, daß es zu Gewaltexzessen innerhalb der Führungselite gekommen ist), sind direkter Ausfluß einer Weltanschauung, in der der Körper eine bloße Maschine ist, die vom geistigen Kontrollzentrum bedient wird. „Spirits in a material world.“

Für Reich war das Funktionieren des Organismus Beispiel für eine Arbeitsdemokratie, wobei er sich gegen die gängige Vorstellung wandte, das Gehirn würde sozusagen als „Kommandozentrale“ dem Körper, der nichts als eine Maschine sei, Befehle erteilen. Die Mystiker setzen noch eins drauf und lassen wiederum das Gehirn den Befehlen des „Geistes“ folgen.

Entsprechend gibt es bei den Hirnforschern zwei Fraktionen: die mehr traditionelle Schule, der zufolge das Gehirn eine hierarchische Struktur hat und die moderne, für die das Gehirn mehr ein Netzwerk ist, vergleichbar mit dem Internet.

Das Problem ist, daß man die „Verdrahtung“ der einzelnen Hirnregionen nur sehr schwer verfolgen kann. Immerhin konnten die beiden amerikanischen Neurowissenschaftler Richard H. Thompson und Larry W. Swanson in einem kleinen Areal des Rattenhirns diese „Verdrahtung“ darstellen. Die Schaltkreise zeigten Muster mit ringförmigen Schlaufen, d.h. der Schaltplan wies auf ein Netzwerk hin. Swanson:

Wir fingen an einer Stelle an und schauten auf die Verbindungen. Es führte in eine sehr komplizierte Reihe von Schlaufen und Kreisen. Es ist kein Organisationsdiagramm. Es gibt kein oben und unten.

Swanson zufolge erklärt ein Vergleich mit dem Internet, wie es dem Gehirn gelingt, begrenzte Beschädigungen vollständig wettzumachen.

Das Internet wurde ja auch explizit deshalb vom Pentagon ins Leben gerufen, weil Schäden in einem Teil des weltweiten Computernetzwerks, etwa durch einen Atomschlag, den Rest so gut wie gar nicht involvieren. Genauso gibt es, Swanson zufolge, im Gehirn normalerweise alternative Nervenwege, so daß kein Teil des Gehirns prinzipiell lebenswichtiger ist als jeder beliebige andere.

Ein weiteres Element, das den Mystizismus auszeichnet, ist der Obskurantismus, der ihn stets begleitet. Mystisch verseuchte Menschen sind zu unglaublich abwegigen Vorstellungen in der Lage, was nicht zuletzt Scientology zeigt. Das beruht darauf, daß körpereigene Prozesse als fremd wahrgenommen werden, so als hätten sie ihren Ursprung „jenseits“ des eigenen Körpers oder kämen aus anderen Dimensionen (Charakteranalyse, KiWi, S. 617).

Dieser anarchische Zug ist das funktionelle Gegenstück zum erwähnten tyrannischen Zug („der innere Führer“). Beides ist unmittelbarer Ausdruck der Panzerung, die stets mit einem Zerfall des einheitlichen Funktionierens und der Reorganisation auf niedrigerem Niveau einhergeht.

Gerät die Orgonomie in die Hände von Menschen, die entsprechend strukturiert sind, droht sie in einer Flut aus zügellosem Obskurantismus zu ertrinken. Man nehme beispielsweise das folgende Interview mit dem amerikanischen „Esoteriker“ Jordan Maxwell zum Thema Wilhelm Reich und Sexualsymbolik:

Maxwell ist ganz allgemein von Reich fasziniert, im besonderen jedoch von dessen Orgasmustheorie. Er behandelt das Thema respektvoll und im großen und ganzen korrekt. Aber im Verlauf des Interviews wird das Thema zunehmend in einer geradezu pornographischen Symbolik und etymologischen Absurditäten erstickt. Schließlich wird angedeutet, die führenden Politiker der Erde seien in Wirklichkeit Außerirdische, etc. Der übliche Müll über „Illuminati“. Alles wird „sexualökonomisch“ erklärt, nur nicht die eigene Psychose!

Ich fürchte, daß diese Art von „Orgonomie“ die Zukunft gehört. Nichts schreckt diese Leute, nicht einmal die Orgasmustheorie – die gnadenlos ihrer Bedeutung beraubt wird. Bereits in Der Blaue Faschismus habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie Reichs Einsichten instrumentalisiert werden können.

Die Funktion des Orgasmus (Teil 1)

16. Juli 2014

Das folgende ist eine Vertiefung von Fickende Gehirne.

Alte Sexualmoral und moderne „Esoterik“ töten, da sie die organismische Pulsation unterbinden und dadurch verhindern, daß die Gewebe, insbesondere im Beckenbereich, ständig von frischen Sekreten um- und durchspült werden. Enthaltsamkeit ist hochgradig unhygienisch. Das gilt insbesondere für Frauen, aber auch Männer sind betroffen, wie 2003 eine australische Studie über Prostatakrebs zeigte.

Ein Team unter Prof. Graham Giles vom Cancer Council Victoria verglich die Sexualpraktiken von 1079 Prostatakrebs-Patienten mit denen von 1259 gesunden Männern. Wer vom 2. bis 4. Lebensjahrzehnt öfter als fünf mal pro Woche ejakuliert, senkt diesen Ergebnissen zufolge sein Risiko für Prostatakrebs um ein Drittel. Giles geht davon aus, daß häufiges Ejakulieren den Rückstau der mit chemisch hochaktiven Substanzen überladenen und deshalb möglicherweise karzinogenen Samenflüssigkeit verhindert. Der gesundheitsfördernde Effekt häufigen Ejakulierens sei mit der Senkung des Brustkrebsrisikos durch Stillen vergleichbar.

Ein Jahr später wurde dieses Ergebnis durch eine amerikanische Studie mit mehr als 30 000 Probanden in vollem Umfang bestätigt.

Der gleiche Chemiecocktail, der Männern schadet, ist für das Wohlbefinden von Frauen unerläßlich, da das Sperma antidepressiv wirkende Hormone und Wachstumsfaktoren enthält, die von der Schleimhaut der Vagina resorbiert werden.

2002 veröffentlichte ein Team um den Psychologen Gordon Gallup (State University of New York) eine Studie an 293 College-Studentinnen, die einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Kondomen und der Häufigkeit von depressiven Stimmungen (und sogar Selbstmordversuchen) bei jungen Frauen nachwies. Junge Frauen, die ohne Kondom Geschlechtsverkehr hatten, litten signifikant seltener an Depressionen. Auch seltener Geschlechtsverkehr hatte negativen Einfluß auf die Stimmungslage. Die Depressionen nahmen mit längerer Enthaltsamkeit deutlich zu.

David Greening, der an der privaten Fruchtbarkeitsklinik Sydney IVF in Australien forscht, machte 2009 seine Studie zur Spermaqualität publik. Er hatte 118 Probanden mit schlechter Spermaqualität zu täglichem Geschlechtsverkehr aufgefordert. Bei 81 Prozent der Studienteilnehmer ging die Zahl der beschädigten Spermien nach sieben Tagen um 12 Prozent zurück.

Entsprechend fordert Greening Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zu besonders häufigem Geschlechtsverkehr auf. Bezeichnenderweise rieten Fortpflanzungsmediziner bisher eher zu längerer Abstinenz, damit sich ausreichend Sperma sammelt.

Regelmäßiger Geschlechtsverkehr hat ganz allgemein eine positive Auswirkung auf das kardiovaskuläre System und die Immunabwehr. Eine sich über 10 Jahre hinziehende Langzeitstudie mit 2500 Männern zwischen 45 und 59, die von Wissenschaftlern der britischen University of Bristol und der nordirischen Queen’s University of Belfast durchgeführt wurde, zeigt, daß ein aktives Sexualleben die Gesundheit des Mannes fördert und ihn vor Schnupfen, Krebs, Schlaganfällen und vielen anderen Leiden schützt. Bei 3 bis 4 Geschlechtsakten pro Woche sinke beispielsweise das Risiko eines Herzinfarkts um die Hälfte. Zudem sei Geschlechtsverkehr ein wirksames Schmerzmittel. Beim Sex ausgeschüttete Hormone würden bei Gelenk- und Kopfschmerzen helfen. Zusätzlich stärken sie das Immunsystem, schützen vor Arterienverkalkung und Osteoporose.

Forscher von der Wilkes University in Wilkes-Barre, Pennsylvania konnten zeigen, daß Leute, die ein- oder zweimal pro Woche Geschlechtsverkehr haben, ihr Immunsystem stärken. Das ermittelten sie über die Konzentration bestimmter Antikörper im Speichel. Deutlich mehr oder aber weniger Geschlechtsverkehr reduzierte die Menge an Antikörpern.

Im Anschluß daran haben Forscher der Technischen Hochschule Zürich in einer Studie herausgefunden, daß sich regelmäßiger Geschlechtsverkehr positiv auf das Immunsystem auswirkt. Ideal sei zwei- bis dreimal pro Woche. Sowohl eine höhere als auch eine niedrigere Frequenz macht den positiven Effekt zunichte.

Weder eine ungezügelte Sexsucht noch die mancherorts propagierte Enthaltsamkeit haben sich als vorteilhaft erwiesen.

Bei den Probanden erhöhte sich unmittelbar nach dem Orgasmus die Konzentration von „Killerzellen“ im Blut auf das Doppelte.

Die Auswirkung auf das Immunsystem konnte bisher aber nur bei Männern nachgewiesen werden.

1976 hat eine Studie an israelischen Frauen zwischen 40 und 60 den Zusammenhang zwischen Frigidität und Herzerkrankungen beleuchtet. Dazu wurden 100 Frauen, die wegen einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, über ihr Sexualleben befragt und das mit einer Kontrollgruppe von 100 Frauen verglichen, die aus anderen Gründen im Krankenhaus lagen. Frigidität und sexuelle Frustration (vor allem wegen Ejaculatio praecox oder Impotenz des Ehemannes) fanden sich bei 65% der Herzpatienten, aber nur bei 24% der Kontrollgruppe. Außerdem hatten die Wechseljahre bei den Herzpatienten früher eingesetzt.

Ein reges Geschlechtsleben sorgt für ein längeres Leben. So meint der amerikanische Forscher Michael Roizen, daß ein Mann, der 350 Orgasmen pro Jahr hat, etwa vier Jahre länger lebt und sich dabei acht Jahre jünger fühlt, als der durchschnittliche Geschlechtsgenosse, der nur 81 Orgasmen hat. 700 (sic!) Orgasmen würden die Lebenszeit sogar um acht Jahre verlängern.

Der Neuropsychologe David Weeks vom Royal Edinburgh Hospital in Schottland kam nach der Untersuchung von 3500 Personen zu dem Ergebnis, daß regelmäßiger Geschlechtsverkehr, d.h. mindestens dreimal pro Woche, die Menschen um durchschnittlich 10 Jahre jünger aussehen läßt. Er führt das auf die Aktivierung des Wachstumshorms Somatotropin zurück, das das Bindegewebe verjüngt. Der Effekt ist desto größer, je mehr die Menschen im Geschlechtsleben auch emotional befriedigt sind.

Und immer so weiter, Studie auf Studie… Beispielsweise könnte man ausführen, daß nach dem Orgasmus bei den Partnern das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet wird und zu einer wohligen Entspannung und erholsamem Schlaf führt. Die ausgeschütteten Endorphine wirken wie ein Schmerzmittel, sorgen Depressionen und Angststörungen vor und verhindern Fettsucht, weil sie Freßattacken verhindern.

Tatsächlich kann man an der Adipositas den zentralen Punkt festmachen: die überschüssige Orgonenergie, die nicht über den Orgasmus abgeführt wird („Befriedigung“), wird in jedem Fall anders reguliert – mit verheerenden Folgen. Kirsi Pietiläinen von der Universität Helsinki und ihre Kollegen haben festgestellt, daß Übergewicht zu einer Beeinträchtigung der Zellkraftwerke, den Mitochondrien führt: der Körper verliert an Energie.

Dadurch werden Nahrungsfette und andere Nährstoffe sehr viel weniger effizient verbrannt (…). Gleichzeitig entstehen größere Mengen an ungesunden Nebenprodukten – ähnlich wie bei einem schlecht laufenden Automotor, der zu viele Abgase produziert. Die Folgen sind die typischen gesundheitlichen Probleme bei Übergewicht, wie etwa eine Fettleber, hohe Entzündungswerte und Störungen im Zuckerstoffwechsel.

geschlechtsreife