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Der Rote Faden (Band 2): 51. Die Orgontherapie des Krebses
16. Dezember 2023Orgonbiophysik und Über-Ich
17. Oktober 2023In Äther, Gott und Teufel (1949) stellt Reich den mechanistischen Materialismus mit dem Mystizimus auf die gleiche Stufe. Beide gehen von einem unveränderlichen Absoluten aus, das jeweils einer Fehldeutung der kosmischen Orgonenergie aufgrund von Panzerung entspricht. Was beim Mystizismus Gott (der schließlich zum „absoluten Geist“, einer bloßen mathematischen Abstraktion mutierte) ist, ist beim gängigen Szientismus der Äther. „Äther“, wurde der nicht von Einstein überwunden? Ja, gerade darauf will Reich hinaus: weil der Äther als starr betrachtet wurde und die orgonotische Erstrahlung nicht berücksichtigt wurde, war seine Ersetzung durch den „leeren Raum“ unausweichlich. Ein „leerer Raum“, der dann mit mathematischen Abstraktionen gefüllt wurde. Tatsächlich ist auch die Quantenmechanik, gegenüber der Einstein eher fremdelte, nichts anderes als das: mathematische Abstraktion.
Wie gesagt, es geht um „das Absolute“, das nichts anderes ist als die „ideologische“ Widerspiegelung der unbeweglichen Panzerung, die uns zu lebenden Automaten macht, die lächeln, wenn sie wütend sein sollten, und wüten, wenn sie glücklich sein sollten. Wir leben nicht mit, sondern gegen das Leben, weil wir nicht frei pulsieren und fließen können. Entsprechend haben wir eine Naturwissenschaft entwickelt, die wie blind und taub und gefühllos gegenüber der Lebensenergie ist, die unseren Körper, unsere Atmosphäre und den gesamten Kosmos durchfließt.
Das hat Reich bereits bei seinen ersten Gehversuchen in der experimentellen Naturforschung erfahren, als er sich 1935 daran machte das Gefühlsleben des Menschen „bioelektrisch“ zu vermessen. Die Leute von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (der heutigen Max-Planck-Gesellschaft), die ihm mit ihrer technischen Expertise zur Seite stehen sollten, hätten das Projekt zerstört, hätte er sie gewähren lassen, denn ihnen ging es nicht ums Wesentliche (die Entfaltung von Gefühlsregungen unter störenden, technizistischen Laborbedingungen), sondern um Meßfehler, mechanische Wiederholbarkeit, Kalibrierung etc., so als hätte man es mit der technischen Überprüfung von Maschinen zu tun und nicht mit hochsensiblen Menschen.
Ähnlich sah es mit den Bionversuchen aus und Reichs daran anschließende erste Schritte in der Orgonbiophysik. Zellen können, so die Experten, nur aus Zellen entstehen und Pleomorphismus ist nur ein Scheinphänomen aufgrund mangelnder Sterilität. Visuelle Eindrücke sind „subjektiv“, elektrische und thermische Messungen beruhen auf elektrostatischen Phänomenen und einer Fehldeutung der ehernen Gesetze der Thermodynamik. Kurzum alles, was Reich an Beobachtungen und Messungen vorbrachte, wurde wegerklärt. Und selbst, wenn seine Versuche nachvollzogen wurden, dann so, daß die Phänomene durch den Versuchsaufbau zerstört wurden – womit wir wieder bei Reichs Problemen mit den bioelektrischen Versuchen wären.
Es ist prinzipiell das gleiche Phänomen, dem Reich in den 1920er und 1930er Jahren in der Psychoanalyse und in der „praktischen Soziologie“ (linke, antifaschistische Politik) begegnet war: daß das Denken und Fühlen der Menschen nicht den gesellschaftlichen Erfordernissen entspricht und sie deshalb als „unpolitische Menschen“ blind in ihr Unglück laufen. Das ist so, weil die Herrschaft des Unrechts und der Ausbeutung nicht nur von oben herab die Menschen bedrückt, sondern sie sich in jedem einzelnen Individuum der Menschenmasse verankert hat. In Gestalt des Über-Ichs tragen wir den verblödenden Pfaffen, den strengen Lehrer, der uns die herrschende Ideologie einbleut, und den diese Ideologie mit Gewalt durchsetzenden Polizisten in uns selbst herum. Wir sind sozusagen „besetztes Land“ – „besessene Menschen“, die fremden Mächten dienen, so wie LaMettrie, Stirner und Reich (LSR) es dargelegt haben.
In der „unpolitischen Naturwissenschaft“ ist das genauso: Maschinenmenschen haben keinerlei Sinn für das Lebendige und blenden es deshalb auf vollautomatische Weise systematisch aus. Auch sie sind vom Über-Ich „Besessene“, die nicht ihrer Natur, ihrem ureigensten Wesen gemäß leben, sondern sozusagen, man verzeihe mir den Ausdruck, „mechaniken“. Entsprechend ist ihre Naturwissenschaft unlebendig, mechanisch, nur für das Maschinenhafte geeignet. Fremdbestimmte Roboter haben sich ein entsprechendes Weltbild geschaffen!
Nachbemerkung: Ansatzweise findet sich das Gegenmodell zum Mystizismus und Mechanismus schon lange vor Reichs Orgonbiophysik bei LaMettrie im 18. Jahrhundert. Ursula Pia Jauch hätte das beinahe in ihrem LaMettrie-Buch Jenseits der Maschine (!) herausgearbeitet, hätte sie sich nicht im Gedankenfeld von der „Wiederverzauberung der Natur“ verfangen.

Eine theoretische Erneuerung der naturwissenschaftlichen Orgonomie?
28. Juli 2015In seinem vor kurzem bei Harvard University Press erschienen Buch Wilhelm Reich, Biologist führt der auf Biologie spezialisierte Wissenschaftshistoriker James Strick u.a. aus, daß Reichs „Obsession“ mit dem Begriff „Energie“ bzw. „Lebensenergie“ vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Vitalismus und Mechanismus Anfang des 20. Jahrhunderts zu verstehen ist und nur konsequent war. So sei, Strick zufolge, die „Lebensenergie“ damals kein „vitalistisches“, sondern ein Konzept der Laborwissenschaft gewesen. Auch hat beispielsweise bereits 1895 Freuds damaliger Mitstreiter Josef Breuer ausgeführt, daß der Begriff „Lebenskraft“ antiquiert sei und man heute (d.h. 1895, als die Psychoanalyse in ihren ersten Anfängen steckte) von „Energie“ reden sollte.
Entsprechend wird heutzutage vorgebracht, eine bessere, an die heute gebräuchliche wissenschaftliche Ausdruckweise besser angepaßte, Begrifflichkeit wäre das Wort „Plasma“. Es träfe die Sache viel besser als das Wort „Energie“ in „Orgonenergie“ (Lars Jörgenson: Die Grauzone in der Wissenschaft, Berlin: WDB-Verlag, 1990). Nun, „Plasma“ ist ein Aggregatzustand von Materie, da ist „Energie“ weitaus neutraler ohne inhaltsleer zu sein, wie etwa Charles Kelleys „schöpferischer Prozeß“ oder gar „Radix“.
In den 1970er Jahren wurde von „Reichianern“ versucht, den Strukturalismus an die Stelle des Funktionalismus (der etwa in der Ethnologie vollständig dem Strukturalismus weichen mußte) zu setzen. Die Welt wird als eine Art Schablone begriffen, die den Objekten, die sie ausfüllen, erst ihren Sinn gibt – oder so ähnlich. Ob diese kaum nachvollziehbare „Theorie“ besser das vermittelt, was Reich ausdrücken wollte, wage ich doch stark zu bezweifeln. Im übrigen ist der Funktionalismus aus der Feldforschung heraus entstanden, während der Strukturalismus eine Kopfgeburt am Schreibtisch war.
Das Poppersche Diktum, in der Forschung gehe es um Falsifizieren nicht um Verifizieren, ist ebenfalls eine ziemliche Kopfgeburt, denn so hätte sich nicht nur nicht die Orgonomie entwickeln können, sondern überhaupt kaum etwas in der Wissenschaft.
Wirklich alle orgonomischen Versuche zielen darauf, die gesuchten „lebendigen“ Phänomene „hervorzukitzeln“, während die mechanistische Wissenschaft eine „Todschlagunternehmung“ ist. Man denke nur an das Problem des Pleomorphismus – der unter den Tisch fällt, weil alle mikrobiologischen Proben nach 2 Tagen oder so als „kontaminiert“ weggeworfen werden. Man muß dem Lebendigen die Möglichkeit geben sich zu entfalten – während der Poppersche Szientismus alles daransetzt das Leben zu töten. Eine im wahrsten Sinne des Wortes „sterile“ Wissenschaft. Diese „Skeptiker“ forschen buchstäblich so lange, bis jeder Orgoneffekt weg ist.
Generell sind korrekte Theorien gegenüber der „bewährten wissenschaftlichen Meinung“ am Anfang so schwach, daß sich die Wissenschaft gar nicht entwickeln könnte, wenn man diese Theorien sofort mit einem Falsifizierungsterror überzöge. Zum Beispiel stimmte das kopernikanische System anfangs durchaus nicht etwa besser, sondern eher schlechter mit den Beobachtungsdaten überein als das alte Weltsystem. Wäre man „wissenschaftlich“ vorgegangen, würden wir immer noch daran glauben, daß sich die Sonne um die Erde dreht!
Es ist ein bloßer Mythos, daß die Wissenschaft sich linear und im Rhythmus falsifizierbarer Hypothesen entwickeln würde. Tatsächlich entwickelt sie sich in unterschiedlichen Strängen, die immer weiter auffächern, wovon aber die meisten Stränge wieder absterben. Und das weniger weil sie falsifiziert wurden, sondern weil ihre wissenschaftliche Anhängerschaft ausgestorben ist und nicht genug Nachfolger gefunden hat.
Wissenschaft entwickelt sich evolutionär, d.h. in dem Sinne, daß manche Theorien immer mehr Anhänger finden und schließlich Allgemeingut werden, während andere Theorien schlicht aussterben. Ob dieser Prozeß jedoch direkt mit der Wahrheit korreliert, wage ich zu bezweifeln. Man denke nur mal daran, wie der Lamarckismus nach vielen Toden in den 1960er Jahren vermeintlich endgültig verendet ist – um heute in Gestalt der Epigenetik eine triumphale Auferstehung zu feiern.
Dann ist da die Besessenheit der Wissenschaft mit der „Objektivität“. Seit sie sich aus den Fängen des Aristotelismus befreit hat, dreht sich alles darum, daß man seinen Sinnen nicht trauen dürfe. Das war das Thema meiner allerersten Physikvorlesung an der Universität. Die Orgonenergie wird von vornherein ausgeschlossen, weggewischt, ausradiert. Das ist selbst in der Medizin so: früher war das höchste Gebot des Arztes, auf seinen Patienten zu hören und dessen subjektiven Beschwerden ernstzunehmen („die Klinik geht vor!“) – heute verlagert sich alles auf die Technik und Testverfahren. Auf diese Weise werden die Biopathien buchstäblich unsichtbar.
Und dann die Manie mit den Doppelblindversuchen, die den Forscher von seinem Forschungsobjekt noch weiter entfernen und die im Grunde nicht mehr besagen, als daß der gepanzerte Mensch nicht „objektiv“ sein kann – er sich selbst nicht trauen kann. Charles Konia hat alles Notwendige dazu gesagt.
Die neuere Naturwissenschaft geht den Weg der anti-autoritären Gesellschaft, von der sie ein integraler Bestandteil ist. Statt wirkliche Naturwissenschaft zu sein, entwickelt sie sich immer mehr zu einer mechanistischen Pseudowissenschaft, die das Lebendige und Energetische (also alles, was nicht maschinenartig funktioniert, etwa der subatomare Bereich, die Atmosphäre und die Astronomie auf galaktischer Ebene) mit dem denkbar ungeeignetsten Modellen erklären will: „Billardkugeln und Maschinen“. (Das wird von einer verkopften, „buddhistischen“ Art von Spiritualität flankiert!)
Die Wissenschaft zerstört sich geradezu systematisch selbst, etwa indem der Forscher immer weiter von seinem Forschungsobjekt getrennt wird und dadurch, daß allein schon der finanzielle und organisatorische Aufwand alle Möglichkeiten sprengt. Man denke nur an die sinnlosen Großbeschleuniger, die die knappen Forschungsetats leerfegen.
Ich glaube nicht, daß die Orgonomie einen Blumentopf gewinnen wird, wenn sie sich dem gegenwärtigen mechanistischen Trend in der Wissenschaft anbiedert.
Was mich persönlich am meisten bedrückt, sind die Naturwissenschaftler selbst: Da finden sich Leute, die nur studieren, um zur „Elite“ zu gehören. Ihnen ist die Wissenschaft nur Mittel zum Zweck, sie wird entsprechend mechanisch kalt betrieben. Das sind dann Leute, die mit „Knockout-Mäusen“ den Nobelpreis gewinnen. Eine zweite Gruppe sind persönlichkeitsgestörte Freaks, die seit frühster Jugend vor dem Computer sitzen, sich Science-Fiction-Romane reinziehen und für die die Naturwissenschaft nur eine einzige Funktion hat: sie so weit wie irgend möglich von den eigenen Emotionen zu trennen. Und schließlich sind da die philosophisch veranlagten Naturforscher, die die innere Logik der Naturwissenschaft durchdringen wollen: sie sind diejenigen, die der systematischen Zerstörung der Naturwissenschaft das ideologische Fundament verpassen.
Vor einiger Zeit habe ich bei einer Zufallsbegegnung mit einem Physikprofessor (Marke „Berkeley und Osnabrück“) über die Orgonenergie diskutiert. Solche Gespräche sind vollkommen sinnlos, da die Hürden willkürlich so hoch gesetzt werden, daß von vornherein kein Argument durchkommt. Als ich das To-T-Experiment erwähnte und daß es nur bei einer sehr geringen relativen Luftfeuchtigkeit richtig funktioniert, wurde eingewendet, daß bei 50% relativer Luftfeuchtigkeit die Luft sowieso keine Wärme mehr leitet und ohnehin sei der Versuchsaufbau kein in sich geschlossenes System. Überspitzt gesagt könnte man behaupten, von uns werde verlangt, die Orgonkonzentration in einer von der Umwelt hermetisch abgeschirmten Sauna zu messen, also so, daß von vornherein gar kein Orgoneffekt auftreten kann.
Weltall und Krebs
4. März 2015Reich hatte die Tendenz, Gegebenheiten nicht auf die mythische Vergangenheit zurückzuführen, sondern mit dem Geschehen im Hier und Jetzt zu erklären. Beispielsweise führte er die chemischen Elemente der Atmosphäre auf Überlagerungsvorgänge zurück, die sich heute abspielen und nicht nur während der Formierung der Sonne und ihrer Planeten aus der Urwolke oder gar auf den Urknall zurückgehen. Ähnliches läßt sich über die Entstehung von Mikroorganismen sagen.
Mechanistische Wissenschaft erkennt man daran, daß keine Funktionsgesetze angegeben werden, auf deren Grundlage sich die Phänomene organisch entwickelt haben. Vielmehr wird alles auf mechanische Zufallsereignisse zurückgeführt.
Beispielsweise würden sich Sterne aus kosmischem Staub entwickeln, wenn dieser zufällig durch die Schockwellen von Supernovae zusammengepreßt wird. Die Planeten hätten sich dann aus den um die Sonne kreisenden Resten des kosmischen Staubes aufgrund von Gravitation „zusammengeklumpt“. Die Entwicklung auf der Erde bis heute wäre ähnlich mechanisch verlaufen.
Reich hatte ein grundsätzlich anderes Bild vom Kosmos, bei dem die Überlagerung eine zentrale Rolle spielt. Die Galaxien sind aus der Überlagerung freier kosmischer Orgonenergie entstanden. Die Sterne und ihre Planeten wären das Resultat der Überlagerung auf nächst kleinerer Ebene. Die Elemente der Atmosphäre und des Wassers (insbesondere Wasserstoff und Sauerstoff) bildeten sich durch Mikroüberlagerung in der dichten Orgonenergie-Hülle der Erde und bilden sich noch heute kontinuierlich.
In der Schule, den Universitäten und der populärwissenschaftlichen Literatur lernt man, daß die Atmo- und Aquasphäre in der Frühzeit der Erde durch Vulkanismus sozusagen „ausgedünstet“ wurde. Das wird uns als unumstößliche, kaum hinterfragbare Wahrheit verkauft. Reichs Theorie wirkt da hoffnungslos antiquiert.
Francis Albarède vom Laboratoire des Sciences de la Terre der Claude Bernard Universität in Lyon wendet gegen die herrschende Lehrmeinung ein, daß der Erdmantel, aus dem die Lava der Vulkane emporsteigt, sehr wenig Wasser enthält. Während der Frühphase des Sonnensystems wäre die Temperatur bis etwa zur Jupiter-Bahn viel zu hoch gewesen, als daß Wasser zusammen mit dem anderen Material des Planeten hätte kondensieren können. Erst viel später hätte die Anziehungskraft der großen äußeren Planeten wasserbedeckte Asteroiden aus den kalten Randbereichen des Sonnensystems in Richtung Erde geschleudert.
In der Biologie wird alles auf Urzellen zurückgeführt, die sich vielleicht schon vor 3,5 Milliarden Jahren über zufällige chemische Reaktionen auf der sich langsam erkaltenden Erde gebildet hätten. Manche verlagern die Anfänge des Lebens sogar in die unerforschlichen Weiten des Weltraums: „Panspermie“.
Als möglicher Beleg für die Panspermie gilt beispielsweise der Meteorit ALH84001. 2002 lieferte eine Studie von NASA-Forschern des Johnson Space Center in Houston die bis dahin stärksten Beweise, daß die in dem vom Mars stammenden Meteoriten gefundenen Magnetit-Körnchen von Bakterien produziert worden sind. 25 Prozent des Materials, so zeigte ein Test, müssen organischen Ursprungs sein. Noch heute wird ALH84001 kontrovers diskutiert.
Natürlich hätte auch die Orgonomie ein wirkliches Problem, sollte im Sonnensystem es außerhalb der Erde kein mikrobiotisches Leben geben, entstehen doch Bione überall dort, wo Materie in Wasser quillt.
Das mit den Bionen und dem beständigen Entstehen von neuem Leben ist keine bloß akademische Frage, sondern eine von Leben und Tod, die uns alle ganz konkret betrifft:
Vor einigen Jahren hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mediziner Wolfgang Wodarg vor möglichen Gesundheitsrisiken von Massenimpfungen, damals gegen die Schweinegrippe, gewarnt.
Der Nährboden des Impfstoffs von Novartis bestehe aus Krebszellen tierischer Herkunft. Man wisse nicht, ob es dabei ein Allergierisiko gebe. „Und viel wichtiger: Einige befürchten, daß bei geringen Verunreinigungen aus diesen hochpotenten Krebszellen ein Krebsrisiko für die Geimpften besteht“, so der Mediziner weiter. „Das kann man aber erst nach vielen Jahren und vielen Testpersonen auswerten. Das ist also ein Massenversuch.“
Verunreinigungen aus Krebszellen!
In Der Krebs führt Reich aus, daß „T-Bazillen“ aus Gewebsdegeneration hervorgehen. Das Gewebe verfault buchstäblich und zerfällt in winzige toxische Mikroorganismen, die man unter extremer Vergrößerung gerade noch im Lichtmikroskop erkennen kann, die besagten T-Bazillen. Sie regen zur Tumorbildung an und die Tumoren zerfallen wiederum in T-Bazillen.
Reich zeigte diese Zusammenhänge, indem er Versuchsmäusen verhältnismäßig gigantischn Dosen von T-Bazillen injizierte. Es ist kein Vergleich zu dem, was bei einer Impfung in den menschlichen Organismus gelangen könnte, trotzdem verlohnt es sich, Reichs Beschreibung mit Wodargs Befürchtungen zu vergleichen. Reich:
Die Überschwemmung des Organismus mit T-Bazillen führt zu allmählicher Kontraktion und Schrumpfung der Gewebe sowohl wie der einzelnen Zellen. Infolge davon treten auf: Abmagerung, Atrophie und Degeneration der Zellen, die schließlich in putriden Zerfall, einfach in Fäulnis übergehen. Es ist genau derselbe Prozeß, der sich beim krebskranken Menschen abspielt. Bei den T-Versuchs-Mäusen ist dieser Prozeß der Schrumpfung durch die Injektion von vornherein allgemein hervorgerufen. Bei den krebskranken Menschen geht die biophysikalische Schrumpfung infolge charakterologischer Resignation der T-Bazillen-Bildung voran. Die nun immer mehr zur Ausbildung gelangenden T-Bazillen beschleunigen den allgemeinen Schrumpfungsprozeß und regen zu lokalen Abwehrversuchen, d.h. Tumorbildung an. (Der Krebs, Fischer TB, S. 268).
Reich (S. 295f) erklärt einen Teil der Vererbung von Krankheiten damit, daß über die Blutbahn T-Bazillen von der Mutter auf das ungeborene Kind übergehen können.
Aus orgonomischer Sicht ist es schon etwas gruselig, wenn bei Impfungen „inaktivierte“ Viren oder Bruchstücke von Viren in die Blutbahn Gesunder injiziert werden, um so deren Immunsystem zu aktivieren. Ungewollt könnte hier das gleiche Geschehen wie im Mutterleib: die Weitergabe einer „Krankheitsanlage“ von einem Organismus zum anderen.
Hinzu kommt ein anderer Aspekt, den die Reichsche Bion-Forschung nahelegt: die Möglichkeit von „Pleomorphismus“, d.h. Viren können sich in Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen verwandeln und so das ganze schlichtweg unkontrollierbar werden. Pleomorphismus muß der im wahrsten Sinne des Wortes „sterilen“ mechanistischen Biologie durch die Lappen gehen, weil bei seinem Auftreten die entsprechenden Proben als „kontaminiert“ verworfen werden.
Siehe dazu meine Besprechung von Alan Cantwells The Cancer Microbe.
Betrachtet man Bione, etwa „rote“ Blutkörperchen, aus näherer Distanz, d.h. unter dem Mikroskop, erweisen sie sich als kleine blaue Orgonenergie-Sphären. Entsprechendes findet sich auch auf einer ganz anderen Größenebene. Man betrachte nur einmal die Orgonenergie-Hülle der Erde.
Das gleiche gilt für unseren Mond. Jeder kann den von Reich als Orgonenergie-Hülle interpretierten blauen Saum des Mondes sehen. In den Worten von Jerome Eden:
Eigene, persönlich gemachte Beobachtungen des Mondes mit einem 16x-Fernrohr weisen auf eine tiefblaue Orgonenergie-Hülle hin, die den Erdtrabanten umgibt. Besonders bei Vollmond kann man beobachten, wie diese bläuliche Energiehülle um die Ränder des Mondes schimmert und pulsiert.
1942 hat Reich bei einer Mondfinsternis beobachtet, daß der dunkle Halbkreis des Mondes viel kleiner ist als der helle und interpretiert dies als eine Erstrahlung der Orgonenergie-Hülle des Mondes.
Die NASA berichtet, daß bei Vollmond, wenn der Erdtrabant vom Schweif unserer Magnetosphäre getroffen wird, Staubstürme und elektrostatische Entladungen auf dem Mond auftreten. Dieser Effekt sei zum ersten Mal 1968 beobachtet worden, als Surveyor 7 nach Sonnenuntergang ein seltsames Leuchten am Mondhorizont photographierte.

Zu dieser Zeit konnte niemand dieses Phänomen erklären. Doch heute glaubt die NASA, es sei Sonnenlicht gewesen, das vom elektrisch aufgeladenen Mondstaub, der knapp über der Oberfläche schwebte, gebrochen wurde. Die mechanistische Theorie besagt, daß der Mond mit Elektronen beschossen wird, die vom Magnetfeld der Erde eingefangen wurden. Während die Photonen des Sonnenlichts diese Elektronen wieder aus der Mondoberfläche wegschlagen, könnten sie sich auf der sonnenabgewandten Seite ansammeln und so der Mondoberfläche eine starke negative Ladung geben. Der negativ geladene Mondstaub würde anfangen zu schweben und sich aufgrund der Ladungsunterschiede zwischen der Tag- und Nachtseite bewegen.
Die mechanistische Wissenschaft findet für alles eine meist recht komplizierte „Erklärung“. Sie verliert dabei aber den Überblick und geht an den Zusammenhängen vorbei. Etwa dem, daß „blaue Säume“ universell im Planetensystem zu finden sind. Beispielsweise entdeckte die Sonde Cassini sowohl beim Saturn als auch beim größten Saturnmond Titan blaue Orgonenergie-Hüllen.
Von der Erde aus gesehen erscheint der Saturn gelb, doch hat Cassini 2005, zur Überraschung der Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, über der Nordhalbkugel des Saturn einen Himmel photographiert, der in einem satten Orgonblau erstrahlt:

Auch vom Vorbeiflug am Titan schickte uns Cassini Photos zu, auf denen eindeutig eine blaue Orgonenergie-Hülle zu sehen ist:


Auf einem Falschfarbenphoto (Ultraviolett und Infrarot) sieht das ganze noch spektakulärer aus:

Titan ist der erdähnlichste Himmelskörper im Sonnensystem. Was sein blaues Energiefeld betrifft, das dem der Erde ähnelt, ist vielleicht erwähnenswert, daß dieser Saturnmond ungefähr so von Methan bestimmt wird, wie die Erde von Wasser und daß auf der Erde Methan mit bionösem Zerfall assoziiert ist, der mit einem bläulichen Leuchten einhergeht. Außerdem setzen die Wissenschaftler die Methan-Atmosphäre mit der ursprünglichen Erdatmosphäre gleich – der Voraussetzung des Beginns bionösen Lebens.
Schließlich zwei Kleinstplaneten, die von Hubble aufgenommen wurden. Ceres:

Vesta:

Zum Abschluß: der Sonnenuntergang auf dem „roten Planeten“ Mars ist blau.
Kritik an Wilhelm Reichs Entdeckung des Orgons
9. November 2012Die Zeitschrift für Sexualmedizin meinte 1988 in ihrer Januar-Ausgabe Digne Meller Marcovicz‘ Dokumentarfilm Wilhelm Reich: Viva Kleiner Mann (1987) sei „ein eindringliches Dokumentarvideo, hervorragend montiert (…) Das Museum of Modern Art, N.Y., will den Film (…) ins Programm aufnehmen.“ Ich fand den Film, wie die meiste moderne „Kunst“, nur dümmlich und „gewollt“. Es war ein Film mehr als „künstlerische“ Äußerung von Frau Meller Marcovicz, als ein Film über Reich.
Der Filmtitel, die brutale Art wie Meller Marcovicz mit dem Material umgegangen ist und gewisse Anklänge an Dusan Makavejevs Machwerk zeigen eine tiefsitzende Verachtung Meller Marcovicz‘ für Reich. Auch ist mir ein gewisser antiamerikanischer Unterton aufgefallen – und das Ende des Films in der UdSSR!
Es war gut Reichs Mitarbeiter zu sehen, auch wenn man z.B. von Jo Jenks kaum etwas mitbekam, was eine filmische Sauerei ist! Ansonsten fand ich alle Leute abtörnend: Peter Mills, die merkwürdigen „Vegetotherapeuten“, Reimund Reiche und als Höhepunkt aller Ekeligkeit: Volkmar Sigusch.
In Sexualmedizin wird Sigusch wie folgt zitiert:
Ein Experimentalphysiker von einem Max-Planck-Institut hat zusammen mit mir diese Orgonexperimente im Laboratorium wiederholt. Das Resultat war nach diesen genauen Messungen so beschaffen, daß von Wilhelm Reichs Behauptung, (…) nichts übrigblieb.
Dazu der Kommentar der Zeitschrift: „Also kein Orgon.“
Es ist ziemlich einfach und billig, Reich zu kritisieren. Reich schreibt dazu:
Die Erforschung neuer Gebiete erfordert geradezu, sagen wir es ruhig, einen gewissen Leichtsinn und eine gewisse Unbekümmertheit im Vorgehen. (Die Bionexperimente, Frankfurt 1995, S. 173)
Ich habe überhaupt kein Verständnis, wenn dann frischdiplomierte Möchtegernwissenschaftler jeden kleinen Fehler bei Reich hervorkramen und damit die Großen Entdeckungen Reichs niedermachen wollen. Schon zu Lebzeiten war Reich von den Einwänden und Kontrollexperimenten der Besserwisser genervt. Siehe etwa die entsprechenden Stellen in Jenseits der Psychologie. Reich schreibt dazu:
Einzig und allein die selbständige Entwicklung und Logik meiner Experimente hielt mich bei der Stange. Es ist interessant und nützlich, auf solche Unsicherheiten zurückzublicken, wenn einem die sonderbarsten Erscheinungen zu gewohntem Alltagswerk geworden sind. Das gibt den nötigen Mut, an solchen störenden und scheinbar verneinenden Kontrollergebnissen nicht hängen zu bleiben; neue Tatsachen nicht mit oberflächlicher Kontrolle zu erschlagen; negative Kontrollergebnisse selbst zu kontrollieren und schließlich nicht dem Bequemlichkeitsdrang nachzugeben, der einen so leicht sagen läßt: „Ach, es war nur eine Täuschung“. (Der Krebs, S. 111f)
Was Reichs physikalisches Halbwissen betrifft, haben diese Leute sicherlich teilweise recht, aber es war ja z.B. grade Reichs Nichtwissen auf dem Gebiet der Bakteriologie, das ihn zur Entdeckung der Bione geführt hat. Genauso hat ihn auch seine physikalische Naivität zum Orgon geführt. Es ist doch so, daß der Physiker, der alltäglich im Labor unzählige Messungen durchführt, ohne je über das Orgon zu stolpern, durch seine ganze Herangehensweise geradezu systematisch verhindert, daß sich das Orgon zeigt, genauso wie Bakteriologen noch Jahrtausende in ihren Labors arbeiten können, ohne je auf den Pleomorphismus zu stoßen. Entsprechende Proben werden als „kontaminiert“ entsorgt.
Außerdem läßt sich die Sache umkehren: Physiker, die sich beim Nachvollzug von Reichs Experimenten nicht genau an den Wortlaut, insbesondere an den Geist von dessen Vorgaben halten, sind – Laien. Es macht beispielsweise keinen Sinn bei regnerischem Wetter und in einem ORANUR-verseuchten Labor irgendwelche Effekte am Orgonenergie-Akkumulator nachweisen zu wollen.
Ich verweise in dieser Hinsicht auf die Arbeit des Max Planck-Wissenschaftlers H.-U. Demisch, mit dem Sigusch zusammengearbeitet hat. Dazu die sehr gute Besprechung in Stefan Müschenichs Der Reichsche Orgonakkumulator (Frankfurt 1987): Es gibt nicht den geringsten Hinweis, daß Demisch‘ überhaupt Reichs Prämissen verstanden hat. Bei Reich scheint ihm alles zu „subjektivistisch“ und „intuitiv“ zu sein. Demisch vermißt einfach mit elektronischen Temperaturfühlern Metall- und Styroporplatten, ohne jede Berücksichtigung von Umwelteinflüssen. Groteskerweise gelingt ihm nicht einmal das Nullexperiment, d.h. er ist ständig mit unkontrollierbaren Temperaturgradienten konfrontiert. Man rauft sich die Haare, wenn man seine Arbeit liest…
Reich hat selbst auf derartige Physiker geantwortet und zwar in einem Brief an Neill vom 22.12.1942:
Mich stört es nicht, wenn er sagt, ich verstünde nicht viel von Physik, denn die kosmische, biophysikalische Energie Orgon wurde von mir und nicht von ihm entdeckt; und ich überlasse das physikalische Wissen gern ihm und werde die Probleme des Orgons selbst lösen, auch „ohne Wissen“. Als Beispiel für sein völlig wirres Denken verweise ich auf eine Passage seines Briefes, in der er schreibt, daß „das Funkeln der Sterne von starken kalten Luftströmungen in den höheren Schichten der Atmosphäre verursacht wird“. Wenn Du 100 Physiker hast und ein Phänomen, dann kannst Du 100 verschiedene Interpretationen von ein und demselben Phänomen hören, verkündet mit der erhabensten Würde der reinen Wissenschaft. Ich bin froh, daß ich mich von dem Respekt vor solcherart Wissenschaft freigemacht habe. Um zu zeigen, daß ich damit recht habe: Vor etwa einer Woche habe ich mit meiner Frau das New Yorker Planetarium besucht. Sogar unser Physiker wird zugeben, daß es in einem solchen Planetarium keine Luftschichten in großer Höhe gibt, und dennoch haben die künstlichen Sterne gefunkelt. Sicher wird er eine andere Erklärung für dieses Phänomen im Planetarium parat haben. Ebenso hat er die experimentelle Reproduktion des Sternenfunkelns in jedem Orgon-Akkumulator übersehen, die man feststellen kann, wenn man einfach ein paar Löcher in die Wände bohrt und im Dunkeln hineinschaut, wobei innen ein gedämpftes, grünes Licht angebracht ist. Es ist jahrtausendelang die Aufgabe der Naturwissenschaft gewesen, Hunderttausende von verschiedenen Tatsachen auf ein einziges Prinzip zurückzuführen und nicht eine einzige Tatsache mit Hunderttausenden von Worten zu erklären, wie es die meisten der sogenannten Physiker tun. Kurzum, die Einstellung Deines Physikers ist extrem irrational und stimmt mit dem Irrationalismus der ganzen mechanistischen und metaphysischen Wissenschaft völlig überein. (Zeugnisse einer Freundschaft, S. 133)
Das Elend der Vorgehensweise der Kritiker liegt auch darin, daß sie die Reichsche Kette „Experiment → Theoriebildung → Experiment → Theoriebildung“ in Experiment hier und Theorie dort aufreißen – und dann braucht man wahrhaftig kein Genie zu sein, um Reich zu „widerlegen“ – mit dem man sich in Wirklichkeit nie wirklich auseinandergesetzt hat.

















