
Die Oranur Research Laboratories, Inc. Ein Bericht zum zehnjährigen Jubiläum
Diese Arbeit von Klaus Heimann spiegelt die Orgonomie in Deutschland bzw. das orgonomische Wissen in Deutschland Mitte/Ende der 1970er Jahre wider. In diese Zeit reichen die Bemühungen zurück, die Orgonomie in Deutschland, nach der restlosen Zerstörung erster Anfänge auf deutschem Boden, die 1933 erfolgte, erneut zu etablieren. Das damalige orgonomische Wissen ist der Ausgangspunkt des NACHRICHTENBRIEFes und sollte deshalb von jedem, der neu zu unseren Netzseiten stößt, als Einführung gelesen werden, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben. Klaus Heimanns Arbeit hat den Zauber des Anfangs an sich und möge in einer neuen Generation das Feuer von neuem entzünden:
ZUR ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER ORGONOMIE von Klaus Heimann
Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:
ZUKUNFTSKINDER:
Gestern habe ich anhand neuer Forschungsergebnisse und Theorien erläutert, daß Krebs mit der Teilung der Chromosomen zusammenhängt, also mit der Orgasmusfunktion auf zellulärer Ebene. Tatsächlich scheint der gesamte Alterungsprozeß von der Teilung der Chromosomen abzuhängen.
Seit Jahrzehnten weiß man, daß bei Wirbeltieren mit jeder Zellteilung eine Struktur, die das Chromosom abschließt und zusammenhält, das „Telomer“, kürzer wird. Wenn die Telomeren eine gewisse Länge unterschreiten, verlieren die Zellen die Fähigkeit sich zu teilen und beginnen schließlich bionös zu zerfallen („Apoptose“). Für Reich war Krebs ein verfrühter Alterungsprozeß, u.a. gekennzeichnet durch diesen bionösen Zerfall, dem im Zellkern eine „chromosomale Destabilisierung“ vorangeht.
Richard M. Cawthon (University of Utah) berichtete 2003 über weitere Belege, daß sich die Lebenserwartung des Menschen an der Länge der Telomeren ablesen läßt. Konkret fanden Cawthon und sein Team eine Korrelation zwischen der Länge der Telomeren bei 60jährigen und deren Sterblichkeitsrate 15 Jahre später.
Ebenfalls 2003 konnten Alan K. Meeker, Angelo M. DeMarzo et al. zeigen, daß die Verkürzung der Telomeren eine der frühesten und am häufigsten auftretenden Veränderungen in der präcanzerösen Zelle ist. Das Ausmaß der Verkürzung entspricht ungefähr der bei voll ausgeprägtem Krebs, ist also kein Resultat der rasch aufeinanderfolgenden Zellteilungen, die (nach gängiger Theorie) dem Tumorwachstum zugrunde liegen, sondern gehört zur Vorgeschichte der Tumorentwicklung.
Dieser Punkt unterstützt Reichs Krebstheorie, die zwischen dem bionösen Zellzerfall des Gewebes (Destabilisierung der Chromosomen durch Verkürzung der Telomeren führt zur Apoptose) und dem Versuch einer Selbstheilung unterscheidet, welche zur Reorganisation des Gewebes und damit zur Zellwucherung führt. Langsam gehen auch den mechanistischen Krebsforschern diese funktionellen Zusammenhänge auf.
2009 wurde über die ersten Ergebnisse einer groß angelegten Langzeitstudie berichtet, in der die Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs dingfest gemacht werden sollten. Insgesamt werden 50 000 Frauen im Alter zwischen 35 und 74 untersucht. In den ersten beiden Teilstudien geht es um die Beziehung zwischen der Lebensführung und dem Zustand der Chromosomen. Es zeigte sich, daß Übergewicht und Streß die Telomeren verkürzen und so den Alterungsprozeß beschleunigen.
Tatsächlich sind, so Dean Ornish (University of California, San Francisco) et al., die Telomeren bzw. deren Länge kein unabwendbares Schicksal. Heute steht fest, daß Diät mit viel Früchten und Gemüse, körperliche Ertüchtigung, Streßbewältigung (Yoga, Meditation, etc.) und ein verbessertes Sozialleben zu längeren Telomeren führen. Eine Gruppe von Männern im Frühstadium des Prostatakrebses hatten mit einem entsprechenden Programm nach fünf Jahren im Vergleich zu einer Vergleichsgruppe immerhin 10 Prozent längere Telomeren.
Darüber hinaus war es so, daß je mehr die Menschen ihr Verhalten geändert hatten, indem sie dem empfohlenen Lifestyle-Programm folgten, desto dramatischer ihre Verbesserungen in der Länge der Telomere waren. Im Gegensatz dazu hatten die Männer in der Kontrollgruppe, die nicht gebeten worden waren ihren Lebensstil zu ändern, meßbar kürzere Telomere – fast um 3 Prozent kürzere, als die Fünf-Jahres-Studie endete. In der Regel verkürzt sich die Telomer-Länge im Laufe der Zeit.
Auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen fühlen wir uns berechtigt, die Orgontherapie der traditionellen Krebsbehandlung als überlegen zu betrachten. Wir empfehlen in allen Krebsfällen den Orgon-Akkumulator anzuwenden. Trotzdem empfehlen wir, wenn es angezeigt scheint, den operativen Eingriff zusätzlich zur Orgon-Therapie. Wir halten Röntgenbestrahlung, trotz ihrer teilweisen guten Erfolge, für zu schädlich für den Organismus, vor allem wegen ihrer verheerenden Wirkung auf das Blutsystem und die umliegenden gesunden Gewebe. (Simeon I. Tropp: „Die Behandlung einer bösartigen mediastinalen Geschwulst mit dem Orgon-Akkumulator“, Internationale Zeitschrift für Orgonomie, Band 1, Heft 1, April 1950, S. 26)
Demgegenüber baut die Orgonenergie-Strahlung selektiv das gesunde Gewebe auf, zerstört aber gleichzeitig das Krebsgewebe (Der Krebs, Fischer TB, S. 323f).
Die Untersuchungen der FDA haben die Wirkung des Akkumulators eher bestätigt, denn wiederlegt (Richard A. Blasband: „An Analysis of the United States F.D.A.’s Scientific Evidence Against Wilhelm Reich – Part One, The Biomedical Evidence“, Journal of Orgonomy, 6(2), November 1972, S. 207-222, enthalten in Jerome Greenfield: USA gegen Wilhelm Reich, Frankfurt 1995). Auf wissenschaftliche Artikel, die zeigen, daß all die Krebs-Forschungen der klassischen Medizin seit 1950 keinerlei therapeutischen Wert hatten, während erfolgversprechende Außenseitermethoden unterdrückt werden, verweist James DeMeo: „Health Notes“ (Pulse of the Planet, 1(2), Fall 1989, S. 46-47 plus Pulse of the Planet, No. 3, S. 48).
Walter Hoppe schreibt hinsichtlich der Benutzung des Orgonenergie-Akkumulators, er „konnte bisher bei denjenigen, die dies seit Jahren taten, keinen einzigen Fall von Krebs registrieren.“ Und:
Bei der Prophylaxe der Krebserkrankungen wird wahrscheinlich dem Orgon-Akkumulator, der den Organismus mit neuer biologischer Energie auflädt, erhöhte Bedeutung zukommen. Biopsychiatrische Orgontherapie kann im Gegensatz zum Orgon-Akkumulator nur wenigen zugute kommen und daher für eine Massenprophylaxe keine Rolle spielen. Wir werden aber das Problem zu lösen haben, Wege zu finden, um eine bioplasmatische Schrumpfungsbiopathie schon im Entstehen, d.h. schon im ersten Lebensjahr zu verhindern. Wir werden das Problem zu lösen haben, die Kinder der Zukunft vor Störungen der biologischen Pulsation zu bewahren. (Hoppe: Biopsychische und biophysische Krebsentstehung im Lichte der Orgonomie & Die Behandlung eines malignen Melanoms mit Orgonenergie, Kurt Nane Jürgenson, Broschüre o.J.)
Das größte Problem ist also nicht die Orgonenergie-Applikation, sondern das Sexualökonomische (Der Krebs, S. 331-333). Der Orgonenergie-Akkumulator ist nicht die Lösung, sondern Krebs ist ein gesellschaftliches Problem (ebd., S. 328f). „[Biopathien] sind im wesentlichen sozial bedingt; sie sind sexuelle Stauungskrankheiten“ (ebd., S. 405). Reich hat dargelegt, daß die biopathische Charakterstruktur der Menschen „nichts anderes (ist), als erstarrter, autoritärer Geschichtsprozeß, biophysiologisch reproduzierte Massenunterdrückung“ (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 286). „Solange die Erziehung charakterliche Resignation und muskuläre Panzerungen massenweise erziehen wird, solange kann von einer radikalen Aufhebung der Krebsseuche keine Rede sein“ (Der Krebs, S. 401). „Die lokale Krebsaffektion ist eine Folgeerscheinung zerrütteter Sexualökonomie des Organismus. Die radikale Krebsbekämpfung fordert deshalb die radikale Umstellung in der gesamten Sexualhygiene der Bevölkerung“ (ebd., S. 406).
So endet selbst die Darstellung der labortechnischen Grundlagen der orgonomischen Krebstheorie mit den Worten:
Abschließend sollte betont werden, daß es uns nicht so sehr um den Krebs-Tumor zu tun ist, als vielmehr um die zugrundeliegenden Funktionen, die zu dem Tumor führten, d.h. um die Schrumpfungsbiopathie. Aus dieser grundlegenden Sicht gibt es keine echte Heilung für Krebs. Es gibt nur Prävention. Dies wird desto deutlicher, je mehr man den biopathischen Prozeß studiert. Krebsprävention ist in erster Linie ein Problem der Verhinderung von Panzerung des Menschentiers. Entsprechend ist es im Grunde ein gesellschaftliches Problem. (Chester M. Raphael/Helen E. MacDonald: „Orgonomic Diagnosis of Cancer Biopathie: VI. The Medical Efficacy of the Orgone Energy Accumulator“, Orgone Energy Bulletin, 4(2), April 1952, S. 121)
Das Problem des Krebses und der anderen Biopathien kann erst mit der Beseitigung Saharasias gelöst werden:
Die Sexualökonomie und die Orgonbiophysik fügen der Medizin und der Erziehungswissenschaft einige wichtige Einsichten an, die hier abhelfen könnten. Nicht in der Weise, wie man gerne denkt: Wir haben kein chemisches Allheilmittel entdeckt, das nun mit einem Male, massenweise angewendet, die Seuche des Lebensapparates aus der Welt schaffen könnte. Es ist nicht so einfach. Die Bekämpfung der Biopathien wird eine der schwersten Aufgaben sein, die je dem Menschen und seiner Gesellschaft zufielen. Ich wage die Behauptung, daß keine Revolution und gewiß nicht die Bewältigung der Pest des Mittelalters sich mit dieser Aufgabe an Umfang, Tiefe und Gefahren messen kann. Die Lösung dieser Aufgabe wird aller Voraussicht nach die größte Umwälzung im Denken und Handeln erfordern, die die Menschen je zu leisten hatten. Sie wird nicht die Leistung Einzelner, sondern eine Leistung der Gesellschaft sein. (Der Krebs, S. 405)
Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein war die westliche Gesellschaft, wie heute noch die mohammedanische Welt, weitgehend vom Mystizismus bestimmt. Die Menschen orientierten sich an „Gott“ und seinen Vorgaben. Die Welt war mehr oder weniger wohlgeordnet, die Rollenverteilung in Familie und Gesellschaft festgelegt und unhinterfragbar. Staat und Familie ergänzten sich auf geradezu perfekte Weise. Reich hat diese „autoritäre Gesellschaft“ und den Beginn ihres Verfalls infolge von Industrialisierung und „Massenkultur“ ausführlich beschrieben, beispielsweise in Die Massenpsychologie des Faschismus.
Die autoritäre Gesellschaft begann zu zerfallen, als immer mehr „die Maschine“ den Alltag und das Denken der Menschen zu beherrschen begann. Die Fabrik- und Büroarbeit und der beginnende Massenkonsum zerstörten zusehends die alte Ordnung in Familie und Gesellschaft. Hinzu kamen die großen Kriege mit ihren Massenheeren. Die Väter waren teilweise über Jahre abwesend und kehrten als gebrochene Menschen heim. In den Schulen lernten derweil ihre Kinder, daß der Mensch kaum mehr ist als eine Maschine und daß das Universum kalt, leer und sinnlos ist. Kein Religions- oder gar „Ethikunterricht“ konnte das auffangen, was sie im Biologie- und Physikunterricht gelernt hatten. Hinzu kamen die zunehmend „zersetzend“ wirkenden Massenmedien.
Dergestalt bildete sich langsam aber sicher die antiautoritäre, d.h. „mechanistische“ Gesellschaft aus. Die ersten Ansätze dazu gab es in den 1920er Jahren, d.h. nach dem Trauma des Ersten Weltkrieges. Man denke nur an „Dada“, den Jazz, den Bubikopf, etc. Der Nationalsozialismus war teilweise eine rückschrittliche Reaktion („der Tag von Potsdam“) auf diese Strömung, teilweise aber selbst Ausdruck dieser Strömung. (Noch deutlicher ist in dieser Beziehung der italienische Faschismus.) Nach der noch schlimmeren Verwerfung durch den Zweiten Weltkrieg hat die westliche Gesellschaft verzweifelt versucht die „alte autoritäre Ordnung“ wiederherzustellen, man denke nur an die McCarthy-Ära in den USA und die Adenauer-Ära in Westdeutschland, doch war die antiautoritäre Gesellschaft nicht mehr aufzuhalten und brach sich seit etwa 1960 freie Bahn.
Der Zerfall der autoritären Ordnung, die von gehemmten Charakteren (insbesondere Zwangscharaktere, „unterdrückte“ phallische und hysterische Charaktere und chronisch depressive Charaktere) geprägt war, ging mit der Verbreitung von triebhaften Charakteren einher („unbefriedigte“ phallische und hysterische Charaktere, manisch depressive Charaktere). Zumindest in Großstädten findet man mittlerweile in psychotherapeutischen Praxen kaum noch die Menschen, die Freud, Reich und Baker in ihren Werken beschrieben haben. Stattdessen hat man es zunehmend mit „Freaks“ zu tun – als solche hätten sie jedenfalls in der alten autoritären Gesellschaft gegolten.
Dese Menschen sind vor allem durch das Diktum geprägt, daß Freiheit wichtiger ist als Verantwortung. Freiheit ist überhaupt das wichtigste. Kinder und langfristige Partnerschaften sind nur hinderlich. Man ist auf der Suche nach seinem „Selbst“. Das Individuum ist unendlich wichtiger als die Gruppe (auch was die Verantwortung in der Generationenfolge betrifft). Das führt zu immer mehr Unordnung und gesellschaftlicher Instabilität, worauf die Menschen mit verstärkter Augenpanzerung reagieren. Die so erzeugte Kontaktlosigkeit geht mit immer mehr Verantwortungslosigkeit einher. Und das immer so weiter in einer unaufhaltbaren Abwärtsspirale.
Natürliche Unterschiede, etwa die zwischen den Geschlechtern, verschwinden zusehends. An ihre Stelle treten „individuelle Lebensentwürfe“ und eine Zersplitterung der Gesellschaft in „Szenen“, die kaum noch gemeinsame Berührungspunkte haben („Tribalismus“). Charakteristischerweise ist der Konformitätsdruck innerhalb dieser in sich geschlossenen Kreise, „Cliquen“, weitaus höher als er in der autoritären Gesellschaft je war. Auf Gesamtgesellschaftlicher Ebene kommt es zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen „links und rechts“, wobei die Rechte zunehmend marginalisiert wird. Unterstützt wird dies dadurch, daß die Rechte in einer Welt, die nicht die ihre ist, im Laufe der Zeit immer unbeholfener und „fehl am Platze“ wirkt. Wer etwa für das traditionelle Rollenmodel der Frau eintritt, muß sich angesichts des Hohn und Spotts, dem er ausgesetzt ist, in haltlose Widersprüche verfangen.
Man kann die „antiautoritäre“ Strömung vielleicht am ehesten von der Krebsschrumpfungs-Biopathie her verstehen, bei der das Gewebe zerfällt und sich auf primitiverem Niveau im Krebstumor neu organisiert. Krebszellen sind geradezu die Verkörperung des „antiautoritären Rebellen“. Da die natürliche Organisation des Körpers zunehmend zerfällt, funktioniert beim Krebs der Organismus nur mehr wie eine Maschine, mechanisch.
Der Endzustand, auf den die antiautoritäre Gesellschaft zusteuert, ist der Kommunismus. Da die Individuen immer mehr wie „Krebszellen“ funktionieren, d.h. aus sich heraus nicht mehr existieren können, wird die Gesellschaft so reorganisiert, daß das Geld „von oben kommt“ („Sozialstaat“), ähnlich wie bei Krebs der Organismus schließlich nur noch dazu dient die Krebstumoren am Leben zu erhalten. Die Senkung des Energieniveaus, die energetische Schrumpfung, kommt beispielsweise in der Geldwirtschaft zum Ausdruck, die an „Anämie“ zu leiden beginnt. Die großen Kriege, gigantische Infrastrukturprogramme und nicht zuletzt der „Sozialstaat“ machten eine Ausweitung der Geldmenge notwendig, die sich schließlich verselbständigte und nach einer „Bändigung der Finanzmärkte“ rief. Das läuft auf einen „Staatskapitalismus“ hinaus, der sich in letzter Konsequenz in nichts vom sowjetischen Model unterscheiden wird. Der krebsige Zerfall ist abgeschlossen.
Die antiautoritäre Gesellschaft ist genausowenig „freiheitlich“, wie der an einer Krebsschrumpfungs-Biopathie leidende Organismus „selbstreguliert“ ist, nur weil sich Gewebe „selbständig“ machen. Da die Menschen in der antiautoritären Gesellschaft zunehmend unselbständiger werden, wird sie tatsächlich immer „autoritärer“. Man denke nur daran, wie wir zunehmend wie Kinder behandelt werden, denen man alles sagen muß: keine Plastiktüten über den Kopf ziehen, seinen Müll nicht in die Landschaft schmeißen, sich im Auto anschnallen, einen Fahrradhelm tragen, nicht zuviel essen, für Bewegung sorgen, etc.pp. In der autoritären Gesellschaft waren die Menschen selbständiger! Wie noch heute in der mohammedanischen Welt waren die Menschen früh erwachsen, während heute noch 40jährige sich wie „rebellische“ Jugendliche benehmen, die letztendlich darauf zählen, daß sie „geführt“ werden.
Das Wesen der antiautoritären Gesellschaft wird von Hollywood sowohl beschrieben als auch weiter propagiert: es gibt schlichtweg keinen Jugendfilm, in dem nicht Marijuana verharmlost, wenn nicht sogar offen propagiert wird; Filme wie Der englische Patient zeigen, daß private (sexuelle) Glück weitaus wichtiger ist, als das Schicksal der eigenen Schicksalsgemeinschaft; Agenten- und Actionfilme, etwa die Bourne-Reihe, verbreiten die Botschaft, daß die alten Werte wie Patriotismus, Ehre und Loyalität geradezu das Grundübel dieser Welt darstellen; in Das Beste kommt zum Schluß werden zwei Krebskranke im Endstadium gezeigt, die nicht etwa „ihr Haus ordnen“ und die letzten Tage mit der Familie verbringen, sondern wie wildgewordene Teenager „voll auf die Kacke hauen“. Vor 1960 wären die Menschen angewidert aus den Filmtheatern gelaufen, heute halten sie diesen nihilistischen, zutiefst deprimierenden Dreck für eine humanistische Offenbarung!
Besonders gut kann man die Entwicklung der antiautoritären Gesellschaft anhand der Liedtexte der Popmusik verfolgen. Den Anfang macht Imagine von John Lennon, in der von einem leeren, gottlosen Universum geträumt wird, in dem es nichts gibt, für das es sich lohnen würde sich zu opfern. (Ich wußte schon damals, daß ich nicht dazu gehöre, denn kaum etwas habe ich mehr gehaßt als diese widerliche Kommunisten-Hymne!) Am Ende steht die Verherrlichung von Mord, Todschlag, Vergewaltigung und Diebstahl im Gangsterrap.