Posts Tagged ‘Psychotherapeuten’

Peter Töpfer (Teil 12)

12. Dezember 2025

Die Massen in den überlaufenden Wartezimmern der „objektivierenden“ Psychotherapeuten warten auf Töpfer (Tiefenwahrheit, S. 73), der sich auf Stirner beruft: „Stirner (…) war die Ausgeburt des Subjektiven; das machte ihn zum ‚bedeutsameren Denker‘ (Laska), und deswegen ist er unser Leitstern“ (S. 73). Reich, der „ich-feindliche Mechanist“ (S. 302), hingegen sei ein „enthemmter Anti-Subjektivist (…), der als Helfer bei einer Eignerwerdung im stirner‘schen Sinne von vornherein nicht in Frage kam“. Reich hätte doch lieber Landwirt bleiben oder sich auf Naturwissenschaft beschränken sollen! Außerdem war er, wie Laska, „ich-schwach, in beträchtlichem Maße entfremdet und von großem Mißtrauen sich selbst gegenüber gewesen“ (S. 101).

Ahnt Töpfer eigentlich wie modern oder sagen wir lieber „postmodern“ (antiautoritär) er mit seinem radikalen, alles Objektive dekonstruierenden Subjektivismus ist? Für ihn ist die subjektive Wahrheit die eine und einzige Wahrheit (S. 102). Sieht er nicht, daß heute, in der woken Gesellschaft, alle Diskussionen postphilosophisch ablaufen, d.h. rationale („kognitive“) Argumente spielen keinerlei Rolle mehr, sondern nur noch Gefühle, allein schon, wenn man falsche oder verbotene Worte benutzt? Im Zweifelsfall enden die Diskussionen dann emotional-affektiv mit Weinen oder hysterischen körperlichen Bedrohungen.

„Es nimmt angesichts der Heerscharen von Wahrheitskrämern nicht Wunder, daß die Wahrheit bei Stirner gehörig ihr Fett abkriegt.“ Dieser Satz Töpfers zeigt, daß er nicht die blasseste Ahnung von dem hat, was Wahrheit (Kontakt) und was Wahrheitskrämerei (der kontaktlose Umgang mit der Wahrheit) ist. Stirner habe „nur“ die äußere Wahrheit, „auf die Welt außer mir bezogene Wahrheit“, denunziert. Verwirrenderweise fährt er im nächsten Satz fort: „Gegen diese ‚zahllosen Wahrheiten‘ hatte er ja auch gar nichts.“ Aber es sei halt nicht seine innereWahrheit: „die Wahrheit, die er zur Konstituierung seiner Person (seines ‚Eigners‘) und zu seinem Verkehr braucht“ (S. 104). Für mich sind diese Ausführungen nichts weiter als wirres Zeugs! Wahrheit ist Kontakt mit der Wirklichkeit und wer keinen Kontakt zu sich selbst hat, kann auch keinen Kontakt zu seiner Umgebung haben und umgekehrt. Punkt. Ende der Diskussion!

Und was die Wirklichkeit betrifft und damit die Wahrheit: wir haben Hunderte von Millionen Jahren von Evolution, d.h. Anpassung an die Wirklichkeit, hinter uns. Wir können hundertprozentig sicher sein, daß wir die Welt exakt so wahrnehmen, wie sie ist. Eine hypothetische „wirkliche Wirklichkeit“ kann uns gleichgültig sein. Hauptsache der Schlüssel (wir) paßt zum Schloß (die Umwelt). Unser einziges Problem ist die Panzerung, die den Kontakt verzerrt. Punkt. Ende der Diskussion!

Dazu schreibt der offensichtlich vollkommen ungepanzerte Töpfer: „Meine Wahrheit entsteht in mir, ich pflücke sie nur in mir ab, und dann weiß ich sie – ist sie mir ‚gewiß‘. Manchmal muß ich sie, im Unterschied zu Stirner, der sie ja angeblich schon vollumfänglich hat, auch suchen – aber eben nur in mir, niemals im Äußeren (es sei denn, ich bin Ingenieur und will eine Maschine bauen)“ (S. 106). – Oder essen, arbeiten, lieben, mich in der Umwelt bewegen, überhaupt irgendwie außerhalb meines Kopfes leben und – überleben!

Töpfer: „Stirner meint mit der Wahrheit (…) irgendeine höhere Wahrheit, die weitab von mir ist und nach der ich von vornherein nur im Außen suche – Politik, Geschichte, Wissenschaft, Philosophie –, anstatt daß ich ‚bei mir zuhause nachsehe‘ (Otto Waalkes), oder die jetzt in mir ist, weil ich sie hereingenommen, die ich von außen übernommen habe (‚Über-Ich‘)“ (S. 106). Die „äußere Wahrheit“, daß ich lieber nicht prüfen sollte, ob eine Herdplatte angeschaltet ist, indem ich meine Handfläche auf sie lege, ist schlichtweg realitätsgerecht und „Wissenschaft“ und deshalb, wenn ich es einem Kind vermittle meinetwegen „rationales Über-Ich“. Nur Unsinn, etwa das Tragen einer Covid-Maske, das Kindern eingebleut wurde, erzeugt ein „irrationales Über-Ich“. – Bei Töpfer geht das alles im Wirbelwind pseudo-philosophischer Phrasen unter! Immerhin ist die „objektivistische“ Wissenschaft ja sein Hauptgegner!

Töpfer:

Psychologie ist als Wissenschaft das neue Heilige: etwas Höheres – nichts Gutes wie die Mathematik (…). Stirner weiter dazu: „Warum ist eine unumstößliche mathematische Wahrheit, die nach dem gewöhnlichen Wortverstande sogar eine ewige genannt werden könnte, keine – heilige? Weil sie keine geoffenbarte, oder nicht die Offenbarung eines höhern Wesens ist.“ Jede Anthropologie aber kann ebenfalls, selbst wenn sie mit mathematischen Mitteln arbeitet, nur eine solche geoffenbarte Wahrheit sein, weswegen ich sie nicht mag. (S. 107)

Daß grundsätzlich alle bisher erforschten Menschengruppen die gleichen Grundemotionen zeigen, daß es nie und nirgends vegane Menschengruppen gab, überall Linkshänder in der Minderzahl sind, etc.pp. und daß in der wissenschaftlichen Anthropologie alles durch den Fleischwolf der Frage nach der statistischen Relevanz der Ergebnisse gedreht wird, gerade um alles Ideologische, d.h. „Über-Ichige“ auszuschließen… Seufz! – Das bedeutet nicht, daß die Wissenschaft „heilig“ ist, sondern nur, daß die Wirklichkeit dich zum Straucheln bringen wird, wenn du das kollektiv angesammelte Wissen ignorierst und vollkommen verpeilt deiner „inneren“ vermeintlichen „Wahrheit“ folgst und entsprechend selbst jeden Scheiß auf die harte Tour lernen mußt!

Warum Töpfer so ist, teilt er uns selbst mit. Seine „Wahrheitstheorie“ begann im Alter von 15 Jahren, als er auf seinen initialen Hauptgedanken kam: Wenn ich unter irgendetwas leide – wenn zum Beispiel meine Mutter sterben sollte –, dann muß ich nur darüber nachdenken, dann muß ich mir das genau vorstellen und analysieren. Dann könne mir nichts passieren“ (S. 108). Die Seelenwelt des tatsächlich noch „ich-schwachen“ Kindes, das an die Allmacht der Gedanken glaubt, an die die Welt konstituierende „innere Wahrheit“. Wenn ich die Augen zumache, sieht mich niemand!

Das ist der Kern des gesamten Projekts „Tiefenwahrheit“. Laska habe nur paraphilosophische Kriminalgeschichte betrieben, um eine illusorische bzw. verbrecherische Praxis der Neurosenprävention zu initiieren (Stichwort Pädosex), doch ich, Töpfer, verändere die Welt, indem ich die Augen zumache und in mich gehe. Ich werde sozusagen effektiv, indem ich affektiv werde… Mein, Töpfers, Maßstab von Aufklärung und Wahrheit ist die Holocaustleugnung! Willkommen in der wunderbaren Welt von – LST! Aber es geht tiefer:

Rückblickend hätte ich mir LSR sparen können. LSR war nur ein Umweg zu SJT bzw. ST, d.h. zur Tiefenwahrheit als stirneristischem Verfahren zur „Selbstermächtigung“ (Laska) bzw. zur Wieder-Aneignung. Für ein solches Verfahren scheidet R sowieso aus. Dieser hatte auch einen Umweg genommen, aber einen unproduktiven: über Freud zurück zu seiner Naturwissenschaft. Meiner, über Reich und Janov, war produktiv. (S. 658)

Die letzte Generation

28. Dezember 2024

Der durchschnittliche Patient berichtet seinem Psychiatern und Psychotherapeuten vom bodenlosen Schmerz, Kummer und Angst und davon, daß sein Leben zu einer Falle geworden ist. 99 Prozent aller Menschen, würden, wenn sie denn den Schritt zu einer Psychotherapie wagten, schlicht und einfach die Hölle beschreiben, in der sie leben. Was bedeutet „Hölle“? Nach dem ursprünglichen Christentum ist die Hölle kein Ort, sondern ein Zustand: der „geistige“ (energetische) Zustand von Gott permanent getrennt zu sein, weil Seine Liebe einen umbringt. In orgonomischen Begriffen ist diese Vernichtungsangst angesichts der Liebe die „Orgasmusangst“. Nach christlichem Verständnis ist die Liebe Gottes dann unerträglich, wenn man sich in einem Zustand der Sünde befindet. „Sünde“ ist nichts anderes als Panzerung, d.h. die Unterdrückung der orgonotischen Strömung (= „Gott“). Sünde ist das große „NEIN!“ – das „Nein“ zu Gott und seiner Schöpfung. Sie ist der negativistische „Teufel“. Profan: das „Nein!“ angesichts der Herausforderungen des Lebens.

Der Fehler der Christen besteht darin, dies als moralisches Problem zu betrachten, während es in Wirklichkeit „Ökonomie“ ist („Sexualökonomie“). Wie berechnende kleine Krämer haben wir uns für eine Vielzahl von „harmlosen“ und „erträglichen“ kleinen Schmerzen und Frustrationen entschieden, anstatt den einen großen gefährlichen Schmerz zu riskieren und zu ertragen, der darin besteht, der Realität ins Auge zu sehen – und die Falle zu verlassen. Genau das ist das Geheimnis des neurotischen Leidens: die kleinen schuldbeladenen Befriedigungen in der warmen Stube, anstatt hinaus in die weiten eisigen Ebenen, windgepeitschten zu gehen und das Großwild zu erlegen. Das ist letztendlich der Unterschied zwischen den Versagern, die im Morast kleben bleiben, und jenen, die Erfolg im Leben haben.

Gegenwärtig rutschen wir immer weiter in den Höllenschlund ab, indem wir systematisch eine solche Generation von sozialistisch gesinnten Versagern heranziehen, die jeden als „Nazi“ betrachten, der Kontur in ein Leben bringt, das keine Energiepotentiale, keine Spannung mehr, nicht mal mehr den Unterschied der Geschlechter ertragen kann. Eine Generation ohne hervorstechende Persönlichkeiten, sondern nur ein unterschiedsloser Einheitsbrei. Eine Generation, die das Risiko scheut und sich darin erschöpft, das zu negieren und einzuebnen, was vorangegangene Generationen erschaffen haben. Nietzsche:

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren! (…)

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.

Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen.

„Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?“ – so fragt der letzte Mensch und blinzelt. (…)

„Wir haben das Glück erfunden“ – sagen die letzten Menschen und blinzeln.

Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.

Krankwerden und Mißtrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Tor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!

Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt, daß die Unterhaltung nicht angreife.

Man wird nicht mehr arm und reich: beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.

Kein Hirt und eine Herde! Jeder will das Gleiche, jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus.

„Ehemals war alle Welt irre“ – sagen die Feinsten und blinzeln.

Man ist klug und weiß alles, was geschehn ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald – sonst verdirbt es den Magen.

Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit.

„Wir haben das Glück erfunden“ – sagen die letzten Menschen und blinzeln. –

Der verschwuchtelnde Fokus

14. Mai 2024

Langsam ertrage ich dieses ständige Psychogequatsche nicht mehr. Allein schon weil ich persönlich ohne Reich nie, in Äonen nicht, darauf gekommen wäre, jemals einen Psychotherapeuten zu konsultieren. Dieses ständige Rumwälzen in der eigenen Befindlichkeit und das ständige Analysieren von zwischenmenschlichen Beziehungen… Ein MANN zieht sein Ding durch und fertig! Da ist ein Mammut, das zu erlegen ist – wie es mir dabei geht und was ich dabei empfinde, interessiert nicht, am allerwenigsten mich selbst. Ich bin nicht wichtig! Oder wie Thomas Gast immer sagt: „Marschiere mit dem Kopf!“ Will sagen, du hast das Ziel im Kopf, während du das, was dabei in deiner „Seele“ und deinem Körper vorgeht, schlichtweg ignorierst.

Die Gegenwahrheit ist natürlich, daß unsere Väter bzw. Großväter genau deswegen mit vollkommen kaputten in sich verpanzerten Seelen aus der Hölle des Krieges zurückgekehrt sind und dann gefühllos wie Roboter Deutschland wiederaufgebaut haben. Aber die Kehre, die Umrichtung des einseitigen Fokus von außen nach innen, seit den 1970er Jahren, zu der nicht zuletzt auch die „Reich-Bewegung“ gehörte, ist um keinen Deut besser.

Dieser Innenfokus zerstört Leben, allein schon, weil, wie gefühlsduselig das ganze auch aufgezogen sein mag, Energie in den Kopf verlagert wird, vor allem aber aus der willkürlichen Muskulatur abgesogen wird. Man folgt nicht mehr seinem ureigensten spontanen inneren Impuls und man wird handlungsunfähig. Allein schon die Fragen: „Was tue ich hier?“, „Was macht das mit mir?“, „Bin das wirklich ich?“, und daraus abgeleitet: „Wie stehen die anderen zu mir?“, „Was rufe ich im Gegenüber hervor?“, „Werde ich meinem Gegenüber gerecht?“ Was verlorengeht ist die Unmittelbarkeit und die Authentizität. Es verlagert sich, entgegen aller „Verinnerlichung“, alles in die soziale Fassade und alle Spontanität geht flöten.

Es ist wie bei den berühmten „Wir müssen darüber reden!“-Gesprächen, die Männer so hassen. Am Ende der Suche nach der vermeintlichen „Wahrheit“ steht ein alles lähmendes Knäuel, das keiner mehr entwirren kann und das man, oh Schrecken, nur noch mit einem herzhaften Schwerthieb durchtrennen kann. Tatsächlich haben wir es hier, trotz aller Emotionen, mit einer „intellektuellen Abwehr“ zu tun, wie Reich sie in der Charakteranalyse beschrieben hat. Nicht von ungefähr dominiert die Linke ausschließlich wegen der Frauenstimmen – und wegen all der kastrierten Schwuchteln.

Reichs Impuls war ähnlich: statt „Hören mit dem Dritten Ohr“, wie bei den anderen Psychoanalytikern, angeblich „holzschnittartige“ Charakteranalyse; statt mit einem Masochisten zu ellenlang diskutieren, ein beherzter schmerzhafter Schlag mit dem Lineal auf seinen Hintern; statt „Rekonstruktion“ der Vergangenheit, Arbeit am „Vegetativum“; statt Reden, Reden, Reden einfach nur ATMEN; statt letztendlich immer willkürlichen (UND MANIPULATIVEN) Deutungen dessen, was vermeintlich im Patienten vorgeht, das Aufmerksam-Machen auf ins Auge springende Widerstände: ein generelles Vorgehen weg vom Kopf in die Muskulatur.

Email [Laskas Weg] 2008

29. Februar 2024

Email [Laskas Weg] 2008

Email [Reich als Therapeut] (2009)

29. Januar 2023

Email [Reich als Therapeut] (2009)

Antiorgontherapie (Teil 6)

9. Juli 2022

Der individualistische Rechte sagt dir: „Mensch, reiß dich zusammen!“ – bzw. sagte er dir das in der autoritären Gesellschaft. Das ist die Essenz der autoritären Erziehung: „Hör auf zu flennen, reiß dich am Riemen und komm endlich – oder verrecke hier! Ist mir doch scheiß egal!“ Das soll die Kinder hart und verpanzert machen. Schrecklich, aber immerhin ein verborgener Appell an die eigenen Ressourcen und letztendlich an die Selbststeuerung.

Heute in der antiautoritären Gesellschaft wird dir geholfen. Je hilfloser du dich gibst, desto besser wird es dir im Endeffekt ergehen. Das quasi offizielle Motto der kollektivistischen Linken lautet: „Nobody is left behind!“, d.h. niemand wird ausgegrenzt und allen wird geholfen. Was dazu führt, daß jeder in sich schaut, um irgendwelche Wehwehchen zu finden, aufgrund derer er diese Solidarität vom Kollektiv einfordern kann. Alles ist weich, „empathisch“ und „ungepanzert“ – und erzeugt unselbständige, von anderen abhängige Menschen, bzw. „Menschen“.

An diesem absurden Widerspruch zerbricht das therapeutische Erbe Reichs: daß sich Leute zu diesem Erbe hingezogen fühlen, die ihren Mitmenschen helfen wollen, dabei aber systematisch bei diesen das unterminieren, was das Menschsein ausmacht, nämlich die Eigenverantwortung. Eltern, Kindergärtner, Lehrer und schließlich Psychotherapeuten züchten den antiautoritären Menschen, der tatsächlich körperlich weitgehend ungepanzert ist, – weil sich seine gesamte Panzerung auf das Augensegment konzentriert. Diese orientierungslosen „Menschen“ haben jede Perspektive verloren und tappen hilflos durchs Leben. Keine Peilung! Charles Konia spricht von „clueless“.

„Rechte“, also die Fossilien und unzeitgemäßen Irrläufer der einstigen autoritären Gesellschaft, haben hingegen keinerlei Zugang zu Wilhelm Reich, dem Urvater der „sexuellen Revolution“, die die Transformation zur antiautoritären Gesellschaft letztendlich auslöste. Tragischerweise sind sie die einzigen, die überhaupt ein Gespür für Selbststeuerung haben. Nur sie können richtige Orgontherapeuten sein, d.h. ihre Patienten aus der Matrix lösen, während „Reichianische“ Therapeuten nur Freiheitskrämer sind, die zur allgemeinen Versklavung beitragen und sie perpetuieren – im Namen Reichs…

Antiorgontherapie (Teil 1)

4. Juli 2022

Das, was heute typischerweise als Psychotherapie in Praxen und insbesondere Psychosomatischen Kliniken verkauft wird, ist eine Funktion der soziopolitischen Charakterstruktur der Psychotherapeuten, die praktisch zu 100% „grün-rot“ sind und deshalb fast ausschließlich in ihrem Intellekt („intellektuelle Abwehr“) und im energetischen Orgonom leben, bei dem sich alles um das Zentrale Nervensystem dreht.

Patienten, die diese „Therapien“ absolvieren, kommen typischerweise als veränderte Menschen nach Hause. Agierten sie vorher spontan „aus dem Bauch heraus“ (der Solar plexus ist das Zentrum des Vegetativen Nervensystems), sehen sie, bevor sie irgendwas tun, nunmehr „in sich“ im Sinne der „Selbstachtsamkeit“. Werden sie etwa gebeten, doch abends noch schnell den Müll runterzubringen, sagen sie jetzt, daß sie zuerst „in sich hineinhören“ müssen, „was das mit ihnen macht“. Mit anderen Worten werden aus Männern verweiblichte Weicheier und aus Frauen vermännlichte Zicken. Eltern sollen ihre Babys vor dem Windeln, um Erlaubnis fragen, d.h. das, was Reich als „intellektuelle Abwehr“ bezeichnete, soll so früh wie möglich verankert werden.

Das ganze wird dann noch mit „östlichen Weisheitslehren“ und gar Reichianischen (heutzutage „krypto-Reichianischen“) Versatzstücken ausgeschmückt. Doch die gelernte „Achtsamkeit“ hat rein gar nichts mit bioenergetischem (orgonotischem) Kontakt zu tun, sondern ist nichts anderes als Intellektualisieren, zerebral. Und das Gerede über „Chi“, „Prana“, „Energie“, gar „Orgon“ spiegelt nichts anderes wider als was man gemeinhin als „Geist“ bezeichnet. Es ist das „Leben im Spiegel“, ungreifbar, steril, kontaktlos. Das wird als befreiend und „heilend“ erfahren, weil man endlich von den Emotionen befreit ist. Das ist der gleiche Zustand, der chemisch durch Psychopharmaka hervorgerufen wird.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 3. Reich und die Juden / Das Judentum (Teil 2)

5. April 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 3. Reich und die Juden / Das Judentum (Teil 2)

Das ultimative Tabu (Teil 5)

10. September 2021

Ob Hanussen jemals mit Hitler zusammengetroffen ist, ist zweifelhaft. Der amerikanische Wikipedia-Eintrag über ihn behauptet das für Anfang der 1920er Jahre auf der Grundlage von Unterlagen des OSS, während im deutschen Eintrag davon keine Rede ist. Andere „Quellen“ behaupten eine Begegnung Anfang der 1930er Jahre. Derartige Begegnungen sind mehr als fraglich und werden m.W. in der seriösen Hitler-Literatur nirgends erwähnt. Trotzdem ist Hitlers Karriere ohne Hanussen m.E. kaum vorstellbar. Es geht um den Reichstagsbrand und das merkwürdig „schlafwandlerische“ Auftreten von Marinus van der Lubbe. Es ist tatsächlich diskussionswürdig, daß van der Lubbe von dem informellen SA-Mitglied Hanussen in einen hypnotischen Zustand versetzt worden war, um den Reichstag anzuzünden. Aus diesem posthypnotischen Zustand wurde er nie wieder befreit. Unwillkürlich muß man an das merkwürdige Auftreten von Lee Harvey Oswald denken.

Beide, van der Lubbe und Oswald, handelten mit geradezu übermenschlicher Präzision. Es gehört ungemeine Willensstärke dazu, ein Gebäude wie den Reichstag systematisch in Brand zu setzen oder einen Präsidenten im Visier zu halten und in kürzester Folge dreimal abzudrücken. Hypnose kann bewirken, daß wir uns sozusagen nicht mehr selbst im Wege stehen und entsprechend Dinge „durchziehen“ können, die ohnehin unserem Wesen entsprechen. Deshalb kann man diese Methode ja therapeutisch nutzen, etwa zur Raucherentwöhnung oder um soziale Phobien zu überwinden, die das Arbeits- und Liebesleben behindern.

Bernhard Horstmann führt in seinem Buch Hitler in Pasewalk (Düsseldorf 2005) aus, daß Hitlers angebliche „Gaserblindung“ am Ende des Krieges in Wirklichkeit hysterischer Natur war und daß der behandelnde Psychiater, Dr. Edmund Forster, seinem Patienten mittels einer ausgeklügelten Hypnosetechnik dazu brachte wieder sehen zu können. Er suggerierte Hitler, daß dieser kein gewöhnlicher Mensch sei, sondern auserwählt, ein „Wundermann“, der mit seiner übermenschlichen Willenskraft Herrschaft über die Materie habe und deshalb auch das Unmögliche vermöge, nämlich trotz seiner zerstörten Augen wieder zu sehen. Die so freigesetzten psychopathologischen Mechanismen hätten, so Horstmann, in Hitler, eine „totale Wesenstransformation“ bewirkt.

Forster hat Hitler während der Trancephase die Omnipotenz des zu Wundern fähigen Übermenschen suggeriert. Er tat dies in Verbindung mit den Namen Jesus, Mohammed und der Heiligen und hat damit die Grundlage für einen Messiaskomplex gelegt, der später an Hitler verschiedentlich mit Staunen bemerkt worden ist. (S. 150)

Die „Stimme“, die Hitler gehört hat, und die ihn in einer „Vision“ zum Retter Deutschlands berief, war nichts anderes als die Stimme seines Hypnotiseurs Forster. (S. 244)

Da diese Hypnosebehandlung in die Wirren der November-Revolution fiel, hatte Forster nicht mehr die Gelegenheit den hypnotischen Zustand wieder aufzuheben. Ergebnis war eine andauernde Wesensveränderung Hitlers. Aus einem willensschwachen und eher schüchternen deutsch-völkischen und schwärmerisch wagnerianisierenden Sonderling wurde der visionäre „Führer“, dem nach allen Zeugenaussagen ein „hypnotisch aufgeladenes Fluidum“ umgab, das zumindest eher willensschwache Zeitgenossen in seinen Bann zog. Gleichzeitig wirkte Hitler merkwürdig starr, beziehungslos und „fremdgesteuert“, wie in Trance.

Die Rolle, die Forster und Hanussen in der Geschichte des Nationalsozialismus gespielt haben, wird sich nie abschließend nachweisen lassen, die Indizien sind aber ziemlich schlüssig. Es geht darum, daß Psychotechniken („Psychotherapie“) eine entscheidende Rolle im wichtigsten Geschehen seit Jahrhunderten gespielt haben.

Reich selbst hat Anfang der 1920er Jahre als angehender Psychiater und Psychoanalytiker „Suggestivmethoden“ angewendet, um seinen Patienten möglichst schnell helfen zu können. In der Psychoanalyse hat der hypnotische Rapport in Gestalt der „Übertragung“ überlebt. Der Therapeut wird unbewußt zum Vater und/oder zur Mutter und dringt dergestalt in die Psyche des Patienten ein, die sich in dessen Kindheit gebildet hatte. Es dreht sich alles darum, eine „Übertragung“ herzustellen. In der Orgontherapie hingegen ist die Übertragung nichts anderes als ein Ersatzkontakt, der automatisch auftritt und immer wieder aufgelöst und durch einen genuinen Kontakt ersetzt werden muß.

Praktisch alle anderen Methoden, einschließlich der „Selbsthypnose“, helfen zweifellos den Patienten, halten jedoch letztendlich das Elend aufrecht, indem sie die Kontaktlosigkeit perpetuieren, wenn nicht verstärken. Sozialphobiker, beispielsweise, mögen durch diverse „Techniken“ ihre Ängste verlieren und ein besseres Leben führen, letztendlich wäre ihnen aber mehr damit gedient, wenn sie lernten ihre Ängste zu ertragen. Die Geschichte des „Dritten Reiches“ ist ein Menetekel dafür, was „Psychotherapie“ letztendlich bedeutet. Man denke nur daran, daß sich immer wieder „Psychosekten“ um Psychoanalytiker, Individualpsychologen, etc. formieren. Wer sich etwas mit der „Psychotherapeuten-Szene“ auskennt – gruselig…

Es geht um die Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten: bei Hanussen war es der Mißbrauch des therapeutischen „Rapports“, bei Forster ging es um eine ähnliche Situation, die aufgrund äußerer Umstände eintrat, und in der modernen Psychotherapie geht es darum, daß mangels eines klaren funktionellen Denkens, die therapeutische Beziehung ständig aus dem Ruder zu laufen droht mit teilweise verheerenden Konsequenzen.

David Holbrook, M.D.: WAHRHEIT UND GEGENWAHRHEIT IN DER KLINISCHEN SITUATION (Teil 2)

24. November 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Wahrheit und Gegenwahrheit in der klinischen Situation