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Zum Gedenken an James DeMeo (14.1.1949 – 3.4.2022): Die „Saharasia-Theorie“ (Teil 9)

20. April 2022

Schließlich möchte ich an James DeMeo als Cloudbuster-Operateur erinnern:

Um das Cloudbusting richtig einordnen zu können, darf man nicht aus den Augen verlieren, um was es eigentlich geht. Es geht nicht (jedenfalls nicht primär) um die Atmosphäre, sondern um die Menschen. Menschen können in einer DOR-verseuchten Umwelt nicht frei leben („nicht frei atmen“, wie man so schön sagt), da zu ihrer individuellen Panzerung die atmosphärische Panzerung hinzutritt.

Dieser Gedanke ist so alt wie die Umweltverschmutzung. Man denke nur an den Arzt Paracelsus und seine „Fünf-Seins-Lehre“: 1. Ens dei, die Kraft Gottes; 2. Ens astrale, die Sternenwelt; 3. Ens veneni, der Gifthauch; 4. Ens spirituale, die seelischen Kräfte; und 5. Ens naturale, die körperlichen Kräfte. Der „Gifthauch“ oder das „Miasma“ (mal aria = schlechte Luft) entspricht dem atmosphärischen und organismischen DOR. Im Mittelalter konnte ein Kohleverbrenner gestreckt, gehenkt und gevierteilt werden; eine derartige Angst hatte man vor der „schlechten Luft“. Im Unterschied zu Koks erzeugt Kohle nämlich Unmengen an Rauch und Gestank.

Daß das mit dem Ens veneni nicht so abwegig ist, zeigt sich an der Greifbarkeit des organismischen DOR. Reich wies darauf hin, „daß wenn man stark ‚DOR-befallen‘ ist und ein Bad nimmt, sich das Wasser ausgesprochen schwarz oder schwarzblau verfärbt, egal wie sauber der Betroffene ist“ (Charles R. Kelley: „DOR and Bathing“, The Creative Process, 2(4), 1962, S. 123).

Vielleicht wegen des gegenwärtigen atmosphärischen DOR-Notstandes die moderne Obsession mit den Begriffen „fresh“ und „light“?

Cloudbusting ist atmosphärische Heilung. DOR wird aus der Atmosphäre abgezogen, deren integraler Bestandteil nicht zuletzt der Mensch ist. Wenn der DOR-Index in der Umgebung fällt, kommt es zu Rissen in der Panzerung. Der Cloudbuster war für Reich in erster Linie ein Werkzeug der „Sozialpsychiatrie“. Ich bin überzeugt, daß etwa der Islam in Saharasia und den Innenstädten eine Funktion der hohen DOR-Konzentration ist. Zum Beispiel könnte man mit EntDORen des Himmels über Iran eine demokratische Revolution provozieren – oder das Gegenteil, wie ich noch ausführen werde. Entsprechend liegt das Stichwort „Gedankenkontrolle“ gar nicht so daneben.

Daher auch das Mißverständnis des Cloudbusting-Konzepts durch Mystiker und Verschwörungstheoretiker. Man denke nur an „Montauk“. Kenn Thomas hat in seinem Buch Mind Control, Oswald & JFK darauf hingewiesen, daß die Kolumnistin Dorothy Kilgallen 1964 in einem ihrer Artikel Lyndon B. Johnson bat, sich „beim Außenministerium (…) den Führern der Teilstreitkräfte oder unseren führenden Wissenschaftlern zu erkundigen, um herauszufinden, was wir, wenn überhaupt, unternehmen, um die Auswirkungen des ‚Cloudbusting‘, das in seiner entwickelten Form Gedankenkontrolle bedeutet, zu erkunden (…).“

Jerome Greenfield berichtet:

[Im August 1955 veranstaltete Reich] seine letzte orgonomische Konferenz in Orgonon. Auf der Tagesordnung standen Berichte über das Arizona-Projekt, die Diskussion der aktuellen Rechtslage und die Vorstellung des Konzepts einer „atmosphärischen Medizin“. Letzteres bestand aus zwei Teilen: einmal dem Gedanken, daß nach dem Muster des Cloudbusters, der der Atmosphäre DOR entziehen konnte, eine kleinere Version dieses Gerätes, die Reich entwickelt hatte und die er als „medizinischen DOR-Buster“ bezeichnete, eingesetzt werden konnte, um den menschlichen Organismus von DOR zu reinigen; zum zweiten der Vorstellung, daß eine mit DOR verseuchte Atmosphäre die Gesundheit ganzer Völker gefährden konnte. Die Grippeepidemie, die zu dieser Zeit in den Vereinigten Staaten grassierte und einem Virus zugeschrieben wurde, das nicht identifiziert werden konnte und daher „Virus X“ genannt wurde, war in den Augen Reichs ein konkretes Beispiel für eine durch die Verseuchung der Atmosphäre verursachte epidemische DOR-Krankheit. „Atmosphärische Medizin“ bedeutete also auch die Suche nach Methoden, die Gesundheit der Menschen durch die Dekontaminierung der Atmosphäre positiv zu beeinflussen. (USA gegen Wilhelm Reich, S. 218)

Elsworth F. Baker notierte in seinen Erinnerungen zum Stichwort „atmosphärische Medizin“:

Krankheiten können behandelt werden, indem die abgestandene Energie mit dem DOR-Buster abgezogen wird und durch Sauberhalten der Atmosphäre mit dem Cloudbuster. (“My Eleven Years with Wilhelm Reich”, Journal of Orgonomy, 18(1), 1984, S. 11-28)

Der Orgonom Morton Herskowitz fühlte sich nach der Orgontherapie bei Reich auf dem Heimweg immer wie gereinigt, auch ohne daß Reich zu diesem Zeitpunkt den DOR-Buster bereits benutzt hatte („Recollections of Reich”, Journal of Orgonomy, 12(2), 1978, S. 185-200). Dieser war einfach nur die Fortführung von Reichs therapeutischem Ansatz: den Menschen von seiner „dreckigen“ Mittleren Schicht (DOR) zu befreien.

Bezeichnenderweise entdeckte Reich den Medical DOR-Buster durch Selbstanwendung, als er versuchte, eine schwere Heiserkeit zu überwinden (Baker: „My Eleven Years with Wilhelm Reich“, Journal of Orgonomy, 17(1), 1983, S. 28-55). Danach ist wenig über den Medical DOR-Buster veröffentlicht worden. Ich verweise auf Eva Reichs Bericht „I was the Strange Doctor“ (International Journal of Life Energy, Vol. 1, No. 1 (o.J.), S. 31-42) und eine kurze Notiz von Baker, wo er beschreibt, wie er eine Herpesinfektion erfolgreich mit dem Gerät behandelt hat (Journal of Orgonomy, 16(2), 1982, S. 159f).

Der zweite Aspekt der sozialen Seite des Cloudbusting hat mit der Arbeitsdemokratie zu tun. Es geht nicht an, daß (buchstäblich) über die Köpfe der Menschen hinweg nicht nur das Wetter modifiziert wird, sondern gewisserweise auch ihre Charakterstruktur. Entsprechend muß die Bevölkerung im Gebiet, das unmittelbar vom Coudbusting betroffen ist, in die arbeitsdemokratische Zusammenarbeit eingebunden werden.

Elsworth F. Baker erinnert sich:

Am 1. Februar [1955] schrieb Reich aus Arizona, um mir zu sagen, daß er ein sehr angenehmes Treffen mit mehreren Köpfen diverser Organisationen – Landwirtschaft, Viehzucht, Industrie- und Handelskammer – und mit zwei Physikern von der Universität von Arizona hatte. Das Treffen dauerte zwei Stunden und der Kontakt sei sehr gut gewesen. Reich schlug die Bildung eines „Bürgerkomitees“ vor, um seine Arbeit fortzusetzen. („My Eleven Years with Wilhelm Reich (Part XIV)”, Journal of Orgonomy, 17(1), May 1983, S. 31)

Eine Operationsbasis wurde bei Jacumba errichtet, wo (…) Moise blieb und weiterhin abzog (…). Der Bauer, auf dessen Land die Cloudbuster stationiert waren, wurde im Cloudbusting unterrichtet und bekam die Verantwortung für die Fortsetzung der Arbeiten übertragen, um die [atmosphärische] Blockierung offen zu halten. (ebd., S. 33)

Das bedeutet aber noch lange nicht, daß sich „Laien“, also Leute ohne Orgontherapie und langjährige Ausbildung in diesem Metier, zum Cloudbusten eignen. Harald Kautz-Vella geboren am 16. September 1966, ist ein deutscher Autor, Verleger, Übersetzer und Anhänger der Orgon-Hypothesen von Wilhelm Reich. Wo man hinsieht, eine selbst zusammengeschusterte Orgonomie. Etwa in Vorträgen wie dem folgenden:

Es fängt mit einer abstrusen Erklärung der Entdeckung des Cloudbusters durch Reich an. Tatsächlich hat Reich den Cloudbuster entdeckt, als er durch Metallrohre („Orgonoskop“) das atmosphärische Orgon beobachtete und dabei den Eindruck gewann, das Orgon damit zu beeinflussen. Nach dem ORANUR-Experiment hat er sich an die längst ad acta gelegte Beobachtung erinnert und so ist der Cloudbuster entstanden. Reich:

Als wir (…) im Jahre 1940 (…) die atmosphärische OR-Energie zum ersten Mal am Mooselookmeguntic-See im Gebiet von Rangeley durch lange Metallrohre beobachteten, hatten wir den Eindruck, daß die Wellenbewegungen sich änderten, wenn wir unsere Rohre zufällig auf die Seeoberfläche richteten. Diese Beobachtung kam uns in jener ersten Periode unserer OR-Forschung völlig unglaublich vor. Wir ließen die Sache auf sich beruhen und vergaßen sie bald wieder. (Ausgewählte Schriften, S. 455)

Im obigen Vortrag wird daraus eine wirre Geschichte, über Wasserleitungen, die Reich von seinem Haus aus in den See legen wollte. Eine Phantasie-Orgonomie mit einer Phatasie-Geschichte! Von den Longitudinalwellen im Äther, die identisch mit der Orgonenergie sein sollen, und dem ganzen mechanistischen Firlefanz, etwa den platonischen Körpern, will ich gar nicht erst anfangen. Das ist mir einfach zu „wissenschaftlich“!

Dann der Verweis in Kautz-Vellas Vortrag auf das Desert-Greening-Programm von Madjid Abdellaziz, einem der eifrigen Zuhörer von Bernd Senfs Vorträgen über „Himmelsakupunktur“ in Berlin. Wer sich Photos und Videos des Projekts anschaut, dem wird auffallen, daß wir es hier mit einer Oase in einer Wüste zu tun haben. Es sieht mehr nach Bewässerung mit Grundwasser, als nach einer Folge von genuiner CORE-Arbeit aus, bei der sich Wüste in Steppe und Grasland verwandelt und Oasen wachsen.

Die Cloudbuster, die offenbar im Dauereinsatz sind, wirken eher wie die Staffage eines „esoterischen“ Projekts. Das ganze kann absolut verheerende Auswirkungen haben. Auch finde ich es beunruhigend, daß eine weltweite Expansion geplant ist. Siehe hier.

Ende 2010 veröffentlichte ich auf diesem Blog folgendes:

Wenn man die Wetterkarten der letzten Tage betrachtet, sich an den nicht gerade berauschenden Sommer erinnert und eingedenk des einbrechenden Katastrophenwinters in Deutschland sowie der verheerende Hitzewelle und der seit Monaten andauernden Trockenheit in Israel (der schlimmsten seit Jahrzehnten), zeichnet sich in etwa folgendes Bild ab:

Es ist, als wenn jemand in der westlichen Sahara ständig mit dem Cloudbuster von Norden her abzieht und so den wellenförmig verlaufenden Polaren Jetstream nach Süden zieht, was genau jene Verhältnisse hervorruft, die wir heute beklagen.

Hier kann man den aktuellen Jetstream verfolgen.

Auf diese Weise kann ein einzelner Verbrecher Milliarden-Schäden verursachen, ja ganze Volkswirtschaften lahmlegen und unzählige Menschen – ermorden.

Ich bin damals darauf gekommen, daß jemand dort unten aktiv sein könnte, weil auf den entsprechenden Wetterkarten die Isolienien einen langen Finger bildeten, der von Mitteleuropa auf die algerische Wüste zeigte. Mich würde nicht wundern, wenn dort ein CLB im Dauereinsatz nach Norden gerichtet gewesen wäre.

Bei rationalem Vorgehen würde es in der Sahara nicht darum gehen, Regen in die Wüste zu bringen, sondern das DOR zu beseitigen. Und selbst das ist problematisch, weil der plötzliche Wegfall der atmosphärischen Panzerung ungeahntes Chaos erzeugen könnte. Außerdem könnten „grünere“ Zustände, etwa in Algerien, die Emotionelle Pest der Massen in einer ORANUR-artigen Reaktion zusätzlich anpeitschen. Davor hat DeMeo, der beispielsweise in Eritrea und Israel tätig war, in seinen letzten Jahren immer wieder gewarnt.

Man denke in diesem Zusammenhang nur an die Schwarze Pest im Mittelalter. Nach neuen Forschungsergebnissen ging sie auf klimatisches Chaos in Zentralasien zurück. Außergewöhnlich feuchte Jahre führten zu einer explosionsartigen Vermehrung von Pestratten, die mit dem erneuten Einbruch der üblichen Wüstenzustände zwar alle wegstarben, doch deren Flöhe, die den Pesterreger in sich trugen, wechselten um zu überleben auf einen neuen Wirt über, den Menschen. Die Seidenstraße trug das Unglück dann nach Westen.

Entsprechende Forschungen haben auch gezeigt, daß Dschingis Khan seine weltumspannende Schreckensherrschaft nur aufrichten konnte, weil in seiner Heimat die ariden Zustände einer zeitweisen Feuchtigkeitsperiode wichen.

Aber zurück zu OROP Wüste: Ich weiß nicht, ob Deutschland und Israel Opfer des oben beschriebenen verantwortungslosen OROPs waren, aber derartige alles andere als abwegige Überlegungen machen von neuem Reichs Insistieren aktuell, daß Cloudbusting nur von rationalen Menschen in rationalen (arbeitsdemokratischen) Zusammenhängen durchgeführt werden darf.

„Preliminary Experiments … in a Strong Orgone Device“ von Leon Southgate

30. September 2021

Dieser Artikel macht weiter, wo der vorhergehende aufgehört hatte. „Langfristiges Forschungsziel ist die Untersuchung von Orgon und Bewußtsein,“ lautet der erste Satz der Einführung. Zwar ist in diesem Artikel von Bewußtsein keine Rede, aber trotzdem scheint die Mystik durch und paart sich mit extremen Mechanismus paart und einem gewissen Hang zu toxischen Energien. Ein mannsgroßer Orgonenergie-Akkumulator (ORAC) zur Ganzkörperbestrahlung wurde umgekippt und mit allen möglichen kleineren Orgonenergie-Akkumulatoren, Orgonenergie-Decken, einem entsprechend umwickelten „Koffer“ und „Orgon-Schießern“ gefüllt:

Die inneren Kästen bestanden aus Stahl-, Steinwolle- und Celotexplatten auf einem Holzrahmen – Standardmaterialien für einen ORAC. Der Orgonkoffer war mit isolierenden Steinwolle- und Stahlwollschichten gefüllt und hatte eine Außenschicht aus Aluminiumfolie und schließlich eine Plastikfolie um die Außenseite. Die Orgonröhren waren Stahlröhren mit mehr als 300 Doppelschichten aus Alufolie und Frischhaltefolie, basierend auf Bernd Senfs Design für Orgonakupunkturröhren. Das Gehäuse wurde aus den üblichen ORAC-Materialien hergestellt, ähnlich wie die Innenkästen. (Hervorhebungen hinzugefügt)

Das Plastikzeugs ist fragwürdig, aber das Aluminium erzeugt mit Sicherheit toxische Effekte und sollte unter keinen Umständen benutzt werden, wenn damit Mensch und andere Tiere behandelt werden sollen!

Drei uralte wiederaufladbare Batterien luden sich spontan wieder auf, nachdem sie vorher mit Lagen aus Plastik- und Alufolie umwickelt und zusammen mit sehr schwachem radioaktiven Material (sic!) in dieses Behältnis gelegt worden waren. In diesem Zusammenhang (aufladen, entladen) ist doch tatsächlich wie vorher bei Maglione von der Orgasmusformel die Rede… Alles wird vermixt zu einem, wie soll ich sagen, „unfunktionellen“ Durcheinander. Beispielsweise glaubt Southgate, daß Pyramiden so etwas sind wie „Orgon-Transistoren“, während Orgonenergie-Akkumulatoren „eher Kondensatoren von Orgonenergie“ seien. Das Lebendige wird mit dem Toten verquickt, die Lebensenergie mit Elektronik (wir erinnern uns an die „künstliche Intelligenz“ in seinem letzten Artikel).

Die Ergebnisse mit diversen Batterien, Standardkondensatoren, To-T, dem „Heliognosis Model II Experimental Life Energy Meter“ und einem Geigerzähler waren positiv, teilweise fragwürdig. Beispielsweise wurde der Temperaturunterschied zwischen zwei gleichartigen Garagen gemessen. In einer stand das „starke Orgongerät“. Bemerkenswert ist das Verhalten der sehr schwachen radioaktiven Quelle (Americium-241, mehr denn 1000mal schwächer als Reichs Radiumnadeln im ORANUR-Experiment): sowohl das Life Energy Meter als auch der Geigerzähler zeigten an, daß die radioaktive Quelle desto schwächer wurde, je näher es dem „starken Orgongerät“ gebracht wurde. Soutgate spricht davon, daß das Americum in der Nähe des Orgongeräts eine geringere „Orgonladung“ als weiter weg aufwies. „Das orgonotische Feld des Americiums schien in der Nähe des Orgongeräts unterdrückt zu sein. Nahezu jede Messung schien diesen Effekt zu bestätigen.“ Die Geigerzähler-Messungen spiegelten die Feldmeter-Messungen „insofern wider, als es auch hier in der Nähe des Orgongeräts einen Unterdrückungseffekt gab. Die Radioaktivitätswerte waren um etwa ein Drittel geringer als weiter weg vom Gerät.“ Irgendwie ist hier einiges durcheinander geraten…

Weitere Effekte sind schwer zusammenzufassen. Ich verweise den geneigten Leser auf den verlinkten Originalartikel! Bemerkenswert sind seine Ausführungen über magnetische Anomalitäten in der Nähe des Orgongeräts und die durch einen elektrostatischen Effekt verursachte starke blaue Erstrahlung eines Plasmaballs („ionische Blitzlampe“), die zwei Monate lang aufgeladen worden war.

Zum Abschluß führt Southgate Forschungspapiere an, die nach Reichs Tod dessen ORANUR-Forschung explizit bestätigt haben.

In jedem Linken schlummert ein stalinistischer Politkommissar, der herauswill – und die ANTIFA hat das lästige „ANTI“ längst überwunden!

12. September 2021

von Christian

Es ist mir wichtig, noch etwas zu ergänzen zu meinem kürzlichen Kommentar.

Ich möchte alle Leser hier bitten, den dort angegebenen Link zu öffnen und aufmerksam von der ersten bis zur letzten Zeile zu lesen!

Es lohnt den Aufwand, denn es handelt sich um ein protypisches Lehrstück über „organisierte emotionale Pest“ bei der ach so „emanzipatorischen“, „basisdemokratischen“ und „woken“ heutigen (grünen) Linken, der es ja so sehr um „Antidiskriminierungspolitik“ und um die Menschenrechte von „Minderheiten“ geht, und die so unglaublich mutig gegen „Hatespeech“ und „Hetze im Internet“ kämpft.

Man würde über diese Ironie gar nicht mehr aus Lachkrämpfen herauskommen, wenn die Angelegenheit nicht so ernst wäre: es ist ein absolut typisches Merkmal der emotionalen Pest, dem vermeintlichen Gegner exakt dasjenige vorzuwerfen, was man selber gerade praktiziert!

Diese „ANTIFA“ beruft sich ja notorisch immer wieder auf das angebliche Rosa-Luxemburg-Zitat: „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“.

Dass Luxemburg dass erstens nie so gesagt hat, es sich zweitens nur auf leicht unterschiedliche Fraktionen innerhalb der kommunistischen Bewegung bezog, und drittens die gute Rosa alles andere als eine Demokratin war, sondern eine totalitäre, autoritäre und militante Fanatikerin, macht das Ganze noch absurder.

Oder eben gerade nicht, da die heutige „ANTIFA“ den Slogan ganz genau so anwendet, wie die intolerante Anti-Demokratin Luxemburg das auch intendiert hat!

Aber nun zurück zu meinem eigentlichen Anliegen, nämlich den Inhalten des Textes, zu dessen bösartiger emotionalen Pestilenz ich Folgendes anmerken möchte:

Zunächst wird der mutwillige Eindruck vermittelt, dass es sich bei Prof. Bernd Senf um einen Antisemiten handeln würde und bei Dr. DeMeo um einen geistigen Wegbereiter des angeblichen („Lattorfschen?) „Faschismus“.

Dass Senf ein „Antisemit“ und DeMeo ein „geistiger Faschist“ sei, dazu kenne ich keinerlei Evidenz, noch werden dafür irgendwelche belastbaren Beweise in dem o.g. ANTIFA-Pamphlet geliefert.

Nach typischem Muster der EP (= emotionalen Pest) werden hier in manipulativer Weise nur assoziative Zusammenhänge suggeriert, Andeutungen gemacht, wenig aussagekräftige Fußnoten eingefügt usw.

M.a.W: es handelt sich schlichtweg um Rufmord, um Verbreiten von Tratsch und Klatsch, um die Konstruktion und Anprangerung von Feindbildern „weißer toxischer Männlichkeit“ ohne jegliche Beweisführung, die bei solch schweren Vorwürfen doch wohl dringend geboten wären – speziell für solche „Menschenrechtler“ und „Minderheiten-Beschützer“, als die sich die Autoren durchgängig aufspielen.

Menschen ohne hinreichende Belege als Antisemiten und/oder Faschisten öffentlich im Netz bloßzustellen und zur Hetzjagd gegen sie aufzurufen, das sind exakt jene malignen Mechanismen der EP, wie Wilhelm Reich sie uns gelehrt hat!

Kommen wir nun aber zur eigentlichen Zielscheibe des äußerst umfangreichen Pamphlets, Ottmar Lattorf, der schon in der fetten Überschrift „Keiner von uns! Zum rechten Esoteriker, Sektierer und Pseudo-Feministen Ottmar Lattorf“ ausgegrenzt und zum Abschuss freigegeben wird.

Es fehlt mir die Zeit und die Lust, hier eine umfassende kritische Textanalyse des gesamten ANTIFA-Pamphlets durchzuführen, denn der Text ist den Aufwand nicht wert, den dies erfordern würde.

Ich möchte jedoch ein paar Beispiele dafür aufzählen, mit welchen bösartigen, polemischen, stigmatisierenden und stereotypen Klischees Lattorf in dem Artikel verleumdet wird; u.a. wird er des Folgenden beschuldigt:

  • des „(linken) Mackertums mit heteronormativen Verhältnissen“ (was immer man sich unter solch einer Begrifflichkeit vorzustellen hat)
  • einer „kruden Weltverschwörungskonstruktion“ und „Verschwörungstheorien“
  • einer „Verklärung des Patriarchats zum Matriarchat“
  • einer „Romantisierung antizivilisatorischer Technologiefeindlichkeit“
  • er predige ewige “Liebe und Frieden” und „treibe damit Menschen in die Fänge von Sekten“
  • er sei „bekennender platter Antiamerikanist – Antizionist – Antisemit”
  • er habe „männlichdominant die sexuelle Revolution propagiert“
  • er sei „rassistisch pseudofeministisch“
  • als Reichianer vertrete er ein „biologistisch ausgerichtetes, völkisches, ethnopluralistisches und damit antifeministisches und rechtsextremes Konstrukt“ (bei dieser plakativen Aneinanderreihung von Worthülsen kriegt man einen Krampf im Hirn)
  • er stehe „in ideologischer Hinsicht äußerst rechts“.
  • Sein eigentliches Verbrechen bestehe darin, dass er im Gegensatz zu den Autoren dieser Hetzkampagne eine „Klare Haltung für (Queer-)Feminismus“ vermissen lasse (dazu fällt einem nun wirklich nichts mehr ein…).

Am Ende des Textes mündet die „anti“-faschistische (in Wahrheit aber zutiefst emotional pestkranke) Verleumdung des Opfers Ottmar Lattorf in den folgenden Forderungskatalog von geradezu militanten Maßnahmen (s.u.).

Wie man gleich sehen wird, stehen diese der übelsten demagogischen Verfolgung von „Regimekritikern“ und ideologischen „Abweichlern“, wie wir sie aus rechts- und linksfaschistischen Systemen kennen, in nichts nach – und reihen sich zwanglos in die menschenverachtende Tradition von Julius Streichers Stürmer und der stalinistischen „Säuberungen“ in der UdSSR ein.

Die Treibjagd wird eröffnet und die Meute von der Leine gelassen.

Ich zitiere nun die geforderten Maßnahmen der „ANTIFA“, mit denen man den „Unmenschen“ (oder „Untermenschen“?) Lattorf und seine Freundin Johanne Liesegang buchstäblich zur Strecke bringen und zum Abschuss freigeben will.

„Und jetzt?

Mit dieser Aufklärung über Ottmar Lattorf ist es nicht getan. Darum fordern wir

  • Weitergabe der Informationen über Lattorf, seine Positionen und sein Umfeld auch über linke Zusammenhänge hinaus in zivilgesellschaftliche Strukturen und den öffentlichen Raum!
  • Deutliche Abgrenzung und Aufkündigung jeglicher Zusammenarbeit mit Lattorf und Umfeld!
  • Offenlegung der Strukturen und Projekte, die mit Lattorf zusammenarbeiten oder zusammengearbeitet haben im Rahmen öffentlicher Distanzierungen!
  • Interne Auseinandersetzung mit dem Problem jeglicher Formen des Antisemitismus und der Notwendigkeit von feministischen Forderungen, nicht nur in linken Strukturen!
  • Haus- und Zutrittsverbote für Ottmar Lattorf an allen Kultureinrichtungen sowie Orten der Politik und Selbstverwaltung wie z.B. Alte Feuerwache, Ökoprojekte, Kirchen etc.!
  • Kündigung der städtischen Verträge mit Ottmar Lattorf und seinem Verein (z.B. Nutzungs- und Pachtverträge) beruhend auf der Charta der Stadt Köln für Vielfalt und Toleranz sowie den Ratsbeschluss gegen Rechtsextremismus der Stadt Köln!
  • Auftritts- und Sprechverbot auf städtischen Veranstaltungen und Podien z.B. als Funktionsträger seines Vereins und für Bürger_inneninitiativen!
  • Ausschluss von Demonstrationen und Kundgebungen sowie E-Mail-Verteilern einschließlich der Deaktivierung seiner Zugänge zu bestehenden Kommunikationsstrukturen (E-Mail, Blogs, Foren etc.)!
  • Ausschluss aus Bürgerinitiativen und BI-Netzwerken!
  • Abwahl von Ottmar Lattorf aus Ämtern/Funktionen, die er z.B. in Vereinen, Netzwerken oder öffentlichen Gremien ausübt!
  • Verhinderung der Neuinstallation der antisemitischen Kölner Klagemauer durch Lattorfs Weggefährtin Johanne Liesegang!
  • Breiter Protest gegen die sog. “Hygiene”-Mediationen, Corona-“Spaziergänge” und andere Aktionen der Corona-Querfront als Sammelbecken des Rechtsextremismus mit allen Mitteln und auf allen Ebenen!
  • Einrichtung von konkreten Hilfsangeboten für Betroffene aus dem sektenartigen Umfeld Ottmar Lattorfs, bspw. Menschen die aufgrund seiner medizinischen “Beratungen” geschädigt wurden, Opfer seiner Manipulationen!
  • Klare Haltung gegen jeden Antisemitismus!
  • Klare Haltung für (Queer-)Feminismus!“

Es bleibt einem buchstäblich die Spucke weg, wenn man so etwas liest, denn es geht um nichts anderes als um soziale Annihilation aus rein politischen Gründen!

Ein missliebiger Mensch soll „unmöglich gemacht“, stigmatisiert und in die Isolation getrieben werden, damit er sowohl in virtuellen „sozialen Netzwerken“ als auch in „analogen“ zwischenmenschlichen Zusammenhängen (siehe: „Haus- und Zutrittsverbote“ usw.) ausradiert und jeglicher Artikulationsmöglichkeit beraubt wird (letztlich läuft es auf ein „Geh doch sterben!“ hinaus). Erinnert dieser Aufruf für die Errichtung „Lattorf-freier Zonen“ nur mich an die sukzessive und systematische Ausgrenzung der Juden aus dem öffentlichen Leben in den Jahren nach 1933?

Was für ein unglaublicher, geradezu „eliminatorischer“ Hass auf Andersdenkende!

Der oben zitierte „Ausschluss von Demonstrationen und Kundgebungen sowie E-Mail-Verteilern einschließlich der Deaktivierung seiner Zugänge zu bestehenden Kommunikationsstrukturen (E-Mail, Blogs, Foren etc.)!“ bedeutet nichts anderes als: „wir stimmen mit Dir politisch nicht überein, deshalb darf´s dich nicht mehr geben!“.

Erst wird ein Mensch, der anscheinend keinerlei Straftat begangen hat (sonst hätten die Autoren das doch mit Sicherheit erwähnt und ausgeschlachtet), kommunikativ und sozial „gelöscht“. Und dann im zweiten Schritt ggf. auch physisch „ausgelöscht“?

Und das (Zynismus hoch zehn!) auch noch alles im Namen des „Antifaschismus“ und Kampfes gegen „Hatespeech“, Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten…

Das Ganze ist organisierte emotionale Pest, und nichts anderes!

Die Verfasser des Hetz-Artikels gegen Lattorf und Freundin können vor lauter vorgeblichem „Humanismus“ und grün-roten „Gutmenschentums“ kaum kaschieren, dass sie selber womöglich funktionell identisch sind mit jenen, die im Dritten Reich die Hetzjagd auf die Juden nicht nur theoretisch begründet, sondern auch praktisch durchgeführt und die „Meute“ zu Pogromen aufgehetzt haben.

Sind sie nicht funktionell und v.a. auch charakterologisch identisch mit den Protagonisten des sogenannten „Großen Terrors“ und der Schauprozesse in der Sowjetunion, der Kulturrevolution in China oder der „La Grande Terreur“ in der Französischen Revolution? Unglaublich „böse“ sein „im Namen des Guten“!!

Wenn ich Ausmaß und Inhalt der geforderten „Maßnahmen“ gegen Lattorf und Freundin lese, frage ich mich: Wo bitteschön ist hier noch der Unterschied der ach so „ANTI-faschistischen“ Verfasser zu einem geifernden NS-„Blutrichter“ Freisler vor dem „Volksgerichtshof“? Oder zu einem Tschekisten wie Feliks Dzierżyński?

Zu einem Robespierre, Marat, de Talleyrand-Périgord bzw. den Jakobinern, die (ebenfalls im ideologischen Fahrwasser der „Aufklärung“, „Emanzipation“ und der „Menschrechte“) gnadenlos Menschen abschlachteten? 

Würden solche Menschen wie die Autoren nicht in einem Stasi-Gefängnis, ohne mit der Wimper zu zucken, „Staatsfeinde“ bzw. „Regimekritiker“ foltern? 

Würden diese Leute, wenn sie einmal „an die Macht kommen“, nicht Hinz und Kunz denunzieren und in einem „Revolutionstribunal“ Abertausende von politisch Andersdenkenden, Abweichlern, „Querdenkern“, „Impfgegnern“ und vermeintlichen Konterrevolutionären „liquidieren“? 

Oder muss man sogar befürchten, dass solche Fanatiker wie die Verfasser des o.g. Hetzartikels, die die Meute zu einem „Maßnahmenkatalog“ auffordern, schon jetzt (also vor deren „Machtergreifung“) jemandem wie Lattorf auflauern, ihn entführen, zusammenschlagen oder gar Schlimmeres? 

Man fragt sich unweigerlich, „was hat dieser Lattorf eigentlich getan“, dass er solch einen unstillbaren Hass bei den rot-grünen Spinnern von der „ANTIFA“ auslöst? 

Ich kenne Herrn Lattorf nicht persönlich und weiß also nicht, ob ich ihn sympathisch oder unsympathisch finden würde, mit welchen seiner Positionen ich übereinstimmen würde und mit welchen nicht. 

Fasst man die biographischen Eckdaten Lattorfs aus o.g. Schmierblatt zusammen, so hat er sich u.a. jahrzehntelang mit Wilhelm Reich, mit der Orgonomie und mit James DeMeo´s Saharasia-Theorie beschäftigt, hat historische Untersuchungen zur Hexenverbrennung und zur Heimatforschung betrieben und sich mit deutscher Geschichte beschäftigt. Er war/ist in diversen Bürgerrechts-Initiativen und Öko-Gruppen sowie sozialen Aktivitäten im Großraum Köln aktiv, empfindet (wie Millionen anderer Menschen hierzulande) ein tiefes Unbehagen angesichts der Problematik der Masseneinwanderung und „Islamisierung“ sowie der ganzen Corona-Thematik und hat diese Sorgen auch öffentlich artikuliert und argumentativ begründet; ferner hat er sich mit Frauenthemen, Matriarchatsforschung und der Unterdrückung weiblicher Sexualität auseinandergesetzt. 

Vielleicht habe ich den einen oder anderen Punkt ausgelassen, aber in der Summe läuft das alles doch „nur“ darauf hinaus, dass er politisch eine andere Meinung vertritt als z.B. die rot-grünen Verfasser jener „ANTIFA-Website“, deren intellektuell so ungemein anspruchsvoller ideologischer Horizont auf Aspekte abhebt wie den, dass man/frau „eine klare Haltung für (Queer-)Feminismus“ zu entwickeln habe (und man zum Todfeind erklärt wird, wenn man das nicht tut) – Prost Mahlzeit! 

Ganz besonders schlimm sei, dass Menschen wie Lattorf sich nicht genügend mit dem „(linken) Mackertum mit heteronormativen Verhältnissen auseinandergesetzt“ hätten – dazu fällt einem nichts mehr ein! 

Summa Summarum wird Herrn Lattorf nichts weiter vorgeworfen, als dass er eben eine andere Meinung vertritt als die Autoren jener obskuren ANTIFA-Plattform (soviel also zu der von den Rotgrünen so vielbeschworenen „Freiheit, die immer auch die Freiheit der Andersdenkenden meint“). 

Und der Hass ist wohl auch deshalb so groß, weil Lattorf, wie selbst der o.g. Artikel erwähnt, über Jahrzehnte hinweg dem linken politischen Lager zuzurechnen war und erst später versucht hat herauszufinden, welche seiner alten „linken“ Positionen ggf. eine Schnittmenge aufweisen (was die Autoren „Querfront“ nennen) mit Positionen und Initiativen, die früher dem sogenannten eher „rechten“ Lager zugeordnet wurden. Als ob das alte mechanistische Schubladendenken „Rechts versus Links“ noch in einem Zeitalter unbeschränkte Gültigkeit besäße, wo die meisten Großkapitalisten heute politisch dezidiert links stehen (und der sächsische Arbeiter „rechts“) und die frühere SPD-Bundesregierung unter Helmut Schmidt heute als „rechts“ gelten würde. 

D.h. also, Lattorf ist in den Augen der ANTIFA-Autoren ein Renegat, und das löst bei jenen Linken, die trotz erdrückender Gegenevidenz in all den Jahren nichts hinzugelernt haben, sondern dogmatisch weiter bei ihren überholten marxistischen Positionen verharren, die heftigsten negativen Emotionen („Verräter!“) aus. 

In der Geschichte gibt es ja zahllose Vorläufer dafür, dass Kommunisten nichts so sehr hassen wie andere Kommunisten (die ideologisch von der „Hauptlinie“ abweichen, wie es z.B. die Menschewiki oder die Trotzkisten taten) bzw. Sozialdemokraten, die von der KPD und KPDSU als „Sozialfaschisten“ und „Revisionisten“ tituliert und teilweise sogar vehementer bekämpft und liquidiert wurden als die tatsächlichen Faschisten bzw. Nationalsozialisten.  

In meinen Augen jedenfalls ist das Ganze ein Paradebeispiel für die „organisierte emotionale Pest“, und spätestens jetzt ist es endlich an der Zeit, der „ANTIFA“ mit Fug und Recht das „ANTI“ wegzustreichen!

Zum Schluss würde ich gerne wissen, wie andere Nachrichtenbrief-Blogger den o.g. ANTIFA-Artikel gegen die Reichianer Lattorf, Senf und DeMeo empfinden, und was sie speziell über den zitierten Forderungskatalog von eliminatorischen „Maßnahmen“ am Ende des Artikels denken. 

DieRoteZora says:

Also, MIR gehen diese windelweichen, viel zu liberalen Forderungen der „ANTIFA“ zur „Endlösung der Lattorf-Frage“ nicht weit genug!

Gegen solche toxische weiße Männlichkeit, welche sich DERMASSEN sexistisch, heteronormativ, anti-queer, rassistisch, gender-intolerant, postkolonialistisch und frauenfeindlich aufführt, muss noch VIEL konsequenter vorgegangen werden!

Und dass dieser widerliche Fascho-Typ mit seiner Cis-Nazischlampe obendrein auch noch den wissenschaftlich überholten und LGBTQIA-diskriminierenden Androzentrismus des reaktionären Orgasmus-Papstes Wilhelm Reich propagiert und eine protofaschistische „Orgonenergie“ postuliert, erfordert allerschärfste Gegenmaßnahmen unserer coolen Community.

Bei Ekelpaketen wie Lattorf und seiner Heterofaschisten-Braut helfen meines Erachtens nur noch konsequente Sippenhaft, Aburteilung durch polygeschlechtliche revolutionäre Volkstribunale, Zwangsarbeit im Steinbruch und sofortige Verbringung in eines unserer bewährten Umerziehungslager, in denen engagierte Sozialpädagog*INNEN die notwendigen kognitiven Umstrukturierungen vornehmen. 

Wenn die Reaktanz des Delinquenten dennoch therapieresistent ist, sollte Spießrutenlaufen in der Community praktiziert werden.

Sollten diese aufklärerischen und liebevollen pädagogischen Ansätze nichts fruchten, müssten wirklich terminale Maßnahmen ausdiskutiert werden, denn im Kampf gegen Faschismus und postkoloniale toxische Männlichkeit ist jedes Mittel moralisch legitimiert.

Marx’ ursprüngliche Botschaft (Teil 3)

14. März 2020

Die Arbeitswerttheorie (die „lebendige Arbeitskraft“, die Reich betonte) ging nicht auf Marx zurück, sondern auf Adam Smith. Man kann sie sogar weiter auf Aristoteles zurückführen. Das einzige Originelle, das Marx beigetragen hat (und das ist eigentlich das einzige Originelle am Marxismus, der Rest ist Plagiat, politische Ideologie und mißverstandene Hegelsche Dialektik), war die Reduktion der Arbeitswerttheorie auf eine unsinnige Absurdität, d.h. es gibt nach Marx keine andere Wertquelle als die Arbeitskraft. Es ist ziemlich witzig, daß der deutsche Reichist-Marxist Bernd Senf zugeben muß, daß zumindest der Wert von Gold nicht nur von der Arbeitskraft abhängt. Aber dann ist der gesamte Marxismus null und nichtig!

Solche Neomarxisten wirken dieser unvermeidlichen Schlußfolgerung entgegen, indem sie veraltete rationalistische Theorien des 19. Jahrhunderts über die Anfänge der Wirtschaft in der Menschheitsgeschichte vorbringen. Demnach wurde die ursprüngliche Wirtschaft vom praktischen Wert („Gebrauchswert“) bestimmt, erst später kam der irrationale Tauschwert und brachte alles durcheinander, so daß wir zu einer Wirtschaft zurückkehren sollten, die vom praktischen Wert bestimmt wird. Nun, diese Theorie ist schierer Unsinn! Man lese zum Beispiel Bronislaw Malinowski: So wie die Trobriander keinen Sex hatten, um sich fortzupflanzen, sondern nur zum Vergnügen, aßen sie nicht, um zu überleben, sondern nur zum Vergnügen. Tatsächlich kannten sie den Mechanismus des Verhungerns nicht, sondern schrieben alles der schwarzen Magie zu. Zu sagen, daß ihre Wirtschaft auf praktischem Wert beruht, ist Quatsch. Das Gegenteil ist der Fall! (Es ist ein Rätsel, wie Reich Malinowski lesen, sogar ein enger Freund von ihm sein und in den 1930er Jahren immer noch Marxist bleiben konnte!)

Und ist die gesamte Marxistische Werttheorie nicht ein mechano-mystischer Begriff? Die Leute sagen „Arbeit fließt in Produkte und bestimmt deren Wert“. Wie Malinowski betont, handelt es sich um ein äußerst mechanistisches Konzept, da „Bewertung“ ein subjektiver Prozeß ist („Selbstregulierung“). Und es ist auch ein äußerst mystisches Konzept, da es sich in nichts von der Behauptung der Katholiken unterscheidet, daß Wein und Brot nach der Segnung völlig andere Substanzen sind als zuvor. Übrigens: Werttheorie und Transsubstantiationstheorie haben die gleiche Quelle: Aristoteles! Marxismus ist eine Religion, keine Wissenschaft! Gott wird einfach durch die „Menschheit“ und Christus der Erlöser durch das „Proletariat“ ersetzt.

Dies beweist auch die Erforschung der Anfänge des Marxismus: Er wurde als ethisches, zutiefst anti-sexuelles philosophisch-theologisches Glaubenssystem geschaffen, um der anti-ethischen extrem atheistischen, individualistischen, „nihilistischen“, „solipsistischen“, „individual-anarchistischen“ Zerstörung des Hegelianismus (der selbst Theologie in der Verkleidung der Philosophie war) entgegenzuwirken, kurz: es sollte Max Stirners Einfluß negiert werden.

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Die bio-ökonomischen Grundlagen unseres Gesellschaftssystems (Teil 2: Das Geldsystem)

30. Januar 2020

Geld ist eine Anweisung auf menschliche Arbeit. Es ist eine Beziehung und hat mit Vertrauen zu tun, keine „Substanz“, die irgendwas speichert, auch keine „Energie“, die, frei nach Bernd Senf, „frei fließen“ muß oder was auch immer. Die Orgonenergie taucht an einer ganz anderen Stelle auf: das Beziehungsgeflecht gegenseitiger Verpflichtungen sorgt für ein gigantisches Netzwerk einfacher („sich gegenseitig anziehender“) orgonometrischer Gegensätze („→∫←“), die dazu führen, daß die Gesamterregung und der Orgonenergie-Pegel des Systems ansteigt (orgonomisches Potential). Dort, wo es nur Scheingeld gibt, wie in der einstigen „DDR“ mit ihren lächerlichen Aluminiumchips, die nichts bedeuteten, oder in der von Bernd Senf herbeigesehnten Silvio Gesellschen Utopie („Schwundgeld“ sic!), herrscht das mechanische Potential vor: ein einfacher Austausch von Gütern und Leistungen, ohne jede orgonotische Spannung. Wer vor 1989 bewußt gelebt hat und in der „DDR“ war, weiß wovon ich rede. Sozialistische Charaktere sehnen ein solches System herbei, weil sie keine bioenergetische Spannung aushalten. DESHALB, ausschließlich deshalb, sind diese Leute Antikapitalisten.

Unser Geldsystem, das angeblich Geld aus dem Nichts erzeugt, beruht demnach darauf, daß jeder Cent durch menschliche Arbeit gedeckt ist. Es muß zusammenbrechen, wenn die menschliche Arbeitsfunktion auf breiter Front signifikant nachläßt. Das äußert sich auf dreierlei Art und Weise:

  1. Politiker, die unabhängigen Zentralbanken und nicht zuletzt die internationalen Finanzinstitutionen reagieren auf die Erosion der menschlichen Arbeitsfunktion, die in der antiautoritären Gesellschaft zunehmend dramatischer wird, krypto-Gesellianisch, indem sie Kredite immer billiger machen und schließlich mit Negativzinsen den Leuten geradezu aufzwingen. Infolge werden vollkommen kontraproduktive Konsum- und Investitionsentscheidungen gefällt!
  2. Die Erosion der Arbeitsfunktion (und das damit verbundene Anwachsen der Augenpanzerung, d.h. Kontaktlosigkeit!) macht natürlich auch vor den Banken nicht halt. Im Rahmen des allgegenwärtigen Antiautoritarismus erhalten auf vollkommen unverantwortliche Weise Konsumenten, Produzenten und ganze Länder Kredite, die sie bei rationaler Abwägung niemals hätten erhalten dürfen, einfach weil sie das geliehene Geld nicht werden erarbeiten können.
  3. Die Massen suchen das Problem nicht bei sich, d.h. in der Bioenergetik, sondern ganz ökonomistisch beim „System“, dem „Bankensystem“, dem „Geldsystem“, dem „Zinssystem“, und verfallen immer mehr faschistischen Verschwörungstheorien, die teilweise vielleicht gar nicht so abwegig sind, doch das bioenergetische, d.h. charakterstrukturelle Grundproblem sieht niemand und es wird sozusagen sogar „immer unsichtbarer“.

Die bio-ökonomischen Grundlagen unseres Gesellschaftssystems (Teil 1: Das Bankensystem)

29. Januar 2020

Neulich veröffentlichte jemand in einem Internetforum folgenden Kommentar („Z“ steht übrigens für „zionistisch“, also „jüdisch“!):

Die Privatisierung des Geldschöpfungsrechts in Verbindung mit der Zinsbelastung der gesamten im Umlauf befindlichen Geldmenge ist die zentrale Ursache unserer heutigen Situation, wovon seit Jahrhunderten versucht wird abzulenken. Schulden dienen zur Unterdrückung von Ländern. Wenn jemand sich weigert, sein Land zu verschulden, dann kommt Krieg. Mit diesem Geldsystem und dem Dollar als Leit(d)währung, daß die weltweite Nachfrage nach dem Dollar sicherstellt, verfügt die Z-Hochfinanz über die zentrale Macht zur Steuerung einer Volkswirtschaft und bestimmen dadurch über Verteilung von Wohlstand und Armut. Die Finanzwirtschaft hat die Bevölkerungen zu Sklaven gemacht, indem sie die Kontrolle der Nationen über das Geldwesen an sich gerissen hat, folglich bleibt auch der Finanzwirtschaft die Hoheit, wann der Crash eingeleitet wird…

Angesichts der seit vielen Jahren anhaltenden weltweiten bankenvernichtenden Nullzinspolitik schob ich verwundert ein:

Welche Zinsbelastung? Keine Ironie, sondern eine Frage!

Darauf die nichtssagende Antwort am Thema vorbei:

Sämtliches im bisherigen System vorhandene, aus dem nichts erzeugte Geld ist in Form von Schulden entstanden, für die Zinsen fällig sind. Selbst der Versuch einer Rückzahlung würde eine sprunghafte Reduktion der Geldmenge bewirken. Die Wirtschaft käme mangels Tauschmittel zum Erliegen und Leid, Verelendung oder andere Verwerfungen wären die Folge…

„Nichtssagend“, weil einfach nochmal die Ideologie von Gesell, Bernd Senf und den anderen Banken- und Zinskritikern wiederholt wird, ohne auf den offensichtlichen Widerspruch zum heutigen Geschehen einzugehen, wo Banken aufgrund der Nullzinspolitik Reihenweise am Rande der Pleite stehen.

Wenn die Bank dir einen Kredit gibt, wirkt sich das positiv auf deine Bilanz auf, jedoch negativ auf die Bilanz der Bank. Selbst wenn Banken Geld aus dem Nichts schöpften, kommt ihnen dieses Geld nicht zugute, da Geld immer ein Schuldverhältnis ist. Sie machen (neben Gebühren und Spekulationsgewinnen) nur durch die Zinsen Gewinne, die der Kreditnehmer ihnen zahlen muß. Kann er diese Zinsen nicht aufbringen und gar den Kredit nicht zurückzahlen, bedeutet das für die Bank eine komplette Katastrophe.

Und wer behauptet, die heutigen billigen Kredite würden ganz Gesellianisch die Wirtschaft ankurbeln, verkennt, daß dergestalt Unternehmungen am Leben erhalten werden, die schon längst hätte pleite gehen müssen. Gehen diese Zombies dann tatsächlich eines Tages zugrunde, d.h. können massenweise horrende Kredite nicht zurückgezahlt werden, dann ist die Katastrophe perfekt, da das gesamte Bankensystem mit in den Abgrund gerissen wird. Aus einem Schneeball wird eine alles vernichtende Lawine! (Von Renten, Lebensversicherungen und Spareinlagen zu Zeiten der Nullzinspolitik will ich erst gar nicht anfangen! Auch nicht von den diversen „Blasen“, der Mietpreisexplosion, etc.)

Das JOURNAL OF ORGONOMY auf deutsch

3. April 2019

Man findet 31 Artikel aus dem JOURNAL OF ORGONOMY (JofO) auf Orgonomie in Deutschland und auf Soziale Orgonomie. Es wurden aber auch bereits vor über 20 Jahren in dem Band Nach Reich, herausgegeben von James DeMeo und Bernd Senf, weitere 13 Artikel aus dem JofO auf deutsch veröffentlicht. Ich erwähne das, weil das Buch als pdf-Datei online einsehbar ist:

aus dem JofO 1/1&2, 1967: „Symptombefreiung mit orgonomischer Erster Hilfe“ von Morton Herskowitz (im Buch S. 163-171) [eine Alternativübersetzung zu https://roomforhappiness.de/herskowitz.html]

aus dem JofO 2/1, 1968: „Eine Einführung in die Orgontherapie“ von Ola Raknes (im Buch S. 115-120)

aus dem JofO 12/2, 1978: „Erinnerungen an Wilhelm Reich“ von Morton Herskowitz (im Buch S. 286-305)

aus dem JofO 13/1, 1979: „Wilhelm Reichs frühe Arbeit über Charakteranalyse“ von Myron R. Sharaf (im Buch S. 95-114)

aus dem JofO 18/2, 1984: „Wirkungen des Orgonakkumulators (ORAKs) bei krebskranken Mäusen: drei Experimente“ von Richard A. Blasband (im Buch S. 673-684)

aus dem JofO 20/1, 1986: „Energiefelder und Bewußtsein“ von Barbara Koopman (im Buch S. 815-837)

aus dem JofO 20/2, 1986: „Orgonomische bei Heilung durch Berührung“ von Bernard R. Grad (im Buch S. 804-814)

aus dem JofO 22/2, 1988: „Transformationen in mikrobiologischen Organismen“ von Richard A. Blasband (im Buch S. 606-614)

aus dem JofO 23/1, 1989: „Wirkungen des Orgonakkumulators auf die Fingertemperatur“ von Neill R. Snyder (im Buch S. 664-672)

Vortrag vor dem American College of Orgonomy, 1989: „Orgonomische Hilfsmittel bei der Behandlung von Infektionen“ von Myron D. Brenner (im Buch S. 764-777)

aus dem JofO 24/1, 1990: „Béchamps Mikrozyme und Reichs Bione: Ähnlichkeiten und Unterschiede“ von Bernard R. Grad (im Buch S. 598-605)

aus dem JofO 24/1, 1990: „Die orgonenergetische Behandlung transplantierter Tumoren und die damit verbundenen immunologischen Funktionen“ von Ernano Eduardo Trotta und Eugénio Marer (im Buch S. 685-692)

aus dem JofO 25/2, 1991: „Bionöse Desintegration bei degenerativen Krankheiten“ von Alan Cantwell (im Buch S. 615-626)

aus dem JofO 25/2, 1991: „Forschungsnotiz: Reichscher Bluttest und Autofluoreszenz“ von Charles Frigola und Pilar Castro (im Buch S. 627f)

Weiteres JofO-kompatibles Material findet sich auf den deutschen Netzseiten von Jerome Eden, Charles Konia, Vittorio Nicola und David Holbrook.

Filmkritik: Der neue Reich-Film

28. Juli 2018

von Robert (Berlin)

In den Räumen der Sigmund-Freud Privatuniversität des riesigen Tempelhofer Flughafengebäudes gab es am 26. Juli 2018 die deutsche Erstaufführung des Films „Love, Work and Knowledge. The life and trials of Wilhelm Reich“.

Am Empfang gab es gleich einen netten Stoffbeutel mit Infomaterial. Für Essen (Knabbereien) und Getränke war obendrein gesorgt. Der Film wurde wegen hoher Anmeldezahlen in zwei Räumen gezeigt.

Augenblicklich erkannte ich die Koryphäen Bernd Senf und Heike Buhl. Nach einer kurzen Einführung durch einen Studenten ging es los.

Der Film selbst hat die Lauflänge von 110 min, was ziemlich mühevoll war. Da der Film in Englisch ist, war hier die Sprecherin von besonderer Bedeutung. Aber sie sprach leider ziemlich verwaschen, wie mir meine Nachbarin bestätigte, was das Verstehen noch schwieriger machte.

Einige Schwerpunkte im Film waren der Konflikt mit Freud und der Verfolgung durch das FBI. Es wurden viele unbekannte Fotos und Filmclips gezeigt, häufig war die Stimme von Reich selbst zu hören. Reich filmte selbst Aufmärsche der KPD. Seiner Zeit als Psychoanalytiker wurde viel Platz geschenkt, aber ob Aussagen von heutigen linken Psychoanalytikern oder eines abgehalfterten Soziologen wirklich so wichtig sind, bezweifle ich.

Der Zeit mit Elsa Lindenberg wurde viel Platz gegeben. Besonders manche Fotos von Reich zeigen ihn von einer mir bisher unbekannten, ausdrucksvollen Art. Weiterhin wurden unbekannte Fotos seiner Familie und Mitarbeiter gezeigt. Teile der Funktion des Orgasmus und People in Trouble scheinen von Reich vor der Publikation auf Magnetband gesprochen zu sein, wie im Film zu hören war.

Sehr interessant ebenfalls spätere Aufnahmen und Filmclips vom Orgonmotor, den Mäuseexperimenten und dem ersten Bau des ORAC, häufig in Farbe. Jedoch ist die amerikanische Periode sehr stark der Verfolgung und dem Prozess gewidmet. Hier fehlte mir einiges, so z.B. die therapeutische Entwicklung.

Leider ist der gesamte Film mit einem traurig klingenden Streichinstrument unterlegt, was eine bedrückende Atmosphäre hinterlässt. Da doch einige Punkte von Reichs Leben wegfielen, ist zu fragen, ob der Film nicht besser in zwei oder drei Teilen hätte gedreht werden sollen. Desgleichen der Schnitt erschien seltsam unausgegoren, manchmal erschienen Szenen aus späteren Zeiten, die Kohärenz war mir nicht ersichtlich. Im Abspann merkte man, dass eine starke Linksdrift vorhanden war, das ACO tauchte nicht auf. Morton Herskowitz wurde mehrmals mit seinen Aussagen wiedergegeben.

Bei der anschließenden Diskussion war ich nicht mehr dabei.

Fazit: Der Film überzeugt mit viel neuem Material. Insgesamt ist er etwas lückenhaft und manchmal wieder weitschweifig. Allerdings bin ich nicht in Lage, alles korrekt zu beurteilen, weil meine Englischkenntnisse verbesserungswürdig sind. Eine Teilnehmerin meinte, Untertitel (in Englisch) wären gut gewesen.

Nochmals zu William Steigs Vorwort zu KINDER DER ZUKUNFT (Teil 2)

10. Januar 2018

Die Völker, Staaten, Rassen, Sprachgemeinschaften. religiösen Verbände, wirtschaftlichen Körperschaften. Die auch nur im geringsten den Freilandbegriff einzuengen suchen. werden geächtet, in Bann getan und für vogelfrei erklärt.

Das wird gerne zitiert, um Silvio Gesell als „Faschisten“ hinzustellen. Liest man das ganze im Zusammenhang, sieht es schon ganz anders aus:

Der Begriff Freiland läßt keinerlei Einschränkung zu. Er gilt unbeschränkt. Darum gibt es der Erde gegenüber auch keine Völkerrechte, keine Hoheitsrechte und Selbstbestimmungsrechte der Staaten. Das Hoheitsrecht über den Erdball steht dem Menschen, nicht den Völkern zu. Aus diesem Grunde hat auch kein Volk das Recht, Grenzen zu errichten und Zölle zu erheben. Auf der Erde, die wir uns im Sinne von Freiland nur als Kugel vorstellen können, gibt es keine Waren-Ein- und Ausfuhr. Freiland bedeutet darum auch Freihandel, Weltfreihandel, die spurlose Versenkung aller Zollgrenzen. Die Landesgrenzen sollen nur einfache Verwaltungsgrenzen sein, etwa wie die Grenzen zwischen den einzelnen Kantonen der Schweiz.

Oder mit anderen Worten, der „Internationalismus“ soll uns die größte denkbare Barbarei schmackhaft machen: „Völker, Staaten, Rassen, Sprachgemeinschaften, religiöse Verbände, wirtschaftliche Körperschaften“ sollen „geächtet, in Bann getan und für vogelfrei erklärt“ werden, wenn sie nur andeutungsweise Gesells Theorien infrage stellen. Vogelfrei? Definition: Wer für vogelfrei erklärt wurde, darf von jedermann straflos umgebracht werden.

Oder man nehme folgende grandiose Rede:

Ich habe nichts gegen diese Rede, außer daß sie und ihre internationalistische Botschaft zwangsläufig das absolut Böse hervorbringt, d.h. jugendliche Herzen zur Antifa führt, Social Justice Warriors erzeugt, die Welt mit einem rötgrünen Miasma überflutet, das eines Tages die Erde in einen weiteren leblosen Mond verwandeln wird.

Gesell, Chaplin und so viele andere, etwa Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder John Lennon, scheinen so lebenspositiv zu sein… Dabei ist Gandhi für die Teilung Indiens verantwortlich und die Millionen Toten, die damit einhergingen. Schlicht, weil er die Religion ins Spiel brachte. King hat in bewußter Nachfolge Gandhis Amerika zerstört, insbesondere aber das Leben der Schwarzen, indem er ihnen vermittelte sie seien Opfer, die ewigen schuldlosen Opfer, denen Amerika etwas schuldig ist. Seit dieser Zeit ist Amerika unrettbar gespalten wie der indische Subkontinent in Pakistan und Indien. – Aber wir haben ja all die schönen Bilder und Reden! Etwa so schön wie John Lennons „Imagine“: der Himmel ist leer, es gibt nichts, das den Einsatz des Lebens lohnt. Friede, Freude, Eierkuchen – und der absolute Nihilismus. Der letzte Mensch blinzelt.

Pseudo-orgonomische Ökonomik

20. November 2017

Willkommen im Land der Negativzinsen und des „billigen Geldes“, in dem dir Kredite hinterhergeworfen werden. Eine Zeit des Diebstahls an unseren Rentenfonds und Sparguthaben und der kompletten wirtschaftspolitischen Verantwortungslosigkeit.

Seit vielen Jahren werden die Vorstellungen Silvio Gesells als quasi „orgonomische Wirtschaftstheorie“ verkauft. Gesell betrachtet das Geld als Ware wie jede andere auch und deshalb solle auch es mit der Zeit sozusagen „vergammeln“, damit man es nicht hortet. Das Geld soll fließen, so wie die Orgonenergie frei durch den Körper fließen soll. Das soll durch „Schwundgeld“ erreicht werden, d.h. statt „ungerechterweise“ Zinsgewinne zu generieren, soll das Geld mit einem Negativzins belastet werden. Also Zustände, wie wir sie gegenwärtig ohnehin haben. Wenn das Bargeld erst einmal abgeschafft sein wird, wird uns das „Horten“ ganz ausgetrieben werden, der Staat uns zu mehr Konsum zwingen und zwar auf eine noch perfidere Art und Weise als durch die bisherige Inflation. Hauptsache das Geld fließt und damit die „Energie“…

Gesells Lösungsvorschlag verschärft das gesellschaftliche Elend statt es zu mildern, da hier das Grundproblem nicht etwa gemindert, sondern weiter akzentuiert wird. Es bedarf großer Kontaktfähigkeit und einem großen Verantwortungsgefühl das stets knappe Geld auszugeben. Konsumiere ich? Investiere ich? Und wenn was bzw. worin? Es ist absolut fatal, bei dieser Kernentscheidung der Arbeitsdemokratie unter ständigem Zugzwang zu stehen. Wir kennen das alle, daß, wenn wir unter Zeitdruck stehen, wir schon automatisch in den Augen „weggehen“, kontaktlos werden und todsicher folgenschweren Mist bauen. „Augen zu und durch!“ Bioenergetische Funktionen brauchen jedoch Zeit, man muß entspannt und gelassen sein. Noch schlimmer ist es bei der Kreditaufnahme bzw. –gabe. Beispielsweise war es verbrecherisch von Griechenland derartige Kredite aufzunehmen und noch verbrecherischer von den Kreditgebern, diese Kredite zu gewähren. „Hauptsache der Rubel rollt!“ Ein drastischer Schuldenschnitt ist unausweichlich – und nur recht und billig. Zu solchen folgenschweren Wahnsinnstaten kann es nur kommen, wenn die Gesetze der Ökonomie im Namen „frei fließender Geldströme“ außer Kraft gesetzt werden.