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Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „okulare Charaktertypen” und folgende

21. Dezember 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „okulare Chaaktertypen“ und folgende

Es geht um die Seele, nicht um den Geist!

20. Mai 2015

In Wachkomapatienten sind keine seelenlosen Körperhüllen! habe ich mich mit der von der Katholischen Kirche bekämpften modernen Kultur des Todes auseinandergesetzt, in der Leben und Leiden zu einem Störfaktor werden, die durch Abtreibung und Euthanasie zu beseitigen sind.

In dem besagten Blogeintrag beschäftigte ich mich insbesondere mit neuen Entdeckungen, die darauf hinweisen, daß man Wachkomapatienten zwar nicht auf „geistiger“ Ebene, dafür jedoch auf emotionaler erreichen kann. Das läßt sich mittels Magnetresonanztomographie nachweisen. Auch wenn sich Wachkomapatienten uns nicht mitteilen können und kein Bewußtsein ihrer selbst haben, emotional „sind sie da“!

Eine Studie von Justin Feinstein (University of Iowa, Iowa City) et al. hat mit Probanden, die unter ständigem Gedächtnisverlust litten, gezeigt, daß man immer noch Gefühle empfindet, nachdem deren Ursachen längst vergessen sind. Die Versuchsteilnehmer litten unter Verletzungen am Hippocampus, der für das Abspeichern von neuen Erfahrungen verantwortlich ist. Betroffene vergessen neue Erlebnisse gleich wieder.

Die Forscher zeigten ihnen jeweils einen kurzen Film, einer davon mit lustigen Inhalten, der andere mit trauriger Grundstimmung. Fünf bis zehn Minuten nach Filmende wurden die Versuchspersonen über Details befragt. Wie erwartet, erinnerten sich die Probanden kaum mehr an den Film (…). Bei einer Befragung nach dem Gedächtnistest zeigte sich aber, daß die Emotionen immer noch vorhanden waren, die die Probanden während des Films erlebt hatten. Bei zwei Patienten blieben die Gefühle sogar deutlich länger bestehen, als bei den Gesunden, die den Film noch präsent hatten.

Diese Befunde zeigen, daß ein liebe- und respektvoller Umgang mit Menschen, die unter stark eingeschränkten Geistesfunktionen leiden, etwa Alzheimer-Patienten, alles andere als „vergebliche Liebesmüh“ ist. Feinstein erläutert dazu:

Ein Besuch oder Anruf kann also bei Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, anhaltende Freude auslösen – auch wenn sie den Besuch oder das Telefonat bereits wieder vergessen haben.

Im übrigen bestätigen die Forschungen Feinsteins Reichs psychotherapeutischen Ansatz, bei dem es, anders als bei der von der Psychoanalyse beeinflußten tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der kopflastigen kognitiv-behaviouralen Therapie, in erster Linie um die Befreiung der Emotionen geht. Sie sind weitaus fundamentaler als die „Psyche“ und machen den eigentlichen Wesenskern des Menschen aus. Sie machen uns zu liebesbedürftigen Menschen, auch wenn die höheren (d.h. oberflächlicheren) mentalen Funktionen weitgehend erloschen sind.

Emotionen haben primär gar nichts mit dem Gehirn zu tun, sondern sind unmittelbarer Ausdruck der Bewegung der Orgonenergie in einer geschlossenen Membran. Selbst Amöben spüren Lust (Expansion) und Angst (Kontraktion gegen die Expansion). Mit der Entwicklung einer Muskulatur tritt die Wut hinzu (expansive Bewegung der Energie in die Muskulatur hinein). Reich hat die Emotion Sehnsucht als Energiefluß definiert, der in den Brustbereich und die Arme geht. Unsere Sprache bringt die Verbindung zwischen Trauer, Sehnsucht und dem Herzbereich sehr klar zum Ausdruck.

Ich habe mich bereits mit Botox beschäftigt. Dieses Zeugs ist so bedeutsam, weil es viel über die muskuläre Panzerung sagt. Beispielsweise verschwinden Kopfschmerzen, wenn man die Gesichtsmuskulatur lahmlegt.

In Amerika machen sich konservative Kommentatoren häufig über die fast durchweg extrem linken „Reichen und Schönen“ (insbesondere in Hollywood) lustig, deren Markenzeichen mittlerweile jugendlich entspannte und gleichzeitig puppenhaft tote Gesichter sind: offensichtlich sei das Botox auf ihr Gehirn geschlagen.

Neuere Forschungen zeigen, daß das tatsächlich passiert. Botox setzt die kognitiven Funktionen herab, insbesondere das Sprachverständnis.

Ein Team um David Havas von der Universität Wisconsin-Madison habe 20 Frauen vor und nach einer Botox-Behandlung einem Sprachtest unterzogen. Nach der Therapie benötigten die Frauen eine Sekunde länger, um etwa folgenden Satz zu verstehen: „Sie verabschieden sich von einem guten Freund, den sie nie wieder sehen werden.“
Eine Sekunde Verzögerung klinge zwar nicht besonders lang, sagte Havas laut Magazin, sie genüge aber, um gewisse emotionale Schwingungen in einem Gespräch nicht mitzubekommen. Nach Vermutungen der Forscher benötigt das Gehirn ein Feedback der Gesichtsmuskeln, um Emotionen steuern zu können.

Jeder, der die Orgontherapie aus eigener Erfahrung kennt, weiß, daß Emotionen Ausdruck unseres gesamten Körpers sind. Botox und geradezu tragikomische Sätze wie „Nach Vermutungen der Forscher benötigt das Gehirn ein Feedback der Gesichtsmuskeln, um Emotionen steuern zu können“ – zeigen, wie weit wir auf dem Weg fortgeschritten sind, zu seelenlosen Barbiepuppen zu werden.

Sexpol 2012 (Teil 1)

17. Januar 2012

Reich unterscheidet zwischen biopathischen und sozialen Störungen der erwachsenen Genitalität. Die erstere zu beseitigen, ist Aufgabe der psychiatrischen Orgontherapie, während die zweite Art der Störung der sozialen Beratung zugänglich ist. Neben dem psychoanalytischen Ambulatorium in Wien, das sich mit der Behandlung von neurotischen Erkrankungen „der Massen“ beschäftigte, verfolgte Reich den zweiten Ansatz in seinen Sexualberatungsstellen und in seiner politischen Arbeit, wie er sie in seinem Buch Menschen im Staat beschrieben hat.

Heute stehen Themen wie die folgenden im Vordergrund:

  • Ehehygiene: Beispielsweise in getrennten Betten schlafen, um länger die sexuelle Spannung aufrechtzuerhalten. Der Mann hat bei der Geburt seines Kindes nichts zu suchen! In keiner Kultur war der Mann jemals bei diesem Ereignis anwesend. Die immer weiter um sich greifende kontaktlose, „linksliberale“ Mode zerstört flächendeckend die sexuelle Beziehung zwischen Ehepartnern und damit die Familien!
  • Pornographie: Dem gigantischen Tsunami an Fehlinformationen über die Sexualität entgegenarbeiten. Das ist einfacher gesagt als getan, denn die moderne Sexualwissenschaft ist derartig vom linksliberalen Zeitgeist durchdrungen, daß sie das verzerrte Bild der Sexualität (pseudo-) wissenschaftlich absichert. Dabei kann sie sich auf die humanbiologische Forschung berufen, derzufolge „Sex nur im Kopf“ stattfindet. (Etwas, was von anderen Körperfunktionen im übrigen so nie behauptet wird!)
  • „sexuelles Experimentieren“: Die meisten Sexualratgeber führen geradezu systematisch von der Genitalität (Kontakt) weg und propagieren Ersatzkontakt, der zu einer geringeren Befriedigung führt, was wieder zu „Neuem“ animiert. Sexualität wird zu einer Art Droge.

Angesichts all des Unsinns über „Gender“ (der im übrigen sämtlichen Erkenntnissen der modernen Biologie widerspricht), bedeutet Aufklärung heute auch die denkbar basale Klärung der geschlechtlichen Identität. Was bedeutet es ein Mann bzw. eine Frau zu sein? Dazu schreibt Reich:

(…) in der offiziellen gesellschaftlichen Anschauung ist Hingabe mit Weibsein und unnachgiebige Härte mit Männlichkeit gefühlsmäßig verknüpft. In der gesellschaftlichen Ideologie ist es unvorstellbar, daß ein selbständiger Mensch sich hingeben und ein hingebender Mensch selbständig sein könne. So wie Frauen aus dieser Gleichsetzung heraus gegen ihre Weiblichkeit protestieren und männlich sein wollen, so wehren sich die Männer gegen ihren natürlichen geschlechtlichen Rhythmus aus Angst, weiblich zu erscheinen; – und daraus schöpft wieder die verschiedene Anschauung des Sexuellen bei Mann und Frau ihre scheinbare Berechtigung. (Die Funktion des Orgasmus, Fischer TB, S. 247)

Wie stark die Verwirrung mittlerweile, d.h. in der antiautoritären Gesellschaft, geworden ist, zeigen die medialen Produkte unserer „Kultur“. Eine einzige Freakshow.

Trotz (oder vielmehr gerade wegen) aller Freiheit herrscht heute auf sexuellem Gebiet mehr Konfusion als jemals zuvor. Aufklärung tut heute genauso Not wie 1930. Während damals jedoch Reichs Öffentlichkeitsarbeit und Broschüren von Katholiken und Neoheiden (Nazis) bekämpft wurden, steht heute die Political Correctness der Verbreitung sexualökonomischer Erkenntnisse entgegen.

Der gepanzerte Mensch ist unfähig, sich selbst zu regulieren, will aber ständig neue Freiheiten. Die freigelegte Energie, die nicht genital entladen werden kann, führt zu allen Arten von Ersatzkontakt. Ausgerechnet jene, die Reich eine Überbewertung der Sexualität vorwerfen, fordern eine hohe sexuelle und Liebeskultur, die „Kunst der Liebe“ (Thomas Kornbichler: Wilhelm Reich – Enfant terrible der Psychoanalyse, Berlin 1989, S. 74), während der angebliche Erotomane Reich das Bewußtsein von der Sexualität und die Sexualität vom Bewußtsein freihalten wollte. Bei Reich waren „Liebe, Arbeit und Wissen“ gleichberechtigt.

Man hat Reich vorgeworfen den Orgasmus als Allheilmittel zu vertreten, dies weist Elsworth F. Baker zurück und nennt die Orgonomie eine „rather puritanical discipline“ („Sexual Theories of Wilhelm Reich“, Journal of Orgonomy, 20(2), November 1986, S. 175).

Was diese Gesellschaft braucht, ist wahrhaftig nicht „mehr Sex“, sondern mehr Wissen und ein neues Verhältnis zur Arbeit. Am schockierendsten ist wohl der Hype um die Alterssexualität. Viagra, Feuchtigkeitscremes, Schönheitschirurgie, Pornographie, etc. Nicht, daß irgendetwas verdammenswert oder „ungesund“ an „Alterssexualität“ wäre! Es geht einfach darum, den natürlichen Rhythmen des Körpers zu folgen. Wie inhaltsleer muß das Leben eines Menschen sein, daß er ohne artifiziell angestachelten Sex als eine Art „Unterhaltungsprogramm“ nicht leben kann?!