Posts Tagged ‘Götzen’

Christliche Trinitätslehre und orgonomischer Funktionalismus

8. Dezember 2024

Jeder Gegenstand hat ein Sein. Etwa die Lupe, die in diesem Moment vor mir liegt. Lebewesen haben auch ein Sein, aber darüber hinaus sind sie auch eine Person, manche auch mehrere. Beispielsweise ist ein Hauptfeldwebel in der Kaserne (hoffentlich!) eine ganz andere Person als bei sich zu Hause bei Frau und Kindern und wenn er abends sich mit alten Freunden trifft, um Skat zu spielen, ist er wieder eine ganz andere, eine dritte Person, wobei aber sein Wesen trotz seiner „drei Persönlichkeiten“ eins bleibt. Genauso, nein, ähnlich, nein, im übertragenen Sinne ist es beim christlichen Gott. Er ist ein Sein, das aber drei voneinander distinkte Personen umfaßt, die jeweils ihre spezifischen Aufgaben und ihr jeweils spezifisches Agieren haben: Vater, Sohn und Geist. Wobei der Sohn vom Vater geboren wird, während der Geist vom Vater ausgestrahlt wird. Das sind aber keine zeitlichen Ereignisse, sondern das Gebären und Ausstrahlen ist jeweils eine ewige Aktivität, da der Sohn Christus und der Heilige Geist genauso ewig sind wie der Vater und sie in ihrer Natur eins sind.

Was diese Ausführungen in einem Blog über Orgonomie zu suchen haben? Zunächst einmal fällt auf, daß die Begriffe „Eingeboren“ und „Ausgesendet“ auf Körper und Geist verweisen und damit auf das Grundschema des orgonomischen Funktionalismus:

Was ich damit sagen will: Das oberflächlich betrachtet, „absurde“ und „in sich widersprüchliche“ Denken, das den Menschen durch die christliche Lehre von der Dreieinigkeit eingeprägt wurde, bereitet sie auf die orgonomische Denkweise vor. Und das auf eine nicht triviale Weise, denn Dreiergespanne von Gottheiten gibt es (bezeichnenderweise!) in fast jeder Religion vom Hinduismus (Trimurti: Brahma, Vishnu, Shiva – Schöpfer, Erhalter, Zerstörer) bis zur dreieinigen Muttergöttin unterschiedlichster heidnischer Traditionen (Jungfrau, Mutter, Greisin). Neben der Psychosomatik hat das Christentum nämlich den Aspekt einer Unterscheidung zwischen einer zeitlichen Abfolge, die durch „Gebären“ und „Aussenden“ suggeriert wird, und einem von der Zeit unabhängigen funktionellen Zusammenhang („ewige Aktivität ohne Anfang und Ende“).

Der dreieinige Gott ist etwas Dynamisches, aber nicht auf eine mechanische Weise (etwa „Hauptfeldwebel, Familienvater, Kumpel“ in Abfolge), sondern auf eine funktionelle Weise: etwas ist getrennt und gleichzeitig identisch („funktionelle Identität bei gleichzeitiger Gegensätzlichkeit“) und dieses „Etwas“ hat eine innere Dynamik ohne daß es „Teile“ hätte, die man räumlich und zeitlich voneinander trennen könnte, genausowenig wie man Geist und Körper trennen kann, solange die Lebensenergie pulsiert.

Das Christentum war, wenn man so will, eine „abstrakte Trockenübung“ für das wirkliche Leben, die Orgonomie. Man kann natürlich sagen, daß die Heiden dem Lebendigen näher stehen oder „der Osten“ all diese „lebensenergetischen“ Vorstellungen hat, aber die außerchristlichen Traditionen haben trotzdem nicht die Jahrhunderte dieses „geistigen Trainings“ hinter sich. Es gibt einen Grund, warum sich Gewaltenteilung, Demokratie und Wissenschaft nur im Westen entwickelt haben. Wir beteten zu etwas, daß in sich selbst Liebe und Vernunft ist. Die drei Personen sind durch ihre wechselseitige Liebe miteinander verbunden, Gott IST Liebe, und ihre Beziehung untereinander ist im ausgeführten Sinne funktionell. Die Nichtchristen beteten hingegen zu toten Götzen.

Von Karl bis Olaf und die Tunten

7. September 2023

Um Marx zu begreifen, muß man zunächst Feuerbach und Stirner verstehen. Sowohl Marx (vor 1845) als auch Freud (zeitlebens) waren Feuerbachianer, d.h. Atheisten, die an „die Kultur“ glaubten und Gott durch die Götzen Humanität, Menschlichkeit, „das Menschliche und Ethische“ ersetzten. Sie waren also Atheisten, aber halt „fromme Atheisten“. Im Grunde waren sie klassische Liberale, die keinen Kontakt zum bioenergetischen Kern hatten und stattdessen alles von der gesellschaftlichen Fassade her ableiteten. Stirner hat sie (mit ähnlichen Argumenten wie später Reich gegen Freud) argumentativ zermalmt. Seine Botschaft lautete: Werde das Über-Ich los (d.h. sowohl „Gott“ als auch „die Menschheit“) und sei dein biologisches Selbst.

Marx vermied es, von Stirner intellektuell vernichtet zu werden. Statt „menschliche und humane Werte“ zu verteidigen, was nur dazu geführt hätte, Stirner weiter zu bestätigen, entwickelte er in seinem Monumentalmanuskript Die deutsche Ideologie das, was später zum Historischen Materialismus wurde. Hier leugnete Marx einfach die Menschheit (alles ist Klassenkampf), das Menschliche (man ist nur ein Brennpunkt der sozioökonomischen Kräfte, d.h. des Klassenkrieges), das Humane (alle Werte sind lediglich Funktionen des Klassenkriegs) und das Individuum (das bloß der Bourgeois ist). Das ist der Historische Materialismus, der seinerseits nichts anderes ist als der Rote Faschismus, d.h. der Pseudoliberalismus: die Fassade steht im Dienste der sekundären Schicht, anstatt sie zu unterdrücken, wie es die „Feuerbachianer“ der klassischen Liberalen taten.

Noch heute hassen die Marxisten sowohl Stirner als auch Reich genau aus diesem Grund. Weshalb? Sowohl Stirner als auch Reich beriefen sich auf die biologische Selbstregulierung. Das bedeutet natürlich nicht, daß Feuerbach, Marx und Freud in all ihren Theorien „falsch“ lagen, es bedeutet nur, daß man ihren wahren Platz in der Geistesgeschichte nur über das biosoziale „Drei-Schichten-Konzept“ von Reich, Baker, Mathews und Konia verstehen kann, das Reich erstmals im Vorwort von Die Massenpsychologie des Faschismus skizzierte.

Letztlich sind Marx und seine heutigen Epigonen durch die Emotionelle Pest in ihnen motiviert, die Selbstregulierung zu zerstören. Aber diese Behauptung ist zu unspezifisch und damit selbst pestartig. Stattdessen muß man, wie ich es oben getan habe, sowohl die historischen, philosophischen als auch vor allem die bio-psychologischen Mechanismen skizzieren.

Vor diesem Hintergrund ist ein Blick auf die Tätigkeit unserer neo-Marxistischen Regierung aufschlußreich. Nehmen wir Olafs Selbstbestimmungsgesetz. „Selbstbestimmung“? Klingt doch durchaus nach (einem banalisierten) Stirner! Und tatsächlich fallen viele naive „Stirnerianer“ auf sowas rein. Aber natürlich hat dieses Gesetz nichts, aber wirklich gar nichts, mit der „biologischen Selbstbestimmung“ im Sinne Stirners zu tun. Vielmehr geht es darum, das Menschsein an sich aufzuheben und selbst dein Geschlecht zu einem bloßen gesellschaftlichen Konstrukt zu machen. Es geht darum, die sekundären, perversen Triebe gegen das Lebendige selbst in Stellung zu bringen, indem man sich liberal und menschenfreundlich gibt (Stichwort: Selbstbestimmung). Roter Faschismus, wie oben knapp beschrieben.

Es ist aber noch schlimmer, denn wer sich gegen diese lebensfeindliche Sauerei wehrt, wendet sich automatisch gegen die besagte „Stirnersche biologische Selbstbestimmg“. Ich zitiere aus dem oben verlinkten Artikel auf pi-news Gereon Bollmann, AfD-Bundestagsabgeordneter und früherer Richter am Oberlandesgericht Schleswig:

„Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“, heißt es in Artikel 2 des Grundgesetzes. Das nun von der Ampel-Koalition vorangetriebene „Selbstbestimmungsgesetz“ steht aufgrund seiner gravierenden Eingriffe in massivem Widerspruch zu diesem verfassungsmäßig verbrieften Grundrecht. Es stellt einen weiteren rot-grünen Meilenstein zur Zerstörung unserer Familien dar. Künftig soll es den Familiengerichten obliegen, darüber zu entscheiden, ob der Wunsch eines Kindes nach einem Geschlechtswechsel maßgeblich ist, obwohl die Eltern dagegen sind. Des Weiteren birgt das „Selbstbestimmungsgesetz“ die Möglichkeit, staatliche Stellen als Erziehungsberechtigte einzusetzen und die Kinder in bekannt sozialistischer Manier der Obhut ihrer Eltern zu entziehen. (…) Die Erziehungsrechte der Eltern dürfen nicht von linksgrün verbohrten Ideologen infrage gestellt werden!

Die, die sich gegen den Marxismus stellen, finden sich dergestalt auf der Seite des „Erziehungsrechts“, d.h. des Rechts Kinder zu enkulturieren, ihnen ein Über-Ich zu verpassen, sie abzupanzern. Ich sehe förmlich das bösartige Grinsen des „Kulturbolschewisten“ plastisch vor meinen Augen!

Was lehrt uns das? Es ist vollkommen sinnlos sich „argumentativ“ mit diesen Leuten auseinanderzusetzen, da ihre gesamte Ideologie von Anfang an darauf ausgerichtet war, absolut unangreifbar zu sein. Das einzige, was man tun kann, ist den charakterologischen Hintergrund des Kommunismus immer und immer wieder offenzulegen, wie es Reich und im Anschluß an ihn Baker, Mathews und Konia getan haben.

Der verdrängte Christus: 8. Der Opfertod Christi

25. Mai 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS:

8. Der Opfertod Christi

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 6.g.

28. April 2016

orgonometrieteil12

1. Zusammenfassung

2. Die Hauptgleichung

3. Reichs „Freudo-Marxismus“

4. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

5. Reichs Biophysik

6. Äther, Gott und Teufel

a. Der modern-liberale (pseudo-liberale) Charakter

b. Spiritualität und die sensationelle Pest

c. Die Biologie zwischen links und rechts

d. Der bioenergetische Hintergrund der Klassenstruktur

e. Die Illusion vom Paradies und die zwei Arten von „Magie“

f. Die gesellschaftlichen Tabus

g. Animismus, Polytheismus, Monotheismus