Posts Tagged ‘Mussolini’

Heil Trump!

14. November 2016

Linke kann man daran erkennen, daß sie (orgonometrisch ausgedrückt) immer weiter nach rechts gehen, hin zu den Myriaden von Varianten der einen Grundfunktion. Beispielsweise werden alle möglichen Gruppen definiert, etwa „die Schwulen“, die sich dann, kaum daß sie zueinandergefunden haben, sich weiter aufspalten, etwa in Schwule, die bewußt Männer bleiben wollen, und in „Tunten“. Es gibt zahllose „Genderidentitäten“, die jeweils ihre „Interessen“ vertreten wollen. Konservative hingegen gehen (orgonometrisch ausgedrückt) nach links, zum einheitlichen Gemeinsamen Funktionsprinzip, auf verzerrte Weise verkörpert von der „Volksgemeinschaft“.

Daß Trump eindeutig (orgonometrisch ausgedrückt) nach links gegangen ist, hat die Linken fast in den Wahnsinn getrieben, während sich das breite, eher konservativ strukturierte Volk erstmals wirklich angesprochen gefühlt hat. Trump hat damit, orgonometrisch betrachtet, genauso argumentiert wie Hitler, Mussolini und andere „rechte Populisten“.

Das zweite Moment seines Erfolges hat ihm von jeher zu einem erfolgreichen Unternehmer gemacht. Er wurde zum Milliardär, als er mit minimalem Eigenkapital Gebäude, Unternehmungen, etc. aufkaufte, die keinen Profit mehr abwarfen und deshalb billig zu haben waren. Diese machte er dann mit einer neuen unternehmerischen Vision extrem profitabel. Dazu mußte er als großer Showman auftreten, der fremde Investoren, die eignen Angestellten und schließlich die Kunden von der „Trump-Marke“ überzeugt. Auf die Politik übertragen ähnelt er auch darin Hitler, Mussolini, etc.

Der entscheidende Unterschied ist, daß Trump im radikalen Gegensatz zu bloßen Schwätzern wie Hitler und Mussolini tief in der Arbeitsdemokratie verankert ist. Er weiß, wie man ein Haus baut, welcher Beton wo und wie verbaut wird, er weiß, wie man das organisiert, er weiß, wie man das finanziert und wie man das an den Mann bringt. Er weiß, daß, um im Markt zu bleiben, er Investoren und Konsumenten etwas Reales und Dauerhaftes bieten muß, nicht bloße Wolkenkuckucksheime, wie es Ideologen tun. Donald Trump ist ein absoluter Glücksfall für die USA und die gesamte Menschheit!

Kinder an der Macht (Teil 1)

29. Oktober 2016

In Mel Gibsons Film Wir waren Helden, dem vielleicht einzigen glaubhaften Antikriegsfilm, wird die Frage, warum es Kriege gibt, nicht mit irgendwelchen metaphysischen, psychologischen oder soziologischen Analysen beantwortet, sondern mit der naheliegenden Antwort, daß Soldaten immer dann durch die Hölle auf Erden gehen müssen, wenn die Politiker versagt haben. Pat Buchanan hat das für den Krieg gegen Hitler deutlich gemacht. Ja, Hitler war ein absolutes Monster, aber er wollte weder England noch Frankreich angreifen oder gar die USA, wollte nicht mal alle deutschen (inklusive deutsch-österreichischen) Gebiete im Norden, Westen und Süden zurück, sondern nur im Osten Danzig, einen Korridor nach Ostpreußen und Osteuropa als seine Einflußsphäre, zumal England und Frankreich (und auch Holland und Belgien!) sich den gesamten übrigen Planeten untereinander aufgeteilt hatten. Der Westen hat durch eine idiotische Politik wegen Abessinien (sic!) Mussolini, der für den barbarischen Politclown Hitler nur Verachtung empfand, von sich gestoßen, während es das weitaus schlimmere faschistische Regime in Polen Carte blanche gab. Infolge wurde schließlich der Westen sogar Verbündeter von Stalin, so daß am Ende Polen hinter dem Eisernen Vorhang verschwand, zu dessen Schutz doch der ganze Krieg überhaupt geführt wurde.

Die vollständige Idiotie der westlichen Politiker war atemberaubend, aber es hat sich nichts geändert, sie haben nichts gelernt. Heute riskieren wir den Dritten Weltkrieg wegen Syrien! SYRIEN! Niemand scheint sich zu fragen: „Warum sollte auch nur ein einziger englischer Soldat wegen dem kleinen Danzig, DANZIG, sterben?!!“ Warum wegen einem Rattenloch wie Aleppo? Hat sich irgendjemand drum geschert, als das faschistische Regime Rußlands 1999 Grosny dem Erdboden gleichgemacht hatte?! Irgendwelche Menschenrechtsverletzungen in fernen Regionen haben einen Politiker nicht zu interessieren, denn bei einem sinnlosen Krieg, den er und nur er zu verantworten hätte, würden vielleicht hunderte Millionen umkommen! Hat dieses Politikerpack etwa das Leiden der Deutschen im faschistischen Polen der 1920er und 1930er Jahre interessiert oder später die Opfer des Feuersturms in Hamburg? Der Feuersturm in Hamburg ereignete sich nicht, weil der Mensch irgendwelche atavistischen Triebe nicht bewältigt (Freud) oder weil er „gepanzert“ (Reich) ist, sondern weil die nüchterne Staatskunst versagt hat.

Überhaupt die abgrundtiefe Verlogenheit des Westens: da mahnt Merkel in China Menschenrechte und Meinungsfreiheit an, während hier in Deutschland Horst Mahler für eine MEINUNGSÄUSSERUNG für 12 Jahre im Gefängnis landet. Es wäre schön, wenn Politiker sich nicht zu Erlösern der Welt aufspielen würden, sondern schlichtweg ihre Arbeit machen! Was tun die Merkels dieser Welt stattdessen? Statt rationaler Politik, betreiben sie irrationale, da grundsätzlich zum Scheitern verurteilte Gesellschaftspolitik. Diese muß IMMER scheitern, weil der Mensch ein Tier ist und weil er gepanzert ist. Siehe Reichs Die Massenpsychologie des Faschismus. Ein Buch, aus dem kindsköpfige „Reichianer“ stets das Gegenteil schließen: daß Politik (Staatskunst) grundsätzlich ein Übel sei, während Gesellschaftspolitik („Emanzipationsbewegung“, „Zivilgesellschaft“) den Weg in die Erlösung weise.

Die Massenpsychologie des Putinismus

17. September 2016

Am vergangenen Donnerstag in der „Internationalen Presseschau“ des Deutschlandfunks:

Nach Ansicht der ukrainischen Zeitung Den geht es der russischen Bevölkerung heute wirtschaftlich nicht viel besser als vor gut hundert Jahren: „Natürlich ist es schwierig, die Kaufkraft in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg mit der im Rußland von heute zu vergleichen. Doch nachwievor fließt ein Großteil der Gehälter in Grundbedürfnisse wie Wohnen und Lebensmittel. 70 Jahre Kommunismus und die Zeit danach haben, global betrachtet, die Lebensverhältnisse nicht wirklich verbessert.“

Leere Großmachtträume für den Kleinen Mann in der Masse. Ein Land das nichts produziert außer Rohstoffe. Aber was weitaus schwerer wiegt nach zig Millionen Toten für – nichts und wieder nichts: charakter-strukturell hat sich nichts verbessert, vielleicht sogar einiges verschlechtert. Nach der Revolution hat der infantilisierende Stalin-Kult selbst den Hitlerismus in den Schatten gestellt. Und heute: eine „gelenkte Demokratie“ mit einem Mussolini für Arme. Primitivster Chauvinismus. Der lächerliche Bombast 2014 in Sotschi und das staatliche Doping mit Unterstützung des Geheimdienstes. Kampf gegen den „Kosmopolitismus“ wie unter dem Zaren und wie unter Stalin. Statt, daß die Arbeitenden zu bewußten Produzenten wurden, die sich ihre Produktionsmittel aneignen, Sklavenmentalität wohin man sieht. Oligarchen, die von der Unselbständigkeit der Massen leben. Alkoholismus wo man hinschaut. Zerfall und Hoffnungslosigkeit. Seit 100 Jahren triumphiert statt der Befreiung von Unterdrückung und Hilflosigkeit nur eins: die Emotionelle Pest.

In der Sowjetunion wurde die Sprache und das Alltagsverhalten der Menschen grundlegend verändert. Begriffe wie „Barmherzigkeit“ verschwanden ganz oder erhielten eine negative Konnotation, das entsprechende Verhalten wurde geächtet. Alles wurde getan, um organisch gewachsene Gemeinschaften zu zerstören und die Menschen zu vereinzeln. Es galt unter allen Umständen „Fraktionsbildungen“ zu verhindern! Oder man schaue nach China! Eine Kultur, die einst von Höflichkeit und Rücksichtnahme gekennzeichnet war, wurde systematisch „proletarisiert“, d.h. bis heute herrscht eine unglaubliche, teilweise schlichtweg mörderische Rücksichtslosigkeit und Kälte gegenüber dem Mitmenschen vor. Auslands-Chinesen sind regelmäßig fassungslos.

Die Maschinenzivilisation

22. März 2016

Hans Hass hat gezeigt, daß über die ganze Evolution hinweg das Lebendige nicht nur durch seine „Organe“, wie sie üblicherweise in der Biologie definiert werden (Herz, Lunge, Nieren, etc.), überlebt hat, sondern auch durch „zusätzliche Organe“, wie etwa die Schneckenhäuser, Konservendosen, etc. die Einsiedlerkrebse mit sich herumtragen. Für Hass liegt die Bedeutung vitalisierter Materie weder in der Energie, die sie aufrechterhält, noch in ihrem Material, sondern ausschließlich in der Funktionserfüllung.

Stellt man, nach Hass, die Aufgabenerfüllung in den Vordergrund, dann sind nicht nur das aus Zellen bestehende Herz, die Lunge, die Nieren, etc. Organe des Körpers, sondern, so Hass, „funktionell betrachtet“ auch „künstliche“ Organe vom Zahnersatz bis zur Mondrakete. Demgegenüber ist es für die Orgonomie, im engeren Sinne, natürlich nicht Neben-, sondern Hauptsache, welche Energie in den Funktionsträgern operiert: „das spontan Bewegte ist das Lebendige“ und nur die Orgonenergie bewegt sich spontan (Äther, Gott und Teufel, S. 123).

Damit ist die Ebene definiert, auf der sich das Schicksal der Menschheit in Zukunft abspielen wird: einerseits sind wir schon von Natur aus (d.h. seit ungefähr 500 000 000 Jahren!) weit enger mit toter Materie („zusätzliche Organe“, „künstliche Organe“) verzahnt, als uns die mechanistische Biologie lehrt, andererseits sind uns diese zusätzlichen Organe weit fremder, – als uns die mechanistische Biologie lehrt. Unser Verhängnis ist, daß unser Geist (unsere „Psychologie“) aus der Evolution so hervorgegangen ist, daß er sich mit dem Toten auf eine Weise identifiziert, die eines Tages das Ende der Menschheit bedeuten könnte. Ich verweise auf meinen ersten Blogeintrag zum Thema.

Eine Studie von Neurologen des Stockholmer Karolinska Institutes (Arvid Guterstam et al.) hat jetzt gezeigt, in welchem so vorher nicht erkannten Ausmaß unser Gehirn „künstliche Körperteile“, beispielsweise „Gummiarme“, als eigen, integral zum eigenen Organismus gehöhrend, interpretiert.

Erreichen läßt sich dieser Effekt mit einer überraschend simplen Methode: Die Testperson sitzt an einem Tisch und sieht eine realistisch aussehende Armprothese direkt neben dem eigenen rechten Arm. Wenn die Wissenschaftler nun synchron sowohl den künstlichen Arm als auch den realen berühren, entsteht durch diesen Anblick bei den Probanden die skurrile Fehleinschätzung.

Wie stark der Kunst-Arm in das Körperbild integriert wird, zeigte ein weiteres Experiment. Darin bedrohten Guterstam und seine Kollegen den künstlichen Arm mit einem Messer und zeichneten die Reaktionen der Probanden mittels Messungen des Hautwiderstandes auf. Wenn die Probanden den Arm als Körperteil empfanden, zeigten sich in diesem Moment die gleichen Streßsymptome wie bei einer Bedrohung des realen Arms. Ersetzten die Wissenschaftler die Armprothese dagegen durch einen künstlichen Fuß, verschwand mit der Illusion auch der Streßreiz durch das Messer.

Für Hass besteht das Grundprinzip der menschlichen Machtentfaltung im zweiten Teil der Evolution darin, „daß die Funktionserfüllungen sich vom Körper lösten, während die Steuerung – zumindest teilweise – beim Gehirn verbleibt“. Nun besteht die Gefahr, daß sich auch die Steuerung vom Menschen löst – nicht er steuert, sondern er wird gesteuert. Es könnte passieren, daß unsere eigenen Produkte, die Maschinen, anfangen uns zu beherrschen. Der Film Terminator (1985) mit Arnold Schwarzenegger zeigt sehr schön, wie die Maschinen schließlich die Steuerungsfunktion übernehmen und sogar ihre eigenen Schöpfer für sich arbeiten lassen oder sie als Störfaktoren vernichten wollen.

Letztlich ist es der Konflikt zwischen ORgon und DOR. Der Kampf zwischen Leben das pulsiert (der Viertakt der Orgasmusformel) und dem sekundären „Leben“, das nicht pulsiert, ansonsten aber alle Attribute des Lebens besitzen kann.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf meinen Eintrag über die Die DOR-Menschen verweisen, wo ich unsere außerirdischen Besucher als letzte Ausformung des mechanistischen Charakters darstelle. Seit 1947 sind verschiedene zerschellte außerirdische Raumschiffe in die Hände der Vereinigten Staaten gefallen. (UFOs, die die Orgonenergie-Hülle der Erde, also das „Koordinationsfeld“ Gaias zerstören!) Es ist sehr wohl möglich, daß z.B. die Entwicklung der Mikrochips auf die Arbeit von Majestic 12 (und neuerdings PE 40) zurückgeht. Dabei handelt es sich um die Gruppe von Wissenschaftlern und Geheimdienstlern, die die UFOs untersucht haben. U.a. entdeckten sie in den Wracks chipartige elektronische Komponenten, deren Auswertung neue Entwicklungsmöglichkeiten in der Mikroelektronik eröffnet haben. Es ist eh zu fragen, ob nicht unsere gesamte mechanistische Maschinenzivilisation auf die DOR-Menschen zurückgeht, die unsere Erde vielleicht schon seit Jahrtausenden heimsuchen. (Man denke nur mal daran, daß die Chinesen ihren Tarnkappenbomber wahrscheinlich aus den Trümmerteilen von abgestürzten amerikanischen Kampfjets rekonstruiert haben.)

Hans Hass schreibt in einem vollkommen anderen Zusammenhang:

Käme ein Angriff aus dem Weltraum, dann wären alle Zwiste vergessen. Russen, Amerikaner, Chinesen, Deutsche, Araber, Israelis – alle würden in einer gemeinsamen Abwehrfront verschmelzen. Wohlan, einen solchen Feind gibt es – weit realer als sämtliche imaginären Untertassen aus dem All. Dieser Feind kennt keine Rücksicht, er ist bar jeder Emotion. Nur indem wir uns selbst erkennen, können wir ihm begegnen. Wir – die Völker der Welt. (Die Schöpfung geht weiter, Stuttgart 1978)

Hier spielt Hass auf der außer Kontrolle geratenen „Lebensstrom“ an, auf die technische Entwicklung, die uns zu überrollen droht. Funktionell jedoch sind beide Feinde – die „imaginären“ Untertassen aus dem Weltraum und die Fehlentwicklung des zweiten Teils der Evolution – identisch: Natur, die insektenartig verformt ist.

Um der Bedrohung durch den „Lebensstrom“ zu entgehen, gibt Hass folgendes Ziel vor:

Abstimmung unserer körperlichen und unserer künstlich geschaffenen Organe aufeinander. Abstimmung all dieser Organe auf den Patienten Erde.

Dagegen wäre im Prinzip nichts einzuwenden, bestünde nicht Reich zufolge die Gefahr, daß „die Abstimmung unserer körperlichen auf unsere künstlichen Organe“ zu unserer maschinellen Entartung führt. In Massenpsychologie des Faschismus schreibt Reich, „der Mensch hätte (…) ohne weiteres auf der einen Seite Maschinen mechanistisch konstruieren und auf der anderen Seite gleichzeitig das Lebendigkeit nicht-maschinell, eben lebendig erfassen können.“ Doch brachte

die maschinelle Zivilisation (…) dem Menschen nicht nur eine Verbesserung seines tierischen Daseins, sondern sie hatte darüber hinaus die subjektiv weit wichtigere aber irrationale Funktion, das Nicht-Tiersein, das grundsätzliche Anders-als-das-Tier-sein, immer wieder zu betonen.

In energontheoretischen Begriffen hat hier eine Funktionserweiterung bzw. ein Funktionswechsel stattgefunden: jene Strukturen, die ursprünglich die Pulsation des Menschentiers schützen und unterstützen sollten, dienten später der Unterdrückung eben dieser Pulsation. (Das wirft auch ein interessantes Licht auf das Problem der Entstehung der Panzerung.)

Des weiteren sagt Reich zum Verhältnis des Menschen zu seinen künstlichen Organen (den Maschinen, die eine „mächtige Erweiterung seiner biologischen Organisation sind“, wie Reich es ausdrückt): „Die Maschine wurde, ist und wird sein gefährlichster Zerstörer bleiben, wenn es sich nicht von ihr differenziert.“ Diese Aussage Reichs wird noch eine alles entscheidende Bedeutung gewinnen, wenn in Zukunft der Menschen mit „künstlicher Intelligenz“ und „künstlichen Menschen“ zusammenleben wird. Es besteht die Gefahr, daß diese Entwicklung, auch im Rahmen der Erfindung neuer Prothesen, den Menschen nur noch mehr zur Maschine macht, besonders wenn „funktionelle Denker“ wieder nur das Gemeinsame sehen wollen.

Vielleicht kann uns hier nur eine strenge Sklavenhaltergesellschaft im Nietzscheschen Sinne retten, in der eine brutale Rangordnung zwischen oben, den Menschen, und unten, den künstlichen Entitäten, gewahrt bleibt. Unser Hang zur Identifizierung muß bekämpft werden. Spätestens hier wird uns der liberale Charakter in den Untergang treiben!

So mancher Leser wird mich nun wohl faschistischer Gesinnung bezichtigen und dabei verkennen, daß es mir gerade um die Bekämpfung des Faschismus zu tun ist, der den Menschen in eine Maschine verwandeln will. So sind ja auch die italienischen „Futuristen“, die Anbeter der Maschine am Anfang dieses Jahrhunderts, später fast durchweg Mussolini gefolgt! (Es wird auch oft verkannt, daß der Nationalsozialismus einen erheblichen Modernisierungsschub nach sich gezogen hat.)

Für Hass besteht der beste Weg in die Zukunft darin, „daß der Mensch die Kontrolle über seine künstlichen Organe zurückgewinnt. Daß ihm klar wird, daß diese Gebilde ihm dienen sollen.“ Dies weitet Hass auch auf das künstliche Organ „Begriff“, d.h. auf die Meme aus. Denn

auch hier besteht die Gefahr, daß aus Dienern Herren werden, indem sich die [begrifflichen] Schubladen nicht mehr wirklich unseren Zwecken unterwerfen, sondern höchst selbstsüchtig unsere Gedanken in ihre Schablonen pressen.

Genau wie Reich beklagt Hass, daß sich manche eingebürgerten Begriffe als Fesseln erweisen, die sich der menschliche Geist selber anlege. Hier haben wir also quasi das mentale Pendant der somatischen Panzerung vor uns. (Orgontherapeuten müssen ständig gegen die „Selbstdiagnosen“ ihrer Patienten ankämpfen: „Das ist nur ein Wort!“)

Reich und Nietzsche

26. April 2015

Eine Nachbildung von Nietzsches Totenmaske hing an prominenter Stelle in Reichs Arbeitszimmer in Wien.

Also sprach Zarathustra war eines von Reichs „10 Büchern“. Nietzsche stand er in mancher Beziehung näher als Freud, z.B. sagte er in Reich Speaks of Freud ein Strindberg, Ibsen oder Nietzsche hätten keine Angst vor jenen intensiven Gefühlen des Lebens, wo „Freud anscheinend in seinem eigenen Bedürfnis zu ’sublimieren‘ befangen war.“

Für Reich stand Nietzsche mit Marx gegen den Zeitgeist Anfang des Jahrhunderts, als die Schuldidee und die absolute Moralität in den Vordergrund geschoben wurden. Nietzsches Kritik an der Moral öffnete den Weg „in den Bereich des unbewußten Seelenlebens, das von Freud erfaßt und erforscht wurde“ (Äther, Gott und Teufel).

Den Begriff „Es“ hatte Freud bei Georg Groddeck und dieser bei Nietzsche entliehen.

Reich schreibt in Der triebhafte Charakter:

„Im Manne ist ein Kind verborgen, welches spielen will.“ Mit diesen Worten hatte Nietzsche die klassische Formel Freuds über den neurotischen Konflikt antizipiert.

Reichs erster größerer Aufsatz über „Libidokonflikte und Wahngebilde in Ibsens Peer Gynt“ (Frühe Schriften) fängt mit einem Nietzsche-Zitat an, welches wohl auf die Leiden des Menschen an seinen inzestuösen Bindungen anspielen soll:

Ich lehre Euch den Übermenschen. Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Schau. Und ebenso soll der Mensch für den Übermenschen sein: Ein Gelächter oder eine schmerzliche Schau.

Das Genie ist seinen orgonotischen Strömungen gewahrer als Homo normalis, er empfindet die gepanzerte Agonie stärker. Nietzsche war ein solch zutiefst kranker Mensch – der gleichzeitig gesünder war. Reich schreibt:

Die Fähigkeit, Unlust und Schmerz zu ertragen, ohne enttäuscht in die Erstarrung zu flüchten, geht einher mit der Fähigkeit, Glück zu nehmen und Liebe zu geben. Um mit Nietzsche zu reden: Wer das „Himmel-hoch-Jauchzen“ lernen will, muß sich auch für das „Zum-Tode-betrübt“ bereithalten.“ (Die Funktion des Orgasmus)

Als zu viel zu ertragen war, brach der „Wissende“ schließlich doch an seiner Gesund-/Krankheit psychotisch (siehe Charakteranalyse, KiWi, S. 583).

Der homo normalis, der seinen ersten Sinn verloren hat, macht das Leben für derartige Individuen zu schwer und unerträglich.

Nietzsche wurde gebrochen, indem man ihn isolierte, ihn in die Einsamkeit abdrängte. (Reich Speaks of Freud)

In seiner Autobiographie (Die Funktion des Orgasmus) kommt Reich auf seine Beschäftigung mit der Ibsenfigur zurück und beschreibt sie als einen Menschen, der „aus der marschierenden Reihe dieser Menschen herausspringt. Man verlacht ihn, wenn er harmlos ist, man versucht ihn zu vernichten, wenn er kräftig ist.“ Was sie aber nicht davon abhielt den Peer Gynt zu einem Teil ihres „Kultur“gutes zu machen.

Reich hat die Popularisierer seines Werkes schon in Nietzscheanischer Gewandung durchschaut:

Es gibt geistreichelnde junge Leute, die man in ernsten Kreisen in Europa als „Kulturschmöcke“ zu bezeichnen pflegte. Sie waren klug, aber ihre Intelligenz diente einer Art Kunstbetätigung um ihrer selbst willen, ohne die todernsten Probleme eines Goethe oder Nietzsche je praktisch begriffen oder erlebt zu haben, lieben sie es, einander Klassik vorzuzitieren. Gleichzeitig ist ihr Wesen von Visionen geprägt. Sie betrachten sich als moderne, freisinnige von keiner Konvention belastete Lebewesen. Da sie ernsten Erlebnissen unfähig sind, ist ihnen die Geschlechtsliebe eine Art Kinderspiel. (Charakteranalyse)

Reich und Nietzsche ist es nicht gelungen, die Schweine und Schwärmer aus ihren sauberen Gärten zu halten. Doch trägt Nietzsche ohne Zweifel selber beträchtliche Schuld an dem was später kam. Reich schreibt:

Es hat wenig Sinn (…) sich einen Übermenschen zu erträumen, der sich von den Menschen in der Falle total unterscheidet, wie es Nietzsche getan hat, bis er, selbst in der Falle eines Irrenhauses gefangen, endlich die volle Wahrheit über sich selber schrieb – zu spät… (Christusmord)

So geht es den meisten, die nicht stillehalten, und die anderen wollen sich gar nicht erst blamieren. Sie sind von vornherein klug und überlegen gewesen. (Die Funktion des Orgasmus)

Dem deutschen Orgontherapeuten Walter Hoppe zufolge verband Schopenhauer seinen Begriff des Willens, der eine zentrale Bedeutung in der Philosophie Nietzsches erlangen sollte,

mit der Sexualenergie, die er [Schopenhauer] als identische Kraft mit der Natur schlechthin zur Darstellung bringt. Der Wille schreibt er, ist ebenso wie die Sexualität eine Kraft, der der gesamten Natur zugrunde liegt, die Kraft, die Liebhaber und Planeten anzieht. (Wilhelm Reich und andere große Männer der Wissenschaft im Kampf mit dem Irrationalismus, München 1984)

So ist auch Nietzsches „Wille zur Macht“ zu verstehen, als Ausdruck des orgonomischen Potentials, das Energie vom niedrigeren zum höheren Niveau fließen läßt. Er schreibt 1888:

Das Leben als die uns bekannteste Form des Seins ist spezifisch als Wille zur Akkumulation der Kraft –: alle Prozesse des Lebens haben hier ihren Hebel: Nichts will sich erhalten, alles soll summiert und akkumuliert werden. (Umwertung aller Werte, der gesammelte Nachlaß)

Und „sollten wir diesen Willen nicht als bewegende Ursache auch in der Chemie annehmen dürfen? – und in der kosmischen Ordnung?“

Im Nachlaß sind auch Anklänge an den spezifisch orgonomischen Bewegungsbegriff zu finden:

Die Bewegungen sind nicht „bewirkt“ von einer „Ursache“ (das wäre wieder der alte [aristotelische, PN] Seelenbegriff!) – sie sind der Wille selber, aber nicht ganz und völlig!

1881 oder 82 hat Nietzsche seinen folgenden „Hauptgedanken“ formuliert, der zeigt, wie er wohl den anthropoiden „theistisch patriarchalen Gott“ für tot erklärte, aber gleichzeitig die Entdeckung des wirklichen „Gottes“ als Ausdruck der Vereinigung von organismischer und kosmischer Orgonenergie ohne „mystische Abweichung“ vorwegnahm (der große Mittag und die Ewigkeit“, „das kosmische Ich“, etc.) und damit nach Kopernikus, Bruno und Darwin das letzte illusionäre Zentrum (das Ich) aufhob:

Hauptgedanke! Nicht die Natur täuscht (…) die Individuen (…), sondern die (…) legen sich alles Dasein nach individuellen, das heißt, falschen Maßen zurecht (…) In Wahrheit gibt es keine individuellen Wahrheiten, sondern lauter individuelle Irrtümer – das Individuum selber ist ein Irrtum. (…) Wir sind Knospen an einem Baume, – was wissen wir von dem, was im Interesse des Baumes aus uns werden kann! Aber wir haben ein Bewußtsein, als ob wir alles sein wollten und sollten, eine Phantasterei von „Ich“ und allem „Nicht-Ich“. Aufhören, sich als solches phantastisches Ego zu fühlen! (…) Den Egoismus als Irrtum einsehen! Als Gegensatz ja nicht Altruismus zu verstehen! das wäre die Liebe zu den anderen vermeintlichen Individuen. Nein! Über „mich“ und „dich“ hinaus! Kosmisch empfinden! (Kritische Studienausgabe, Bd. 9, S. 442f)

Wo Nietzsche 1875 schrieb: „auf immer trennt uns von der alten Kultur, daß ihre Grundlage durch und durch für uns hinfällig geworden ist“ und bis auf die Vorsokratiker zurückging, schrieb Reich: „der orgonomische Funktionalismus steht von vornherein außerhalb des Rahmens der maschinell-mystischen Zivilisation“ der letzten 6000 Jahre (Äther, Gott und Teufel).

Beide hatten jenen „Durst nach großen und tiefen Seelen – und immer nur dem Herdentier zu begegnen!“ (Nietzsche) – Reichs „Kleiner Mann“. Beide sind schließlich an gebrochenem Herzen gestorben „alone, like a dog“ (Reich); im Bewußtsein des Kleinen Mannes, der es schon immer besser wußte, in Scham und Schmach verreckt. Nietzsche nannte sich in einer, einen Tag nach seinem endgültigen Zusammenbruch verfaßten, Postkarte „Der Gekreuzigte“.

Wie etwa ein Goethe mußten sie sich in ihrer Einsamkeit mit Christus identifizieren, als Gebende denen ewig die Lust des Nehmens verwehrt sein würde, als Werkzeug einer höheren Macht, unfreiwillig sich opfernd für die Sache des „Übermenschen“ – dem „Kind der Zukunft“.

Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nichts zurückgibt: denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren. (Also sprach Zarathustra)

Ich könnte auch viel Schlechtes über Nietzsche schreiben – ich laß es:

Wer das Hohe eines Menschen nicht sehen willl, blickt um so schärfer nach dem, was niedrig und Vordergrund an ihm ist – und verrät sich selbst damit. (Jenseits von Gut und Böse, S. 228)

Robert hat diesen Aphorismus dahin interpretiert, daß „die Schwächen des anderen auch meine Schwächen (sind) und lehne ich dessen Schwächen ab, so lehne ich auch mich ab – verrate mich also selbst“. Ich hab das anders verstanden: Wer bei den Großen, etwa Freud oder Reich, wie heute in Biographien üblich, das sucht, was die Großen klein („niedrig“) und unbedeutend („Vordergrund“) macht, zeigt nur, „verrät“ nur, daß er selbst klein und unbedeutend ist. Die „Entlarver“ entlarven sich selbst!

Ein Jahr vor der Geburt des fanatischen Wagnerianers Hitler hat Nietzsche in seiner Beschreibung des Wagnerianertums praktisch schon alles über den Nationalsozialismus gesagt:

Dazu gehört bloss Tugend – will sagen Dressur, Automatismus, „Selbstverleugnung“. Weder Geschmack, noch Stimme, noch Begabung: die Bühne Wagner’s hat nur Eins nöthig – Germanen!.. Definition des Germanen: Gehorsam und lange Beine… Es ist voll tiefer Bedeutung, dass die Heraufkunft Wagner’s zeitlich mit der Heraufkunft des „Reichs“ zusammenfällt: beide Thatsachen beweisen Ein und Dasselbe – Gehorsam und lange Beine. – Nie ist besser gehorcht, nie besser befohlen worden. Die Wagnerischen Kapellmeister in Sonderheit sind eines Zeitalters würdig, das die Nachwelt einmal mit scheuer Ehrfurcht das klassische Zeitalter des Kriegs nennen wird. (Der Fall Wagner, A 11)

Trotzdem wurde immer wieder versucht, Nietzsches „Übermenschen“ mit für den rassistischen Nationalsozialismus verantwortlich zu machen. Nun, Hitler hat in Mein Kampf Nietzsches Namen, wie den jeder anderen deutschen Geistesgröße auch, nur als Mythus ausgenutzt und später in den Tischgesprächen gar nicht erwähnt. Wahrscheinlich hat er ihn nie gelesen, denn diesen Autor konnte Hitler nicht durchfliegen, wie es seine Art war, um ein ideologisches Destillat herauszuziehen. Der sich jeder Festlegung verweigernde Nietzsche eignet sich denkbar schlecht für die Verwurstung zur „fanatischen“ Weltanschauung:

Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: alles Unbedingte gehört in die Pathologie. (Jenseits von Gut und Böse, A. 154)

Es stimmt, daß Nietzsches Schwester (mit ihrem unseligen Machwerk Der Wille zur Macht) und der Philosoph Alfred Baeumler versuchten, Nietzsche zum reaktionären „soziobiologischen“ Philosophen zu verkürzen. Doch der Versuch ihn zum neuen offiziellen Staatsphilosophen zu machen, war alles andere als erfolgreich. Die Nazis stoppten sogar die offizielle Kritische Gesamtausgabe, denn Nietzsche verkörperte all das, was die Nationalsozialisten haßten: Freigeist, Abweichler, Verächter der Volksgemeinschaft, Staats- und insbesondere Reichsfeind, Sympathisant der Judenheit und Frankreichs, etc. Man konnte beim vermeintlichen philosophischen Urvater der nationalsozialistischen Ideologie nachlesen, daß die Deutschen eine Mischrasse mit überwiegend vorarischen Anteilen seien (Jenseits von Gut und Böse, A 244), und was ihre „rassische Verbesserung“ betraf, fand Nietzsche die Juden als „Ingredienz bei einer Rasse, die Weltpolitik treiben soll, unentbehrlich“ (Studienausgabe Bd. 11, S. 457).

Neben Baeumler beriefen sich die beiden deutschtümelnden Existentialisten Karl Jaspers und Martin Heidegger auf Nietzsche. Aber beide zeigten in ihren Vorlesungen über Nietzsche auf, daß er so ungefähr das Gegenteil der Nazi-Ideologie vertrat. Georg Picht (Nietzsche, Stuttgart 1988) hält Heideggers Vorlesungen sogar für eine der mutigsten und wichtigsten Widerstandshandlungen in Hitlerdeutschland, denn Heidegger habe sich konsequent gegen jede oberflächliche Politisierung von Nietzsche, gegen jede biologistische Fehlinterpretation gewandt, das Gerede vom „wotanischen Archetypus der Macht“ verworfen und den Machtbegriff der Nazis verhöhnt.

Hatte Heidegger anfangs angenommen, „die Bewegung“ würde die Logik des von Nietzsche diagnostizierten Nihilismus überwinden und sich ihr zugewandt, weil sie scheinbar eine „grüne“ antitechnokratische Politik vertrat, sozusagen das Gegenteil der Tötungsfabrik Auschwitz, erkannte er in ihr schließlich die Vollendung des Nihilismus. Heidegger führt Nietzsches Diktum an, daß jeder Versuch, dem unvollständigen Nihilismus, in dem wir leben, zu entgehen, das Gegenteil des Erstrebten hervorrufen wird, nämlich den vollständigen Nihilismus, wenn bei diesem Versuch nicht alle bisherigen Werte umgewertet werden (Holzwege, Pfullingen 1963, S. 208).

Allenfalls kann man Nietzsche mit dem italienischen Faschismus in Zusammenhang bringen, denn Mussolini war in der Tat Nietzscheaner. Betrachtet man Nietzsches Schriften aus diesem Blickwinkel, findet sich dort ohne Zweifel faschistisches Gedankengut. Gleichzeitig hat Nietzsche aber auch die Psychoanalyse (sowohl Freud als auch Adler) vorweggenommen – und manchmal muß man sich beim Lesen die Augen reiben, wenn man über eine der vielen schlechthin orgonomischen Stellen bei Nietzsche stolpert. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?

Am Ende seines bewußten Lebens wollte Nietzsche eine „Partei des Leben“ gründen und sie gegen die Kräfte des Nihilismus mobilisieren, die das unschuldige Leben „jenseits von Gut und Böse“ unterminieren. Diese Kräfte sind der nihilistische Mystizismus und der nihilistische Sozialismus, d.h. die Entwertung des konkreten Lebens durch eine fiktive ideale Welt. Die „Partei des Lebens“ macht „die Physiologie zur Herrin über alle anderen Fragen“, das bedeutet Höherzüchtung der Menschheit und das Ausrotten alles „Entarteten und Parasitischen“, das sich in der „Partei alles Schwachen, Kranken, Missrathenen, An-sich-selber-Leidenden“ findet.

Diese zweite Partei, die mystische und utopische Partei, wolle Rache am Leben nehmen und das Leben auslöschen, wenn die Partei des Lebens ihr nicht zuvorkommen würde (so Nietzsche in seinen letzten Notizen, Studienausgabe Bd. 13, S. 638 und im Ecce homo Bd. 6, S. 374).

Bereits 1882 hatte er sich notiert:

Wir als die Erhalter des Lebens. Unvermeidlich entstehend die Verachtung und der Haß gegen das Leben. Buddhismus. Die europäische Thatkraft wird zum Massen-Selbstmord treiben. (…) Wenn wir nicht uns selber erhalten, geht alles zu Ende. Uns selber durch eine Organisation. Die Freunde des Lebens. (Studienausgabe Bd. 10, S. 43)

Reich hat mit seiner „Partei des Lebens“ Nietzsches Differenzierung zwischen dem neurotischen Mystiker, der das Leben nihilistisch abtötet, und dem freien, gewissenlosen Menschen aufgenommen. Aber Reich unterschied in der letzteren Gruppe weiter zwischen den freien Menschen, die ihre sekundären Triebe leben, und den freien Menschen, die ihre primären Triebe leben (Emotionelle Pest und Genitalität, die in Nietzsches Vorstellung vom Übermenschen noch eins waren), zwischen Faschismus und Arbeitsdemokratie. Ganz entsprechend hatte sich schon der Nietzscheanismus in zwei Gruppen aufgespalten: Vertreter des faschistischen Herrenmenschentums auf der einen und Verteidiger des Lebendigen auf der anderen Seite.

Die faschistischen Nietzscheaner haben nicht nur primäre und sekundäre Triebe miteinander vermengt (was ja auch Nietzsche selbst getan hatte), sondern überhaupt Nietzsche und „die Partei des Leben“ verraten, indem sie sie von neuem mit der nihilistischen, christlichen Moral vergifteten. Nietzsche wurde von all dem eingeholt, was er überwunden hatte. Dieses national-christliche Gedankengebäude faßte Nietzsches Schwester Elisabeth, die spätere Hohepriesterin des nationalsozialistischen Nietzsche-Kults, noch zu Nietzsches Lebzeiten zusammen, als sie schrieb, gemeinsam mit den Wagnerianer Bernhard Förster, ihrem späteren Ehemann, würde sie „schwelgen“ in „Mitleid, heroischer Selbstverleugnung, Christentum, Heldentum, Vegetarismus, Ariertum, südliche Kolonien“ (Peters: Zarathustras Schwester, München 1983, S. 108).

So ebnete sich der Weg für den nationalsozialistischen Mißbrauch Nietzsches. Hermann Josef Schmidt schreibt dazu:

Auch nationalsozialistische „Nietzsche“interpretation wäre ohne vorherige „christliche“ Nietzscheverkleisterungen, beginnend spätestens 1895 mit der opportunistischen „großen“ Nietzschebiographie seiner Schwester – und ohne eine Serie von Textstellen, die, aus ihrem Zusammenhang gerissen, sich schaurig lesen (z.B. das geklitterte Buch Der Wille zur Macht, PN) – zumindest in ihrer Breitenwirkung nicht möglich gewesen. Auch hier hat deutsches Christentum – man lese nur die Reden und „Abschiedsworte“, die am 28.8.1900 an Nietzsches Grab gehalten bzw. vorgetragen wurden (…) – dem Nationalsozialismus glänzend vorgearbeitet. (Nietzsche absconditus, Berlin 1991, S. 274)

Der radikale Nietzsche darf nicht verwässert werden, wenn man nicht alles zerstören und in sein Gegenteil verkehren will, vielmehr muß man, wie Reich es getan hat, Nietzsche weiter radikalisieren. Dies ist der einzige gangbare Weg. Es gibt keinen Weg zurück.

Man betrachte nur die gegenwärtige moralistische Kampagne in Deutschland gegen den „Fremdenhaß“. Von der äußersten Linken bis zum Papst sind sich, unterstützt von den neusten soziobiologischen Erkenntnissen, alle einig, daß man das teuflische „Tier im Menschen“ mit seinem „angeborenen Rassismus“ überwinden müsse. Es ist kaum etwas gegen das wissenschaftliche Fundament dieses Konzeptes zu sagen, zumal Malinowski sogar bei den Trobriandern rassistische Ressentiments gegen angrenzende Stämme und gegen Polen (Malinowski) festgestellt hat. Müssen wir uns also auf unsere humanistische Wertewelt besinnen, diese steinzeitlichen Triebe durch unsere zivilisatorische Energie überwinden und dergestalt die archaischen Sümpfe trockenlegen? Oder haben wir mit Nietzsche die „Partei des Lebens“ zu ergreifen? Die Orgonomie, die mindestens so weitreichende humanitäre Ziele hat wie die Humanisten, will die Sümpfe nicht in eine Wüste verwandeln, aber auch nicht das Gesetz des Dschungels in die Städte tragen, sondern für einen geregelten Abfluß sorgen, so daß sich eine schöne Auenlandschaft ausbilden kann.

Islamophilie (Teil 2)

17. März 2015

Man steht der gegenwärtigen Islamisierung Deutschlands und ganz Europas fassungslos gegenüber und frägt sich, warum sie offenbar von allerhöchster Stelle gewollt ist. Nun, das Setzen auf die islamische Karte ist alles andere als ein neues Phänomen.

Man nehme etwa die Engländer und Franzosen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das geschwächte Osmanische Reich und die islamischen Völkerschaften am Südrand Westasiens bis nach Indien hinein instrumentalisiert haben, um das Vordringen des Russischen Reiches nach Süden zu verhindern. Ohne die Unterstützung der Osmanen von Seiten der Westmächte wäre Konstantinopel und ganz Kleinasien von der türkischen Besetzung befreit worden, mit Sicherheit auch das Heilige Land. Das Römische Reich wäre wiederhergestellt worden.

Als sich dann die Türken im Ersten Weltkrieg auf die Seite des Deutschen Reiches schlugen, wurde von den Engländern der arabische Nationalismus gegen die verachteten Türken mobilisiert. Das wird gerne als Beispiel dafür angeführt, daß der Nationalismus doch stärker sei als der Islam, wobei jedoch vergessen wird, daß der Islam eine genuin arabisch-nationalistische Ideologie ist – die Araber sind das auserwählte Volk Allahs. (Andererseits könnte der Nationalismus beispielsweise die stolzen Iraner von dieser arabischen Fremdkultur befreien, die wahrhaftig im Iran nichts zu suchen hat.)

Die Deutschen ließen ungerührt den Holocaust an ihren armenischen Mitchristen geschehen. Die Türken hatten Angst, die Christen im Lande könnten dem russischen Erzfeind als Fünfte Kolonne dienen.

Mussolini träumte von einem neuen Mare Nostrum, das er mit Hilfe der Araber gegen die Briten und Franzosen erstreiten wollte. Hitler setzte ebenfalls auf die arabische und ganz allgemein auf die islamische Karte. (Bis heute hüten sich Nationale Sozialisten vor jeder Islamkritik, da sie Deutschland nicht mit der Feindschaft von einer Milliarde Menschen belasten wollen. Menschen, die uns wegen der Shoah brüderlich lieben. Und tatsächlich waren die Herrscher Ägyptens, Syriens und Iraks durchweg Nazis.)

Man kann das beliebig ausweiten: die Amerikaner und die Saudis; die Briten und ihre pro-arabische Politik in Palästina; die Russen und die Ägypter; de Gaulle hat sogar Algerien, das keine Kolonie, sondern Teil des französischen Mutterlandes war, geopfert, um auf die arabische Karte zu setzen; die europäischen Eliten fördern heute ganz offen die moslemische Masseneinwanderung aus dem Maghreb, „um den Realitäten gerecht zu werden“.

Es ist immer dasselbe geostrategische Kalkül: um deine Macht zu erhalten und auszubauen, mußt du dich mit dem islamischen Block im Zentrum der afroeurasischen Landmasse gutstellen. Dinge wie „Verteidigung des Christentums“ oder der völkischen Identität sind hier vollkommen nebensächlich. Man hat zugeschaut, wie die Türken die störenden Armenier ermordeten und Hitler die störenden Juden, genauso wie man heute gleichgültig mit den Achseln zuckt, wenn die eigene Bevölkerung marginalisiert wird.

Leute, wie etwa der deutsche Generalstab im Ersten und Zweiten Weltkrieg, der zu gerne den Dschihad gegen den westlichen Kolonialmächte entfacht hätte, oder die heutigen Machthaber in der EUdSSR, leben in anderen Sphären: Kartentische und Verlaufskurven statt lebendige Realität. Sie, die sich als kalt kalkulierende „Realisten“ betrachten, leben in einer abstrakten Welt voller grandioser Geostrategien. Das die Sache immer (wirklich IMMER) in die Hose geht, steht auf einem anderen Blatt: Amerika steht vor dem Bankrott; das Russische Reich ist schon längst tot, der Leichnam verwest vor sich hin; Frankreich ist eine Karikatur seiner selbst; Englands grandioser Plan Frankreich, Deutschland und Rußland auf dem Kontinent kleinzuhalten mündete im Untergang des Empire; und „Europa“ ist eine groteske Todgeburt. In Brüssel traut sich die Nomenklatura der EUdSSR ob der moslemischen Gangs kaum noch auf die Straße. Wirklich alles ist gegen die Wand gefahren!

Ausgerechnet der Faktor, mit dem alle spielen wollten, ist dabei zu triumphieren: der Islam im allgemeinen und die arabische Welt im besonderen. Und je mächtiger dieser Faktor wird, desto mehr werden die Genies des Untergangs, die Europa und Amerika regieren, sich dem Islam andienen. Schließlich sind es ja Realisten 😉

Diesen selbstmörderischen Übermut kann man nur verstehen, wenn man noch weiter zurückblickt: mit dem raschen Vordringen der arabisch-islamischen Armeen nach Mohammeds Tod war Europa faktisch abgeschlossen und mußte sich bis ins 17. Jahrhundert hinein gegen immer neue Eroberungsversuche von Seiten des Islam erwehren. Das „Zeitalter der Entdeckungen“, das zufällig zur Entdeckung Amerikas führte, war nichts anderes als ein verzweifelter Versuch diese Blockade zu durchbrechen.

Wir Europäer waren die rückständigen, schwachen und eingeschüchterten! Unsere Leute wurden auf den Sklavenmärkten Nordafrikas gehandelt! Wir wurden als Hinterwäldler betrachtet!

Das wandelte sich schnell nach der Eroberung Amerikas und der beginnenden industriellen Revolution. Wir wurden zu den Herren der Erde, aber die Obsession mit dem Islam, der uns beinahe überrannt und Jahrhunderte zu eingeschüchterten Gefangenen gemacht hatte, blieb. Man denke nur daran, daß die US-Marine im Kampf gegen die islamistischen Terrorzentren am Südrand des Mittelmeers entstand. Beim Versuch endlich zum Indischen Ozean vorzudringen, ist schließlich die Sowjetunion, das Rote Zarenreich, untergegangen – zum Straucheln gebracht durch islamische Bergstämme. Der erste ernsthafte Angriff auf das amerikanische Festland seit 1812 kam von den gleichen Leuten. Deutschland und ganz Westeuropa ist ohne eine gigantische Rückführung der Moslem bald islamisch – ganz „demokratisch“. Heute terrorisieren die gleichen Leute, gegen die die US-Marine Anfang des 19. Jahrhunderts vorging (Marokkaner, Algerier, Tunesier), die europäischen Innenstädte.

Wie gesagt: man kann nur verstehen, was wirklich geschieht, wenn man die Welt genauso betrachtet wie die Moslems – mit einem Blick über die Jahrhunderte zurück.

Ich selbst habe natürlich das wichtigste vergessen: die Kreuzzüge und daß Israel eine Wiederauflage der Kreuzfahrerstaaten ist – die von Europa verraten wurden.

Was tun? Nach 9/11 hat die amerikanische rechtskonservative Kommentatorin Ann Coulter wahrscheinlich den besten Vorschlag gemacht: Tötet ihre Führer und bekehrt sie zum Christentum! Das bleibt solange gefährlicher Unsinn, bis man erkennt, warum etwa in Saudi Arabien bei der Einreise mitgeführte Bibeln öffentlich geschreddert werden. (Und wir Dödel rasten aus, wenn irgendwo in einer amerikanischen Kleinstaat ein Koran verbrannt werden soll!) Die Machthaber haben eine panische Angst vor der Ansteckungsgefahr. Sie ahnen, daß die arabischen Massen, angesichts des geistlosen, dämonischen Drecks, der ihnen tagtäglich aufgetischt wird, hungrig nach der Frohen Botschaft sind.

Von dem Anthropologne Iain Edgar von der Durham University stammt die erste umfassende Studie über Istikhara, die islamische „Traumdeutung“.

Es geht darum, daß, eingerahmt durch entsprechende Gebete, Moslems glauben, daß ihr Gott „Allah“ ihnen in ihren Träumen, die sie symbolisch deuten, Botschaften zukommen läßt, die sie unbedingt befolgen müssen. Es geht dabei um Familienangelegenheiten, Geschäftsabschlüsse und sogar politische Entscheidungen. Beispielsweise wurde der Anführer der Taliban durch Träume geleitet und angeblich besprach Osama bin Laden jeden Morgen seine Träume und die seiner Gefährten.

Edgar, der in den letzten 25 Jahren die Rolle des Traums in den unterschiedlichsten Kulturen untersucht hat:

Träume haben immer eine sehr wichtige Rolle im Islam gespielt – der Koran zeigt, daß der Prophet Mohammed ein großer Träumer war.

Die Traumauslegung im Islam ist eine spirituelle Weise die Zukunft zu prophezeien und sich dem persönlichen Unbewußten und dem Willen Allahs hinzugeben.

Klar! Dem „persönlichen Unbewußten“ und („und“!) Allah…

Moslems sind häufig zurückhaltend, was den Gebrauch von Istikhara betrifft, aber durch unsere Untersuchungen fanden wir Belege für seinen weit verbreiteten Gebrauch bei den unterschiedlichsten Moslems, die in verschiedenen Gebieten der Welt und unter unterschiedlichsten sozioökonomischen Bedingungen leben.

Politisch korrekt fährt Edgar fort:

In der westlichen Kultur sagt man: „Laßt uns darüber schlafen!“, wenn wir schwierige Entscheidungen zu treffen haben, und häufig scheinen sie dann am Morgen klarer zu sein. Istikhara ist eine spirituelle Version dieser Praxis.

Als Anthropologe sollte er wissen, daß diese „Toleranz“ der Sache der Moslems nicht dienlich ist, denn alle großen Kulturen sind an derartigen „spirituellen Praktiken“ zugrunde gegangen. Man denke nur an die Azteken und die Inka.

Sie fällten keine wohlüberlegten rationalen Entscheidungen, sondern folgten „dem Kaffeesatz“ und mußte schließlich den Preis dafür bezahlen. Das fatale ist, daß die „esoterischen“ Methoden, etwa die Astrologie, manchmal tatsächlich zu guten Entscheidungen führen, – so daß man im entscheidenden Augenblick voller Überzeugung genau das falsche tut. Für das Christentum war der Aberglaube stets ein Werkzeug des Teufels, um die Menschen ins Unheil zu stürzen. Ein Christ, der sich der „Esoterik“ hingibt, ist kein Christ. Es ist kein Zufall, daß sich die Naturwissenschaften im christlichen Europa entwickelt haben.

Die mohammedanische Kultur wird aber nicht nur deshalb an ihrem inhärenten Obskurantismus zugrundegehen, weil er kurzfristig zu idiotischen Entscheidungen führt und langfristig den zivilisatorischen Rückstand zementiert, sondern auch ganz unmittelbar.

Es geht darum, daß immer mehr Moslems Jesus im Traum erscheint… Im Moment wird der Nahe Osten von einem Damaskuserlebnis nach dem anderen heimgesucht. Rationalisten mögen über so etwas sarkastisch lächeln, aber genau hier, in den irrationalen Abgründen einer gepanzerten Menschheit, entscheidet sich die Zukunft der Welt. Abkommen, die in Camp David ausgehandelt werden, und die Trends des Rohölmarktes sind im Vergleich dazu vernachlässigbare Marginalien.

Die Welt wird von der Massenpsychologie bestimmt, nicht von den vulgärmarxistischen Konstrukten westlicher Intellektueller. Es ist definitiv am Kippen: der Islam kann ähnlich wie der Realsozialismus das Informationszeitalter nicht überleben. Er wird genauso kollabieren wie der Kommunismus.

Man kann die Emotionelle Pest (das DOR) nicht instrumentalisieren, man kann sie nur vernichten. Dieser Vernichtungsschlag kann nur gelingen, wenn man die Kräfte des Kerns, des „Guten im Menschen“ (das OR), mobilisiert. Wer DOR instrumentalisieren will, kommt im DOR um.

Unsere Kinder wissen, wovon ich rede. Wir haben sie auf den Altären unserer politischen Korrektheit geopfert und den Grauen Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Die SPD und die Grünen (also die Roten Faschisten in diesem Land) wollten mittels Umvolkung ein Proletariat kreieren, das ihnen endlich folgt. Doch statt der Emanzipation wird das Mittelalter über uns kommen. Toller Plan!