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Das funktionelle Universum

26. September 2024

Zerteilt man einen Körper um festzustellen, was Leben konstituiert, wird man nach wenigen Schnitten ins Fleisch feststellen, daß das Phänomen „Leben“ unteilbar ist. Man könnte zwar sagen, es gäbe sozusagen „Lebensatome“ in Gestalt der Zellen und meinetwegen der Zellorganellen, etwa der Mitochondrien, aber das sind ja auch nur Körper. Sobald ich die analysiere, d.h. zerteile, in ihre Bestandteile auflöse, verschwindet das Leben. Zwar verschwindet ebenso das Wasser, wenn ich es durch Elektrolyse in seine Bestandteile auflöse und infolge feststelle, daß Wasser sich aus zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom zusammensetzt, aber wenn ich dieses Gas, ein Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch, verbrenne, entsteht erneut Wasser. Mit Frankensteins Monster ist das leider nicht möglich!

Die kleinsten Einheiten der Materie, Leptonen (also Elektronen) und Quarks (die Protonen bilden), kann man von vornherein nicht zerteilen. Sie haben keine innere Struktur und sind „punktförmig“, d.h. sie sind von der Dimension 0. Trotzdem sind sie die materiellen Bestandteile, aus denen die Physiker das Universum aufbauen. Das Universum ist entsprechend eine Menge von Punkten, die zueinander in Beziehung stehen: der ein- (Gerade), zwei- (Fläche), dreidimensionale Raum. Aber „an sich“ setzt sich das Universum aus „nichts“ zusammen (Mechano-Mystizismus)!

Den Raum kann ich immerhin aufteilen, während, trotz der Uhren, die die Zeit in Sekunden aufteilt, sich dem konzeptionellen Zugriff zu entziehen scheint. Man behilft sich mit dem „Zeitpfeil“, der letztendlich durch die Entropie definiert wird. Ich weiß spätestens dann, ob ein Stummfilm richtigherum abgespielt wird, wenn eine Tasse vom Tisch fällt und auf dem Küchenboden in tausend Einzelteile zerschellt. Das Umgekehrte, tausend Einzelteile setzen sich spontan zu einer Teetasse zusammen, wird im realen Leben niemals passieren. Wenn ich nun den Film selbst in „tausend Einzelteile“ zerschneide, und diese dann ungeordnet neu zu einer Filmrolle zusammenklebe, merke ich sofort, daß ich sozusagen „die Zeit“ zerstört habe. Entsprechend können beispielsweise indigene Völker Filmen nur folgen, wenn es keine Rück- und Vorblenden gibt. „Zeit“ scheint ähnlich unteilbar zu sein wie „Leben“.

Leben, Materie, Raum und Zeit entziehen sich unserem Begreifen, weil wir das Universum nicht funktionell betrachten. Reich hingegen hat von Anfang an das Phänomen „Leben“ nicht vom materiellen Körper her betrachtet, sondern von der Funktion „Pulsation“ her. Die Untersuchung der Funktionsabfolge „Spannung, Ladung, Entladung, Entspannung“ führte ihn über die bioelektrischen Versuche (das „bio-elektrische Feld“) und die Bionversuche („pulsierende Energiebläschen“) zur Entdeckung der primordialen Orgonenergie. Von der aus betrachtete er die Materie (Stichwort „kosmische Überlagerung“) statt umgekehrt, die energetischen Vorgänge der Welt von „Materieklötzchen“ herzuleiten, die letztendlich aus nichts bestehen.

Das Gemeinsame Funktionsprinzip von Länge (L) und Zeit (t) ist die relative Bewegung v:

Es gibt zwei Arten von relativer Bewegung, die Reich beobachten konnte, Pulsation (die Abfolge von Expansion und Kontraktion) und Kreiselwelle (die Abfolge von Welle und Puls). Sie definieren Länge und Zeit. Das, was Raum ist, wird beispielsweise anhand von „Experiment XX“ deutlich, wo sich längliche plasmatische Filamente durch Kontraktion bzw. Überlagerung aus konzentrierter Orgonenergie (Bionwasser) bilden.

Mit dem umgekehrten Vorgang, d.h. der Freisetzung von Energie aus Materie) begann die Orgonbiophysik als Reich durch Kochen, Autoklavieren und Glühen von Materie auf die Bione stieß, zu deren vorrangiger Eigenschaft die Eigenpulsation gehört. Diese „Taktgebung“ macht das Wesen der Zeit aus. Die Bione könnte man als die anfangs erwähnten „Lebensatome“ bezeichnen, doch Reich ging es bei ihnen eben nicht um Struktur (L), sondern um Funktion (1/t). Deshalb auch die „sinnlos hohe“ Auflösung seines Lichtmikroskops, wodurch man zwar keine feineren Strukturen bei den Bionen, aber dafür ihre pulsatile Bewegung besser sehen konnte.

ÜBERLAGERUNG UND TEILUNG IN GALAKTISCHEN SYSTEMEN: 6. Kosmogonie. b. Gott und der „Urknall“

21. Oktober 2021

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ÜBERLAGERUNG UND TEILUNG IN GALAKTISCHEN SYSTEMEN: 6. Kosmogonie. b. Gott und der „Urknall“

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 6.j.

9. Mai 2016

orgonometrieteil12

1. Zusammenfassung

2. Die Hauptgleichung

3. Reichs „Freudo-Marxismus“

4. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

5. Reichs Biophysik

6. Äther, Gott und Teufel

a. Der modern-liberale (pseudo-liberale) Charakter

b. Spiritualität und die sensationelle Pest

c. Die Biologie zwischen links und rechts

d. Der bioenergetische Hintergrund der Klassenstruktur

e. Die Illusion vom Paradies und die zwei Arten von „Magie“

f. Die gesellschaftlichen Tabus

g. Animismus, Polytheismus, Monotheismus

h. Dreifaltigkeit

i. „Ätherströme“, Überlagerung und gleichzeitige Wirkung

j. Die Schöpfungsfunktion

Nahwirkungstheorie und Fernwirkungstheorie (Teil 1)

31. August 2013

Denkbar knapp ausgedrückt besagt die Nahwirkungstheorie, daß alles in der Welt wie ein Billardspiel funktioniert, bei dem alles auf dem direkten Kontakt zwischen den Billardkugeln, dem Coe und den Banden beruht. Ein Beispiel für die Fernwirkungstheorie ist die Newtonsche Gravitationstheorie, die auf jeden „Erklärungsmechanismus“ verzichtet. Der Fall des Apfels vom Baum und die Bewegung des Mondes um die Erde werden von einer hypothetischen „Kraft“, der Gravitation, bestimmt, ohne daß irgendein Mechanismus angegeben wird, wie diese Kraft funktioniert. Ein „Mechanismus“ ist auch schwer vorstellbar, da die Wirkung der „Schwerkraft“ instantan sein soll.

Newton selbst war diese Vorstellung zutiefst zuwider. Sie war jedoch unausweichlich. Angenommen die Gravitation würde sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten: dann würde die Erde zu einem Ort hingezogen, an dem die Sonne vor 8 Minuten war und umgekehrt die Sonne zu einem Ort, wo die Erde vor 8 Minuten war. Ergebnis wäre, daß die beiden Objekte gemäß den Gravitationsgesetzen spiralförmig aufeinander zustürzten! Diese Überlegung war der Tod aller mechanischen Nahwirkungstheorien der Gravitation, insbesondere der von Descartes, welcher die Gravitation mittels „Ätherwirbeln“ erklären wollte. Er dachte dabei etwa an einen Wasserstrudel, bei dem alles „gravitationsartig“ dem Mittelpunkt zustrebt. Newton wollte die Gravitation ähnlich wie vor ihm Descartes ebenfalls auf den Äther zurückführen, da ihm wie gesagt die Fernwirkungstheorie persönlich zutiefst zuwider war, beließ es aber bei privaten naturphilosophischen Spekulationen, die er nicht mit seinen mathematischen Formulierungen verbinden konnte.

Einstein löste das Problem mit seiner Allgemeinen Gravitationstheorie, der zufolge Gravitation „gekrümmte Raumzeit“ ist und die Energie der Gravitation selbst die „Raumzeit krümmen“ kann, was den oben beschriebenen Effekt aufhebe, obwohl sich die Schwerkraft nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.

Schaut man in die Weiten des Universums mit seinen weiträumigen Strukturen, wo die Lichtgeschwindigkeit „zum Verzweifeln“ langsam ist, wird jede Nahwirkungstheorie, inklusive der Einsteinschen, vollkommen absurd. Es bleibt dann nämlich nichts, was das ganze organisiert und zusammenhält, d.h. das Universum zu einer funktionellen Einheit macht.

Entsprechendes läßt sich auch über den menschlichen Organismus sagen. Wie bereits F.A. Lange vor 150 Jahren in seiner Geschichte des Materialismus herausarbeitete, gibt es keinen denkbaren Schritt von „Atomen“, welcher Natur diese auch immer seien, d.h. den oben erwähnten Billardkugeln der Nahwirkungstheorie, zu dem, was wir „Geist“ nennen. Der Geist ist etwas, was schlichtweg keine „Teile“ hat. Oder anders ausgedrückt: Teile konstituieren ein Objekt, aber nie und nimmer ein Subjekt. Der „Geist“ repräsentiert das einheitliche Funktionieren des Organismus.

Es bleibt natürlich Newtons verzweifelte Frage, wie man die Fernwirkungstheorie verstehen soll, bzw. was man sich eigentlich darunter vorzustellen hat. Wie Newton selbst sagte, ist sie vollkommen absurd. Lange berief sich auf Kant. Das „Ding an sich“ sei unerkennbar, weshalb der ansonsten in jeder Hinsicht vorzuziehende Materialismus und damit alles menschliche Wissen hier an seine Grenze stoße.

Die Antwort findet sich in Einsteins Relativitätstheorie, der zufolge der Raum kein starrer Rahmen wie bei Newton ist, in dem sich das besagte Billardspiel „zeitlich“ abspielt, sondern Raum und Zeit ineinander verzahnt sind. Es kommt, abhängig vom Beobachter, aber trotzdem nicht nur subjektiv, zur „Längenkontraktion“ und „Zeitdilatation“. In der Allgemeinen Relativitätstheorie ist der Uhrenlauf von der Krümmung der vierdimensionalen Raumzeit abhängig, in der Raum und Zeit zu einer Art „Substanz“ vereinigt sind, die theoretisch auch mit Überlichgeschwindigkeit verschoben werden kann (der berüchtigte „Warp-Antrieb“ des Science Fiction).

Als Einstein sich mit dem Äther-Problem beschäftigte, zunächst in der Speziellen Relativitätstheorie mit dem „Lichtäther“ und dann in der Allgemeinen Relativitätstheorie mit dem, wenn man so sagen kann, „Gravitationsäther“, ist er zwangsläufig auf die entsprechenden orgonotischen Funktionen gestoßen, in denen beispielsweise aus einem räumlichen Nebeneinander ein zeitliches Nacheinander wird und entsprechend der trennende Raum zu verschwinden scheint. Newton hat das für die Schwerkraft beschrieben, Henri Bergson für den „Geist“, den man nur „zeitlich“, aber nicht räumlich beschreiben könne. (So ist auch Reichs frühes Studium der Werke Langes und Bergsons zu verstehen: der letztere wies den Weg aus der Sackgasse, die der erstere aufgezeigt hatte.)

Orgonometrisch läßt sich „Fernwirkung“ in allen ihren Aspekten auf folgendes reduzieren:

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Siehe zu diesen Ausführungen auch The Journal of Orgonomy (Vol. 40, No. 2, Fall/Winter 2006).