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Der Kosmonenraum (eine Notiz aus dem Jahre 1999)

8. November 2022

Hanspeter Seilers Kosmonentheorie in der emotion 12/13: in meinen Augen nach wie vor der reine Mechanistizismus. Seiler redet wohl ständig von den „seelisch-lebendigen Eigenschaften der Materie“, aber das ist reine Rhetorik und beweist nur, daß der Mechanismus stets mit Mystizismus Hand in Hand geht: „der Geist in der Maschine“. Oder von einer anderen Seite her betrachtet: alles wird mechanisch anhand reibungsloser Flüssigkeiten wie flüssigem Helium erklärt, dabei aber das wirklich wichtige unterschlagen, nämlich, daß sich diese Flüssigkeiten teilweise ganz und gar nicht mechanisch, sondern quantenmechanisch verhalten – und daß erst hier die wirklich „seelisch-lebendigen Eigenschaften der Materie“, d.h. orgonotischen Eigenschaften der Materie zum tragen kommen – Eigenschaft, die sein Kosmonenmodell eben nicht erklären kann!

Was nun Seilers relativistischen Kosmonenraum betrifft behauptet er ja, daß die chaotische Bewegung der Ätherpartikel (Kosmonen) Einsteins Relativitätsforderung erfüllen. Groteskerweise hat Einstein 1905 nicht nur die Äthertheorie überwunden, sondern gleichzeitig mit dem Relativitätsaufsatz auch einen Aufsatz über eben diesen, Seilers „relativistischen Kosmonenraum“ veröffentlicht – über die statistische Analyse der chaotischen, Brownschen Bewegung der Moleküle. Das statistische Mittel der Kosmonenbewegung ergibt natürlich einen klassischen Ätherhintergrund.

Und überhaupt: Reichs Orgonphysik ausgerechnet auf die mechanistische Brownsche Bewegung gründen zu wollen und das dann auch noch als biophysikalischen Ansatz zu bezeichnen!

Außerdem hat Seiler die Relativitätstheorie gar nicht verstanden. Wenn Einstein schreibt, der „Bewegungsbegriff“ dürfe auf den Äther nicht angewendet werden, dann meint er natürlich nicht die Bewegung des Äthers (jedenfalls nicht im Seilerschen Sinne), sondern daß, entsprechend den mechanischen Experimenten, auch elektromagnetische Experimente nicht von ihrem Bewegungszustand abhängen dürfen: genauso wie ein Pendel in einem Raumschiff schwingt, unabhängig wie schnell das Raumschiff sich auch immer (gleichförmig) bewegt, darf auch ein elektromagnetischer Schwingkreis nicht von der Bewegung durch den Äther abhängig sein. Betrachtet man aber den Kosmonenraum aus statistischer Sicht (und nur das macht physikalisch überhaupt einen Sinn), ist er eben doch ein klassischer Äther, auf den der „Bewegungsbegriff“ anwendbar ist. Ob sich die einzelnen Teile dieses Äthers relativistisch korrekt verhalten oder nicht ist wahrhaftig egal!

Meine Lösung lautet wie folgt: wird das Raumschiff beschleunigt, wirkt sich das analog zu mechanischen Experimenten auch auf elektromagnetische Experimente aus: sie registrieren zwar nicht die konstante Bewegung jedoch die Beschleunigung – im Äther. Einsteins Spezielle Relativitätstheorie hatte also durchaus recht: der „Bewegungsbegriff“ läßt sich auf den Äther nicht anwenden. Sobald es im Äther jedoch zur Überlagerung, zur Kreiselwelle, zur Pulsation, also zur Beschleunigung kommt, ist der Äther nachweisbar. Wir wissen, wie sich dieser Äther bewegt: Reich hat es z.B. in Die kosmische Überlagerung beschrieben. Hier müßte m.E. auch die Wirbeltheorie der „Kosmonen“ ansetzen.

2. Seilers Aufsatz in Nach Reich ist extrem unglücklich plaziert, da er unmittelbar nach DeMeos Darstellung der Saharsia-Theorie folgt. Gegen DeMeo fällt mir wirklich kein einziger Einwand ein – während…. Seilers Kosmonenraum ist prinzipiell unnachweisbar – aber die Urmenschen sollen diese Kosmonen, die trilliarden-milliarden mal kleiner als der Splitter eines Sandkorns sind, gesehen und künstlerisch abgebildet haben, oder Kosmonen-Wirbel, die die Größe von Elektronen haben. Natürlich haben die Urvölker nicht subatomare „Kosmonen“, sondern die allseits sichtbaren Orgonwirbel und die atmosphärischen „Orgonpartikel“ dargestellt.

Auf S. 435 will Seiler erklären, warum es denn ausgerechnet auf dem amerikanischen Kontinent keine „Spiralkulturen“ gegeben hat: weil „der relativ geschlossene amerikanische Kontinentalblock wenig geographisch isolierte soziokulturelle Nischen aufweist, welche ein längeres Fortbestehen einer nicht-patriarchalischen Minderheitskultur ermöglicht hätte“. Nicht nur, daß das allenfalls für die nordamerikanischen Weiten zutrifft, darüberhinaus hatte vorher DeMeo im gleichen Buch das exakte Gegenteil bewiesen! S. 479 stellt dann DeMeo wieder seine Saharsia- und Seilers Spiralkultur-Theorie auf die gleiche Stufe als Weiterentwicklung der Orgonomie, was wieder zeigt, wie wirr, kontaktlos und irreführend das Buch Nach Reich in seiner Gesamtheit ist.

Okay, ich stehe auf, gehe zum Bücherschrank und hole mir das Buch Zauber vergangener Reiche und betrachte mir die Abbildungen zu den amerikanischen Kulturen: ich sehe eine Gesichtsmaske mit Mosaiken belegt – die Spiralen auf den Wangen zeigt; der zapotekische Vegetationsgott ist voller Wellen und stylisierter S-förmiger Spiralen; die gefiederte Schlange Quetzalcoatl ist eine einzige verstrudelte Welle mit lauter Spiralen; die Reliefs der Mayas sind total verschnörkelt voller Spiralen; an den Tempeln hängen merkwürdige spiralförmige „Elefantenrüssel“ und sie sind voll reliefartiger eckiger Spiralmuster; ein aztekischer Schild ist mit einer eckigen Spirale geziert. Ein erneuter Griff in den Bücherschrank und ich habe Cerams Der erste Amerikaner in der Hand: Tongefäß aus einem Pueblo mit klassischen Spiralen; Keramik aus dem Südwesten der USA mit Hund, dessen überlanger Schwanz zu einer überdimensionalen Spirale geringelt ist; Keramik aus Arizona mit den so typischen indianischen zackigen Hakenkreuz-Spiralen; Tonwaren aus New Mexico mit zackigen und runden Spiralen; Tonfigur der Hohokam über und über mit Spiralen bedeckt; dutzendfach Töpferware der Hohokam voller Spiralen genauso wie sie Seiler in seinem Buch abbildet; Schlangen-Mound aus Ohio am Ende mit einer klassischen Spirale; Räuchergefäß der Hohokam mit klassischen Spiralband. Zum Beispiel die Töpferware der chinesischen Spiralkultur der Yang-Shoa bei Seiler S. 434, ist geradezu typisch – indianisch!

Zentral in Seilers Aufsatz ist seine Interpretation der Abb. auf S. 440 als sexuelle Vereinigung. Nun, Malinowski fand, daß die Mythologie und die Trobriandrische Kunst gerade durch einen auffälligen Mangel an sexuellen Anspielungen gekennzeichnet ist. Ich glaube deshalb, daß die Abb. auf S. 440 etwas ganz anderes darstellt, als Seiler glaubt: ein Mann wird im Schlaf von einer der „fliegenden Hexen“ angegriffen, die sich von den Organen ihrer Mitmenschen ernähren. Es sieht ja auch ganz so aus, als würde eine Hexe auf einem Schlafenden knien und ihm das Herz, die Leber oder so rausreißen. Der größte Alptraum der Trobriandrischen Kanufahrer.

3. Seilers Spiralreise in die Unterwelt: Bei der Lektüre war es mir unmöglich irgendeine Verbindung zwischen dem Diskus von Phaistos und dem energetischen Orgonom herzustellen. [2022: zumal es immer deutlicher wird, daß der Diskus eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert sein könnte.] Die Lektüre wurde erst dann fruchtbar, als ich meine eigene Interpretation als Hintergrund wählte:

Im Matriarchat herrschte ein Sonnenkult („Alat“), deren zentrale Mythus die doppelt-spiralförmige Bewegung der Sonne war, zunächst zu ihrem Gipfelpunkt zur Sommersonnenwende und dann zu ihrem Tiefpunkt („Gefahr des Absturzes in die Unterwelt“) zu ihrer Wintersonnenwende. Das besondere an diesen beiden Spiralen, die wir im Diskus von Phaistos dargestellt finden, ist, daß die Hälfte des täglichen Spiralabschnitts sich offenbar in den Höhlungen der Erde abspielt. Dies wird durch die Labyrinth-Allegorien symbolisiert. Beide Elemente, also Spirale und Labyrinth, erklären die Mysterienkulte und Brettspiele. (Sind die beiden Zahlen 30 und 31 Monatstage und spielen hier die beiden Halbjahre (2 · 6 Monate) eine Rolle? Ist die Siebenheit, die angeblich für die „Chakras“ steht, nicht einfach Ausdruck der sieben Planeten und sieben Wochentage?

Im Patriarchat mit seinem Mondkult („Allah“) wurden diese Elemente bis zur Unkenntlichkeit verzehrt, die Himmelskönigin Isis wurde zu Seth, der zu Satan; aus dem Labyrinth wurde die Hölle, etc. Die Mythen wurden zu reiner Pornographie und Fruchtbarkeits- und murkeligen Mysterienkulten, etc. Außerdem spaltete sich der Mensch in zwei, es kam zur neurotischen Selbstbetrachtung und er zeichnete, auf entstellte Weise, die Bewegung seiner Bioenergie nach (Tantra, Taoismus, etc.). Bezeichnenderweise stimmen diese esoterischen Systeme nie ganz überein und widersprechen sich teilweise diametral. Diese „schizophren“ entstellten bioenergetischen Empfindungen wurden dann mit dem eingangs erwähnten Sonnenmythus verbunden und es ging dabei darum die Bioenergie aus dem gepanzerten Organismus zu befreien. Bezeichnenderweise dreht sich alles darum, sich so weit wie nur irgend möglich vom Genital zu entfernen: bis hin zur Schädeldecke und darüber hinaus.

Aus dieser meiner Theorie heraus machte dann die Lektüre von Seilers Aufsatz wieder für mich Sinn. Aber was hat die Schlange, d.h. die Sonnenschlange (man siehe nur mal Ras Kopfschmuck), denn eigentlich mit den beiden Sonnenspiralen zu tun? Warum ist ausgerechnet die Schlange Luzifer der Lichtbringer? Ist es, weil sich die Schlange als einziges Tier „theoretisch“ selbst fressen könnte: der Ouroboros als Symbol der ewigen Wiederkehr des Gleichen, der trotz allem Auf und Ab unwandelbaren Sonne?

Ich weiß nicht recht, aber vielleicht führt mein gegen den Strich Lesen letztendlich doch zu ganz ähnlichen Ergebnissen wie Seiler sie präsentiert. Am Schluß der Lektüre kam mir nämlich Seilers Interpretation der Diskusfelder ganz vernünftig vor.

Ich möchte hier meine „Besprechung“ abbrechen. Was mich persönlich an all den „alten Weisheiten“ fasziniert, die die Arbeit vom Buch über die Kosmonen bis zur Phaistos-Arbeit durchziehen, ist, daß ich einerseits all diese taoistischen, yogischen, etc. Weisheiten als Dreck erachte – andererseits aber immer wieder damit konfrontiert bin, daß aus vollkommen fehlerhaften, teilweise sogar betrügerischen Voraussetzungen (z.B. auch falschen Übersetzungen aus exotischen Sprachen) Dinge hervorgehen, die funktionieren. Ich glaube, es liegt einfach daran, daß überhaupt eine Struktur (egal welche) in die Gedanken kommt, daß überhaupt irgendwas getan wird. Der esoterische Mist ist einfach nur ein Mittel, mit dem wir als gepanzerte Wesen uns irgendwie bewegen, irgendwie koordiniert bewegen können. Ersatzkontakt.

„Dreck“? Teilweise ist es reine „Nazi-Ideologie“, das gilt sowohl für die „arischen“ Weisheiten Indiens als auch insbesondere die ägyptische Mythologie: vgl. Doris Wolf: Was war vor den Pharaonen? Die Entdeckung der Urmütter Ägyptens, Zürich: Kreuz Verlag, 1994. Und erst dieser Tage ist ein Buch über die Nazi-Ideologie „Tantra“ erschienen: Viktor und Viktoria Trimondi: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus, Padmos Verlag, 800 Seiten. Der Lamaismus sei ein kriegerischer und aggressiver Kult. Der Tantrismus sei nichts anderes als kruder Sexismus und sexuelle Ausbeutung der Frauen. Ziel sei die Transformation sexueller und weiblicher Energie in spirituelle und politische Macht zugunsten einer patriarchalischen Mönchselite. Mit einem ultimativen Anspruch auf Weltherrschaft durch den Dalai Lama als kosmischem Herrscher über Zeit und Raum. Die unlösbare Einheit von Politik und Religion. Saharasia pur! – Der Taoismus ist noch größerer Dreck, wie z.B. DeMeo gezeigt hat.

Auf der einen Seite die extrem mechanistische Kosmonentheorie, die dann durch zu viel „Esoterisches“ überwuchert und entstellt wird: Chakren, Meridiane, Tao, Yoga, ägyptische Mysterien etc. – und das dann noch alles ineinander verwoben…. Seiler schadet damit nur dem Gedankengang, der sich hinter den drei hier besprochenen Texten verbirgt: Kosmonenraum —> Wirbel —> Wirbelkugeln —> Elementarteilchen / matriarchale Urvölker waren sich dieser ätherischen Vorgänge bewußt —>  Spiralkulturen / Phaistos-Diskus als Beispiel einer Wirbelkugel. Diesen Gedankengang finde ich grandios. Aber was das mit der Neuinterpretation der Diskusfelder zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen. Anders würde es etwa aussehen, wenn die Kosmonentheorie die sieben Chakren und die Energiebewegung im Körper unabhängig ableiten könnte; feststellt, daß in Indien, China, Ägypten, etc. einzelnes der Kosmonentheorie vorweggenommen wurde und daß sich dergestalt manches neu erklären läßt. Daß das umgekehrt funktioniert, also vermeintliche „alte Weisheiten“ irgendwo hinführen, bezweifle ich doch sehr.

Soeben stolpere in meiner Fernsehzeitschrift über den Artikel „Riesige Formen finden sich im Kleinen wieder“ über das Buch: Albrecht Ploum: Spiegel des Universums, Hoppers Verlag BV, Aachen, DM 98. Beweise für die verblüffende Übereinstimmung im Aufbau des Mikro- und Makrokosmos mit vielen faszinierenden Photos.

Was die neueren physikalischen Ansätze betrifft, z.B. Puthoff, zero-point field und Stochastische Elektrodynamik, scheint sich wohl tatsächlich etwas abzuzeichnen, was die Kosmonentheorie mit ihren Bohrschen Elektronenbahnen, etc. akzeptabel macht. Doch mir kommen Ansätze wie der von Puthoff doch ziemlich mechanistisch vor. Ich bilde mir ein, daß mein Aufsatz über Quantenphysik die Differentia specifica des orgonomisch-funktionellen Ansatzes aufzeigt: sowohl der Rückfall zu einer „klassischen“ Mechanik á la Puthoff („Mechanismus“) als auch das Versinken ins „Tao der Physik“ der „klassischen“ Quantenphysik („Mystizismus“) wird vermieden. Die mechanistische („neo-klassisch-mechanische“) Betrachtungsweise wird, wenn sie auf die Quantenmechanik angewendet wird, stets an der geisterhaften Nichtlokalität der Quantenphänomene scheitern (EPR-Paradoxon), während die gängige Quantenmechanik zwar philosophisch elegant „alles erklärt“, aber praktisch-technologisch seltsam unfruchtbar ist.

Der mechanistische Ansatz krankt daran, daß aus einem primordialen Chaos Ordnung hervorgehen soll und niemand erklären kann wie, während der mystischen Ansatz diese Lücke mit „außerweltlichen Wirkstrukturen“ füllt. Beide Ansätze sehen nicht, daß die Natur funktionell ist, d.h. alles „spielt eine Rolle“, wobei der „Text“ der „gespielt“ wird, durch die Umstände gegeben ist. Der Mechanist sieht das „Rollenspiel“ nicht, während der Mystiker nach dem (gar nicht vorhandenen) Text sucht. In meinen Augen ist der chaotische Kosmonenraum die geradezu archetypische Verkörperung des Mechanismus („Mechanistizismus“), das wird dann, wie immer in solchen Fällen (Beispiele sind Newton und Einstein), durch vitalistische, mystische, esoterische, etc. Ansätze ergänzt.

Was mich verunsichert ist, daß es wohl tatsächlich so etwas wie „orgonotische Präkognition“ gibt: die Orgonenergie scheint zu wissen, was in der unmittelbaren Zukunft geschehen wird! Und ich spreche hier von unvorhersehbaren Ereignissen wie geheime Atomexplosionen und den Output von Zufallsgeneratoren. Hat die Kosmonentheorie hier einen Erklärungsansatz? Warum reagiert der Körper (etwa der Hautwiderstand) bereits Sekundenbruchteile bevor die Testperson einem Stimulus ausgesetzt wird, etwa dem Photo eines kuscheligen Hundebabies oder dem einer Szene aus dem Schlachthof? Warum kontrahiert die atmosphärische Orgonenergie bereits Stunden vor einem Atomtest, also zu einer Zeit, wo das Militär noch mit den Technikern über die Zündung diskutiert?

Anhang zu „Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 27)“ (The Great Reset, oder: Der Tod Gottes und seine Wiederauferstehung)

7. November 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Wie Charles Konia in Clueless ausführt, geht die antiautoritäre Gesellschaft auf das bekannte Diktum von Ende des 19. Jahrhunderts zurück, Gott sei tot und damit alles erlaubt. Das Normensystem bricht zusammen, weil es keine metaphysische Begründung mehr hat.

In Äther, Gott und Teufel hat Reich die parallele Entwicklung im Bereich der Wissenschaft erläutert. Mit dem Verschwinden des Äthers zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der zweite Grundpfeiler des menschlichen Denkens umgestoßen:

Die Idee Gottes leitet sich überall aus den inneren seelischen Empfindungen ab; die Idee des Äthers leitet sich aus rationalen Denkoperationen zur Erklärung physikalischer Erscheinungen ab. Gott soll die seelische oder geistige Existenz des Menschen, der Äther die materielle physikalische Existenz erklären. (Äther, Gott und Teufel, S. 40)

Was den „Tod“ des Äthers betrifft beschränkt sich Reich auf die Spezielle Relativitätstheorie von 1905, doch ebenso könnte man an die sich seit 1900 entwickelnde Quantenphysik denken. Beide reduzierten die Welt auf mathematische Formeln, unter denen man sich nichts mehr vorstellen kann, bzw. wird dieses „Vorstellen“ mit einer verächtlichen Handbewegung auf den Bereich der Naturphilosophie, also letztendlich der irrationalen Religion verschoben.

Die „neue Physik“ wurde in den 1930er Jahren, also genau zu der Zeit, als sich Reich der „sexualökonomischen Lebensforschung“ zuwandte, die in der Entdeckung des Orgons mündete, – auf die Biologie übertragen und der Mensch wurde dergestalt zu einer Maschine, die von einer Software (den Genen) betrieben wird. Für den Äther, der sich durch Membranen bewegt und so unser Innenleben hervorruft, d.h. letztendlich „Gott“ ist, war kein Platz mehr! Heute stehen wir mit dem „Great Reset“ am Ende dieser Entwicklung: Gott ist tot und alles ist erlaubt, d.h. über Genmanipulation und „Transhumanismus“ löst sich der Mensch von der Biologie und jedweder Ethik.

Daß das mit den Genmanipulationen etc. wissenschaftlich betrachtet vollkommener Unsinn ist und nicht funktionieren kann bzw. in einer Katastrophe enden muß (man denke nur an die explosionsartig sich entwickelnde Epigenetik), ist von dieser Grundintention unabhängig. Genauso wie im Bereich der Ethik mit dem Tod Gottes alle Dämme gebrochen sind, ist auch mit dem „Tod des Äthers“ alle Wissenschaftlichkeit flöten gegangen. Beide Bereiche fließen zusammen im Transgenderismus und seiner logischen Fortführung im Transhumanismus. Dazu möchte ich nur auf Martine Rothblatt und ihr Buch von 2011 verweisen: From Transgender to Transhuman: A Manifesto On the Freedom Of Form.

Der Verlag schrieb dazu:

Martine Rothblatt ist für die Gründung mehrerer Satellitenkommunikationsunternehmen verantwortlich, darunter das erste landesweite Fahrzeugortungssystem (Geostar, 1983), das erste private internationale Weltraumkommunikationsprojekt (PanAmSat, 1984), das erste globale Satellitenfunknetz (WorldSpace, 1990) und das erste nicht-geostationäre Satelliten-zu-Auto-Rundfunksystem (Sirius, 1990). Als Rechtsanwältin und Unternehmerin war sie auch federführend bei den Bemühungen um die weltweite Genehmigung neuer internationaler Verträge über die Zuweisung von Satellitenumlaufbahnen und Frequenzen für weltraumgestützte Navigationsdienste (1987) und für Satelliten-Direktübertragungen an Personen (1992). In den 1990er Jahren stieg Dr. Rothblatt in den Bereich der Biowissenschaften ein, indem sie das Projekt der International Bar Association zur Ausarbeitung eines Entwurfs für einen Humangenomvertrag für die Vereinten Nationen leitete (1999 vorgelegt) und ein Biotechnologieunternehmen, United Therapeutics, gründete (1996). Dr. Rothblatt ist Autorin von Büchern über Satellitenkommunikationstechnologie (Radiodetermination Satellite Services and Standards, Artech, 1987), Geschlechterfreiheit (Apartheid of Sex, Crown, 1995), Genomics (Unzipped Genes, Temple University Press, 1997) und Xenotransplantation (Your Life or Mine, Ashgate House, 2003). Sie ist auch Cyberschriftstellerin und hat eines der ersten Cybermuseen geschaffen, das World Against Racism Museum, http://www.endracism.org.

Ein Leser kommentierte ihr Buch bei Amazon wie folgt:

Martine Rothblatt stellt in ihrem bahnbrechenden Manifest die Art und Weise, wie wir sozialisiert werden, auf den Kopf und argumentiert, daß die binäre Einteilung in männlich und weiblich bei der Geburt von Natur aus diskriminierend ist und seit Tausenden von Jahren als Instrument zur Verfolgung der Hälfte der Menschheit eingesetzt wird. Sie argumentiert, daß das Geschlecht viel komplexer ist und wir besser bedient wären, wenn wir Farben auf einem unendlichen Spektrum verwenden würden, um unser Geschlecht zu beschreiben. Sie argumentiert, daß jene neuen unsterblichen [also transhumanen] Menschen in Zukunft mit der gleichen Diskriminierung konfrontiert sein werden, mit der jede Minderheitengruppe bisher konfrontiert war, und daß wir unsere Tendenz, die Menschheit zu spalten, durchbrechen müssen, wenn wir eine gemeinsame Zukunft als Spezies haben wollen. Was ist eigentlich der Mensch? Diese Kategorie ist mit jedem Jahrzehnt breiter geworden. Vielen Dank, Martine, für dieses wunderbare Buch, das mir den Mut gegeben hat, nicht nur als Transgender-Prä-Alles-Männchen [transgender pre-everything male] Stellung zu beziehen, sondern auch elektronische Menschen als meine Brüder und Schwestern zu betrachten, die nicht weniger Rechte oder Liebe verdienen. Die Menschheit braucht mehr Menschen wie dich.

Gemach. Der Pseudoliberale hat Gott zwar ermordet, aber auch zu dessen Wiederauferstehung beigetragen. Konia beschreibt das in Clueless wie folgt:

Der mystische Glaube, der in ihrer Ideologie enthalten war, bestand darin, daß das Leben der Menschen durch „fortschrittliche“ staatliche Sozialprogramme verbessert werden könnte. In der Tat übernahm die Linke die mystische religiöse Idee eines jenseitigen göttlichen Eingreifens und verwandelte sie in die ebenso mystische Idee eines säkularen menschlichen Eingreifens.

„Gott“ wurde durch den Staat ersetzt, so wie ihn sich Sozialdemokraten, Grüne und „Intellektuelle“ erträumen. Ein Staat, der von der Wiege bis zur Bahre alles mikromanaged und durch die neuen Technologien nicht nur stets weiß, wo du gerade bist, sondern dabei auch deine Vitaldaten, wenn nicht sogar deine Gedanken registriert. Allwissend und allmächtig wie Gott und dabei natürlich auch Weise wie Gott. Das ist der tiefere, sozusagen „metaphysische“ Sinn des Great Reset, so wie er einer Martine Rothblatt vorschwebt.

nachrichtenbrief172

27. September 2020

Der Rote Faden: Der Weg in den Faschismus (Berlin und Kopenhagen)

1. Juni 2017

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER ROTE FADEN:

1. Aktion und Reaktion:

a. Der Weg in den Kommunismus

b. Der Weg in den Faschismus (Wien)

c. Rassenhygiene

d. Der Weg in den Faschismus (Berlin und Kopenhagen)

DER ROTE FADEN: Der Weg in den Faschismus (Wien)

15. Mai 2017

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER ROTE FADEN:

1. Aktion und Reaktion:

a. Der Weg in den Kommunismus

b. Der Weg in den Faschismus (Wien)

 

 

Robert (Berlin) schrieb 2011: Lebt zusammen mit seinem Bruder Robert und einem Mitstudenten, der später Psychoanalytiker wird (er wurde m.W. nie identifiziert)
Könnte es Edward Bibring gewesen sein?

O. schrieb: Was mit dem Bruder Robert passierte wird immer nur am Rande erwähnt oder mal in einem Gerücht ausgeschmückt, vielleicht gibt es dazu ja noch differenzierte Informationen. Um es mal einfach anzusprechen, angeblich hätte es einen Identitästausch zw. Robert u. Wilhelm gegeben, nach dem Tod eines der beiden (wie man es dann sehen möchte). Das klingt nach totalem Schwachsinn, soll aber mal intern benannt worden sein. – Das mal so als Hinweis, in welche Richtung man auch mal schauen könnte, wenn da was dran wäre.

Dazu Peter: 1922 hat Robert Ottilie Heifetz geheiratet. Mit der hat Myron Sharaf noch Anfang der 70er Jahre gesprochen. Es ist schlichtweg kein Raum für irgendein „Szenario“. BTW: Ich habe noch nie ein Photo von Robert gesehen. Kennt jemand eins?

Jonas: „Auf Wilhelm Rouxs zum gleichen Thema erschienenem Buch fußend, führt Kammerer den Begriff „Selbstregulation” ein, die als Fähigkeit des Organismus definiert wird, die unterschiedlichsten Eingriffe durch die Umwelt aufzufangen.“
Evt. lohnt es sich, Reichs späteres Verständnis von „Selbstregulation“ mit anderen Konzepten zu vergleichen, die sich direkt oder indirekt von Roux/Kammerer herleiten. Ich denke da z.B. an die Affekt-Theorie von Silvan Tomkins, in der auch gelegentlich die Orgasmusfunktion gestreift wird.
http://atheoryofmind.wordpress.com/2011/06/15/affect-week-part-2-silvan-tomkinss-affects/

Pierre: „Ab wann „zählen“ dann seine Schriften? Für Reich selbst war diese Wasserscheide ungefähr 1940 erreicht, als er sich der Entdeckung des Orgons sicher wurde und sich an das Verfassen seiner „wissenschaftlichen Autobiographie“ Die Entdeckung des Orgons: Die Funktion des Orgasmus machte.“
Dort lesen wir gleich zu Beginn, datiert Nov. 1940,
was so ganz anders klingt:
„Es ist nützlich, wissenschaftliche Biographien in jungen Jahren zu schreiben … Auch ich könnte nachgeben und ableugnen, was in jungen Kampfjahren ehrliche wissenschaftliche Überzeugung war.“
Wenig später, am 2. April 1941 schrieb er an Neill:
„1. Ich verfüge über die Orgonstrahlung … und niemand außer mir weiß, wie man mit ihr umgeht.
2. …
3. …
4. …
5. …
Mein lieber Neill, das bedeutet MACHT, und Du kannst sicher sein, ich werde sie gegen jeden gebrauchen, der …“
Was kann diesen Umschlag bewirkt haben? Das zwischenzeitliche Treffen mit Einstein?

Robert schrieb 2013: „Im ursprünglichen Manuskript“
Was ist damit gemeint. Etwa nicht die deutsche Ausgabe, sondern eine Xerox-Kopie?
„Folgende Sätze aus dem Originalmanuskript von 1937 strich er ganz“
Passt zu Bennets Theorie, dass Reich sich an die USA im Politischen anpasste.

Dazu Peter: In der vom Verlag Stroemfeld/Nexus zu verantwortenden Ausgabe von 1995 ist in spitzen Klammern eingefügt, was Reich aus dem ursprünglichen Manuskript von 1937 für die amerikanische Ausgabe von 1953 gestrichen hat. Es handelt sich dabei meistens um Interna aus der psychoanalytischen Bewegung und um Stellen, wo Reich als politischer Kommunist sichtbar wird. Er hat das alles damals mit Myron Sharaf zusammen gemacht, der bezeugt, wie Reich sich gewunden und mit sich gekämpft hat: nicht aus Angst vor „McCarthy“, sondern weil er sich selbst kaum widererkannt hat. Er habe dann aber der historischen Wahrheit nachgegeben – bis eben auf seine Tätigkeit als „Revolutionärer Sozialdemokrat“ und KP-Funktionär. Was idiotisch war, denn das hätte bewiesen, daß Reich in Moskau durchaus eine bekannte Größe war – von wegen der kommunistischen Verschwörung gegen ihn!
Es ist etwa so wie mit den Grünen: Ich kenne Leute, die haben sich Anfang der 80er Jahre bei denen engagiert und haben damals die Kinderfickerei mitgekriegt (NICHTS ist übertrieben – eher im Gegenteil!!!) und können heute nur noch den Kopf über sich selbst schütteln: „Wie blind und blöd konnte ich bloß sein!“ Andererseits ist die damalige Situation heute kaum nachvollziehbar. Damals waren die Grünen noch nicht flächendeckend in kommunistischer Hand wie heute.

Peter: Was bleibt, ist EKEL:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paedophilie-debatte-um-gruene-volker-beck-taeuschte-oeffentlichkeit-a-923357.html

Zeitgenosse: Eine Schande ist auch, dass sich viele Grüne der 68er, wie dieser Daniel Cohn-Bendit, auf Wilhelm Reich berufen haben.
Willy muss tatsächlich für vieles herhalten – auch posthum. Oder man fragt halt einen Hrn. Fischer um die Meinung eines toten Reichs.

Peter: „Sexualpolitik“ (Sexpol) heute…

Klicke, um auf media-32292.pdf zuzugreifen

Allein schon dafür werde ich die GRÜNEN ewig hassen!!!

Zeitgenosse: Ob Reich sich nun aus Überzeugung oder Opportunismus gewandelt hat, spielt im nachhinein kaum eine große Rolle. Es unterstreicht einfach nur, dass WR ein normaler Mensch und Forscher war und kein Halbgott, Prophet oder Mr.perfect (also nicht so, wie in manche Reichianer gerne hinstellen).
Auch aus diesem Grunde bin ich sehr vorsichtig bei der Interpretation von Reden und Äußerungen von Menschen – denn man weiß nicht in welchem genauen Kontext man sie einordnen kann. Auf alle Fälle keine unumstößliche Wahrheit und kein Bibel.
Hinsichtlich Anpassung: Ich kann es schon irgendwie nachvollziehen. Zuerst war die kommunistische Bewegung in Kontinentaleuropa eine Enttäuschung, der Rauswurf bei der Psychoanalytischen Vereinigung, der Kampf in Skandinavien und am Schluß das trügerische angeblich so „Freieste Land der Erde“; also die USA.

Zeitgenosse: Nachtrag: Daher meine Meinung, dass die Orgonomie in politischer Hinsicht keine absolute Wahrheit darstellen kann. Dafür ist zu viel Wendehals dabei in meinen Augen. Immerhin kann man sogar die Orgontherapie (wie alle anderen Therapien) als eine Art der Gehirnwäsche interpretieren. Man kann eine leere Hülle hinterlassen, die man mit „genehmen“ Ideologien wieder auffüllt. Daher mache ich auch keine.
Wo allerdings für mein dafürhalten die Orgonomie tatsächlich FAST an eine absolute Wahrheit hereinreichen kann, sind die Erkenntnisse in den Bereichen Medizin, Biologie und Physik. Aber diese Bereiche sind mir selber auch die liebsten wie ich zugeben muss.

Peter 2014: Die heutige SPÖ ist genauso verachtenswert wie ihre Vorgängerin, die SDAP zu Reichs Zeiten. Halt Sozialdemokraten… Ausspuck!!!
http://www.pi-news.net/2014/12/oesterreich-identitaere-stellen-neues-holzkreuz-auf/

Robert 2013: „Die Weltliga war 1928 in Kopenhagen gegründet worden als internationales sexualwissenschaftliche Diskussionsforum von den Deutschen Magnus Hirschfeld, Max Hodann, August Forel, Helene Stöcker,“
Auguste Forel ist meines Wissens Schweizer.

David: „Reich versucht in Massenversammlungen durch die kollektive Atmosphäre der Sexualbejahung den neurotischen Widerstand und die moralistische Hemmung des Einzelnen zu umgehen. Deshalb war Reich in gewisser Weise Begründer der Gruppentherapie.“
Begründer der Gruppentherapie – und auch eine Antithese zu Hitler und Goebbels, die auf ihre Weise die Hemmungen der Einzelnen umgingen („Wollt Ihr den Totalen Krieg?“)
Zu dieser Zeit wußte Reich nicht, daß die KPD nur an der parteipolitischen Mobilisierung der Massen interessiert war, aber nicht an Massen, die eigene Bedürfnisse vorbringen.
Nein, der Kommunist will nur die Massen anlügen, ausbeuten, sie vor seinen Karren spannen. Die Massen befreien will er nicht; das täuscht er nur vor. Nicht anders als die Nazis.

O.: Gibt es eine Quelle, die belegt, dass Emmy Rado beim OSS war (in leitender Funktion) und (daher auch) mit Reich Kontakt pflegte?
Robert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geheimreport

O. schrieb 2013: Sehr schöner klarer Artikel. Gibt es den Brady Artikel irgendwo zum Lesen? „Masse und Staat“ (Kap. 9 in Massenpsychologie d. Faschsimus) war also der direkte Auslöser, wo sich Frau Brady provoziert fühlte. Auch hier gibt es ein Auflagen-Wirrwarr mit hinuzgefügten Kapiteln, so dass sich Raubdrucke der 70-er (Nachdrucke der ersten Auflagen) und spätere Auflagen (meist auch unter Berücksichtigung der Orgonthese) unterscheiden. Dieses Kapitel ist aber auch nicht mit „Menschen im Staat“ zu verwechseln, wenn ich das richtig sehe. (Habe die Bücher nicht griffbereit.)

Dazu Peter: Hier das, was neben dem Mord an Reich, von Wertham übriggeblieben ist:
http://www.decaturdaily.com/stories/Anti-comics-crusader-seduced-himself,113321

Peter weiter: Und hier die Geschichte aus einer zugegeben bizarren Quelle:
http://books.google.de/books?id=VTx9dI9Iw4MC&pg=PT281&lpg=PT281&dq=wertham+brady&source=bl&ots=Aa0v9mog3_&sig=L-b9mmhMbBZQC1Gd0W9U6SnAy0s&hl=de&sa=X&ei=NAiUUZvzApHltQaaxoC4Dg&ved=0CFYQ6AEwBA

O.: Aus dem Turner Buch kann man nicht einen Satz zitieren, Ernst nehmen, aber es zeigt, zu was Reich-Hasser imstande sind, zu erfinden. Das Buch muss er doch in der geschlossenen Psychiatrie geschrieben haben als ihm langweilig wurde, normal ist das nicht.

Robert schrieb 2011: Zu Marie Frischauf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Pappenheim

Zur Broschüre:
http://www.file-upload.net/download-3448844/Frischauf_Reich-Ist-Abtreibung-sch-dlich.pdf.html

Robert weiter: Siehe auch:
http://www.schoenberg.at/index.php?option=com_content&view=article&id=701%3Asatellite-collection-p10&Itemid=330&lang=de
„Zeitdokumente
Zeitungsartikel aus der Reichspost vom 5.5.1933/7, Nr. 124 „Wien die neue Zentrale der kommunistischen „Sexualreformbewegung“? – Hände weg von Österreich!“ 1 Seite
Der Artikel wirft Maria Frischauf vor in Österreich an der Verbreitung und Organisierung der Kommunistischen Sexualreformbewegung in Österreich beteiligt zu sein.
Bericht über Hausdurchsuchung des Münster-Verlag in Wien wegen Verbreitung unzüchtiger Duckwerke. Von der Bundes-Polizeidirektion in Wien an das Landesgericht für Strafsachen Wien I, Abt.26. am 25. März 1934. Es wurden 95 Stück des Buches von Dr. Marie Frischauf und Dr. Anni Reich: „Ist Abtreibung schädlich?“ gefunden. 3 Seiten“

Peter: Auch sei [so Reich] eine „sexualbejahende Ethik“ de facto ein Widerspruch in sich selbst.
Allgemein zur Lebensfeindlichkeit der Ethik siehe
http://www.pi-news.net/2011/05/weltwoche-die-ethik-und-moralseuche/

Robert 2014: Zu Arnold Deutsch
„Der Österreicher Arnold Deutsch hatte seinen Doktortitel mit 24. Er fing zuerst an als einfacher Geheimdienstkurier, dann schloss er sich Wilhelm Reichs Sex-Bewegung an, leitete einen Wiener Verlag für “sexuelle und politische Befreiung”. 1932 bekam er seine Ausbildung zum Auskundschafter für geheime Übergangsstellen und Kommunikationspunkte an den Grenzen zu Holland, Belgien und Deutschland. Später wurde er in England eingesetzt. In London gelang es ihm, 20 Personen als Agenten anzuwerben, darunter die Cambridge-Absolventen Anthony Blunt, Guy Burgess, John Cairncross, Donald MacLean und Kim Philby.“
http://recentr.com/2014/07/der-kunstliche-mythos-cia/

David 2016:

Geht die Sexualreformbewegung auf die damals vorhandene – eher bürgerliche – Lebensreformbewegung zurück?

Robert 2011: Siehe auch die Doku bei Laska
http://www.lsr-projekt.de/wrb/revsozdem.html
auf die sich Fallend ohne Quellenangabe bezieht.
Die Politik der Sozialdemokraten war leider tatsächlich so, alle Errungenschaften der erkämpften Republik zu verspielen. Sie redeten unentwegt von der Revolution, es war eine reine „Als-Ob“-Rhetorik, aber praktisch war es ein ständiges Zurückweichen vor der reaktionären Rechten, die quasi einen Faschismus a la Franco errichten wollten.
Insofern blieb Reich gar nichts anderes übrig, als bei dem winzigen Haufen der KPÖ anzuklopfen.

O. 2013: Wie ist das zu verstehen?
„…, daß seine charakterologische Forschung z.B. für die Durchsetzung der Kollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion nutzbar zu machen sei.“
Wollte er die Arbeitskraft durch Steigerung der Liebeskraft und Liebesfähigkeit steigern, um so mehr zu Essen für die Menschen zu produzieren?
Gibt es Quellenangaben zu den spannenden Vorgängen dieser Zeit?

Peter antwortet: 1933 begrüßte er die Kollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 64) – was er in späteren Ausgaben nicht mal kommentierte. Die Stelle, die ich referiert habe findet sich im vorletzten Absatz des 1. Vorwortes der Charakteranalyse.

Robert 2013: Die Massenpsychologie wurde übrigens bei
Frantz Christtreu’s
Bogtrykkeri, København K.
gedruckt und kostete
8 Dän. Kr (steht auf dem Buchrücken)

Bogtrykkeri heißt Buchdruckerei. Frantz Christtreu’s Bogtrykkeri hat meines Wissens bis 1974 bestanden.

O. 2013: Wäre die Massenpsychologie des Faschismus ein intellektuelles Aufklärungsbuch gegen den Faschismus gewesen, wie es mir in der dritten (amerikanisch-orgonomischen Version) Auflage erscheint, hätte es zur Charakteranalyse noch gepasst und hätte Reich Karrieres als Lehrpsychoanalytiker nicht geschadet.
In der ersten Auflage mit dem sozialistischen Vokabular und der Forderung nach einer straffen Organisation für eine kampfbereite Gegenbewegung mit Reich als kommunistisches Mitglied (also noch verwoben in dieser Struktur und Organisation und diese gleichzeitig in Seitenhieben angreifend) muss die Psychoanalytische Vereinigung (Freud) seine Psychoanalytikerkarriere unwiderruflich beenden.
Reich war gewarnt worden, seine politischen Ansichten nicht weiter (mit der Psychoanalyse in Verbindung) für 1-2 Jahre fortzusetzen. Doch was macht Reich? Er versucht sich zu versichern, ob er nicht trotzdem politisch weitermachen könne und Psychoanalytiker beliben könne, er bringt nach der Charakteranalyse auch die Massenpsychologie selbst heraus.
Hinter diesem Hintergrund – und alleine schon aus der sexpolitischen Haltung (mit „sozialistischem“ Parteibuch) – muss die Psychoanalyse ihn ausschließen und auch die Kommunisten folgen seinen Angriffen nur rational mit Ausschluss.
Reich ist danach in der Defensive. Von beiden Organisationen wird er als „gefährlich und radikal“ eingestuft und muss/ wird zeitlebens bekämpft. Nur sieben Jahre später formuliert Reich seine „Orgontheorie“ und entwickelt bis 1942-45 diese zur Orgonomie, in dem er seine Schriften Funktion des Orgasmus, Charakteranalyse und Massenpsychologie orgonomisch umschreibt.
Die Psychoanalytiker und Kommunisten haben ihn aber nicht vergessen und auch die Amerikaner (FBI) überprüfen seine „Gesinnung“, ob sie noch kommunistisch sei.
Ich stelle nach diesem Blogbeitrag die These auf, dass 1933 Reichs Schicksalsjahr war, in der er die kommende Forschung schon eigens zerstörte, bevor sie entwickelt war. Unter diesen Vorzeichen hatte die Orgonomy im Wissenschaftsbetrieb keine Chance mehr – nicht unter Reich.
Konsequent als Reaktion wurde Reich 1934 ausgeschlossen, dies als emotionelle Pestreaktion zu deuten (wie ich es auch schon gemacht habe) finde ich wenig haltbar.
Natürlich hätte Freud aus persönlichen Gründen (Charakteranalyse) Reich auch ausgeschlossen, zumal er ihm die Show zu stehlen vermochte. Auf dieser Ebene hätte/ hatte Freud pestig reagiert.

O.: Eine Übersicht zur Sexpol:
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1544963

Jean:
„Ich stelle nach diesem Blogbeitrag die These auf, dass 1933 Reichs Schicksalsjahr war, in der er die kommende Forschung schon eigens zerstörte, bevor sie entwickelt war.“
Nachdem ich einiges aus „My eleven years…“ mehrfach gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum er sich in den USA auch noch mit den Gerichten angelegt hat. Inhaltlich natürlich voll nachvollziehbar. Aber hätte er auch anders gekonnt, oder gab es etwas in ihm, was ihm gar keine Wahl ließ, war kein Finger breit mehr zwischen seinen Strömen und der Blockade draußen.
Er hat es sich aus Überzeugung mit allen verscherzt, was für ihn und seine wundervolle Arbeit in einer Tragödie geendet hat.

O.: Nachdem Reich sich mit dem Faschismus angelegt hatte, was jeder junger anständiger Menmsch mit Weitblick und Mut wohl ähnlich gemacht hätte, ließ er sich mit dem zweiten Todfeind und Diktator Stalin (indirekt über die Kommunistischen Organisationen) ein und erkannte auch hier schon deren Destruktivität. Letztere halfen nicht – und dies hat Reich schon 1933 bloßgestellt – den Hitlerfaschismus zu zerstören.
In Amerika über Umwege (Kopenhagen und Oslo) angekommen, hielt sich Reich politisch bedeckt und konzentrierte sich auf seine eigene Forschung. Vielleicht hätte er so einer weiteren Verfolgung entkommen können, doch Reich war gekränkt, von Freud (und den Kommunisten) enttäuscht und wollte bzw. brauchte Anerkennung.
Er versuchte seine Orgonforschung der Atom-(Waffen-)Forschung entgegen zu stellen. Er kontaktierte das AEC und hielt die Regierungsorganisationen aktiv über die Orgonforschung auf dem laufenden. Er diskutierte mit Einstein über den ORAC (Temperaturdifferenz). Einstein wusste dies könnte eine „Bombe für die Physik bedeuten“. Tatsächlich wurde seine Bion und Orak Forschung zur Bombe für die Medizin und damit für die Chemieindustrie (= Pharmaindustrie), denn er versuchte das Krebsproblem zu lösen.
Reich hat sich mit seinem Geltungsbedürfnis und seiner rechthaberischen Art – stets bestehend auf die Wahrheit – naiv auf „Amerika“ vertrauend mit den größten „Menschheitsfreunden“ angelegt.
Dem natürlich nicht genug – Reich saß schon in der Tinte – und gerichtliche Aktionen über die FDA liefen vor Gericht, er musste nach dem ORANUR Disaster, dass das AEC sicherlich nicht erfreute, da der tödliche Charakter der atomarer Niedrigstrahlung schon erkennbar wurde, auch das Militär, speziell die ATIC (Luftwaffengeheimdienst) über seine Oranur 2 Experimente informieren: Er hatte sich nach eigener Vorstellung mit außeriridschen Raumschiffen angelegt. Die CIA trat hier auf dem Plan und kassierte Reichs Dokumente auf dem Treffen mit der ATIC ab. Nun waren auch Militär, CIA und Außerirdische alarmiert.
Doch Reich sollte schon 1947 mit der Entwicklung des ORAK vernichtet werden. Wen schickt man vor, wenn man jemanden loswerden will? Natürlich nicht gleich die eigene Armee, sondern für die Drecksarbeit werden Unterorganisationen zur Ablenkung aktiviert: Mafia oder „Kommunisten“. Brady schrieb ihren Schmierartikel über den „Sexbesessen“ und „Kurpfuscher“ Reich der mit „Sexboxen“ seine PatientInnen zum Orgasmus gegen den Krebs bringen möchte (Turnerstyle eben). Dann müsse eine „Gesundheitsbehörde“ (Amt für Chemie und Pharmaindustrie) handeln und brachte den „Fall Reich“ vor Gericht. Die AMA hielt sich im Hintergrund.
Das Gericht war nur ein Instrument, als der Richter zu weich war, wurde er ausgetauscht, damit das richtige Urteil gesprochen werde: Inhaftierung. In seinem Prozess glaubte Reich an die Gerechtigkeit (Amerika, den Präsidenten und an das Recht) und dass die Wahrheit siegen müsse. Er hat sich nicht mit dem Gericht angelegt!
Wundervoll ist seine Arbeit nur für Leute, die an die Wissenschaft glauben, als sei sie nicht Teil der privaten Industriekonzerne, für Menschen, die an die „Wahrheit“ glauben als wäre die Lüge nicht allgegenwärtig.
Ob Reich auch anders gekonnt hätte? Reich hätte von seiner Persönlichkeit her nicht anders gekonnt und die Pest kann nie anders in ihrem Zwang als Mr. Goodguy aufzutreten und im Stillen zu zerstören. Reich hat uns aufgezeigt, warum wir nicht anders können. Das macht ihn für alle Seiten sympatisch und sein Werk unsterblich; selbst wenn sein letztes Buch verbrannt werde – fast jeder kennt seine „Wahrheit“, ob er sie charakterlich ertragen kann oder nicht.

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel VI.12.

24. Mai 2016

orgonometrieteil12

I. Zusammenfassung

II. Die Hauptgleichung

III. Reichs „Freudo-Marxismus“

IV. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

V. Reichs Biophysik

VI. Äther, Gott und Teufel

1. Der modern-liberale (pseudo-liberale) Charakter

2. Spiritualität und die sensationelle Pest

3. Die Biologie zwischen links und rechts

4. Der bioenergetische Hintergrund der Klassenstruktur

5. Die Illusion vom Paradies und die zwei Arten von „Magie“

6. Die gesellschaftlichen Tabus

7. Animismus, Polytheismus, Monotheismus

8. Dreifaltigkeit

9. „Ätherströme“, Überlagerung und gleichzeitige Wirkung

10. Die Schöpfungsfunktion

11. Die Rechtslastigkeit der Naturwissenschaft

12. Bewegung und Bezugssystem

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 6.j.

9. Mai 2016

orgonometrieteil12

1. Zusammenfassung

2. Die Hauptgleichung

3. Reichs „Freudo-Marxismus“

4. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

5. Reichs Biophysik

6. Äther, Gott und Teufel

a. Der modern-liberale (pseudo-liberale) Charakter

b. Spiritualität und die sensationelle Pest

c. Die Biologie zwischen links und rechts

d. Der bioenergetische Hintergrund der Klassenstruktur

e. Die Illusion vom Paradies und die zwei Arten von „Magie“

f. Die gesellschaftlichen Tabus

g. Animismus, Polytheismus, Monotheismus

h. Dreifaltigkeit

i. „Ätherströme“, Überlagerung und gleichzeitige Wirkung

j. Die Schöpfungsfunktion

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 2.e.

2. November 2015

orgonometrieteil12

1. Zusammenfassung

2. Die Hauptgleichung

a. Die Auffächerung der Hauptgleichung

b. Kreiselwelle und Pulsation

c. Welle, Puls, Expansion und Kontraktion

d. Ladung und Entladung

e. Erstrahlung und Anziehung

Orgonometrie (Teil 1): Kapitel VII.4.f.

1. September 2015

orgonometrieteil12

VII. Die Lebensenergie (Orgon) in der Schulphysik

1. Die mathematischen Grundlagen der Schulphysik

a. Algebra

b. Differenzieren

c. Integrieren

d. Vektoren

2. Körper in Bewegung

a. Masse

b. Jenseits der Masse

c. Himmelsmechanik

d. Die Kreiselwelle

e. Kosmische Überlagerung

3. Der Orgonenergie-Akkumulator

a. Die Kreiselwelle (Schwingungen und Wellen)

b. Wellen im Orgonenergie-Medium

c. Von der Thermodynamik zum Orgonenergie-Akkumulator

d. Von der Elektrostatik zum Orgonenergie-Akkumulator

e. Elektrotechnik

f. Orgontechnik

4. Kosmogonie

a. Gravitation im Funktionsbereich „Bewegung“

b. Gravitation im Funktionsbereich „Erstrahlung“

c. Quantenmechanik

d. Spezielle Relativitätstheorie

e. Allgemeine Relativitätstheorie

f. Funktionalismus

Orgonometrie (Teil 1): Kapitel VII.4.d.

19. August 2015

orgonometrieteil12

VII. Die Lebensenergie (Orgon) in der Schulphysik

1. Die mathematischen Grundlagen der Schulphysik

a. Algebra

b. Differenzieren

c. Integrieren

d. Vektoren

2. Körper in Bewegung

a. Masse

b. Jenseits der Masse

c. Himmelsmechanik

d. Die Kreiselwelle

e. Kosmische Überlagerung

3. Der Orgonenergie-Akkumulator

a. Die Kreiselwelle (Schwingungen und Wellen)

b. Wellen im Orgonenergie-Medium

c. Von der Thermodynamik zum Orgonenergie-Akkumulator

d. Von der Elektrostatik zum Orgonenergie-Akkumulator

e. Elektrotechnik

f. Orgontechnik

4. Kosmogonie

a. Gravitation im Funktionsbereich „Bewegung“

b. Gravitation im Funktionsbereich „Erstrahlung“

c. Quantenmechanik

d. Spezielle Relativitätstheorie