
Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Halsmuskulatur“ und folgende
Generalfeldmarschall Paulus erließ in den letzten Tagen der Belagerung Stalingrads 364 Todesurteile gegen einfache deutsche Soldaten wegen „Feigheit vor dem Feind“, um sich dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft zu begeben. Wer sich anmaßt irgendeinen Mitmenschen zu „führen“ oder ihm gar Befehle zu erteilen, kann das ausschließlich tun, indem er mit gutem Beispiel vorangeht. So hat etwa General Washington seine Truppen geführt: vorne weg und „beweisend“, daß er von Gott auserwählt war, da ihn wunderbarer Weise keine Kugel traf. Der Kapitän verlangt absoluten Gehorsam – verläßt aber auch als letzter das Schiff, wenn überhaupt.
Uns Heutigen kommt ein solches Verhalten irrational und „autoritär“ vor, dabei garantierte es ein Rest von Rationalität in einer irrationalen Welt. Wer wie Washington ständig sein Leben aufs Spiel setzt, beweist damit den einfachen Menschen, daß sich all die Opfer anscheinend lohnen und sie nicht der absoluten Willkür eines ehrlosen und opportunistischen Mörders wie Paulus ausgeliefert sind, der Leute für das erschießen läßt, was er kurz darauf selbst tut. Hätte er sich selbst erschossen oder wäre gar bei einem letzten Ausbruchsversuch als einfacher Soldat gefallen, hätte er Solidarität und Kameradschaft gezeigt – das Gegenteil von Autoritarismus!
Oder nehmen wir Albert Schweitzer, der nach Afrika gegangen ist, um Menschenleben zu retten. Das Gegenteil eines Soldaten! Heute wird er, so er nicht als unantastbarer Heiliger betrachtet wird, als Rassist kritisiert, weil er die Schwarzen als Kinder betrachtete, denen man die Kultur bringen müsse. Dabei ist eine ganz andere Kritik angebracht: Afrika hat, mal abgesehen vom verheerenden arabischen Sklavenhandel, dem die Europäer ein Ende setzten, einigermaßen funktioniert. Der Schwarzafrikaner war darauf eingerichtet viele Kinder zu gebären, da ein Großteil an Tropenkrankheiten sterben würde. Dort einzugreifen und „Menschenleben zu retten“, konnte nur in einer Katastrophe münden. Afrika ist tot! Das ist nicht Mitteleuropa, wo nach einer Rodung alles wieder zuwuchert. In Afrika breitet sich dank all der überlebenden Menschen die Wüste und damit der Tod aus. Und da es im Verhältnis zu den Jungen praktisch keine Alten mehr gibt, verschwinden alle Traditionen und jedwede afrikanische Kultur. Was bleibt, ist ein wurzelloser Menschenbrei, der sich nach Europa ergießen wird. Am Ende steht nur Tod und Verzweiflung.
Das bringt mich zu Figuren wie Angela Merkel und Ricarda Lang, die Deutschland aus humanitären Gründen mit diesem Menschenbrei fluten. Statt das Offensichtliche zu sagen, nämlich, daß, egal wieviel wir aufnehmen, das an der Bevölkerungsexplosion und dem Elend im Süden nichts, aber auch ein gar nichts ändern wird, – möchte ich eine Geschichte aus meinem persönlichen Umfeld erzählen:
Ein Iraner, unterer Mittelstand, besitzt Friseurgeschäft, Frau, zwei kleine Kinder, leidliches Auskommen, interessiert sich nicht für Politik und lebt seine schiitische Religion wie jeder Christ hierzulande die seine, d.h. er läßt Gott einen guten Mann sein und eckt nirgends an. Nun hat er eine Verwandte in Deutschland, von der er glaubt, sie lebe ein tolles Leben, in einem reichen Land, wo man nicht hart arbeiten muß, um ein – tolles Leben zu führen. Eines Tages kündigt er ihr an, in Deutschland Asyl als „politisch Verfolgter“ beantragen zu wollen, verläßt bei Nacht und Nebel Frau und Kinder – und ist seit zwei Jahren verschollen. Was bleibt sind Elend und Verzweiflung. Und die wahren Verbrecher grinsen dich feist, selbstgefällig und voller moralischer Überlegenheit an!
Ach, noch eine kleine Anekdote aus meinem persönlichen Umfeld, wenn auch, aus naheliegenden Gründen, verfremdet: Junger Mann, Mitte 20, kam per Asyl aus einem Baerbocksche 100 000 km entfernten Land. Eine Erfolgstory, nach Sprachkurs und Ausbildung eine Stelle in einer Branche für die händeringend Leute gesucht werden. Da im Betrieb unersetzlich und, da ungebunden, frei einsetzbar ein traumhaftes Einkommen, tolle Wohnung, Auto der gehobenen Klasse, deutsche Mädels in Überfülle, außerdem ein kleines Zusatzsalär mit dem Verticken von Partydrogen. Auf die Frage, ob er in seinem Land im Elend gelebt hat oder politisch bzw. religiös verfolgt wurde, kommt von ihm nur ein verächtliches Hohnlachen.
Ist ja alles schön und gut, ich habe nichts gegen ihn, sympathischer Typ, aber Recht und Gesetz scheinen nur für Biodeutsche zu gelten. Und was ist mit den wirklich politisch bzw. religiös Verfolgten, die (angeblich) ein Anrecht haben hier zu sein? Gegenfrage: Wer will kommunistische oder islamistische Fanatiker in seinem Land? Und die wirklichen Elenden – ziehen uns mit ins Kalkutta.
Eure vorbildlichen Menschen sind Arschlöcher und eure Gutmenschlichkeit ist MORD!
Nachbemerkung: Gerade eben bin ich an einem kleinen funkelnagelneuen Apartment-Haus des kommunalen Wohnungsunternehmens SAGA gleich hier in der Nähe vorbeigekommen, höchster Standard. Ich habe die Namen von der Klingelleiste abphotographiert und zitiere (wieder verfremdet): „Baschnar, Müller, Ternuk, Bosnak, Namiri, Malekjer, Inbalkar“. Müller, halt die Stellung!
Und bitte das folgende Video über den Meschenfleischwolf bis zum Ende anschauen:
Die gängige Psychiatrie versuchte die Patienten über den Körper zu beeinflussen zunächst durch, ja, körperliche Folter (daher der Name „Klapsmühle“), später beispielsweise durch Schocktherapie, Schlafentzug und ähnliches, schließlich über die vermeintliche „Hirnchemie“. Auf der anderen Seite versuchten die Psychoanalyse und davon abgeleitete Systeme die Patienten über deren Ideen zu beeinflussen. Reich hingegen ist das Problem direkt angegangen. Das heißt, er hat sich nicht für die Symptome und die vermeintlich „hinter ihnen stehenden Ideationen“ interessiert, sondern für den konkreten Patienten, sein Gehabe, sein Benehmen, seine Körperhaltung, den Eindruck, den er vermittelt, seinen Charakter. Diesen geht es DIREKT anzugehen und dessen Funktion aufzulösen: die Verhinderung einer frei fließenden Lebensenergie – und letztendlich die Funktion des Orgasmus freizusetzen.
Diese Unmittelbarkeit, die sich weder um vermeintlich „objektive“ noch um vermeintlich „subjektive“ Gegebenheiten kümmert, da das „Objektive“ ideologisch verseucht und das „Subjektive“ das verinnerlichte Fremde ist, weit weg von jedem authentischen Subjekt, – diese Unmittelbarkeit ist durch und durch Stirnersche Geisteshaltung. In der Charakteranalyse bzw. Orgontherapie geht es darum „das Fremde in Eigenes zu verwandeln“ (Der Einzige und sein Eigentum, reclam, S. 353), indem die Entzweiung in Subjekt und Prädikat zur ursprünglichen Einheit zurückgenommen wird. Das ursprüngliche Kind ist nicht dies (etwa „süß“) oder das (etwa „ein Sturkopf“), also ein in diesem Fall hysterischer oder Zwangscharakter, sondern es ist schlichtweg es selbst. Ziel der Reichschen Therapie ist es, dich aus einem dank der Erziehung selbstentzweiten Besessenen wieder zu dir selbst zu machen, zum EINZIGEN.
Das, was Reich als „Charakterpanzer“ bezeichnet hat, nannte Stirner „Stabilität“ – im Sinne von Stillstand, „Damm gegen den Fluß“ – Panzerung:
… Wäre Ich nicht an meinen gestrigen Willen heute und ferner gebunden? Mein Wille in diesem Falle wäre erstarrt. Die leidige Stabilität! Mein Geschöpf, nämlich ein bestimmter Willensausdruck, wäre mein Gebieter geworden. Ich aber in meinem Willen, Ich, der Schöpfer, wäre in meinem Flusse und meiner Auflösung gehemmt. Weil Ich gestern ein Narr war, müßte Ich’s zeitlebens bleiben. … (ebd., S. 215)
Alle Prädikate von den Gegenständen sind meine Aussagen, meine Urteile, meine – Geschöpfe. Wollen sie sich losreißen von Mir, und etwas für sich sein, oder gar Mir imponieren, so habe Ich nichts Eiligeres zu tun, als sie in ihr Nichts, d.h. in Mich, den Schöpfer, zurückzunehmen. Gott, Christus, Dreieinigkeit, Sittlichkeit, das Gute usw. sind solche Geschöpfe, von denen Ich Mir nicht bloß erlauben muß, zu sagen, sie seien Wahrheiten, sondern auch, sie seien Täuschungen. Wie Ich einmal ihr Dasein gewollt und dekretiert habe, so will Ich auch ihr Nichtsein wollen dürfen; Ich darf sie Mir nicht über den Kopf wachsen, darf nicht die Schwachheit haben, etwas „Absolutes“ aus ihnen werden zu lassen, wodurch sie verewigt und meiner Macht und Bestimmung entzogen würden. Damit würde Ich dem Stabilitätsprinzip verfallen, dem eigentlichen Lebensprinzip der Religion, die sich’s angelegen sein läßt, „unantastbare Heiligtümer“, „ewige Wahrheiten“, kurz ein „Heiliges“ zu kreieren und Dir das Deinige zu entziehen. (ebd., S. 378f)

Das ist ein Anhang zu Funktionswechsel, du Affe! und gleichzeitig eine Ergänzung zu Orgonometrie bei Stirner.
Max Stirner zu lesen, ist manchmal nicht einfach, das gilt nicht nur für seine kleineren Schriften, die er vor Der Einzige und sein Eigentum für Periodika unter den Bedingungen der Zensur verfaßte und weil er mehr oder weniger in die Tagespolitik eingreifen wollte, sondern auch für sein besagtes Hauptwerk selbst. Man kann das Buch leicht so lesen, als wolle Stirner hier beispielsweise die Philosophiegeschichte wie ein zweiter Hegel darstellen. Tatsächlich wählt er aber nur aus, was seiner Argumentation zu paß kommt und destruiert alle „Dialektik“, die in der Weltgeschichte einen rationalen Ablauf erkennen will. Tatsächlich geht es ihm um einen radikalen Bruch. Nach der (im Hegelschen Sprachgebrauch) kindlichen Negerhaftigkeit der Fetischsierung der Materie und der (wieder im Hegelschen Sprachgebrauch) jugendlichen Mongolenhaftigkeit der Vergeistigung, die die Christen dazu brachte alle heidnischen Idole als null und nichtig zu zerschlagen, geht es Stirner darum, dem gesamten Spuk, d.h. nicht nur der „Materie“, sondern vor allem auch dem „Geist“, ein Ende zu setzen. Nach den Griechen und den Christen kommt ein Bruch und der Eigner tritt auf den Plan. Nach den Dingen und ihrer Abstraktion – Bruch: die unmittelbare Leibhaftigkeit tritt hervor. Das ist keine dialektische Entwicklung, sondern, ganz im Gegenteil, die beiden gegebenen Elemente („Materie“ und „Geist“) sind bloße Verzerrungen, Fehlwahrnehmungen, einer grundlegenden Realität, nämlich der Funktion.
Die Einheit des Eigners mit sich und der Welt wurde dadurch aufgelöst, daß der Eigner einen Teil seiner Eigenheit preisgab, wodurch ssich eine verselbständige Objektwelt herausbildete. (Bernd Kast: Die Thematik des „Eigners“ in der Philosophie Max Stirners, Bonn 1979, S. 237)
Der Eigner markiert den Bruch mit dieser dialektischen Entwicklung und den radikalen Neubeginn: Stirner hat die Entzweiung als Verdunkelung der Ursprünglichkeit aufgedeckt und nimmt sie im Eigner zurück. Er, der Eigner, ist der konkrete, existentielle Gegensatz zum dialektischen Fortschreiten von Bewußtseinsstufe zu Bewußtseinsstufe: „Ich bin Eigner der Welt der Dinge, und ich bin Eigner der Welt des Geistes“ (EE 72; ebenso EE 102). (ebd., S. 230)
Alles spielt eine Rolle nur in Bezug auf mich, dem Leibhaftigen. Die negerhaften Heiden waren Besessene, die auf einen bloßen Spuk hereinfielen, aber die mongolenhaften Christen, die das vermeintlich überwunden haben, waren noch größere Deppen. Die ersteren waren Kinder, die sich naiv an der Materie erfreuten, die letzteren bilderstürmerische Jugendliche, die der „Gedankenfreiheit“ frönten. Nunmehr aber tritt der erwachsene Germane an ihre Stelle und ist Eigner nicht nur der Dinge, sondern auch des Geistes. Stirner:
Wenn das Kind nicht einen Gegenstand hat, mit welchem es sich beschäftigen kann, so fühlt es Langeweile: denn mit sich weiß es sich noch nicht zu beschäftigen. Umgekehrt wirft der Jüngling den Gegenstand auf die Seite, weil ihm Gedanken aus dem Gegenstande aufgingen: er beschäftigt sich mit seinen Gedanken, seinen Träumen, beschäftigt sich geistig oder „sein Geist ist beschäftigt“.
Alles nicht Geistige befaßt der junge Mensch unter dem verächtlichen Namen der „Äußerlichkeiten“. Wenn er gleichwohl an den kleinlichsten Äußerlichkeiten haftet (z.B. burschikosen und andern Formalitäten), so geschieht es, weil und wenn er in ihnen Geist entdeckt, d.h. wenn sie ihm Symbole sind.
Wie Ich Mich hinter den Dingen finde, und zwar als Geist, so muß Ich Mich später auch hinter den Gedanken finden, nämlich als ihr Schöpfer und Eigner. In der Geisterzeit wuchsen Mir die Gedanken über den Kopf, dessen Geburten sie doch waren; wie Fieberphantasien umschwebten und erschütterten sie Mich, eine schauervolle Macht. Die Gedanken waren für sich selbst leibhaftig geworden, waren Gespenster, wie Gott, Kaiser, Papst, Vaterland usw. Zerstöre Ich ihre Leibhaftigkeit, so nehme Ich sie in die Meinige zurück und sage: Ich allein bin leibhaftig. Und nun nehme Ich die Welt als das, was sie Mir ist, als die Meinige, als Mein Eigentum: Ich beziehe alles auf Mich. (Der Einzige und sein Eigentum, S. 14)
Was gemeint ist, wird durch die Fehl- bzw. Trivialinterpretation von Stirners (Anti-) Philosophie wohl am deutlichsten: Du und gar deine Ideen sind mir egal! Was springt vielmehr für mich dabei raus? Tatsächlich hat die Sprache (Gedanken) hier ihre Grenzen. Um sich verständlich zu machen, mußte Stirner, wie oben dargelegt, beispielsweise auf Hegels Darstellung zurückgreifen und von der Phylo- und Ontogenese des Menschen schwadronieren. Alles nur, um etwas schwer Formulierbares doch irgendwie zu vermitteln.
Der Einzelne ist nicht mehr Ziel-, sondern Ausgangspunkt, d.h. nicht ich habe einen Beruf, sondern umgekehrt: ich „berufe“. Wenn ich die Dinge und Gedanke zu meinem Eigentum mache und sie „verwerte“, d.h. sie so benutze, wie ich sie gewertet habe, funktionalisiere ich sie.
