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Kapital und Arbeit: Ein erneuter Versuch über Ökonomie und Sexualökonomie

4. Mai 2025

Reich war ein Anhänger der Marx’schen Wirtschaftstheorie. Ihr zufolge stand am Anfang eine Bedarfswirtschaft, bei der es durch die Versklavung anderer langsam zu einer Kapitalkonzentration kam, die schließlich den Kapitalismus ermöglichte. Vorher wurde die menschliche Arbeitskraft so ausgebeutet, wie man Maschinen „ausbeutet“. Dieses seiner Natur nach immer lokale System, das von Kriminalität kaum zu scheiden war, da Menschen verschlissen und „weggeworfen“ wurden, wurde schließlich durch den seiner Tendenz nach globalen Handel gesprengt, der eine weitaus effektivere Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft, die nun zu einer Ware wie jede andere wurde, ermöglichte. Dabei ist die menschliche Arbeitskraft die einzige Ware, die mehr Wert (den „Mehrwert“) schafft, als sie kostet. Problem ist jedoch, daß die kapitalistische Konkurrenz dazu zwingt, die menschliche Produktivkraft immer effizienter auszubeuten, was zu überproportionalen Wachstum der „Produktivkraft Maschine“ führt (waren einst tausend Arbeiter in einer Fabrik, ist es heute vielleicht noch einer!), wodurch der Anteil der einzig wertschöpfenden menschlichen Produktivkraft immer kleiner wird. „Die Maschine“ zermürbt also nicht nur den Arbeiter (sehr schön in Charlie Chaplins Modern Times dargestellt), sondern marginalisiert auch die immer kleiner werdende Schicht der Kapitalisten, deren Profitrate sinkt und sinkt. „Der Mittelstand verschwindet.“ Am Ende steht der Kommunismus, bei dem das kollektive Proletariat die alles dominierende Maschine übernimmt und die dadurch möglich gewordene freie Arbeitszeit ähnlich genießt, wie einst die Sklavenhalter und Feudalherrn. Das wurde tatsächlich karikaturhaft durch das neofeudalistische System der Sowjetunion verkörpert – und beflügelt noch heute die Phantasien des arbeitsscheuen linken Gesindels.

Eine entsprechende Freudsche Wirtschaftstheorie gibt es zwar nicht, aber die letztendlich (!) auf den Psychoanalytiker Immanuel Velikovsky zurückgehende Eigentumsökonomik Gunnar Heinsohns ist der perfekte Ersatz. Ihr zufolge geht der Kapitalismus auf das Freudsche Urdrama zurück: die Söhne vereinigen sich und stürzen den Urvater, nicht um, wie bei Freud, dem Inzest mit der Mutter frönen zu können („Ödipuskomplex“), sondern um das Land des Vaters (also die Mutter…) unter sich zu gleichen Parzellen aufzuteilen. Durch diese Rechtstitel auf ein jeweils gleichgroßes Stück Land wird eine Art „Monopoly“ in Gang gesetzt, das wir als „Kapitalismus“ bezeichnen. An dessen Ende steht der Monopolkapitalist, der nunmehr wie einst der Urvater „alle Parzellen“ besitzt und erneut entmachtet wird, wodurch das Spiel von vorn beginnt.

Nach diesen beiden Theorien ist der Kapitalismus inhärent selbstzerstörerisch und endet gegenwärtig mit dem Monopolkapitalisten BlackRock. Er ist demnach kein „natürliches“ System, wie man es sich seit Adam Smith ausgemalt hat und wie es heute von der „Österreichischen Schule“ vertreten wird. Der paläolithische Fischer stieß auf den Bauern, es kam zum Austausch und so weiter, bis wir beim heutigen Kapitalismus angelangt sind. Es gelte nur, die Hindernisse dieses freien Handels zu beseitigen und alles läuft reibungslos so weiter bis in alle Ewigkeit. Was diese Theorie nicht erklären kann, ist, warum sich der Kapitalismus nur in Westeuropa entwickelt hat, d.h. warum die Fischer und Bauern in Tansania in alle Ewigkeit ihre Güter austauschen können, es aber niemals irgendeinen Fortschritt geben wird. Marx und Heinsohn bieten nicht nur Erklärungsansätze für den Sonderweg Europas, sondern zeigen auch, warum dieser schließlich scheitern muß, was bei Marx utopische, bei Heinsohn fatalistische Implikationen hat.

Im Anschluß an Werner Sombart habe ich in Ökonomie und Sexualökonomie versucht, den westeuropäischen Sonderweg mit Reichs Sexualökonomie zu erklären. Die erotische Kultur des Feudalismus (die letztendlich auf die Marienfrömmigkeit zu Zeiten der Ritter um 1000 nach Christi zurückging), gebar das Manufakturwesen und schließlich die Massenproduktion des Kapitalismus. Man braucht sich heute nur die Werbung anschauen: es geht beim Kapitalismus praktisch ausschließlich um Erotik und Sex! Eine genital gesundende Welt würde entsprechend eine voll ausgebildete Arbeitsdemokratie hervorbringen, die untergründig ohnehin von jeher existiert (Stichwort „Fischer und Bauer“).

Nun bin ich in Gestalt des Buches The Weirdest People in the World von Joseph Heinrich auf eine wichtige, wenn nicht entscheidende Ergänzung gestoßen, die die drei erwähnten Theorien zumindest teilweise zusammenführt. Heinrich führt den Erfolg des Westens auf ein Edikt der Katholischen Kirche um das Jahr 1000 zurück, das die Heirat innerhalb der Familie, also die Heirat zwischen Cousins verboten hat. Deshalb mußten später die Habsburger ihre fatalen Inzuchtheiraten auch jeweils vom Papst genehmigen lassen! Das war das Ende der sonst weltweit herrschenden nepotistischen Mafiaökonomie mit einem „Paten“ an der Spitze der jeweiligen „Familie“, z.B. der „Corleone“, wie sie bis heute etwa Süditalien niederhält, wo im Gegensatz zu Norditalien dieses Edikt nie konsequent durchgesetzt wurde. Vor diesem Edikt beruhte alles auf Verwandtschaft und Clans, was sowohl ökonomisch als auch sexualökonomisch (siehe Reichs Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral) absolut verheerende Konsequenzen hatte.

Mit der durch die Katholische Kirche erzwungenen Entstehung der Kleinfamilie war man fortan auf Fremde angewiesen, denen man auf Gedeih und Verderb vertrauen mußte. Erst dadurch entwickelte sich eine genuine „Eigentumsökonomik“ mit Rechtssicherheit, da jeder ohne unmittelbaren Zwang Rechtstitel akzeptiert, erst jetzt wurde wirklicher Austausch und Handel möglich, ein Netz von wechselseitigen Abhängigkeiten, erst jetzt konnte es so etwas wie „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ geben, die ihre Arbeitskraft verkaufen. Und vor allem: erst jetzt konnte sich eine „erotische Kultur“ ausbilden. Erst die Machtpolitik der Katholischen Kirche setzte die ökonomische Zusammenarbeit und damit den Weg zu Kapitalismus und Arbeitsdemokratie frei. Daß die Kirche ganz nebenbei auch für die Erbgesundheit und einen Anstieg des durchschnittlichen IQ sowie eine Abnahme der Psychopathologie des Westeuropäers sorgte, ist ein weiterer glücklicher Nebeneffekt, den sie nun wirklich nicht auf dem Schirm hatte. Daß sie das ganze nur deshalb tat, um mehr Kontrolle über die durch Familien- und Clanstrukturen undurchdringlich verfilzte Gesellschaft zu erlangen und auch die letzten Reste des Heidentums zu überwinden, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Tragikomik, weil dieser alles entscheidende Schlag gegen Saharasia gleichzeitig ausgerechnet parallel zur Einführung des Zwangszölibats erfolgte.

Coppolas Trilogie Der Pate ist die wirklich perfekte Illustration dieses Blobeitrags: der „Pate“, die Rolle der Katholischen Kirche und Michaels verzweifelter Versuch zum regulären Kapitalisten, zum „ehrbaren Kaufmann“ zu werden!

Nie verliebt

24. August 2023

Die gerade erwachsen werdende Generation, also Leute um die 20, sind in einem erschreckenden Zustand. Ihnen stehen alle Möglichkeiten der Welt offen, von praktisch beliebig vielen Sexualpartnern bis zu Bali oder ein Trip zum Südpol. Die Welt steht ihnen offen wie keiner Generation zuvor. Und doch sind sie innerlich leer, ergehen sich in nächtelangen Computerspielen, pfeifen sich Alkohol, Gras und Psychopharmaka ein, um irgendwie „das Gefühl der Gefühllosigkeit“ in sich zu betäuben, d.h. selbst der Kontakt zur Kontaktlosigkeit wird unterbunden.

Was ist geschehen? Was für eine idiotische Frage! Jeder weiß, was geschehen ist! Es ist genau das geschehen, was an jeden Ecken und Enden gefordert wird, daß es geschieht!

Diesen Heranwachsenden und jungen Erwachsenen wurde das genommen, was den Menschen ausmacht: die Vergangenheit und die Zukunft. Seit unvordenklichen Zeiten haben die Menschen, die sich nachts in der Steppe um Lagerfeuer gruppierten von kaum etwas anderem gesprochen als ihren glorreichen Ahnen und haben gemeinsam von neuen Jagdgründen und einer noch glorreicheren Zukunft geschwärmt. Jeder einzelne war eingebunden in ein Geflecht von „zeitlichen“ Verpflichtungen gegenüber jenen, die schon verstorben sind und jenen, die noch kommen werden, und „räumlichen“ Verpflichtungen innerhalb der Stammeshierarchie und gegenüber anderen Clans und Stämmen. Das galt sowohl für Menschen, die irgendwo in der sibirischen Tundra tagtäglich um ihr Überleben kämpfen mußten, wie für die Glücklichen, die auf irgendwelchen Südseeinseln ein sorgen- und praktisch arbeitsfreies Leben genossen. Sie alle waren sozusagen Schnittstellen eines Gewebes aus bioenergetischer Spannung. D.h. der Herauszögerung von Befriedigung, um eine um so größere Befriedigung aufgrund eines längeren und höheren Spannungsbogens zu erfahren.

Das wird gemeinhin als „Sinn des Lebens“ bezeichnet: bei näherer Betrachtung eine intellektualistische und vollkommen sinnleere Formel. Anyway, „die jungen Leute von heute“ empfinden ihre Existenz als vollkommen sinnleer, weil ihnen systematisch und vermeintlich „emanzipatorisch“ durch die Gemeinschaftsanstrengung von amerikanischen Casinokapitalisten und dem vaterlandsverräterischen grünroten Abschaum die Gemeinschaft mit den Toten, den Lebenden und den Zukünftigen genommen wurde. Alles ist sinnlos, leer und gleichgültig und vor allem durch und durch unbefriedigend geworden. Vor allem gibt es keine Liebe mehr, d.h. das Versprechen und das Vertrauen über Zeit und Raum für den anderen da zu sein. Hier das traurige Lied dieser Generation:

Orgonometrie (Teil 3): Kapitel 19

7. Juni 2019

orgonometrieteil12

19. Die orgonomische Bio-Ökonomie

Der Mystizismus der Les Brigandes und der Mystizismus der Orgonomen

28. Mai 2017

Vor wenigen Tagen habe ich mich bereits mit Les Brigandes auseinandergesetzt. Die Damen faszinieren mich seit Monaten und daß nicht nur, weil es Frauen in der Blüte ihrer Weiblichkeit sind…

Zunächst ist da ein Modell, das stets Teil von Reichs Herangehensweise war, aber in der Orgonomie immer eine Leerstelle blieb: die Alternative zur Kleinfamilie. Ein gesundes Leben in dieser kranken Gesellschaft ist undenkbar. Niemand kann alleine leben und dabei glücklich sein. Und schon gar nicht kann man Kinder in der Kleinfamilie gesund aufziehen. Wie soll das funktionieren? Es ist „orgonomische“ Mystik, daß Frauen von sich aus wissen, wie man in jedem Fall mit Säuglingen umzugehen hat. Selbst Schimpansen-Weibchen brauchen das Beispiel und die Hilfe anderer Weibchen, um mit dem Baby richtig umzugehen. Davon kann jeder Zoo ein Lied singen. Und auch später: Kinder brauchen vertraute Onkel und Tanten und vor allem andere Kinder, die genauso sind wie sie. Die peer group ist so wichtig, wichtiger als selbst die Eltern, aber wir müssen unsere Kinder in eine Welt hinausschicken, wo sie auf lauter kleine Psychopathen und Perverse treffen. Ohnehin: unser vereinzeltes Leben ist dermaßen unnatürlich und krankhaft. Homo sapiens kann von jeher nur in Clans leben oder das Menschentier stirbt, früher physisch, heute „nur“ emotionell. Es ist deshalb absolut überlebensnotwendig neue Formen des Zusammenlebens zu finden, Clanstrukturen. Nicht zuletzt macht das die Faszination von Les Brigandes: man sieht den Damen an, wie glücklich und zufrieden sie sind.

Die zweite mystische Illusion der Orgonomie, die wir anhand von Les Brigandes exemplifizieren können, ist die Vorstellung, man könne aus dem Nichts eine neue Zivilisation aufbauen. Tabula rasa und ungepanzerte Menschen bauen alles neu auf. Vollkommener Schwachsinn! Homo sapiens konnte nie ohne Traditionen leben, ohne Verehrung der Ahnen, etc. Egal wie nationalistisch, royalistisch, guruistisch, gnostisch, kabbalistisch, sektiererisch, was-weiß-ich das Projekt von Les Brigandes auch ist: man kann so ein Projekt nur vor dem Hintergrund einer jahrtausendealten Kultur zum Erfolg bringen. Menschen brauchen Identität und die kann nicht aus der Retorte stammen, sondern kann nur „nationalistisch“ sein. Und auch ohne irgendeine Art traditioneller Religion wird man nie auskommen. Les Brigandes selbst sagen, daß sie nur deshalb „rechts stehen“, weil es nur hier ein Gefühl für die natürliche Ordnung und das Gewachsene gibt. Linke kollektive Projekte, wie sie Reich in den 1930er Jahren am Beispiel der frühen UdSSR vorschwebten, sind in dem Fall zum Scheitern vorurteilt, schlicht weil sie Kunstprodukte ohne jede Erdung sind.

Die beiden Bedrückungen (Teil 2)

25. Mai 2017

Die innere Dynamik des westlichen Projekts der Befreiung der organismischen Orgonenergie war inhärent „globalistisch“, d.h. alle Grenzen wurden aufgehoben, was wegen der Freiheitsunfähigkeit der Massen mit der Etablierung einer neuen globalen Elite einherging, die entsprechend dieses Projekt immer weiter vorantreibt und jeden, etwa Trump oder die AfD, mit allen Mitteln zu vernichten trachtet, der sich dem entgegenstellt. Diese Elite bildet zunehmend eine eigene Zivilisation aus, die über kurz oder lang sich vollständig von uns Normalsterblichen separieren wird. Genetisch veränderte und technologisch modifizierte Menschen, die nicht mehr sterben müssen und Weltraumkolonien bilden, zeichnen sich am Horizont ab. Die Massen werden ein „Leben“ fristen, wie sedierte Legehennen – gemach, die meisten „Menschen“ sind heute bereits nichts als „sedierte Legehennen“! Die Menschen am unteren Ende der Gesellschaftspyramide werden sich ihrerseits separieren und Clans bilden. Brechen orgonotische Systeme zusammen, reorganisieren sie sich auf einem primitiveren Niveau neu. Hier sind Les Brigandes einzuordnen.

https://www.youtube.com/watch?v=5u9K7Iprb-U

Ich paraphrasiere und zitiere ihr Manifest der zukünftigen Clans (übersetzt von KH): Die Gruppe bestehe seit 12 Jahren. Seit der Zeit, als Joel LaBruyere dazu aufrief, gemeinschaftliche Heimstätten zu bilden im Kampf gegen die bestehende Weltordnung. Wir könnten zwar die Weltordnung nicht ändern, aber wir können uns organisieren um am Rande zu leben und eine neue Gesellschaft zu formen. Das Dasein sei ein individueller Kampf, aber in der Gemeinschaft sei es ein gemeinsamer Kampf. In ihrem Manifest wollen Les Brigandes ihre Erfahrungen darstellen. Nur dank ihres Lebens in der Gemeinschaft konnten sie die notwendige Energie freisetzen, um ein mediales Kampforgan zu schaffen. Die Gruppe besteht hauptsächlich aus Mitdreissigern, die als Familie mit ihren Kindern zusammenleben. „Wir bündeln unsere Kräfte und Talente in der Gruppe, weil wir das Leben als Individualisten ablehnen, wie es das System aufbürdet.“

Wir wissen, was wir ablehnen und wir wissen was wir wollen: ein reiches und brüderliches Leben teilen und unsere Kinder im gesunden kulturellen Kontext erziehen, den wir für sie schaffen. Das ist unsere positive Art zu kämpfen und so täglich unsere europäische Zivilisation schützen. (…) Das Manifest der Clans ist ein Aufruf, die Kräfte strategisch zu bündeln, weil davon die Zukunft unserer Zivilisation abhängt.

Die Feststellung, daß die westliche Gesellschaft zu nichts anderem mehr fähig ist, als ihre materialistischen Ambitionen zu übermitteln, führt dazu, daß würdige kulturelle Heimstätten von dem Geist gegründet werden müssen, der die europäische Kultur hervorgebracht hat.

Wir müssen die Dinge von Beginn an aufrollen, um die Ursprünge unserer Kultur wiederzufinden. Wir greifen die kranken Wurzeln unserer Zivilisation an. Wenn uns die moderne Welt atomisiert hat. um aus uns konsumorientierte Sklaven zu machen, ist es wesentlich eine organische und brüderliche Gesellschaft wiederzufinden, um ein anständiges Leben zu führen.

Wenn uns die moderne Welt durch den Individualismus geschwächt hat, müssen wir uns vereinen, um wieder Kraft zu gewinnen. Wir wissen, daß die Kraft eines Kollektivs unerläßlich ist, um gegen die soziale wirtschaftliche und kulturelle Unterdrückung durch die moderne Welt zu kämpfen.

Sich mit anderen im Alltagsleben zusammenschließen, um mit Ihnen eine andere Lebensart zu erarbeiten, ist die Voraussetzung um nicht unter dieser Unterdrückung zu leiden.

In unseren Augen ist das die Lösung um nicht vergeblich zu sterben, ohne unseren Kindern ein soziales und geistiges Erbe zu hinterlassen, das diesen Namen verdient. Die Zukunft gehört denen, die die Vorstellungskraft und den Mut haben sich zusammenzutun und nach ihren eigenen Prinzipien zu leben.

Die Dringlichkeit erfordert die Bildung von Clans, um ein würdiges und freies Leben zu führen.

Ich weiß nicht, ob ich mich dem anschließen kann. Für mich wirkt das ganze wie eine Rückkehr der beiden Bedrückungen der Vergangenheit: Clans nehmen dir jede Freiheit, bestimmen Arbeit und Liebe. Währenddessen terrorisiert dich eine vollkommen losgelöste und unberechenbare Elite.

Ohne ein Verständnis der orgonotischen Prozesse, die die Gesellschaft bestimmen, wird es keinen Ausweg aus der gesellschaftlichen Misere geben. Es geht hier nicht darum, von oben herab irgendwelche Leute zu verurteilen oder auch nur belehren zu wollen, sondern einzig um den Hinweis, daß man wissen muß, was man tut. Dazu muß man die Kräfte richtig einschätzen, die unser Zusammenleben bestimmen.

Die beiden Bedrückungen (Teil 1)

24. Mai 2017

Der Westen endet in Spaltung und Zerfall. Ursprünglich war der Westen, so wie wir ihn heute kennen, darauf ausgerichtet, parlamentarische Rechtsstaaten mit freien Marktwirtschaften aufzurichten, in denen die Menschen frei sind von den beiden Bedrückungen der Vergangenheit: Clans (Stände, Gilden, Landsmannschaften, etc.) nahmen dir jede Freiheit, bestimmten bis in die letzten Details was und wie du arbeitest und wen und wie die liebst; eine feudalistische bzw. absolutistische Obrigkeit terrorisierte dich auf eine Weise, daß du ohne Rechtssicherheit nur ängstlich gedrückt durchs „Leben“ schleichen kannst.

Die Befreiung von solchen Zuständen, d.h. der Wegfall der gesellschaftlichen Panzerung, ging einher mit einer ungeheuren Steigung der orgonotischen Ladung in den Individuen. Diese führte fast zwangsläufig zur Orgasmustheorie und zur Orgonomie, die ohne diese gesellschaftlichen Entwicklungen undenkbar gewesen wären. Doch leider ertragen die Menschen diese erhöhte Spannung nicht und flüchten in Psychopharmaka und Drogen. Es gibt heute so gut wie niemanden mehr, der nicht auf die eine oder andere Weise auf Droge ist, um die orgonotische Erregung einzudämmen. Und mit jedem Jahr wird es schlimmer. Die bioenergetische Überforderung führt auch zu einer erschreckenden Vereinzelung. Niemand grüßt dich mehr, was früher etwa auf dem Land schlichtweg undenkbar war, und Nachbarschaften gehören der Vergangenheit an. Es gibt kein „wir“ mehr, kein Volk, keine Einheit, sondern nur voneinander isolierte Legehennen. Alles, was bleibt, sind allenfalls hermetisch nach außen abgeschlossene Cliquen, die sich um obskure Perversionen und Sonderinteressen kristallisieren.

Les Brigandes besingen einen wichtigen Aspekt des heutigen Zerfalls:

https://www.youtube.com/watch?v=UAK9-vxfohE

Die nationale Cannabisierung
übersetzt von KH

Skandal im Gymnasium in der Pause
Man hat mir gepanschtes Haschisch untergejubelt
Ich daraufhin zusammengebrochen in die Krankenstation
Krank wegen dieser Schweinerei

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Lehrer sagen, dafür seien sie nicht zuständig
Der Verkauf von Shit unterliegt einem Abkommen
Der Rektor erlaubt den Handel
zur Ruhigstellung der ethnischen Gruppen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Der Rektor war genervt
die Droge wird vom Präfekten garantiert
der Präfekt sichert einwandfreien Stoff zu
Es gibt einen Fehler auf Seiten des Zolls

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Eltern der Schüler regen sich auf
sie bedrohen das Ministerium
Unseren Kindern steht gutes Cannabis zu
Wir werden nicht zulassen, daß sie Lilienblüten rauchen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Der Minister macht daraus eine Affäre
da sein Programm betroffen ist
Es gibt ein grundsätzliches Versagen
im Zentrum der nationalen Erziehung

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Man hat den Fehler oder die Illegalität aufgedeckt
aber die Dealer sind jetzt entlarvt
für die Politik ist das strategisch
man braucht die Droge, um die Goy zu kontrollieren
Ein Erlaß wird demnächst unterzeichnet
der wird schlechtes Shit für Schüler untersagen
Man kann keinen so miserablen Stoff rauchen
es gibt Korruption an höchster Stelle

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Selbst der Präsident geht nicht unbeschadet aus dieser Sache heraus
auf Grund einer alten Lieferung, die in Marokko ausgehandelt wurde
wir müßten alle nur biologisches Haschisch aus französischer Produktion rauchen
und nicht Schokolade aus der Zeit von Charles Pasqua [Anmerkung: Der Politiker Pasqua war strikt gegen arabische Einwanderung in den 70er und 80er Jahren. Also gab es damals weniger marokkanisches Haschisch, sondern die Jugend mußte sich mit Schokolade begnügen.]

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Es wird alles getan für den Pausen-Joint
Die Putzfrauen stellen den Cannabis-Handel sicher
man bekommt die Droge leichter als Zigaretten
selbst die diensthabenden Polizisten kiffen

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Die Sache ist zugelassen, wenn man Grips hat
Das Cannabis steckt jeden in seine Tasche [zieht jeden in seinen Bann]
Das ist gut für die Moral, das lullt die Leute ein
Das ist mentales Aids, alle sind Charlie [d.h. amerikanisiert]

Oh nein, nein
dieses Haschisch ist nicht gut

Auffällig ist der Antisemitismus („Goy“), der bei Les Brigandes immer wieder durchscheint. Woher kommt er? Die vorkapitalistische Gesellschaft war derartig erstarrt, daß sie überlebensnotwenig eine Gruppe brauchte, die bestimmten Beschränkungen nicht unterworfen war. Das waren in Europa die Juden, die deshalb von Bischöfen und Fürsten geschützt wurden. Sie waren die einzigen, die beispielsweise problemlos, sagen wir mal, nach Kairo reisen konnten und dort in den jüdischen Gemeinden Strukturen vorfanden, mit denen man einen internationalen Handel aufbauen konnte. Selbst innerhalb Deutschlands: beispielsweise waren die Pferdehändler praktisch ausschließlich Juden, – die von den Bauern, die sich ständig übervorteilt fühlten, mit einem maßlosen Haß verfolgt wurden. Und was geschah, als die Nazis dieses „jüdische Problem“ nach Jahrhunderten „endlich“ beseitigt hatten. Die „befreiten“ Bauern beklagten sich Ende der 1930er Jahre bitter bei den Gauleitern, daß die ländliche Ökonomie am kollabieren war, weil ohne einen wohlorganisierten überregionalen Pferdehandel durch Leute, die etwas vom Metier verstanden, nichts lief.

Von jeher symbolisierten die Juden nicht zu Unrecht den Kapitalismus, die Moderne und vor allem die Globalisierung mit all ihren Schrecken. Antisemitismus ist dumm und unverzeihlich. Letztendlich ist er gegen die Orgonenergie selbst gerichtet, weil die Juden die Befreiung orgonotischer Funktionen („Liebe, Arbeit und Wissen“) symbolisieren.