Posts Tagged ‘Natürlichkeit’

Wie Peter den Kern des LSR-Projekts sieht

26. Juli 2023

Es gilt nicht etwa LaMettrie von der Französische Aufklärung her zu verstehen, sondern umgekehrt sind die Aufklärer, insbesondere Rousseau, dessen Einfluß bis heute gar nicht überschätzt werden kann, nur von LaMettrie her einem Begreifen zugänglich. Rousseau verdankte LaMettrie seinen gesamten revolutionären Impuls. Dieser Kern hat die Massen bewegt und gleichzeitig wurde er von Rousseau ins Gegenteil verkehrt. „Der Mensch ist gut“ und „Folge der Natur“, wurde in einen Moralterror und eine Verlogenheit umgekehrt, der bzw. die heute etwa Die Grünen umtreibt. Kinder werden indoktriniert und „gemainstreamt“ (gleichgeschaltet) und die Natur im Namen der „Natürlichkeit“ auf allen denkbaren Ebenen und in jeder denkbaren Weise Gewalt angetan.

Ähnlich ist es mit Stirner und seinen beiden „Überwindern“ Marx und Nietzsche bestellt. Erstens kann man die beiden nur von Stirner her verstehen, statt umgekehrt – wie es bis heute zu 100% versucht wurde. Genauso wie Rousseau vor ihnen haben sie die befreiende Botschaft, die ihren Philosophien erst Leben und Massenwirksamkeit einflößte, jeweils in einem wohlklingenden Wortschwall mundgerecht gemacht, verwässert und schließlich erstickt. Und zweitens haben sie sie ins genaue Gegenteil verkehrt. Der Eigner seiner selbst wird bei ihnen zu etwas, was überwunden werden muß, weil er ein „Kleinbürger“ ist! Er ist, wie bei Rousseau und Marx zu „vergesellschaften“ bzw., wie bei Rousseau und Nietzsche, muß er einer „harten Zucht“ unterzogen werden.

Bei „Vergesellschaften“ und „harter Zucht“ ließe sich auch an Hegel denken. Auch den kann man nur von Stirner her verstehen, statt umgekehrt. Aber ist das nicht sachlicher und vor allem chronologischer Unsinn, ist doch Stirner von Hegel ausgegangen? Es geht hier darum, was Hegel aus dem aufklärerischen Grundimpuls („der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“) gemacht hat: züchtigt die Kinder, auf daß sie sich dem Weltgeist anpassen!

Und genau so ist auch das Verhältnis von Freud und Reich zu verstehen: Man kann Freud nur von Reich her verstehen, egal wie widersinnig das auch auf den ersten Blick erscheinen mag! Freud hatte an die Grundlagen der Sexualverdrängung gerührt, nur um im Anschluß jeden Psychoanalytiker, der es wagte, aus der Libidotheorie die logische Konsequenz zu ziehen, nämlich Sandor Ferenczi (der seinen Vorstoß zurücknahm und sich Freud anpaßte), Otto Gross und schließlich Wilhelm Reich, umgehend mundtot zu machen. Warum und wie Freud den aufklärerischen Impuls, der ihn erst berühmt gemacht hatte, verriet und ins Gegenteil kehrte, kann man nur von Reich her verstehen.

Die, die heute Reich zu vertreten vorgeben, entlarven sich selbst, wenn sie sich auf Geistesgrößen wie Marx, Nietzsche und Freud berufen. Der Marxismus entstand als verzweifelter Versuch, die Stimme der persönlichen und gesellschaftlichen Selbstregulation zum Schweigen zu bringen und schließlich ganz zu ersticken. Nietzsche wurde einzig und allein deshalb berühmt, weil er eine Möglichkeit anbot, den sich befreienden Lebensimpuls durch hochneurotisches Geschwafel zu ersticken. Anhand von Heidegger kann man heute ungefähr nachvollziehen, wie genau das aussah. Es ist ähnlich wie bei Freud, der es verstand die sich individuell und gesellschaftliche befreiende Genitalität in einem „prägenitalen“ Psychogelaber zu ersticken. Die heutige Entsprechung wären beispielsweise Figuren wie Derrida und Foucault. Schau dir konkret einen beliebigen Marxologen, Nietzscheaner, Psychoanalytiker oder heutigen „Geisteswissenschaftler“ an und du hast plastisch vor Augen, was ich hier zu sagen versuche! Das Lebendige wird diese mediokren Schwafler hinwegfegen wie ekelhafte schwarze Schlacke im Hamburger Hafen:

Das Jüngste Gericht begann 1960 (Teil 3)

21. März 2023

Die Progressiven in der autoritären Gesellschaft waren vorwiegend kulturkritisch, d.h. es wurde das „geistige Schicksal des Menschen“ gerungen, wobei die Gesellschaft als „idealistische“ Ganzheit betrachtet wurde. In der antiautoritären Gesellschaft geht es dann vorwiegend um gesellschaftskritische Fragen, d.h. um „materialistische“ Konflikte, die die besagte „Ganzheit“ als Illusion entlarven. Mit anderen Worten geht es um Subversion! Der Übergang von der einen „Kritik“ zur anderen fällt in die 1960er Jahre.

Genauso wie es in der „kulturkritischen Periode“ nie darum ging irgendetwas tatsächlich grundlegend zu verändern, sondern, um mit Reich zu reden, die Falle immer wieder von neuem zu dekorieren („die Kultur geht vor!“), geht es in der heutigen „gesellschaftskritischen Periode“ nicht um die tatsächliche „Emanzipation“ irgendwelcher vermeintlich benachteiligter gar unterdrückter Gruppen, sondern einzig und allein um die Spaltung der Gesellschaft, um der Spaltung an sich. Es müssen Zeichen gesetzt, d.h. immer neue spaltende Frontlinien gezeichnet werden.

Tatsächlich ist die Revolution der 1960er Jahre nichts anderes als der klägliche Versuch einer sexuellen bzw. biologischen Revolution. Alte, überkommene Strukturen sollten aufgebrochen werden, doch verursachte dieser chaotische Versuch eine derartige Angst, eine bioenergetische Panik, daß sich seitdem die Gesellschaft selbst zerstört. Selbst die Definition von Kategorien wie „Deutscher“ oder „Frau“ wird zunehmend unmöglich, da dieser Verweis auf Identität, Eigenheit, Einheit und Natürlichkeit einen derartig starken bioenergetischen Spannungszustand hervorruft, daß sofort alles getan wird, die „Gesellschaftskritik“ immer weiter bis zu den absurdesten Konsequenzen voranzutreiben. All die sich selbstverstümmelnden Borderliner-Monster, die heute unsere Städte bevölkern, sind der sinnfällige Ausdruck der „woken“ Gesellschaftskritik.

David Holbrook, M.D.: SEX UND LIEBE IN EINEM FALL VON PARANOID-SCHIZOPHRENEM CHARAKTER (Teil 1)

20. November 2022

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Sex und Liebe in einem Fall von paranoid-schizophrenem Charakter

David Holbrook, M.D.: DIE DREI SCHICHTEN DER BIOPSYCHISCHEN STRUKTUR (Teil 1)

2. Januar 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Die drei Schichten der biopsychischen Struktur

 

Der blinde Fleck der Rechten

6. Oktober 2018

Wir (wer immer das auch sein soll!) können nicht alles Leid aus der Welt schaffen, aber wir können zumindest unnötiges Leid minimieren. Nur Kinder und Linke glauben, man könne etwas tun, ohne dafür einen Preis zu bezahlen. Beispielsweise geht ein Sozialstaat immer mit weniger Freiheit einher und kann nur für eine privilegierte Gruppe gelten, insbesondere für die (um die Worte eines Stückes Scheiße zu verwenden), „die hier schön länger leben“. Rechte vergessen aber gerne, daß dieses Kalkül auch in die andere Richtung geht: ihre Ablehnung von gesellschaftlichen Interventionen ist etwa so vernünftig wie das Vertrauen eines Landschaftsökologen in die Natur angesichts invasiver Pflanzen und Tiere, die einheimische Arten vernichten, und angesichts einer nachhaltig zersiedelten und „flurbereinigten“ Umwelt. „Natürlichkeit“ gibt es hier nur aus Menschenhand.

Irgendwo habe ich mal die Geschichte eines mittelalten rechts-libertären Republikaners aus den USA gehört. Er war immer ein Verächter des europäischen Sozialstaatsmodels gewesen; glaubte, daß jeder seines Glückes Schmied sei und jeder in Amerika selbst die Wahl hätte erfolgreich und glücklich zu sein. Bis er eines Tages bei McDonalds eine spontane Erleuchtung hatte. An der Theke stand eine unattraktive und offenbar nicht sehr intelligente Schwarze, die des Englischen kaum mächtig sich nur in „Ebonics“ (die Rudimentärsprache der Ghettos) ausdrücken konnte und deshalb eine funktionale Analphabetin sein mußte. Plötzlich ging es unserem stets stramm rechten Republikaner auf, daß sie, genauso wie zig Millionen anderer in Amerika, bereits mit diesem Job überfordert war und es schlichtweg kein reales Szenario gab, in dem sie jemals dem Elend entwachsen könnte. Nichts wird sich hier von alleine richten! Das ist die Gegenwahrheit, die die Linke in den USA und in Europa verkörpert. Sie lebt davon, daß bei vielen Menschen selbst Restbestände einer Fähigkeit zur Selbstregulation fehlen.

Der Streit der beiden Parteien (idealtypisch „libertäre Republikaner“ gegen „wohlfahrtsstaatliche Demokraten“) ist nicht auflösbar und daß einzelne die Wahrheit in der Position der Gegenseite sehen und Kompromisse ausarbeiten wollen, führt auch nicht weiter, denn solche Kompromisse sind immer unbefriedigend und wirken schließlich destruktiv. Beispielsweise lassen Subventionen für Arme stets die Preise auf dem freien Markt steigen, was noch mehr Leute in die Armut treibt und so weiter in der sozialistischen Todesspirale. Integriert man umgekehrt in ein öffentliches Gesundheitswesen private gewinnorientierte Anbieter, werden die sich die Rosinen herauspicken, und das solidarische System schließlich in den Kollaps treiben.

Wie raus aus dieser Falle aus unhaltbaren Gegensätzen, aber auch erst recht unhaltbaren Kompromissen? Indem man an die Sache bioenergetisch bzw. „biosozial“, d.h. von der Charakterstruktur der Massen herangeht. Was das konkret bedeutet? Schlicht und ergreifend, daß man sich gesellschaftlichen Problemen nicht mehr mechanistisch oder mystisch nähert, d.h. abstrakt als handele es sich um Maschinenwesen oder Philosophie, sondern individuell. Die weitaus meisten Menschen können durchaus für sich selbst sorgen, übrigens auch oder gerade Menschen mit minderer Intelligenz, denn die sind im Glücksfall spontan und im guten Sinne ungehemmt. Es dürfen ihnen nur nicht sinnlose Hindernisse in den Weg gelegt werden, etwa Anforderungen hinsichtlich irgendwelcher „Genehmigungen“, die selbst Hochbegabte überfordern. Und jene, die wirklich Hilfe brauchen, weil sie selbst zu einer rudimentären Selbststeuerung unfähig sind, wäre mit gezielten Initiativen, wie sie Reich und Charles Konia vorschwebten bzw. vorschweben, weitaus besser gedient, als mit einem Sozialstaat.

Reichs Schüler um Elsworth F. Baker und Charles Konia haben niemals Reichs Sexpol-Programm aufgegeben. Sie haben es weitergeführt und vollendet, während die arroganten Kritiker von vornherein nichts verstanden haben und in überkommenen Paradigmen gefangen sind.