
EIN QUERSCHNITT DURCH DAS SCHAFFEN JEROME EDENs: Die DOR-Menschen
Kollektivismus ist eines der Hauptcharakteristiken der „Maschinenmenschen-Ameisen“: das Fehlen jeder Individualität, Eigenverantwortlichkeit und Spontanität – das Fehlen jeder wirklichen Gemeinschaft. Die krasseste Ausbildung dieses Syndroms finden wir im Sozialismus. Eine Gesellschaftsformation, die durch den Kollektivisten, bzw. modern liberal character hervorgerufen wurde.
Betrachten wir diesen Charakter etwas genauer:
1. Als Ausdruck einer energetischen Einebnung (mechanisches Potential) strebt er nach sozialer Nivellierung, die, auch bedingt durch seine Kontaktlosigkeit, alles andere als „sozial“ ist, sondern eben seinem Drang nach maximaler Entropie entspricht. Baker zufolge trägt er seine eigene „totale Devitalisierung“ in den gesellschaftlichen Organismus hinein. Deshalb handelt es sich beim modernen Liberalismus in jeder Hinsicht um eine gesellschaftliche „T-Reaktion“ (siehe Reich: Der Krebs), die zwangsläufig zum „gesellschaftlichen Krebs“ (Kommunismus) führen muß.
Krebsgewebe ist äußerst homogen und weniger spezialisiert als gesundes Gewebe („gesellschaftliche Nivellierung“). Nach Reich hört bei der Krebsbiopathie im Körper auch die „Energie-Produktion“ auf – dem entspricht im gesellschaftlichen Organismus die Beseitigung des produktiven Kapitalismus durch den unproduktiven Sozialismus. Gemäß dem mechanischen Potential sinkt das Energieniveau, alle Energieunterschiede werden eingeebnet und die Verantwortungslosigkeit nimmt zu. Ein Blick auf die diversen Gesellschaftexperimente der Sozialdemokraten und Kommunisten reicht aus, um diese Thesen zu untermauern.
2. Auf der anderen Seite führt der energetische Zentralismus (orgonomisches Potential) dazu, das der modern liberal character nach einem starken Sozialstaat strebt, aber auch dies ist nicht „sozial“, sondern Ausdruck dessen, daß der Liberale zentral aus seinem Gehirn heraus lebt. Dies macht ihn, da es zur Abtrennung vom Kern führt, zum Mechanisten. Auch dieser Aspekt ist Teil des krebsigen Zerfalls der Gesellschaft: Nach Reich (Der Krebs) verschiebt sich bei der präkanzerösen Zelle
die Kern-Plasma-Relation in energetischer Hinsicht rasch und drohend zugunsten des Kerns. Der Energieüberschuß im Kern wird im Verhältnis zum erstickenden Plasma allzu groß.
Beim Kollektivisten, dem „präkommunistischen Charakter“, verschiebt sich durch Intellektualisierung die Energie vom Becken zum Hirn, das, Reich zufolge, „wie ein Parasit dem Körper Energie abzapft.“ Dies entspricht ganz der Zentralisierung im Kommunismus. So sprach der modern liberal character Marx davon, daß die (Marxsche) Philosophie der „Kopf“ des Proletariats sei und Trotzki nannte die KP „das historische Organ, durch das die Klasse klassenbewußt wird.“
Diese Einteilung in Funktionäre und Arbeiter entspricht funktionell der Einteilung in Geschlechts- und Arbeitsameisen. Dazu gehört auch die Verteufelung des Egoismus durch die Linke (die organisierte Emotionelle Pest). Dieter Otto in schreibt seinem Buch Die Rote Waldameise (Wittenberg „DDR“ 1962):
Es gehört zur Eigenart eines Insektenstaates, daß die einzelnen Staatenmitglieder Tätigkeiten verrichten, die nicht unmittelbar nur ihren eigenen, individuellen Bedürfnissen oder den Bedürfnissen ihrer eigenen Nachkommen (Brutfürsorge) entsprechen, sondern die dem Gedeihen und der Erhaltung der gesamten Gemeinschaft dienen.
So verkörpert der „DORifizierende“ Kollektivist eine funktionelle Entwicklung hin zur Ameise. Nicht ohne Grund hat man die von den modern liberal characters Marx, Lenin, Bucharin („Menschenmaterial“), Trotzki, Stalin, Mao, Ho Chi-Minh, Castro, Pol Pot entworfenen kommunistischen Paradiese oft mit Ameisenstaaten (die „blauen Ameisen“ Chinas) verglichen.
Ein individuelles Bewußtsein ist in derartigen Ameisengesellschaften nur störend. Wichtig hingegen ist die möglichst hohe Entwicklung der Wahrnehmungsfunktion, um dies monolithische Gebilde zusammenhalten zu können. In seiner Abhandlung über „Krebs und Kommunismus“ schreibt Konia:
Die Gesellschaften der Wirbellosen basieren auf der größtmöglichen Entwicklung der Wahrnehmungsfunktion, während die Gesellschaften von Wirbeltieren von der möglichst umfassenden Entwicklung des Bewußtseins abhängen.
Beim Zerfall dieser „Wirbeltier-Gesellschaften“ hat das Bewußtsein seinen Sitz immer weniger im Individuum, sondern verschmiert sozusagen über die gesamte Gesellschaft (beispielsweise spricht man von „Bewußtseinsindustrie“, die Menschen entwickeln eine politisch korrekte „Einheitsmeinung“).
Was damit gemeint ist, zeigt die folgende Stelle aus Wilhelm Goetsch‘ Buch Die Staaten der Ameisen (Berlin 1953):
Wenn sich bei uns Menschen eine feste Gemeinschaft mit einheitlichem Handeln ergeben soll, dann sind stets besondere Einrichtungen nötig; man muß einander als Glieder dieser Gemeinsamkeit erkennen und man muß sich miteinander irgendwie verständigen können. Zum Erkennen dienen beispielsweise Abzeichen von der Vereinsnadel bis zur Uniform, oder Losungsworte vom Feldgeschrei bis zur Parole; zur Verständigung werden benützt irgendwelche Winkzeichen bis zur Druckschrift, oder Alarmsignale vom Schreckensruf bis zum SOS der drahtlosen Telegraphie. Es handelt sich demnach bei menschlichen Einrichtungen, deren Aufzählung man beliebig fortsetzen könnte, fast immer um Zeichen, die auf unser Auge oder Ohr wirken.
Bei den Ameisen steht der Geruch im Vordergrund.
Weil das individuelle Bewußtsein unterdrückt wird und das Individuum zu einer Art Nervenzelle wird, die nur Informationen empfängt und weitergibt, also jede Kreativität unterdrückt wird und jeder darauf schaut, was die anderen machen und sich dementsprechend verhält, stammte aus den kommunistischen Gesellschaften keine einzige epochemachende Erfindung. Das ist so, weil „das Bewußtsein“, d.h. jede Kreativität unterdrückt wird und jeder darauf schaut, was die anderen machen und sich dementsprechend verhält. Entsprechend war die Sowjetunion wie ein Parasit, der von der Auskundschaftung der geistigen Errungenschaften des Kapitalismus und der Ausbeutung der materiellen Ressourcen des Westens lebte. (Über die islamische Welt läßt sich ähnliches sagen!)
Konia schreibt weiter, daß sich das Bewußtsein parallel zur Sexualität entwickelt hat und daß bei den Insekten jede Freiheit und Sexualität dem Kollektiv geopfert wird (die Arbeitsameisen haben keinerlei Sexualleben), während bei den Wirbeltieren diese Funktionen bei den Individuen bis auf das Äußerste entwickelt sind.
Wie in Die biologische, psychologische und soziologische Struktur des Menschen (Teil 1) dargestellt, gab es in der Evolution der Tiere eine alles entscheidende Weggabelung:
Als Höhepunkte dieser zwei Entwicklungsreihen haben bei den Insekten (neben Wespen und Bienen) die Ameisen bzw. bei den Säugetieren die Menschen „biologische Organismen höherer Ordnung“ gebildet: den Ameisenstaat und die arbeitsdemokratische Gesellschaft (bzw. ihre degenerierten Abarten). Meines Wissens sind es auch die einzigen beiden Tierarten, die sich „Haustiere“ halten und „Landwirtschaft“ betreiben.
Der auffälligste morphologische Unterschied zwischen diesen evolutionären Grundalternativen ist der zwischen dem Außenskelet (Chitinpanzer) und dem Innenskelet. Oder kurz: Im Gegensatz zum Menschen ist die Ameise gepanzert. Darauf, daß diese Art von „Panzerung“ mit der des neurotischen Menschen funktionell identisch sein könnte, hat der medizinische Orgonom Charles Konia hingewiesen:
Die unverkennbare Gleichartigkeit zwischen der Bildung der Panzerung im Menschen und die Entwicklung einer somatischen Panzerung in niederen Organismen verlangt eine sorgfältige Untersuchung. (Journal of Orgonomy, May 1986)
Wird es von außen bedroht, kommt es bei jedem Tier zu einer vorübergehenden Panzerung. So ist die Panzerung letztlich die Abwehr von Schmerzen. Nur beim Menschen ist diese Art Panzerung chronisch geworden. In diesem Zusammenhang macht der Verhaltensforscher Hans Hass im ersten Band seiner Naturphilosophischen Schriften (München 1987) eine sehr interessante Anmerkung:
Bei Tieren mit starrem Außenpanzer hat Schmerzempfindung kaum einen biologischen Wert – demnach bildete sich auch keine solche aus. Besonders deutlich zeigen das die Insekten, wie aus einem oft wiederholten, brutalen Experiment hervorgeht: Schneidet man einer trinkenden Biene vorsichtig mit einer Schere den Hinterleib ab, dann bemerkt sie dies nicht, sondern trinkt weiter. Das Getrunkene fließt dann an der Schnittstelle heraus. Je mehr ungepanzerte und demnach verletzbare Teile ein Tier hat, um so wichtiger wird für dieses die Schmerzwahrnehmung, die dann reflexhaft Flucht, Abwehrverhalten oder Gegenangriff auslösen kann. Ganz besonders gilt das für den Menschen, der nicht wie seine Säugetierverwandten durch ein Fell, also durch einen Haarpanzer geschützt ist.
Wir sind sicherlich die schmerzempfindlichsten Tiere überhaupt, was zwar unsere Entwicklung gefördert hat (da wir Strategien zur Schmerzvermeidung entwickeln mußten), aber uns auch sehr leicht muskulärer Panzerung anheimfallen ließ. Geht man weiter davon aus, daß ein Mangel an „Empfindlichkeit“ funktionell identisch mit einem Mangel an „Empfindsamkeit“ – an Emotionen – ist, kann man durchaus behaupten, daß sich der gepanzerte Mensch in Richtung auf ein insektenartiges Wesen entwickelt – seine evolutionäre Bestimmung also denkbar weit verfehlt hat. Außerdem kann man wohl mit vollem Recht sagen, daß solche absolut empfindungslosen Insekten etwas „Roboterhaftes“ an sich haben.
Aus diesem besonderen Blickwinkel heraus wollen wir jetzt zunächst den historischen Anfang der sozialen Orgonomie, bzw. das Reich „politisierende“ Ereignis vom Juli 1927 in Wien betrachten. Reich hatte eine Arbeiterdemonstration beobachtet, bei der die Polizei völlig sinnlos in die Menge schoß:
Ich hatte (…) das Empfinden: „sinnlose Maschinen“, sonst nichts. Stupid, blöde, ohne Sinn und Vernunft, ein Automatismus (…) Maschinelle Menschen! Der Gedanke kam ganz klar und unwiderleglich. Er hat mich seither nie mehr verlassen. Er war der Keim aller späteren Untersuchungen über den Menschen im Staat. Ein solcher Maschinenbestandteil war ich im Krieg gewesen. Ich hatte genauso blind, auf Befehl, ohne Denken geschossen. „Knechte der Bourgeoisie“? Bezahlte Henker? Falsch!! Nur Maschinen! (Menschen im Staat)
Diese Gedanken waren der Ausgangspunkt aller späteren soziopolitischen Überlegungen in der Orgonomie!
In Massenpsychologie des Faschismus sprach Reich später von der „maschinellen Dreieinigkeit“ – der „kompletten Identität“ des folgenden:
So sei der Mensch gespalten „in ein Leben nach biologischen Gesetzen (…) und ein Leben, das durch die Maschinenzivilisation bestimmt ist.“ Diese Spaltung in „Tiersein und Nichttiersein“, biologische Verwurzelung auf der einen und technische Entwicklung auf der anderen Seite“, stellt sich orgonometrisch wie folgt dar: