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[Jan Hendrik van den Berg] Lektüren 1981 (nach alten handschriftlichen Aufzeichnungen)

5. Mai 2023

[Jan Hendrik van den Berg] Lektüren 1981 (nach alten handschriftlichen Aufzeichnungen)

Neo-Psychoanalyse

27. August 2016

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Neo-Psychoanalyse
 

 

O. sagte 2013: “Es handelte sich um den Beginn der Orgon-Theorie. Fenichel und ich wagten nicht, uns anzugucken, denn kalte Schauer liefen uns den Rücken hinab.“
Ich mag mich ja irren, aber 1933 gab es noch keinen Beginn der Orgon-Theorie, weil es das Orgon noch nicht gab; dies enstand als Begriff 1939/40. Der Urgegensatz des Vegatativum war 1934 im enstehen, worüber sich die Herren unterhalten haben können und dies als „schizophrene Vorstellung“ betrachten.
Irgendwas kam Fenichel hier spanisch vor, was er als „schizophren“ versteht, wenn Reich dies noch mit einem Nachsatz wie „Kinder, wenn ich meiner Sache nicht so sicher wäre, würde es mich anmuten wie eine schizophrene Phantasie“ (Reich) kommentiert haben soll, dann hat Reich den Begriff selbst ausgedrückt, der im Gedächtnis haften blieb. Was war denn die „schizophrene Phantasie“? Das „Orgon“ war es noch nicht, sondern das eine biologische/bioelektrische Energie nachzuweisen wäre. Oder?

Darauf Robert: Naja, Reich hat seine Sachen erst dann veröffentlicht, wenn er sich seiner Sache absolut sicher war, also oft Jahre später. Er hat dann (1933) also sicher schon Vegeto-Therapie betrieben und gemeint, Libido wäre eine eigenständige biophysikalische Energie, die man evtl. am Hautwiderstand messen kann.

O.: Es war der hier genannte „erste Schritt“, der erinnert wird, verbunden mit genau der „Orgonthese“ (die später kam), als Reichs Untergang. Genau genommen ist es die Beschreibung der Funktion des Orgasmus als nachweisbarer Prozess, was nicht ertragen werden konnte. Solange es eine Theorie darüber gab, war noch alles einigemaßen ok, außer bei Freud. – Freud hätte ihn so oder so „gekillt“.

Renate fragte: Warum hätte ihn Freud „so oder so ‚gekillt’“ ?
Hatte den Eindruck, Freud war der einzige, der WR gegen Attacken verteidigt hatte (vor 1930), wo war dann der Bruch?

Sebastian: http://www.lsr-projekt.de/wrfreud.html#fueberr

O.: Meine schöne Erklärung hat sich im Äther verflüchtet ggrrrrr ….
Da nichts so ätzend ist, wie sich zu wiederholen, fällt die bessere Erklärung für Renate aus. Sorry.
Kurz gesagt: Reich und Freud inhaltliche Differenzen sind so groß, dass beide nicht zusammenpassten, was Freud sehr wohl bemerkte und Reich aber nicht sehen wollte.
Freud schmeißt Reich elegant raus (über Jones) und schmeißt ihn den Nazis zum Frass vor.
Die Freudsche Psychoanalyse passte hervorragend in die „arische Psychologie“, Reichs bessere Charakteranalyse hingegegen entarnte den Faschismus und wandte sich gegen Freuds Konzept der Triebsublimierung, um gesellschaftlich „besser“ zu funktionieren.

O.: Einerseits ging er auf Nummer sicher und hat später veröffentlicht. Die bioelektrischen Untersuchungen kamen aber erst nach 1933 – nämlich 1934 in Oslo als er dort die Geräte hatte.
Andererseits:
Sein „Orgon“ hat er in Anmerkungen erst im Nachhinein noch eingearbeitet in der 2. oder 3. Auflage der Charakteranalyse, die Zwischenphase der Vegetotherapie wird dadurch geschmälert und ein theoretisches Chaos entsteht durch mangelnde Abgrenzung der Phasen zum Nachteil der Orgontherapie, wie ich finde.

Robert: Aber die Hinweise von Sterba und Gerö lassen das Indiz zu, dass er schon angefangen hatte, in diese Richtung zu forschen. Wir wissen nicht, wann er erste Hypothesen diesbezüglich aufstellte, z. B auf der Nässetheorie von Kraus, die er schon in den Zwanziger Jahren laß.

Klaus schrieb 2011: „Es hat sogar ‚Satanisten’ gegeben, die sich auf Adler beriefen!“
Mag sein – besagt aber nicht viel. Man kann so viel Schauriges für „…“ einsetzen in „Es hat sogar … gegeben, die sich auf Reich beriefen!“
„Der Witz bei der ganzen Angelegenheit ist, daß Reich selbst bei sich von Anfang an, konstatierte, er stünde ‚draußen vor’.“ Ja ja, das behaupten allerdings so viele notorische Einzelgänger von sich, die sich für etwas ganz Einzigartiges halten, und spricht nicht für irgendetwas Relevantes.
Warum sich so sehr mit dem Mann Reich befassen und nicht eher nur insofern mit ihm, als es Beobachtung und Deutung interessanter Phänomene formulieren hilft?
Klar, das eine schließt das andere nicht aus; der Kult um IHN ist aber schon nervig genug und Wasser auf die Mühlen der Turners usw.

O.: Leute, die über vermeintliche Persönlichkeitsmerkmale anderer – hier über Reich – reden, sind mir suspekt. An anderer Stelle geäußerte und auch nicht neue Meinung Reich habe viele Frauen um sich gehabt oder die Frauen seien fasziniert von ihm gewesen, nun das halte ich für völlig normal für einen normal entwickelten Menschen. Wer das betonen muss, dem fehlt offensichtlich selbiges und sollte sich diesen Mangel mal anschauen. Das geht jetzt nicht direkt an Turner, der dies als Argument brachte, weil mich seine „Frauengeschichten“ eh nicht interessieren und bei einer solch unqualifizierten Bemerkung, ich ihn bemitleiden müsste.
Reich hatte nicht außergewöhnlich viel Frauen und hatte, was viel auffälliger war, doch schon in der psychoanalytischen Phase, sehen wir vom Altherrenclub einmal ab, und wohl auch in Berlin und Norwegen deultich viel attraktive und intellektuelle Männer um sich. Hieraus ist auch kein besonderer Schluss zu ziehen, außer dass auch diese Männer für Frauen eine Faszination gehabt haben dürften.
Männer, die stets auch (!) von Frauen umgeben sind, die ihnen zugeneigte sind, interessieren sich am wenigsten für dieses Phänomen, um nicht zu sagen, bekommen das meist auch gar nicht mit. Darüber mögen so manche Männer sich dann wundern und eifersüchtig werden. Viel Hass und Kontaktabbruch zwischen Männern kann hieraus resultieren, möglicherweise ist dies auch eher Reichs Problem geworden, dass die „konkurrierenden“ Männer sich in übler Rede selbst post mortem noch rächen wollen. Möglicherweise geht es gar nicht um den ORAC oder das Orgon, welches für die meisten ien Abstraktum bleibt, sondern um ihre eigenen geringe Anerkennung, die sie in ihrem Leben erhalten haben, speziell von Frauen und sich selbst als nicht liebenswert betrachten. Adler hätte dies in seinen Großgruppen themaisieren können. Das dahinterliegende Problem wäre dann wieder auch das der Sexualität geworden, ein Thema, das vorraussetzt, dass man welchen haben kann. Doch ohne ein Selbstwertgefühl wird man sich dem eigenen Gefühl, keine Chance gegenüber dem anderen Geschlecht zu haben, nicht stellen können.
Das Problem homosexueller Psychoanalytiker, die sich dann in die „verschmähte Mädchenrolle“ einordnen und ihren Hass ausagieren, will ich hier nicht ansprechen, dies hat sicherlich zur Zuspitzung der Problematik geführt.
Betrachtet man die Rolle der Frau innerhalb der Orgonomie, so spielen (von der Museumsleiterin ein mal abgesehen), die Frauen eine unterstützende und sich unterordnende Rolle. Nun das wäre mal auch für Kritiker ein interessantes Thema gewesen, aber offensichtlich sind sie immer nur an der Abarbeitung ihres Minderwertigkeitsgefühls orientiert, ohne dies auflösen zu können. Turner könnte sich mal fragen, wie männlich kommt er in seinem Reichroman rüber? Welche Frau wird so etwas lesen wollen? Frauen würden wohl eher etwas über die Psychologie oder Körpertherapie erfahren wollen, jedoch nicht „Eh, seht her, der Mann war ein Frauenliebling und schizophren! Nur damit alle, die nichts über ihn wissen, das nun endlich mal wissen.“ – So bleibt ein Autor doch single und kann mit seinem „orgasmotron“ spielen oder auf einen „Spontanorgasmus“ warten, der irgendwann dann tatsächlich doch eintritt – ohne einen auslösenden Reiz oder erkennbaren Anlass. Das kann dann auch beim Anblick der BILD-Zeitung passieren.

Darauf Peter: Barbara Koopman, Louisa Lance, Conny Huthsteiner, Irmgard Bertelsen, etc.

Peter: Barbara Koopman (einst zweite Frau des ACO, heute unabhängig), Louisa Lance (erst ACO, dann IOS, heute unabhängig), Conny Huthsteiner (IOS), Irmgard Bertelsen (erst ACO, dann IOS), etc.

Jonas: Sind all diese Damen in den USA ansässig, oder auch in Europa? Meines Wissens gibt es zwei Orgonominnen in Griechenland, und ansonsten noch Frau Fuckert in Waldbrunn. Würde mich interessieren, ob es noch mehr in Europa/Deutschland gibt.

Peter: Alles Ami-Frauen. Ansonsten weiß ich von keinen weiteren Therapeutinnen, nur das welche in Ausbildung sind. Das weiß ich aber nichts genaueres. Vor dem Facharzttitel halten Ärzte ihr Reich-Interesse eh geheim!

O.: Nun mir fällt eine andere Frage ein: Wie alt sind die Damen? Ist eine noch unter 40? Ich denke mal, dass es zu wenig Nachwuchs gibt. Und als 30-Jähriger zu einer 60-Jährigen Therapeutin zu gehen, passt auch nur schlecht.

O. weiter: Bitte keine Gerüchte in die Welt setzen: Fr. Dr. Buhl und Fr. Dr. Fuckert mögen Medizinerinnen sein, sie sind nicht vom ACO therapiert oder ausgebildet worden. Die Zertifikate möchte ich dann aber sehen. Eva Reich hat nie von einer Ausbildung bei ihrem Vater gesprochen, wir sind ja hier nicht in der Psychoanalyse bei den Freuds, wo der Vater die Tochter analysiert.
Barbara Koopman gehörte zum ACO. (s. JO) spielt aber keine führende Rolle, sondern bleibt „brav“ untergeordnet. (Baker, Blasband)
Eine „Schülerin“ von H. ist eben auch untergeordnete Schülerin will ich mal behaupten ohne zu wissen, wer sie ist. Von den anderen Damen habe ich auch noch nichts gehört, von daher scheinen sie in keinen führenden Positionen zu sein.
Es gab auch andere Ärtzinnen, aber das Studium macht sie meiner Ansicht nach nicht zu „führenden“ Persönlichkeiten, sondern lassen sie auch nicht aus der untergeordneten Rolle gegenüber Männern hervorstechen, insbesondere gegenüber ihren eigenen Partnern.

Robert: „Das Problem homosexueller Psychoanalytiker, die sich dann in die „verschmähte Mädchenrolle“ einordnen und ihren Hass ausagieren, will ich hier nicht ansprechen, dies hat sicherlich zur Zuspitzung der Problematik geführt.“
Es ist sowieso ein Wahnsinn, Perverse als Therapeuten auszubilden.

O.: Wenn es damals schon eine Ausbildung gegeben hätte, da gab es die Lehranalyse und fertig war der Therapeut.

Robert zu Rattner: Ich habe in den Siebzigern eine Menge Rattneranhänger kennengelernt, meist waren es Dipl-Psychologen/Innen oder LehrerInnen. Es war eine ganz normale Strömung zu der Zeit und sicherlich noch keine Sekte oder Guru-Fangemeinde.
Rattner ist zu verdanken, dass er viele Menschen mit der Tiefenpsychologie bekannt machte, die zu der Zeit noch weit unbekannt war oder falsch dargestellt.
Heutzutage wird die Tiefenpsychologie als eine minderwertige oder veraltete Strömung in der Psychologie angesehen und durch Pharmaka oder Kognitive Psychologie ersetzt (alles läuft nur im Gehirn!).
Einer seiner Anhänger meinte zu mir, es gäbe kar keine Libido, worauf ich fragte, und was ist mit dem Sexualtrieb?

O.: Tiefenpsychologie scheint nach neuerer Rechtslage zum berufsrechtlichen Verbot für Diplom Psychologen, die Psychotherapie ausüben zu können, einseitig als „Psychoanalyse“ definiert zu sein.
Dies ist historisch völlig falsch. Tiefenpsychologie ist ein Oberbegriff unterschiedlichster psychologischer und philosophischer Theorien, zu denen später auch die Psychoanalyse von Freud zählte. DAmit nicht nur die Psychoanalyse (PA) als Richtlinienverfahren anerkannt wurde, sondern auch Adlers Indiviualpsychologie und Jungs Analytische Psychologie wird die „Tiefenpsychologie“ erlaubt, die von Eugen Bleuler wieder popularisiert wurde. Mesmer und Reich würden hier genauso reinpassen, weswegen diese Therapien auch von der Kasse zugelassen wären. Da die Lobby um Prof. Grawe aber definiert, was wissenschaftlich fundiert sei, gelten nur Verhaltenstherapie (VT) und nochmals VT und mit geschlossenen Augen und Schmerz verzerrtem Gesicht auch PA.
Tiefenpsychologie ist schon sehr alt über 200 Jahre. Man kann argumentieren, das die PA keine Wirkung besäße. Dann sollte man auch erwähnen dürfen, das VT keine Therapie ist, sondern eine Verhaltensmodulation.
Faktisch gibt es in der BRD keine Psychotherapie mehr und der Ausspruch eines Prof. Eysenk wird Realität: Psychotherapie wirkt nicht. Daher kann man getrost alle Kosten für Psychotherapie einsparen, da Deutsche im Gegensatz zum Ausland keine Psyche (oder auch Seele genannt) haben. Es ist eben alles irgendwie somatisch und gehirnphysiologisch erklärbar und mit Medikamenten zu behandeln.
Die dt. Psychotherapie besteht modern aus drei Phasen: Aufnahmegespräch – Placebo – Entlassungsgespräch.
Wobei ein Placebo wissenschaftlich erwiesen mindestens genauso, wenn nicht wirksamer als ein Medikament ist.
Demnach besteht die dt. Orgontherapie modern auch aus drei Phasen:
Aufnahmegespräch – ORAC – Entlassungsgespräch.
Die Therapiedauer würde dann ca. 2 Stunden betragen.
Nun, es gibt natürlich auch die klassische Variante der Orgontherapie, die noch mehrere Jahre für die Therapie benötigt, aber so etwas wäre in Deutschland ja nicht nötig, da man die Blackbox der Psyche nicht unnötig überschätzen sollte.
Selbst Reich redete ja gegen Ende seiner therapeutischen Entwicklung nicht mehr von „Psycho-„, sondern Biotherapie zur Behandlung der Biopathie, statt Psychopathie.
Nun sicher wird diese moderne Sicht der „Psychotherapie“ nicht jedem gleich gefallen, aber man wird sich an alles gewöhnen können. Das Diplom wurde auch an den meisten Universitäten abgeschafft und durch Bachelor und Master ersetzt.

O.: Zu mir ist nie etwas durchgedrungen, vielleicht habe ich auch erfolgreich nicht mehr zugehört. Und was über einen selbst geredet wird, soll man ja eigentlich nicht erfahren. Ich würde auch auf Gerüchte nichts geben, sondern eine Person selbst kennenlernen wollen. Respekt bekommt eine Person, wenn sie authentisch ist in meinen Augen, ohne sich mit falschen Titeln aufzublasen und mir ist der Status eines Menschen völlig egal.
Im Gegenteil kann ich diese „ich bin Orgonom“ Haltung, weil ich eine Ausbildung gemacht habe (was meist nicht stimmt), nicht leiden. Das ist klarer Etikettenschwindel, weil es diesen Titel überhaupt nicht gibt. Bei Reich kann man nachlesen, was ein Orgonom ist. Da könnte die auch sagen „ich bin ein Bion, ausgebildet unter dem Mikroskop“.
Ferner gibt es auch keinen, der sich rühmen könnte die Orgonomie zu vertreten, außer Herr Nasselstein, der seit vielen Jahren sich hierum bemüht und dies nur auf theoretischer und inhaltlicher Weise macht. Auch Herr Dr. Müschenich hat nicht den Ansrpuch erhoben, die Orgonomie zu vertreten. Die Wilhelm Reich Institutionen usw. in Deutschland sind esoterische Fakes! Sie sind inhaltlich eine Schande für Wilhelm Reich und von ihm nicht authorisiert worden. Sie folgen auch nicht den Grundsätzen von ihm. Jeder Mensch ungeachtet seines Berufes hat das gleiche Recht sich dieser Titel zu bedienen, nur haben diese mehr Anstand, dies nicht zu benutzen, als die, die es tun.

David: In dieser Gesellschaft kann man, Baker zufolge, eh nur mit Einschränkung ein genitaler Charakter sein, nur ein „funktioneller genitaler Charakter“, d.h. man würde nur unter denkbar guten Bedingungen wie ein mustergültiger genitaler Charakter funktionieren – wenn Schwierigkeiten auftreten, fiele man früher oder später in seine alten neurotischen Verhaltensmuster zurück.
Das mit dem Rückfall wird wohl tatsächlich so sein – ich muss auch daran denken, wie berichtet wurde, dass während des Oranur-Experiments Rückfälle körperlicher Erkrankungen – an der biologisch schwächsten Stelle – aufgetreten sind.

O.: Baker bleibt mir zu allgemein: Ich kann dann sagen, ja – er hat da Recht (Irgendwo und irgendwie).
1. Das Erreichen des Genitalen Charakters ist ein Abstraktum, ein Ideal, dass keiner erreichen kann.
2. „Unter denkbaren guten Bedingungen …“, Wo soll es so etwas geben? Wieder ein Abstraktum und Ideal.
3. Ein „fertig therapierter“ Mensch wird nicht in die alten neurotischen Muster zurückfallen, da er sich schon strukturell weiterentwickelt hat, sonst wäre die Therapie wirkungslos gewesen.
4. Der therapierte Mensch muss zurück in die Familie …(aber nicht unbedingt) und in die Gesellschaft und wird dieselben Bedingungen vorfinden, die ihn geprägt und krank gemacht haben. Günstigerweise hat er den Arbeitplatz gewechselt und sich einen besseren besorgt oder einen für ihn günstigeren Weg eingschlagen. Dennoch wird er sich wieder verhärten müssen und seine Panzerung aufbauen und auch als Erwachsener ist er nicht viel kompetenter als er es als kompetenter Säugling war. Eva Reich hat immer gewarnt vor einer Auflösung der Blockaden (Panzerung) bei Säuglingen und Kindern, da sie in die gleiche Umwelt zu ihren neurotischen Eltern zurückkehren und sich nur stärker panzern müssen, um zu überleben. Tendenziell trifft das auch jeden therapierten Klienten. Es muss also auch nach der Therapie eine jahrelange Nachsorge geben, darüber wurde noch nicht nachgedacht!
Das Oranurexperiment war ein Schock und traf unvorbereitet. Oranur auch im kleinen wird den Körper immer treffen – und die Therapie oder ein Erreichen des Genitalen Charakters würde nichts nutzen, wie es auch vor Gift nichts nützt. Es aktiviert alte Wunden und Schwächen, trifft an den schwächsten Stellen zuerst.
Diese Einflüsse haben wir heute dauerhaft. Die Frage wie wir uns davor schützen können, wird zu wenig gestellt und beachtet. Die überkommene Vorstellung, dass man durch Körpertherapie „härter“ wird und nicht mehr so sensibel gegen Oranureinflüsse, dürfte dem therapeutischen Ziel widersprechen.
Baker meinte wohl: Ein Mensch kann auch (Jahre) nach einer Therapie bei einer Krise – meist geht es um das Thema Liebe (Entzug und Zurückweisung) – wieder in dem für ihn typischen Muster reagieren. Er durchlebt dann, genau wie in der Therapie sein Drama neu und intensiv. Es ist zu hoffen, dass er hier wieder alleine rausfindet oder sich Hilfe holt. Dies ist ein normaler Vorgang, eine Therapie gibt nicht die Garantie, das man nicht mehr im Leben leiden muss. Der Mensch stellt sich wieder seinen Problemen neu und kann sie hoffentlich besser lösen.

Breger: Freud. Darkness in the Midst of Vision (2000)

24. August 2016

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Breger: Freud. Darkness in the Midst of Vision (2000)
 

 

O. schrieb 2012: Mal abgesehen davon, dass Louis Breger keiner kennt – zumindest meine Wenigkeit hat nie zuvor von ihm gehört – sollte er seine Ansichten von Sexualität nicht für „reif“ oder „normal“ halten, damit fängt eine Kritik wohl schon mal an. Zweitens wovon man offensichtlich keine Ahnung zu haben scheint, sollte man schweigen.
Es ist erbärmlich, was für schräge Ansichten über Sexualität vorherrschen und wie stark die Sexualunterdrückung noch funktioniert – neben der pornographischen „Revolution“.
Welche Absurdität noch über den „Ödipuskomplex“ zu referieren ohne ein Wort ums Wesentliche zu verlieren: Die (zwangs-) moralische Sozialkontrolle über Partnerwahlen und die Vorstellung vom Glück in der Einehe-Beziehung, die lediglich der Geldakkumumulation und dem Anhäufen von Gütern dient und unter dem Mantel der „Liebe“ verdeckt wird, um diese zu ersticken bis Krebs das Ergebnis sein wird.
Im Ödipuskomplex steckt nicht die Liebe des Jungen zur Mutter, sondern die homosexuelle Neigung eines Freud, der wohl die Mutter als Nebenschauplatz brauchte, wo es doch immer um die Anerkennung um den Vater ging. Hier kann man viel deuten, wenn die eigene Fantasie dazu ausreicht. Man wird aber am allerwenigsten von der Liebe des Jungen (Ödipus) zu seiner Mutter (unbewußt) kommen, vielmehr zum inzestiösen Wunsch des Vaters nach seiner Tochter, wo wahre Vatergefühle durch Sexualverdrängung zu perversen Gelüsten führt. (vgl. Sigmund und Anna Freud miteinander turtelnd.)
Die Ursache ist klar: Die Partnerwahl zur Frau ist nicht mehr befriedigend und war wohl die falsche Wahl, zumindest für einen späteren Zeitpunkt, doch man verbleibt aus sozialen Gründen bei ihr bis das der Tod sie scheide. Und die Frau, die davon zehrt, dass der „Alte“ bei ihr bleibt, als Strafe für seine Wünsche zu anderen, will dass ihr Mann die Zeit mit ihr verbüßen muss und gibt dafür auch noch die Tochter her.
Eine ödipale Bindung entsteht wohl eher zwischen Tochter und Vater, wobei es nicht von der Tochter zunächst ausgeht.

Robert: Ferenczi hat ja schon zu Lebzeiten Freuds die Mutterbedeutung hervorgehoben und später dann Spitz und Winnecott die Mutter-Kind-Bindung. Also es gab immer Korrekturversuche an Freuds Vaterbild, wo der Vater typisch patriarchalisch eine übergroße Bedeutung hat, während heutzutage im Zeitalter des Staatsfeminismus (z.B. finanzierte die CIA die feministische Zeitschrift ‚Ms‘) der Vater und Mann eine marginale, ausgebeutete und versklavte Rolle zugewiesen bekommt.

Dolphin: Für mich gehörte der „Ödipuskomplex“ immer schon zu den abstruseren Fantasiegeburten.
Nie habe ich auch nur entfernt irgendetwas in dieser Art bei mir (oder Bekannten) feststellen müssen.
Ich lese mit großer Zustimmung „Freud war wirklich ein emotional zutiefst gestörter Mann mit den teilweise denkbar abstrusesten Vorstellungen!“.
Gab es aber davor nicht Zustimmung zu einem „libidinöse(n) Grunddrama des Ödipuskomplexes“?
Für überzeugende Aufklärung (ich meine vor allem bzgl. Ödipuskomplex …) bin ich durchaus offen.
Ich wundere mich sehr, wie solche abstrusen Lehren eines zutiefst gestörten Mannes eine solche Aufnahme und Wirkung entfalten konnten/können.
Vergleichbar mit z.B. Lehre und Wirken von Karl Marx.
Auch hier würde ich mich über Aufklärung sehr freuen.

O.: Nun ein Therapeut würde vielleicht fragen „Was hat das mit Ihnen zu tun, dass Sie den Ödipuskomplex, sprich die Liebe zur Mutter und den Hass auf den störenden Vater leugnen müssen?“
Und wenn man sich schon darum Gedanken machen muss, kommt man vielleicht auf sinnvolle Beziehungsmuster und Themen. Das Thema Liebe zum Beispiel oder meine Beziehung zur Mutter und schließlich die zum Vater,das sind alle zentrale und wichtige Themen, die in der Regel emotional besetzt sind.
Würde man umgekehrt an Freud die Frage richten, was keiner wagte aufgrund seiner Authorität, so würde man vielleicht hinterfragen wollen: „Herr Freud, was verdeckt der Ödipuskomplex, die Sohn-Mutter-Analyse? Wie sieht es mit ihrer Liebe zur eigenen Tochter aus? Würden Sie hieraus auch eine Tochterliebe zum Vater machen?“ Freud: „Unbedingt!“ müsste Freud kontern. Ist nicht die Fixierung der Tochter auf den Vater eine der Grundvoraussetzung für die spätere Partnerwahl?
Kinder weden psychisch an ihre Eltern gebunden, erzogen und geprägt. Und dies geschieht libidonös. Reich erklärte das bestens in der „Charakteranaylse“ (Reich 1933, 1945).
_______________________
Die Frage ist wie wörtlich will man den Ödipuskomplex als Motor der Psychodynamik eines Erwachsenen nehmen, dem etwas in der Kindheit unterstellt wird, was im Erwachsenen Schuldgefühle machen soll? Klienten mit unauflösbaren Schuldgefühlen bleiebn länger in Therapie und zahlen besser, sie bleiben abhängige Kinder vom „Vater“, dem Therapeuten.
Die Übertragung leitet sich hieraus ab, sie wird so eingeleitet. Dies erspürt der Therapeut in der Gegenübertragung. Eine Therapeutin wird mehr die Mutterrolle übernehmen.
Die Frage hinter dem Ödipus ist, was ist mit den eigenen Triebwünschen (kindliche Sexualität) geworden, wer hat sie versagt? In der Regel der gleichgeschlechtliche Elternteil – das ist die drohende Kastration des Kindes (psychisch gesehen) und kann bei jedem von uns angenommen werden, weil keiner (außer Reich :)) in der Kindheit seine Sexualität früh ausleben durfte. Stattdessen haben wir unsere Dispositionen zu zwanghaften, hysterischen, masochistischen oder narzisstischen Eigenschaften unseres Charakters (Persönlichkeit) entwickelt.
Unsere Liebe zur Mutter bleibt uns verborgen, so wie in der Mythologie Ödipus nicht wusste, dass er seine Mutter liebte und später seinen Vater töten wird.
Ich hoffe mal ein paar Gedanken hierzu ausgelöst zu haben, warum das was Freud sagte nicht völlig Unsinn ist, wenn es einem natürlich auch irgendwie so scheint. Ich stelle mir aber oft auch dieselbe Frage.

Dolphin: Vielen Dank für die Gedanken!
„die Liebe zur Mutter und den Hass auf den störenden Vater“: Das sind Begriffe/Gedanken/Gefühle der Erwachsenenwelt, die Welt des Kleinkindes ist eine andere (natürlich auch irgendwie erotisch=vom Orgon erfüllt).
Und überhaupt klingt das nach einem furchtbar „primitiven“ und armseligen Gefühlsleben, wenn jemand in solchen Begriffen fühlt (Hass, störend).
Die Liebe des Kindes oder von mir aus auch des Knabens zur Mutter ist eine andere als die spätere Liebe zur Frau.
Es scheint mir unbestreitbar, dass sich die „echte“ Sexualität erst später entwickelt, eben mit der Geschlechtsreife.
Schade, dass Meister Peter sich nicht äußert, meine Frage „wie solche abstrusen Lehren eines zutiefst gestörten Mannes eine solche Aufnahme und Wirkung entfalten konnten/können“ und nach Parallelen mit dem Kommunismus scheint mir doch eine gute und wichtige Frage zu sein.

O.: Bitte, gerne Dolphin!
Die Vorstellung Freuds in Bezug auf den Ödipuskomplex klingt sehr schematisch und abstrakt. Freud geht eben nicht auf die kindliche „Erotik“ ein (Erotik ist ein zu erwachsener Begriff), sondern bleibt in prägenitalen Phasen (oral, anal) stecken.
Das Kind darf gerade seine eigene Libido (Lust) nicht ausleben und fixiert sich auf den versagenden Elternteil, so entsteht erst etwas wie ein „Ödipuskomplex“. Das ist abstrakte Theorie, die zu erklären versucht, was mit dem (Liebes-)Trieb geschieht, wenn er sich nicht ausdrücken darf.
Die Liebe des Knaben bezog sich ursprünglich wohl kaum auf die Mutter, sieht man von der Brust ab, was aber unter notwendige Ernährung zu zählen ist. Freud hat schon die frühsten Verhaltensweisen analysiert und erotisiert. Die kindliche Sexualität hat er hingegen aufgegeben, da er hiermit nur Widerstand bei Kollegen erzeugte. Sobald der Knabe aus der Fütterungsphase heraus ist und sozial tätig wird, beginnt die Liebe primär zu anderen – in diesem Fall kleinen Mädchen. Die Mutter wird nur zum Ersatzobjekt, da sie die (kindlich-) genitalen Strebungen des Sohnes unterbindet.
Und somit nimmt die Katastrophe der psychischen Entwicklung ihren Lauf, die Befriedigungsfähigkeit des Kindes ist für immer zu einer (normal) neurotischen Persönlichkeit gestört.
Literaturempfehlung: W. Reich: „Charakteranalyse“ 1933, 1. Aufl. immer wieder mal lesen, das kann ich nur empfehlen, ich entdecke da immer wieder etwas Neues.
Freud hatte seine eigenen Konflikte und Kämpfe und war auch nicht so frei in seinen Gedanken, zum Schluss war er überangepasst und hatte keine Kraft mehr zu kämpfen. Sein Mundkrebs spricht Bände: Er hat sich oft den Mund verboten und die Kraft fehlte, da das Sexuelle nicht gelebt werden konnte bei ihm – mit dem Ergebnis des Krebses. Reichs Krebsforschung sehe ich als eine Art „Bringschuld“ oder seinem geistigen Vater Freud noch helfen wollend, wenn auch nur noch symbolisch mit dem Buch „Der Krebs“.
Angesichts FREUDS Leistungen – wie verquer man es heute auch beurteilen kann – bleibe auch ich mit ihm nachsichtig, trotz seines teilweise miesen Umgangs gegenüber Reich und anderen Psychoanalytikern.

edmalek 2014: In his early days (i.e., Studies in Hysteria), Freud was a functional thinker in the following ways:
a-He used direct observation of the natural state of his patients instead of following the mechanistic theories of his time (e.g., the „brain“ is the mind)
b-Was able to see discrepancy in his patient’s emotional state between what they said and how they reacted (precursor to Character Analysis).
c-Used words such as „foreign body and parasite“–indication of energy.
d-Was aware of an energetic factor in the buildup of emotions– which when not allowed expression, converted to hysteria.
e-Was able to „guess“ the functionality of the armor segments even though he was unaware of them: neuralgia in throat meant patient had to „keep quiet“ etc.
f-Hysteria did not follow the neurology of organs, but a functional one.
g-was aware that erotic life is most important for human development and did not dismiss this as his contemporaries did.
h-When Freud discovered a “law”, he always sought for the deeper level, never sufficing with the superficial.
He also was aware of symptomatic behavior of his patients (e.g., doubt revenge) that led him to discover resistance and transference.
Generally speaking, had Freud continued in his functional thinking instead of turning to “ego psychology” and nihilism, he would have possibly discovered bioenergetic orgone before his student Reich had the good fortune to.

O. 2012: „Psychologen“ (Psychotherapeuten und die bekannten Ärzte eingeschlossen, die sich mit Psyche beschäftigten) befassen sich mit der physikalischen „Energie“ und umgekehrt befassen sich die Physiker mit der Wirkkraft der „psychischen“ (dynamischen … etc.) Energie. Beide versuche zu beweisen, was nicht ihrer Fachrichtung angehört, den Beweis der Existenz auf dem anderen Gebiete.
Ein Physiker war bereits wesentlich konkreter und räumte mit dem „Placebo-Effekt“ auf, wie er hier benannt ist: „Breger zufolge seien Heilerfolge „zweifellos“ auf den Placebo-Effekt und die persönliche Zuwendung durch den Arzt zurückzuführen.“ (Zitat PN oben)
Breger ist der typische Schwätzer (wenn er solches behauptet hat, auch Stefan Zweig versuchte Mesmer in diese Richtung zu interpretieren, weil eine andere Richtung (wie die von Mesmer oder Reich) nicht gestattet zu sein scheint.
Über den Heilerfolg des Mesmerismus gab es zu seiner Zeit und danach keine Differenz, diese Methode hatte außerordentliche Erfolge. Über die Erklärung jedoch wurde gestritten: Es wurde Mesmer abgesprochen, dass es sich um eine physikalische Energie handeln dürfe, das Agens sollte eine „psychische Kraft“ sein. In diese Richtung ge- und verdrängt, entwickelte sich hieraus der Hypnotismus (Hypnose). Und der sog. Placeboeffekt wurde als mächtige „Wirkkraft ohne Erklärung“ akzeptiert und als Mystikum der Wissenschaft hinzugefügt, an der sich die Psychologie und Medizin messen lassen musste. Es ist falsch anzunehmen, das ein Placebo aus „Nichts“ bestehe, noch ist ihre suggestive Kraft wirkungslos. Der Glaube eines Menschen habe alleine schon eine Wirkung die eine Kraft des Mesmerismus darstellt, aber nicht deren ursprüngliche Kraft ist.
Freud hätte sich mit dem Phänomen hinter der Suggestion von Bernheim und der Hypnose von Charcot befassen können, statt einer „Bioelektrizität“ nachzujagen und in die Psychoanalyse abzudriften. Doch der Weg zum Mesmerismus war durch Meinungen und negative (Vor-)Urteile bereits versperrt. Heute geht es nicht mehr um die Frage, ob es eine physikalische Energie ist, die Mesmer benutzt hat – dies wird verneint, sondern um das Verschwinden der Heilkräfte und deren Methode.
Ebenso geht es in der Orgonomie weniger um dessen Effizienz, was gleichfalls bestritten wurde, sondern um das Verschwinden dieser Technik; und wie wir sehen gelingt dieses bestens – abseits von diesem Blog.

Robert: Wie Herbert Will in Was ist klassische Psychoanalyse?: Ursprünge, Kritik, Zukunft aufführt, ist das, was später als klassische Psychoanalyse bezeichnet wurde, ein Konstrukt der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, das selbst von Eissler u. A. stammt!
Freud selbst war viel flexibler zu seinen Patienten, wie man es bei den Erlebnissenberichten (Blum, Wortis, Kardiner, Blanton, Andreas-Salome, Koellreuter) der Patienten oder Schüler liest.

O.: Freud hat wohl immer wieder noch experimentiert, seine Technik verändert und war auf der Suche, wissend das er die Lösung noch nicht gefunden hatte. Nachfolger können tatsächlich eine „Pest“ sein, ohne das sie überhaupt verstehen warum – eben, weil sie nicht verstehen „warum“.
Sehr schön zu sehen hier, dass Freud empathisch und vernünftig Therapie machen konnte. Letztlich war dieser Einzelfall nach Reichs Thesen gelöst worden, wie es Breuer ihm zuvor auch schon geraten hatte und er es entweder nicht verstand oder zunächst ingnorierte und stattdessen die merkwürdige „Psychoanalyse“ entwickelte. – Merkwürdig aufgrund ihrer inhaltlichen Fantasterei über sexuelle Triebe – Interpretationen über vergangene Bedeutungen.
Nach der Karikatur schläft selbst der Analytiker dabei ein.
Freud hatte sich auch in der Suggestion und Hypnose versucht, sie studiert und scheiterte – auch daraus erwuchs die Psychoanalyse.
Reich studierte diese Seite von Freud nicht. Er war zu sehr von der Pychoanalyse überzeugt und sucht diese (unfähige) Therapie zu bessern – nachzubessern. Breuers Hinweis wird doch noch zum Leitbild: Katharsis – emotionale Erinnerung! Hieraus entstand die Vegetotherapie!
Keine Pulsationsarbeit, wie heutige Jünger es uns glauben machen wollen, auch kein Taoyoga der „energetischen Medizin“ – was nichts mit Reich zu tun hat außer ein Lippenbekenntnis, wie der christliche Glaube zu einem unsichtbaren Gott.
Die Therapieforschung und -geschichte könnte einmal belegen, dass der eingeschlafene Psychoanalyitker besser therapiert als der wach und smart agierende Analytiker.
Der Körperpsychotherapeut der hierüber schmunzeln möchte, sollte wissen, dass die Psychoanalyse bereits weiß, dass sie nicht wirkt und wirken konnte, die Körperpsychotherapie wird diese Erkenntnis erst noch erringen müssen.
Hatte (auch) Reich etwas falsch gemacht? Dies ist die nicht gestellte Frage. Was es von Freud zu lernen gibt, ist, dass Genialität nicht vor Fehlern schützt. Reich hat sich dieses Recht auf Fehler bewußt zugestanden, auch wenn er sich bezüglich seiner Therapie für unfehlbar hielt. Auch die Nachfolger halten ihn in allen seinen Phasen für unffehlbar, für therapeutisch genial. Dies steht auch außer Zweifel, doch darf man deswegen (vor Anbetung) nicht in Schreckstarre verfallen und nur noch Altare für Reich bauen, sondern darf weitergehen, neu forschen.
Reich hat Freud verteidigt, dies war seine Mission. Freuds Mission war es eine neue Theorie und Therapie zu schaffen und Psyche zu definieren. Missionen haben meist nur ein Ziel! Sie sind blind gegen den Prozess und dessen Früchte. Hier liegt der mögliche Fehler der beiden Pioniere.

Robert: „Indes hier ist es an der Zeit, ein Mißverständnis abzuwehren. Ich habe nicht die Absicht zu behaupten, daß die Analyse überhaupt eine Arbeit ohne Abschluß ist. Wie immer man sich theoretisch zu dieser Frage stellen mag, die Beendigung einer Analyse ist, meine ich, eine Angelegenheit der Praxis. Jeder erfahrene Analytiker wird sich an eine Reihe von Fällen erinnern können, in denen er rebus bene gestis vom Patienten dauernden Abschied genommen hat. Weit weniger entfernt sich die Praxis von der Theorie in Fällen der sogenannten Charakteranalyse. Hier wird man nicht leicht ein natürliches Ende voraussehen können, auch wenn man sich von übertriebenen Erwartungen ferne hält und der Analyse keine extremen Aufgaben stellt. Man wird sich nicht zum Ziel setzen, alle menschlichen Eigenarten zugunsten einer schematischen Normalität abzuschleifen oder gar zu fordern, daß der »gründlich Analysierte« keine Leidenschaften verspüren und keine inneren Konflikte entwickeln dürfe. Die Analyse soll die für die Ichfunktionen günstigsten psychologischen Bedingungen herstellen; damit wäre ihre Aufgabe erledigt.“
Wieso „theoretische“ Charakteranalyse? Freud schreibt doch überhaupt nicht davon.

Peter: Siehe bei Freud Anfang Abschnitt VIII:
In therapeutischen ebenso wie in Charakteranalysen wird man auf die Tatsache aufmerksam, daß zwei Themen sich besonders hervortun und dem Analytiker ungewöhnlich viel zu schaffen machen.

Robert: Nochmal: wo steht dort die ‚Theorie‘, da du von „(theoretischen) Charakteranalysen“ schreibst. Soll es die Charakteranalyse nur theoretisch geben und nicht praktisch?

Peter: „In therapeutischen [Analysen] ebenso wie in Charakteranalysen (…).“!

O.: Ist mir peinlich und unverständlich was Freud da über die Wünsche von der Frau (seiner Tochter?) und dem Manne (seine homo. Neigungen?) allgemeinsgültig vom Stapel lässt.
Die Anspielungen auf Reich sind auch wenig erhellend, wenn auch nur reflektierend „über den Anfang und Abschluss einer Therapie“ (natürlich ist die Charakteranalyse gemeint) und auch hier muss man fragen: Wieso kommt noch auf Reich?

Robert: ‚Wieso kommt er noch auf Reich?‘
So schnell konnte er ihn wohl doch nicht vergessen. 1935 bekam er noch einen Appell von Malinowski wegen der Aufenthaltsgenehmigung Reichs und 1939 erwähnt Federn Reich nochmal in „Das psychoanalytische Volksbuch“, außerdem hatte Reich ja noch Anhänger und Schüler in der IPV.

O.: Er nennt Reich nicht (soweit ich es wüßte), aber der hier zitierte Bezug ist auf Reich gemünzt, was mich auch verwundert, dass er überhaupt sich damit auseinandersgesetzt hat.

David: … als wenn man die Frauen bewegen will, ihren Peniswunsch als undurchsetzbar aufzugeben, und wenn man die Männer überzeugen möchte, daß eine passive Einstellung zum Mann nicht immer die Bedeutung einer Kastration hat
Penisneid??
Offenbar gibt es Mädchen, die ab und zu mit dem Penis männlicher Kameraden spielen.
In Heiden bei Rorschach (Schweiz) ist irgendwo der folgende Witz angeschrieben:
Verärgert fragt in der Schule die Lehrerin: wer hat meinen Namen in den Schnee gepinkelt?
Meldet sich in der letzten Reihe Fritz: „Prönzlet han i, aber gschribbe hat mei große Schwester.“
oder so ähnlich.

Robert: Freud hat sich nur indirekt öffentlich zu Reich geäußert, nämlich in Anspielungen. Siehe Hoevels: Wilhelm Reich, S.37f

Diskussionsforum 2011: eine Nachlese (Teil 4)

2. Oktober 2015

Sebastian: Hi, ich habe ein paar Fragen…
Könnt ihr mir folgenden Satz erklären: „Wir werden später zu zeigen haben, daß es die Funktion der Emotion ist, die das Ziel eines Triebes bildet und nicht umgekehrt, wie die Metaphysiker behaupten.“ (Äther, Gott und Teufel, S. 54)
Wann kommt dieses „später“ (Seitenzahl oder so) und wer sind in diesem Fall die Metaphysiker?
Als Funktion der Emotion nennt Reich Beispiele: Die Lust führt zur Entladung überschüssiger Zellenergie, Wut hat die Funktion lebensbedrohende Situationen zu bewältigen. Welche Funktionen erfüllen Angst (Wahrnehmung von Gefahr?), Trauer (Bewältigung des Verlustes von gewohntem Kontakt?) und Sehnsucht (Streben nach Kontakt?)?
Was für Bewegungszustände spiegeln die primären Emotionen wider? Lust, Sehnsucht, Wut = expansiv und Angst, Trauer = kontraktiv?
Wie muß ich mir das Verhältnis zwischen Emotion und Trieb vorstellen? Eine Emotion ist doch die Reaktion auf einen äußeren Reiz und der Trieb ein innerer, permanenter Reiz, oder? Wie hängen die beiden zusammen?
Und schließlich: In Charakteranalyse geht Reich von Lust, Angst und Wut als den grundlegenden Emotionen aus. Wie ist er zu Trauer und Sehnsucht gekommen? Klinische Beobachtung?
Vielleicht ein bißchen viele Fragen. Wer will, kann mir per Email antworten. Würde mich freuen, weil ich gerade ein bißchen durchhänge. Allgemein ist es der Übergang von primären und sekundären Trieben zu primären und sekundären Emotionen, der mich fragen läßt.

O.: Sowas ist natürlich eine schöne Aufgabe und vermutlich würde ich jeden Tag, etwas anderes darauf antworten … jetzt einmal so aus dem Zusammenhang gerissen, da mir das Buch momentan nicht vorliegt und schon ewig her ist, daß ich es gelesen habe … will ich mal einen Versuch wagen, obwohl es für mich natürlich auch viel interessanter wäre zu schauen, was andere dazu sagen wollen.
In der Psychologie gibt es Grundemotionen und sekundäre Emotionen und irgendwelche Emotionstheoretiker …
Bei Reich gibt es prinzipiell nur zwei Bewegungszustände, wenn man die totale Starre (oder die Nicht-Bewegung einmal ausschließt): Hin zur Welt und weg zur Welt. Soweit so einfach. Anhand der bioelektrischen Untersuchung von Sexualität und Angst erzielt der Lustreiz (Streicheln) das hin zur Welt (Lust) und ein Angstreiz (Schreck) einen Rückzug von der Welt. – Das sind die beiden „Bewegungszustände“.
Diese Bewegungszustände finden auch ohne Reize statt und ohne Emotionen, wenn man jetzt nicht „emotion“ von emovere (bewegen) begreift. Zentrieren/Kontrahieren und Expandieren nur als Energiebewegung in einer Membran. Beim Mensch geht das mit Emotionen einher und der „Beweggrund“ ist die „Trieb-“/Bio-Energie, der Sexualtrieb/Libido.
Es gibt nur einen Trieb (Bei Reich schon mal kritisch zu sehen, wenn er von „einem“ Trieb spricht – welchen gibt es noch???), die Libido.
Ziel dieser Libido sei nun kein Objekt (wie es vielleicht auch klar und richtig wäre), sondern im Reich-Satz eine Funktion!
Was ist die Funktion (hier der Emotion)? Hin zur Welt oder Rückzug, würde ich erstmal annehmen.
Der Trieb ist der Sexualtrieb, die Energie, die sich im Körper aufbaut und natürlich auch psychisch ist und wirkt. Die Funktion, sagt nun, daß etwas mit dem Energiepotential geschehen muß … sonst würde man ja irgendwann platzen …, jetzt müßte sich von außen einmal ein Reiz anbieten, auf den die „Energieladung“ agieren kann.
Je nach Reiz/Anlaß bekommt man die entsprechende passende primäre Emotion: Wut, Lust und Angst als Reaktion auf einen externen Reiz. Wobei natürlich der Mensch nicht passiv zu denken ist, sondern er sich eine Situation aktiv gesucht haben wird. Wird die Lust zurückgewiesen, entsteht (sekundär) Trauer, die Triebenergie verkehrt sich zurück nach innen. Lust, die nachströmt zum Liebesobjekt, aber nicht zum Ziel finden darf, wird wieder zur Trauer und zur (tertiär) Sehnsucht … die dann wieder enttäuscht wird … etc.
Reich fragt jetzt welche Funktion erfüllen die primären Emotionen … Entladung von Sexualenergie, Bewältigung einer bedrohlich erlebten Situation durch Aggression oder Angst (Rückzug, Flucht).
Wenn es nicht um die basalen Emotionen (Durst und Hunger) geht, dann kann man sich andere leisten, wie Sehnsucht, Trauer …
Der Primäre Trieb ist die Libido, der sekundäre bei Reich, der „Thanatos“ (angeblicher Todestrieb), abgeleitet vom verhinderten Libido.
Dann gibt es noch das Schichten-Modell mit dem primären Kern (Lust, Liebe) und der sekundären Triebschicht (Gewalt, Zerstörung, etc.) und die freundliche gesellschaftliche Maske als dritte äußere Schicht.
Auf Metaphysik bin ich mal nicht eingegangen.
Trauer und Sehnsucht ist ihm wohl später auch ins Blickfeld gerückt, aber ließ sich nicht sofort mit energetischen Funktionen verbinden … daher wohl etwas später.
Das war jetzt erstmal eine erste Annäherung und morgen wäre mir evtl. eine andere Antwort eingefallen … d.h. andere Aspekte kann man bestimmt auch betrachten. Je mehr man sich Gedanken macht, desto komplexer wird es. An manchen Textpassagen macht Reich auch nur einen Überflug, um dann später genauer zu werden oder man selbst überfliegt einige Passagen, die dann beim dritten Lesen (nach Jahren) plötzlich an Bedeutung gewinnen können.
Daher kann man Reich auch in viele Richtungen interpretieren, was die Sache nicht angenehmer macht.

Sebastian: Danke, O. Allerdings wird mir durch Deine Ausführung noch nicht die Verbindung der Konzepte (Trieb, Schichtenmodell, Emotionen) ganz klar.
Ich habe nochmal nachgelesen: In Bd. 1 von der Entdeckung des Orgons definiert Reich den Trieb als die motorische Seite der Lust. Das Ziel des Triebes ist nun die Funktion der Emotion, die bei der Lust = die Entladung überschüssiger Zellenergie ist. Kann man sagen, daß Angst, Wut, Trauer und Sehnsucht alle im Dienst der Lust stehen? Das würde mir auch die Rangordnung erklären, die Reich für die primären Emotionen angibt.
Und noch eine Frage: Bevor Reich von Emotionen spricht, spricht er von Affekten. Was unterscheidet diese beiden Begriffe?

O. Sebastian, nageln Sie mich jetzt nicht auf das folgende fest. Ich will einmal antworten, wie ich es mir denke (ohne jetzt bei Reich nachzuschlagen), vielleicht ist das etwas einfacher, zu erklären.
Der Trieb („drive“) ist direkt spürbar und geht in die Motorik, man möchte etwas machen und ist gleich spontan dazu gedrängt. Dahinter steckt die Energie und Power. Es treibt zum Handeln an. = Antrieb für motorische Handlungen (Sexualität, Arbeit).
Die Emotion kommt aus der bewegten Energie mit dem entsprechenden psychischen Gefühl (Angst, Wut, Liebe, Trauer, Sehnsucht); Energie + Gefühl = Emotion
Sexuelle Lust, und davon reden wir hier, ist eine Erregung und Steigerung von Energie (des Triebes) und führt in motorische Aktivität. Im schönsten Fall ist dies durch die Emotion der Liebe getragen und nicht von Wut oder anderen Emotionen.
Das Schichtenmodell zeigt die Struktur des Ichs im Groben in den wesentlichen Schichten: Energie-Kern (primärer Trieb)/ destruktive Schicht (sekundär: Panzerung)/ und nach außen hin verträgliche soziale Maske (tertiäre Schicht). Je durchlässiger die Panzerung ist, desto eher kommen authentische Emotionen durch.
Ein Affekt ist eine alte festgehaltene Emotion, die aus dem Körperpanzer wieder rausbricht, wie ein Heulen, Schrei, Stöhnen oder motorische Entladung.
Die Rangordnung von Emotionen bedeutet nicht ein wichtiger oder besser … sie ergibt sich als Triebschicksal der Auswärtsbewegung: Die (primäre) Lust stößt auf Versagung (Liebes-Objekt sagt „Nein“); was passiert als nächstes? Die Energie richtet sich zurück nach innen und muss sich stauen. Dann folgt eine (sekundäre nach außen) Wut, die vielleicht auch nicht gezeigt werden kann oder eine (sekundär nach innen) Trauer. Die Sehnsucht würde ich nach der Trauer oder Wut ansiedeln als tertiäre Emotion.
Wird der Wut oder der Trauer nun auch etwas entgegengestellt, das können auch eigene gelernte Sätze wie „Du darfst nicht wütend sein, oder Jungen weinen nicht/ beiß die Zähne zusammen“, staut sich diese Energie zur Stauungs-Angst.
Diese Angst muß wieder vermieden werden und wird energetisch aufgespalten in den ursprünglichen Lusttrieb und die Angst, die verhindert, daß die Lust wieder erlebt werden kann. So bildet sich dann der Charakter an dem realen Thema, um das es geht im Konflikt Außenwelt und Ich.
Das war jetzt mal Reich in fast drei Sätzen erklärt. Andere brauchen dazu Bücher 🙂

Peter 2015: Reich war mit einer Psychoanalyse konfrontiert, in der es potentiell unendlich viele Triebe gab. Primitive Völker „erklärten“ den Donner mit einem „Donnergott“ und Psychoanalytiker „erklärten“ beispielsweise den Exhibitionismus mit dem „Exhibitionstrieb“. Für Reich hingegen gab es nur einen Trieb: die Lust. Durch die Umwelt kommt es zum Rückstau der Lust = Angst, wogegen sich der Organismus wehrt = Wut. Das geht einher mit Sehnsucht nach Erfüllung bzw. Trauer bei Nichterfüllung des Strebens nach Lust. Das sind die fünf Grundemotionen.

Ein Pferd kennt nur „Fressen, Ficken, Flüchten“, also Lust und Angst. Wobei Lust und Angst stets mit der dritten Emotion gepaart sind: Aggression (Futterneid, Kampf um die Weibchen, Mobilisierung des Bewegungsapparats). Diese drei „Triebziele“ („die drei F“) sind durch die funktionellen Zusammenhänge vorgegeben: die Expansion (Lust), die Kontraktion (Angst) und die Mobilisation des Bewegungsapparats (Aggression). Es ist metaphysisch zu glauben, daß die Pferde weglaufen, „um nicht gefressen zu werden“, vielmehr geht das Verhalten und seine strukturellen Voraussetzungen (etwa Läufe und Hufe) auf die Bewegung der Orgonenergie zurück, die im Laufe der Entwicklung der Organismen durch die Umwelt geprägt wird. Reichs Beispiel war die Bahnfahrt zwischen New York und Chicago: Man hat nicht einfach (sozusagen „aus dem Nichts heraus“) das Ziel mit der Bahn nach Chicago zu fahren, vielmehr ist die Bahnfahrt Resultat unendlich vieler funktioneller Voraussetzungen. Beispielsweise geht die Entwicklung der Bahngleise bis weit ins Mittelalter zurück und hatte zunächst nichts mit der Bahnfahrt zu tun. – Das steckt hinter: „… daß es die Funktion der Emotion ist, die das Ziel eines Triebes bildet und nicht umgekehrt, wie die Metaphysiker behaupten.“

Das Dreischichtenmodell: Ursprünglich gibt es nur die „lebendige, pulsierende Blase“, die einen Kern hat, von dem die Impulse ausgehen und eine Peripherie. Genauso wie sich in der Onto- und Phylogenese zwischen das Entoderm und Ektoderm das Mesoderm schiebt, bildet sich aus bioenergetischer Sicht die mittlere Schicht aus, die die Energie steuert („Flucht oder Widerstand?“). Diese Steuerung erfolgt weitgehend über die Muskulatur. Kommt Panzerung ins Spiel wird daraus die sekundäre Schicht („sekundäre Triebe“). Entsprechend kennzeichnet deine größte Kalamität, die Hauptpanzerung, potentiell auch deine größte Stärke.

Das, was ich hier eben präsentiert habe, ist einfaches orgonomisches Denken, die Ausführungen der anderen davor waren, Verzeihung, kompliziertes „Reichianisches Denken“, das mittlerweile ganze Bibliotheken füllt.

Anderes Thema: Mesmer

O.: Mesmer muß man im Original (deutsch) lesen und man wird sich an seiner heute befremdlichen Wortwahl und auch am Druckbild etwas schwer tun. Dann kann man wie Eden den Eindruck haben, man habe es verstanden und die Parallelen suchen und meinen „aha, das ist doch dieselbe Energie“. Dann hat man immer noch nichts verstanden, sorry. Mesmers Problem war es natürlich überhaupt die Phänomene zu beschreiben und er hat sich an den gängigen physikalischen Modellen bedient, die heute mechanistisch anmuten. Aus Reichs Sicht versteht man nicht unbedingt, was er gemeint haben könnte, aber man bekommt eine Idee, was er getan hat – eben nur eine Idee. Es gibt verblüffende Ähnlichkeiten mit der Orgonomie, doch man fragt sich, wie kam Mesmer darauf? Wie kam er auf seine Kosmologie, wo er diese doch kaum beobachten konnte. (seine Dissertation ist glaube ich nur auf Französisch erschienen). Die Streitereien, die er hatte, sind gut belegt und thematisiert worden, niemals aber seine therapeutische Technik, das wurde vermutlich alles zerstört, daher war das Tor zur Mystik (bis hin zur Hypnose) weit offen. Er wird bis heute noch dermaßen vernichtend angefeindet, daß seine Gegner wohl intuitiv genau wissen, der Mann ist gefährlich – so wie Reich und Stirner. Jedes Lob über ihn ist ein Schlag in sein Gesicht! So wird heute noch mit ihm umgegangen. Wer‘s kann, sollte ihn unbedingt langsam und gründlich lesen. Aber er ist nichts für jedermann.
Mit ihm wird es einem gehen, wie wenn man in Boadellas Biographie über den ORAC liest, man weiß nicht was man davon halten soll, hält es für wesentlich, doch kann es sich nicht vorstellen. Und anhand des Buches kann man auch keinen ORAC bauen und anwenden, weil erstmal noch zu viele Details fehlen, bis man einen gesehen hat und ausprobieren konnte. Mesmer ist der Tesla der Psychotherapie, geheimnisvoll unverständlich, aber ohne ihn geht gar nichts. Freud und Reich wären nicht denkbar ohne Mesmer gewesen.

Peter: Hat Mesmer nicht alles auf Französisch verfaßt?
Mesmer hat entdeckt, daß der Organismus von einem „Fluidum“ („Animalischer Magnetismus“) durchflossen wird. Störungen dieses Flusses seien für die psychischen und somatischen Erkrankungen verantwortlich. Der „Magnetiseur“ überträgt sein eigenes Fluidum so, daß die Staus wieder aufgelöst werden. Mesmer wurde sexueller Übergriffe verdächtigt und schließlich von einer wissenschaftlichen Kommission zu Fall gebracht.
Reich ahnte gar nicht, in welcher Tradition er stand.

O.: Mesmer wurde erst selbst für eine Kommission hinzugezogen als Gutachter über Gassner, der mystische Praktiken vollzog. Dann hat in Frankreich eine zweite Kommission von „Wissenschaftlern“ sein Fluidum für unmöglich und unsinnig hingestellt, darunter war der erfolgreichste „Körpertherapeut“ Guillotin, nach dem die bekannte Hals-„massage“ (Rübe ab) benannt wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Guillotine
Mesmer hat sich dann zurückgezogen und keiner wußte, wo er war. 1814 wurde er von Wolfahrt wieder aufgesucht und dadurch entstand das einzig übriggebliebene und brauchbare Dokument über den Mesmerismus.
Mesmerismus war damals in aller Munde – auch im positiven Sinne. Der Mann hatte damals weitaus mehr internationalen Erfolg als Reich bezogen auf Europa. Es gibt eine Dissertation (ca. 1950), in der über ca. 200 Seiten nichts anderes steht, als eine gesammelte Literaturliste über Mesmer und den Animalischen Magnetismus (ich hoffe, ich finde die Arbeit nochmal). Doch fast nichts davon hat überlebt. Er hat absolut „energetisch“ gearbeitet, was auch keiner richtig verstehen konnte. Er hat keine Staus aufgelöst, das wäre eine post-reichianische Interpretation, er hat auch keine Hypnose benutzt, wie die Erikson-Leute es verstehen möchte. Stefan Zweig glaubte, daß er einfach nur eine hochgeladenen faszinierende Persönlichkeit war mit enormer Ausstrahlung, das erklärt aber nichts, sondern möchte eine Scharlatanerie andeuten, worauf sich die „wissenschaftliche“ Nachwelt geeinigt hat. Nun dann wären die besten Berliner Ärzte der Charitè Vollidioten gewesen, weil diese Mesmer durchaus folgten und ihn zu verstehen begannen.
Mesmer wurde von seinem Schüler Marquis de Puységur nicht verstanden, Charcot verstand Marquis de Puységur nicht mehr und Freud verstand Breuer und Charcot nicht, dann wollte Reich auch Freud nicht verstehen und ließ von der längst aufgegebenen Libidotheorie nicht ab. So wären wir dann wieder am Anfang vom Fluidum zum Orgon, wobei die Techniken nicht zu vergleichen sind!
Das mit den angeblichen „Übergriffen“ ist wohl offensichtlich zu blöd darzustellen … die Familie bangte um eine Pension, die sie für ihre Tochter, die eine begnadete Musikerin (psychisch/hysterisch) blind war. Mesmer hatte sie sehend gemacht, das gefiel dem Vater nicht. Und bedrängte sie so, daß sie wieder erblindete. (Mesmer hat darüber eine Abhandlung geschrieben.)
Ob Mesmer sich in das junge Ding verliebt hatte, kann ich nicht beurteilen, sie soll aber reizvoll gewesen sein. Breuer hatte sich wohl auch in Anna O. verliebt und Freud war wohl zu sehr auf Männer fixiert dafür. Reich hatte auch eine Affäre mit einer Patientin. Und die anderen Psychoanalytiker … – da war wohl auch des öfteren was, worüber man vornehm schwieg.

Peter: Jerome Eden hat 1974 in Animal Magnetism and the Life Energy 23 Fallberichte von Dr. John Elliotson, Dr. James Esdaille (Mesmeric Hospital of Calcutta, India) und anderen aus dem 19. Jahrhundert abgedruckt. Auch hat er die Methode selbst beispielsweise in Alaska angewandt, wenn kein Arzt zur Stelle war. https://nachrichtenbrief.wordpress.com/2014/08/22/jerome-eden-franz-anton-mesmer-teil-2/

O.: Es ist vermutlich mein Lieblingsbuch von Eden. Doch genau wie in vielen anderen Berichten fehlt mir die Beschreibung der Anwendung. Er setzt die „orgone energy“ zu schnell mit Mesmers Fluidum gleich. Der Effekt und der Grund der Behandlung wird erzählt, nicht aber die praktische Anwendung, daß man sie verstehen könnte. Mit den Händen streicht man in etwas Abstand über den Organismus, mehrfach. Wo genau und wie lange (ungefähr)? Und was passiert dann? Wie kann man das erklären? Evtl. sollte ich es nochmal lesen … Die Maxime/Prinzipien des Mesmerismus werden auf englisch abgedruckt (die gibt es auch auf deutsch). Eden (1974) war, glaube ich, der erste, der den Hinweis auf Mesmer gab, neben Henri Ellenberger (1970/1973) in The Discovery of the Unconscious. The History and Evolution of Dynamic Psychiatry, der Mesmer zwar auch falsch versteht, aber von ihm fasziniert war. Vermutlich hat Eden auch dieses Buch gelesen und den Wert bzgl. Reich erkannt. [Peter 2015: Eden hat sich schon in den 1950er Jahren mit Mesmer beschäftigt und dessen Bücher übersetzt.]

Peter: Das folgende erinnert fatal an die Herausgabe der Spätwerke Reichs bei Zweitausendeins Mitte/Ende der 1990er Jahre, denen jeweils „Begleitbände“ beigefügt wurden, um auch ja jede Wirkung dieser Schriften (d.h. die Ausbreitung der Orgonomie nach bzw. in Deutschland) zu hintertreiben: http://www.pi-news.net/2011/09/gouguenheim-daniel-g-konig-und-fuat-sezgin/

das Werk von Sylvain Gouguenheim Aristoteles auf dem Mont Saint-Michel. Die griechischen Wurzeln des christlichen Abendlandes herausgebracht, in dem hochbrisanter Weise behauptet wird, daß das mittelalterliche, christliche Abendland dem Islam beileibe nicht soviel verdanke, wie die heutige, nach Mekka gesüdete Wissenschaft nicht müde wird, politkorrekt zu verbreiten.
Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft legte deshalb dem explosiven Buch in einem Nachwort die Kritik zweier Fachleute, Prof. Martin Kintzinger und Dr. Daniel G. König, bei, um eventuelle islamkritische Blogger davon abzuhalten, Buchstellen zu zitieren, wie in Frankreich schlimmer Weise geschehen, wo es dann Boykotte und Proteste hagelte.

Jonas: Eine weitere Parallele zur Reich Ausgabe bei 2001:
Wenn ich mich recht erinnere, weist Laska darauf hin, daß Stirners Einziger mehrfach von fanatischen Anti-Stirnerianern wiederaufgelegt wurde – jeweils versehen mit einem vernichtenden Nachwort.

Peter: The latest madness:

In den 1950er Jahren prägte ein Arzt namens Wilhelm Reich den Begriff „Orgonenergie“ und beschrieb sie als „Lebenskraft-Energie, die sich als sexuelle Energie ausdrückt“. Er wurde auf diesen Forschungsbereich aufmerksam, als er ein Schüler des berühmten Psychologen Sigmund Freud war, der bereits die Idee der „libidinösen Energie“, aus dem lateinischen „Libido“ für „Gier“ oder „Verlangen“, entwickelt hatte. Aber was ist diese Energie wirklich? Bevor Sie Ihr hart verdientes Geld für die neuesten „Orgon“-Emitter ausgeben, die von beliebig vielen ahnungslosen Händler angeboten werden, müssen Sie von den Gefahren dieser Energie erfahren und warum die Alten, einschließlich „Jesus“, versucht haben, uns so vehement davor warnten mit ihr zu spielen. Erfahren Sie, was Dr. McQuate über diese alte, hergestellte Kraft aus seiner jahrelangen Erforschung der ältesten Sprachen gefunden hat. Dies sind Informationen, die Sie nicht verpassen möchten und Forschung, die Sie nirgendwo sonst auf dem Planeten finden … garantiert

http://orgoneuncovered.com/

O. verweist auf einen Reich-Artikel in der Welt: http://www.welt.de/kultur/article1325127/Warum_guter_Sex_die_Welt_heilen_kann.html

Peter: Peter Haffner: Die fixe Idee: 13 Genies und ihre Spleens, S. 184-197 über Reich: http://www.amazon.de/fixe-Idee-Genies-ihre-Spleens/dp/3423202084

Einer, der Zitate aneinanderreiht. Es sind immer die anderen, die den „Spleen“ haben…

Ein Buchtipp von O.: Wilhelm Reich von Ilse Ollendorff Reich (1967; Kindler 1980 vergriffen)

Das Buch hat eine Stärke und Schwäche zugleich, es wurde von einer Frau geschrieben und aus ihrer Perspektive, sie war Reichs Frau in den USA von ca. 1940-54 und hat den „Traumsohn“ Peter Reich geboren und erzogen. Wer Peter Reich einmal sehen und erleben durfte, weiß sofort was ich meine, kaum ein Mensch ist so beeindruckend menschlich wie er. (Und bei aller Kritik an der WRG, kann ich hier auch mal einen Dank aussprechen, daß sie so wundervolle Menschen nach Berlin gebracht hat.)
Ilse beschreibt die Umstände in jener Zeit, wie sie Reich kennenlernte und wer da noch mit ihnen in Kontakt war und wie das Leben zuerst in New York und später in Maine ablief aus ihrem persönlichen Erlebnis. Es ist eine Erzählung wie wenn meine Mutter aus der alten Zeit berichtet, so daß ich mir vorstellen kann, wie einfach die Dinge waren und wie sie sich in kurzer Zeit abspielten. Ob Reich da so manches Mal gut wegkommt, ist eigentlich egal, wenn man lediglich zuhört und nicht sich moralisch ereifern möchte.
Einzelheiten über Theorien werden nicht gegeben, dafür wird die Sorgfalt im Umgang mit den Versuchstieren und einiger Experimente beschrieben, ohne einen Versuchsaufbau zu geben oder über Inhalte von Büchern zu schreiben. Es sind die Details, die es lesenswert machen. Der Einblick in die drei Konferenzen, die Personen, die am Rande erwähnt werden: Neill, Raknes, Hoppe, Sharaf, Tropp, Eva und W. Moise, Lore, Peter, usw.
Der Aufbau von Orgonon, etwas über Finanzen und die Träume von einer Klinik in Maine, die anderen Institute in New York, positive und negative Erlebnisse dichtgedrängt in wenigen Jahren ohne eine Zeit der Ruhe zu finden, mit Zigaretten bis zur Herzattacke, der Alkohol, das Oranur-Experiment, die Krankheiten und schließlich auch die Trennung wegen Reichs Symptomen eines nahenden Burnouts (so würde man heute sagen). Gereizte Stimmung bei Reich, seine Prinzipien und Teile seiner Gedanken. Ilse geht schließlich, weil sie nicht mehr versteht, was Reich nach dem Oranur-Experiment für neue Ideen entwickelt, Reich fühlt sich allein gelassen und ist alleine und sucht wieder Kontakt zu anderen Menschen in Maine, was ihm nur schwer gelingt, weil er schon sehr zurückgezogen in seiner Gedankenwelt gelebt hat. Er fährt durch Arizona mit dem CLB, weil zu Hause seine Frau nicht mehr auf ihn wartet und nimmt Peter, Eva und ihren Mann mit. Die offensichtliche Logik seiner Forschungschritte wird auch durch Persönliches mitbestimmt. Reich schwankt nach Ilse zwischen Anerkennung und den Glaube an einem Durchbruch und einem drohenden Scheitern, insbesondere vor Gericht. Sein möglicherweise tragisches Ende vor Augen, plant er dennoch weiter und neu … er verliebt sich noch einmal, läßt sich auf eine junge Frau ein und würde sie auch heiraten, eine Wendung seines Lebens, das ihm nicht mehr vergönnt war.
Was bleibt im nachhinein? Eigentlich nur der Haß der Gegner, die ihn bis heute verfolgen, nicht realisierend: Der Mann ist tot!
Seine Schriften werden als stilles Zeugnis wieder gedruckt, nachdem sie vernichtet wurden … man möchte meinen, sie werden nur gedruckt, damit man Reich weiter bekämpfen kann. Die Frage, ob Reich paranoid gewesen sei, beantwortet sich von selber: Gegner, die ihr ihn noch zu jagen wagt, APA, FDA, CIA, FBI, die Liste wäre lang, you are so sick and paranoid, you all need psychiatric orgone therapy by Wilhelm Reich, believe me.

Soweit O. Beim folgenden kann ich O. nicht folgen, anyway. O.: In meinen Augen ist Fritz Perls ein so genialer Reichianer, Charakteranalytiker, und die Sprache ist wirklich ähnlich dem von Reich:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=T3jYcDbcpUs%5D

Klaus: In: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46836/Studie_sieht_Elektrosmog_als_Asthmarisiko.htm:

Kinder erkranken dreimal häufiger an Asthma, wenn ihre Mutter während der Schwangerschaft erhöhten elektromagnetischen Feldern exponiert war.

Immer wieder Problem (v.a. ohne Kenntnis Reichs): „Es fehlt vor allem ein überzeugendes biologisches Konzept, daß die pathogenetischen Zusammenhänge plausibel erklären würde.“

Peter: Zu Paul Goodman und seinem Verhältnis zu Reich: http://www.as-anker.de/pg/index.php?option=com_content&task=view&id=23&Itemid=35

Zur Homosexualität: entweder ist sie ein Symptom wie jedes andere auch oder sie ist tief in der Struktur verankert (passiv-femininer Charakter): http://orgonomy.org/articles/Konia/A_Case_of_Homosexuality.html

O.: Das Bild von der Goodman-Familie sagt ja mehr als tausend Worte, ich will es nicht kommentieren.
Paul Goodman ist mir nach diesem Eindruck sehr unsympathisch.
Wenn jemand Schüler von einem anderen wird, geht das vielleicht eine Therapeuten-Generation gut bei Talent der Person, eine zweite Therapeuten-Generation muß quasi schon scheitern. Goodman scheint ein solcher Fall zu sein, die Core-Energetics-Leute sind auch solche Fälle, ebenso die von der Bioenergetik.
Die „KPT-Liga“ ist voll solcher Fälle, wenn die Originale der Therapieschulengründer wegfallen. Ebenso die meisten Freudableger der dritten Generation, manche der zweiten zeugen auch von wenig Qualität und eigener gefundenen Originalität. Das Glück der zweiten Generation liegt wohl darin, daß Persönlichkeiten sich um den Begründer gefunden haben. In der nächsten Generation, kann nur noch das Mittelmaß sich um die neuen Therapie-Ableger gruppieren, die glauben, daß die Technik das wesentliche sei. Wesentlicher sind die persönlichen Eigenschaften der Therapeuten!
Reich hat sich mit Homosexualität kaum befaßt, da er eine Abneigung hat und die von Freud hat er nicht angepackt und unentdeckt gelassen.
Aufgrund von dramatischen Erlebnissen (Ekel gegen das Weib) wenden sich Jungen vom weiblichen Geschlecht ab. Das wäre meine Ausgangshypothese, auf die die Charakterbildung aufbaut. Bei Lesben wäre es dementsprechend umgekehrt. Prinzipiell wäre dies therapierbar durch entsprechende Traumaarbeit (wenn das einer könnte). Die Verhaltenstherapie hat die Phobien, Angstneurosen und Panikattacken zu ihrem Steckenpferd gemacht, hier könnten sie die „Überlegenheit“ ihrer Technik unter Beweis stellen.
Jedoch glaube ich, daß die VT jämmerlich scheitern wird, nicht nur weil Homosexualität als Symptom gesehen werden müßte.
Sie würde vielleicht mit ethischen Fragen aufwarten …
Als Reichianer/Körpertherapeut müßte man seine Scheu gegenüber der homosexuellen Neigung überwinden, ein Hindernis, das ich nicht als unbedingt überwindbar sehe. Dann könnte man den Versuch machen einen homosexuellen Therapeuten zu finden, ein Freund von mir arbeitet hiermit, jedoch glaube ich nicht, daß sein Therapieziel eine Herstellung der Heterosexualität wäre. Das funktioniert eben auch nicht. Ein homosexueller Therapeut würde eher die Beziehungsproblematik von Homo-Paaren bearbeiten und lösen. Praktisch scheint die Homosexualität nicht therapierbar zu sein, die Motivation des Klienten dürfte auch gegen Null gehen, so daß eine Therapie auch deswegen scheitern würde.
Trotzdem könnte man am Trauma arbeiten, jedoch ohne dem Ziel, dem Klienten seine Identität und Liebesorientierung nehmen zu wollen oder gegen eine andere einzutauschen.
Es wäre genauso vermessen, wenn ein homosexueller Therapeut von mir verlangen würde „meine natürliche Homosexualität“ zu entdecken und mich dazu bringen wolle, meine „Frauenfixierung“ aufzugeben.
Man sollte sich auch vor Augen halten, daß es Grenzen gibt in der Psychotherapie, man wird keinen neuen Menschen oder Charakter schaffen, sondern nur Tendenzen verändern.
Gegen das Nichtrauchen könne man mit dem Stechen einer Akupunktur-Nadel einen Raucher zum Aufhören bringen, wenn er dazu bereit sei. Ob die Methode auch für Sexualpräferenzen möglich wäre, bleibt abzuwarten. Ehrlich gesagt rauche ich da lieber oder höre auf, wenn ich es nicht mehr will. Homosexuelle können ja auch mit dem anderen Geschlecht Beischlaf haben, jedoch bleibt ein gewisser Ekel oder eine schwache Erregbarkeit übrig. Das dürfte der Schlüssel zum Problem sein, wenn es denn ein Problem ist! Letztlich schläft ja auch ein Hetero nicht mit jedem … außer in den 70-er Sekten (Kommunen, Kriegsbordellen, Swinger-Clubs etc.), wo man glaubt, man müsse sich nur massiv sexuell betätigen, um unneurotisch zu werden.
Um dem ganzen auch etwas Positives abzugewinnen, bleibt die Frage, warum homsexuelle Paare die gleiche Rollenverteilung leben wollen, wie heterosexuelle Paare? Das wäre absurd, wenn man eben nur Männer/Frauen lieben würde. Durch diese Rollenverteilung wird ja die Homosexualität nicht „normaler“ oder besser. Und dies muß von einer „Dominanz“ unterschieden werden, darum geht es hier nicht, sondern um die gegengeschlechtlichen Rollen!

O. weiter: Es würde mich wundern, wenn Homosexualität im ICD-10 stehen würde. Somit wäre es strenggenommen für die Medizin und Psychologie – einschl. Psychiatrie kein Krankheitsbild.
Nun in Wikipedia stehen weitere Erläuterungen unter Psychologie:

Zitat:

Sigmund Freud bezeichnete Homosexualität „als Abweichung der sexuellen Funktionen, hervorgerufen durch eine gewisse Stockung der sexuellen Entwicklung“ [51]. Als psychischen „Normalfall“ sah Freud die Bisexualität an; auch die Heterosexualität beruhe „auf einer Einschränkung der Objektwahl“.[52] Mehrfach bezog er öffentlich Stellung gegen Kriminalisierung und Pathologisierung der Homosexualität. 1903 betonte er in der Zeitschrift Die Zeit, daß „Homosexuelle nicht als Kranke behandelt werden sollen“. 1905 stellte er fest: „Die psychoanalytische Forschung widersetzt sich mit aller Entschiedenheit dem Versuch, die Homosexuellen als eine besonders geartete Gruppe von den anderen abzutrennen.“[53] 1921 widerspricht er Ernest Jones, der einen homosexuellen Arzt nicht zur analytischen Ausbildung zulassen wollte.[54] 1930 unterzeichnete er einen Appell an den Nationalrat zur Abschaffung der Strafbarkeit. Und 1935 schrieb er in einem Brief an eine Mutter, daß auch Homosexuelle – durch eine Analyse – zu „Harmonie, Seelenfrieden und volle[r] Leistungsfähigkeit“[51] gelangen können.
Seine Ansichten zum Thema resümiert er in dem Aufsatz „Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität“ aus dem Jahr 1920. Darin wendet er sich gegen die Vorstellung, „vollentwickelte“ Homosexualität − mit dem Ziel der Wiederherstellung der „vollen bisexuellen Funktion“ − psychoanalytisch behandeln zu können. Dies sei „nicht viel aussichtsreicher als das umgekehrte“ – die Heilung von „vollentwickelter“ Heterosexualität –, „nur daß man dies letztere aus gut praktischen Gründen niemals versucht“.[55] Entsprechende Therapieanstrengungen scheiterten zudem sehr häufig daran, daß homosexuelle Patienten nicht aus Unzufriedenheit mit ihrer Situation, sondern auf äußeren gesellschaftlichen Druck hin eine Therapie begännen:
„In der Regel vermag der Homosexuelle sein Lustobjekt nicht aufzugeben; es gelingt nicht, ihn zu überzeugen, daß er die Lust, auf die er hier verzichtet, im Falle der Umwandlung am anderen Objekt wiederfinden würde. Wenn er sich überhaupt in Behandlung begibt, so haben ihn zumeist äußere Motive dazu gedrängt, die sozialen Nachteile und Gefahren seiner Objektwahl, und solche Komponenten des Selbsterhaltungstriebes erweisen sich als zu schwach im Kampfe gegen die Sexualstrebungen. Man kann dann bald seinen geheimen Plan aufdecken, sich durch den eklatanten Mißerfolg dieses Versuches die Beruhigung zu schaffen, daß er das Möglichste gegen seine Sonderartung getan habe und sich ihr nun mit gutem Gewissen überlassen könne.“
– Sigmund Freud. 1920[56]
Dennoch wurde Homosexualität erst 1973 von der American Psychiatric Association (APA) aus ihrem Krankheitenkatalog (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, kurz: DSM, damalige Auflage DSM-II) gestrichen – nicht zuletzt aufgrund der Forschungsergebnisse von Evelyn Hooker. Zuvor galt Homosexualität als psychische Störung. Allerdings existierte von da an im DSM-II die „sexuelle Orientierungsstörung“, später im DSM-III „ich-dystone Homosexualität“ genannt, mit der ein Zustand anhaltenden Leidens an der eigenen Homosexualität diagnostiziert werden konnte. Im neuen, aktuellen DSM-IV-TR befindet sich eine Diagnosekategorie „nicht näher bezeichnete sexuelle Störung“, die auch ein „andauerndes und ausgeprägtes Leiden an der sexuellen Orientierung“ (302.9) beinhaltet. Die Streichung erfolgte 1973 gegen den Widerstand der American Psychoanalytic Association (APsaA), die dadurch erheblich an Renommee und Einfluß verlor, dann nach einem Generationswechsel neue Position bezog und sich 1991 entschuldigte:
„Die American Psychoanalytic Association lehnt jede öffentliche oder private Diskriminierung gleichgeschlechtlich orientierter Frauen und Männer ab und bedauert sie. Es ist die Position der American Psychoanalytic Association, daß die mit uns verbundenen Ausbildungsinstitute ihre Kandidaten aufgrund ihres Interesses für die Psychoanalyse aussuchen, wegen ihres Talents, ihrer Vorbildung, ihrer Integrität, ihrer Bereitschaft zu Selbstanalyse und Ausbildung, und nicht aufgrund sexueller Orientierung.“
– American Psychoanalytic Association, Declaration on Homosexuality, adopted 1991, amended May 1992 (…)
Aus der von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen International Classification of Diseases (ICD) wurde die Homosexualität erst mit der 1992 veröffentlichten ICD-10 entfernt. Dafür wurde dort das Störungsbild der ich-dystonen Sexualorientierung (F66.1) im Bereich der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgenommen. In der ICD-8 wurde Homosexualität bereits 1968 als umstrittenes Krankheitsbild dargestellt.
In Psychoanalyse und Psychotherapie gibt es nach wie vor kontroverse Meinungen. Anhänger der Gay Affirmative Psychotherapy, die die internationale Mehrheitsmeinung vertreten, versuchen, den Umgang mit Homosexualität möglichst in das Menschsein zu integrieren. Im deutschen Sprachraum äußerten sich 2000 zwei Standardwerke klar und deutlich: Im Mertens/Waldvogel konstatierte Udo Rauchfleisch, daß Diskriminierung und Pathologisierung wissenschaftlich nicht vereinbar seien.[57] Im Stumm/Pritz verlangte Wolfgang Till von der Psychotherapie „eine nichtpathologisierende, vorurteilsfreie Haltung zur Homosexualität“.[58] Johannes Cremerius nannte (schon 1992) die Pathologisierung der Homosexualität und die Weigerung, Homosexuelle zur analytischen Ausbildung zuzulassen, als einen der wesentlichen Gründe für die Krise der Psychoanalyse.[59]
Dazu entgegengesetzt gibt es eine immer kleiner werdende Minderheit von Medizinern bzw. Psychoanalytikern, die Homosexualität im Gegensatz zum DSM-IV und zur ICD-10 als „krankhafte und behandlungsbedürftige Störung“ sehen (Charles Socarides[60] und Joseph Nicolosi). Der Psychotherapeut Douglas Haldeman, der ehemalige Vorsitzende der American Psychological Association, ist der Meinung, Lesben und Schwule hätten zwar ein Recht auf Veränderung ihrer sexuellen Orientierung, sofern sie mit ihren sexuellen Orientierungen unzufrieden seien. Bisher ist jedoch keine funktionierende „Therapie“ bekannt, mit der langfristig die sexuelle Orientierung verändert werden konnte. Die sogenannte reparative Therapie bezeichnet Haldeman als „Pseudowissenschaft“. Die sexuellen Neigungen als solche bestimmen noch nicht die psychologische Identität eines Menschen, da dazu wesentlich die freie Stellungnahme gehört.[61] Im Sommer 2008 erklärte die deutsche Bundesregierung im Bundestag, daß die reparative Therapie in der Fachwelt weitestgehend abgelehnt werde. Die deutsche Bundesregierung vertritt weder die Auffassung, daß Homosexualität einer Therapie bedarf, noch daß Homosexualität einer Therapie zugänglich ist.[62] Auch Haldeman ist der Meinung, die sogenannte „reparative Therapie“ passe nicht in die moderne „mental health profession“ hinein, und sei „seit Jahren diskreditiert.“[63]” (Zitat Wikipedia Ende)

Ich (O.) interpretiere es mal so, daß nur der, der darunter leide als „ichdystone Sexualorientierung“ (F66.1) im Sinne einer Persönlichkeitsstörung diagnostiziert werden würde.
Freud soll argumentiert haben das Hetero auch nicht normal sei, sondern nur die Bisexualität – Aha, soso!

Peter: F66.1 Ichdystone Sexualorientierung

Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung (heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder präpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den Wunsch, daß diese wegen begleitender psychischer oder Verhaltensstörungen anders wäre und unterzieht sich möglicherweise einer Behandlung, um diese zu ändern.

Der Witz bei der Sache ist, daß noch nie jemand unter einer “heterosexuellen Ausrichtung” subjektiv gelitten hat. In dieser Hinsicht ist F66.1 pseudowissenschaftlicher, von Ideologie bestimmter SCHWACHSINN.

O.: Unter seiner Heterosexualität leidet der, der gerne das andere Geschlecht wäre, daher streben einige eine Geschlechtsumwandlung an, von Geschlechtsmißbildungen einmal abgesehen. Denke ich an meine Jugend zurück, habe ich oft gedacht, als Homosexueller wäre es wesentlich einfacher, Männer kann man leichter verstehen, Frauen überhaupt nicht. Ferner fehlte es nicht an direkten Angeboten unter Männern …, nun sind Männer aber nicht gerade die attraktivsten Geschöpfe, von daher kann man nur froh sein, daß alles so ist, wie es ist. 🙂

Peter 2015: Ich verweise auch auf meinen Blogeintrag Homosexualität und die Angst der Psychiater.

2011 waren „Rassenunruhen“ in England ein wichtiges Thema. Dazu Peter: Gewisserweise eine „gescheiterte biologische Revolution“: man (Labour) wollte ein fröhliches, offenes, buntes, multikulturelles Großbritannien…

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/law-and-order/6418456/Labour-wanted-mass-immigration-to-make-UK-more-multicultural-says-former-adviser.html

Robert: Mit Biologie hat die Immigration durchaus etwas zu tun:
http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-sagen-sie-mal-irenaeus-eibl-eibesfeldt—_aid_158854.html

O. am 23. August 2011 um 23:23: Ich bring hier mal einen sonderbaren Report rein, der für mich keine plausible Erklärung hat. Diese Beobachtung wurde ca. 50 km von Kassel gegen 4:00 und in Bochum gegen 3:00 gesehen. (Das sind ca. 200 km Entfernung voneinander, kann aber auch viel größer gewesen sein.) Dauer des Phänomens ca. bis 5:15 Uhr am Dienstag den 23.08.2011.
Vorab gab es seit den 17.8.2011 schon vereinzelte Chemtrails am Horizont und in Deutschland über verteilt seit Beginn des Monats August Unwetter mit Überschwemmungen in verschiedenen Regionen. Das nur nebenbei.
Ich wachte aus dem Tiefschlaf auf, weil es blitzte … so dachte ich erst, aber es kam kein Donner. Wieder ein Unwetter, dachte ich, doch keine Winde und kein Regen folgte. Es blitzte wie eine kaputte Neonröhre, doch alle Straßenlampen waren aus. (Dorf eben) Es schien mir als blitzte es in einem Rhythmus, ich zählte. So alle vier Sekunden kam ein großer Blitz gefolgt von einem kleineren, wie ein Blinkzeichen aber nicht regelmäßig, dennoch etwas pulsierend, sich wiederholend, hellweiß. Leider hatte ich keine Kamera zur Hand, da bin ich nicht gut ausgerüstet und versuchte es mit der Aufnahme über ein Laptop, doch darauf war nichts zu erkennen, als wäre der Blitz zu schnell gewesen und die Kamera zu lahm. Bei Handbewegungen zeigt sie diese auch schon verwischt, also leider war nichts drauf. Ich beobachte das Schauspiel – natürlich beunruhigt über eine Stunde, dann gehe ich doch mal raus als es etwas weniger wird. Der Himmel ist sonst dunkel, nach meinem Eindruck war alles bewölkt. Dunkelblaue Wolken (da kam der Lichtschein nicht durch nur oberhalb erhellte es den Himmel) unten und drüber die Leuchterscheinungen, die von der unteren Wolkenfront abgehalten werden. Als ich gegen 5:00 runtergehe kommt plötzlich ein stürmischer Wind auf, die Bäume biegen sich, die vorher ruhig waren, das Blitzen wird seltener, kein Geräusch. Jetzt denk ich wird es gleich böse schütten und ich gehe wieder zurück ins Haus, doch nichts kommt runter, kein Regen. Da nichts mehr passiert und das Blitzen weniger wird, gehe ich endlich ins Bett (wollte ja auch lieber schlafen). Am nächsten Morgen keine zwei Stunden später ist keine Wolke am Himmel und die Sonne scheint warm. Ein paar Arbeitskollegen haben dieses Phänomen auch kurz bemerkt, sind dann wieder eingeschlafen und haben sich nichts dabei gedacht. Eine weitere Person bestätigt dasselbe um 3:00 in Bochum.
Das Wetterradar hier bei wetteronline zeigt keine Wolkenfelder zu diesem Zeitpunkt (4:00), erst später kommt ein Wolkenfeld durch.
Es ist wohl unnötig zu sagen, daß ich heute morgen erstmal ein paar Stunden gebraucht habe, um mich wieder zu sortieren. Ehrlich gesagt, wäre mir ein kleines Ufo lieber gewesen, das wäre auch schon unheimlich, aber nicht so mächtig. – Von Oranur war jedoch nichts zuspüren …

Darauf Peter: Hier eine mögliche Erklärung: http://www.wz-newsline.de/home/panorama/blitzende-wolken-ueber-dem-rheinland-1.744989

O. 24. August 2011 um 01:35: Wenn der ganze Himmel mit dichten Wolken bedeckt war, hat man von unten keinen Blitz gesehen, auch nicht am „Rand“, ich hatte den Eindruck, daß ich es nur auf einer Seite gesehen hatte … es ist erstmal die beste Erklärung, Danke! Das läßt mich erstmal ruhiger schlafen 🙂
Und heute gibt es einen schönen Sternenhimmel.

O. 25. August 2011 um 00:01: Kaum hatte ich den letzten Kommentar hierzu geschrieben, begann es draußen wieder zu „Blitzen“ – ohne Donner und Blitz. Es waren keine nennenswerten Wolken am Himmel und sternenklar, so daß diese gute Erklärung zu diesem Phänomen nicht paßt. Stattdessen kamen die Leuchterscheinungen wohl vom Boden aus und reflektierten in den Himmel, am Horizont hinter einem Gebäude versteckt war ein wenige Meter großes auf höhen eine vierstöckigen Hauses gelboranges Leuchten zu erkennen. Evtl. schau ich mir das heute nacht mal genauer an. Ich hoffe das werden nicht meine letzten Worte gewesen sein … 😉 Das Phänomen kann eigentlich nur ca. 2-5 Kilometer weit entfernt sein.

O. 25. August 2011 um 02:09: Ich hätte jetzt zu gern eine schöne Videokamera, die das Spektakel aufnimmt. Im Moment ist noch alles ruhig (2:00 Uhr) und nichts zu sehen. Die Umgebung habe ich schon mal etwas erkundet. Ich komme mir schon vor wie der Typ im Fernsehen, der sich durch den Dschungel bewegt und irgendwelche Giftsschlangen suchte und letztlich dann von einem Krokodil erwischt wurde.

O. 27. August 2011 um 16:32: Das Phänomen ist leider nicht mehr aufgetreten …

Sebastian: Kann mir jemand etwas zum unten verlinkten Text sagen (nähere Informationen zum Autor, Beurteilung des Textes etc.)? Ich kann das aufgrund biologischer Unkenntnis weder einordnen, noch beurteilen: http://www.smn-germany.de/dokumente/biogenese.pdf

Peter: siehe dazu „Experiment 20: Frozen Bion Water Yields Life-Like Structures“: http://www.orgonelab.org/DeMeoBionsColor.pdf

Sebastian: Danke für die PDF-Datei. Sie erledigt nicht nur die Kritik am Experiment XX, sondern auch andere Anwürfe. Ich habe mich in den letzten zwei Tagen in die Bionexperimente (habe nur Der Krebs) + Entstehung der Krebszelle hineingearbeitet und mir den Text nochmal genauer durchgelesen. Also… Ich weiß nicht, ob ich übertreibe. Meine biologischen Kenntnisse sind sehr laienhaft, aber ich kann ganz gut den Inhalt von Texten verstehen. Und das, was der Dr. von und zu der Naturwissenschaften da schreibt, regt mich einfach nur auf.
Da beschreibt Reich die Entwicklung von Protozoen aus Bionbläschen, indem er stunden- und tagelang ins Mikroskop glotzt, das fotografiert und filmt, was von DeMeo und anderen nachvollzogen wurde, und dieser „Biologe“ erdreistet sich zu der Behauptung: „Nach aller heutigen Kenntnis handelt es sich weder bei den Koazervattropfen, noch den Mikrosphären und Bionen um Leben und auch nicht um Vorstufen in dem Sinne, daß daraus jederzeit wieder Leben entsteht.“ Ja, meine Güte, was haben die denn sonst bitte beobachtet? „Cysten“. Sind Cysten vor ihrer Entwicklung zu Protozoen unsichtbar (sowas weiß ich als Laie z.B. nicht, bitte um Aufklärung)? Reich schreibt jedenfalls: „Von Bakterien, Zysten oder Protozoen ist auch bei 4000x Vergrößerung nichts zu sehen“ und: „[Die Bionhaufen mit Membran] nehmen immer prallere Form an und sehen tatsächlich wie Zysten aus. Aber es sind nicht eingetrocknete Protozoen, sondern Gebilde in Entwicklung aus Bionhaufen.“
Außerdem hat sich das Folgende mit der PDF erledigt: „Auch wenn Reich, um sicherzugehen, Gras bei bis zu 80 °C sterilisierte und dennoch Protozoenentwicklung in seinen Heuaufgüssen fand, ist dies kein Widerspruch, denn C. cucullus Dauercysten überleben z.B. eine Behandlung mit 2%iger Salzsäure bei 97 °C (Grave, 1975).“ DeMeo autoklavierte mit 130° C.
Und was faselt er noch? „Es wird also kaum gelingen, in nährstoffreichen Lösungen eine Entwicklung von Protozoen einzuleiten, wenn sich keine Substanzen mit anhaftenden Cysten darin befinden, wie z.B. beim Heuaufguß.“ Aber genau das ist doch geschehen, oder irre ich mich??

Peter: http://charleskonia.com/editorials/project-protozoa/

Sebastian: “Project Protozoa” ist noch am Laufen oder besitzt das ACO schon die Aufnahmen?

Peter: Meines Wissens wurde vom ACO noch nichts in dieser Hinsicht veröffentlicht. Problem ist weniger das Phänomen selbst, sondern es so darzustellen, daß es 100% beweiskräftig ist. Bis dahin beispielsweise: http://www.youtube.com/user/arvec2

Peter: http://www.cellulacancerosa.it/
Der Biologe Dr. Armando Vecchietti.