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Ein grantiger Blogeintrag

18. Oktober 2024

Ein beliebiger Leserbrief aus dem Weltnetz bereits von vor einem Jahrzehnt, noch vor 2015. Seitdem hat sich alles verschlimmert, aber die Menschen wollen es offenbar so. Warum? Weil sie eine Todesangst vor Freiheit, Glück und der notwendigen Aggression haben, dies zu erreichen! DAS ist der Boden, auf dem der Faschismus wächst.

Ich bin mit jemandem befreundet, der seit 40 Jahren in Deutschland lebt und sich als Deutscher fühlt, obwohl er aus dem mittleren Osten stammt.

Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft, ist mit einer Deutschen verheiratet, seine Kinder sprechen nur Deutsch. Er selbst spricht diverse Sprachen, einschließlich Türkisch und Arabisch, und lebt im tiefsten Neukölln. Seine Worte neulich (zum wiederholten Male) sinngemäß zu mir:

„Deutschland ist verloren. Warum haben sie nur all diese Leute ins Land gelassen? Die arbeiten nicht, ihre Kinder sprechen kaum Deutsch, sie leben aber wie die Maden im Speck, weil sie mit z.B. 6 Kindern mit Geld vom Staat nur so zugeschüttet werden. Sie trimmen dafür ihre Kinder darauf, die Deutschen zu verachten und sie töten zu wollen. Ich hab es mit eigenen Ohren gehört und mit eigenen Augen gesehen. Mit solchen Leuten will ich nichts mehr zu tun haben. Das sind nicht mehr meine Freunde. Dafür werde ich von ihnen Rassist genannt. Weißt du, daß die alle längst bewaffnet sind und nur darauf warten loszuschlagen? Immer die neuesten Modelle, die sie hegen und pflegen und die natürlich nicht angemeldet sind. Da lachen die doch nur drüber. Jeder Deutsche, der sie falsch anguckt, wenn es losgegangen ist, der ist ein Nazi, und für jeden in Zukunft getöteten Ihren wollen sie dann zehn tote ‚Nazis‘. Das wird so in türkischen Fernsehsendern gefordert, ich höre es durch die geöffneten Fenster, wenn ich abends die Straße lang gehe. Und all das andere Gesindel! Die brutalen Mafias aus Rußland, Tschetschenien, vom Balkan, aus Vietnam etc. Berlin ist voll davon. Und alle bewaffnet. Die Deutschen werden nichts dagegen setzen können. Die guten, klugen Köpfe, die in früheren Zeiten die Führung des Widerstands übernommen hätten, sind alle im Ausland. In Amerika, in der Schweiz, sonstwo, nur nicht in Deutschland. Deutschland ist erledigt, es wird auf afrikanisches Niveau ausgeblutet werden. Und es tut mir so leid. Warum nur haben sie alle diese Leute einfach so ins Land gelassen? Alle anderen Länder dieser Welt fordern Nachweise, daß man sich selbst ernähren kann, bevor sie einen ins Land lassen. Nur Deutschland nicht.“

Das linke Gesindel wird von einer Bevölkerung gewählt, die durch linksliberale Medien blöd gehalten wird und ohnehin zu einem Gutteil auf Droge ist. Die entsprechenden Wahltage waren jeweils ein green day, an dem bekiffte Zombies beispielsweise Amerika endgültig in den Abgrund getreten haben! In den USA schätzen Suchtmediziner Anfang der 2000er den Prozentsatz derjenigen, die Cannabis zumindest einmal probiert haben, auf 40% der Bevölkerung. Während Anfang der 1990er Jahre es in den USA 40 000 cannabis-bedingte Krankenhauseinweisungen (hauptsächlich wegen Selbstmordabsichten und Halluzinationen) gab, waren es zu der Zeit 100 000 im Jahr. Was das für Deutschland angesichts der Legalisierung bedeutet, wird hier erläutert:

Der Cannabiskonsum wird in Deutschland signifikant steigen! Ein Jahrzehnt Legalisierung in verschiedenen Bundesstaaten der USA und fünf Jahre in Kanada zeigen, daß der Cannabiskonsum gestiegen ist, insbesondere der intensivere Konsum.

Der Gesundheitsschutz nimmt nicht zu, sondern ab. Der Bericht 2022 des International Narcotics Control Board (INCB) faßt zusammen: „In allen Gerichtsbarkeiten, in denen Cannabis legalisiert wurde, zeigen Daten, daß cannabis-bedingte Gesundheitsprobleme zugenommen haben … In den Vereinigten Staaten und Kanada ist die Zahl der kleinen Kinder und Jugendlichen, die zu Hause Cannabis ausgesetzt waren, vergiftet und gezwungen wurden, sich an die Giftnotrufzentrale zu wenden und eine Notfallversorgung aufzusuchen, erheblich gestiegen. Die Zahl der Frauen, die während der Schwangerschaft und Stillzeit Cannabis konsumieren, ist zusätzlich gestiegen. Immer mehr Kinder wachsen in Familien auf, in denen Erwachsene Cannabis konsumieren.“ Außerdem wird es spürbar mehr cannabis-bedingte Verkehrsunfälle, Todesfälle, Besuche in Notaufnahmen und Krankenhausaufenthalte geben. Kanadische Behörden berichteten, daß Cannabis inzwischen die häufigste Ursache für substanzbedingte Krankenhausaufenthalte bei jungen Menschen ist – häufiger als Alkohol.

Und was all das sozialistische Rumdockern am Kapitalismus betrifft, haben der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Sowell und andere darauf hingewiesen, daß der Niedergang der Schwarzen in den USA anfing, als sie dabei waren, mit einer kollektiven amerikanischen Erfolgsstory anzuheben (Sowell, Powell und Rice sind die besten Beispiele). Gerade zu diesem Zeitpunkt fingen Kennedy und sein Nachfolger mit einem gigantomanischen Sozialprogramm an, um den armen Schwarzen „zu helfen“. Das Ergebnis war die Zerstörung der schwarzen Familie, die zuvor als ganz besonders stabil galt, und die Verbreitung einer Unkultur (beispielsweise Hip Hop), die in eine Community einbrach, die zuvor als besonders konservativ und gläubig galt – und durchweg republikanisch gewählt hatte. Groteskerweise hat das, was heute als „authentisch schwarz“ gilt („nigga“), nichts aber auch rein gar nichts mit nigrider Kultur zu tun. Es stammt aus der Unkultur der weißen Unterschicht der Südstaaten, die zum Großteil aus Wales, Schottland und Irland stammte und sich mit besonders ordinärem und unzivilisiertem, quasi „gälischem“, Verhalten von den meist im Norden lebenden romanisierten Engländern (yankees) abheben wollte. Dazu gehörte insbesondere ein abstruses Englisch. Entsprechendes erleben wir heute in Deutschland mit dem Kanak Sprak.

Das von Obama durchgedrückte verfassungswidrige nationale Gesundheitssystem ist nur deshalb notwendig, weil die Schwarzen so entmündigt wurden, daß sie nicht selbst für eine Krankenversicherung sorgen können wie der Rest der Bevölkerung. Als Nebeneffekt dieser großartigen Leistung Obamas werden sie dadurch noch mehr entmündigt werden… Leute wie Sowell fragen sich zu Recht, ob es angesichts der bisherigen Entwicklung (wenn man beispielsweise die Abtreibungsrate betrachtet) in 100 Jahren überhaupt noch Schwarze in den USA geben wird! Sozialismus vernichtet immer die Menschengruppe, der „geholfen“ werden soll.

Ich träume davon, daß Hollywood, die Medien und das Bildungssystem von unamerikanischen Machenschaften gereinigt werden. Ich träume davon, daß nur noch steuerzahlende Bürger an die Wahlurnen dürfen, so daß in einem Land ohne Personalausweise Wahlbetrug nicht mehr möglich wird. Ich träume von einem farbenblinden Land, ohne jene „affirmative action“. Ich träume von einem Land, in dem Drogendealer auf der Stelle an die Wand gestellt werden und Drogenkonsumenten die Inhaftierung droht, wenn sie nicht innerhalb kurzer Zeit Drogenfreiheit nachweisen können. Ein Land, in dem jeder Bürger bewaffnet ist und die Kriminellen in ständiger Todesangst leben. Sehr alte Amerikaner können sich noch an Zeiten erinnern, als niemand auf die Idee kam seine Haustür abzuschließen. Ein Land mit einer Goldwährung, in dem der Staat niemals auf die Idee käme, sich ohne Not in die Wirtschaft einzumischen. Das Land der Tapferen und Freien.

Es ist, als wenn wir in der „Matrix“ lebten. Beispielsweise der Irak-Krieg: Unter Bush wurden wir von Berichten über die amerikanische Inkompetenz und Greuel tagtäglich eingedeckt. Unter Obama war der Irak von der Medienlandkarte verschwunden – bis wie aus heiterem Himmel der IS kam, für den man prompt Bush verantwortlich machte.

Von den Machenschaften um die Ukraine will ich erst gar nicht anfangen. Leute, Ihr werdet betrogen, verarscht und für dumm verkauft und Ihr haltet Euch auch noch für ganz besonders kritisch und progressiv, wenn Ihr bei diesem Affentheater in vorderster Linie mitmacht! In Eurer Welt muß das Land der Dichter und Denker durch anatolische Analphabeten kulturell bereichert werden. In Eurer Welt ist die Hautfarbe eines Menschen wichtiger als sein Charakter. Und und und. Ihr seid vollkommen meschugge!

Und so sehen Eure heutigen „Nazis“ aus! Das, Eure gesamte Gesellschaft, das ist alles so von Grund auf krank, pervers, wiiiiiderlich und PSYCHOTISCH! Die Emotionelle Pest – ist das Gegenteil von dem, was Ihr für „Emotionelle Pest“ haltet:

Orgonomie und Metaphysik (Teil 55)

30. April 2022

Leute, die den Mystizismus in die Orgonomie integrieren wollen, tun das gerne mit Verweis auf das letzte Kapitel von Die kosmische Überlagerung. Ich bezweifle, ob sie auch folgenden vernichtenden Satz Reichs berücksichtigen: „Die Entdeckung des kosmischen Orgonozeans, seine reale Existenz, seine konkrete physikalische Erscheinung, wie sie uns in der strömenden Lebensenergie in lebenden Organismen begegnet, setzt dem Zwang, jede tiefe Suche in irreale mystische Erfahrungen zu verwandeln, eine Ende“ (Die kosmische Überlagerung, S. 128). Das ist Reichs radikale Absage an jede Form von Mystizismus.

Wird es der Naturwissenschaft gelingen, die Fragen wirklich zu lösen, die die Beziehung zwischen Körper und Seele betreffen, das heißt sie derart zu bewältigen, daß sich daraus auch menschliche Praxis und nicht nur Salonphilosophien ergeben werden, dann hat auch die Stunde des transzendentalen Mystizismus, des „absoluten objektiven Geistes“ und mithin auch die Stunde aller Ideologien geschlagen, die unter Religion im engeren und weiteren Sinne verstanden werden. (Charakteranalyse, KiWi, S. 468)

„Die Kirche lebt vom Leben, das sie tötet“ (Jenseits der Psychologie, S. 307). Wir müssen dem Mystizismus den Todesstoß versetzen – oder er wird der Menschheit zum Verhängnis. Schon zu viele Abermillionen Menschen mußten sterben oder ein Leben im Elend führen – wegen des Mystizismus. Es muß endlich Schluß sein, die Frühgeschichte aufhören und die Zivilisation anfangen!

Das heißt nicht, daß ich die rationalistische Verachtung für das Thema Religion teile, gibt es doch keinen Bereich, der die Menschen mehr vereinigt und gleichzeitig mehr trennt. Ich meinerseits empfinde Verachtung für Menschen, die, wie Hitler, dieses Thema aus opportunistischen Gründen kleinhalten wollen, weil es Deutschland, die multikulturelle Gesellschaft oder welche Gemeinschaft auch immer spaltet und „Gefühle verletzt werden könnten“. Gefühle! Das geht soweit, daß Religionskritik zunehmend kriminalisiert wird.

Elsworth F. Baker zufolge erhält sich die gepanzerte Gesellschaft durch drei Tabus: Politik (die angeblich rational ist), Religion (über die man angeblich nicht reden kann) und Sexualität (die in jeder ihrer Formen angeblich gesund ist) (Der Mensch in der Falle). Reich hat die Sexualität klassifiziert, Baker die Politik, aber interessanterweise hat sich noch kein Orgonom recht an die Religion gewagt. Aus irgendeinem Grund ist es das tiefste Tabu, tiefer als die Sexualität. Gegenüber seiner Sekretärin und Geliebten Lois Wyvell hat Reich in diese Richtung spekuliert (Wyvell: Orgone and You. A Serialized Book: 11. The Universal Fear of Orgone Energy. Offshoots of Orgonomy No. 12, 1986).

Neulich begegnete mir der Besitzer eines kleinen Bekleidungsgeschäfts hier im Einkaufszentrum auf der Straße. Der Mann stammt aus Indien und ist Sikh. Mir ging auf, wie vollkommen anders er auftritt, sich bewegt, wie vollkommen anders seine Mimik ist und seine Ausstrahlung als bei einem Moslem. Buchstäblich: Sikh gehen anders als Moslems, nämlich gutgelaunt und entspannt. Ich kenne das aus meiner eigenen „bi-konfessionellen“ Familie, seit ich ein Baby bin: Katholiken sind vollständig andere Menschen als Protestanten. Die Atmosphäre in einer katholischen Stadt in Norddeutschland, etwa Münster oder Hildesheim, ist vollkommen anders als in einer vergleichbaren protestantischen Stadt, etwa Oldenburg oder Lübeck, nämlich bedrückt und bedrückend, die Menschen gehen gebeugter. Das typische katholische Miasma.

Jamaika war in den 1970er Jahren, als es von den Rastas geprägt wurde, ein vollkommen anderes Land als heute, wo es von der Hip-Hop-Kultur dominiert wird. Gut, Hip Hop ist keine Religion, aber es geht hier vor allem um Kultur, Lebensgefühl, Werte, „Geist“. Nichts änderte sich in Jamaika, „nur“ die Populärkultur, und aus dem karibischen Paradies wurde die Hölle auf Erden! Vom Marxistischen Ungeist benebelte Dummköpfe werden das nie begreifen. Sie werden nie verstehen, daß Australien eine Erfolgsgeschichte ist, weil es protestantisch geprägt ist, und das vergleichbare Argentinien ein Trauerspiel, weil es katholisch ist.

Ich könnte so unendlich fortfahren, etwa auf die Inder und Pakistaner in England verweisen, die genetisch und kulturell identisch sind, die sich nur durch die Religion unterscheiden – und deren Stellung in der englischen Gesellschaft nicht unterschiedlicher sein könnte. Es gibt wirklich keinen wichtigeren Faktor im gesellschaftlichen Leben als die Religion! Das wußte im übrigen auch Reich bereits zu Zeiten der Sexpol, als er die Bedeutung der Sexualökonomie im gesellschaftlichen Leben analysierte.

Mein Traum wäre eine Art „Charakteranalyse“ der Religionen zu schreiben, doch das überschreitet mein Wissen und Können bei weitem. Deshalb hier nur ein paar Stichworte zur Anregung:

Erstmal zurück zu meinem Sikh und seiner Art der Bewegung. Man schaue sich Pierre Vogel oder irgendeinen anderen Vertreter des Islam an: alle haben die gleichen Manierismen, die gleiche Ausstrahlung, den gleiche Zungenschlag, den gleichen „Stallgeruch“. Und dann betrachte man zum Vergleich dazu Vertreter des Sikhismus: wie Menschen von zwei verschiedenen Planeten!

Es geht schlicht um unterschiedliche Ausdrucksweisen der organismischen Orgonenergie in ganzen Gruppen. Wie Glaubensdinge sich an der Orgonenergie festmachen, sieht man an folgendem Beispiel:

Ich kenne ein 6-jähriges Mädchen, die hin und wieder gerne während der Dämmerung mit ihrer Mutter auf der Couch liegt. Sie sagt ihrer Mutter, sie solle auf dem Rücken liegen und zur Decke schauen. Dort gäbe es, so erzählt sie, sehr viele angenehme bewegte Bilder zu sehen. Nach einem Aufenthalt bei ihren Großeltern erwachte das Kind eines abends stark verängstigt. Nachdem sie etwas beruhigt war, sagte sie, daß sie an der Decke und an den Wänden die sich bewegenden Augen der Großmutter sehe. Sie würden sie beobachten und ihr sagen, zu masturbieren sei schlimm. Der Eindruck hielt an, selbst nachdem das Licht eingeschaltet wurde. Die Kleine bestand auf der Objektivität ihrer Wahrnehmung. Sie verlor ihre Angst, als die Mutter, statt diese Objektivität in Frage zu stellen, ihr sagte: „Vertreib die Augen. Sie haben Dir nichts zu verbieten.” (Baumann: Some Observations of the Atmospheric Orgone Energy. Orgone Energy Bulletin 2(2), S. 81)

Hier haben wir schon die ganze Geschichte des Monotheismus. Liest man das Alte Testament, ging es vor allem um atmosphärische Phänomene, die man einem „Gott“ zuschrieb, der in seinen Moralvorstellungen eine erstaunliche Nähe zu den Patriarchen der nomadisierenden Völker zeigte, die schließlich Israel ausmachten. Nicht von ungefähr stellte Michelangelo dieses „Über-Ich“ als gestrengen Greis mit weißem Bart dar. Der absurde Glaube an diesen „Gott“ konnte sich aber nur verankern, weil er im Großen und im Kleinen (siehe das Erleben des kleinen Mädchens oben, wo atmosphärische Orgonenergie unversehens zum plastischen „Über-Ich“ wird) mit überwältigenden orgonotischen Phänomenen verbunden war. Sie sind überwältigend, weil die atmosphärische und die organismische Orgonenergie funktionell identisch sind und man sich entsprechend kaum gegen diese Massenpsychose wehren kann.

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 37)

30. März 2021

Wir dürfen nie vergessen, welche Rolle die Großkapitalisten bei der Zerstörung der Gesellschaft gespielt haben. Man nehme etwa die Musik der 1970er Jahre: Frank Zappa, das Mahavishnu Orchestra, Return to Forever, Jean-Luc Ponty, Klaus Doldinger etc. Man machte damals das Radio an und konnte tatsächlich Musik hören. Jazzmusiker, die jeden klassischen Musiker in die Tasche steckten, wenn sie nicht sogar selbst ursprünglich klassisch ausgebildet waren. Die Leute kamen auf den Geschmack für anspruchsvolle Musik und es konnte sein, daß etwa Fans von Emerson, Lake and Palmer sich tatsächlich Klassikalben kauften, weil sie auf den Geschmack gekommen waren oder beispielsweise Fans von Santana sich begannen für John Coltrane zu begeistern.

Das endete in den USA Ende der 1970er Jahre, als Großkonzerne anfingen die lokalen Radiostationen aufzukaufen und sich von Marketingspezialisten beraten ließen, die keinerlei Interesse an Musik hatten. Es wurden schließlich nur noch die „Top 40“ gespielt und nach und nach änderte sich der Massengeschmack. In den 1960er und 1970er Jahre hatten die Plattenbosse noch bei Weather Report gesagt: „Was ist denn das für ein Krach?! Aber wenn’s den jungen Leuten gefällt. Versuchen wir’s.“ Später versuchten umgekehrt Marketingstrategen die Jugendlichen zu beeinflussen. Es kam infolge zu einer schier unfaßbaren Verflachung bis zur heutigen Bubblegum-„Musik“, die auf den denkbar anspruchslosesten Massengeschmack getrimmt ist.

Diese Entwicklung ist so überaus dramatisch, weil Musik ein unmittelbarer Zugang zu unseren orgonotischen Körperfunktionen bietet. Daraus wurde ein Alptraum aus ORANUR-artigem Fickerkrach. Schiere Emotionelle Pest durch den Äther direkt in deine Seele. Kostenlose Lobotomie!

Und es geht noch weitaus diabolischer, denn als in den 1980er Jahren die Rapmusik aufkam und gleichzeitig in den USA die Gefängnisse privatisiert wurden, haben die gleichen Marktstrategen eine aus ihrer Sicht schlichtweg geniale Strategie gefahren: um die Gefängnisse auch füllen zu können, wurde Gangsterrap kreiert und den jungen Schwarzen das Gangstertum als authentische schwarze Kultur eingebleut. Pure Emotionelle Pest! Bei den Köpfen der Unterhaltungsindustrie haben wir es nicht mehr mit Menschen zu tun, sondern mit Dämonen in Menschengestalt. Deine Kinder der heutigen Popkultur auszusetzen ist, als würdest du sie in eine Schule schicken, deren Direktor Satan persönlich ist!

Das Radio in meiner Küche wurde verstellt!

31. Juli 2018

Wilhelm Reich und Hans Hass hatten einen funktionellen Forschungsansatz. Bei der Betrachtung einer Gegebenheit, etwa eines Mikroorganismus unter dem Mikroskop oder eines Korallenriffs beim Tauchgang, geht es weniger um die Gestalt der Dinge, ihre Entwicklungsgeschichte oder gar darum sie richtig mit ihrem lateinischen Namen zu benennen, sondern primär im ihre Funktion. Leider macht die Gewöhnung unser Auge wie blind für die Funktion. Deshalb verbannte Reich jedes Wissen über Mikrobiologie aus seinem Gehirn und weigerte sich, sich in die aktuelle Fachliteratur einzuarbeiten, um sich ganz auf das Funktionelle konzentrieren zu können. Desgleichen Hans Hass, der beispielsweise in seiner anthropologischen Erforschung von Menschenmassen Filme benutzte, die er im Zeitraffer, verlangsamt, rückwärts, etc. abspielte, aus der Vogelperspektive aufnahm, etc. Er wollte so sein Gehirn austricksen und es dazu zwingen auf die Menschen zu blicken, als sei er ein Außerirdischer. Reich sprach vom funktionellen Blickwinkel „aus dem Flugzeug“. Darauf beruht auch die gesamte Ethnographie: der Fremde sieht Dinge, funktionelle Zusammenhänge, für die der Einheimische wie blind ist. Oder nehmen wir Leute, die nach Jahren im Ausland nach Deutschland zurückkehren und denen Dinge auffallen, für die wir vollkommen „betriebsblind“ sind: die wachsende Rücksichtslosigkeit im Alltag, die Überfremdung, der Verfall der Infrastruktur, die Erosion aller Standards, der Dreck auf den Straßen und in den Parks, die schlechte Stimmung und Angespanntheit der Leute, etc.

Seit vielen Jahren höre ich, wenn überhaupt, ausschließlich Deutschlandfunk, weil ich dort weitgehend von „Musik“ verschont werde, jetzt habe ich durch Zufall und weil ich zu faul war, das Radio wieder richtig einzustellen, in der Küche über längere Zeit NDR2 gehört, die neusten Hits. Fremde Klänge, nie zuvor vernommen – und ein Kulturschock. Ein geschmackloser Geräuschbrei und darüber ein Geknödel aus verkrampften Hälsen, das eher an den Toilettengang bei chronischer Verstopfung als an Gesang gemahnt. Neulich habe ich irgendwo den kurzen Kommentar eines Angestellten der Musikindustrie gelesen: das, was man heute im Radio an Sprechgesang-„Musik“ hört, hätte man noch vor 20, wenn nicht 10 Jahren sofort in den Mülleimer geschmissen, wenn das als Demo eingesendet worden wäre. Und das bei Rap-„Musik“, die ohnehin nie besonders anspruchsvoll war! Das Niveau fällt ins Bodenlose.

Hier ein Beispiel aus der Sparte Fäkalmusik:

Genauso geht es mir mit meiner mittlerweile jahrzehntelangen Fernsehabstinenz. Manchmal kriege ich Sekunden- und Minutenfetzen mit. Wer tut sich diesen Dreck nur freiwillig an? Jeder muß doch spüren, daß beim Zuschauen reihenweise Hirnzellen aus Verzweiflung Selbstmord verüben! Und selbst wenn man den Ton abdreht: jeder Schauspieler, insbesondere aber die jungen, wirkt konturlos, ohne jede Persönlichkeit. Bioroboter!

Ein „Außerirdischer“ wie ich sieht die letzten Zuckungen einer sterbenden Kultur.

ZUKUNFTSKINDER: 8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

3. Mai 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

ZUKUNFTSKINDER:

8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

Fassade und Kern (Teil 3)

7. Oktober 2016

Beim Durchstöbern von YouTube bin ich auf die beiden folgenden Kommentare zum Film über Johnny Cash’ berühmtes Konzert in San Quentin gestoßen:

Wenn ich auf die Gesichter der damaligen Gefängnisinsassen blicke, sehe ich einen anderen Menschen als heute, 2007. Unsere Nation [Amerika] hat sich verwandelt. Schau sie dir an… Es ist nicht nur der Haarschnitt.

Darauf ein anderer Zuschauer:

Ich hatte ein ähnliches Gefühl. Sogar die Leute, die damals im Gefängnis saßen, wirken weitaus naiver als der Durchschnittsmensch von heute.

Ähnliches kann man anhand von Dokumentationen aus den 1960er Jahren über die deutsche „Unterwelt“ sehen.

Die Panzerungsstruktur der Massen in der westlichen Welt hat sich seit den 1960er Jahren grundlegend verändert, da sich das „CFP“ (das Gemeinsame Funktionsprinzip) der Gesellschaft gewandelt hat. Genauso wie die Produkte einer Fabrik wechseln, wenn beispielsweise von einer Fernglasproduktion auf die Herstellung von Mikroskopen umgerüstet wird, d.h. das CFP, das Common Functioning Principle der Fabrik ein anderes wird, – genauso haben sich die Massen verändert, als die Gesellschaft sich von einer autoritären in ihr Gegenteil, die antiautoritäre Gesellschaft verwandelte. Charles Konia beschreibt diesen Prozeß und seine Folgen in seinem Netztagebuch www.orgonomie.wordpress.com im einzelnen.

Zu Reichs Zeiten war die autoritäre Gesellschaft noch intakt, d.h. sekundäre Triebe wurden unterdrückt und primäre Triebe fristeten ein Nischendasein, das geduldet wurde, solange der gesellschaftliche Status Quo nicht gefährdet war. In der neuen, antiautoritären Gesellschaft überwuchern im Namen der Freiheit des Einzelnen die sekundären Triebe alles. Für die primären Triebe gibt es keinen Platz mehr. Gemeinheit und Niedertracht sind cool, Anständigkeit und Offenheit ist etwas für Trottel. In Filmen wie No Land For Old Men oder etwa in Batman werden psychopathische Killer zu coolen Helden, gegenüber denen die Spießer von vornherein keine Chance haben. Die oben beschriebenen Gefängnisinsassen mit ihren offenen Gesichtern würden heute keinen Tag überleben. Schon auf den Schulhöfen hätten sie gelernt, daß man alles Lebendige in sich abtöten muß, um nicht zum „Opfa“ zu werden.

Neulich betrete ich spätabends das Haus und ein etwa 15jähriger kommt mir im Eingangsbereich entgegen. Er schaute mich voller „Härte“ und Herablassung aggressiv an, dermaßen abwegig, weil ohne jede bioenergetische Ladung bzw. „Substanz“, daß ich mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen konnte. Ein Gangsta im bürgerlichen Norden Hamburgs! Langenhorn ist voll das Ghetto, Altä! So überall: man denkt, man sei in eine billige Gangster-Klammotte hineingeraten.

Andere Jugendliche wirken wie Wesen von einem anderen Planeten: metrosexuelle Schaufensterpuppen, die bioenergetisch wirklich nur aus Fassade bestehen ohne irgendetwas dahinter. Ich komme beispielsweise nicht über dieses spindeldürre Etwas mit der Emo-Frisur, grüner Strähne im Gesicht und Lippenpiercing hinweg, das ich neulich während der Mittagspause im Imbiß gesehen habe. Der Bart wies auf einen jungen Mann hin, obwohl er sich wie eine magersüchtige Frau bewegte. Eine auffällige Aufmachung, aber ein Gehabe, als wolle er sagen: „Bitte keine Photos, ich bin hier privat.“ Was für seltsame Wesen doch meinen Alltag bevölkern.