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Wie mit Verschwörungstheorien umgehen?

10. März 2023

Willkürlich greife ich drei heraus, die alle um das Wesen des Christentums und des Heidentums kreisen und die in den letzten Jahren eine größere massenwirksame Verbreitung gefunden haben:

1) Die Juden befinden sich in „heidnischer“ Rebellion gegen ihren eigenen Messias, Jesus Christus, und würden alles tun, um die göttliche Ordnung zu zerstören, etwa durch den Marxismus und die Psychoanalyse und durch deren heutige Ausläufer: Multikulti bis Transgender.

2) Das Christentum ist eine jüdische Erfindung, um die jüdische Weltherrschaft voranzubringen, würden wir doch einen Juden und seinen Gott anbeten und das freie Heidentum endgültig auslöschen.

3) Der Vatikan und seine Stoßspitze, die Jesuiten (die wiederum die CIA etc.pp. kontrollieren!), wären nur formell christlich, tatsächlich aber ein Instrument der alten heidnischen Priesterschaft Ägyptens, Babylons und schließlich Roms, um das Heidentum letztendlich doch noch zum Triumph zu führen.

Es ist naiv, derartige Verschwörungstheorien als naiv abzutun, denn deren Vertreter werden dich jeweils mit Tonnen von „Evidenz“ überschütten. Willst du bestreiten, daß praktisch alle führenden Bolschewisten, Psychoanalytiker und die Apostel der heutigen Kulturrevolution praktisch durchweg Juden waren? Wie viele Aussagen von Rabbinern brauchst du eigentlich noch, die offen sagen, daß Jesus, Petrus und Paulus sich bewußt geopfert haben, um langfristig der jüdischen Agenda zu dienen? Siehst du nicht das offensichtliche, nämlich, daß der gesamte Katholizismus kaum verdecktes klassisches Heidentum ist?

Mit rationalen Gegenargumenten kommt man nicht weiter, weil die Argumente der Verschwörungstheoretiker, sozusagen „im Rahmen des Wahnsinns“, durchweg durchaus stichhaltig sind, auch wenn sich die daraus abgeleiteten Theorien gegenseitig schlichtweg ausschließen. Oder nehmen wir jene, die dir beweisen, daß die USA ein „zionistisch besetztes Land“ ist, während andere mit entsprechenden Beweisen dir zeigen, die USA seien tatsächlich das Vierte Reich, das schrittweise nach 1945 von Nazis etabliert wurde.

Es sei auch daran erinnert, daß die Orgonomie selbst Verschwörungstheorien nicht abhold ist. Man denke nur daran, daß Myron Sharaf zufolge Reichs frühe Sexpol-Theorie über die Sexualunterdrückung durch ausbeuterische Kapitalisten imgrunde eine Verschwörungstheorie war. Reich selbst hat am Ende mit dem „Rockefeller-Moskau-Komplex“ eine Verschwörungstheorie vertreten und dazu einen dicken Band voller Dokumente hinterlassen, den er Conspiracy überschrieb.

Wie also damit umgehen? Erstmal ist es eine Selbstverständlichkeit, daß es Gruppeninteressen gibt. Man denke nur an die Türken in Deutschland und wie Erdogan wiederholt ganz offen davon gesprochen hat, daß er diesen Machtblock für die Interessen des Mutterlandes instrumentalisieren wird. Bitte, versuch mal eine offizielle Gedenkstätte für den Völkermord an den Armeniern zu initiieren! Oder Saudi-Arabien: Moscheevereine in Deutschland schwimmen im Geld.

Wichtiger ist aber ein ganz anderer Faktor, der nur dem Studenten der Orgonomie zugänglich ist:

Ich werde jetzt einen Teufel tun und die genannten drei Verschwörungstheorien einzeln aufdröseln und deren verborgene rationalen Elemente aufzeigen und wie diese verzerrt wurden. Es sei nur soviel gesagt, daß jede Verschwörungstheorie, die einigen Widerhall findet, dies nicht ohne Grund tut. Sowohl der Produzent als auch der Rezipient der Verschwörungstheorie hat eine vage Ahnung von orgonotischen Prozessen, die in der Gesellschaft wirksam sind. Dazu gehören insbesondere die von Reich in seiner Studie über die ultimative Verschwörung, den Christusmord, angeschnittenen Konzepte, die dann teilweise in der von Elsworth F. Baker und Charles Konia ausgearbeiteten soziopolitischen Charakterologie aufgegangen sind, insbesondere was den pestilenten, den pseudoliberalen und den konservativen Charakter betrifft.

Wie kann es dann sein, daß etwa Konia ziemlich häufig zu eindeutigen Fehleinschätzungen gelangt, während tumbe Verschwörungstheoretiker recht behalten? Erst einmal, die Rechnung kommt immer zuletzt, will sagen, erst die Zeit wird zeigen, welche Einschätzung beispielsweise des Putinschen Rußland die richtige ist. Zweitens leben wir alle in einer Informationsblase, ob wir wollen oder nicht. Freunde von mir wundern sich, wie sehr ich doch in den letzten Jahren meine manchmal recht apodiktischen Meinungen geändert habe. Das liegt nicht etwa daran, daß sich meine „Orgonometrie“ verändert hätte, sondern schlicht daran, daß ich grundsätzlich sämtliche Mainstream-Medien ignoriere: ich schaue kein Fernsehen mehr, höre kein Radio mehr, lese weder Zeitungen noch Zeitschriften, selbst Youtube meide ich tunlichst. Meine Welt sind jetzt die alternativen Medien, so gut wie ausschließlich die amerikanischen.

Man könnte mir nun vorhalten, ich würde nunmehr erstrecht in einer hermetisch abgeschotteten Medienblase leben. Nun ja, es sind die Massenmedien, die eine Einheitsmeinung vertreten (bis auf wenige Feigenblätter sind alle ihre Macher pseudoliberale Charaktere!) und zweitens: ich habe mich lebenslang mit Sekten beschäftigt, kann „medial“ induzierte Augenpanzerung von daher besonders gut einschätzen: Jahrzehnte Tagesschau haben meinem Augensegment nicht gutgetan.

Aber zurück zu Fehleinschätzungen: Auch der beste Physiker wird Mist bauen, etwa eine falsche Kosmologie entwerfen, wenn er lückenhafte, gar falsche Daten vor sich hat, während irgendein Spinner zufällig genau richtig liegen mag. Trotzdem ist die wissenschaftliche Methode eben das: Wissenschaft, d.h. frei von subjektiver Willkür. Wenn ich in einen Computer falsche Daten eingebe und er infolge ziemlichen Mist ausspuckt, bedeutet das nicht, daß mit dem Computer bzw. den verwendeten Algorithmen etwas nicht stimmt! Gleichzeitig kann es sein, daß ein Mensch, der daneben sitzt, instinktiv das richtige Ergebnis „ausspuckt“!

Das erinnert mich etwas an Vorurteile. Die allermeisten treffen den Nagel auf den Kopf! Doch manchmal sind sie dermaßen daneben, dermaßen ungerecht und schlichtweg krank… Was sind Verschwörungstheorien anderes als Vorurteile, die sich ein rationales Gewand geben? Es bedarf immer eines wissenschaftlichen Korrektivs. Ohne wissenschaftliche Methode wären wir bald verloren, d.h. würden wieder Hexen verbrennen!

Reich gegen die Reichsflugscheiben

3. August 2021

Vor dem folgenden habe ich mich jahrzehntelang ferngehalten, weil es derartig mit Neonazi-Propaganda verknüpft ist und ohnehin an Schwachsinn kaum zu überbieten ist: „Nazi-UFOs“, „Neuschwabenland“ und der ganze Rotz. „Vril“, „Maria Orsic“, „Haunabu-Flugscheiben“, „Reichsdeutsche“ ist alles nachgewiesener Betrug.

Was auffällig ist, ist, daß zwischen 1947 und 1955, also zu Reichs Zeiten, UFO-Geschichten nicht etwa von „Greys“ und ähnlichem Krypzeugs beherrscht wurde, sondern von „Sternenmenschen“, die typischerweise von der Venus oder dem Mars stammten und in jeder Beziehung wie Menschen aussahen.

Dazu muß man dreierlei wissen: die Deutschen waren Mitte des letzten Jahrhunderts in Wirtschaft und Wissenschaft absolut führend und waren vor allem dezentral aufgestellt. Beispielsweise wurde anders als in Amerika bei der Herstellung von Atomwaffen nicht alles auf eine Karte gesetzt, sondern parallel alle möglichen Ansätze verfolgt, darunter denkbar Abwegiges. Zweitens wußte die Führung spätestens 1943, daß der Krieg definitiv verloren war und man sich auf die Nachkriegszeit vorbereiten mußte. Das war ganz ähnlich wie nach dem Ersten Weltkrieg mit den Freikorps, nur daß Deutschland nun besetzt sein würde. Und drittens gab es einen ganzen Kontinent, der praktisch unbegrenzte Entfaltungsmöglichkeiten bot und traditionell Rückzugsraum des „Deutschtums“ war: Südamerika. Argentinien wurde zwischen dem 4. Juni 1946 und dem 21. September 1955 von dem, ja, Nationalsozialisten Peron regiert.

Erwähnenswert ist auch, daß die Raumfahrt Ende der 1920er Jahre mit Hermann Oberth begann, Wernher von Braun dessen Schüler war, die NASA kaum mehr war als ein zunächst nach White Sands und dann nach Florida versetztes „Peenemünde“ und daß Oberth bis 1989 enthusiastischer Spiritus rector der deutschen „UFO-Szene“ war. Ich erinnere nur an die UFO-nachrichten, die bis in die 1980er Jahre hinein die UFO-Welt der 50er Jahre lebendig hielt.

Man fragt sich, warum ausgerechnet aus Südamerika derartig viele UFO-Berichte kommen, was in Rosswell wirklich abgestürzt ist, wem George Adamski und ähnliche „UFO-Kontaktler“ der 50er Jahre wirklich begegnet sind und schließlich mit wem ausgerechnet der Autor von Massenpsychologie des Faschismus 1954/55 wirklich mittels seiner „Raumkanone“ gerungen hat!

Ab 1955 ist der Hype um die „UFO-Kontakler“ rasch abgeklungen und wurde dann seit den 1960er Jahren langsam durch das Phänomen der „UFO abductees“ abgelöst: ein Zoo von Ekel-Aliens – zwischen denen in den Berichten immer wieder die „Nordic Aliens“ auftreten: „Außerirdische“ die aussehen wie Skandinavier…

Haben sie, wer immer auch immer „sie“ sind, eine neue Schutzmacht gefunden?

Alles, was ich sonst noch schreiben könnte, wäre haltlose Spekulation, zumal eh alles von Desinformation zersetzt ist. Ich finde das im Ungefähren bleiben müssende Szenario jedenfalls erwähnenswert, möchte mich aber nicht auf Geschichten über ein „Viertes Reich“ einlassen: Joseph Farrell, Peter Levenda, Jim Marrs. Ich versuche nur Sinn in eine absurde Geschichte zu bringen, denn man kann weder George Adamskis Geschichte (die einigen Einfluß auf Reich hatte) noch etwa Travis Waltons Geschichte von 1975 (die gegenwärtig Peter Robbins beschäftigt) so einfach vom Tisch wischen. Walton beschreibt eine UFO-Entführung durch „Greys“, bei der plötzlich „Menschen“ auftreten.