Posts Tagged ‘Eigentumsrechte’

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 55)

12. März 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Der gesellschaftliche Kampf war immer der zwischen Nationalisten und Internationalisten und damit immer „LSR“: die einen wollen „xenophob“ Eigner bleiben, die anderen aus den „nationalistischen“ Beschränkungen entfliehen. Die einen wollen „Grenzen ziehen“, um ihre eigene Integrität vor den Angriffen einer übergriffigen Außenwelt zu schützen – LSR. Die anderen wollen die übergriffigen Grenzziehungen aufheben – LSR.

Im 20. Jahrhundert war das entsprechend die Auseinandersetzung zwischen Faschisten (Mussolini, Dollfuß, Franco, Hitler etc.) und Kommunisten (Lenin, Luxemburg, Trotzki, Stalin etc.). Die einen verteidigten ihr „Eigentum“ (Eigentumsrechte, völkische Identität, Tradition, Grenzen), die anderen wollten es aufheben, weil es die gesellschaftliche Entfaltung des Menschen einschränken würde. (Heute gehört schon das biologische Geschlecht zu einer nichtakzeptablen Einschränkung!) BEIDEN ging es damit um den Kern von LSR!

Deshalb ist es auch kein Wunder, daß beide Seiten teilweise austauschbar sind: Hitler gilt als Sozialist, Stalin als Nationalist. Konkret wird Stirner als Urvater des Faschismus hingestellt, während Marx ohne seine Auseinandersetzung mit Stirner nie und nimmer das entwickeln konnte, was man heute als „Marxismus“ bezeichnet. Die gleiche Auseinandersetzung findet sich auch innerhalb der beiden Lager. Hitler fühlte sich durch die völkische und nationalistische „Reaktion“ bedroht. Stauffenberg nahm er ganz zu recht als „Angriff von rechts“ wahr. Spiegelverkehrt bei Stalin: der in den Trotzkisten eine „kosmopolitische“ Bedrohung von links sah.

All diese externen und internen Auseinandersetzungen kann man als Versuche begreifen „frei zu sein“, als, um Reichs Begriff zu benutzen, „mißglückte biologische Revolutionen“. Vordergründig ging es um das Ziehen bzw. Aufheben von Grenzen, doch in Wirklichkeit ging es um die Bewältigung der Panzerung (des Über-Ichs) in einer Welt, die durch den LSR-Impuls in Aufruhr geraten ist und nie wieder Frieden finden wird, solange das Problem nicht gelöst ist, d.h. die Menschheit „die Falle“ verlassen hat.

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 34)

16. März 2021

2019 haben sich bei einer Untersuchung von 60 Kulturen aus der ganzen Welt sieben universelle moralische Regeln herauskristallisiert. Den Anthropologen der Universität Oxford zufolge lautet dieser menschheitsübergreifende Moralkodex: hilf deiner Familie, hilf deiner Gruppe, erwidere Gefälligkeiten (Empfinden von Schuldgefühlen und Dankbarkeit, Leisten von Wiedergutmachung und Verzeihen), sei mutig, respektiere die, die über dir stehen, teile die Ressourcen mit anderen auf eine gerechte Weise und respektiere das Eigentum der anderen. Es gab nie eine Gesellschaft, in der eines dieser Verhaltensweisen als moralisch verwerflich angesehen wurde.

Die Arbeitsdemokratie und ihr diametrales Gegenteil, die Emotionelle Pest, kann man mit Hilfe dieser sieben Maximen beschreiben, auf die sich alle natürlich gewachsenen Gesellschaften vollkommen unabhängig voneinander geeinigt haben, die also unserer „menschlichen Natur“ entsprechen. Die „natürliche Arbeitsdemokratie“, von der Reich sprach, steht dabei in einem diametralen Gegensatz zur widernatürlichen und lebensfeindlichen Ideologie der Linken:

  1. Familienwerte (von den Linken heute mehr angegriffen denn je)
  2. Gruppentreue („Nationalismus“, „Patriotismus“, von den Linken abgrundtief verabscheut)
  3. Gegenseitigkeit (Linksliberalismus/Sozialismus basiert auf Ressentiment und „sozialer Gerechtigkeit“, d.h. Affirmative Action und sozialem Parasitentum)
  4. Tapferkeit („toxische Maskulinität“)
  5. Respekt (widerspricht der Grundlage des liberalen Charakters, d.h. Rebellion gegen den Vater)
  6. Fairness (historisch gesehen war dies das erste, was Lenin, Trotzki, Stalin, Mao, Pol Pot etc. als „bürgerlich“ brandmarkten und den Roten Garden auszutreiben trachteten)
  7. Eigentumsrechte (was das mit der linken Pest zu tun hat, ist offensichtich)