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Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 10)

20. Juli 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Stirner will sich von der „Negerhaftigkeit“ (dem Verhaftetsein an Heiligen Dingen) und der darauffolgenden „Mongolenhaftigkeit“ (dem Verhaftetsein an Heiligen Gedanken) befreien. Er hat nach eigener Aussage als Vorfahren jenen, „der mittels des Geistes die Natur als das Nichtige, Endliche, Vergängliche darstellte“ und er, Stirner will nun weitergehen und „auch den Geist zu gleicher Nichtigkeit herabsetzen“ (vgl. Der Einzige und sein Eigentum, Reclam, S. 71-77).

Ausgerechnet jene „rationalen“ Gesellschaften, auf die sich Reich und später James DeMeo berufen haben (Murias und Nagas in Indien, die Trobriander, einige Indianerstämme, die Eskimos und sehr wenige Stämme in Afrika) – ausgerechnet diese „matristischen“ Völker haben ausgesprochen nicht-rationale und größtenteils sogar ausgesprochen schwachsinnige Tabus (Marke: Berühre niemals mit dem linken Knöchel des rechten Fußes einen fruchttragenden Baum!), die absolut heilig sind, weit heiliger als etwa die katholischen Tabus.

Was ich sagen will: es kann nicht abstrakt philosophisch um „Aufklärung“ und „Irrationalismus“ gehen, sondern in unserem Zusammenhang nur um den Gegensatz eines lustfeindlichen vs. eines prinzipiell lustbejahenden Über-Ich. Zum Beispiel ist das Verbot, Freitags Fleisch zu essen, weder rational noch gerade lustbejahend – aber prinzipiell beschränkt es die Lustfähigkeit in keinster Weise – und nur darum kann es gehen.

Und noch was zum Über-Ich. Neulich hat mich ein Leserbrief über Rechtskultur und Mentalität sehr nachdenklich gemacht, weil er etwas in Worte brachte, was mich schon seit langem beschäftigt: „Einem Deutschen genügt meist ein deutlicher Hinweis auf eine Vorschrift, um ihn zum Einlenken zu bewegen. Ein arabischer oder muslimisch-türkischer Ausländer – besonders wenn er noch jung ist – beurteilt oft erst nach der Schulterbreite seines Kontrahenten, ob der berechtigt ist, ihm Anweisungen zu geben.“ Unsere Gesellschaft funktioniert, weil unser Über-Ich so stark ist, während insbesondere Mohammedaner in einer Gesellschaft leben, wo die gesellschaftliche Gewalt weniger „harmonisch“ inkorporiert worden ist, da der äußere Zwang unvorhersehbar und brutal ist. Und etwa Weiblein und Männlein von vornherein gar nicht in Versuchung kommen. Das, also die zeitweise Schwäche des Über-Ichs, erzeugt noch gestörtere Menschen, als man sie in Mitteleuropa findet. Tatsächlich faszinieren die Menschen aus dem moslemischen Kulturraum so manchen unbedarften „Reichianer“ sogar als verhältnismäßig „ungepanzert“. Tatsächlich haben sie jedoch einen weitgehend triebhaften Charakter mit einem isolierten Über-Ich, das schließlich weitaus heftiger, nämlich „triebhaft“ zuschlagen kann.

Ich muß beispielsweise an den Unterschied zwischen dem katholischen Süden Europas denken, etwa das „anarchistische“ Italien – oder die humoristischen Erzählungen eines griechischen Freundes über den Alltag in seinem Heimatland: legal, illegal, scheißegal. Und im Gegensatz dazu an das von Lutheranischen Schuldgefühlen zerfressene Skandinavien. Ähnliches läßt sich über den Gegensatz von Nord- („saharasische Anarchie“) und Süd-Indien („matristisches Law-and-Order“) sagen. Den Unterschied kann man sogar hören: da die irgendwie nach „Hasch-Pfeife“ klingende Hindustani-Musik des Nordens, dort die strenge hoch-stilisierte karnatische Musik des drawidischen Südens.

Es kommt ein weiteres „Ausgerechnet“ hinzu: Das Über-Ich steht für unsere Identifizierung mit den Eltern, unseren Kontakt mit unserem eigenen Wesenskern. Wenn wir gegen dieses Über-Ich rebellieren, trennen wir uns von unserem Kern. Genau das ist in der Aufklärung passiert, als man sich auf naive Weise von „Gott“ abwandte, so als wäre das, worum sich vorher alles gedreht hatte, ein bloßes Nichts. Aber „Gott“ stand für etwas und dieses „Etwas“ hat Reich herausgearbeitet, etwa in Äther, Gott und Teufel. Den rationalen Kern im irrationalen Wahnwitz.

In Der triebhafte Charakter unterscheidet Reich zwischen der reaktiven Über-Ich-Bildung und der „sublimierenden Wandlung des väterlichen Ideals“: „Es ist (…) nicht gleichgültig, ob ein Revolutionär auf sozialem Gebiet lediglich aus Reaktion gegen den Vater ‚revolutioniert‘ oder aus Anlehnung an eine revolutionäre Vaterimago, ohne Rücksicht auf die väterliche Einstellung“ (Frühe Schriften, S. 269). Es geht darum, ob man neurotisch rebelliert und alle Verbindungen „zum emotionalen Bereich der Väter und Mütter“ kappt (die dann wie alles Verdrängte an anderer Stelle um so stärker auftauchen, wie Stirner gezeigt hat: die „Humanität“ als Gott der vermeintlichen Atheisten) oder sich rational damit auseinandersetzt und es z.B. besser machen will als der Vater.

Stirner war der einzige Aufklärer, der sogar den allerletzten Ersatzkontakt des Linken, dessen kollektivistischen „Menschheits-Glauben“ zertrümmert hat. Das erklärt auch, warum der ultimative „Über-Ich-Vernichter“ derartig (von rechts und links gleichermaßen) dämonisiert wird, daß nicht mal sein Name ausgesprochen werden darf, um „nicht den Teufel an die Wand zu malen“! Indem Stirner das Über-Ich angreift, greift er nicht nur „Flausen im Kopf“ an, sondern direkt den innersten Wesenskern der Individuen. Es geht um mehr als nur um Leben oder Tod: es geht um alles, d.h. um das, wofür Menschen sogar freudig ihr Leben hingeben. Es geht um „Gott“, in dem Sinne, wie Reich von „Gott“ sprach. Es geht um die kosmische Orgonenergie…

Ich habe ein Problem mit dem Begriff „rationale“ Gesellschaft und all das „Rationale“, das beispielsweise Bernd Laska in seinem LSR-Projekt anklingen ließ. Da klang er fast wie Habermas. Sozusagen: „Reden wir drüber, an was wir glauben wollen. Keine präkognitiven irrationalen Tabus, sondern rationale Einschränkungen, nachdem wir unsere Probleme rational durchdiskutiert haben.“ Der Mensch war nie so und er wird nie so sein.

Wir können natürlich versuchen den „animistischen Sumpf“ auszutrocknen („Aufklärung“). Problem ist nur, daß wir dabei wahrscheinlich uns selbst zerstören oder es zu einer Gegenreaktion des Obskurantismus kommt, die auch noch den letzten Rest von Rationalität hinwegfegt. Es ist wie bei den „Reichianischen“ Körpertherapeuten, die die Panzerung beseitigen (als wenn das eine große Kunst wäre), sich dann aber wundern, wenn der dergestalt aufgerissene Körper nur um so heftiger kontrahiert und z.B. irreparabel psychotisch wird.

Alles was ist, auch das Irrationalste, ist durch seine bloße Existenz zunächst einmal gerechtfertigt. Hier geht es beispielsweise darum, ob man fremdbestimmt ist; durch das Über-Ich bestimmt. „Fremdbestimmt“ in dem Sinne, daß dieses Fremde (etwa die Sexualfeindlichkeit der Eltern) Teil der eigenen Psyche wird. Imgrunde eine Psychose im Kleinen (bzw. im Großen). Doch genauso wie es in der menschlichen Triebstruktur nur Dinge geben kann, die eine Entartung primärer Anlagen ist, egal wie sekundär die Triebe auch immer sein mögen, ist auch das „schlechte Gewissen“ trotz allem immer noch eine innere Stimme, sozusagen eine grotesk-tragische Imitation von Autonomie. Naturwissenschaft und Technik und Emanzipation im Sinne Stirners konnten sich eben wegen der erwähnten „grotesk-tragischen Imitation von Autonomie“ durch all das Irrationale zur gesellschaftlichen Realität hindurchquälen. Das fehlt in anderen Kulturen, wo die Gewalt eine äußere bleibt und die Menschen in der Position verschreckter Kinder gehalten werden.

Warten auf Charles Konias Buch CLUELESS

3. November 2021

2008 erschien Charles Konias Buch The Emotional Plague: the Root of Human Evil, 2013 Neither Left Nor Right: Preventing America’s Decline into Socialism. Sein neues Buch Clueless: the Great Human Disconnect steht kurz vor der Auslieferung. Als Vorbereitung auf diese Lektüre verlohnt ein kurzer Rückblick auf die genannten vorangehenden Bücher.

Bei oberflächlicher Lektüre wird man Konia politisch rechts verorten, doch tatsächlich führt er aus, wie kontraproduktiv es ist, gesellschaftliche Entwicklungen einseitig von einer linken oder einer rechten Warte aus zu betrachten. Vielmehr bräuchte es eines funktionellen Blicks. Dessen Richtigkeit zeigt sich darin, wohin diese Annäherungsweise an die gesellschaftlichen Probleme führt, nämlich zur Förderung von Freiheit und Unabhängigkeit, während linke und rechte Ansätze letztendlich immer in Unfreiheit und Sklaverei münden.

Gesellschaften und Kulturen müssen dem Wohl und der Freiheit des Einzelnen verpflichtet sein. Das ist letztendlich aber nur durch sexuelle Freiheit möglich, auf daß sich beim Einzelnen kein verhärteter, unnachgiebiger Charakter ausformt. Dieser beruht auf der moralistischen Regulierung unserer Triebe von Kindheitsbeinen an, statt der Natur zu vertrauen. Die künstlichen sexuellen Hemmungen führen zu antisozialem Verhalten, das mehr Hemmungen nötig macht: die „gepanzerte Gesellschaft“ entsteht, in der sich Linke und Rechte gegenseitig blockieren.

Das Denken der Linken ist vor allem mechanistisch, d.h. sie leitet alles vom Funktionieren der Maschine ab. Alles sei kontrollierbar nach den Vorgaben des Kollektivs und seiner „Ideale“. Der gute Planer, das Supergehirn, könne eine utopische Gesellschaft hervorbringen. In der heutigen Welt haben sich generell die gesellschaftlichen Einstellungen weit nach links verschoben. Sie ist entsprechend immer mechanistischer geworden. Diese allumfassende Linksdrift bedingt, daß diejenigen, die heute als Rechts gelten, früher in der Mitte standen. Konia spricht von „Rotverschiebung“ bzw. der „antiautoritären Transformation“, die mit einer Verlagerung der Panzerung vom Gesamtkörper hin zum Augensegment einhergeht.

Das mystische Denken der Rechten beruhte darauf, daß die Natur unerkennbar und etwas Bedrohliches sei, das eingehegt werden muß. Das Leben sei ein Überlebenskampf. Immerhin sah die Rechte die moralische Schwäche und Unvollkommenheit des Menschen und damit die Gefahr, die von einer übergriffigen Regierung ausgeht. Wir alle erleben, daß dieses einigermaßen „klarköpfige“ Bedenken fast vollkommen verschwunden ist und heute alle träumerische Hoffnung in einen alle Lebensbereiche bestimmenden Staat gelegt wird.

Die Menschen müssen die die Panzerung erzeugenden mechanistisch-mystischen Denkweisen der Linken und der Rechten von sich weisen und eintauschen gegen ein funktionelles Denken, das in Übereinstimmung mit dem naturgegebenen organismischen Funktionieren steht. Das würde vor allem die Kindererziehung betreffen und die Kultur von den Hindernissen befreien, die einer angemessenen Sozialisierung und dem Streben nach Glück im Wege stehen.

Daß dies nicht geschieht, ist der Emotionellen Pest zu schulden, dem zerstörerischen Ausleben der charakterstrukturell bedingten, „neurotischen“ Symptome im Gesellschaftsleben. Sie erkennt man daran, daß das vorgeschobene Motiv nicht mit den wirklichen Beweggründen übereinstimmt. Man behauptet mit einer Aktion „a“ erreichen zu wollen, doch tatsächlich ist „b“ das sich einstellende Resultat dieses Projekts. Entsprechend fühlt sich das Opfer der Emotionellen Pest desorientiert und vollständig verwirrt. „Was geschieht hier!“

Es ist wie beim Zauberer, dessen vermeintlich magische Kunststücke nur funktionieren, weil er deine Aufmerksamkeit auf „a“ richtet, während das entscheidende Geschehen sich bei „b“ zuträgt. Beispielsweise wird deine gesamte Aufmerksamkeit und seelische Energie auf das angeblich weltbewegende Problem der Rechte von Transgender-Menschen und der unmittelbar bevorstehenden Machtübernahme durch Hitleristen gerichtet, während gleichzeitig deine Meinungs- und Bewegungsfreiheit und deine Rechtssicherheit auf null gefahren werden.

Illustrieren wir die individuelle und gesellschaftliche Panzerung: Plötzlicher Wintereinbruch, die Gehwege sind gefroren, Rutschgefahr. Normalerweise habe ich einen sehr guten Gleichgewichtssinn und hervorragende Reflexe, was mich schon häufiger vor dem Rollstuhl bewahrt, wenn nicht das Leben gerettet hat. Jedesmal hatte sich mein Bewußtsein ausgeschaltet und mein Körper tat, was zu tun ist. Jetzt aber fühle ich mich beobachtet und im doppelten Sinne „unsicher“ bei meinen „schwulen“ Trippelschritten in meinen vollkommen unangebrachten, profillosen Sommerschuhen. Ich bin das, was die Engländer unübersetzbar als „self-aware“ bezeichnen. Wie der Tausendfüßler, der auf seine Schritte achtet, statt einfach zu gehen, falle ich auf meine Schnauze. (Ich erinnere an das Schlußkapitel von Reichs Die kosmische Überlagerung, wo er den Ursprung der menschlichen Panzerung erkundet.)

In meinem Fall sind es Auswirkungen der Panzerung der autoritären Gesellschaft; die Unsicherheit meiner Eltern hinsichtlich dessen, was sich gehört und wie man sich zu benehmen hat, die autoritäre Schule, eine gesellschaftliche Atmosphäre, die Menschen erzeugt, die ständig Angst haben, gegen gesellschaftliche Konventionen zu verstoßen und die deshalb immer verkrampft sind und entsprechend einen Trottel aus sich machen. Das wird sehr schön in Loriots Sketchen gezeigt und unübertroffen in John Cleese‘ Fawlty Towers.

In der antiautoritären Gesellschaft zeigt sich das gepanzerte Trotteltum anders: Etwas derangiert an meinem Zielort angekommen, werde ich Zeuge einer Diskussion von höheren Verwaltungsbeamten, die auf den Beginn eines Lehrgangs warten. Es geht um die Bedrohung von Einsatzkräften. Da war beispielsweise eine fünfköpfige Familie, die bei einem Hausbrand in einen Bus der Feuerwehr evakuiert wurde. Nach drei Stunden ist dieser restlos vollgemüllt, beschmiert, teilweise zerstört. Es wären Menschen gewesen, die Ethnie tue nichts zur Sache, vielmehr stelle sich die Frage nach dem Warum, d.h. wie wir „als Gesellschaft“ versagt haben. Es fehlt nur noch, daß sich diese Verwaltungstrottel bei der Familie Üsösügürz entschuldigen und eine großzügige Entschädigung anbieten! Wir leben in einer Gesellschaft, die durch und durch verunsichert ist und alle sich bemühen, ja nicht den Anschein zu erwecken, man wäre ausländerfeindlich und Sympathisant der AfD. Die autoritäre Gesellschaft ließ sich noch den Spiegel vorhalten, d.h. Comedy war möglich. Heute wäre selbst die Scary Movie-Filmreihe (2000 bis 2013) schlichtweg undenkbar. Mit den Roten Garden ist nicht zu scherzen und alle Menschen sind vollständig verpeilt – clueless.

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 34)

16. März 2021

2019 haben sich bei einer Untersuchung von 60 Kulturen aus der ganzen Welt sieben universelle moralische Regeln herauskristallisiert. Den Anthropologen der Universität Oxford zufolge lautet dieser menschheitsübergreifende Moralkodex: hilf deiner Familie, hilf deiner Gruppe, erwidere Gefälligkeiten (Empfinden von Schuldgefühlen und Dankbarkeit, Leisten von Wiedergutmachung und Verzeihen), sei mutig, respektiere die, die über dir stehen, teile die Ressourcen mit anderen auf eine gerechte Weise und respektiere das Eigentum der anderen. Es gab nie eine Gesellschaft, in der eines dieser Verhaltensweisen als moralisch verwerflich angesehen wurde.

Die Arbeitsdemokratie und ihr diametrales Gegenteil, die Emotionelle Pest, kann man mit Hilfe dieser sieben Maximen beschreiben, auf die sich alle natürlich gewachsenen Gesellschaften vollkommen unabhängig voneinander geeinigt haben, die also unserer „menschlichen Natur“ entsprechen. Die „natürliche Arbeitsdemokratie“, von der Reich sprach, steht dabei in einem diametralen Gegensatz zur widernatürlichen und lebensfeindlichen Ideologie der Linken:

  1. Familienwerte (von den Linken heute mehr angegriffen denn je)
  2. Gruppentreue („Nationalismus“, „Patriotismus“, von den Linken abgrundtief verabscheut)
  3. Gegenseitigkeit (Linksliberalismus/Sozialismus basiert auf Ressentiment und „sozialer Gerechtigkeit“, d.h. Affirmative Action und sozialem Parasitentum)
  4. Tapferkeit („toxische Maskulinität“)
  5. Respekt (widerspricht der Grundlage des liberalen Charakters, d.h. Rebellion gegen den Vater)
  6. Fairness (historisch gesehen war dies das erste, was Lenin, Trotzki, Stalin, Mao, Pol Pot etc. als „bürgerlich“ brandmarkten und den Roten Garden auszutreiben trachteten)
  7. Eigentumsrechte (was das mit der linken Pest zu tun hat, ist offensichtich)

Linke Dämonen

26. Mai 2020

Ich war heute auf dem Friedhof und mal wieder schockiert über all die aufgegebenen Gräber. Man sieht Grabsteine, die seit Jahrzehnten nicht mehr geehrt wurden. In anderen Kulturen, in denen sich alles um die Ahnen dreht, und auch früher bei uns, wäre so eine Respektlosigkeit undenkbar gewesen und hätte den Ausstoß aus der menschlichen Gemeinschaft bedeutet. Was heutzutage passiert, ist unmittelbarer Ausdruck des Übergangs der gesellschaftlichen Dominanz vom konservativen zum linksliberalen Charakter. Der erstere löst den Ödipuskonflikt, indem er sich mit dem Vater (bzw. umfassend mit der Vaterimago) identifiziert und in Wettstreit mit ihm tritt, der letztere ist ein Rebell, der letztendlich den Vater töten will.

Die systematische Zerstörung unseres Vaterlandes in den letzten zwanzig Jahren (Energiewende, Eurorettung, Coronawahnsinn, allumfassende Linkswende, Umvolkung, etc.) ist unmittelbarer Ausdruck dieser liberalen Charakterdeformation. Es ist ein viehischer Haß gegen alles Überkommene: die ökonomischen Grundlagen des Landes, die Generationen erwirtschaftet haben, werden vernichtet, die kulturellen Grundlagen von der Sprache bis hin zum Städte- und sogar Landschaftsbild und auch die humanbiologischen Grundlagen: der Genpool wird ausgelöscht. Es ist eine vatermörderische Mentalität, die man auf den besagten Friedhöfen plastisch vor Augen geführt bekommt.

Da es sich um einen charakterlichen Zwang handelt, sägen diese Leute mit wachsendem Fanatismus den Ast ab, auf dem sie selbst sitzen. Lächerlicherweise geben sie den umfassenden Haß auf die Vaterimago auch an ihre Kinder weiter, so daß selbst der letzte Rest einer verqueren Rationalität hinter dieser Rebellion verschwindet. Man denke nur an all die Antifa-Bübchen, deren Eltern antiautoritäre Linksliberale, Sozialisten und Kommunisten sind.

Noch irrer ist, daß dies, wie angedeutet, praktisch Selbstmord ist: der „Todestrieb in der Geschichte“. Es geht dabei nicht nur darum, daß wirklich alle denkbaren Grundlagen der eigenen Existenz zerstört werden – man muß an jemanden Denken, der vom Hochhaus springt und im schwerelosen Fall ausruft: „Endlich frei!“ –, auch rein bioenergetisch: die Rebellion gegen die Ahnen ist funktionell identisch mit der Loslösung vom eigenen Lebensquell, dem eigenen bioenergetischen Kern und damit einhergehend führt dies zu einer extrem mechanistischen, lebensfeindlichen Weltanschauung. In diesem Sinne sind Linksliberale, Sozialisten und Kommunisten seelenlose, kernlose, hohle Zombies, Roboter – jedenfalls keine Menschen mehr. Wer die eigenen Vorfahren, das eigene Erbe verrät, wer den Faden, der die menschliche Existenz ausmacht, kappt… Man schaue sich diese Leute doch an! Rein biologistisch betrachtet, von der DNS her, sind es vielleicht noch Menschen, aber biosozial betrachtet… Diese – Dinger haben sich doch selbst vom Menschsein losgesagt! (Und das teilweise WORTWÖRTLICH. Man denke nur an den „Transhumanismus“ und all die anderen „Trans-Bewegungen“!)

Man möge euch mit der Peitsche aus dem Tempel jagen, auf daß ihr ewig in der Hölle schmort! Auf ewig getrennt vom – Vater!