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Warum sind „Liberale“ bzw. „Linke“ in der Orgonomie so gefährlich?

26. Juni 2025

Zunächst einmal gibt es grundsätzlich zwei soziopolitische Grundcharaktere: erstens den Konservativen, der sozusagen „konservativ vor sich hinpulsiert“, d.h. biophysiologisch einseitig von der Funktion der orgonotischen Pulsation, die im Solar plexus zentriert ist, bestimmt wird; und zweitens den Liberalen, der biophysiologisch ganz vom auf die kosmische Kreiselwellen-Bewegung zurückgehenden „Orgonom“ bestimmt wird und entsprechend ständig „nach vorne strebt“, „progressiv“ ist, wie man so schön sagt.

Ohne den letzteren würde es die Wissenschaft im allgemeinen und die Orgonomie im besonderen gar nicht geben! Das Problem ist, daß der Liberale („liberal“ im amerikanischen Sinne!) kein Halten kennt. Er ist der Feind alles Bestehenden, so rational es auch immer sei. Das ist im übrigen auch das Geheimnis des Stalinismus: nirgends wurden mehr Kommunisten umgebracht als unter Stalin, weil man mit „Trotzkisten“ und „Kosmopoliten“ buchstäblich keinen Staat machen kann. Man könnte geradezu von einer „Dialektik des Linksradikalismus“ sprechen, der stets in der Karikatur eines spießigen Pseudo-Konservatismus mündet. Oder kann man sich etwas Spießigeres vorstellen, als den „Realsozialismus“, wie er bis 1989 herrschte?

Ähnlich sieht es in der Orgonomie aus. Schon zu Reichs Lebzeiten war der Rand der Orgonomie unter Reichs verbliebenen „liberalen“ Schülern in Skandinavien und Figuren wie Alexander Lowen, Paul Ritter und David Boadella heillos und teilweise bis zum Gegenteil der Orgonomie zerfranst. Heute ist das Schild von Orgonon regenbogenfarbenbunt und die üblichen Verdächtigen tun alles, um die Orgonomie populär zu machen, d.h. neben andere „bunte Trends“ zu plazieren, Hauptsache diese sind auf eine unbestimmte Art und Weise „progressiv“ und sei das beispielsweise „Tantra“. In den Händen „dieser Leute“ wird nichts, aber auch rein gar nichts von der Orgonomie übrigbleiben, außer einer hohlen Geste. Das ist kein „böser“ Wille, sondern fast schon zwangsläufige Folge des charakterstrukturellen Zwangs, dem sie tragischerweise unterliegen.

Weniger neutral kann man auf den zweiten, den biopsychologischen Aspekt schauen: bioenergetischer Kern, sekundäre Schicht, soziale Oberfläche. Der Liberale geht ganz und gar in der dritten, der oberflächlichen Schicht auf und hat, da dieser so fremd und unheimlich ist, eine Todesangst vor dem Kern, letztendlich vor der Orgonenergie selbst. Deshalb auch der so auffällige und überaus penetrante, nervige und allgegenwärtige „Antifaschismus“ dieser Leute! Die sekundäre, „faschistische“ Schicht wird nicht etwa deshalb abgewehrt, weil sie lebensfeindlich ist, sondern ganz im Gegenteil, weil sie tiefer liegt und der „schwarze Faschismus“ (eine entstellte Extremform des Konservatismus) beispielsweise mit seinem „Blut und Boden“ tatsächlich verzerrte (!) Kernimpulse repräsentiert.

„Roter Faschismus“, die extremste Form der Emotionellen Pest, liegt dann vor, wenn die soziale Fassade auf zynische Weise genutzt wird, um desto effektiver lebensfeindlich, sozusagen „sekundär-schichtig“ sein zu können. Schöne Beispiele sind linke Gegendemonstrationen anläßlich von Aufmärschen echter oder auch nur vermeintlicher Rechtsextremisten: unvermittelt wird für „trans“, also die Amputation der Geschlechtsorgane schon bei Kindern, geworben und zur systematischen Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen aufgerufen. Der psychotische Haß und der mörderische Fanatismus machen einen schlichtweg sprachlos:

Von Rechtswegen sollten weder der Konservative noch der Liberale in der Orgonomie ein Problem darstellen, da die beiden Funktionen „Pulsation“ und „Kreiselwelle“ einen einfachen funktionellen Gegensatz bilden, d.h. sich gegenseitig anziehen und dabei wechselseitig verstärken. Entsprechend sollte die Orgontherapie, die Beobachtung und Erforschung des Orgons, sowie das Eintauchen in die Gefühls- und Gedankenwelt des orgonomischen Funktionalismus entsprechend einen konservativen Charakter „öffnen“ und einen liberalen Charakter „schließen“, aber leider Gottes spielt die Panzerung ihr übles Spiel. Auf der konservativen Seite führt das zum Stillstand und der Erstarrung der Orgonomie, auf der liberalen Seite jedoch, wie erläutert, zu ihrer Zerstörung. Das ist keine bloße Theorie, sondern jeder, der Augen hat, kann das plastisch am Beispiel der liberalen („antiautoritären“) Gesellschaft in ihrer Gesamtheit beobachten. Ich will nicht, daß die Orgonomie mit in den Orkus „unserer Demokratie“ gerissen wird!

Linke HASSEN das Leben selbst!

Anarchie in unseren Städten (Teil 1)

7. Mai 2025

Was ist seit Schröder und Merkel in diesem Land geschehen? Warum die „Energiewende“ und „offene Grenzen“? Es ist müßig über Motive zu spekulieren, denn diese offenbaren sich letztendlich im logischen Effekt dieser beiden Maßnahmen.

Wer wird bei einem Blackout, der Tage, Wochen, Monate (sic!) anhalten kann, bewaffnet sein? Die Kriminellen und – die Polizisten. Die letzteren werden sich mit ihrer Dienstwaffe ausschließlich um die Verteidigung der eigenen Familie kümmern! Ähnlich die Mannen der Feuerwehr und aller anderen Notdienste. Ärzte und Krankenschwestern werden genauso handeln. Das gleiche gilt für jeden, der für die Infrastruktur unersetzbar ist, etwa um die Kraftwerke wieder hochzufahren. Und überhaupt, wie sollen diese Leute, nachdem sie ihre Frau und ihre Kinder im Stich gelassen haben, eigentlich zu ihrem Arbeitsplatz gelangen? Mit ihrem Elektroauto? Über Straßen ohne Ampeln, voller Autowracks, die von plündernden und brandschatzenden Banden beherrscht werden, welche überall Checkpoints eingerichtet haben? Übrigens: Telefon und Handy werden auch nicht mehr funktionieren. Und was Notsender für die paar batteriebetriebenen Radios verbreiten: Glaubt irgendjemand, die hätten selbst einen Überblick über die Lage?

Neulich habe ich mich mit einer Negerin heftigst gestritten um das Öffnen des Fensters und den Luftzug in einer U-Bahn. Sofort ging es ihr nicht um die Sache, sondern ausschließlich um ihre und meine Hautfarbe! Ein Nachbar sagte einer Kopftuchtürkin, sie dürfe ihr Auto nicht genau vor der Feuerwehreinfahrt parken. Die instantane Replik drehte sich um – Hitler! Es ist in solchen Fällen immer so. Im Katastrophenfall wird sich dieses „multiethnische“ Land in rassisch definierte Gangs aufteilen, die sich bekämpfen wie Weiße, Neger und Mexikaner in amerikanischen Gefängnissen. Überleben werden die Gruppen mit einer „Rassenidentität“.

Mit diesen beiden Maßnahmen, die physische und mentale Entwaffnung des deutschen Volkes, haben die Rotgrünen angesichts der flächendeckenden „internationalistischen“ Umerziehung ihr Ziel erreicht: den Genozid. Man braucht doch nur die Medien konsumieren, die fast zu 100 Prozent von diesen Leuten dominiert werden: sie HASSEN uns mit einem viehischen Fanatismus.

Woher dieser kommt, wissen wir seit Freud: Ödipuskomplex. „Papa das Schwein“ muß kastriert werden und die Keimbahn, unsere eigene Identität, muß durchtrennt werden. Er schändet „Mutter Natur“ und beutet unsere unterdrückten schwachen Brüder und Schwestern aus, die PoCs. Die Hintergründe solchen Wahns hat Reich bereits 1933 in seiner Massenpsychologie des Faschismus analysiert, als es noch um die „Mutter Germania“ ging, geschändet von – PoCs. Daß der „Endkampf“ wieder in der Ukraine geführt wird und wir wieder in Epidistanz zu Moskau und Washington gehen… Nun gut, immerhin wird der Untergang totaler als wir ihn uns heute überhaupt vorstellen können.

Wenn eine entwickelte Gesellschaft zerfällt, reorganisiert sie sich auf primitivere Weise neu. Als im südlichen und östlichen Mittelmeerraum die spätantike Welt inklusive dem Christentum zerfiel, reorganisierte sie sich neu durch die Bildung von inzestuösen Großfamilien, die alle Staatlichkeit ablehnten und, was die Gesellschaft betraf, absolut verantwortungslos handelten. Um was es geht, sieht man anhand der Artverwandten Mafiaclans auf Sizilien und in Süditalien. Seit spätestens 2015 werden entsprechende Strukturen aus „humanitären“ Gründen massenhaft nach Deutschland geholt mit den entsprechenden Folgen für das deutsche Volk.

Näherliegende Beispiele für eine Reorganisation auf primitiverer Ebene sind die Rockerbanden oder etwa die Punk-Bewegung im England Mitte der 1970er Jahre. England stand vor dem totalen Kollaps, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch moralisch. Der „Aufbruch der 60er“ Jahre hatte sich als geschmackloser Witz erwiesen: kernlose Plastikmenschen, ohne auch nur den Hauch von Authentizität.

Damals hatte ich für die Sex Pistols nur Verachtung übrig: zu kommerziell. Wenn schon Punk, dann vielleicht 999. Johnny Rotten? Eine Witzfigur. Im nachhinein betrachtet, war er vielleicht einer der letzten authentischen Menschen im öffentlichen Leben. Vor allem, weil er nie jemanden kopiert hat, nie jemanden nach dem Mund geredet hat. Außerdem ist er einer der wenigen, die tatsächlich von ganz unten kommen. Er ist wirklich ein Working Class Hero.

Und er hat immer wieder Meinungen geäußert, die zum linksliberalen Mainstream quer lagen. Er traute in Israel ein Konzert zu geben, trotz der antisemitischen linken Boykotthetze, und er bekannte sich zu Trump. Aber worum es wirklich geht, offenbarte er 2007 in einem Interview:

Ich habe große Achtung vor der menschlichen Rasse und allen Lebenswelten. Es ist diese Kraft, diese Energie, die alles auflädt, die uns am Leben hält. Das fasziniert mich sehr. Nun, manche setzen das in Religion um. Ich weiß nicht, was es ist, aber es ist sehr ergreifend. Und es bricht mir das Herz, etwas Totes zu sehen oder zu hören, wie irgendetwas stirbt oder Totes zu sehen. Das ist nicht Hippie. Leider wurde diese Mentalität von den Hippies nie verstanden. Sie sind egoistische Bastarde.

Lydon ist ein Anarchist nach meinem Geschmack: „Was brauchen wir den Staat? Wir haben Freunde, Familie, Traditionen!“ – Es ist die Frage, ob wir uns von neuem zu „Krebsgeschwüren“ organisieren oder ob wir endlich erlauben, daß sich das Orgon frei entfaltet, d.h. die Liebe zwischen den Menschen sich frei entfalten kann. Faschismus (Barbarei) oder Arbeitsdemokratie! Der Kult des Todes oder die Liebe für das Leben! „Selbstregulation“ oder Selbstregulation! „Anarchie“ oder Anarchie!

Max Stirner, Soter (Teil 3)

14. April 2025

Marx ging es um den „Unterbau“, um vom „Überbau“ (dem Über-Ich) abzulenken, er verkaufte das aber als Überwindung von Max Stirners Ansatz:

Der Sparren, den Sankt Max [also Max Stirner] in den Köpfen der Menschen entdeckt, ist nichts als sein eigner Sparren, der Sparren „des Heiligen“, der die Welt sub specie aeterni betrachten und sowohl die heuchlerischen Phrasen wie die Illusionen der Menschen für die wirklichen Motive ihrer Handlungen versieht; weswegen auch der naive, gläubige Mann getrost den großen Satz ausspricht: „Fast die ganze Menschenwelt hängt am Höheren.“ [Der Einzige, S. 57] Der „Sparren“ ist „eine fixe Idee“, d.h. „eine Idee, die den Menschen sich unterworfen hat“, oder, wie wir später populärer gesagt wird, allerlei Abgeschmacktheiten, die die Leute „sich in den Kopf gesetzt haben“. Mit spielender Leichtigkeit ergibt sich für Sankt Max, daß alles, was die Menschen sich unterworfen hat, z.B. die Notwendigkeit zu produzieren, um zu leben, und die davon abhängigen Verhältnisse eine solche „Abgeschmacktheit“ oder „fixe Idee“ ist. (Marx: Die deutsche Ideologie, In: Frühe Schriften, Zweiter Band, Herausgegeben von Hans-Joachim Lieber und Peter Furth, Darmstadt 1971, S. 180)

Bei „Stirner“ ist auch dies Bewußtsein „alle jeworden“, er glaubt wirklich an die Herrschaft des abstrakten Gedanken der Ideologie in der heutigen Welt, er glaubt, in seinem Kampfe gegen die „Prädikate“, die Begriffe, nicht mehr eine Illusion, sondern die wirkliche Herrschermächte der Welt anzugreifen. Daher seine Manier, alles auf den Kopf zu stellen, daher seine enorme Leichtgläubigkeit, mit der er alle scheinheiligen Illusionen, alle heuchlerischen Beteuerungen der Bourgeoisie für bare Münze nimmt. (Die deutsche Ideologie, S. 276)

Das ist imgrunde die gleiche Litanei, die das Marxisten-Gesindel bis zum heutigen Tage gegen Reich richtet. Mit dem gleichen Duktus!

Marxisten sind Fanatiker der „humanen Vernunftreligion“: „Bleibt die Meinung bestehen, so habe Ich meinen Gott (Gott ist ja nur als ‚mein Gott‘, ist eine Meinung oder mein ‚Glaube‘); also meinen Glauben, meine Religion, meine Gedanken, meine Ideale. Darum muß ein allgemein menschlicher Glaube entstehen, der ‚Fanatismus der Freiheit‘. Dies wäre nämlich ein Glaube, welcher mit dem ‚Wesen des Menschen‘ übereinstimmte, und weil nur ‘der Mensch‘ vernünftig ist (Ich und Du können sehr unvernünftig sein!), ein vernünftiger Glaube“ (Der Einzige, S. 141).

Wir, du und ich, sind in ihren Augen die Unvernunft, nicht etwa weil wir „Kapitalisten“ (Anhänger des Kapitalismus) sind, sondern weil wir nicht an ihren „Gott“, die Vernunft, glauben, die es zu offenbaren gelte. Doch unser höchstes Ziel ist die Selbstoffenbarung (Parerga, S. 91). Der von allem Fremden (Über-Ich) befreite Ich ist Eigner seiner selbst, d.h. ein Mensch, der sich selbst offenbart (Parerga, S. 88).

(…) das Religiöse besteht in der Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Menschen, d.h. mit der Aufstellung einer zu erstrebenden „Vollkommenheit“, in dem „nach seiner Vollendung ringenden Menschen.“ (…) es besteht in der Fixierung eines Ideals, eines Absoluten. Die Vollkommenheit ist das „höchste Gut“, der finis bonorum; das Ideal eines Jeden ist der vollkommene Mensch, der wahre, der freie Mensch usw. (Der Einzige, S. 269)

Ich Meinesteils gehe von einer Voraussetzung aus, indem Ich Mich voraussetze; aber meine Voraussetzung ringt nicht nach ihrer Vollendung, wie der „nach seiner Vollendung ringende Mensch“, sondern dient Mir nur dazu, sie zu genießen und zu verzehren. Ich zehre gerade an meiner Voraussetzung allein und bin nur, indem Ich sie verzehre. Darum aber ist jene Voraussetzung gar keine; denn da Ich der Einzige bin, so weiß Ich nichts von der Zweiheit eines voraussetzenden und vorausgesetzten Ich’s (eines „unvollkommenen“ und „vollkommenen“ Ich’s oder Menschen), sondern, daß Ich Mich verzehre, heißt nur, daß Ich bin. Ich setze Mich nicht voraus, weil Ich Mich jeden Augenblick überhaupt erst setze oder schaffe, und nur dadurch Ich bin, daß Ich nicht vorausgesetzt, sondern gesetzt bin, und wiederum nur in dem Moment gesetzt, wo Ich Mich setze, d.h. Ich bin Schöpfer und Geschöpf in Einem. (Der Einzige, S. 167)

Darum verachtest Du den Egoisten, weil er das Geistige gegen das Persönliche zurücksetzt, und für sich besorgt ist, wo Du ihn einer Idee zu Liebe handeln sehen möchtest. Ihr unterscheidet Euch darin, daß Du den Geist, er aber Sich zum Mittelpunkte macht, oder daß Du Dein Ich entzweist und Dein „eigentliches Ich“, den Geist, zum Gebieter des wertloseren Restes erhebst, während er von dieser Entzweiung nichts wissen will, und geistige und materielle Interessen eben nach seiner Lust verfolgt. (Der Einzige, S. 32)

Besser als Max Stirner, unser Erlöser, kann man das Über-Ich kaum beschreiben!

Fanatismus und Charakteranalyse

10. Oktober 2024

Mir gefällt Eric Hoffers Idee, daß Fanatismus um seiner selbst willen ist. „Und es ist leichter für einen fanatischen Kommunisten, zum Faschismus, Chauvinismus oder Katholizismus zu konvertieren, als ein nüchterner Liberaler zu werden.“ Ich habe mal von einem deutschen Neonazi gehört, der zum Judentum konvertierte und ein fanatischer Siedler in der Westbank wurde. Da die soziopolitische Orgonomie so sehr auf das soziopolitische Spektrum fixiert ist, wurde dies („Fanatismus um seiner selbst willen“) in der orgonomischen Theorie nie gewürdigt, soweit ich mich erinnere.

Zweifel werden nicht zugelassen und ganz im Gegenteil wird missioniert, d.h. Zweifel in den Glaubenssystemen anderer hervorgerufen. Man setzt sich mit anderen auseinander, aber niemals mit sich selbst. Alles wird in Frage gestellt, nur man selbst stellt sich nie in Frage. In vieler Hinsicht ist das das genaue Gegenteil einer Charakteranalyse, die ja nichts anderes ist, als sich selbst in Frage stellen zu lassen. „Warum lächeln Sie!“ „Warum atmen Sie nicht!“ „Ihr Gesicht ist zu einer Maske erstarrt!“

Soeben habe ich einen typischen Fanatiker beschrieben mit seinem situationsunangebrachten „Lächeln“, der unnatürlichen Verkrampfung oder je nachdem unnatürlichen „Gelassenheit“, dem stereotypen Verhalten und dem maskenhaften Gesicht. Die absolute Hingabe „an die Sache“ oder „an den Führer“ ist nichts anderes als Ersatzkontakt: Verweigerung von und gleichzeitig Ersatz für wirkliche Hingabe.

Das führt zu dem Paradoxon, daß etwa eine dröge und vollkommen kontaktlose, meinetwegen, CDU-Veranstaltung, die letztendlich harmlos ist, bioenergetisch nicht zu vergleichen ist mit einem mitreißenden Reichsparteitag der NSDAP, also der organsierten Emotionellen Pest. Im evangelischen Kirchenkreis muß man gegen den Schlaf ankämpfen, während in einer aus Amerika kommenden charismatischen Glaubensgemeinschaft der Funke überspringt und man ganz und gar für Jesus Christus entflammt ist. Und genau darum geht es, mitgerissen zu werden, sich selbst zu vergessen. Eine Art Drogenrausch. Wie dieser Rausch hervorgerufen wird, ist letztendlich egal.

Daß dabei die Funktionen Liebe, Arbeit und Wissen vor die Hunde gehen, man nicht mehr wirklich lieben kann, zu einem bloßen Roboter wird und nur noch realitätswidrigen Unsinn von sich gibt – gehört zum Konsum der Droge „Fanatismus“. Und genau so endet auch der Fanatismus stets: im Untergang. Eins fehlt nämlich immer: die Selbstreflektion und damit die Möglichkeit zur Selbstkorrektur, das Umsteuern am Rande des Abgrunds. Also das, was die Charakteranalyse letztendlich als Ziel hat: die Wiederherstellung der Selbstregulation.

Jetzt versuche man mal jemanden zu erklären, daß Fanatismus stets ein letztendlich sexualökonomisches Problem ist! Etwa mit Verweis auf die durch und durch spießige, von der CDU geprägte BRD der 1950er Jahre mit all ihrer Nüchternheit, im Vergleich zum Fanatismus im ungleich sexuell freizügigeren „Dritten Reich“ oder dem Fanatismus in der „DDR“, wo noch viele sich ganz und gar mit der sozialistischen Vision identifizierten und die (trotz all des konsumistischen Firlefanzes des Westens) weitaus sexuell freizügiger war als die BRD. Derartige „Widersprüche“ treten auf, weil die Panzerung alles verzerrt. Wie gesagt war beispielsweise eine NSDAP-Inszenierung mit all dem Ersatzkontakt, die sie bot, bioenergetisch weitaus „lebendiger“ als eine ein oder zwei Jahrzehnte spätere der CDU.

Das war bereits 1933 das Thema von Reichs Massenpsychologie des Faschismus: wie schwer es ist, angesichts der Verlockungen des Irrationalismus, den Massen die Rationalität nahezubringen. Später mußte er sich bereits in Skandinavien, insbesondere aber in Amerika mit Libertären, Anarchisten, Freaks, Beatniks etc. und anderen Freiheitskrämern rumschlagen, die zwar „sexuell frei“ waren, aber vollkommen irrational, weil sie keinerlei Sinn hatten für die charakterstrukturelle Freiheitunfähigkeit der Massen, geschweige denn der eigenen – die vollkommene Unfähigkeit zur Selbstreflektion.

In James Reichs neuem Buch Wilhelm Reich and the Flying Saucers findet sich die kurze Korrespondenz zwischen einem Vertreter der genannten Leute, Tuli Kupferberg, der in Dusan Makavejevs Film WR: Mysteries of the Organism eine prominente Rolle spielt, und Reich. Sozusagen Reichs vorweggenommene Antwort auf die „68er“. Zunächst 1949:

Es erfordert ein vollständiges und gründliches Studium der Orgonomie und unserer Art von Massenpsychologie, um zu verstehen, daß die Arbeitsdemokratie ein tatsächlicher bio-sozialer Prozeß und kein politisches Programm ist. Außerdem ist es die universelle Biopathie in den Menschen aller Richtungen und Klassen, die die rein wirtschaftlichen Probleme so ungeheuer kompliziert macht. Die Hauptsache ist, daß unsere heutige Erziehung das Massenindividuum ohne sein Verschulden unfähig oder weniger fähig macht, Verantwortung für seine individuelle und die allgemeine gesellschaftliche Lage zu übernehmen. (S. 177f)

1950 ergänzt Reich: „Es geht immer mehr darum, den Menschen auf Massenmaßstab ihre große Verantwortung für die gesellschaftlichen Prozesse bewußt zu machen.” Selbstreflektion!

DER ROTE FADEN (Band 2): 18. Scharfmacher in Reichs Umfeld

25. Juni 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 18. Scharfmacher in Reichs Umfeld

Paul Mathews: Besprechung WILHELM REICH. THE EVOLUTION OF HIS WORK by David Boadella

21. Februar 2022

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Besprechung WILHELM REICH. THE EVOLUTION OF HIS WORK by David Boadella

Die neue Hitler-Jugend

19. Januar 2022

Sie fallen mir immer wieder auf, vielleicht 12jährige Kinder/Jugendliche mit gefärbten Haaren und wilder „rebellischer“ Aufmachung – und dazu ein Kaffeefilter („FFP2-Maske“) im Gesicht. Bei Anticorona-Spaziergängen stehen sie am Straßenrand und fordern dich auf, die Maske richtig aufzusetzen und sich gefälligst an die Coronaregeln zu halten. Wie ist dieses merkwürdige Changieren zwischen Rebellion (man fragt sich gegen was? die Rechtschreibung? die Schwerkraft? die Heterosexualität? das Einmaleins?) und einer spießigen Obrigkeitshörigkeit zu erklären?

Leben wir nicht in eindeutig antiautoritären Zeiten? Charles Konia hat dazu geschrieben:

Es wird allgemein angenommen, eine antiautoritäre Gesellschaft sei die Abwesenheit von Autorität. In Wirklichkeit ist genau das Gegenteil der Fall. In der neuen Gesellschaftsordnung gibt es Autorität, aber sie ist tendenziell im Staat unter zentraler Kontrolle konzentriert. Der Begriff antiautoritär und sein Ursprung müssen in ihrem historischen Kontext verstanden werden. Er bezieht sich auf den Widerstand der Menschen gegen die traditionellen Formen von Autorität, die vor etwa 1960 existierten. Der Antiautoritarismus wendet sich gegen individuelle Autorität auf lokaler Ebene, und dieser Widerstand führt zu zentralisierter oder kollektiver Autorität. Es kommt zu einem entsprechenden Rückgang der individuellen Verantwortung, die durch staatliche Verantwortung ersetzt wird, vertreten durch den „Großen Bruder“. Der Antiautoritarismus ist gekennzeichnet durch eine deutliche Verschiebung nach links von der politischen Mitte. Er muß letztendlich zu mehr zentralisierter Macht und einer Form des sozialistischen Staates führen. („The Practice of Medical Orgone Therapy in Anti-Authoritarian Society” Journal of Orgonomy 2010)

Es sind Zustände zurückgekehrt, wie sie im sogenannten „Dritten Reich“ herrschten: tendenziell wurden die alten Lehrer der Kaiser- und „Systemzeit“ verachtet, während gegenüber Hitler und seinen Chargen ein absoluter Kadavergehorsam herrschte. Das findet sich beispielsweise in manchen Szenen des Films Der Untergang. Tatsächlich war das nationalsozialistische Regime in vielem eine Vorwegnahme des heutigen Scholzregimes. Ich sage das nicht ohne Bedacht! Ich zitiere aus einer der wenigen konservativen Stimmen in diesem Land:

Bekannt ist [Scholz‘] Wort von der Lufthoheit über den Kinderbetten. Es stammt aus einem Interview mit dem Deutschlandfunk vom 3. November 2002, als (…) die rot-grüne Regierung Schröder das Krippensystem ausbauen wollte. (…) Scholz, seinerzeit frisch gekürter Generalsekretär der SPD, begründete den Plan mit diesen Worten: „Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine ,kulturelle Revolution‘ erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unsere Kinderbetten erobern!“ (…) [Er strebte] vor dem Bundesverfassungsgericht die Abschaffung des gerade eingeführten Betreuungsgeldes für Eltern an, die ihr Kind nicht in die Krippe geben. (…) Nur Bayern und Sachsen zahlen es in Form eines Landeserziehungsgeldes. Es war ein Etappensieg der Scholzschen Ideologie von der kulturellen Revolution. (…) Man könnte (…) das Kindergeld kräftig erhöhen. Das wäre ein Schritt zu mehr Freiheit für die Familien. Aber gerade das ist nicht im Sinn von Linkspolitikern wie Olaf Scholz. In ihren Augen soll der Staat nicht nur die Lufthoheit über den Kinderbetten, sondern auch das Gängelband der Familien kurz halten.

Die Autorität wird vom lokalen Bereich, angefangen bei der Familie selbst, auf die deutsch Zentralregierung verlagert (danach auf die EU und schließlich die UN – was jedwede Demokratie illusorisch macht). Resultat ist die anfangs umrissene neue Hitler-Jugend. Wie die Radikalisierung der Fridays-for-Future-Bewegung zeigt, steht die neue HJ in Sachen Fanatismus dem Original in nichts nach! Ein besonders krasses Beispiel ist die Coronakrise, in der die Expertise dem Haus- und Facharzt entrissen wurde und der Regierung, letztendlich der WHO, zugefallen ist. Man folgt blind „Manualen“, d.h. dem Führerbefehl – der u.a. von der fanatisierten HJ durchgesetzt wird, wenn nötig mit Gewalt.

Nochmal, wogegen rebellieren die eigentlich? Was soll das ganze pseudorevolutionäre Getue? Ich bin darauf an anderer Stelle eingegangen.

Buchrezension: Wilhelm Reich. The Evolution of His Work (Teil 2)

25. Dezember 2020

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Besprechung WILHELM REICH. THE EVOLUTION OF HIS WORK by David Boadella

Die heutigen Reaktionäre

13. Februar 2017

Der Blick nach Amerika wurmt mich wirklich: wie viele, die „die Orgonomie vertreten“, etwa den Zugang zum Reich-Archiv kontrollieren, in „Wilhelm-Reich-Organisationen“ tätig sind, etc., sich den Protesten gegen Trump angeschlossen haben. Ihr gegen Trump gerichteter Fanatismus ist wirklich bemerkenswert. Ich denke dabei insbesondere an den „Women’s March“. Es wurmt mich, weil sie sich auf die Seite der Reaktion stellen.

Wie das? Reichs Kriterium für das Diktum „reaktionär“ (im Sinne von „lebensfeindlich“, da sich das Leben immer nach vorne bewegt, „fortschrittlich“ ist) war kein politisches, sondern ein bio-soziales. In den 1920er und 1930er Jahren war auf den ersten Blick deutlich, wo das sexualpositive (lebensfreundliche) und wo das sexualnegative (lebensfeindliche) Lager zu verorten war. Bemerkenswerte Ausnahmen im fortschrittlichen Lager waren die Stalinisten und eine bestimmte Kaste „sozialistischer Pfaffen“; Intellektuelle, die sich aus neurotischen Gründen (Rebellion gegen den Vater) dem sozialistischen Lager angeschlossen hatten.

Seit dieser Zeit, insbesondere aber seit Anfang der 1960er Jahre, d.h. dem Wandel von einer autoritären in eine antiautoritäre Gesellschaft, ist es zu einer kompletten Umkehr gekommen. Heute ist die Linke extrem sexualfeindlich, verbittert und verhärmt. Man schaue sich nur die Opfer des Feminismus bei den Grünen an: die Frauen sehen durchgehend wie Klobürsten aus und ziehen entsprechende Gesichter, die Männer wirken wie frustrierte Lesben. In Amerika war der „Women’s March“ in jeder Hinsicht abstoßend und grotesk. Die Gesichter der Trump-Gegner sprechen von sexueller Frustration, während die der Trump-Annhänger meistens entspannt sind. Die einen strahlen ein krankmachendes Miasma aus, die anderen – Orgon.

In autoritären Ländern, etwa der Türkei, ist es genau umgekehrt.

Und noch ein Kommentar zum Women’s March:

https://www.youtube.com/watch?v=GNdH-t5yUzI

You mother fucking pieces of shit!