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Was ist der Unterschied von Arbeitsdemokratie und Kapitalismus? (Teil 3)

28. Oktober 2025

Für das bankrotte Frankreich, die Ukraine etc. und das Schleifen der Schuldenbremse werden die kleinen Leute in Deutschland, die die Volkszertreter in die Parlamente gewählt haben, durch die mit immer abenteuerlicheren Mitteln verschleierte Inflation bezahlen müssen. Die Aufgabe des Parlaments ist es, die Regierung zu kontrollieren, damit die mit unserem Geld nicht tun und lassen kann, was sie will. Leider hat sich das ins direkte Gegenteil verkehrt: mit immer neuen teuren Wahlgeschenken („Geschenke“, die wir selbst bezahlen bzw. die unsere Kinder werden bezahlen müssen!) kauft man uns unsere Stimmen ab, als wären wir debile Vollidioten. Nun, ähämmm, ja…

Die Aufgabe der Regierung ist es, für den Schutz unserer körperlichen Unversehrtheit und unserer materiellen Güter zu sorgen. Wird dies konsequent in Angriff genommen, bremsen sofort die Parlamentarier, die sich um die „Bürgerrechte“ von Kriminellen sorgen.

Die Großkriminellen, die Kapitalisten, werden sogar ausdrücklich geschützt. Das geht so weit, daß staatlicherseits potentielle Konkurrenz durch willkürliche Auflagen, die uns „schützen“ sollen, ausgeschaltet wird. Man denke dabei nur an Reichs Auseinandersetzung mit dem medizin-industriellen Komplex in Amerika!

Eine freie Marktwirtschaft, bzw. der „Kapitalismus“, kann nur funktionieren, wenn sie von einem starken „antikapitalistischen“ Staat beschützt wird, der einen rechtlichen Rahmen für die primäre bioenergetische Entfaltung der Wirtschaft zur Verfügung stellt und das System vor den eigenen Entartungen, den „sekundären Trieben“ schützt, also Ausbeutung, Wirtschaftskriminalität, Kartellbildung, Umweltverschmutzung, etc.

Für Reich lag die praktische soziale Aufgabe in der Sichtung erstens aller natürlichen Lebenskräfte im Individuum und in der Gesellschaft und zweitens aller Hindernisse, die ihrem spontanen Funktionieren entgegenwirken. „Die ersten müssen gefördert, die zweiten müssen ausgeschaltet werden“ (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 313). Das ist die einzige rationale Funktion des Staates.

Eine entsprechende Auffassung hat bereits Adam Smith vertreten. Er betrachtete die Wirtschaft als ein System, das auf dem rücksichtslosen Eigennutz beruht. Erst die geheimnisvolle „unsichtbare Hand“ würde aus Bösem Gutes, aus Eigennutz Gemeinnutz machen.

Diese „unsichtbare Hand“, die quasi demokratisch alles zum besten der Allgemeinheit richtet, ist natürlich nichts anderes als das, was Reich „Arbeitsdemokratie“ genannt hat. Je besser diese funktioniert, desto weniger staatlicher Zwang ist notwendig.

Smith hat, angesichts des gegenwärtigen Zustandes der „menschlichen Natur“, dieser „unsichtbaren Hand“ nicht blind vertraut und gefordert, daß den „bösen“ Unternehmern von Staatswegen und durch eine ständig alerte kritische Öffentlichkeit unablässig auf die Finger geschaut werden müsse. Ohne Kontrolle würden die Kapitalisten ansonsten bestrebt sein, den Markt auszuschalten und durch geheime Absprachen die Löhne zu drücken und die Preise hochzuhalten.

Er konnte nicht den heutigen Finanzkapitalismus voraussehen, der dieses Problem ultimativ verschärft hat.

Was gegenwärtig abläuft, hat die französischen Zeitung Paris-Normandie vor einiger Zeit wie folgt zusammengefaßt:

Alle Staaten sind überschuldet und leihen sich von den Banken das Geld, das sie dann Griechenland leihen, damit dieses die Banken auszahlen kann. Die wiederum spekulieren darauf, daß die Staaten ihre Schulden nicht zurückzahlen können.

Der Staat wird zum Büttel der Mafia und deslegitimiert sich zunehmend. Das läßt sich beispielsweise (bzw. mit weit mehr Berechtigung) auch über Großbritannien oder gar Belgien sagen! Tatsächlich über jedes westliche Land. Der entscheidende Unterschied ist, daß jeder von uns ein grundgesetzlich verbrieftes WIDERSTANDSRECHT hat. „Stauffenberg“ ist im Grundgesetz verankert, weil Stauffenberg selbst keine gesetzliche Grundlage hatte.

Dem militärischen Widerstand im „Dritten Reich“ ging es nicht um „soziale Gerechtigkeit“, „Rechtsstaatlichkeit“ oder Demokratie (die hatte im Zweifelsfall eher die Nationalsozialisten auf ihrer Seite, wie u.a. die Reaktion der Bevölkerung auf das Hitler-Attentat zeigte), ihnen ging es einzig und allein um Deutschland. Sie wollten einen Psychopathen und seine Spießgesellen beseitigen, der Deutschland zu seiner Verfügungsmasse gemacht hatte.

Was ist das, „Deutschland“? Deutschland ist der Boden, auf dem seit unvordenklichen Zeiten unsere biologischen und kulturellen Vorfahren gelebt haben. Deutschland bedeutet ein enges (genetisches) Verwandtschaftsverhältnis, ein gemeinsames Rechtsgefühl und eine gemeinsame Kultur (von der Sprache, über die Alltagssitten bis hin zu Goethe).

Deutschland bedeutet vor allem Tiefe. Das heißt, daß wir nicht nur in der „flachen Gegenwart“ leben können, sondern immer unserer Vorfahren gedenken müssen, damit diese nicht umsonst gelebt haben. Und wir müssen vor allem, bei allem was wir tun, an unsere Kinder und Kindeskinder denken. Wir können nicht tun und lassen was wir wollen, da wir nur Glieder einer Kette sind. (Alles frei nach Edmund Burke.)

Der Leser mag einwenden: „Einen Scheiß muß ich!“ Aber das ist Pseudoegoismus, denn die beschriebene bioenergetische Spannung, die wir als „Zeitpfeil“ abstrahieren, trägt uns, macht uns aus, sorgt erst dafür, daß wir wir selbst bleiben und die Spannkraft haben, für uns selbst einzutreten.

Stattdessen wurden wir zu schwachen identitätslosen schizoiden Autisten gemacht, die zuließen, daß irgendwelche minderbegabten Marionetten („Politiker“) Millionen kulturfremde (bzw. „kulturfeindliche“) Menschen ins Land geholt haben, was das Wort „Deutschland“ (Land der Deutschen) schon bald rein demographisch ad absurdum führen wird. Sie haben durch eine Ent-Bildungspolitik die Kultur zerstört (man denke nur an die schwachsinnige Rechtschreibreform!). Sie haben mit einem allumfassenden Meinungsterror („Kampf gegen Rechts“) die Demokratie faktisch beseitigt. Sie haben das bißchen Souveränität, das dieses Land nach dem Zweiten Weltkrieg wieder erlangt hat, an Euro-Bürokraten und ein Pseudoparlament in Brüssel und groteskerweise Straßburg abgetreten. Sie haben dieses Land langfristig ruiniert, als sie die D-Mark mit dem Lira und der Drachme vereinigten. Kurz gesagt, haben sie in ihrem verblendeten Machbarkeitswahn alles organisch Gewachsene zerstört.

Wenn ich sehe, wie die Wiedergänger Hitlers Kränze am Bendlerblock niederlegen, schnürt es mir die Kehle zu. Nein, es sind keine „bösen Menschen“; es sind Kindsköpfe, die keinerlei Gefühl für Tiefe haben. Es sind lebensfremde Sabbelbütel.

Dieses Pack hat nie gearbeitet, sondern immer nur doziert, wie andere zu arbeiten haben. Wie Hitler sind es persönlichkeitsgestörte Sonderlinge, die irgendwelchen fixen Ideen nachhängen. Beispielsweise wird uns gepredigt, wir sollten uns den Lebensgewohnheiten unserer Gäste anpassen. Die Politikanten identifizieren sich mit den fremden Asozialen, weil sie selbst außerhalb des Volkskörpers stehen.

„Nachhaltgkeit“ kennen diese Politiker nur dort, wo sie dem deutschen Volk schadet. Das betrifft insbesondere vom Klimawahn geprägte Energiepolitik, die im übrigen einer ungemeinen und praktisch irreversiblen Schädigung des Landschaftsbildes und sogar mit Umweltzerstörung einhergeht. Deutschland wird systematisch zerstört.

Man kann nicht häufig genug unterstreichen, daß es keine „soziale“, sondern ausschließlich eine charakterologische Frage gibt: die Freiheitsunfähigkeit, die Sklavenmentalität, der Massen, die von den Politikern ausgenutzt und perpetuiert wird. Mit anderen Worten: der Sozialismus ist das eine und einzige Problem. Das zeigt sich besonders schön am Beispiel Arbeitslosigkeit.

Ähnlich wie einst in der „DDR“ gedeiht in Deutschland unterhalb der politischen Gängelung eine sich selbst steuernde Schattenwirtschaft, was durch die Einführung des absurden Mindestlohns noch weiter verschärft wurde: ein schildbürgerliches Programm zur Förderung der Schwarzarbeit. Nach Schätzungen verbergen sich dort mehr als 8 Millionen Vollzeit-Arbeitsverhältnisse.

Wie in Hans Hass und der energetische Funktionalismus dargelegt, wird der Bedarf nach spezialisierten Arbeitsleistungen auch nicht annähernd befriedigt. Wir leben buchstäblich in einer sozialistischen Service-Wüste! Ohne „Sozialstaat“ und „Arbeitsmarktpolitik“, d.h. ohne gesellschaftliche Panzerung, hätten wir Vollbeschäftigung!

Das ganze zeigt auch, wie die gepanzerte Gesellschaft von der Arbeitsdemokratie aufrechterhalten wird, die weiterfunktioniert unabhängig davon, was die parasitäre politische Pest auch immer anrichten mag, etwa mit obszönen Absurditäten wie der „Agentur für Arbeit“ (sic!), die pro Mitarbeiter im Jahr ein Arbeitsverhältnis vermittelt. Siehe dazu Reichs Ausführungen in den Schlußkapiteln der Massenpsychologie des Faschismus.

Was ist der Unterschied von Arbeitsdemokratie und Kapitalismus? (Teil 2)

27. Oktober 2025

Kritik am Kapitalismus ist eine Selbstverständlichkeit. Beispielsweise sprach bereits Kant davon, der Mensch habe keinen „Preis“, sondern „Würde“:

Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde. (Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, z.n. Beatrix Himmelmann: Freiheit und Selbstbestimmung, Freiburg 1996, S. 355)

Menschen, die in dieser Tradition der Aufklärung stehen, fühlen sich zwangsläufig zu Marx hingezogen.

Es muß 1942 gewesen sein, als Reich dem Anfang der 1930er Jahre verfaßten Originalmanuskript der Massenpsychologie des Faschismus hinzufügt hat, daß „die Entwertung des Konkurrenten, meist einer jeder Ehrlichkeit bare Handlung, ein wesentliches Werkzeug des ‚Geschäfts‘ [ist]“ (Fischer TB, S. 67). Womit er eine antikapitalistische Passage des Originals weiter verschärfte.

Dies impliziert, daß er damals noch immer ein vehementer Kritiker des Kapitalismus war. Er war dies, weil die Mechanismen dieses Systems die „natürlich gewachsene und organisch funktionierende Organisation in der gesellschaftlichen Basis“ (ebd., S. 279) zerstören.

So einfach ist seine in der Tradition der Aufklärung stehende Kritik am Kapitalismus. Genauso einfach ist seine Kritik an den „progressiven“ Sozialisten:

Ich verstehe nicht, wie es Progressive fertigbringen, die einfachen Gegebenheiten der allgegenwärtig wirksamen Beziehungen zwischen den Menschen nicht zu sehen, die nur darauf warten, mit sozialer Macht ausgestattet zu werden. (American Odyssey, S. 388)

Reich glaubte, daß seine Kritik, sowohl am Kapitalismus als auch an den sozialistischen Kapitalismuskritikern, mit dem „grundlegenden Marx“ übereinstimmt. Er brachte dies sogar in einer seiner letzten schriftlichen Äußerungen, seiner Eingabe an den Supreme Court, zum Ausdruck.

Aber was für eine Art von „Ur-Marxismus“ (oder wie immer man es bezeichnen will) soll das sein?! Ich kann mir nichts „un-Marxistischeres“ vorstellen als eine „natürlich gewachsene und organisch funktionierende Organisation in der gesellschaftlichen Basis, die nur darauf wartet, mit sozialer Macht ausgestattet zu werden“.

Und das ganze auch noch von der Psychologie her gesehen:

Versteht man unter „Freiheit“ vor allem die Verantwortung jedes einzelnen Erdenbürgers für die rationale Führung der persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Existenz, dann gibt es keine größere Angst als die vor der Einrichtung der allgemeinen Freiheit. (Massenpsychologie des Faschismus, S. 284)

Was ist Marxismus? Daß man gesellschaftliche Phänomene eben nicht von der Befindlichkeit von einzelnen Menschen oder von Menschengruppen aus betrachtet. Beispielsweise kann es aus Marxistischer Sicht keinen anti-deutschen Rassismus von Seiten der „Migranten“ (Gasthartzvierler) geben, wenn man etwa an das Geschehen auf Schulhöfen denkt. Dazu schreiben zwei offensichtlich Marxistisch orientierte Journalisten:

Was in dieser Debatte als „Deutschenfeindlichkeit“ bezeichnet wird, ist mitnichten Rassismus. „So können Angehörige des gesellschaftlich hegemonialen Bevölkerungsteils – in Deutschland also weiße Deutsche – zwar individuelle Ausgrenzungserfahrungen machen, sie sind jedoch keinem strukturellen Rassismus ausgesetzt, der beispielsweise auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt wirksam ist“. Rassismus ist immer in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext rassistischer Machtverteilung zu stellen, es funktioniert nicht, ihn anhand der Zahlenrelationen zwischen Mehr- und Minderheiten auf besagten Schulhöfen umgekehrt entdecken zu wollen.

Man muß, wenn man Marxistisch argumentieren will, gesellschaftliche Phänomene von den umfassenden Machtverhältnissen (vom Klassenkampf) her betrachten und nicht, wie Reich es tut, von der Befindlichkeit von Individuen oder auch Gruppen!

Stichwort Klassenkampf: Reich hat in der dritten Auflage der Massenpsychologie des Faschismus sogar den Begriff „Klassenbewußtsein“ durch „Fachbewußtsein“ bzw. durch den der „sozialen Verantwortung“ ersetzt.

Aus Marxistischer Sicht macht diese Ausdrucksweise keinerlei Sinn. Tatsächlich hat Marx ganze Bände damit gefüllt, gegen die darin zum Ausdruck kommende Sichtweise anzukämpfen. Man kann entsprechend Spuren von Reichs späterem Konzept „Arbeitsdemokratie“ bei Proudhon und anderen Linken finden (kollektivistische Anarchisten, Sozialisten, prä-Marxistische Kommunisten) sowie bei Bastiat und anderen Rechten (Libertäre). Marx hat versucht, diese beiden “proto-arbeitsdemokratischen” Denkrichtungen zu vernichten und zwar mit genau der gleichen hirnzersetzenden Denkfigur, die die beiden oben zitierten dummdreisten Journalisten im Kampf gegen angebliche „Rassisten“ anwenden – um den wirklichen Rassismus zu verteidigen.

Marx hätte über Reichs Konzept der Arbeitsdemokratie das gleiche gesagt, was er über Bastiat in der Einführung zum Kapital geschrieben hat: er hätte Reich als den „flachsten und daher gelungensten Vertreter vulgärökonomischer Apologetik“ betrachtet.

Ein letzter Punkt: Zu einer Zeit, als westliche Marxisten damit begannen, den Marxismus in eine Art „Kulturtheorie“ umzuformen, und sich immer mehr auf Marx‘ frühe pseudo-Hegelianische Ergüsse über „Entfremdung“, „Fetischismus“ und anderes esoterisches Zeugs kaprizierten, stellte Reichs Reduktion des gesamten Marxismus auf den ökonomischen Kern der Marxschen Theorie (nämlich die Werttheorie) einen denkbar lauten Kontrapunkt dar, der als solcher m.E. noch gar nicht wahrgenommen wurde. Will sagen, Reichs Marx-Kapitel in Menschen im Staat war nicht nur ein Protest gegen den Stalinismus (ein Protest, der ins Leere ging), sondern im Nachhinein betrachtet auch einer gegen jenen „Kultur-Marxismus“, der mittlerweile (Stichwort „Political Correctness“) den gesamten gesellschaftlichen Diskurs dominiert.

Mit Menschen im Staat und insbesondere dem besagten Kapitel „Die lebendige Produktivkraft (Arbeitskraft) bei Karl Marx“ brachte Reich seinen Protest gegen „Kultur-Marxisten“ wie Fromm und Marcuse und die restlichen „Freudo-Marxisten“ zum Ausdruck, die keinerlei Beziehung zur Arbeiterbewegung und überhaupt zum allgemeinen Arbeitsprozeß hatten.

rational/irrational (Teil 2)

11. Oktober 2025

Der folgende Auszug aus einem Aufsatz über „Selbstinteresse“ exemplifiziert die ganze Nichtigkeit der Philosophie. Es ist durchweg nur alles Gerede, weil die bioenergetische Verankerung fehlt:

Das Selbstinteresse für sich gebietet schon ein rationales, wenn auch noch nichtsittliches Handeln. Da der Mensch jedoch selbst Verantwortung für Leib, Leben und Wohlbefinden trägt, ist die Vernachlässigung dieser Aufgaben nicht sittlich, das Selbstinteresse, sofern es die Aufgaben übernimmt, sittlich. Nur eine (schon durch Butler und vom Standpunkt der Psychoanalyse durch E. Fromm kritisierte) falsche Gegenüberstellung von Selbstinteresse und Nächsten-Liebe oder Wohlwollen hält das Selbstinteresse für schlechthin unsittlich. Unsittlich ist es allerdings, das Selbstinteresse zum letzten Maßstab allen Handelns zu machen und es ohne Rücksicht auf die Interessen und Rechte der Mitmenschen zu verfolgen (Egoismus). Stirner behauptet, das einzig Reale sei das Ich und alles habe nur insoweit Wert, wie es dem Ich dient. Wenn alle ausschließlich ihrem Selbstinteresse folgen, kommt es in der (prinzipiell nicht vermeidbaren) Situation, daß verschiedene Individuen dieselben Mittel der Befriedigung ihrer Wünsche beanspruchen, zu einem durch keine verbindlichen Regeln begrenzten Streit, zu „einem Krieg aller gegen alle“ (Hobbes): Das zum allgemeinen Gesetz gewordene Selbstinteresse gefährdet seinen eigenen Zweck, das persönliche Glück. Die Gefährdung wird aufgehoben durch die Errichtung eines Rechtszustandes (…) (Otfried Höffe (Hrsg.): Lexikon der Ethik, München 1997, S. 261)

Dies ist alles vollkommen richtig, soweit es um sekundäre Triebe, beispielsweise die Rachsucht geht, die vom Rechtsstaat aufgefangen werden muß, damit wir nicht in einem blutigen Chaos versinken. Das ist die einzige Rechtfertigung für dieses imgrunde irrationale philosophische Geschwafel, das davon ausgeht, daß Sittlichkeit irrational in Bezug auf das Selbstinteresse ist und umgekehrt Selbstinteresse irrational in Bezug auf die Sittlichkeit. Entweder vernachlässigt man sich selbst oder die anderen. Um diese beiden der Sache angeblich intrinsischen Konflikte zu lösen, bedarf es der Vernunft, d.h. der Philosophie in Gestalt von „Lebensmaximen“ und vor allem in Gestalt des Rechts.

Tatsächlich sind aber sowohl Selbstinteresse als auch Sittlichkeit in sich rational! Im „Selbstinteresse“ und „sittlich“ zu handeln, bedeutet nämlich aus dem Kern heraus handeln, d.h. man ist im Kontakt mit sich selbst und damit mit der Umwelt: man handelt rational, d.h. in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit! Wer im Selbstinteresse handelt, wird auch sittlich handeln und wer sittlich handelt, handelt gleichzeitig auch im Selbstinteresse.

Der „Rechtszustand“, der den vermeintlichen Gegensatz von Selbstinteresse und Sittlichkeit aufheben soll, untergräbt hingegen die Rationalität. Jeder kennt aus seinem Alltag, wie das ausufernde „Recht“ ständig Orwellsche bzw. Kafkaeske Momente schafft, die es fast unmöglich machen im Kontakt zu bleiben und d.h. „sittlich“ zu handeln. Das gleiche gilt auch für irgendwelche situationsunabhängigen, abstrakten „Maximen“, etwa „Lüge nie!“, die in bestimmten Situationen für einen selbst und/oder für andere einfach nur fatale Konsequenzen zeitigen können.

Was „das Recht“ manchmal an Unsittlichkeit mit sich bringt, ist kaum zu fassen. Tatsächlich ist es eine direkte Entsprechung dessen, was es bekämpfen soll! Es soll die sekundären Triebe einschränken, die auf die Panzerung der Massenindividuen zurückgehen, ist aber selbst funktionell betrachtet „gesellschaftliche Panzerung“. Oder wie Reich es ausdrückte: die Moral erzeugt genau jene Unmoral, die sie bekämpfen will. Das ist so, weil nicht zwischen primären und sekundären Trieben unterschieden wird.

Würden die primären Triebe „herrschen“, d.h. gäbe es eine Selbststeuerung, wären die im oben zitierten Aufsatz vorgebrachten Gegensätze zwischen „Egoismus“ und „Ethik“ null und nichtig. Aber auch so ist derartiges Herumphilosophieren ein Skandal, da dieses Gedankengut die Unsittlichkeit zementiert. Oder mit anderen Worten: es ist gemeingefährliches „Geschwafel“, weil es nicht zwischen primären und sekundären Trieben unterscheidet.

Die Welt ist so ein elender Ort, weil nicht paßgenau gehandelt wird. Statt spezifisch die Emotionelle Pest zu bekämpfen, werden unterschiedslos alle Regungen des Lebendigen eingeschränkt – was selbst nichts anderes als Emotionelle Pest ist.

In der antiautoritären Gesellschaft kommt es schließlich sogar zu einer regelrechten Umkehr: die sekundären Triebe werden gefördert, während die primären Triebe bekämpft werden. Nichts anderes ist die Political Correctness! Man denke nur an die Kontrollen an Flughäfen, wo streng darauf geachtet wird, doch ja nicht die kostbaren Gefühle jener Mohammedaner zu verletzen, die das ganze erst notwendig gemacht haben, während umgekehrt die Allerunverdächtigsten geradezu demonstrativ ganz besonders gepiesakt und schikaniert werden.

Oder hier zwei selbst beobachtete Beispiele: Kinder bewerfen Enten mit Steinen, um sie zu töten, die Mutter sitzt auf der Parkbank daneben und lacht. Ein Elternpaar geht mit dem kleinen Sohn spazieren, der auf dem Weg einen Sägemehl-Pfeil für eine Schnitzeljagd mit dem Fuß wegwischt, die Eltern ignorieren es.

Sekundäre Triebe und Kontaktlosigkeit (Rücksichtslosigkeit) werden heute aus reiner Bequemlichkeit und schlichter Gleichgültigkeit nicht mehr sanktioniert, während andererseits die Kinder emotional verhungern, ihre primären Antriebe nicht befriedigt werden. Und dann wird ihnen irgendwann Moral nahegebracht und man fragt sich, warum denn diese kleinen Monster trotz des Ethik-Unterrichts, wo das oben zitierte Blablabla gelehrt wird, so grausam und rücksichtslos sind.

Als Gegenmittel wird im Namen der „Sittlichkeit“ bereits im Kindergarten gegen die „Selbstinteresse“ gekämpft, etwa indem Zärtlichkeiten zwischen Kindern unterbunden, wenn nicht sogar sanktioniert werden, so als handele es sich um „sexuelle Übergriffe“. Dabei liegt genau hier und nur hier der Schlüssel, um aller „Philosophie“ und „Ethik“ ein Ende zu bereiten:

In der kindlichen Sexualregung, in der kindlichen sinnlichen Liebesbeziehung liegt unendlich mehr Sittlichkeit, Echtheit, Kraft und Lebenswillen als in Tausenden ledernen Analysen und Thesen. Hier, in der Lebendigkeit des kindlichen Wesens, liegt die Garantie für den Aufbau einer Gesellschaft wirklich freier Menschen, nur hier. (Die sexuelle Revolution, Fischer TB, S. 260)

Wer satt ist, stiehlt nicht. Wer sexuell glücklich ist, braucht keinen „moralischen Halt“ und hat sein naturwahrstes „religiöses Erleben“. Das Leben ist so einfach wie diese Tatsachen. Es wird nur kompliziert durch die lebensängstlich gewordene menschliche Struktur. (ebd., S. 269)

Deutschland und die Emotionelle Pest (Teil 6)

23. September 2025

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gab es in Europa nur wenige Staaten, die demokratisch regiert wurden, insbesondere natürlich die ursprünglichen Alliierten Frankreich und England. Ansonsten war der Kontrast zwischen Hitler und den Regierungschefs anderer Länder nicht derartig groß, wie uns das heute erscheinen mag. Man denke nur an Stalin, Mussolini, Franco, Dollfuß, Pavelić, Antonescu usw. Die Demokratie war in der Defensive, denn selbst in England (die Mosley-Faschisten) und Frankreich (Action française) hatte der Faschismus reale Chancen an die Macht zu kommen, d.h. beinahe wären auch sie den Weg Deutschlands gegangen.

Selbst was Amerika betrifft, hatte die Roosevelt-Administration mit ihrem New Deal eindeutig faschistische Züge. Damals wurden genau jene Institutionen geschaffen bzw. bekamen erst richtig Macht, die Reich zum Verhängnis werden sollten.

Kompliziert wird das ganze dadurch, daß praktisch alle diese Regime vom „Volkswillen“ getragen wurden, insbesondere aber das Hitler-Regime, was nicht zuletzt durch die Saarabstimmung 1935 evident wurde. Und man denke doch auch bitte daran, wie ungeheuerlich es doch ist, daß ausgerechnet Frankreich wenige Jahre nach dem Krieg mit de Gaulle ein Präsidialregime einführte, das eher die Karikatur einer parlamentarischen Demokratie darstellt! Und vor dem Krieg orientierte sich Hitler ausgerechnet an dem denkbar „undeutschen“ Zentralismus Frankreichs!

Wie Teil 3 angeschnitten, richten sich große Nationen nach ihren (vermeintlich objektiven) geostrategischen Interessen. Was dabei stets hineinspielt und unzählige Menschenleben fordert, ist ein Faktor, den die Historiker stets übersehen: die Emotionelle Pest. Beispielsweise hatte Europa nach der vollkommenen Einkesselung durch den Islam keine andere Wahl, als weite Schiffsexkursionen zu unternehmen und neue Handelsruten aufzutun. Aber nichts zwang sie, nun ihrerseits Reiche zu zerstören und ganze Völker zu versklaven. Da diese selbst auf Handel erpicht waren, war das Vorgehen der Europäer letztendlich sogar für sie selbst kontraproduktiv. In der Auseinandersetzung mit den Mohammedanern hatten sie, insbesondere die Spanier, aber nichts anderes gelernt als „Mord, Todschlag und Brandschatzen“.

Ähnliches läßt sich über Deutschland sagen, das als „Mittelmacht“ mit vielen Nachbarn (das Land mit den meisten Nachbarn überhaupt) ungeschützt mitten in Europa liegt. Die Emotionelle Pest brachte Deutschland dazu, nach preußischer Militärtradition (die auf die Kreuzzüge, d.h. den Deutschritterorden zurückgeht) wild um sich zu schlagen und die Nachbarn einzuschüchtern, statt einfach nur die logische Schlußfolgerung aus der prekären Lage zu ziehen und sich mit den umgebenden Völkern und Staaten anzufreunden, also genau das zu tun, was Europa-Enthusiasten wie Helmut Kohl als Lehre aus den beiden Weltkriegen angestrebt haben. (Daß die EUdSSR selbst ein Vehikel der Emotionellen Pest ist, steht auf einem ganz anderen Blatt!) Die umliegenden Länder, außer dem seit Richelieu isolationistischen Frankreich, waren ohnehin von deutscher Kultur durchdrungen und fast jeder konnte Deutsch verstehen, manchmal sogar sprechen. Die beiden Weltkriege, in denen sich Deutschland „befreien“ wollte (weiß Gott wovon!), haben das alles nachhaltig zerstört. Seit der Zeit der Hanse ist die deutsche Mission Kultur und friedlicher Handel, nicht preußisches Tschingderassabum!

Was die Kolonisation in Übersee betrifft: immerhin war sie nicht immer so schlecht für die indigenen Völker, wie es aus politisch und moralisch korrekter Warte heute gerne dargestellt wird – selbst vom Standpunkt der viel beschworenen „Menschenrechte“ her nicht. Indien zum Beispiel entwickelte sich technologisch, ökonomisch und von der Infrastruktur her viel schneller, als es dies ohne die Briten getan hätte. Daß es Anschluß an das britische Rechtssystem fand, war ein großer Fortschritt im Vergleich zu dem landesüblichen reaktionären und inhärent rassistischen Kastensystem mit seinen Witwenverbrennungen und seinem mörderischen Obskurantismus. In Afrika setzten die Europäer dem mohammedanischen Sklavenhandel ein Ende, der Abermillionen Menschenleben gekostet hat. Queen Victoria war eine entschiedene Abolitionistin und verbot die Sklavenhaltung im Britischen Empire. Selbst Mussolinis Abessinien-Krieg ließ sich damit rechtfertigen, daß dort mit der übelste Sklavenhandel ganz Afrikas herrschte. Gut möglich, daß die Europäer die Schwarzafrikaner vor der endgültigen Ausrottung durch die Araber bewahrt haben! Die Negersklaven der Araber wurden kastriert, was nur die wenigsten überlebten, entsprechend astronomisch war der Bedarf nach immer neuen Schwarzafrikanern. (Der Leser sollte sich einmal fragen, warum es in der arabischen Welt trotz jahrhundertelanger Sklaverei nur ganz vereinzelt Schwarze gibt!)

Ja, und selbst Hitlers kolonialistischer Feldzug gegen die Sowjetunion war, was etwa die Ukraine betrifft, in vieler Hinsicht eine Befreiung – sie wurde von der unter dem Stalinistischen Terror leidenden Bevölkerung jedenfalls subjektiv so wahrgenommen. Zahllose Erlebnisberichte deutscher Soldaten beweisen das. Die ukrainischen Frauen und Männer, die die vorstoßenden deutschen Verbände enthusiastisch am Wegesrand mit den traditionellen Gastgebergeschenken Brot und Salz begrüßten und segneten, konnten nicht ahnen, daß Hitler ein Modju und geisteskrank war und es ihm um die Unterwerfung und weitgehende „Ausmerzung“ der „Sklavenvölker“ ging. Die Überlebenden sollten, so Hitlers Plan, schließlich ein Leben wie die schwarzen Sklaven in den Südstaaten der USA fristen: sie sollten ungebildet bleiben und, verdummt durch den christlichen Aberglauben und dessen pazifistische Botschaft, den deutschen Herrenmenschen die Stiefel lecken.

Auch finde ich es interessant, daß Historiker dazu neigen, über bestimmte Figuren der Geschichte deutlich milder zu urteilen, je mehr Jahre verstrichen sind, seitdem sie auf Erden wandelten. Was Hitler betrifft, so stimmen alle darin überein, daß er ein „unbeschreiblich böser Teufel“ war. Die gleichen Menschen bewundern jedoch pestilente Charaktere wie Julius Caesar, Napoleon Bonaparte, General Sherman, Cecil Rhodes, Ho Chi Minh, Che Guevara oder Leo Trotzki – obwohl diese nicht minder menschenverachtend waren und handelten als Hitler. Trotzki hing sogar wilden Zukunftsphantasien über einen rassisch überlegenen sowjetischen Übermenschen an!

Und wen kümmert es heute noch, daß Frankreichs Glorie auf Massenmord beruht? Nach der Französischen Revolution (die jedes Jahr von französischen Schülern voller Pathos gefeiert wird), haben die sozialistischen „Jakobiner“ (die Gestapo bzw. der KGB der damaligen Zeit) über 40 000 Menschen während des sogenannten „großen Terrors“ ermordet; die meisten Opfer wurden gefoltert und dann guillotiniert.

Zur „ruhmreichen Geschichte“ Frankreichs gehören brutale Pogrome gegen religiöse und ethnische Minderheiten; Massaker wie die Bartholomäus-Nacht vom 23. auf den 24. August 1572. Trotzdem ist Frankreich wahrscheinlich die stolzeste und die nationalistischste Nation auf Erden, vielleicht sogar mehr als die Briten. Der französische Staat stand immer für Ruhm und Prunk. Selbst neutrale Historiker sagen, daß die öffentliche Inthronisierung des Sozialisten Mitterrand 1981 die pathetischste, prätentiöseste und teuerste Demonstration von Staatsmacht war, die die westliche Welt je gesehen hat (und dabei selbst Hitlers „Wagnerianische Inszenierung“ übertraf). Heute wissen wir, daß Mitterand, ein Veteran des Vichy-Regimes, dem Pétain einen Orden verliehen hatte, ein korrupter Schaumschläger war, der es liebte, sich mit Kriminellen zu umgeben.

Sexualität und Arbeit (Teil 2)

24. Juli 2025

In Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich seine Massenversammlungen zur Zeit der Sexpol Anfang der 1930er Jahre und wie die sexualpositive „Massenatmosphäre“ der Meetings die generelle Sexualablehnung zwar nicht aufheben, aber zumindest zeitweise paralysieren könne, so daß das allerintimste Empfinden gesellschaftsverändernd fruchtbar gemacht werden kann: „Es geht also nicht darum zu helfen, sondern Unterdrücktheit bewußt zu machen, den Kampf zwischen Sexualität und Mystik ins Licht des Bewußtseins zu rücken, ihn unter dem Drucke einer Massenideologie zum Auflodern zu bringen und in soziale Aktion zu überführen“ (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 175).

Wie sähe ein solches Vorgehen heute in der antiautoritären Gesellschaft aus? Zunächst einmal werden wir alle ohnehin schon von den intimsten (sexuellen) Geheimnissen unserer Mitmenschen ständig belästigt. Und das nicht nur über die Medien, sondern auch im Alltag, wo die Menschen manchmal eine geradezu psychotische Distanzlosigkeit zeigen. Dazu hat sicherlich auch das Internet beigetragen, wo man sich so schön hinter einem Avatar verbergen kann. Kontaktlosigkeit wohin man schaut.

Die „Unterdrücktheit“ bewußtmachen? Reich dachte da in erster Linie an die Unterdrückung des sexuellen Lebensglücks. Die Unterdrückung des rein materiellen Lebensglücks führt unmittelbar zur Rebellion und bedarf keiner Massenpsychologie. Da die sexuelle Unterdrückung jedoch den Charakter des Massenindividuums so verformt, daß es die Unterdrückung hinnimmt, sogar für sie streitet, wollte Reich wie oben erörtert, diese inneren Hemmungen sozusagen austricksen.

Die Glieder der antiautoritären Gesellschaft sind leider ganz anders geartet, da von inneren Hemmungen nicht mehr die Rede sein kann. Die Massenindividuen sind tendenziell nicht mehr triebgehemmt, sondern ganz im Gegenteil triebhaft. Was also bewußtmachen?

Um diese Frage beantworten zu können, wäre es nützlich, zunächst die funktionelle Identität von Sexualität und Arbeit zu erfassen:

Wir nennen die Beziehung eines Menschen zu seiner Arbeit, wenn sie ihm Freude macht, „libidinös“; die Beziehung zur Arbeit ist, da Arbeit und Sexualität (im engsten und weitesten Sinne) aufs engste miteinander verflochten sind, gleichzeitig eine Frage der Sexualökonomie der Menschenmassen; von der Art, wie die Menschenmassen ihre biologische Energie anwenden und befriedigen, hängt die Hygiene des Arbeitsprozesses ab. Arbeit und Sexualität entstammen der gleichen biologischen Energie. (ebd., S. 263)

Anfang der 1930er Jahre war Arbeit geprägt von:

  1. gutem Handwerk („eine Sache um ihrer selbst willen tun“)
  2. Pflichtgefühl gegenüber dem Chef bzw. der Obrigkeit

Darauf (und zwar ausschließlich darauf) geht der Reichtum Deutschlands zurück. Wie kein anderes Land (vielleicht mit Ausnahme von Japan und Korea) verkörpert es eine autoritäre Gesellschaft – bzw. hat sie verkörpert.

Als leidgeprüfter Konsument und (Mit-) Produzent erfährt jeder tagtäglich, daß beide Grundlagen unserer Gesellschaft zusehends erodieren. An ihre Stelle tritt:

  1. Show („welchen Eindruck macht meine Arbeit?“)
  2. Egoismus („wie kann ich den Chef übervorteilen?“)

Oder mit anderen Worten: es geht darum, nicht „ausgebeutet“ zu werden. Dafür gibt es mittlerweile sogar „Ratgeber“ im Buchhandel: geschäftig tun, wenn der Vorgesetzte vorbeigeht, ansonsten nur das allernotwendigste leisten, damit das Nichtstun nicht auffällt.

Früher lebte man, um zu arbeiten, heute arbeitet man, um zu leben. Das „wahre Leben“ beginnt nach Arbeitsschluß. Die Menschen befinden sich in einem chronischen Expansionszustand und sind vollkommen kontaktlos, was man schon daran sieht, daß von der Substanz gelebt wird.

Was wäre also Sexpol-Arbeit heute? Zunächst einmal muß man sich bewußtmachen, daß Reichs sozusagen „gruppentherapeutischer“ Ansatz zu Sexpol-Zeiten funktionell identisch ist mit dem sich zeitlich unmittelbar daran anschließenden vegetotherapeutischen, also „körpertherapeutischen“ Ansatz: es ging um die Freilegung der biologischen Energie durch Beseitigung der Hemmungen.

In der antiautoritären Gesellschaft ist jedoch kein Platz mehr für die überkommene von Reich und Elsworth F. Baker entwickelte weitgehend körpertherapeutisch orientierte Orgontherapie, da die „Beseitigung von Hemmungen“ beim Neuen Menschen zu noch mehr Kontaktlosigkeit führt, also sich sein Zustand noch weiter verschlimmert.

Die vordringlichste Maßnahme ist deshalb die Wiederherstellung der Kontaktfähigkeit. Das bedeutet es heute, wenn man etwas „ins Licht des Bewußtseins“ rücken will! „Sexpol-Arbeit“ bedeutet heute nichts anderes als logisches, d.h. orgonometrisches Denken. Oder mit anderen Worten: sie kann nur bedeuten, den Massen die Orgonomie nahezubringen. Es geht also hier bei „Liebe, Arbeit und Wissen“ vor allem um das Wissen.

Die Frage ist, welche soziale Strömungen die Orgonomie heute nutzen kann. Früher waren Nationalsozialismus und Stalinismus unser Todfeind, heute sind es Political Correctness, Wokeness und Multikulturalismus (bzw. sind sie hinzugetreten). Früher war es der verzerrte Kontakt, heute ist es die Kontaktlosigkeit. Eine hervorragende Verkörperung jener Kräfte, die die Orgonomie nutzen kann, finden sich insbesondere dort, wo die Arbeitsfunktion unterstützt wird, also bei der sogenannten „Rechten“ mit ihrem bemerkenswert klaren und „amoralischem“ Denken.

Zweite Ergänzung zu: „Peter auf dem Weg zur Orgonomie (Teil 13)“: Die Orgonomie ist die größte Bedrohung für die Zukunft der Menschheit!

21. Mai 2025

Opfer von Sekten leiden vor allem daran, daß sie Anschauungen zu ihren eigenen machen sollen, die ihren Erfahrungen, Einsichten und der eigenen Weltanschauung teilweise kraß widersprechen. Man stelle sich einmal vor, man müsse die „Einsicht“ teilen, daß der Himmel rot und das Laub der Bäume blau ist! So etwas ist absolut zerstörerisch. Die Opfer reagieren mit extremen Kopfschmerzen, Depersonalisations- und Derealisationszuständen, werden suizidal, etc. Auf jeden Fall verlieren sie an Vitalität, werden aschfahl, die Augen verlieren an Glanz, etc.

Hier wiederholt sich, was wir alle in unserer Kindheit durchgemacht haben, als uns die realitätswidrige Weltanschauung der autoritären (neuerdings der antiautoritären) Gesellschaft eingebleut wurde. In homöopathischen Dosen erfahren wir das auch als Erwachsene, wenn uns beispielsweise wider besseres Wissen eine schwachsinnige Rechtschreibreform aufgezwungen bzw. „eingebläut“ (sic!) wird, von den Unsinnigkeiten der Political Correctness einmal ganz zu schweigen.

Es ist nicht nur eine intellektuelle Bedrängnis, sondern trifft uns unmittelbar in unserem bioenergetischen Wesenskern. Es geht hier nämlich unmittelbar um unser Überleben in der Welt. Es ist, als wenn einem Urmenschen die Meinung aufgezwungen würde, daß Säbelzahntiger seine Freunde sind, auf die man offen zugehen muß. All der Unsinn, den wir glauben sollen, spielt sich auf der gleichen existentiellen Ebene ab, d.h. es geht stets ums nackte Überleben (jedenfalls empfinden wir das so)! Der so erzeugte Streß ist schlichtweg unmenschlich, ist seelenzerstörend!

Genau dieser Mechanismus macht Marx, Freud, Marcuse, Foucault – macht jede Geistesgröße so ungemein gefährlich, nicht zuletzt auch Reich. Haben wir uns einmal entschieden, irgendeinem dieser „Gurus“ zu folgen, ist der Preis ungeheuerlich: unsere gesamte innere, sogar äußere Existenz steht auf dem Spiel!

Reich ist vielleicht sogar der schlimmste, denn bei den anderen genannten geht es letztendlich um die Anpassung an die Gesellschaft, die durch ihre bloße Existenz gerechtfertigt ist (etwa weil sie die Antwort auf die Triebstruktur des Menschen ist oder dem Stand der Produktivkräfte entspricht), während man sich bei Reich außerhalb der Gesellschaft stellt und deshalb wohl oder übel seinen (Reichs) Vorgaben folgen, sich seiner (Reichs) persönlichen Weltanschauung anpassen muß. Wenn man das nicht tut, ist man „gepanzert“. Schließlich hat man „Erwachsene“ vor sich, die teilweise kraß der objektiven Realität widersprechende Anschauungen vertreten, etwa physikalische Theorien, die Reich nicht korrekt verstanden hat, oder Freudismen und Marxismen, für die kein denkender Mensch heute noch freiwillig eintreten würde.

Diese Reichianer tun der Realität und damit sich selbst ununterbrochen Gewalt an und wundern sich dann, warum es ihnen, entgegen Reichs Versprechungen, immer schlechter geht. Können sie sich schließlich befreien, ist der Haß gegen Reich und die Orgonomie entsprechend groß.

Jeder, der in seinem Innersten davon überzeugt ist, daß mit dieser Gesellschaft im Grunde alles in Ordnung ist, wird letztendlich zu einem Todfeind der Orgonomie werden. Die Orgonomie muß sterben, damit er leben kann. – Jeder, der schon als Kleinkind wußte, daß hier etwas grundsätzlich falsch läuft und der deshalb nie wirklich „dazu gehörte“, wird sich der Orgonomie zuwenden können, ohne irreparablen Schaden an seiner Seele zu nehmen.

Es geht nicht darum sich einem realitätswidrigen Wahnsinn anzuschließen und darüber krank zu werden und sein Leben zu verfehlen, sondern sich dem allgegenwärtigen realitätswidrigen Wahnsinn zu entziehen und gesund, d.h. ganz zu werden, in Übereinstimmung mit sich selbst und der Wirklichkeit zu leben. Oder wie Reich sich ausgedrückt hat: es geht nicht darum, eine weitere hirnrissige „Lehre“ in die Welt zu setzen, neben die Myriaden anderen hirnrissigen Lehren, sondern darum – die Falle zu verlassen.

Rationalität und Irrationalität des Politischen

7. April 2025

Menschen können sich in dreifacher Hinsicht politisch falsch verorten:

1. Charles Konia unterscheidet zwischen Gesellschafts- und Staatspolitik. Er definiert “rationale Politik“ als „politisches Handeln, das vom biologischen Kern ausgeht und dem Schutz des menschlichen Lebens dient” (The Emotional Plague, S. 457). Sie sei von der „Gesellschaftspolitik“ zu unterscheiden: „Irrationales politisches Handeln, das sich aus der Verlagerung innerer, psychischer Konflikte auf die soziale und politische Bühne ergibt“ (ebd.). Wer also glaubt, darunter praktisch alle sogenannten „Reichianer“, daß ein „gesellschaftpolitisches Engagement“ bzw. dessen Unterstützung etwa durch die Wahl von Soziademoratten rational sei, das was traditionelle, konservative Politiker machen aber irrational – der verortet sich auf eine denkbar fundamentale Art und Weise falsch. Konia erläutert:

Reich betonte, daß es nicht richtig ist, emotionelle Pestaktivität einfach mit politischer Reaktion oder Politik im Allgemeinen gleichzusetzen. Denn er unterschied zwischen rationalem und angemessenem sozialem oder politischem Handeln und emotionellem Pestverhalten. Rationales politisches Verhalten hat unter anderem mit der Verwaltung des Staates zu tun. Es dient auch dazu, das zu bewahren und zu schützen, was an gesundem Leben in einer ansonsten gepanzerten Gesellschaft existiert, und nicht die neurotisch begründeten Sonderinteressen von Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen, die darauf abzielen, es zu zerstören. Emotionales Aggressionsverhalten in der Politik ist das Gegenteil von rationalem politischem Verhalten: Es ist der Versuch eines Individuums, einer Gruppe oder einer Institution, aus welchen Gründen auch immer, rationales Arbeiten und Regieren zu zerstören und das Leben anderer durch destruktive soziale Aktivitäten zu unterdrücken. (ebd., S. 25)

Glücklicherweise verfügen wir jetzt über das Wissen, um der Menschheit dabei zu helfen, aus ihrer Existenz in der Falle herauszufinden und sich von der Destruktivität der Gesellschaftspolitik zu lösen. Wir beginnen mit der Unterscheidung zwischen rationaler Politik, die sich auf den legitimen Bereich staatlicher Verantwortung stützt (z.B. zivile Regierungsführung, die Schutzfunktion von Polizei und Militär), und gesellschaftspolitischem Irrationalismus. (…) Dieser andere und funktionelle Ansatz zum Verständnis des menschlichen Verhaltens erfordert eine strikte Begrenzung des eigentlichen Aufgabenbereichs des Staates, damit das, was nicht in seinen legitimen Zuständigkeitsbereich fällt – d.h. alles Pathologische – in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wird. Diejenigen, die versuchen, die Reichweite des Staates auf diese Weise einzuschränken, werden selbst auf rationale, bewußte politische Aktivitäten zurückgreifen müssen, wenn die Politik den gepanzerten Politikern entrissen werden soll. (ebd., S. 415)

Genau das unternehmen gerade Trump und Musk!

2. In Deutschland kommen Figuren wie Frauke Petry und Markus Krall dem ziemlich nahe. Trotzdem haben diese beiden und gleichgeartete Politiker aus dem Dunstkreis der AfD in der Politik nichts verloren. Einfach, weil sie die Politik zu ernst nehmen. Ich trete doch nicht aus der AfD aus, weil sie meine libertaristische Position nur zum Teil vertritt oder es da nationale Sozialisten, Nationalsoziale, Nationalsozialpatrioten, Ständestaatler, Monarchisten, etc. gibt! Die AfD ist keine Glaubensgemeinschaft mit einem Katechismus, sondern einfach nur eine Sammlungsbewegung von rechten Menschen. Einerseits darf man als Mitglied die AfD nicht zu ernst nehmen (wenn mir beispielsweise Höcke auf den Sack geht, dann hör ich einfach weg!), andererseits muß man die AfD als Mitglied sehr ernst nehmen (sie ist die only show in town, period!).

Ich bin immer wieder erstaunt, wie politisch dumm höchstintelligente Leute wie Petry und Krall sein können. Ideologisch überbewerten sie das Politische und praktisch unterbewerten sie es. Die Personen und Programme der AfD sind mir letztendlich vollkommen gleichgültig! Das einzige, was zählt, ist, daß sie die einzige Alternative zum verhängnisvollen Weg in die Vernichtung meines Vaterlandes ist. Punkt! Wir müssen diesen Krieg gewinnen, danach können wir uns dann über Einzelheiten die Köpfe einschlagen, aber das jetzt zu tun, ist jenseits von dumm.

Zu diesem Komplex gehören auch Phantasien über eine „Querfront“, die man vor allem auf rechter Seite findet, in viel geringerem Maße auch auf der linken. Das kurze Leben und schließliche Scheitern des BSW haben gezeigt, daß sich nach politischen Verwerfungen letztendlich doch stets die charakterologische Determinante des Politischen durchsetzt. Es „ist nun mal so“, daß die Menschen die Welt entweder konservativ oder liberal („links“) empfinden (muskuläre vs. intellektuelle Abwehr, Pulsation vs. Kreiselwelle)!

3. Überhaupt was politisches Lavieren oder gar die persönliche politische Neuverordnung betrifft: Anläßlich von Trump in den USA und der AfD in Deutschland ist zu beobachten, wie Konservative sich mit einigem Grausen den liberals (in europäischer Nomenklatur den Linken) zuwenden. Beispielsweise als Trump seinen Richter angriff, weil dieser mexikanischer Herkunft und deshalb voreingenommen sei. Diese Aussage Trumps sei, so damals einige Republikaner, zutiefst „unamerikanisch“ und sie könnten nicht länger in einer Partei bleiben, die einen derartigen Rassisten unterstützt. Das Problem ist nur, daß umgekehrt so etwas in Amerika Gang und Gäbe ist, will heißen: Schwarze und Hispanics stellen wie selbstverständlich (und ohne konkreten Anlaß, wie bei Trump!) die Objektivität ihrer Richter infrage, wenn diese weißer Hautfarbe sind. Weiße liberals pflichten dem dann zu und unterstützen den Kampf der „Farbigen“ gegen den vermeintlichen Rassismus – der Weißen… Angesichts dieser Doppelmoral, dieses verlogenen Irrsinns wechseln manche liberals angewidert zur anderen Seite und werden Republikaner.

Hinter diesem teilweise überraschenden Wechseln der Fronten steht die Bioenergetik: Menschen sind konservativ, weil bei ihnen die muskuläre Abwehr überwiegt. Entsprechend ist Aggression (Energie fließt in die Muskulatur) ein zentrales Thema (Egoismus, Grenzschutz, Militär und Polizei, Waffen, „Kapitalismus“, „freie Fahrt für freie Bürger“, Nationalismus, etc.). Die Angst vor bioenergetischer Erregung kann dazu führen, daß vormalige Konservative zum rettenden Ufer des Liberalismus schwimmen. Dieses Ufer, um im Bild zu bleiben, ist die okulare Panzerung, d.h. es geht um die Verlagerung von Energie von der Muskulatur ins Gehirn. Statt Aggression haben wir intellektuelle Beschwichtigung vor uns, Altruismus, den Sozialstaat, Drangsalierung durch Umweltschutz, soziale Kontrolle, Political Correctness, etc. Da dieses liberale Denken unsere Kultur beherrscht, folgen ihm auch viele Menschen, die imgrunde eine konservative Struktur haben – bis sie schließlich aufwachen.

Der Mißbrauch der Sozialen Orgonomie (Teil 1)

9. Dezember 2024

Nachdem Reich 1933 die Urfassung von Massenpsychologie des Faschismus herausgebracht hatte, wurde im Rahmen der „Frankfurter Schule“ (Horkheimer, Adorno, Fromm) die Sache mit dem „Autoritären Charakter“ ins Rollen gebracht, d.h. letztendlich das, was schließlich im rotfaschistischen Meinungsterror von Political Correctness und Wokeness kulminierte und gegenwärtig als organisierte und schwerbewaffnete Emotionelle Pest unser Leben systematisch zerstört.

Dieser Mißbrauch Reichs ereignete sich noch zu Zeiten der alten autoritären Gesellschaft, die sich seit 1960 langsam aber sicher in die heutige vollausgebildete antiautoritäre Gesellschaft umwandelte. Heute, in der schönen neuen Welt, kommt es nunmehr zu einem ähnlichen Mißbrauch orgonomischer Ansätze, wie er im Mißbrauch Reichs durch die „Frankfurter“ erfolgte. Ein Beispiel ist der NACHRICHTENBRIEF selbst, jedenfalls so, wie er noch vor etwa einem Jahrzehnt war. Angeregt durch Charles Konia (insbesondere sein 2007 erschienenes Buch The Emotional Plague ist hier zu nennen) machte ich den, wenn man so will, „antiautoritären Charakter“ nicht nur auf der linken Seite aus, sondern auch auf der rechten, insbesondere bei „Verschwörungstheoretikern“ wie Alex Jones.

Konia unterscheidet zwischen einer falschen, neurotischen Pseudo-Autorität und einer echten Autorität, die spontan aus dem bioenergetischen Kern hervorgeht. Wenn man dann ruhige Staatslenker, wie unsere Kanzlerin und jetzt unser Kanzler, oder sachliche Wissenschaftler, etwa den Virologen Drosten, vor sich hat, wie sie von Leuten unflätig angegriffen werden, die nicht diesen Weitblick und diese Expertise haben, ist man schnell bei der Hand mit entsprechenden Diagnosen über den „antiautoritären Charakter“, der sich gegen die Arbeitsdemokratie, „die Herrschaft der Experten“, stellt.

Natürlich ist hier ein gewisser Wahrheitsgehalt zu finden, genauso wie in den Studien von Horkheimer, Adorno, Fromm et al. über den „autoritären Charakter“, doch schwerer wiegt der eklatante Mißbrauch in beiden Fällen, der zu einer systematischen Zerstörung von Liebe, Arbeit und Wissen führt. Alex Jones hat über die Jahrzehnte fast in allen seinen Punkten recht behalten (nicht in allen und nicht in jeder Einzelheit – wie billig!), es stellt sich nun heraus, daß die Corona-Lockdowns und die Coronoa-Impfung AUSSCHLIESSLICH geschadet haben etc. Ähnliches läßt sich über praktisch alle Aspekte von Innen- und Außenpolitik, sowie generell über die universitäre Wissenschaft sagen. Wer heutzutage nicht „anti-autoritär“ ist, hat den Schuß nicht gehört!

Es ist wie beim Schritt von Reichs Massenpsychologie des Faschismus zu „Frankfurter Schule“: ohne eine wirkliche Durchdringung der sexualökonomischen und charakterologischen Zusammenhänge kann auch eine oberflächliche Rezeption der gegenwärtigen Orgonomie in einem veritablen Desaster münden. Horckheimer, Adorno, Fromm et al. griffen in vermeintlicher Nachfolge Reichs bei ihrem Kampf gegen den „autoritären Charakter“ auch jedwede natürliche und gewachsene Autorität an und zerstörten dadurch die menschliche Zivilisation – die Menschlichkeit selbst. Umgekehrt haben Nasselstein und andere aus Konias Kampf gegen, wenn man so will, den „antiautoritären Charakter“, zumindest die Tendenz „Autoritäten“ zu verteidigen, die es nicht sind. Dadurch gefährden sie kurioserweise die Entlarvung und schließliche Überwindung der – anti-autoritären Gesellschaft.

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Moral” und folgende

3. Dezember 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Moral“ und folgende

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Fachbewußtsein” und folgende

21. Juli 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Fachbewußtsein“ und folgende