Posts Tagged ‘Antisemiten’

Rationalität und Irrationalität des Kulturellen

10. April 2025

Hier wird beschrieben, wie das Familien- und Gedöns-Ministerium einerseits gegen „Haß“ im Netz vorgeht, andererseits aber „Antizionismus“, d.h. Antisemitismus fördert. Dieser Haß von Leuten, die nicht genug von „Anne Frank“ haben können, auf die lebenden Juden und auf das eigene Volk, nämlich die Deutschen, läßt sich nur charakteranalytisch erklären: der pseudoliberale modern liberal steht in ständiger subversiver Rebellion gegen den Vater – die biblischen Patriarchen (heute vor allem verkörpert durch den Staat Israel) und das eigene Vaterland. Bioenergetisch betrachtet ist das eine Funktion seiner vollständigen Trennung vom biologischen Kern. Als pestilenter Charakter, d.h. als Agent der sekundären Schicht, tut er alles, um das Lebendige, den bioenergetischen Kern, auszulöschen.

Generell ist Kultur vor allem Erinnerungskultur. Das war schon so bei unseren frühsten Vorfahren, wenn sie sich in langen Tropennächten um das Lagerfeuer gruppierten und sich Geschichten über die Ahnen erzählten. Da ganze Leben drehte sich darum diesen nachzueifern, sich ihres Erbes würdig zu erweisen und es fortzuführen. Das Alte Testament ist nichts anderes! Tatsächlich war das weitaus fortgeschrittener als unsere heutige „Demokratie“, die nur das Jetzt kennt, – denn das Fühlen, Denken und Handeln erstreckte sich damals vor allem auf der Zeitachse. Man war nicht nur zwischen seinen Nachbarn verortet, sondern vor allem auch zwischen seinen Ahnen und Nachfahren. Man denke etwa auch an die Sprachpflege, um das Überkommene zu verstehen und an die Zukünftigen unverfälscht weiterzugeben – und vergleiche das mit gegenwärtigen Sprachverfall, der die Bevölkerung zunehmend auf das Niveau grunzender Schimpansen zurückfallen läßt.

Für den oben beschriebenen heute vorherrschenden emotionell pestilenten Charakter ist die Kultur nur eine Last: er konnte mit den Begriffen „Volk“ und „Deutschland“ nie etwas anfangen. Wessen Geistes Kind er ist, sieht man daran, wie er im Hier und Jetzt nicht nur das Erbe unserer Ahnen ausradiert, sondern gleichzeitig auch die Zukunft unserer Kinder zerstört. Er ist das absolut Böse in Menschengestalt. „Absolut böse“? Im Grunde seines Wesens kann er von den 6 000 000 ermordeter Juden nicht ablassen, denn er ist, wie erläutert, erstens, wie alle Linken, zutiefst Antisemit, er hat, zweitens, mit dem Holocaust die ultimative Begründung dafür sein eigenes Vater-Land zu hassen und in alle Ewigkeit zu strafen und zu negieren; drittens ist, frei nach Adorno, mit Auschwitz für ihn alle Kultur unmöglich geworden. Modju fühlt sich erst wohl, wenn auch der allerletzte „Märchenwald“ Deutschlands zu einer Vogelschredder-Industriebrache geworden ist und im Brachland unverständliches Gegrunze von sich gebende geschlechts- und identitätslose Mischwesen gierig ihr Tofu verschlingen, nachdem sie es in übelriechende, aber klimaneutrale Mehlwürmertunke gedippt haben.

James Reichs WILHELM REICH VERSUS THE FLYING SAUCERS (Teil 5)

6. Oktober 2024

Mit dem Ende der Expedition nach Arizona bricht die biographische Skizze ab und im 10. Kapitel beschäftigt sich der Autor mit dem Einfluß des amerikanischen Films auf Reich – ohne zu erwähnen, daß Filmkritik bereits in Reichs Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie eine gewichtige Rolle gespielt hatte. Siehe etwa hier.

Im Einzelnen bespricht James Reich den Einfluß der beiden Filme Walk East on Beacon! (1952) und Bad Day at Black Rock (1955) auf Wilhelm Reich. Hier ist er in seinem Element und das Buch wird wieder lesenswert. Zu recht hebt er hervor, daß der Emigrant Wilhelm Reich durch den amerikanischen Film zum Amerikaner wurde. Dazu ist aber etwas zu sagen, was der Autor nicht erwähnt: alle Amerikaner wurden durch das jüdische Hollywood zu „Amerikanern“, d.h. durch den denkbar un- wenn nicht anti-amerikanischen Blickwinkel, den aus Osteuropa immigrierte Juden auf das durch und durch christliche Amerika hatten.

Der jüdische Geist ist durch zweierlei geprägt: erstens durch einen messianischen Komplex („Sozialreform“, „Gerechtigkeit“) und zweitens durch einen tiefsitzenden mörderischen Haß auf die christliche „geschlossene“ Gesellschaft, die es unter allen Umständen zu öffnen gilt, indem sie in ihren Grundfesten zerstört wird – womit wir wieder beim messianischen Komplex wären. Man braucht nur die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung, die Auseinandersetzung um Abtreibung, das Waffenrecht oder auch neuerdings das Gender-Zeugs in Amerika zurückverfolgen! Es sei nur an einen weiteren Lieblingsfilm von Reich, High Noon, erinnert, aber auch an den erwähnten Bad Day at Black Rock: der aufklärerische Außenseiter gegen eine geschlossene böse und feige Volksgemeinschaft aus weißen protestantischen Anglosaxen.

Es gibt aus Hollywood natürlich auch seltene christliche „Gegenfilme“, die durch und durch wirklich amerikanisch, d.h. orgonomisch sind – orgonomischer als das, was Reich vorgesetzt wurde: The Omega Man (DER orgonomische Film schlechthin) und Pale Rider.

Nach Reichs Tod drehten die Juden vollkommen auf zu einer offenen Rebellion gegen das christliche Amerika; eine Rebellion, die Amerika zerstört hat. Nach 1960 hat sich ein Film nach dem anderen über amerikanische Werte lustig gemacht, die amerikanische Geschichte ins denkbar finsterste Relief gesetzt und vor allem Werbung für kriminelle Rebellion, Drogenkonsum und pornographische Pseudosexualität gemacht. Und, ja, die amerikanische Pornoindustrie wird ebenfalls praktisch zu 100% von Juden kontrolliert, wobei es wieder um zwei Dinge geht Sozialreform („sexuelle Befreiung“) und Zerstörung einer „unterdrückerischen Gesellschaft“: Guckst du hier.

Warum erwähne ich das? Weil es zu den Anfängen der Orgonomie ins Jahr 1919 zurückführt, als Reich im Rahmen des Wiener sexuologischen Seminars mit der damals wirklich 100%ig jüdischen Psychoanalyse konfrontiert war und sein Lebenswerk mit der Empfindung anhob, ich paraphrasiere: „Hier stimmt etwas nicht, ich empfinde die Sexualität als grundlegend anders als ein Isidor Sadger!“

Noch ein Punkt, warum ich auf das ganze eingegangen bin, und soeben gesellschaftlichen Selbstmord begangen habe: der in einem der obigen Links erwähnte Gottvater der amerikanischen Pornoindustrie, Reuben Sturman, hat sich bei seiner rebellischen „sozialrevolutionären“ Rechtfertigung ausdrücklich (u.a.) auf Henry Miller berufen. Siehe dazu dieses tatsächlich neo-nazistische Video, aber ich habe sonst nirgends dieses Video-Statement von Reuben Sturman gefunden (Minute 02:22 bis Minute 05:31), der den ganzen Messias/Zerstörungs-Komplex zusammenfaßt. Zu Henry Miller mehr in Teil 6…

…zurück zum Thema: Bad Day at Black Rock ist ein „jüdischer“ Anti-Nazi-Film, geht es doch im Kern um die amerikanische Schuld hinsichtlich der Internierung von japanisch-stämmigen Amerikanern in kalifornischen Konzentrationslagern nach Pearl Harbor (vgl. S. 159). Der Autor behauptet, Reich hätte diese Parallelen im Kinosaal sicherlich erkannt, zumal er ja selbst zu der gleichen Zeit als „feindlicher Ausländer“ in New York inhaftiert worden war. Nun, auf Ellis Island saß er vor allem mit „Nazis“ ein und hatte (fälschlicherweise) seine psychoanalytischen Kollegen im Verdacht, ihn angeschwärzt zu haben… Nein, Reich hat sich nie als Jude identifiziert und hat Anfang der 1920er Jahre standesamtlich die jüdische Glaubensgemeinschaft verlassen und sich, im Gegensatz zu Freud und praktisch allen anderen Psychoanalytikern, auch „kulturell“ von seiner Judenheit komplett und endgültig losgesagt. Entsprechend interpretierte Reich diesen Film, wie überhaupt alle Hollywood-Filme, rein „christlich“. Man lese in dieser Hinsicht insbesondere Reich Speaks of Freud. Ein Interview, auf das der Autor gründlich eingeht, ohne aber diesen Subtext („Ich bin kein Antisemit!“, „Ich sympathisiere mit der Katholischen Welt!“) auch nur anzudeuten.

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Antiautoritarismus” und folgende

1. März 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Antiautoritarismus“ und folgende

Das Reich des Teufels (Teil 4): Der Golem

16. August 2023

Die mechanistische Wissenschaft hat die Natur entschlüsselt. Wir können bis in den Atomkern blicken, den „Urknall“ selbst simulieren, wir haben die Information im Zellkern geknackt und können künstliches Leben erschaffen und nicht zuletzt haben wir mit der KI den Maschinen sozusagen den Lebensodem Gottes (oder wohl eher des Teufels) eingehaucht, d.h. eine neue (potentiell) sich selbst bewußte Lebensform geschaffen, eben den „Golem“. Wir haben das kabbalistische Programm erfüllt, d.h. den Bauplan der Welt entschlüsselt. Aber indem wir die Welt gewonnen haben, haben wir nicht nur unsere Seele verloren, sondern die Welt selbst an die Grenze des Untergangs geführt. Schon in wenigen Jahren werden Terminatoren die letzten Menschen auf einem hochgiftigen Planten jagen bis auch der letzte Homo sapiens erledigt ist. Wir haben das Buch der Welt gelesen: man öffne ein Physikbuch, und den Code des Lebens geknackt: man öffne ein Biologiebuch, doch vom Logos wissen wir rein gar nichts. Das ist der Unterschied zwischen der quasi „kabbalistischen Wissenschaft“ und der orgonomischen Wissenschaft.

Hier stellt sich natürlich die Frage, ob diese Serie von Blogeinträgen nicht zutiefst antisemitisch ist. Ohne Judentum kein Christentum, ohne „jüdische“ Psychoanalyse keine Orgonomie, ohne „jüdische“ Wissenschaft keine Orgonomie, ohne „jüdische“ Gesetze der Triumph der sekundären Triebe. Es geht nur um eins und das hat Reich versucht Freud, seinen wissenschaftlichen Kritikern und schließlich vor einem US-Gericht zu vermitteln: es ist alles gut und schön, aber man kann nicht die Grundlage von allem ausblenden. Die wirklichen Antisemiten, sind diejenigen, die die humanistischen und universalistischen Grundlagen des Judentums vergessen haben, ebenso wie sie das Naturgesetz hinter allem vergessen haben, sei das in der Naturwissenschaft oder in der Rechtspflege. Ich kann nur auf Reichs Christusmord und meine beiden jeweils buchlangen Kommentare zu Reichs Buch verweisen (hier und hier).

Der Logos ist die „Dreieinigkeit“ der Orgonomie: die Genitalität (die Funktion des Ogasmus im Gegensatz zu den psychoanalytischen „prägenitalen“ Dämonen Sadger, Federn usw.), die Entdeckung des Orgons (das orgonomische Potential, d.h. die Ordnung, im Gegensatz zur Entropie, d.h. zum Chaos) und der orgonomische Funktionalismus, d.h. der „Logos des Orgons“. Der Teufel ist der Anti-Logos. Das Reich des Teufels ist Anti-Logos: Perversität, Chaos, Verwirrung. Man gehe in die Stadt, konsultiere ein beliebiges Massenmedium: das ist nicht wie die Hölle, das IST die Hölle!

Der Platz der Orgonomie im gesellschaftlichen Diskurs

30. Oktober 2022

In der autoritären Gesellschaft waren jene die verfolgten Außenseiter, die, wie Reich, für die Freiheit eintraten. Bei Reich war das vor allem die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und Jugendlichen, die „freie Kindererziehung“ und allgemein die Selbstbestimmung. Heute, in der antiautoritären Gesellschaft eckt die Orgonomie ganz im Gegenteil als „erzreaktionär“ an, weil sie auf allen Ebenen für Verantwortung steht.

Die Orgonomen könnten sich der „Emanzipationsbewegung“ („mehr Demokratie wagen“) anschließen, die (ca.) 1960 begann – und damit den weiteren Zerfall der Gesellschaft unterstützen. Das ist die Karte, die diejenigen gezogen haben, die sich weitgehend um das Wilhelm Reich Museum organisieren und die ich in „Reichiansche Bücher“ hier, hier und hier ausgiebig beschrieben habe.

Demokratie ohne Verantwortung ist Diktatur: Die Mehrheit oder sehr aktive Minderheiten („Basisdemokratie“) beuten den produktiven Kern der Gesellschaft aus. Konkret: in der Bundesrepublik sind vielleicht 20% Leistungsträger, die die restlichen 80% Parasiten unterhalten und dafür zum Dank von der Bürokratie gepiesakt und von den Medien beschimpft werden! Freiheit ohne Verantwortung ist Diktatur: z.B. wird die freie Community des Internets von meist „rechten“ emotionalen Plagegeistern, Flacherdlern, Antisemiten und ähnlichem Ungeziefer beherrscht, jede Diskussionsrunde endet in einem abstumpfenden Blablabla, weil jeder faktenfrei seine „Meinung“ zum besten gibt.

Orgonomie und Metaphysik (Teil 23)

9. Januar 2022

Auf meiner Seite über Orgonenergie-Kontinuum und atomare Struktur wird der mechano-mystische Charakter der quantenmechanischen Theorien David Bohms freigelegt. In „esoterischen“ Kreisen wird er geradezu als Prophet des neuen Zeitalters vergöttert.

Worum es geht, zeigt folgende Stelle aus einer mittlerweile aus dem Netz verschwundenen Website:

Bohm meinte, daß ein wichtiger Grund, warum sich die Menschen dieses Planeten, hinsichtlich Rasse, Nationalität, Religion und all dem anderen, feindlich gegenüberstehen, in ihrer Tendenz begründet liegt, alles in Bruchstücken zu sehen. Weil der Mensch sich selbst und alles um ihn herum als unabhängig und sich selbst genügend betrachtet, wird er ich-zentriert und abwehrend; „… (…) Er ist unfähig, die Menschheit wirklich als die grundlegende Realität zu betrachten, deren Ansprüche an erster Stelle stehen.“ Bohm zufolge beginnt dieses Problem der Fragmentierung auf der Ebene des Eigeninteresses (…). Bohm errichtete seine kommunistische Utopie auf der unhaltbaren Annahme, daß das Universum eine perfekt geordnete mystische Ganzheit ist (…). Die meisten Wissenschaftler sind unbeeindruckt von Bohms Verweis auf eine primordiale universelle Harmonie, die sich abwechselnd verbirgt und offenbart. Sie sind sich der chaotischen Zufälligkeit vollkommen bewußt, die Bohm, in seiner Liebe für perfekte Ordnung, nicht wahrhaben wollte. Sie sehen in der Natur, wie Bohr und Heisenberg es getan haben, das Unscharfe und Unsichere; nicht das Werk eines (…) Gottes, der, wie in der mittelalterlichen Theologie, ein Schweizer Uhrmacher ist.

Ein hervorragendes Beispiel für die gängige Mischung aus faschistischem Mystizismus und kommunistischen „Mechanismus“, die eine Karikatur der Orgonomie darstellt.

Das „Neue Zeitalter“ ist ein klaustrophobischer Alptraum, in dem alles mit allem verbunden ist, alles Bedeutung hat und man buchstäblich nicht frei atmen kann. Kaum entdeckt der Mensch in der Quantenphysik, daß die Natur nicht mechanisch ist, sondern Freiheit herrscht, deutet er alles so, daß der Mechanismus noch getoppt wird. Und kaum wird die Orgonenergie entdeckt, um nicht nur dem Mechanismus, sondern auch dem Mystizismus den garauszumachen kommt – folgendes:

Vor mir liegt ein Werbeartikel aus einer Esoterikpostille. Es dreht sich um „Elektrosmog“ und „Chemtrails“, also um die Leiden hysterischer Frauen und paranoider Männer. Statt einen Psychiater zu konsultieren, sollen sie sich mit „Orgonite“ wappnen. „Pranakristalle“, das „Orgonschild“ und das „Pranalicht“ (bzw. die „Orgonlampe“) soll vor Elektrosmog schützen. Für großräumige Bereiche wurde die „Akasha-Säule“ entwickelt. Statt in Metern wird ihr Wirkradius in Kilometern angegeben, so daß auch „Chemtrails“ aufgelöst werden können.

Ebenfalls auf der Grundlage des Orgonites funktionieren die „Pranatropfen“, die in ihren unterschiedlichen Ausführungen bestimmten „Erzengeln“ zugeordnet werden: Uriel, Jophiel, Raphael, Chamuel, Michael, Zadkiel und Metatron sowie Elohim höchstpersönlich. Er spricht alle „Chakren“ gleichzeitig an! Daneben gibt es noch den Pranakristall Brahman, der ebenfalls alle Chakren betrifft. Die Pranakristalle sollen einen mit Orgonenergie erfüllten Raum erschaffen, „welcher Schutz vor Elektrosmog und negativen Gedanken schafft“. Das bereits erwähnte Orgonschild eignet sich speziell für Notebooks und neutralisiert das von ihnen ausgehende DOR. Es werde dabei vollständig in Orgon umgewandelt.

Im Vergleich dazu wirkt jeder katholische Sektierer vom Opus Dei aufgeklärt, frei und rational!

Trevor Constable war einer der Ersten, der diese Gedankenwelt vertreten hat, dieses okkult verstellte Lebensgefühl, in dem Reich mit dem verbunden wird, was Europäer für Hinduismus und Taoismus halten, und nicht zuletzt mit Rudolf Steiners Anthroposophie. Es wäre durchaus möglich gewesen, daß das heute die Orgonomie ist! Siehe dazu meine Besprechung von Constables Buch The Cosmic Pulse of Life. Wie vollkommen absurd das alles ist, wird deutlich, wenn man an Reichs Massenpsychologie des Faschismus erinnert.

Constable war Co-Autor u.a. der beiden folgenden militaristischen Bücher und ein großer Verherrlicher der Deutschen Luftwaffe: Das waren die deutschen Jagdfliegerasse 1939–1945 (Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1972) und Holt Hartmann vom Himmel! Die Geschichte des erfolgreichsten Jagdfliegers der Welt (Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1971). Was für eine merkwürdige Synthese von Schwärmereien über Rudel und Hartmann mit…

Der Wikipedia-Eintrag zu Constable meint dazu:

Die beiden Historiker Ronald M. Smelser und Edward J. Davies rechnen die kontextlose und heroisierende Darstellung Hartmanns durch Constable und Toliver zu den Versuchen der Romantisierung und nachträglichen Verbrüderung mit den „Helden“ der „Sauberen Wehrmacht“, die nun im Kontext des Kalten Krieges an der Seite ihrer westlichen Waffenbrüder erneut gegen die Gefahr aus dem Osten stünden. Durch die fehlenden Quellenangaben und den Einfluß der dargestellten Offiziere auf die Präsentation seien diese Werke keine geschichtswissenschaftlichen Darstellungen, sondern Ausdruck von Popkultur.

Weiter im Gruselkabinett:

Das erste Mal traf ich auf den angeblichen „UFO-Kontakler“ Billy Meier über eine Bekannte, die mir ganz begeistert erzählte, daß 1963 bei Jerusalem ein verschollenes Evangelium von Jesus entdeckt worden sei, das ganz mit Reichs Auffassung der Jesus-Geschichte harmoniere, der Talmud Jmmanuel. Demnach habe, so meine Bekannte, Jesus nicht gesagt, daß den geistig Armen das Himmelreich gehöre, sondern den Wissenden. Ich wußte sofort, daß es sich nur um eine plumpe Fälschung handeln könne, denn in der revidierten Fassung macht Jesus‘ Aussage überhaupt keinen Sinn mehr. „Die Ersten werden die Ersten sein!“ – Meier, der diesen „Talmud“ veröffentlicht hatte, war für mich innerhalb von Sekunden erledigt. Übrigens ist dieses Machwerk antisemitisch: man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.

Später sah ich dann Meiers dilettantisch gemachten UFO-Photos und -Filme. Das einzige, was mich kurz pausieren ließ, waren Photos über seine angebliche Zeitreise 65 Millionen Jahre zurück zu den Dinosauriern, die seine außerirdischen Freunde mit ihm unternommen hatten. Insbesondere ein Flugsaurier sah erstaunlich realistisch aus. Wie sollte er das gefälscht haben? Noch überzeugender war ein Photo einer Raumfahrerin von den Plejaden. Die Frau war wirklich von überirdischer Schönheit und sah merkwürdig „humanoid“ aus. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man so ein Photo als Schweizer Bergbauer herstellen kann!

Schließlich stolperte ich im Internet über die denkbar einfache Lösung: die Dinosaurier hat er mit einer Polaroid-Kamera aus einem bekannten Bildband über die Urzeit aufgenommen.

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Und die Untertassen-Arierin „Asket“ war Tänzerin in einer amerikanischen Fernsehshow mit Dean Martin! Meier hatte sie vom Bildschirm abphotographiert!

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Wozu der ganze Betrug? Meier will seine krude New Age-Philosophie verbreiten, indem er sie Jesus und außerirdischen Blondinen in den Mund legt. Er möchte gerne, geltungssüchtig wie er ist, als Prophet einer Gemeinde vorstehen. Tatsächlich gehören zu seinen gläubigen Anhängern sogar renommierte Universitätsprofessoren, die den Talmud Jmmanuel zu ihrer neuen Bibel erkoren haben und ganze Abhandlungen darüber schreiben.

Ich erwähne Meier als Muster, um den Fall Nikolai Levashov besser einordnen zu können. Der russische „Geistheiler“ Levashov zählt sogar einst führende Orgonomen zu seiner Anhängerschaft. Ich habe bereits meiner positive Erfahrung mit der „Geistheilung“ erwähnt, die Levashov praktiziert und lehrt. Als ich dem Levashov-Schüler, Richard Blasband, damals vor 30 Jahren sagte, daß mich das, was er da mache, an den „Mesmerismus“ erinnert, wie ihn Jerome Eden praktiziert hat, reagierte er sichtlich verärgert. Es ginge gar nicht primär um die Beeinflussung des Energiefeldes des Patienten durch das Energiefeld des Therapeuten, sondern um the mind, den vom Körper unabhängigen „Geist“, der durch „gerichtete Intention“ wirksam wird. Überhaupt: durch Erzählungen erfuhr ich, daß Levashov-Anhänger extrem empfindlich reagierten, wenn man gegenüber dieser „Neuerung“ skeptisch blieb und die Orgonomie partout nicht „spirituell“ ergänzen wollte.

Es ging darum, den „orgonomischen Dogmatismus“ aufzugeben, offen und „wissenschaftlich“ zu sein – und die Philosophie von Levashov anzuerkennen, in der der körperlose „unsterbliche Geist“ des Menschen eine zentrale Rolle spielt. Die angebliche „Geistheilung“ war nur ein Vehikel für die Verbreitung eines obskurantistischen Weltbildes, das teilweise faschistoide Züge trägt.

Mir wurde erzählt, was Levashov doch für eine beeindruckende Persönlichkeit sei („beeindruckender als Reich!“); ein echtes Wunderwesen und wissenschaftliches Genie mit einer bezwingenden persönlichen Aura. Um so enttäuschter war ich, als ich schließlich auf seiner Website Photos von ihm sah. Eine ausgesprochen unförmige und unsympathische Erscheinung mit null Charisma. Seine geschmacklosen Gemälde. Und all der pseudo-esoterische Unsinn und die Verschwörungstheorien, wie die einstige spirituelle Weltmacht Rußland, im Laufe der Geschichte ihre Vorherrschaft verlor, weil der spirituelle Schutzschirm, der das Reich umgab, brüchig wurde.

Ein einheitliches Psi-Feld des Reiches, das durch hochstehende Volkhvs mittels Pyramiden aufrechterhalten wurde, wurde nach der Zerstörung der Tempelstadt Asgard-Iryisky von Horden von Dschungaren, die die „kleine“ Hilfe schwarzer Magier benutzten, deutlich geschwächt.

Das erinnert alles fatal an Tolkiens Der Herr der Ringe! Absolut gruselig. Etwa das gleich Niveau, auch inhaltlich, wie L. Ron Hubbard und seine „Scientology“. Schlimmer!

Den zweiten Teil seiner Autobiographie bewirbt er mit folgendem Auszug:

Geboren in der UdSSR und in diesem Land dreißig Jahre lang vor meiner Abreise in die USA gelebt habend, war ich ganz sicher, daß das sozialistische Regime eine Schöpfung sozialer Parasiten war mit dem Ziel, den besten Teil der Nation zu zerstören – die starken Menschen, wie sie in der Thora und im Alten Testament genannt wurden – um das Rückgrat der Nation zu brechen und die Übriggebliebenen in Sklaven zu verwandeln… […] Ich möchte darauf hinweisen, daß ich auch in den USA keinerlei Freiheit gefunden habe! Im Gegenteil, ich sah ein weiteres parasitäres System, wo die Menschen zu Sklaven umgewandelt wurden, während sie sich selbst als frei betrachteten…

Soziale Parasiten haben sowohl das sowjetische als auch das amerikanische System geschaffen, um den besten Teil der Nation zu zerstören und so die Nation zu vernichten. „Die starken Menschen, wie sie in der Thora und dem Alten Testament genannt werden“ –, werden von „sozialen Parasiten“ zerstört. Erinnert Sie das an etwas? Etwa an ideologische Versatzstücke des Nationalsozialismus?

Aber zurück zu seiner Arbeit über die Historie Rußlands:

Der Inhalt dieses Buches entspricht den slawisch-arischen Veden und archäologischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte, die durch die „Einwände“ der „echten“ Historiker vollkommen zur Seite gewischt wurden. In gewisser Weise sind sie „im Recht“. Das Wort „Historie“ hat seinen Ursprung in einer Zusammenführung der beiden Wörter „von + Thora“, das bedeutet „Geschichten aus der Vergangenheit des jüdischen Volkes“. Tatsächlich hat das Buch von Veles nichts zu tun mit der Geschichte des jüdischen Volkes, einfach weil es die Vergangenheit des russischen Volkes widergibt. Aber ich sehe persönlich keinerlei Problem in ihm, da es keinen Versuch unternimmt, die Geschichte der Jüdischen zu verzerren oder die irgendeines anderen Volkes. Dieses Buch beschreibt die Vergangenheit der Slawen. Jetzt haben wir eine sehr interessante Situation: Juden haben das Recht, ihre Vergangenheit, ihre Geschichte wie alle anderen Menschen zu haben, außer uns, den Slawen, die ihre Vergangenheit nicht haben dürfen, zumal es eine große ist.

Wie die Juden eine eigene Geschichte haben, stehe den Russen auch eine (nicht-jüdische) Geschichte zu. Übrigens ist die in diesem Zusammenhang von Levashov präsentierte Etymologie gröbster Unfug. „History“ (bzw. russisch история = istorija) kommt vom griechischen Wort historia, das so viel wie „Wissen durch Ergründen“ bedeutet. Und mal ganz abgesehen von der Etymologie: Daß die Russen ein griechisches Fremdwort benutzen, weil es in ihrer eigenen Sprache für „Geschichte“ keines gibt, zeigt doch, daß sie keine Geschichtsschreibung kannten. Wie bei Billy Meier: allein schon wegen dieses erbarmungswürdigen Dilettantismus war für mich dieser Mann sehr bald gestorben. Daß er offensichtlich ein Antisemit zu sein scheint, macht das ganze nur noch schlimmer. (Woran erkennt man einen Antisemiten? Er ist vom Thema „Juden“ besessen und erwähnt es in den unmöglichsten Zusammenhängen. In diesem Fall wird zwanghaft die „Thora“ erwähnt.)

Der eine erfindet Kontakte zu den „Plejaden“, der andere beeindruckt sein Umfeld mit „Mesmerismus“ – um als Prophet, der das Schicksal des Planeten in den Händen trägt, auftreten zu können. Levashovs erstes Buch ist betitelt The Final Appeal to Mankind. Seine Anhänger insinuieren, sein Geist (mit anderen Worten: er) käme von einem anderen Planeten, um die Menschheit zu retten.

Es ist verblüffend, wie leicht man doch aus seinem Gleichgewicht gerissen werden kann. Wie leicht ich doch aus dem Konzept zu bringen bin. Je kruder der Betrug, desto überzeugender. Meiers, na ja, „aufwendige“ UFO-Photos konnten mir nur ein müdes Lächeln entlocken, aber aus Büchern bzw. vom Fernsehschirm abphotographierte Bilder haben mich verunsichert! Hätte Levashov nicht den Fehler gemacht, eine geschmacklose „slavo-arische“ Internetseite zu kreieren, wäre ich wohl heute noch unsicher, ob nicht vielleicht doch etwas dran ist an seinem letzten Weckruf an die Menschheit.

Es liegt mir durchaus fern, Meier und Levashov (pseudo-) rationalistisch abbügeln zu wollen! Wer meine Blogeinträge verfolgt hat, weiß, daß ich durchaus offen bin für Dinge, die von anderen schon vom Tisch gewischt werden, bevor sie sie überhaupt angesehen haben. Ich glaube gerne, daß Meier und Levashov über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen und in ihrem Umfeld Dinge geschehen, die „unerklärlich“ bleiben. Es ist nur immer eine Frage, wo die Quelle dieser Kräfte ist. Nehmen wir dazu ein letztes Beispiel: Benjamin Creme und seine Verkündigung des „Weltenheilandes“ Maitreya, dessen Kommen von gigantischen UFOs angekündigt werden wird.

Creme wurde von dem amerikanischen Journalisten George Noory interviewt. Noory hatte schon mehr als 5000 derartige lange Interviews über „esoterische Fragen“ hinter sich gebracht, fühlte sich aber nach dem Interview mit Creme erstmals so schlecht, daß er befürchtete in Ohnmacht zu fallen, wenn er mit dem Gespräch fortfahre. Es sei das seltsamste und unheimlichste Gefühl, das er je in seinem Leben verspürt habe. Gleichzeitig berichteten Hunderte von Zuhörern der in den USA sehr populären Radiosendung Coast to Coast, daß sie sich nach der Sendung krank gefühlt hätten. Es war, als wäre der Antichrist aus den Pforten der Hölle geschritten…

nachrichtenbrief146

27. Januar 2020

Das Antisemiten-Problem

18. Januar 2018

Das Antisemiten-Problem in der pdf-Datei suchen

Wie die Emotionelle Pest „argumentiert“

3. Mai 2017

Die Emotionelle Pest erkennt man daran, daß der wahre Beweggrund praktisch das Gegenteil des vorgeschobenen Motivs ist. Man denke nur an die Kindererziehung: „Das ist nur zu Deinem Besten!“ Generell, etwa in der Politik: es ist immer „nur zu unserem Besten“! Klar doch…

Das gleiche findet sich in den „Argumenten“ der Emotionellen Pest, etwa den „Argumenten“ der Antisemiten. Mit dem Brustton der Überzeugung werden offensichtliche Lügen verbreitet. Man denke nur an die Leugnung des Holocaust. Auschwitz sei auf einem Feuchtgebiet errichtet worden, wo man deshalb angeblich keine Gruben ausheben konnte, um Leichen zu verbrennen. Äh, ich habe mein gesamtes Leben neben Mooren gewohnt, dort als Kind gespielt und später meine Freizeit dort verbracht. Im Raakmoor kenne ich seit Jahrzehnten Gruben, die partout trocken bleiben. Vor einiger Zeit wurden Gruben ausgehoben, um künstliche Tümpel zu schaffen: es hat Wochen, wenn nicht Monate gedauert, bis die sich endlich mit Wasser gefüllte hatten.

Alle „Argumente“ der Holocaust-Leugner sind dieser Natur: sie klingen nur für den überzeugend, der sich nie mit der Materie auseinandergesetzt hat oder schlichtweg nicht auf diesem Planeten lebt. Oder nehmen wir die Talmud-Hetze, die genauso funktioniert. Jeder, wirklich jeder Antisemit, wird dir irgendwann die erschröckliche Geschichte auftischen, im Talmud stehe, daß man Mädchen unter drei Jahre ruhig vergewaltigen könne, weil sie danach wieder als jungfräulich gelten. Das wird dann noch weiter ausgeschmückt (etwa, daß es angeblich nur um nichtjüdische Mädchen geht) und unvermittelt steht das Judentum da als veritabler Satanskult. Schlägt man aber im Talmud selbst nach, wird man feststellen, daß diese Stelle auf denkbar hinterhältige Weise aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Es wird im Talmud diskutiert, wie man einen Kinderschänder bestrafen soll und wie man das Schicksal seines Opfers lindern kann. In diesem Zusammenhang wird gesagt, daß man dem Opfer, das ja schließlich keinerlei Schuld auf sich geladen hat, nach dem rabbinischen Gesetz weiterhin als jungfräulich betrachten sollte, so daß es später heiraten kann und nicht noch in zusätzliches Unglück gestürzt wird. Aus dem Talmud spricht also Humanismus, Mitmenschlichkeit und Mitleid, doch der Emotionellen Pest gelingt es, dies ins diametrale Gegenteil zu verkehren, da niemand sich die Mühe macht (und auch rein lebenspraktisch sich nicht die Mühe machen kann), dieser Geschichte auf den Grund zu gehen.

Es ist sehr ermüdend, all den „Argumenten“ der Emotionellen Pest auf den Zahn zu fühlen. Man könnte ganze Bibliotheken füllen mit dicken Bänden, die all den gemeinen Unsinn geraderichten, der beispielsweise über Wilhelm Reich und die Orgonomie verbreitet wurde und wird. Durch Diskussionsforen im Internet sich durchzukämpfen, fühlt sich teilweise an, als würde man eine Jauchegrube durchschwimmen. Oder man denke an Fernsehdiskussionen: die „Argumente“, die ausgetauscht werden, sind manchmal so bodenlos nichtig, daß man wirklich den Fernseher ausmachen muß, um nicht vollends an der Menschheit zu verzweifeln. Oder etwa wenn ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen Medien „Fake News“ anprangern.

Du weißt, daß du es mit der Emotionellen Pest zu tun hast, wenn du dich vollkommen hilflos fühlst, angesichts der ganzen Niedertracht den Boden unter den Füßen verlierst und geradezu in Schockstarre gerätst.

Der Anlaß für diesen Blogeintrag ist die Lebensbeichte eines holländischen Bankers, der offenlegt, von was für einem ekelerregenden mörderischen Abschaum in den Medien, der Wirtschaft und der Politik wir regiert werden. Wirklich sehenswert:

https://www.youtube.com/watch?v=cRuKmxQSPSw

Nach etwa 25 Minuten wird daraus jedoch unvermittelt eine antisemitische Schmonzette über „die verschollenen Zehn Stämme Israels“ und „die Weisen von Zion“. Die Juden hätten in Babylon Kinder geopfert und seien deshalb vertrieben worden. Liest man das Alte Testament aber selbst, wird man finden, daß das genaue Gegenteil dessen wahr ist, was dieser Idiot andeutet. Die Juden waren die einzigen, die gegen die Menschenopferung vorgingen. Jahwe verfluchte jeden Juden, der so unmenschlich handelte wie die Heiden. Antisemiten stellen stets wirklich alles auf den Kopf, verkehren alles ins vollständige Gegenteil.

Hier die deutsche Zusammenfassung:

https://www.youtube.com/watch?v=y4A4YmL1hhQ

Reichs „Paranoia“: Segen und Verhängnis

15. Dezember 2016

1912 schrieb Freud an Otto Rank, sich auf die Auseinandersetzungen mit Jung beziehend, er habe gehofft „Juden und Antisemiten (sic!) auf dem Boden der [Psychoanalyse] zu vereinigen“ (Peter Gay: Freud, Fischer TB, S. 263). Es beschleicht einen das ungute Gefühl, daß er so auch 1932-34 dachte, als er gegen den Störenfried Reich vorging. Reich wäre nie auf die geistesumnachtete Idee verfallen, man könne das Wesentliche einfach ignorieren und mit Antisemiten einen gemeinsamen Boden finden.

Später, während der Auseinandersetzung mit der US-Gesundheitsbehörde FDA, hat ihm diese mißtrauische Grundhaltung massiv geschadet. Beispielsweise kam ihm bei seiner Expedition nach Arizona gar nicht der Gedanke, daß die FDA-Agenten nicht ausgerechnet dort so auffällig neugierig waren, um irgendwelche wissenschaftlichen Geheimnisse auszuspionieren, sondern schlicht, weil es nach der Erfahrung der FDA zum Modus operandi von „Quacksalbern“ gehörte, in den Südwesten der USA zu gehen, wo die dortigen Bundesstaaten praktisch keine Regularien für die Ausübung von Heilberufen hatten. Diesen gemeinsamen Boden, nämlich das allgemein nachvollziehbare, rationale Vorgehen von Staatsorganen, anzuerkennen, erschien Reich wie ein Ausweichen vor dem Wesentlichen.