Eines der Rätsel, mit der sich die mechanistische Wissenschaft herumplagt, ist der Schlaf. Warum schlafen wir?
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Wie der amerikanische Orgonom Robert A. Harman ausgeführt hat („The Autonomic Nervous System and the Biology of Sleep, Part II“, The Journal of Orgonomy, Vol. 42, No. 2), führt ihre Panzerung die Schlafforscher dazu, einen überlebensnotwendigen Grund (einen „Zwang“) für den Schlaf finden zu müssen – so etwas wie „spontane Aktivität“, „autonome Funktionen“, „lebensenergetische Prozesse“ kommen in ihrem Weltbild schlichtweg nicht vor.
Frei nach Kant, der dazu aufforderte die Natur solange zu foltern, bis sie ihre Geheimnisse preisgibt, werden Laborratten und Versuchspersonen am Schlaf gehindert. Das entstehende Mangelsyndrom würde dann sichtbar machen, wozu Schlafen eigentlich gut ist. Leider ist die Sache so einfach nicht, denn es ist fast unmöglich die Folgen des Schlafentzugs von den Effekten zu separieren, die auf die Methoden zurückgehen, mit denen das Versuchsobjekt wachgehalten wurde.
Wie geradezu lächerlich die Forschung ist, zeigt folgender Beitrag zum Thema von Forschern der University of Colorado, Boulder:
Warum Menschen und Tiere schlafen, ist immer noch nicht genau geklärt und gehört damit zu den bedeutendsten ungelösten Rätseln der Wissenschaft (…). Einer der gängigsten Theorien zufolge schlafen Lebewesen, um Energie zu sparen. Um das zu testen, untersuchten Wright und seine Kollegen jetzt den Energieverbrauch von sieben Freiwilligen unter kontrollierten Laborbedingungen. (…) Insgesamt verbrauchten die Testpersonen im wachen Zustand trotz körperlicher Inaktivität in 24 Stunden, in denen sie nicht schliefen, deutlich mehr Energie als im gleichen Zeitraum mit normalem Schlaf-Wach-Rhythmus, zeigte die Auswertung. Besonders ausgeprägt war der Effekt während der Nacht: Hier benötigten die wachen Probanden fast ein Drittel mehr Energie, als wenn sie schliefen.
Daß das nicht so eindeutig ist, haben andere Studien gezeigt:
Schlafmangel führt auf Dauer zur Gewichtszunahme und außerdem zu Wahrnehmungsstörungen. Bleibt die Frage, warum der Körper in der Nacht nicht noch mehr Energie einspart. Die Forscher glauben, daß ein Teil Energie gleich in andere physiologische Prozesse investiert wird, die während des Schlafens aktiv sind. So werden beispielsweise neue Hormone produziert und freigesetzt sowie das Immunsystem gestärkt. Auch das Gehirn bildet in der Nacht neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und festigt so das tagsüber Erfahrene und Gelernte.
Es wird ungeklärt bleiben, warum wir schlafen, solange nicht das Autonome Nervensystem berücksichtigt wird, zu dessen grundlegenden Aufgaben die Aufrechterhaltung der hohen Orgonität von Vögeln und Säugetieren zählt. Schlaf ist nicht primär eine „evolutionäre Anpassung“, deren unverzichtbare Rolle nur noch nicht richtig erkannt wurde, sondern ein direkter Ausdruck orgonotischer Funktionen. Nur im Schlaf kann sich das Autonome Nervensystem ganz entfalten und so die hohe orgonotische Kapazität des Organismus aufrechterhalten.
Lächerlich macht sich die mechanistische Forschung, weil sie mit einem gigantischen Aufwand die abstrusesten Nebenaspekte des Schlafes entschlüsselt (beispielsweise „der Mensch im Standby-Modus“), dabei aber über Jahrzehnte hinweg die zentrale Funktion des Schlafes übersieht, die all die verwirrenden, geradezu „widersprüchlichen“ Teilergebnisse mit einem Schlag erklären würde.
Was zeichnet natürlichen Schlaf aus? Dazu gibt es zwei neuere Studien mit etwas widersprüchlichen Ergebnissen.
Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer behauptet, erst mit der Industrialisierung sei der ausgiebige Nachtschlaf zur Norm geworden. Früher sei man nach dem anstrengenden Tageswerk erschöpft ins Bett gesunken und habe sich dann nach etwa vier Stunden Schlaf etwa vier Stunden seinen Freizeitaktivitäten gewidmet und sei dann erneut für etwa vier Stunden in den Schlaf gesunken. Dieser zweiphasige Schlaf entspräche der „biologischen Neigung“ des Menschen.
Forscher um Jerome Siegel von der University of California in Los Angeles sehen das ganz anders. Nachdem sie drei Naturvölker, Jäger und Sammler, in Afrika und Südamerika untersucht haben, stellten sie fest, daß der Urmensch solange wachblieb wie wir, eher noch weniger geschlafen hat als wir und tagsüber keine Nickerchen einlegte.
Die Forscher stellten unterm Strich bei allen drei Gruppen ein überraschend ähnliches Schlafverhalten fest: „Trotz unterschiedlicher Genetik, Geschichte und Umgebung weisen alle drei Gruppen eine ähnliche Schlaf-Organisation auf, was darauf hindeutet, daß es sich dabei um ein typisch menschliches Schlaf-Muster handelt, das wahrscheinlich auch charakteristisch für den vormodernen Homo sapiens war“, sagt Siegel. Konkret ergaben die Auswertungen: Die meisten untersuchten Menschen schliefen im Durchschnitt sechs Stunden und 25 Minuten. Diese Dauer befindet sich am unteren Ende der Schlafmittelwerte unter Erwachsenen in den industrialisierten Gesellschaften Europas und Amerikas.
Die Jäger und Sammler gehen außerdem auch nicht mit der Sonne schlafen, zeigte die Studie: Im Durchschnitt blieben sie noch rund drei Stunden und 20 Minuten nach dem Ende der Tageslichtphase wach. Die typische Aufsteh-Zeit war dann meist noch vor dem Sonnenaufgang und blieb weitgehend konstant. Die Ergebnisse legen nahe, daß die Schlafengeh-Zeit bei diesen Menschen eher etwas mit der Temperatur zu tun hat als mit dem Licht: Sie legten sich hin, wenn die Temperatur fiel und schliefen dann während der kühlsten Phase der täglichen 24 Stunden, sagen die Forscher. Auch Nickerchen sind offenbar untypisch für die Naturvölker: „Es gibt diesen Mythos, daß Menschen einst am Tag regelmäßig Nickerchen machten und daß wir dies heutzutage unterdrücken“, sagt Siegel. Doch den Untersuchungen zufolge sind kurze Schläfchen am Tag bei den untersuchten Menschengruppen ebenfalls eher untypisch.
Um gesund zu schlafen, sollten wir vor allem auf die Temperatur im Schlafzimmer achten.