Posts Tagged ‘Arier’

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 1)

19. Januar 2023

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 1)

Orgonomie und Metaphysik (Teil 64)

23. Mai 2022

Ist dieser Blog mit seinem Eurozentrismus und seiner aufdringlichen Deutschtümelei nicht ein eklatanter Verrat an Reich, der stets das Verbindende (das gemeinsame Funktionsprinzip) hervorhob, statt das Trennende, etwa „Identität“, Ethnizität, Nationalität oder gar „Rasse“? OK, ich gebe zu, ich stehe rechtem Gedankengut nicht in jeder Hinsicht ablehnend gegenüber. Warum? Nicht, weil ich an eine angeblich „gute alte Zeit“ glaube, die von Reich ohnehin radikal kritisiert wurde, sondern weil ich genau wie der damalige Reich ein Todfeind des Mystizismus bin!

In der autoritären Ära, die ungefähr mit Reichs Tod sich dem Ende neigte, herrschte ein rechter Mystizismus vor, der die Unterschiede zwischen den Klassen, Bevölkerungsgruppen, Religionen (noch in den 1950er Jahren waren sich in Deutschland Protestanten und Katholiken spinnefeind!) und vor allem Rassen unterstrich. Auf wirklich allen Ebenen und in allen Bereichen herrschte eine rigide Apartheit, gegen die, wie angedeutet, nicht zuletzt Reich angegangen ist.

Die damalige zutiefst lebensfeindliche Grundhaltung kann man am besten mit folgendem „psychosomatischen Diagramm“ nach Reich beschreiben, das alle denkbaren Einstellungen umfaßt:

Die beiden roten Pfeile stehen für den rechten („trennenden“) Mystizismus, der schließlich in Auschwitz gipfelte und letztendlich auf die extreme „gnostische“ Trennung von Geist („die Arier“) und Materie („die Juden“) zurückgeht. (Zu letzterem siehe meine Ausführungen in Orgonomie und Anthroposophie.)

Unterhalb dieses „Grunddualismus“ findet sich der „Monismus“, symbolisiert durch den grünen Pfeil, der nur noch das Verbindende und Unterschiedslose sieht. Hier sind wir beim linken Mystizismus der antiautoritären Ära, die überall gegen den „Rassismus“ kämpft, die Dualität der Geschlechter aufheben will und sogar die zwischen Tier und Mensch. Hier eine entsprechende Verlautbarung aus dem Netz:

In Anlehnung an andere Unterdrückungsformen wie Sexismus oder Rassismus, benennt der Speziesismus die Unterdrückung von Individuen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies (Art). Der Antispeziesismus lehnt genau diese Form der Unterdrückung und Diskriminierung ab, da die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies sich genau wie Geschlecht, Aussehen, Hautfarbe, Bildungsgrad usw. als irrelevante und willkürliche Merkmale herausstellen, wenn es um eine ethische Berücksichtigung von den Interessen von Individuen geht. Ebenso wie z.B. bei „Geschlecht“ und „Rasse“ ist die Existenz von „Spezies“ als solche anzuzweifeln und entlarvt sich zumeist als gesellschaftliches Konstrukt.

Diese alles zersetzende Geisteshaltung, die heute den gesamten Diskurs bestimmt und zwangsläufig in den Untergang führen muß, kann man am besten mit folgendem Diagramm beschreiben:

Alles in der Welt, „von a bis y“, ist unmittelbar mit „Z“ verbunden und letztendlich identisch mit ihm – und deshalb ist alles unterschiedslos gleich. Nicht nur „Eigentum ist Diebstahl“ – für diesen linken Abschaum gilt sogar „Eigenheit ist Diebstahl“!

Die Welt der Orgonomie sieht vollkommen anders, nämlich geistig gesund aus: es gibt Unterschiede mit einer abgestuften Einheitlichkeit:

Über dieses funktionelle Denken abschließend drei Punkte:

1. Der funktionelle Denker bringt Dinge zusammen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben, z.B. Wolken und Amöben.

2. Der psychotische Denker scheitert an der Integration disparater Dinge kläglich, weil er die Spannung nicht ertragen kann, sodaß er immer vor der Integration aufgibt und in der Gespaltenheit verharrt. Zum Beispiel spricht er davon, daß gigantische atmosphärische Amöben die Berge anknabbern oder ähnliches wirres Zeugs – was wohl irgendeinen und teilweise sogar einen sehr tiefen Sinn machen kann, aber den kann er selbst nicht erfassen, sondern allenfalls sein funktionell denkender Psychiater.

3. Der religiöse Denker will gar nicht erst dergestalt scheitern und gibt sich mit vorgefaßten Lösungen zufrieden – aus dem intuitiven Wissen heraus, daß das funktionelle Denken stets eine halsbrecherische Gradwanderung ist. Für die meisten „Reichianer“ ist diese Gradwanderung so gefährlich ist, daß es für sie besser wäre, sie hätten nie etwas von Reich gehört.

Orgonomie und Metaphysik (Teil 64)

31. August 2020

Orgonomie und Metaphysik (Teil 64)

nachrichtenbrief150

26. April 2020

Der rechte Blick auf DIE MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 1)

20. März 2020

Was könnte „rechter“ sein, als zunächst einmal Hitler Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, indem man darstellt, was er wirklich wollte – jenseits von gut und böse! Er betrachtete sich selbst als „Künstler mit soldatischer Haltung“.

Was die meisten „Antifaschisten“ nicht sehen, ist, daß Hitler (laut Reich „der Generalpsychopath“ schlechthin) alles getan hat, um den Staat zu zerschlagen (den er als „jüdische“ Institution betrachtete). Das fast unglaubliche Chaos und das Zuständigkeitswirrwarr im nationalsozialistischen Staat waren gewollt. Die Starken sollten sich durchsetzen, ohne daß sich die Schwachen hinter „Recht und Ordnung“ verstecken können. Der „verschlagene Jude“ „David“ sollte keine Chance haben gegen den „gradlinigen Arier“ „Goliath“. In gewisser Weise war Hitler „antiautoritär“, d.h. die (sekundären) Triebe sollten frei walten können. Er war ein politischer Ökologe, d.h. der Mensch sollte zur Natur zurückkehren – und nach Hitler ist die Natur ein ewiger Kampf und vom Überleben der Stärksten geprägt. Eine absurd verkürzte Primitivversion des Darwinismus

Hitlers Weltbild war aber nicht nur soziopathisch und äußerst trostlos, er war auch ein „Künstler“, ein „Ästhet“. Über Wagner wurde er von Schopenhauers Vorstellung von der „Welt als Wille und Vorstellung“ beeinflußt – jedenfalls einer ebenfalls absurd verkürzte Primitivversion derselben. Der brutale Wille kommt in der Kunst zur Ruhe und erlebt seine Apotheose. Daher die Besessenheit der Nazis Kunstwerke zu stehlen; Wagner, klassische Musik usw. und vor allem Architektur. Dies war auch der zweite Grund für den Haß auf „den Juden“. Nicht nur, daß der schwache „David“ durch Tricks die Natur umging und den starken „Goliath“ tötete, der Jude zerstörte auch Kunst, Musik, alle Schönheit und damit das einzige, was das Leben, das an sich brutal und schmerzhaft ist, lebenswert macht und dem ganzen Kampf Sinn verleiht. (Orgonometrisch betrachtet sind Träume, und damit auch Phantasien, der Orgasmus im Bereich des koexistierenden Wirkung!)

Hitler war ein Alptraum von orgastischer Impotenz, sekundären Trieben und Ersatzkontakt. Reich war in jeder Hinsicht der „Gegenhitler“. Dies erklärt auch, warum Menschen Hitler folgten und warum Hitler bis heute die am meisten diskutierte Person der Weltgeschichte ist. Ein nicht abklingen wollendes Faszinosum! Die Leute können nicht genug von Hitler bekommen. Sie suchen nach Reich und landen aufgrund ihrer Orgasmusangst beim „Gegenreich“.

Der verdrängte Christus: 4. Saharasia im Alten Testament

22. März 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS:

4. Saharasia im Alten Testament

Rächtz

29. Dezember 2016

Die Protokolle der Weisen von Zion wurden von Pjotr Iwanowitsch Ratschkowski, einem Agenten des russischen Geheimdienstes Ochrana fabriziert. Ursprünglich war Ratschkowski ein Linker, änderte aber seine Haltung und wurde 1881 Mitglied der rechtsextremen Organisation „Heilige Druschina“ und im Jahre 1883 Offizier der Sicherheitspolizei von St. Petersburg. Ab 1884 leitete er zwei Jahrzehnte lang in Paris sämtliche geheimen Operationen der Ochrana außerhalb Rußlands. In Paris war er Mitglied zahlreicher esoterischer und okkulter Kreise. Zurück in Rußland veröffentlichte er im Jahr 1903 Die Protokolle der Weisen von Zion, die später zur Bibel von Adolf Hitler und Heinrich Himmler wurden (Eduard Gugenberger, Franko Petri und Roman Schweidlenka: Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von Rechts, Wien: Franz Deuticke Verlag, 1998).

Warum ich das erwähne? Weil man den Rechtsextremismus („Schwarzen Faschismus“) am besten an der vermeintlichen „Esoterik“ und am „Okkultismus“ festmachen kann. Es ist gleichgültig, daß etwa die Nazis, insbesondere Heydrich, zeitweise gegen den esoterischen und okkultistischen „Schmutz“ vorgegangen sind, denn im Kern dreht sich bei allen Schwarzen Faschisten alles um die untrennbare Einheit von Mystizismus und Sadismus. Die Panzerung des Schwarzen Faschisten verwehrt ihm jeden Zugang zu einem erfüllenden Leben. Seine vage (mystische) Ahnung des ihm verschlossenen Lebens verbindet sich auf eine ungute, perverse Weise mit seinen gewaltsamen (sadistischen) Versuchen aus diesem Gefängnis auszubrechen. Auf diese Weise entsteht eine in sich geschlossene paranoide Vorstellungswelt, die bevölkert wird von Teufeln („Juden“) und Engeln („Ariern“). In den heutigen Buchhandlungen gibt es ganze Regalwände, die in den Irrsinn hineinführen, in dem Ratschkowski lebte, aber man zieht es vor die Gefahr bei jenen zu suchen, die aus politischem Kalkül und ohne jede Einsicht in die biopsychologischen Zusammenhänge willkürlich in die rechte Ecke verwiesen wurden.

Links- und Rechtsextremismus kann man nur mit Hilfe der von Elsworth F. Baker und Charles Konia entdeckten soziopolitischen Charakterologie verstehen. Siehe dazu Dr. Konias Blog http://www.orgonomie.wordpress.com.

Nationalsozialismus, der Ersatzkontakt der Linksliberalen

29. Juli 2016

Gestern beglückte uns die BILD-Zeitung mit der schockierenden Neuigkeit, daß der deutsch-iranische Amokläufer von München Hitler-Verehrer war, sich als „Arier“ betrachtete und Türken und Araber verachtete und haßte. Nun, die Dumpfbacken bei BILD dürfen dreimal raten, was „Iran“ bedeutet („Land der Arier“) und warum es in den 1930er Jahren so umbenannt wurde! Im übrigen hassen und Verachten alle Iraner die Türken, die Afghanen, insbesondere aber die Araber. Umgekehrt betrachten sich die Türken und die Araber jeweils als „Herrenvolk“. Und schließlich, wirklich überall wird Hitler verehrt, in Indien, in der gesamten islamischen Welt, überall. Weltweit (außerhalb der „weißen Welt“!) sind die Menschen extreme Rassisten. Man denke nur an Japan!

Das ist der helle Wahnsinn, daß die Multikulturalisten den Nationalsozialismus nach Deutschland importieren. Und das beruht nicht nur auf der vollständigen Kontaktlosigkeit dieses politisch-korrekten Gesindels, sondern hat Methode. Man kann nicht einfach sagen, daß sie nicht wissen, was sie tun, ansonsten wäre nämlich ihr eigenes Denken und Handeln nicht vom Nationalsozialismus durchdrungen. Ich spreche vom anthroposophischen, Jungianischen, tantrischen, taoistischen, lamaistischen Ungeist, der dieses Milieu prägt. Ich habe ihn in Der Blaue Faschismus beschrieben.

Man schaue sich doch nur den Siff an, den „Reichianer“ nach Reichs Tod verzapft haben. Da ihnen der Zugang zum bioenergetischen Kern (dem Orgon) fehlt, graben sie den faschistischen Dreck der „traditionellen Weisheiten“ aus und belästigen einen mit Prana, Chi, den Weisheiten der Sufis, Gurdieff und dieser ganzen Kackscheiße. Es ist Ersatzkontakt, ihre Version von „Funktionalismus“. Genauso ist der Import der weltweiten Hitler-Verehrung, des weltweiten Rassismus, der Versuch „Leben in die Bude zu bringen“, rigide Strukturen aufzubrechen, die Energie zum fließen zu bringen. Die gesamte durch und durch faschistische Grüne Partei lebt von diesem Heilsversprechen.

Die Massenpsychologie der Anthroposophie (Teil 1)

27. Oktober 2011

Rudolf Steiner glaubte, daß seine Gedanken ihm durch göttliche Kräfte eingegeben würden. Von Geburt an bis zu seinem Krebstod waren „geistige Wesenheiten“ seine ständigen Begleiter. während seiner Pubertät erlebte Steiner in der Beschäftigung mit der höheren Mathematik Befreiung von seinen drängenden Trieben. Statt genitaler erstrebte er mystische Erfüllung und „spirituelle Entladung“, während er, wohl aus persönlicher Erfahrung heraus, Sex mit Schwarzer Magie gleichsetzte.

1875 gründete Helena Petrowna Blavatsky die Theosophische Gesellschaft mit ihrer „Geheimen Lehre“ von Atlantis und dessen sieben „Wurzelrassen“, zu denen auch die „Herrenrasse“ zählte, die „Arier“. (Tatsächlich geht auf sie praktisch das gesamte Oeuvre der modernen „Esoterik“ zurück: etwa die „Hohlerde“ und David Icke ist nur ein fader Blavatsky-Aufguß.) Ein Freund Blavatskys, der Rosenkreuzer Franz Hartmann, gründete 1895 zusammen mit dem Wiener Fabrikanten Karl Kellner in Wien die Loge Ordo Templi Orientis (O.T.O.), deren Ordensgeheimnis tantrische Sexualmagie war. Aus dieser Geheimloge ist, neben Aleister Crowley (auf den wiederum die Scientology zurückgeht) Steiners Anthroposophie hervorgegangen. Eine weitere Abzweigung des O.T.O. war Lanz von Liebenfels Ordo Novi Templi (O.N.T.), der den Mutterboden der NSDAP formte. Jedenfalls gehörte das Hakenkreuz zum Logen-Wappen und aus dem Logenmotto „Heil und Sieg!“ wurde „Sieg Heil!“.

1920 schrieb der Anthroposoph Karl Heise (der später die Heraufkunft des Nazi-Regimes enthusiastisch begrüßen sollte) ein Buch über Entente-Freimaurerei und Weltkrieg, dessen Druck Steiner persönlich finanzierte und für das er das Vorwort schrieb. Das Buch handelt von „der britisch-freimaurerischen Verschwörung“ und zitiert dazu ausführlich Guido von List, den Logenbruder von Lanz von Liebenfels und Begründer des proto-nazistischen „Armanenordens“, dessen rassistische Sexualmagie ich an anderer Stelle beschrieben habe Der blaue Faschismus http://www.orgonomie.net/hdoblau.htm . Heute wird Heises Buch von neonazistischen Gruppen ständig neu verlegt.

Steiner hatte den Ersten Weltkrieg als „strafenden Sturmwind“ für die ungläubigen Alliierten bezeichnet. Wilson und Lenin nannte er „ahrimanische Mächte“ gegen Deutschlands spirituelle Sendung. In diesem Geiste hatte er bereits zu Beginn des Krieges den Chef des deutschen Generalstabs Helmuth von Moltke, einen Anthroposophen, beeinflußt. Anthroposophie als die Ideologie des deutschen Imperialismus! Der Gründer der anthroposophischen Kirche „Christengemeinschaft“, Pastor Friedrich Rittelmeyer, veröffentlichte 1934 ein Buch mit dem Titel Deutschtum, in dem er für einen Befreiungskrieg von der angelsächsischen Welt warb.

Als Hitler auftrat, reagierten zwar manche Anthroposophen reserviert, aber niemals wirklich feindselig, während sich die meisten begeistert der „Bewegung“ anschlossen. 1933 erklärte der ehemalige Privatsekretär Steiners und späteres Mitglied des Vorstandes der Anthroposophischen Gesellschaft, Guenther Wachsmuth, gegenüber einer dänischen Zeitung, daß es kein Geheimnis sei, daß die Anthroposophen die Entwicklung in Deutschland voll Sympathie verfolgten. Währenddessen schickte der Nachfolger Steiners und Präsident der Anthroposophischen Gesellschaft, Albert Steffen, ein Rundschreiben an die führenden Nazis, um ihnen zu vergewissern, daß sich die Lehren Steiners in vollkommener Übereinstimmung mit dem Nationalsozialismus befänden.

Dementsprechend waren schon manche Anthroposophen aktiv gewesen. Da wäre z.B. Hans Eberhard Maikowski (Spitzname „Roter Hahn“), ein Sturmbannführer der SA und in dieser Eigenschaft der Führer des berüchtigten Killerkommandos „SA-Mordsturm 33“. Sein Bruder, ein Waldorf-Lehrer, war enger Mitarbeiter Steiners gewesen und auch der „Rote Hahn“ selbst war glühender Verehrer Steiners. Am Tag der Machtübernahme wurde er von einem Kommunisten erschossen, woraufhin er neben Horst Wessel zu einem der Nationalheiligen Hitler-Deutschlands wurde.

Trotzdem bezeichnete z.B. Reinhard Heydrich die Anthroposophie als „orientalische Verschmutzung des klaren germanischen Geistes“. Entsprechend wurde 1935 die Anthroposophische Gesellschaft verboten. Daraufhin sandte der Vorstand an Hitler einen Brief, in dem ihm die führenden Anthroposophen vergewisserten, es gäbe keinerlei Verbindungen mit freimaurerisch-jüdischen Kreisen und außerdem hätten ja nationalsozialistische Rassenexperten den Anthroposophen offiziell bescheinigt, daß Steiner Arier gewesen sei.

Noch heute versteht es die Anthroposophie sich ein positives Image zu geben. Zum Beispiel gibt sie vor, für individuelle Gnosis zu stehen, doch ist sie tatsächlich ein steriles, dogmatisches System, dessen Dreh- und Angelpunkt die Unterdrückung aller kritischen Distanz und die vollständige Identifikation mit dem Führer ist. Ihr positives Image ist um so erschreckender, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ihr spiritueller Wahn vom Krieg der Kräfte des Lichts gegen die der unterirdischen Dunkelheit praktisch mit dem biologischen Wahn der Nationalsozialisten identisch ist. Wie Jerome Eden in seiner Broschüre The Emotional Plague vs. Orgonomic UFOlogy (S. 32) geschrieben hat: „Von Ahrimanisch zu Nicht-Arisch ist nur ein einfacher pathologischer Schritt“.

Dem britischen Anthroposophen Trevor Ravenscroft zufolge träumten sowohl Anthroposophie als auch Nationalsozialismus von einer neuen „Sonnenrasse unter dem Hakenkreuz“, in der die alte rassische Reinheit neu erstehen würde, die nach theosophisch-anthroposophischer Lehre durch die „degenerierten Rassen“ aus dem Süden des „atlantischen Urkontinents“ besudelt wurde. Dort waren, um mit Lanz von Liebenfels zu sprechen, „die Sodomsäfflinge“ Opfer monströser Selbstmutationen aufgrund ihrer „bösen Seelenkräfte“ gewesen. Schließlich sei der rassisch geschwächte Arier durch intellektuell-luziferische und materialistisch-ahrimanische (d.h. jüdische) Kräfte, die ihn von seinen spirituellen Quellen abgeschnitten hätten, aus seinem arischen Paradies vertrieben worden. Es ist in der Anthroposophie also durchaus eine Verbindung zum „Rassebiologischen“ zu finden.

Die ganze anthroposophische Grals-Mystik geht in diese Richtung. Denn was ist der „Gral“ anderes als Träger des Blutes Christi – des noblen arischen Blutes. In der reinen, arischen Blutlinie der Gralsfamilie pflanze sich die Fähigkeit zur hellsichtigen Geistschau als „Blut-Erinnerung“ der arischen Gottes-Söhne fort. Steiner glaubte, so Ravenscroft, seine eigene Geistschau habe er als letzter Vertreter von seinen germanischen Vorfahren geerbt, die diese Fähigkeit mit dem Sonnensymbol der Swastika symbolisiert hätten. Aus dieser okkulten Hellsichtigkeit heraus spräche Steiner von der „okkulten Bedeutung des Blutes“, das Gefäß der Stammes- und Rassen-Identität sei, und von „okkulten Blutriten“ zum Hervorrufen einer magischen Mutation hin zur reinen arischen Rasse. Einer Mutation, die eine neue Phase in der menschlichen Evolution hervorrufen würde, die Geburt des „Übermenschen“ durch „Ätherisierung des Blutes“. Dazu müsse das arische Blut reinerhalten werden, denn Luzifer habe sich im Blut der Menschheit etabliert, nämlich im „Blut der jüdischen Rasse“, die heute zum Träger von Tragödie und Bosheit geworden sei. Das jüdische Blut sei gallig geworden, weil es sich verbohrt gegen das Blut des Neuen Bundes gesperrt habe. Deshalb dürfe das jüdische Blut keine weitere Rolle in der Evolution der Menschheit spielen.

Ich bezweifle, daß Ravenscroft solche Stellen belegen kann, was sich jedoch belegen läßt ist, daß die Steinersche „Geisteswissenschaft“ behauptet, in der Menschheit gäbe es eine evolutionäre Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen, wie beim einzelnen Menschen auch. Dementsprechend sei die negroide Rasse „Baby“, die malaisch-polynesische „Kind“, die mongolische „Jugendlicher“, die indoarische „Erwachsener“ und die indianische „Greis“ (und deshalb leider Gottes dazu bestimmt auszusterben).

In der Anthroposophie wird die persönliche Verantwortung auf Geisteswesen, das karmische Gesetz und den göttlichen Weltplan delegiert, während das Judentum für die persönlich Verantwortung vor Gott steht, die vom Kleinen Mann gehaßt und vom anthroposophischen Christus überwunden wird. Der Anthroposoph kann nur in fixen mystischen Strukturen denken, mit festen Vorstellungen von Gut und Böse. In Verbindung mit Steiners Offenbarung, daß alle Nationen, Völker und „Rassen“ Ausdruck von Geistwesen und deshalb festumrissene „organische“ Einheiten sind, wird sie zur Ideologie des rassistischen Nationalismus, der „Rassenseele“. Steiner selbst sprach im typischen späteren Nazijargon von der „Volksseele“, der unlösbaren Verbindung zwischen „Nation und Blut“ und der „germanischen Sendung“. Goebbels‘ Roman Michael (1929) zeigt die Geistesverwandtschaft von Nationalsozialismus und Anthroposophie, denn der Anthroposophie zufolge ist „Michael“, der Erzengel, der Deutschland verkörpert, die „geistige Macht“ unserer Zeit.

Goebbels denkt Gesellschaft ganz allgemein in der Kategorie der Identität, insofern sowohl von der fremden als auch von der eigenen Gemeinschaft behauptet wird, sie hätte ein „Wesen“; was weder wissenschaftlich noch rational begründet werden kann: „Der Jude ist uns im Wesen entgegengesetzt.“ (Claus-E. Bärsch: „Antijudaismus, Apokalyptik und Satanologie“, Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 1988, S. 118)

Steiners „atlantische“ Rassetheorien aus seiner Akasha-Chronik entsprechen denen Hitlers. Der deutsche Psychiater Wolfgang Treher zeigt in seiner Studie Hitler, Steiner, Schreber – Ein Beitrag zur Phänomenologie des kranken Geistes (Emmendingen 1966) die enge Verwandtschaft zwischen den geisteskranken Systemen Hitlers und Steiners auf. Treher zufolge kämpfte Hitler, in der Art von Projektion, die für Schizophrene charakteristisch ist, gegen das teuflische Böse, d.h. gegen die Juden, um die Einheit seiner manichäisch gespaltenen schizophrenen Seele wiederherzustellen. Treher betrachtet Steiner, der denselben psychotischen manichäischen Krieg des arischen Christus gegen den jüdischen Ahriman kämpfte, als sogar noch kränker und verrückter als Hitler. In beiden schizophrenen Wahnsystemen gibt es zwei Gruppen – eine höhere geistige Rasse und eine dämonische materialistische. Die letztere Rasse muß ihre Sünden abarbeiten, bis sie stirbt, wie in Hitlers KZs.

Steiner und Hitler waren beide Mystiker, aber für Steiner war die metaphysische Einheit der „absolute Geist“, der von der Materie unabhängig ist, während für Hitler es der „absolute Wille“ war, der nicht von den Umständen abhängig ist. So empfand Hitler nur Verachtung für den ästhetisierenden Schwächling Steiner. (In seinen frühen Tagen schrieb Hitler im Völkischen Beobachter gegen den „galizischen Juden“ Steiner.) Während Steiner sicherlich nur Mitleid mit dem primitiven Ahriman Hitler fühlte. Dies hinderte aber manchen ihrer Anhänger nicht daran, ihnen beiden zu folgen.