Posts Tagged ‘Körperarbeit’

Die „Orgonomie“ des Kleinen Mannes

5. Dezember 2024

Wo bleibt die Weiterentwicklung der Orgonomie?

Zunächst muß man etwas über das Wesen von Wissenschaft klarstellen: Seit Newton keine Entwicklung in der Optik, weil sie abgeschlossen ist. Seit den späten 1920er Jahren keine Entwicklung in der Quantenmechanik, weil die Theorie (oder sagen wir lieber das mathematische Handwerkszeug) fertig ist, perfekt. Und so weiter. Ähnlich sieht das in der Orgonomie aus: mit ORANUR und CORE war die Orgonomie als Wissenschaft weitgehend abgeschlossen! Wenn Neuseeland einmal entdeckt und seine Inseln erkundet sind, ist die Sache gegessen! Natürlich wird das Land bis heute und in alle Ewigkeit weiter erforscht, aber… Natürlich entwickelt sich die Orgonomie fort (etwa durch die Beiträge von Elsworth F. Baker und Charles Konia), aber… Aber es ist nicht so, wie sich das der Kleine Mann vorstellt, der mystische und teilweise durchaus persönliche „Napoleonische“, wenn nicht gar „Hitleristische“ Vorstellungen vom eigenen Ruhm und der „Eroberung der Welt“ pflegt.

Schon zu Lebzeiten Reichs gab es einen gewissen Paul Ritter in England, der sich als eine Art „Neben-Reich“ aufspielte und versuchte Reichs Ansätze „weiterzuentwickeln“. Spätestens seit den 1970er Jahren hatte er in dieser Hinsicht zahllose Nachfolger, die nicht nur in der sogenannten „Körperarbeit“ (sic!) Reich „weiterentwickelt“, wenn nicht gar „überwunden“ haben.

Die Orgonomen haben Reich und die Orgonomie nur in dem Sinne fortgeführt, als sie die Sexualökonomie zusätzlich mit neuen Belegen untermauert haben (etwa James DeMeos Saharasia-Theorie) und in der Orgonbiophysik ähnliches geleistet haben. Nirgendswo ist da auch nur der kleinste Bruch zu Reichs Arbeit! So mancher sogenannte „Reichianer“ hingegen konzentriert sich darauf, die „wissenschaftliche“ Grundlage für seine jeweils eigeneArbeit zu schaffen und von diesem Punkt aus das gesamte Feld neu aufzurollen. Man denke nur an den grotesken „Radix“-Murx von Charles Kelley und all die verbrecherische SCHEISSE, die im Zusammenhang mit dem Cloudbusting verbreitet wird.

Kann man sich eine entsprechende Formulierung („die wissenschaftliche Grundlage für meinen Ansatz erarbeiten“) bei irgendeinem Orgonomen vorstellen!? UNDENKBAR! Diese „Reichianer“ spielen sich typischerweise jeweils als eine Art neuer Reich auf, der eine neue Wissenschaft begründet – die meinetwegen irgendwie mit Reich verbunden ist. Reich wird zu einer Art „Vorgänger“ degradiert und die Orgonomie zu einer Art „Hilfswissenschaft“.

Ich habe die Arbeit dieser Geistesakrobaten über Jahrzehnte verfolgt und dabei praktisch kein Wort von ihrem unerträglichen GESCHWAFEL verstanden (siehe meine zahlreichen Besprechungen). Alles sehr originell, ganz ihre jeweilige Schöpfung – aber mit Reich und Orgonomie hat das rein gar nichts zu tun. Meiner persönlichen Meinung nach sind es durchweg unerträgliche, kontaktlose Wirrköpfe. Vielleicht bin ich aber auch zu doof, um ihre genialen Gedankengänge nachzuvollziehen. Nun ja, wenn sie unvorsichtig genug waren Artikel, gar ganze Bücher zu verfassen, kann jeder selbst ihre geistige Zerrüttung bewundern!

Nochmals, zum xten Mal, der NACHRICHTENBRIEF ist nicht der Ort für derartige „Weiterentwicklungen“ der Orgonomie!

Zeena Schreck

19. August 2024

Anlaß dieses Beitrags ist ein neues, seltenes Interview von Zeena Schreck:

Zeena Schreck (Jahrgang 1963) ist die Tochter des Gründers der Church of Satan in San Francisco, Anton LaVey. Sie war das erste Kind, daß im Namen Satans getauft wurde, wobei jede Menge Götter, Göttinnen und Dämonen herausbeschworen wurden. Tatsächlich war LaVey ein Atheist und seine Kirche (gegründet 1966) ein Geschäftsmodell und Kabarett pur. Seine Satanische Bibel war fast Durchweg ein Plagiat – ein konsequenter Satanist! Noch heute fallen Volldeppen auf diesen Unsinn herein:

Hier beschreibt ein „Satanist“ seine nach zwei Jahren erfolgreich abgeschlossene „Orgontherapie“ bei einem „Orgontherapeuten“. Was daran bemerkenswert ist, ist nicht das, was der YouTuber sagt, sondern wie er es sagt. (Und zum Inhalt: in einem anderen Video phantasiert er von zukünftigen Androiden, die als Arbeits- und Sexsklaven für uns tätig sein könnten.)

Es geht darum, daß dieser Mann penetrant seinen „Satanismus“ zur Schau stellt, im Blick, im Gehabe, in der Körperhaltung, im Gesichtsausdruck. Es ist ein einziger großer Krampf, Getue, Show, „Charakter“ – oder mit einem anderen Wort: Abwehr.

Dieser Mann wurde zwei Jahre lang mit „Körperpsychotherapie“ malträtiert, charakteranalysiert und „biophysikalische Arbeit“ an ihm gemacht (Muskeln gequetscht und geknetet) – mit dem Resultat, daß er wahrscheinlich ein schlimmeres Arschloch ist als je zuvor.

Solche Fälle sind der Grund dafür, warum ich „Reichianer“ und sogenannte „Orgontherapeuten“ wie die Pest hasse. Es ist tatsächlich nichts weiter als Emotionelle Pest, was diese Muskelquetscher und „Energiemobilisierer“ verkörpern.

Wo ihr Fehler liegt? Da wo er immer liegt: im mechano-mystischen Denken!

Wie kann man ernsthaft glauben, daß, wenn man einen Organismus nur kräftig „durchschüttelt“, in Wallung bringt oder irgendwelche „Komplexe“ aufarbeitet, sich irgendetwas Grundlegendes verändern wird?

Wenn man all die pseudo-orgonomischen, „Reichianischen“ und „Neo-Reichianischen“ Publikationen liest – es ist wirklich alles durch die Bank schierer Mist. All diese Tricks und Kniffe und Techniken sind nichts weiter als ein immer weiter ausgebautes System des systematischen Ausweichens vor dem Wesentlichen.

Und es wird tatsächlich auch niemandem geholfen. Mal abgesehen davon, daß die sogenannten „Therapeuten“ und ihre sogenannten „Patienten“ (wie etwa der Mann im Video) subjektiv von ihrem Tun bzw. dem, was ihnen widerfahren ist, begeistert sind. So empfinden aber auch Scientologen, Sufis, Zen-Adepten, Taoisten, Lamaisten, Guruisten, etc.pp.

Reich ging es nicht darum, daß sich die Menschen besser in die Falle einfügen, sondern um eine wirkliche Veränderung. Die ist aber nur möglich, wenn man das tut, was wirklich alle unisono vermeiden: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das bedeutet in der Orgontherapie, wenn sie denn ihrem Namen gerecht werden will, den einen Hauptwiderstand des Patienten dingfest zu machen und penetrant immer und immer und immer wieder anzugehen, d.h. sie dem Patienten auf eine existentielle Weise bewußt zu machen. Andernfalls ist Orgontherapie nichts anderes als folgenlose „biophysikalische Gymnastik“ kombiniert mit sinnleerem Psychogelaber. Am Ende stehen dann unerträgliche Narzißten und Wichtigtuer, die sich einbilden „umstrukturiert“, „entpanzert“ und „orgastisch potent“ zu sein. Tatsächlich sind sie aber nur Teil eines weiteren verrückten, destruktiven Kults.

Orgontherapie findet sich auf der Seite roomforhappiness.de. Den Rest, egal wie sehr er sich auch auf Reich berufen mag, kann man getrost vergessen. Besonders schlimm ist das, weil wir seit etwa 1960 tatsächlich in „satanistischen“ Zeiten leben mit Menschen, die eine fundamental neue Charakterstruktur haben. Von diesem Homo novis kann jeder Psychotherapeut ein Lied singen. Nur noch in Städten wie Münster findet man die klassischen von Freud und Reich beschriebenen triebgehemmten Neurotiker, während Praxen in Hamburg, Berlin, Frankfurt, etc. von psychopathischen triebhaften Freaks bevölkert werden. Der Orgonom Charles Konia hat diese Leute wie folgt beschrieben:

  1. chronische Parasympathikotonie (als Reaktion auf die zugrundeliegende Sympathikotonie);
  2. muskuläre Erschlaffung im Gegensatz zur muskulären Verspannung;
  3. statt dessen wird die Energie vom okularen Segment gebunden, daß entsprechend stark gepanzert ist;
  4. dies geht wiederum mit einer extremen emotionalen Kontaktlosigkeit einher;
  5. weshalb die Panzerung heute ausgeprägter ist als jemals zuvor;
  6. das sieht man daran, daß die Therapie weitaus länger dauert (aus dem Homo novis muß zuerst ein normaler Neurotiker gemacht werden, der dann wie zu Reichs Zeiten geheilt wird);
  7. trotz der oberflächlichen „Entspanntheit“ und Überexpansion sind die Kontraktionen weitaus stärker als jemals zuvor: schwerste Depressionen, Selbstmorde und vor allem eine extreme Intoleranz für wirkliche Expansion (wirkliche „Lebensfreude“);
  8. das alles führt zu einer ewigen Rebellion ohne Ziel und Grund. Hierher gehört auch der Hang zum Sadomasochismus und „Satanismus“.

Aber zurück zu Anton LaVey:

Als sich immer mehr Neurotiker („Sinnsucher“) und Perverse um ihn scharrten, zog Lavey die Notbremse und machte klar, daß er allein das Sagen habe und das ganze nicht mehr sei als ein Geschäft. (Der Mann war schließlich böse!) Daraufhin kam es zur Abspaltung einer Gruppe, die tatsächlich an Satan bzw. den „Prinzen der Finsternis“ glaubte. Es bildete sich der Temple of Set. Set war der ägyptische Totengott und angeblich die Urform des christlichen Teufels. Ansonsten blieb vieles beim Alten, d.h. LaVeys lächerliche Rituale, von denen einige „Himmler und der SS“ entlehnt waren, wurden weiter praktiziert. LaVeys Tochter Zeena, die Mittlerweile zur „Hohepriesterin“ der „Kirche“ avanciert war, wandte sich schließlich enttäuscht und angewidert ob der Lügen und Betrügereien ihres Vaters von diesem ab und wurde Mitglied des Temple of Set. 2002 trat sie auch dort aus, weil die vertretenen Lehren nicht „authentisch“ seien und einer kritischen Überprüfung nicht standhielten. Aus ihr wurde eine tantrische Buddhistin, deren Ziel es ist zu einem Bodhisattwa zu werden. Gleichzeitig blieb sie Set treu und blieb eine bekennende Sadomasochistin und Hexe. Sie lebt heute in Berlin.

Tatsächlich war der europäische Satanismus (Blavatsky, Crowley und Co.) mit seinen sexualmagischen Praktiken zu einem Gutteil kaum mehr als eine Verballhornung des tibetischen Buddhismus, der mit der Kabbala und der Magie der Renaissance zu einem abartigen Gebräu vermengt wurde. Zentral war dabei der „prolongierte Orgasmus“ bei möglichst „aufgeilendem“ perversen Sex und die Konzentration der magischen Intention während des Orgasmus.

Es ist bemerkenswert wie weit sich dieses Gedankengut in der westlichen Welt verbreitet hat. Ich erinnere nur an Projekte wie „Orgasmen für den Frieden“.

In ihrem Buch über die Sexualmagie Demons of the Flesh, The Complete Guide to Left Hand Path Sex Magic stellen Zeena Schreck und ihr Ehemann Nicolas Jesus als einen Zauberer dar, dem es um „Selbstvergöttlichung“ ging und der dazu Sexualmagie mit Maria Magdalena praktizierte. Als Beleg verweisen sie auf die tatsächlich bemerkenswert weite Verbreitung sexualmagischer Elemente in der christlichen Gnosis. Ich selbst habe auf dieses Element des Christentums wiederholt hingewiesen (siehe Der verdrängte Christus).

Warum ich das alles erwähne? Erstens zeigt es, daß so manche Verdächtigung gegen den tibetischen Buddhismus alles andere als aus der Luft gegriffen ist. Beispielsweise schreibt Zeena (auf ihrer mittlerweile eingestellten Website) unter einem Photo des Dalai Lama: „Mahakala in Disguise“. Mahakala ist der tantrische Gott der Zeit, die männliche Entsprechung der Göttin Kali und in vieler Hinsicht die tibetische Entsprechung von Set. Oder mit anderen Worten: der Dalai Lama ist eine Verkörperung Satans. „Satan“ im Sinne von Mephisto: jene Kraft, die alles Erschaffene („die Welt der Illusionen und Anhaftungen“) zerstören will. Siehe dazu Die Massenpsychologie des Buddhismus.

Entgegen allem äußeren Anschein geht es dem tibetischen Tantrismus nicht weniger um die Vernichtung des Weiblichen als etwa dem Islam. Beispielsweise sind die „Dakinis“, die stets in Flammen gehüllt dargestellt werden, bei lebendigem Leib verbrannte Hexen, die sich, magisch gebannt, dem Buddhismus unterworfen haben. Zeena Schreck selbst ist eine solche Dakini. Ihren soziopathischen und frauenverachtenden Vater hatte sie mit einem Todesfluch belegt, woraufhin dieser elendig verreckt ist. In dem obigen Interview führt sie aus, daß sie damals ganz im Sinne des LaVey‘schen Satanismus gehandelt hat: so dir einer auf die recht Wange schlägt – zerschmettere seinen Schädel! Das ist die Moral der Gangster, die dazu führt, daß man in der Unterwelt möglichst ehrlich und höflich mit den anderen Verbrechern umgeht. Zeenas Tragik ist, daß sie sich mittlerweile ganz dem Karmapa und dem Dalai Lama unterwirft. Und auch Set steht beispielsweise Allah näher als sie es wahrhaben will. Ein Leben gefangen in einem grandiosen Mißverständnis.

Tatsächlich ist sie so etwas wie „das erste Kind des neuen Äons“, die Verkörperung einer vollkommen andersgearteten Menschheit als wir sie bisher kannten, dem erwähnten Homo novis. Bis etwa 1960 hatten wir eine autoritäre Gesellschaft mit „gottgläubigen“ Menschen, wie Reich sie in seinen Schriften beschrieben hat. Seitdem schält sich immer mehr die antiautoritäre Gesellschaft heraus mit „satanistischen“ Menschen, die eine grundsätzlich andere Panzerstruktur haben. Wenn ich mir Zeena Schreck anschaue… – sie hat die gleiche Ausstrahlung wie so viele andere Mädchen und junge Frauen heute. Verkörperungen einer Biologischen Revolution, die hoffnungslos schiefgegangen ist.

Es geht hier nicht darum irgend jemanden zu verurteilen („Sadomasochismus“, „Okkultismus“, „Satanismus, der mit Elementen des Nationalsozialismus kokettiert“, etc.), tatsächlich habe ich einen Heidenrespekt vor Zeena Schreck, sondern um die Trauer angesichts des fatalen Hangs des gepanzerten Menschen zur Selbstzerstörung. Der „neue Mensch“ ist diesem (wenn man so sagen kann) „Todestrieb“ weit mehr verfallen als vorangegangene Generationen.

sadofascho

BIBLIOGRAPHIE DER ORGONOMIE: Register von The Journal of Orgonomie Vols. 1-56 (1967-2023)

27. Dezember 2023

BibliographiederOrgonomie - Kopie

THE JOURNAL OF ORGONOMY: chronological index vols. 1-56 (1967-2023)

David Holbrook, M.D.: EIN SCHIZOPHRENER NÄHERT SICH DER COUCH (Patientendaten, Fallbeispiel)

2. Oktober 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Ein Schizophrener nähert sich der Couch (Patientendaten, Fallbeispiel)

 

ZUKUNFTSKINDER: 8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

3. Mai 2018

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8. Utopia, a. Der Kult der Expansion

ZUKUNFTSKINDER: 7. Das Drogenproblem, d. Drogen und Sexualökonomie

25. April 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

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7. Das Drogenproblem, d. Drogen und Sexualökonomie

nachrichtenbrief57

11. August 2017

Medizinische Orgontherapie (Teil 3)

19. Januar 2015

DIE ZEITSCHRIFT FÜR ORGONOMIE

Howard J. Chavis: Medizinische Orgontherapie (Teil 3)

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