Eine Akupunktur-Studie nach der anderen hat gezeigt, daß es ziemlich gleichgültig ist, wo man die Nadeln setzt. Die angeblichen „Meridiane“ können sowieso keine realen energetischen „Kanäle“ sein, da sie je nach Akupunktur-Schule anders definiert und erst in den letzten Jahrzehnten (ähnlich der chinesischen Sprache) willkürlich vereinheitlicht wurden. Kenner wie der Sinologe und Medizinhistoriker Paul Unschuld wissen, daß es innerhalb und außerhalb Chinas eine Unzahl von Akupunktur-Traditionen gibt. Oder mit anderen Worten: die Akupunktur-Punkte sind vollkommen willkürlich gewählt.
2009 wurde in den Archives of Internal Medicine eine Studie veröffentlicht, die zeigte, daß drei unterschiedliche Arten von Akupunktur sehr viel effektiver gegen Kreuzschmerzen wirken als die gängige Behandlung. Eine der drei Akupunktur-Anwendungen war jedoch nur eine vorgetäuschte Akupunktur mit Zahnstochern! Im Anschluß haben dann Studien und Metastudien von Andrew J. Vickers (Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York) et al. bei chronischen Schmerzen eine Besserungsrate gefunden, die für kunstgerechte Akupunktur ein wenig höher lag als bei Scheinakkupunktur. Eine Metanalyse von insgesamt 17 922 individuellen Patientendaten aus randominsiert-kontrollierten Studien konnte nachweisen, daß es einen zwar kleinen, aber signifikanten Effekt bei der Behandlung von chronischen Rücken-, Schulter, Kniegelenks- und Kopfschmerzen gibt. Siehe auch hier.
Das kann man aber auch rein biochemisch erklären. Sie dazu die Studie von Maiken Nedergaard (University of Rochester Medical Center) et al.: Labormäusen, die an einer entzündeten Pfote litten, wurden fachgerecht mit einer Nadel akupunktiert, das beinhaltet, daß die Nadel alle fünf Minuten gedreht wurde, was die Wirkung noch verstärken soll. Die Tiere reagierten weniger schmerzempfindlich auf Reize an der entzündeten Pfote, gleichzeitig stieg in der Gewebsflüssigkeit der Gehalte des Schmerzhemmers Adenosin um das 24-Fache an. Ein ähnliches Ergebnis hatte man, wenn man die Nadel einfach in das entzündete Gewebe steckte.
Ich verweise auch auf die bereits 2004 veröffentlichten „Gerac Studien“ (German acupuncture trials). Diese bisher größte Akupunktur-Studie hat erwiesen, daß es vollkommen schnurz ist, wo die Nadeln gesetzt werden, der (Placebo-) Effekt ist immer der gleiche.
Offenbar veranlaßt die winzige durch die Nadel hervorgerufene Gewebeverletzung, verstärkt durch das Drehen der Nadel, die Ausschüttung des Adenosins. Die Moleküle dieses Signalstoffs docken dann an spezielle Rezeptoren an, die auf schmerzleitenden Nervenfasern sitzen, und dämpfen dadurch den Schmerz.
Daß tatsächlich Adenosin wirkursächlich für den Erfolg der Akupunktur ist, zeigten die Wissenschaftler, indem sie das Akupunktieren in Kombination mit dem Wirkstoff Deoxycoformycin testeten, der den Abbau des Signalmoleküls im Gewebe bremst. Der Adenosingehalt im Gewebe verdreifachte sich, wodurch entsprechend die schmerzlindernde Wirkung der Akupunkturbehandlung verstärkt wurde.
Die Beziehung zwischen der konventionellen allopathischen medizinischen Versorgung und der Welt der komplementären und alternativen Medizin bleibt vieldeutig.
Im Endeffekt suchen unsere Patienten unsere Hilfe, um sich besser zu fühlen und um länger und angenehmer zu leben. Es wäre optimal, den Wirkmechanismus zu verstehen, was die Möglichkeit für die Entwicklung von mehr und besseren Interventionen mit sich brächte. Die letztendlich Frage ist jedoch: funktioniert diese Intervention (oder vollständiger, überwiegen ihre Vorteile die Risiken und rechtfertigen ihre Kosten)?
Zumindest im Fall der Akupunktur haben Vickers et al. einige robuste Nachweise dafür geliefert, daß Akupunktur bescheidene Vorteile bietet im Vergleich zur üblichen Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen unterschiedlichster Ursachen. Vielleicht wäre es zu diesem Zeitpunkt eine produktive Strategie, unseren Patienten Vorteile welcher Art auch immer zu verschaffen, während wir damit fortfahren sorgfältiger allen Heilungsmechanismen nachzugehen.
Ganz langsam löst sich der Panzer der Schulmedizin auf. Wenn den „Heilungsmechanismen“ wirklich sorgfältig nachgegangen wird, wird man schließlich auf die Orgonenergie stoßen. Man betrachte in diesem Zusammenhang die Geschichte des Mediziners Gabriel Stux.
Von energetischer Warte ist im Lichte dieser Forschungsergebnisse zur Akupunktur folgendes zu sagen:
Adenosin verhindert die Ausschüttung des „Streßhormons“ Noradrenalin, erzeugt eine Weitung der Blutgefäße, eine Verringerung der Herzfrequenz und ein Absinken des Blutdrucks, führt also zu einer allgemeinen Entspannung des Körpers. Oder mit anderen Worten: Adenosin wirkt vagoton, also so, als würde der Körper mit Orgonenergie bestrahlt werden.
Die Wirkungsweise der Akupunktur ist demnach denkbar einfach, was die schier unglaublich vielen Ärzte nicht gerne hören werden, die viel in aufwendige Fortbildungen investiert haben und mit dem Akupunktur-Firlefanz kräftig Geld verdienen. Das ist mittlerweile eine Millionenindustrie.
Ich bezweifle nicht, daß Akupunktur etwas mit der organismischen Orgonenergie zu tun hat, jedoch sind „Meridiane“ (in denen die Orgonenergie angeblich fließt) und spezielle Nadeln nichts weiter als mechano-mystischer Hokuspokus. Das ganze erinnert an „Reichianische“ Therapien mit ihren lächerlich ausgefeilten Körperhaltungen und Körperübungen und all dem Firlefanz mit dem „Energie in Bewegung gebracht“ werden soll. Mit Orgontherapie hat das alles herzlich wenig zu tun. Sie wissen nicht, was sie tun!
Robert : Oxford-Professor: „Israel half bei der Gründung der Hamas…“
Gerhard Wisnewski
„Ein Feind, ein guter Feind, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt!“, trällerte einst Heinz Rühmann. Pardon: Ein guter Freund, natürlich. Doch so absurd ist der Gedanke nicht. Denn über einen guten Feind geht ebenfalls nichts, wie Israels Unterstützung der islamischen Widerstandsbewegung Hamas beweist… http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/gerhard-wisnewski/oxford-professor-israel-half-bei-der-gruendung-der-hamas-.html
Darauf Peter: Schlicht und ergreifend QUATSCH, der darauf beruht, daß die Menschen nicht funktionell denken können, sondern alles aus dem Zusammenhang reißen und dann mit diesen Versatzstücken ihre wirren Verschwörungstheorien zusammenzimmern.
Die Islamisten hatten im Gazastreifen ein soziales Netz aufgebaut, jedoch ohne militärische Ambitionen. Sie gründeten in Gaza die islamische Universität und bezogen Gelder aus dem Ausland für den Bau von Moscheen. Israelische Genehmigungen dafür werden als ‚Beweis‘ für die Bevorzugung der Islamisten angebracht. „Das ist ein lächerliches Argument“, meint Harari. „In der gleichen Periode entstanden die ‚Bir Zeit Universität‘ und ‚ANadschach‘ in Nablus“. Im Gegensatz zur weltlichen ‚Fatah‘, DFLP oder PFLP unter dem Dach der PLO, enthielten sich die Islamisten bis 1989 des Terrors gegen Israel. Bewaffneter Widerstand sollte warten, „bis wir bereit sind und um Israel keinen Vorwand zu liefern, uns zu stoppen“, zitiert Harari. Kaum ein Moslembruder saß im Gefängnis. http://www.security-explorer.de/index.php?id=20&tx_ttnews%5Btt_news%5D=97&cHash=a9798dc56acbc501de811fcea9f7fb82
Matthias: Besonders die Schlußwende zeigt den Kopp-Verlag mal wieder von seiner widerlichen Seite. Das seltsame dabei ist doch: selbst wenn Israel die Hamas anfänglich unterstützte oder ‚abtastete‘, was sicher alles Andere als umfangreich war und durchaus im sicherheitspolitischen Rahmeninteresse liegt, wieso es Israel vorwerfen!? Um die kommunistisch gespeiste Enteignungsmentalität der anderen ‚weltlichen‘ Aktivisten und Terroristen ins Schach zu setzen durch Unterstützung einer religiös aufgebauten Bewegung war zu damaliger Zeit naheliegend – auch die Staaten versuchten sich mit dieser Strategie in Afghanistan. Aber gleich zu behaupten: unter wesentlicher Mithilfe oder gar Hamas von Israel selbst gegründet ist so idiotisch und umfeldverkennend, schlichtweg – ja, nicht blöde, sondern eigentlich.
Obendrein hintertreibt solch Gefasel der ‚aufklärerischen Weltöffentlichkeit‘ jeden wirklichen Lösungsansatz, indem Sie die Feinde Israels in ihrem Anspruchsdenken Israel gegenüber füttern – sorgt also selbst für das, was man Israel vorwirft.
Auch die Art oder besser die Haltung, aus der der Vorwurf kommt: ankreidend und schlichtweg klein. Ja, einfach klein. Wie das falsche Höhnen falscher Bekanntschaft.
Was der Kopp-Verlag wohl berichten würde, WENN Israel anfängt, seine Feinde ein für alle Mal zu bekämpfen? Schade um den Kopp-Verlag, manches las ich gern.
Robert: Eins stimmt aber nicht, nämlich dass der Text vom KOPP Verlag stammt. Gerhard Wisnewski zeichnet dafür verantwortlich, nicht die KOPP-Redaktion. Dabei werden bei KOPP-Online durchaus sich diametral entgegengesetzte Meinungen veröffentlicht.
Robert: Das Problem bei W. ist, dass er alles allein macht und keinen Mitarbeiterstab hat. So macht er bei der Recherche auch Fehler, die sonst vermieden wären. Was ihn auszeichnet, ist sein Mut, wirklich jede Schweinerei aufzudecken, auch wenn es zuerst absurd erscheint. Sein Ziel, Verschwörungen aufzudecken, macht ihn natürlich besonders unattraktiv. Aber nicht umsonst wurde das Wort Verschwörungstheoretiker mit neuem Inhalt gefüllt, um so Verschwörungen besser verbergen zu können.
Robert: Warum protestieren die Muslime diesmal nicht?
Das Leid der Palästinenser im Flüchtlingslager Jarmuk schreit zum Himmel. Nur: Die meisten Araber interessiert es nicht. Sie kümmern sich nur um palästinensische Opfer, wenn Israelis im Spiel sind.
Zitat:
Die Mehrheit der Muslime in Deutschland entlädt wiederum lieber ihren Hass auf die Juden und Israel, als den innermuslimischen Krieg zu beklagen.
Das Schicksal der Palästinenser kümmert die meisten von ihnen seit jeher wenig. Bedauernswerterweise lässt sich diese Kälte für viele arabische Regierungen feststellen. Anders lässt sich nicht erklären, warum es fast 70 Jahre nach der Flucht und der teilweisen Vertreibung der Palästinenser aus dem jüdischen Staat selbst noch im Gazastreifen palästinensische Flüchtlingslager gibt. Auch Jarmuk existiert schon seit einer halben Ewigkeit.
O.: Ersetzt man in Konias Text die „türkischen“ mit die „amerikanischen“ und die „Islamisierung“ mit „Christianisierung“ würde man keinen Unterschied zwischen einer Aussage über der Türkei und Amerika finden, insbesondere „charakterlich“. Ist dies eines Lobes wert?
Darauf Peter: Erstens weiß Konia, wovon er spricht (rate mal, woher der Name „Konia“ stammt!), und zweitens ist es wirklich eine Medienverzerrung, wenn man Amerika von „rechten christlichen Fundamentalisten“ bevölkert sieht. Wirklich die gesamte amerikanische „Kultur“ und sogar der Staat sind durch und durch antichristlich. Als Lehrer an staatlichen Schulen kannst du schwul-lesbisch-was-weiß-ich die Kinder indoktrinieren, aber wehe du erwähnst den Namen „Jesus Christus“ im Unterricht.
Eine Antwort zu „Der Unterschied zwischen dem echten Liberalen und dem Pseudo-Liberalen“
Stefan Wehmeier: Wirtschaftliche Freiheit
Die persönliche Freiheit ist … die grundlegendste aller Freiheiten, sie vermag aber ebenso wenig wie die politische Freiheit das Herzstück der Freiheit zu verbürgen, auf das es entscheidend ankommt: die wirtschaftliche Freiheit, verkörpert in dem Recht auf Teilnahme am Wettbewerb.
Diese wirtschaftliche Freiheit ist heute offensichtlich arg eingeschränkt. Das will aber keineswegs besagen, dass sie etwa in der Vergangenheit in voller Gänze bestanden hätte.
…
War es nicht vielleicht gerade der ursprüngliche Mangel an wirtschaftlicher Freiheit gewesen, der zu immer weitergehenden Freiheitsbeschränkungen geführt hat? … War nicht der Staat, um diese aus der Vorenthaltung der wirtschaftlichen Freiheit entstehenden Störungen zu überbrücken, zu immer weitergehenden Eingriffen in die Wirtschaft genötigt, die ihrerseits nur in einer immer stärkeren Einschränkung des Wettbewerbes bestehen konnten?
Dieser Gedankengang hat um so mehr für sich, wenn man … die wirtschaftliche Unfreiheit mit einer Einschränkung oder gar Ausschließung des Wettbewerbs gleichsetzt. Jede derartige Behinderung des Wettbewerbs für den einen muss ja zugleich ein Monopol für den anderen darstellen. Monopol aber heißt rundweg Ausbeutung, und zwar Ausbeutung des einen durch den anderen, heißt Klassenbildung, Klassenstaat, soziale Frage, verstärkte Einmischung des Staates in das Wirtschaftsleben und die Sozialfürsorge, heißt Bürokratismus und schließlich allgemeines staatliches Wirtschaftsmonopol im Staatskapitalismus (Kommunismus).
Bereits auf dieser Stufe der Betrachtung beginnen sich die folgenden Zusammenhänge in groben Umrissen abzuzeichnen:
Erstens, dass wirtschaftliche Freiheit mit freiem Wettbewerb gleichzusetzen ist, den es bisher augenscheinlich noch nicht gegeben hat;
zweitens, dass zwischen der mangelnden wirtschaftlichen Freiheit und den Wirtschafts- und sozialen Störungen, die zu immer einschneidenderen Maßnahmen des Staates drängen, ein ursächlicher Zusammenhang besteht;
drittens, dass „wirtschaftliche Unfreiheit“, „Ausbeutung“, „soziale Frage“, „Beschränkung jedweden Wettbewerbs“ und „Monopol“ lediglich fünf verschiedene Bezeichnungen für ein und dasselbe sind.
Es ist jedenfalls erstaunlich, …dass der ursächliche Zusammenhang zwischen der sozialen Frage einerseits und der wirtschaftlichen Unfreiheit andererseits von den Berufsökonomen nur höchst unvollständig erkannt worden ist. Diese Tatsache ist … vor allem auf die ungenaue Auslegung des Begriffes des Monopols zurückzuführen, die es verhindert hat, die beiden uralten Monopole Geld und Boden als solche zu erkennen, obgleich es sich bei ihnen sogar um die beiden primären Monopole handelt, die alle anderen nach sich ziehen. So kam es, dass man von einer „freien Wirtschaft“ sprach und spricht, wo in Wirklichkeit der Zwang dieser beiden Monopole uneingeschränkt herrscht.
Halbwegs glücklich? http://www.deweles.de/files/halbwegs_gluecklich.pdf
5 Antworten zu „Die Islam-Nazi-Verbindung“
Robert: „Sowohl radikale Islamisten als auch Nazis sind emotionell pestkranke Charaktere, die der extremen Rechten des soziopolitischen Spektrums angehören. Aus diesem Grund fühlen sie sich politisch zueinander hingezogen.“
Wie immer hat Konia seine Holzhammerpsychologie, die an komplexen Tatbeständen scheitert. Gerade die islamische Hamas und der Mullah-Iran werden von den europäischen Linken am meisten unterstützt. http://www.pi-news.net/2012/04/achmadinedschad-und-deutsche-amigos/
O.: „…Kenntnis von der soziopolitischen Charakterologie gehabt hätte, derzufolge der individuelle Charakter die primäre Determinante im Sozialverhalten darstellt. Sowohl radikale Islamisten als auch Nazis sind emotionell pestkranke Charaktere, die der extremen Rechten des soziopolitischen Spektrums angehören.“ Zitat Konia.
Zunächst scheint dieser Satz plausibel, man kann verstehen was Konia (irgendwie) meint.
In meinen Schüler-Englischbuch stand immer der Einschub – „Stop to think!“ – und mahnte zum Innehalten der Lektüre, um über das Gelernte oder Gesagte nachzudenken.
Kritische Gedanken könnten in einer solchen Phase auftreten: Was meint der Author? Welche Konzepte werden hier erwähnt (Charakteranalyse und soziopolitische Charakterologie)? Welches Modell bezieht sich auf Reich, welches auf Baker oder beide auf beide?
Eindeutig hingegen bezieht sich Konia (ohne das hervorzheben, was hinderlich für einen späteren Nachvollzug ist – ist im Buch vielleicht auch anders …) auf Bakers Mensch in der Falle.
Meine „destruktive Kritik“ hat bereits (in aller Klarheit) darauf verwiesen, dass ein noslogisches Babylon hier entstanden sein mag bzw. entstanden ist. Der Mensch kann frei nach Baker in einen „oralen Charakter“, „depressiven Charakter“ oder auch politisch orientierten (soziopolitschen) Charakter eingestuft werden, bspw. den „liberalen Charakter“, mit weiteren Unterstufen nach Konia. In Anlehnung an Reichs Konzept der „emotionellen Pest“ sei die soziopolotische Charakterologie (nach Baker und Konia) entstanden, so dass Konia hier von einer „emotionell pestkranken Charaktere“ spricht als Eigenschaft der Persönlichkeit eines radikalen Islamisten oder Nazi.
Ein Versuch einer „konstruktivern Kritik“ würde nun mit Vorschlägen kommen und das Dilemma, was noch nicht als solches (vom Publikum und ACO) erkannt ist, zu lösen versuchen.
Als Nörgler gebe ich nur den Hinweis und hoffe, dass die „destruktive Kritik“ verstanden und beseitigt werden kann. Eine Nachbesserung könnte und „muss“ vom Author erfolgen.
Als „konstruktiver Kritiker“ gebe ich auch noch die Lösung des Problems vor, diese kann dann übernommen werden und das ursrpünglicher Werk würde besser als zuvor darstehen, in den meisten Fällen ohne die destruktive Kritik (und damit die Entwicklung der Theorie) zu benennen. Da sich noch weitere „Fehler“ einschleichen mögen, kann dieser Prozess unzählige Male wiederholt werden, bis dann kein „Nörgler“ mehr etwas findet.
Dies würde aber bedeuten, dass die fehlerhaften Grundannahmen nicht korrigiert wurden, sondern die oberflächliche Beschreibung stimmiger erscheint.
Ein Forscher- oder Therapeutenteam könnte innerhalb des ACO mögliche Schwachpunkte diskutieren und gegebenenfalls eine Veränderung der Theorie aufstellen oder sich von der Kritik mit Argumenten distanzieren.
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Die eigentlich relevante Frage, die dahinter steht, ist: Bewegen sich die Authoren noch auf dem Weg Reichs oder haben sie – mit Angabe von Gründen – diesen Weg „erweitert“ und sind die von Reich gemachten Prämissen noch gültig.
Möglicherweise kann sich auf Reich „geirrt“ haben und er muss korrigiert werden, aber nicht heimlich, sondern belegt.
Das ACO muss die Frage nach dem Verständnis von der Orgontherapie – wie sie es verstehen – klären. Baker hat dies nicht deutlich gemacht oder Widersprüche entwickelt, die so nicht fortgesetzt werden dürfen. Erst dann kann man zu neuen „soziopolitischen“ Charakteren kommen und Vorschläge finden wie diese zu behandeln sind. Es fehlt in Grunde eine Tranparenz der Therapieausbildung.
Sprachliche Fehler in der Verwendung des Charakterkonzeptes verweisen auf ein evtl. falsches Verständnis der Charakteranalyse im „Zeitalter der Orgontherapie“ und dies fällt letztlich auf Reich zurück, ob berechtigt oder nicht.
Da ich nur medizinischer Laie bin und keine ACO Therapieausbildung genossen habe, sehe ich mich für die Lösung des Problems nicht in der Verantwortung oder in der Lage. Als Kritiker in diesem Punkt denke ich, dürfte meine Beschäftigung mit Reich hinreichend genug sein, dass sie nicht als „extern“ empfunden werden kann.
Letztlich ist dieser kritische Punkt kein Reich spezifischer aus dem Verständnis der Orgonomie heraus, sondern ein allgemein-therapeutischer, dem man sich nicht einfach entziehen kann.
O. weiter: Oben bin ich nur auf die theoretischen Überlegungen eingegangen, nicht auf die Inhalte. Hier ein wie ich finde gelungener Beitrag eines Neu-Deutschen, an den ich mich erst gewöhnen muss, der aber zur „Deutschlandkritik“ versöhnlich Stellung bezieht und wohl nicht ins „antiauthoritäre“ Muster fällt.
Klaus: Dass es sich um Mitmenschen mit Migrationshintergrund handelt, ist der deutschen Berichterstattung selten oder gar nicht zu entnehmen.
Antworten zu „Politik ist nicht die Lösung der sozialen Probleme“
Peter: Der Sieg der Volldeppen. Der Sieg jener, denen „Umweltpolitik“ wichtig ist, so als gäbe es in Deutschland Umweltprobleme. Das einzige Umweltproblem sind allenfalls die Vogelschredder (sogenannte „Windräder“), die die norddeutsche Landschaft für immer zerstört haben. Jene, die mehr Geld für Bildungspolitik wollen, so als könne nicht jeder kostenlos Bücher in Leihbibliotheken lesen. Jene, denen die „Sozialpolitik“ wichtig ist, d.h. die Behinderung der Wirtschaft und damit der Wegfall von immer mehr Arbeitsplätzen. In Niedersachsen hat das hirnlose Gesindel gewonnen.
O.: Wenn man in Niedersachsen die „Umweltprobleme“ einmal übersehen möchte, die Asse unter den relativ neu aufgestellten Windräderpark, der es schön ökologisch erscheinen läßt.
Konservative Informationen stellen es selbst so dar: http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse http://de.wikipedia.org/wiki/Schacht_Konrad
Und wer hat die Finger drin und weiß (angeblich) nicht was passiert, wenn Metall(-behälter) und Salz zusammenkommen … http://www.zdf.de/Frontal-21/Merkels-Endlager-24485588.html
Die strahlende Gegend um den Schacht Konrad wurde „ökologisch“ aufgewertet mit einem „Vogelschredderpark“, da fliegt vermutlich sowieso nix mehr.
Also einen ORAC würde ich da (weiträumig) nicht hinstellen!
Klaus: „Das einzige Umweltproblem sind allenfalls die Vogelschredder „.
Natürlich Unfug. Nur aus Trotz über die Atommüllangelegenheiten hinwegzusehen, hat wenig mit ‚Rationalität‘ zu tun.
Klaus: …Weil ehemalige Maoisten, Marxisten, Kommunisten, Kinderficker (nicht vergessen, eine der Hauptforderungen der jungen Grünen war, Kinderficken zu legalisieren, Volker Beck hält dafür weiterhin die wortwörtliche Stange) und andere Wegelagerer in der Mitte der Siebziger gemerkt haben, daß in einem Land, in dem ein einfacher Arbeiter alle fünf Jahre ein fabrikneues, bar bezahltes Auto kaufen kann (ja, liebe Kinder, das konnte man damals wirklich), einfach keine Revolution zu machen ist. Da diese Leute aber nichts Gescheites gelernt und auch keinen Bock hatten, bei VW am Fließband zu stehen, schwenkten sie plötzlich auf die Naturschiene um und wurden GRÜN. …
Hat mit dem Thema nicht viel zu tun, eher mit linken Motiven.
Klaus:In der Tat übernahmen die Linken in den Siebzigerjahren das Umweltthema. Das ist weder sachlich begründet – ich sehe keinen besonderen Zusammenhang zwischen sozialistischer Doktrin und dem Umweltthema – noch waren sie die einzigen, denen an diesem Thema lag. Im Gegenteil: Die typischen Linken konnten so schnell wieder davon ablassen, wie Ökomoden an Reiz verloren. Leute hingegen, die sich vor Ort betroffen sahen, hatten drängendere Gründe für ihr Engagement und sind auch konstanter dabei geblieben. (Wir hatten das hier öfter, und es muss ja nicht ständig wiederholt werden.) Wie gefährlich und giftig dies-und-das längerfristig ist, kann man schwer beweisen, nur anhand gegenwärtigen Wissens abzuschätzen versuchen. Vielleicht sind die gängigen Erklärungen, die Waldsterben, Klimawandel, … betreffen, Quatsch und ‚orgonomische’ Erklärungen näher dran an der Wirklichkeit. Was KKW’s betrifft, wäre ich lieber vorbeugend vorsichtig – auch wenn es zurzeit in Brokdorf sauberer aussieht als in einer chinesischen Metropole. Und wer sich überzeugt gibt, dass KKW’s relativ harmlos sind, insbesondere deutsche, möge bereit sein, direkt daneben zu wohnen. Am besten gleich mit ORAC? Ist das nicht ein gutes Kriterium: ;Man soll anderen keine andere Umgebung zumuten als eine solche, in der man einen (sachkundig gepflegten) ORAC aufstellen würde.’ ?
Klaus: Und bitte nicht wieder: Orgonomie wird bald das Problem lösen.
Es kann leicht der Eindruck entstehen, daß die Orgontherapie auf lange Behandlungszeiträume ausgerichtet ist und bei akuten Problemen kaum helfen kann. Nichts könnte der Wahrheit ferner sein. Tatsächlich ist es so, daß in den meisten Akutfällen die medizinische Orgonomie effektiver ist als die Schulmedizin, teilweise sogar die einzige effektive Hilfe zu bieten hat. Das gilt nicht nur für den psychiatrischen, sondern sogar für den allgemeinmedizinischen Bereich. Ich erinnere nur an den selbsterlebten Fall, den ich hier neulich in einem Leserbrief zum besten gab:
Eine 80jährige Verwandte, die für Außenstehende eher wie eine 60jährige wirkte, war in ihrer Wohnung hingefallen und kam nicht wieder hoch. Mein Bruder, der sie zufällig besuchen wollte und zum Glück einen Schlüssel hatte, fand die nach einem halben Tag auf dem Fußboden ganz verzweifelte alte Dame. Auf mein telefonisches Drängen hin brachte er sie ins Krankenhaus, weil sie sich beim Robben durch die Wohnung beide Ellenbogen aufgerissen hatte. Sie sollte nur richtig verbunden werden, stattdessen insistierten die Ärzte, daß sie ein paar Tage zur Kontrolle im Hospital bleiben solle. Aus Angst, daß sie erneut hinfällt und wegen Personalmangel bzw. Bequemlichkeit, zwang man sie drei Tage lang praktisch ununterbrochen im Bett zu bleiben. Resultat? Die für ihr Alter erstaunlich sportliche Frau, die unmittelbar nach dem Sturz festen Schrittes bei der Notfallaufnahme erschienen war, konnte nach den drei Tagen nicht mehr selbständig gehen und wenn wir gemeinsam durch den Krankenhausflur gingen, wollte sie nach wenigen Schritten sofort zurück und sich hinsetzen, aus panischer Angst wieder hinzufallen. Es hatte sich ein klassischer Fall von Fallangst entwickelt, wie Reich ihn in Der Krebs beschreibt. Hätten die Ärzte nur einen Funken bioenergetisches Verständnis gehabt, die Frau wäre nicht innerhalb von drei Tagen Jahrzehnte gealtert („geschrumpft“). Der Kontrast war wirklich erschreckend!
Allein schon diese Kontaktlosigkeit (ich hätte beinahe geschrieben „institutionalisierte Kontaktlosigkeit“)! Auch ohne Reich gelesen zu haben, weiß jeder, daß, wenn man mal vom Pferd gefallen ist (oder ähnliches), man sofort wieder aufsitzen muß – oder man wird sich nie mehr trauen. Wenn jemand hinfällt und die Gefahr besteht, daß er „Fallangst“ entwickelt, schont man ihn nicht, indem man ihn zu tagelanger (vollkommen sinnloser!) Bettruhe zwingt, „damit er nicht nochmal hinfällt“, sondern man insistiert, daß er jetzt gerade so viel aufrecht steht und spazieren geht wie nur irgend möglich (natürlich mit den entsprechenden Sicherungen, etwa einem Rolator).
Diese Kontaktlosigkeit, diese Ignoranz, diese Dummheit und Idiotie! Ich war schlicht fassungslos.
Die alte Dame hat Monate gebraucht, um zumindest einigermaßen buchstäblich „wieder auf die Beine zu kommen“. Ganz knapp am Dauerpflegefall vorbei. Und das alles nur, weil ich auf eine gute Wundverpflegung bestanden hatte.
Das, was einen Organismus lebendig macht, ist die Pulsation der Orgonenergie in einer Membran. Ist das hohe Energieniveau, das diese außerordentlich kräftige Pulsation aufrechterhält, nicht mehr aufrechtzuerhalten, bleibt beispielsweise das Herz stehen, tritt sehr schnell der Tod ein. In Windeseile zersetzt sich das, was pulsierte, „das Fleisch und die Innereien“, bionös und es bleibt das sozusagen „steinerne“ Knochengerüst zurück, daß unter den richtigen Bedingungen Jahrhunderte, wenn nicht viele Jahrtausende überdauern kann.
Nicht ohne Grund wird der Tod durch Knochen symbolisiert. Von allen Strukturen des Körpers scheinen sie am weitesten vom „Lebendigen“ entfernt. Sie entsprechen damit unseren Werkzeugen, etwa Lanzenspitzen aus Stein, die uns ebenfalls überdauern. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, daß die Knochen das räumliche Zentrum des Körpers ausmachen, der kaum mehr ist als ein „mit Fleisch umwickeltes Gerüst“. Entsprechend schlägt sich der Zustand der organismischen Orgonenergie unmittelbar im Knochengerüst nieder. Man denke nur an Ernst Kretschmers Konstitutionslehre (Körperbau und Charakter, 1921), die wir bereits an anderer Stelle diskutiert haben.
Sie gilt zwar als weitgehend überholt, doch bei der einen oder anderen Beobachtung springt sie doch sinnhaft ins Auge. Der sich formende Charakter schlägt sich, leider Final, auch im sich ausformenden Skelett nieder. Man denke nur an Haltungsschäden, die unmittelbarer Ausdruck des emotionalen Zustandes sind. Der „Buckel“, der „die Last der Welt“ tragen muß oder etwa das zurückgezogene Becken, das Sexualangst signalisiert. Siehe dazu auch die orgonmedizinische Analyse der Skoliose.
In Der Krebs beschreibt Reich, wie ebenso am Ende des Lebens, d.h. wenn der Orgonenergie-Spiegel wieder sinkt, Knochen ganz besonders empfindlich auf den orgonotischen Zustand des Organismus reagieren. Reich beschreibt auch, wie umgekehrt Knochenbrüche durch ihren Einfluß auf die „Psyche“ (d.h. die Emotionen) den orgonotischen Zerfall ungeheuer beschleunigen. Das ist nicht nur bei den Krebspatienten der Fall, die Reich untersucht hat, sondern desgleichen bei Senioren, die kurz vor dem natürlichen Tod stehen. Jeder, der mit solchen Menschen zu tun hat, weiß welche zentrale Rolle in diesem Zusammenhang die „Fallangst“ spielt, die Reich bei Krebspatienten beschrieben hat. Der Rolator ist mehr eine seelische als eine körperliche Stütze. Er ist eine „energetische Stütze“ – was auch ziemlich genau die eigentliche Funktion des Skeletts widergibt!
Osteoporose ist in erster Linie eine Sache der Seele. So wurde vom 117. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2011 berichtet:
Depression und Osteoporose gehen oft Hand in Hand. Den Zusammenhang von Depression und abnehmender Knochendichte belegte eine große Metaanalyse. Dabei ist der Knochendichteverlust nicht nur eine Folge des veränderten Lebensstils depressiver Patienten mit Nikotin- und Alkoholkonsum sowie mangelnder Bewegung, betonte PD Dr. Kai G. Kahl, Hannover. Die Dysregulation des Streßhormonsystems und der relative Hyperkortisolismus beeinflussen die Knochendichte ebenfalls negativ. [Reich hat das im Begriff „Sympathikotonie“ zusammengefaßt!] „Das Knochenkompartment [der Raum, den die Knochen einnehmen] ist quasi ein Gedächtnis für Aktivität und Streß“, meinte Kahl. Dazu kommen ein negativer Einfluß bestimmter Antidepressiva auf die Knochendichte und ein erhöhtes Sturzrisiko (INFO Neurologie & Psychiatrie, Juni 2011).
Man sieht, wohin eine Medizin führt, bei der nicht energetische, sondern rein mechanische und chemische Überlegungen im Mittelpunkt stehen! Immerhin ist jedoch zu konstatieren, daß beim neusten Antidepressivum diese Probleme nicht auftreten:
Agomelatin (Valdoxan) führt nicht zur Orthostase [Schwindel beim Aufstehen, tritt interessanterweise auch bei Jugendlichen auf, die besonders groß und schlank sind] oder Sedation [Dämpfung des Zentralen Nervensystems, „Beruhigung“]. Die Substanz wirkt als Agonist an den Melatoninrezeptoren MT1 und MT2 und als 5-HT2c-Antagonist synergetisch auf den zentralen Taktgeber der inneren Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Prof. Göran Hajak, Bamberg, bezeichnete die Substanz deshalb als potenten Rhythmusstabilisierer. Wie wichtig die zirkadiane Rhythmik ist [also die dem Organismus inhärente Pulsation über den Tag hinweg], zeigt die erhöhte Mortalität bei der Dysregulation der Schlaf-Wach und Aktivitätskurve bei Depression. Bei schlechtem oder zu wenig Schlaf steigt zudem das Sturzrisiko. Kommen Hypnotika oder bestimmte Antidepressiva dazu, erhöht dies die Sturzrate älterer Patienten weiter – mit der Folge von Hüft- und Oberschenkelhalsfrakturen (ebd.).
Irgendwie erahnt die mechanistische Medizin einen Zusammenhang zwischen orgonotischer Pulsation und Skelett!
Die energetische Betrachtungsweise ist der materialistisch-mechanistischen fast immer überlegen! Die letztere ist sozusagen eine bloße „Hilfsdisziplin“ der ersteren. Alles andere ist gemeingefährliche Quacksalberei.
Morton Herskowitz beschreibt in „Treatment of an Episode of Catatonic Mutism“ (The Journal of Orgonomy, Vol. 2, No. 1, March 1968) einen Fall aus seiner Tätigkeit in der Notaufnahme eines Allgemeinen Krankenhauses. Es geht um einen Patienten, der von seiner Frau in die Notaufnahme gebracht worden war, weil er bewegungslos vor sich hinstarrte und auf seine Umwelt nicht mehr reagierte. Ab und an zeigte sich auf dem sonst ausdruckslosen Gesicht eine gewisse Irritation, er blickte dann auf seinen Unterarm und rieb ihn mit der anderen Hand.
Herskowitz interpretierte dies als Versuch des Patienten energetische Bewegung und Kontakt wiederzuerlangen. Offenbar war das psychotische Gleichgewicht noch nicht ganz hergestellt, so daß die Möglichkeit bestand den Patienten „zurückzuholen“. Herskowitz setzte sich vor ihn hin und versuchte Augenkontakt herzustellen. Gleichzeitig nahm er die Hände des Patienten und streichelte sie sanft.
Nach etwa einer Viertelstunde begann der Patient seine Hände ungläubig anzuschauen und den Umriß der Finger der einen Hand mit denen der anderen nachzuzeichnen. Wobei der Therapeut ihm versicherte, dies sei seine Hand, seine eigene Hand.
Auf diese Weise löste ihn Herskowitz, indem er ihn beispielsweise „mütterlich“ in den Arm nahm, langsam aus seiner katatonen Erstarrung. Der Patient wurde in den Arm genommen, als er infolge des Streichelns, und der so erzeugten Bewegung von Energie („e-motion“), Zeichen von Traurigkeit zeigte. Das In-den-Arm-nehmen führte zu einem kurzen Weinen, wodurch sich die Atemsperre lockerte. Dies führte wiederum zu noch mehr energetischer Bewegung und entsprechend zu mehr Kontakt.
Die Augenpanzerung (das „Weggetretensein“) wurde durch die Herstellung von Augenkontakt und das Erklären der einfachsten Dinge, Vorgänge und Beziehungen angegangen. Als sich der Patient mit seinem leeren Blick beispielsweise für das Kissen zu interessieren begann, das auf dem Behandlungstisch lag, auf dem der Patient saß, zeigte ihm Herskowitz den Stoffbezug, nahm das Kissenfutter heraus und tat es wieder hinein, wobei er alles in einfachen Worten erklärte. Auf diese Weise lernte das Gehirn wieder Zusammenhänge herzustellen und wie gewohnt zu funktionieren.
Normalerweise kommen Patienten aus solchen katatonen Zuständen erst nach wochen- oder gar monatelanger Behandlung mit Neuroleptika, Elektrokrampftherapie oder Psychotherapie wieder heraus. Herskowitz schaffte das innerhalb weniger Stunden.
Es hat etwas zutiefst Beunruhigendes, daß die mechano-mystischen Ärzte nicht die geringste Vorstellung davon haben, was in solchen Patienten vor sich geht. Die kaum vorhandene Atmung, die „Sprachlosigkeit“, der leere Blick, die Ticks, das Berühren des eigenen Körpers bis hin zur Selbstverstümmelung sind für sie nur Ausdruck einer „gestörten Hirnchemie“ (Mechanismus), sie „gehören zum Störungsbild“ (Mystizismus, so als sei „das Störungsbild“ eine „platonische Idee“, die sich offenbart!).
Tatsächlich haben diese Symptome alle eine eindeutige Funktion: Die eingeschränkte Atmung mindert den Energiefluß und damit die Angst, die den Patienten „in den Wahnsinn treibt“. Entsprechend muß der Patient ganz langsam lernen, die Angst zu ertragen. Die orale Blockade weist auf tiefsitzende Abhängigkeitswünsche hin, die Augenblockierung auf die Spaltung zwischen Erregung und Wahrnehmung, d.h. den zentralen Mechanismus der Schizophrenie. Das Agieren schließlich ist tragischer Ausdruck des verzweifelten Versuchs des Organismus, irgendwie den energetischen Kontakt wiederherzustellen.
Psychiater sehen so etwas nicht. Es ist, als wenn ein Irrer einem anderen Irren gegenübersitzt. Einer kontaktloser als der andere!
Wie bereits in dem Blogeintrag Ein orgonomisch-funktionalistischer Blick auf den Strafvollzug erwähnt, beruht jedes neurotische Symptom auf einem Versagen der Panzerung. Das ist so im sozialen Bereich (Beispiel Kriminalität), im psychischen Bereich (Beispiel Panikattacke) und im somatischen Bereich (Beispiel Rückenschmerzen). Selbstverständlich bezieht sich das alles ausschließlich auf soziale, psychische und somatische Biopathien, nicht etwa auf Kriminalität aufgrund objektiver sozialer Chancenlosigkeit oder weil imgrunde rationales Verhalten kriminalisiert wird, nicht auf Erbkrankheiten, Krankheiten infolge von Vergiftungserscheinungen, Unfälle, Infektionen, etc.
Reich zufolge erfolgt Heilung, indem den Symptomen die Energie entzogen wird. Diese geregelte Energieökonomie ist wiederum nur durch Auflösung der Panzerung möglich. Deshalb ist Gesundheit funktionell identisch mit orgastischer Potenz. Die konventionelle Herangehensweise ist in jeder Hinsicht naheliegender: die Panzerung versagt, folglich muß sie verstärkt werden. Auf gesellschaftlicher und individualpsychologischer Ebene werden neue Regeln aufgestellt bzw. alten Regeln Nachdruck verliehen, während in der Medizin Symptome medikamentös unterdrückt werden.
Einer der Hauptmechanismen, die zur Anwendung kommen, ist die Kontrolle der Atmung. Das neurotische Gleichgewicht ganzer Kulturen beruht darauf, insbesondere das Indiens.
Wie in Psychischer Kontakt und vegetative Strömung erläutert, geht die Wirkung von Psychopharmaka weitestgehend auf eine chemisch induzierte Atemsperre zurück oder das Erregungsniveau wird auf andere Weise gesenkt. Das Gehirn wird dann nicht mehr von überbordenden Erregungen in Verwirrung gestürzt bzw. von „depressiogenen Gedanken“ oder Zwangsgedanken überflutet.
Unser gesamtes gesellschaftliches System beruht darauf, daß auf ein Versagen der Panzerung mit zusätzlicher Panzerung, sozusagen „nachgeschobener Panzerung“ reagiert wird. Das ist nicht in jedem Fall zu verurteilen, denn wie anders etwa mit Triebmördern umgehen, als sie webzusperren? Was bleibt einem Psychiater anderes übrig, als einen unter unerträglichen Panikattacken leiden Patienten die entsprechenden Medikamente zu verschreiben und/oder ihn gegebenenfalls in eine Verhaltenstherapie zu schicken? Welche andere Alternative hat ein Hausarzt, als die störenden Symptome seiner Patienten sozusagen zu „kupieren“?
Realistisch betrachtet gibt es meist keine Alternative, allenfalls könnten in ferner Zukunft diese mechanistischen Maßnahmen durch funktionelle Interventionen weitgehend verdrängt werden, wie ich sie beispielsweise hier und hier beschrieben habe.
Problem ist auch, daß nicht zwischen primären und sekundären Trieben unterschieden wird. Es gibt viele Menschen, die nichts im Gefängnis verloren haben, weil ihre Straftaten Folge davon waren, daß sie einfach ihren natürlichen Instinkten gefolgt sind. Reich erwähnt in diesem Zusammenhang angebliche „Sexualstraftaten“ von Jugendlichen. Ein weiteres Beispiel wäre m.E. Strafen für Leute, die angeblich den Notwehrparagraphen mißbraucht haben.
Was die Medizin betrifft, werden heute ganz normale Verhaltensweisen pathologisiert. Man denke etwa daran, daß „hyperaktive“ Kinder mit der Droge Ritalin ruhiggestellt werden, so als wäre es die natürlichste Sache der Welt, daß Kleinkinder den ganzen Tag bewegungslos rumsitzen. Ganz ähnlich sieht es in der Praxis des Allgemeinmediziners aus, der den Körper medikamentös ruhigstellt, wenn dieser gegen unerträgliche Lebensumstände mit den entsprechenden somatischen Symptomen – imgrunde vollkommen gesund, nämlich realitätsgerecht reagiert.
Auffallend ist, daß in der modernen antiautoritären Gesellschaft die Pathologie immer weiter zuzunehmen scheint. Die Kriminalität ist dermaßen angestiegen, daß Dinge, wegen denen man früher noch zur Polizei gegangen ist, heute mit einem Achselzucken hingenommen werden. Immer mehr Menschen sind manifest psychisch auffallend. Der Verbrauch von Psychopharmaka und illegalen Drogen ist dermaßen angestiegen, daß wir es mittlerweile mit einem veritablen Umweltproblem zu tun haben. Auch körperlich scheint es den Menschen immer schlechter zu gehen. Ein Land voller Halb- und Vollinvaliden!
Diesen auffälligen Wandel kann man mit folgenden Funktionsschemata erklären:
Das erste Funktionsschema beschreibt die alte, autoritäre Gesellschaft und den individuellen Organismus im neurotischen Gleichgewicht. Die nach außen drängenden Antriebe (a) werden von den abwehrenden Antrieben (b) in Schach gehalten. Resultat ist eine Affektsperre (c). Selbstverständlich hat es nie eine solche Gesellschaft und solche Individuen gegeben, aber die sprichwörtliche „Adenauerära“ und beispielsweise der gegenwärtige Papst kommen diesem „Ideal“ ziemlich nahe – solange man nicht genauer hinschaut.
Bei der heutigen, der antiautoritären Gesellschaft und ihren Gliedern braucht man nicht genauer hinschauen. Wie im zweiten Funktionsschema dargestellt, versagt die Abwehr (b) auf ganzer Linie und es kommt wie eingangs beschrieben zum Durchbruch aller möglichen und „unmöglichen“ Symptome (d). Man braucht nur mit offenen Augen durch die Stadt gehen: ein Irrenhaus, lauter Psychos und Hypochonder. Das ist so, weil im Verlauf der gescheiterten „sexuellen Revolution“, d.h. seit etwa 1960, es zu einer chaotischen Auflockerung der gesellschaftlichen und individuellen Panzerung gekommen ist. Energien, die früher in traditionellen Verhaltensregeln, im „Konservatismus“ der Gesellschaft und der Individuen, gebunden waren, treten als bizarre Symptome in Erscheinung.