Posts Tagged ‘Katatonie’

Orgonomie und Metaphysik (Teil 48)

24. März 2022

Indien war von jeher weit abgepanzerter als Europa, d.h. weit schlimmer von den siamesischen Zwillingen Mystizismus und Sexualverdrängung verheert. Jeder, der frei ist von romantischen Scheuklappen, weiß, daß Yoga und Meditation zwei Aufgaben hatten: das Eindämmen der Sexualität und ihre Neuausrichtung „nach oben“ (Spiritualität). Alles andere ist nur vernachlässigbares Beiwerk, auf das nur Idioten hereinfallen können.

Es gibt zwei Figuren, die heute mehr denn je dazu beitragen, die alles erstickende gesellschaftliche Panzerung in Indien aufzubrechen: Krishnamurti und Rajneesh (Osho). Insbesondere in studentischen Kreisen sind Debattierclubs beliebt, in denen die Gedanken Krishnamurtis diskutiert werden. Als Inder kann er ohne Verdacht des Neokolonialismus den westlichen Skeptizismus und Rationalismus nach Indien tragen. Wobei das ganze leider vollkommen kopflastig ist, was Vertreter der traditionellen indischen Geistigkeit immer wieder zu recht einwerfen, – während Krishnamurti sich über deren vermeintliche „Erleuchtungserfahrungen“ lustig machte.

Gewisserweise ist das die klassische Auseinandersetzung „zwischen links und rechts“ (wenn auch hier ohne die üblichen gesellschaftspolitischen Konnotationen): fehlender Kontakt zum bioenergetischen Kern (Mechanismus) vs. verzerrter Kontakt zum bioenergetischen Kern (Mystizismus).

Osho, der ähnlich wie Krishnamurti nach seinem Tod in Indien immer beliebter wird, ist aus einem der besagten Debattierclubs hervorgegangen und hat den Rationalismus mit den traditionellen post-schamanistischen „Erlösungspraktiken“ des alten Indien verbunden. Im Gegensatz aber zu dem heute sehr populären Satguru, der einen ganz ähnlichen Hintergrund hat, greift Rajneesh die traditionelle indische Sexualfeindlichkeit zentral an. Die revolutionäre Auswirkung auf die, was die Alterspyramide betrifft, sehr junge indische Gesellschaft ist kaum zu ermessen.

Erwähnenswert ist nicht nur, daß er sich dabei explizit auf Reich bezog, sondern auch, daß Rationalismus und sexuelle Libertinage dem indischen Denken nicht ganz fremd sind, da es bereits zu Buddhas Zeiten entsprechende „materialistische Schulen“ gab, die davon ausgingen, daß es nur ein Leben gibt und man das doch möglichst genießen sollte. Der ursprüngliche Buddhismus ist in vieler Hinsicht selbst ein Beispiel für Rationalismus und Skeptizismus. Das hier gerne angebrachte „Tantra“ ist späteren Datums und läßt sich eh nicht auf „Sexual-Yoga“ (Coitus reservatus) reduzieren.

Rajneesh hat die Dynamische Meditation entwickelt, weil der westliche Mensch so voll Gefühlen sei, daß es für ihn unmöglich ist, so wie der Inder in der Meditation nach innen zu gehen. Diese ganze Emotionalität, der Bezug auf Reich, Bioenergetik, etc. dient also nur dazu, die Gefühle zum Absterben zu bringen, um auch den westlichen Menschen zu solchen katatonen Hängern zu machen, wie es der typische Inder ist: das, was Reich als das charakteristische Sitzen des östlichen Menschen bezeichnet hat. Natürlich muß der westliche Mensch seine Gefühle entladen, wenn sie nicht den Planeten vollends zerstören sollen: aber eben nicht in der Meditation. Osho benutzt so die Techniken der Orgonomie: um genau das entgegengesetzte Ziel zu erreichen. Sein Ziel ist, daß man nur noch ist, still wird, beobachtet. Um das zu verstehen, braucht man zumindest Grundkenntnisse der indischen Philosophie, bei der es vor allem zwar tatsächlich um die Überwindung des Tamas durch Rajas (Trägheit durch Sexualität) geht, dann aber weiter um die Einstimmung von Rajas zu Satvas (von der Sexualität zur Geistigkeit). Man kann dieser Entwicklung die Logik und Folgerichtigkeit nicht absprechen – es ist eine abschüssige Straße hinein in die Erleuchtung.

Die gesellschaftliche Panzerung Indiens bröckelt. Leute wie Krishnamurti und Osho sind dafür nicht nur bloße Marker, sondern durchaus auch Katalysatoren. Gleichzeitig sorgen sie dafür, daß sich die Menschen noch mehr entfremden („verkopfen“) und auch der letzte Rest von spontanem bioenergetischen Funktionieren unters Joch („Yoga“) geflochten wird.

Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie

2. November 2020

Diese Arbeit von Klaus Heimann spiegelt die Orgonomie in Deutschland bzw. das orgonomische Wissen in Deutschland Mitte/Ende der 1970er Jahre wider. In diese Zeit reichen die Bemühungen zurück, die Orgonomie in Deutschland, nach der restlosen Zerstörung erster Anfänge auf deutschem Boden, die 1933 erfolgte, erneut zu etablieren. Das damalige orgonomische Wissen ist der Ausgangspunkt des NACHRICHTENBRIEFes und sollte deshalb von jedem, der neu zu unseren Netzseiten stößt, als Einführung gelesen werden, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben. Klaus Heimanns Arbeit hat den Zauber des Anfangs an sich und möge in einer neuen Generation das Feuer von neuem entzünden:

ZUR ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER ORGONOMIE von Klaus Heimann

David Holbrook, M.D.: „NICHT SO SCHNELL!“: DIE BEHANDLUNG EINES PARANOID-SCHIZOPHRENEN CHARAKTERS (Fallbeschreibung und Beobachtungen)

7. November 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

„Nicht so schnell!“: Die Behandlung eines paranoid-schizophrenen Charakters

 

David Holbrook, M.D.: EIN SCHIZOPHRENER NÄHERT SICH DER COUCH (Fortführung des Fallbeispiels)

4. Oktober 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Ein Schizophrener nähert sich der Couch (Fortführung des Fallbeispiels)

 

David Holbrook, M.D.: EIN SCHIZOPHRENER NÄHERT SICH DER COUCH (Einführung)

30. September 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Ein Schizophrener nähert sich der Couch (Einführung)

 

Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 16)

7. Oktober 2018

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist heimann.jpg.

Bioenergetik im alltäglichen Medizinbetrieb

27. April 2016

Es kann leicht der Eindruck entstehen, daß die Orgontherapie auf lange Behandlungszeiträume ausgerichtet ist und bei akuten Problemen kaum helfen kann. Nichts könnte der Wahrheit ferner sein. Tatsächlich ist es so, daß in den meisten Akutfällen die medizinische Orgonomie effektiver ist als die Schulmedizin, teilweise sogar die einzige effektive Hilfe zu bieten hat. Das gilt nicht nur für den psychiatrischen, sondern sogar für den allgemeinmedizinischen Bereich. Ich erinnere nur an den selbsterlebten Fall, den ich hier neulich in einem Leserbrief zum besten gab:

Eine 80jährige Verwandte, die für Außenstehende eher wie eine 60jährige wirkte, war in ihrer Wohnung hingefallen und kam nicht wieder hoch. Mein Bruder, der sie zufällig besuchen wollte und zum Glück einen Schlüssel hatte, fand die nach einem halben Tag auf dem Fußboden ganz verzweifelte alte Dame. Auf mein telefonisches Drängen hin brachte er sie ins Krankenhaus, weil sie sich beim Robben durch die Wohnung beide Ellenbogen aufgerissen hatte. Sie sollte nur richtig verbunden werden, stattdessen insistierten die Ärzte, daß sie ein paar Tage zur Kontrolle im Hospital bleiben solle. Aus Angst, daß sie erneut hinfällt und wegen Personalmangel bzw. Bequemlichkeit, zwang man sie drei Tage lang praktisch ununterbrochen im Bett zu bleiben. Resultat? Die für ihr Alter erstaunlich sportliche Frau, die unmittelbar nach dem Sturz festen Schrittes bei der Notfallaufnahme erschienen war, konnte nach den drei Tagen nicht mehr selbständig gehen und wenn wir gemeinsam durch den Krankenhausflur gingen, wollte sie nach wenigen Schritten sofort zurück und sich hinsetzen, aus panischer Angst wieder hinzufallen. Es hatte sich ein klassischer Fall von Fallangst entwickelt, wie Reich ihn in Der Krebs beschreibt. Hätten die Ärzte nur einen Funken bioenergetisches Verständnis gehabt, die Frau wäre nicht innerhalb von drei Tagen Jahrzehnte gealtert („geschrumpft“). Der Kontrast war wirklich erschreckend!

Allein schon diese Kontaktlosigkeit (ich hätte beinahe geschrieben „institutionalisierte Kontaktlosigkeit“)! Auch ohne Reich gelesen zu haben, weiß jeder, daß, wenn man mal vom Pferd gefallen ist (oder ähnliches), man sofort wieder aufsitzen muß – oder man wird sich nie mehr trauen. Wenn jemand hinfällt und die Gefahr besteht, daß er „Fallangst“ entwickelt, schont man ihn nicht, indem man ihn zu tagelanger (vollkommen sinnloser!) Bettruhe zwingt, „damit er nicht nochmal hinfällt“, sondern man insistiert, daß er jetzt gerade so viel aufrecht steht und spazieren geht wie nur irgend möglich (natürlich mit den entsprechenden Sicherungen, etwa einem Rolator).
Diese Kontaktlosigkeit, diese Ignoranz, diese Dummheit und Idiotie! Ich war schlicht fassungslos.

Die alte Dame hat Monate gebraucht, um zumindest einigermaßen buchstäblich „wieder auf die Beine zu kommen“. Ganz knapp am Dauerpflegefall vorbei. Und das alles nur, weil ich auf eine gute Wundverpflegung bestanden hatte.

Das, was einen Organismus lebendig macht, ist die Pulsation der Orgonenergie in einer Membran. Ist das hohe Energieniveau, das diese außerordentlich kräftige Pulsation aufrechterhält, nicht mehr aufrechtzuerhalten, bleibt beispielsweise das Herz stehen, tritt sehr schnell der Tod ein. In Windeseile zersetzt sich das, was pulsierte, „das Fleisch und die Innereien“, bionös und es bleibt das sozusagen „steinerne“ Knochengerüst zurück, daß unter den richtigen Bedingungen Jahrhunderte, wenn nicht viele Jahrtausende überdauern kann.

Nicht ohne Grund wird der Tod durch Knochen symbolisiert. Von allen Strukturen des Körpers scheinen sie am weitesten vom „Lebendigen“ entfernt. Sie entsprechen damit unseren Werkzeugen, etwa Lanzenspitzen aus Stein, die uns ebenfalls überdauern. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, daß die Knochen das räumliche Zentrum des Körpers ausmachen, der kaum mehr ist als ein „mit Fleisch umwickeltes Gerüst“. Entsprechend schlägt sich der Zustand der organismischen Orgonenergie unmittelbar im Knochengerüst nieder. Man denke nur an Ernst Kretschmers Konstitutionslehre (Körperbau und Charakter, 1921), die wir bereits an anderer Stelle diskutiert haben.

Sie gilt zwar als weitgehend überholt, doch bei der einen oder anderen Beobachtung springt sie doch sinnhaft ins Auge. Der sich formende Charakter schlägt sich, leider Final, auch im sich ausformenden Skelett nieder. Man denke nur an Haltungsschäden, die unmittelbarer Ausdruck des emotionalen Zustandes sind. Der „Buckel“, der „die Last der Welt“ tragen muß oder etwa das zurückgezogene Becken, das Sexualangst signalisiert. Siehe dazu auch die orgonmedizinische Analyse der Skoliose.

In Der Krebs beschreibt Reich, wie ebenso am Ende des Lebens, d.h. wenn der Orgonenergie-Spiegel wieder sinkt, Knochen ganz besonders empfindlich auf den orgonotischen Zustand des Organismus reagieren. Reich beschreibt auch, wie umgekehrt Knochenbrüche durch ihren Einfluß auf die „Psyche“ (d.h. die Emotionen) den orgonotischen Zerfall ungeheuer beschleunigen. Das ist nicht nur bei den Krebspatienten der Fall, die Reich untersucht hat, sondern desgleichen bei Senioren, die kurz vor dem natürlichen Tod stehen. Jeder, der mit solchen Menschen zu tun hat, weiß welche zentrale Rolle in diesem Zusammenhang die „Fallangst“ spielt, die Reich bei Krebspatienten beschrieben hat. Der Rolator ist mehr eine seelische als eine körperliche Stütze. Er ist eine „energetische Stütze“ – was auch ziemlich genau die eigentliche Funktion des Skeletts widergibt!

Osteoporose ist in erster Linie eine Sache der Seele. So wurde vom 117. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2011 berichtet:

Depression und Osteoporose gehen oft Hand in Hand. Den Zusammenhang von Depression und abnehmender Knochendichte belegte eine große Metaanalyse. Dabei ist der Knochendichteverlust nicht nur eine Folge des veränderten Lebensstils depressiver Patienten mit Nikotin- und Alkoholkonsum sowie mangelnder Bewegung, betonte PD Dr. Kai G. Kahl, Hannover. Die Dysregulation des Streßhormonsystems und der relative Hyperkortisolismus beeinflussen die Knochendichte ebenfalls negativ. [Reich hat das im Begriff „Sympathikotonie“ zusammengefaßt!] „Das Knochenkompartment [der Raum, den die Knochen einnehmen] ist quasi ein Gedächtnis für Aktivität und Streß“, meinte Kahl. Dazu kommen ein negativer Einfluß bestimmter Antidepressiva auf die Knochendichte und ein erhöhtes Sturzrisiko (INFO Neurologie & Psychiatrie, Juni 2011).

Man sieht, wohin eine Medizin führt, bei der nicht energetische, sondern rein mechanische und chemische Überlegungen im Mittelpunkt stehen! Immerhin ist jedoch zu konstatieren, daß beim neusten Antidepressivum diese Probleme nicht auftreten:

Agomelatin (Valdoxan) führt nicht zur Orthostase [Schwindel beim Aufstehen, tritt interessanterweise auch bei Jugendlichen auf, die besonders groß und schlank sind] oder Sedation [Dämpfung des Zentralen Nervensystems, „Beruhigung“]. Die Substanz wirkt als Agonist an den Melatoninrezeptoren MT1 und MT2 und als 5-HT2c-Antagonist synergetisch auf den zentralen Taktgeber der inneren Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Prof. Göran Hajak, Bamberg, bezeichnete die Substanz deshalb als potenten Rhythmusstabilisierer. Wie wichtig die zirkadiane Rhythmik ist [also die dem Organismus inhärente Pulsation über den Tag hinweg], zeigt die erhöhte Mortalität bei der Dysregulation der Schlaf-Wach und Aktivitätskurve bei Depression. Bei schlechtem oder zu wenig Schlaf steigt zudem das Sturzrisiko. Kommen Hypnotika oder bestimmte Antidepressiva dazu, erhöht dies die Sturzrate älterer Patienten weiter – mit der Folge von Hüft- und Oberschenkelhalsfrakturen (ebd.).

Irgendwie erahnt die mechanistische Medizin einen Zusammenhang zwischen orgonotischer Pulsation und Skelett!

Die energetische Betrachtungsweise ist der materialistisch-mechanistischen fast immer überlegen! Die letztere ist sozusagen eine bloße „Hilfsdisziplin“ der ersteren. Alles andere ist gemeingefährliche Quacksalberei.

Morton Herskowitz beschreibt in „Treatment of an Episode of Catatonic Mutism“ (The Journal of Orgonomy, Vol. 2, No. 1, March 1968) einen Fall aus seiner Tätigkeit in der Notaufnahme eines Allgemeinen Krankenhauses. Es geht um einen Patienten, der von seiner Frau in die Notaufnahme gebracht worden war, weil er bewegungslos vor sich hinstarrte und auf seine Umwelt nicht mehr reagierte. Ab und an zeigte sich auf dem sonst ausdruckslosen Gesicht eine gewisse Irritation, er blickte dann auf seinen Unterarm und rieb ihn mit der anderen Hand.

Herskowitz interpretierte dies als Versuch des Patienten energetische Bewegung und Kontakt wiederzuerlangen. Offenbar war das psychotische Gleichgewicht noch nicht ganz hergestellt, so daß die Möglichkeit bestand den Patienten „zurückzuholen“. Herskowitz setzte sich vor ihn hin und versuchte Augenkontakt herzustellen. Gleichzeitig nahm er die Hände des Patienten und streichelte sie sanft.

Nach etwa einer Viertelstunde begann der Patient seine Hände ungläubig anzuschauen und den Umriß der Finger der einen Hand mit denen der anderen nachzuzeichnen. Wobei der Therapeut ihm versicherte, dies sei seine Hand, seine eigene Hand.

Auf diese Weise löste ihn Herskowitz, indem er ihn beispielsweise „mütterlich“ in den Arm nahm, langsam aus seiner katatonen Erstarrung. Der Patient wurde in den Arm genommen, als er infolge des Streichelns, und der so erzeugten Bewegung von Energie („e-motion“), Zeichen von Traurigkeit zeigte. Das In-den-Arm-nehmen führte zu einem kurzen Weinen, wodurch sich die Atemsperre lockerte. Dies führte wiederum zu noch mehr energetischer Bewegung und entsprechend zu mehr Kontakt.

Die Augenpanzerung (das „Weggetretensein“) wurde durch die Herstellung von Augenkontakt und das Erklären der einfachsten Dinge, Vorgänge und Beziehungen angegangen. Als sich der Patient mit seinem leeren Blick beispielsweise für das Kissen zu interessieren begann, das auf dem Behandlungstisch lag, auf dem der Patient saß, zeigte ihm Herskowitz den Stoffbezug, nahm das Kissenfutter heraus und tat es wieder hinein, wobei er alles in einfachen Worten erklärte. Auf diese Weise lernte das Gehirn wieder Zusammenhänge herzustellen und wie gewohnt zu funktionieren.

Normalerweise kommen Patienten aus solchen katatonen Zuständen erst nach wochen- oder gar monatelanger Behandlung mit Neuroleptika, Elektrokrampftherapie oder Psychotherapie wieder heraus. Herskowitz schaffte das innerhalb weniger Stunden.

Es hat etwas zutiefst Beunruhigendes, daß die mechano-mystischen Ärzte nicht die geringste Vorstellung davon haben, was in solchen Patienten vor sich geht. Die kaum vorhandene Atmung, die „Sprachlosigkeit“, der leere Blick, die Ticks, das Berühren des eigenen Körpers bis hin zur Selbstverstümmelung sind für sie nur Ausdruck einer „gestörten Hirnchemie“ (Mechanismus), sie „gehören zum Störungsbild“ (Mystizismus, so als sei „das Störungsbild“ eine „platonische Idee“, die sich offenbart!).

Tatsächlich haben diese Symptome alle eine eindeutige Funktion: Die eingeschränkte Atmung mindert den Energiefluß und damit die Angst, die den Patienten „in den Wahnsinn treibt“. Entsprechend muß der Patient ganz langsam lernen, die Angst zu ertragen. Die orale Blockade weist auf tiefsitzende Abhängigkeitswünsche hin, die Augenblockierung auf die Spaltung zwischen Erregung und Wahrnehmung, d.h. den zentralen Mechanismus der Schizophrenie. Das Agieren schließlich ist tragischer Ausdruck des verzweifelten Versuchs des Organismus, irgendwie den energetischen Kontakt wiederherzustellen.

Psychiater sehen so etwas nicht. Es ist, als wenn ein Irrer einem anderen Irren gegenübersitzt. Einer kontaktloser als der andere!

Diskussionsforum 2011: eine Nachlese (Teil 6)

12. Dezember 2015

Sebastian fragte: Sind die Begriffe „Block der Plasmamotilität”, „Plasmaimmobilität”, „Anorgonie”, „Plasmastauung” und „plasmatische Panzerung” Synonyme?

Darauf Peter: Plasmamotilität und Plasmaimmobilität

Reich ist von den beiden psychischen Zuständen Lust und Angst ausgegangen und hat sie auf Bewegung zurückgeführt: Expansion (Lust) und eine Kontraktion, die gegen diese Expansion gerichtet ist (Angst) („13 Spontaneous Motility as the Comprehensive Functioning Principle of the Living“, Orgone Energy Bulletin, IV(4), October 1952, S. 186-196). Diese Erscheinungen, die er zunächst bei seinen Patienten beobachtet, dann objektiviert hat (bioelektrische Experimente, „die Amöbe im Menschen“), hat er schließlich auch direkt in der plasmatischen Bewegung bei Protozoen beobachtet. „Reich untersuchte die Funktion und Organisation der Protozoen, um sein Verständnis und seine Erforschung der Bildung und des Funktionierens des menschlichen Verhaltens sowie der Biopathien zu verstärken“ (Steven Dunlap: „Working with the Wilhelm Reich Archives at the Countway Library of Medicine”, The Journal of Orgonomy, 44(1)). Man kann Reichs Ansatz nur verstehen, wenn man ihn nicht nur als Therapeuten, sondern als Forscher sieht, der die Vorgänge im menschlichen Organismus vom Plasma her sah. Aus Sicht des energetischen Funktionalismus zeigen sich die Gesetze der Energie auf allen Größenebenen!

Das Gemeinsame Funktionsprinzip bei all diesen Erscheinungen, die so viele verschiedene Teilfunktionen zum Ausdruck bringen, ist stets Bewegung. Es ist sogar möglich, das Anhalten der Bewegung, ihre Einstellung, zu verstehen, als ein spezieller Bewegungszustand, wie Unbeweglichkeit. „Psychische Unbeweglichkeit“ oder „Affektblock“, wie in der Katatonie, ist die Entsprechung im Bereich der Empfindungen. („13 Spontanous Motility as the Comprehensive Functioning Principle of the Living,“ Orgone Energy Bulletin, IV(4), October 1952, S. 186-196)

Anorgonie

Plamaimmobilität hat dabei zunächst nichts mit Anorgonie zu tun, da der Affektblock durch innere Energieimpulse aufrechterhalten wird (Trieb und Abwehr blockieren sich gegenseitig), während bei der Anorgonie der innere Impuls plötzlich erlischt: Stupor vs. Ohnmacht.

Plasmastauung, plasmatische Panzerung

Siehe in diesem Zusammenhang die „negative bioelektrische Konditionierung“ und die „Enttäuschungsreaktion“ bei Amöben: wenn man eine Amöbe (auch „die Amöbe im Menschen“) immer wieder mit widerwärtigen Reizen quält, verharrt sie schließlich in der Kontraktion. Das ist „Plasmastauung“, die bei „ungepanzertem Plasma“ auftritt. Der Neurotiker hat „gepanzertes Plasma“, um sich gegen die widerwärtigen Reize zu schützen und irgendwie weiterleben zu können.

Sebastian: Okay, Plasmastauung dürfte klar sein. Habe ich den Rest so richtig verstanden:

Plasmatische Panzerung = Plasma im chronischen Kontraktionszustand (mit inneren Impulsen)
Anorgonie = Plasma im „toten“ Zustand (ohne innere Impulse)?

Wenn das aber stimmt, dann wäre doch beides Plasmaimmobilität? „Der Begriff Anorgonie faßt diejenigen biopathischen Zustände zusammen, die sich auf den gemeinsamen Nenner: ‚Block der Plasmamotilität‘ zurückführen lassen“ (Krebs, S. 347). Benutzt Reich jemals den Begriff plasmatische Panzerung? Ich habe ihn bisher nur bei Müschenich gelesen.

Peter: Moment mal, woher hat Müschenich den Begriff „plasmatische Panzerung“? (Seitenangabe?) Bei Reich ist „das ungepanzerte Plasma“ ein stehender Begriff. Die Mobilisierung der „plasmatischen Strömungen“, d.h. die Beseitigung der Plasmastauung, dient der Auflösung der Panzerung.
Das mit der „Plasmamotilität“ ist so eine Sache, denn Anorgonie kann sowohl auf das Überwiegen der Kontraktion, als auch auf einen schleichenden Orgonenergie-Verlust des Gewebes zurückgeführt werden. In beiden Fällen kommt die Bewegung des Plasmas zum Erliegen. Anorgonie bedeutet mehr: das Leben (sozusagen das „Leben an sich“) wird prekär, weil die Lebensenergie nichts mehr gegen die tote Masse stellen kann. Panzerung wird überflüssig – die tote Materie selbst übernimmt den Job.

Sebastian: Ich weiß nicht, woher Müschenich den Begriff hat. Genau das frage ich mich seit geraumer Zeit. In seinen Literaturangaben habe ich ihn nicht gefunden. Er verweist auf mehrere Kapitel in Bd.1 und Bd.2 – allerdings die Fischer Taschenbuchausgabe, die ich nicht habe. Auf Seite 130 seiner Dissertation spricht er von plasmatischer Panzerung:

In Versuchen an Einzellern und anderen primitiven Organismen wies Reich nach, daß wiederholte aversive Reizung zu einer immer rascheren Abkugelung z.B. der Amöbe, schließlich sogar zur chronischen Kontraktionshaltung derselben führt, bis sie letztlich in völliger Bewegungslosigkeit erstarrt und keinerlei Tendenz zur erneuten Ausdehnung (bzw. „Expansion“) mehr aufweist.
Auf den menschlichen Organismus übertragen bedeutet dies, daß auch solche Körperregionen „gepanzert“ sein können, die von der neuromuskulären Innervation nicht erreicht werden, bzw. daß eine Panzerung auch z.B. allein durch Elektrolytverschiebungen zustande kommen kann. […] Reich bezeichnet diesen für die Entstehung „somatischer Biopathien“ relevanten Sachverhalt auch als „plasmatische Panzerung“.

Peter: Ich konnte Dr. Müschenich in dieser Hinsicht kurz sprechen. Beispielsweise denkt er da an Kalium, dessen entquellende Wirkung funktionell identisch mit der kontraktiven sympathischen Funktion ist. Panzerung auf Plasmaebene.

O.: Reich und seine Begrifflichkeiten, da weiß man nie, wann hat er einen Analogieschluß gezogen und wann meint er es präzise, wie er es schreibt. Das will ich einmal einwerfen, bevor man ihn zu wörtlich interpretiert. Mit der „Analogiedenktechnik“ der funktionellen Identität kann man Zusammenhänge sehr oberflächlich in einen „tieferen“ Zusammenhang bringen, die wenig Sinn machen, wenn man nicht sie vorher fundiert (theoretisch und experimentell) hat. Orgontherapie kann so doch sehr schnell zu einen medizinischen Mystizismus werden, um Reichs Aussagen zu belegen, die evtl. nicht immer so fundiert getroffen wurden, was letztlich auch nicht zu beurteilen ist, weil die Schritte zu den Aussagen (Protokolle) fehlen. [Anmerkung von PN 2015: Hier ist ein Bezug auf Hans Hass sinnvoll, um zu verstehen, daß „analog“ und „funktionell identisch“ zwei grundlegend unterschiedliche paar Schuhe sind: „Um diesem Denken folgen zu können, muß entgegen der üblichen biologischen Betrachtungsweise beachtet werden, daß sich bestimmte Teile an und Vorgänge in einer Pflanze und einer Fabrik entsprechen, nicht weil sie homolog (entwicklungsgeschichtlich verwandt) oder analog (strukturell ähnlich) sind, sondern, wie Hass sich ausdrückt, weil sie ‚funktionsverwandt‘ sind. Die Teile und Prozesse entsprechen einander, wenn sie dem gleichen Funktionskomplex dienen, etwa der Abwehr von Räubern, wie z.B. die Stacheln einer Rose und der Werkschutz von BAYER“ (Hans Hass und der energetische Funktionalismus http://www.orgonomie.net/hdomath.htm ).]
Reich wollte wohl gesagt haben, daß auch die plasmatische Ebene – neben den anderen (sozial, psychologisch, vegetativ-physiologisch) – relevant ist.
Damit wurde nicht gesagt, daß Panzerung auf Ionenebene – alleine – stattfindet und die plasmatische Ebene diejenige Einflußebene der Orgontherapie sei. Die Panzerung geht bis in diesen Bereich hinein, aber ihre Lösung ist nicht eine letztlich chemische Lösung.
Wie obenerwähnt, zeigen sich die energetischen Gesetze auf allen (auch plasmatischen) Ebenen, aber nicht ausschließlich. Die Medizin hat hier ihren Wirkungsbereich, würde sie die energetischen Zusammenhänge besser verstehen, kann sie vermutlich effizienter arbeiten. Den Blick auf das Plasma zu fokussieren und alles andere aus dem Blick zu verlieren, ist nicht Sinn und Zweck der Orgontherapie.
Das ANS (vegetative Nervensystem) innerviert nicht das Plasmasystem, sondern das „energetische System“ bestimmt beide Systeme. Orgontherapie wird dadurch nicht zu einer “Plasmatherapie”. Der Orgonverlust zeigt sich im Biologischen, also auch im Plasma. Somit wird der Gesundheitsbegriff erweitert, wie Müschenich dies thematisiert, und die Erkrankung des Charakters hat auch eine biopathische Komponente. Vor allem im medizinischen Bereich sind energetische Zusammenhänge zu betrachten, wenn somatische Erkrankungen schon jenseits der Psyche den Körper partiell in seinen Funktionen stören oder den Körper zersetzen und eine lebensbedrohliche Situation schaffen.
„Die Panzerung wird überflüssig – die tote Materie selbst übernimmt den Job.“ PN

Peter: Erinnert irgendwie an den Abdruck des Brady-Artikels im psychoanalytischen Bulletin of the Menninger Clinic:
http://internationalpsychoanalysis.net/2011/08/02/author-christopher-turner-takes-us-inside-the-orgasmatron/

Dazu Robert am 23.9.2011: Nebenbei:
Heute starb vor 72 Jahren Sigmund Freud.

Darauf O.: Und er starb nicht an einer Überdosis Orgon.
Und um nicht nur die Psychoanalytiker zu Wort kommen zu lassen, erinnere ich an Frau Professor Dr. Florin, Vertreterin der Verhaltenstherapie an der Universität Marburg, die ca. 1988 mir auf die Frage „Warum Sie nicht Wilhelm Reich zitiere, der klinische Diagnosen doch wesentlich einfach erklären würde?“, antwortete: „Reich ist nicht wissenschaftlich.“ Zehn Jahren später verstarb (auch) Frau Florin mit nur 60 Jahren an Krebs.

Peter: Rothenberg 1927-2000, Schulfreund von Myron Sharaf.

Das Folgende ist ein Austausch zwischen Dr.med. Wilhelm Reich und seinem Schüler Michael Rothenberg auf Orgonon während des Sommers 1950. Rothenberg arbeitete als Laborant auf Orgonon während der Sommer von 1948, 1949 und 1950. Später wurde er Arzt und Kollege des berühmten Kinderarztes Dr.med. Benjamin Spock.
REICH: Das Arbeit ist gewachsen, nicht wahr?
ROTHENBERG: Einige gehen, mehr kommen, um ihre Plätze einzunehmen.
REICH: Ja, es ist wie ein Personenzug. Leute springen auf und Leute springen ab, aber der Zug bewegt sich immer in die gleiche Richtung.
http://www.wilhelmreichtrust.org/update_11_06.html

Nach Reichs Tod war er einer der ersten Schüler Bakers, wurde 1960 Orgontherapeut, brach aber 1964 mit Bakers Gruppe, weil sie ihm zu kultartig war. 1967 siedelte er in den Nordwesten der USA um. 1968 und 1970 hat er im The Journal of Orgonomy veröffentlicht, hat sich dann aber vom ACO endgültig getrennt, weil er ein „liberal“ war. Zusammenarbeit mit Sobey, Lewis und Schiff (The Institute for the Study of the Work of Wilhelm Reich).

Jonas: Dr. Spock und Orgonomie – ein interessanter, mir bislang gänzlich unbekannter Zusammenhang.
Dr. Spocks berühmtes Buch über Säuglinge erschien erstmals 1946. Kennt jemand das Buch? Macht sich darin ein „orgonomischer“ Einfluß Rothenbergs bemerkbar? Oder war Rothenberg damals noch gar nicht auf die Orgonomie gestoßen?

Peter: Spock war von Reichs Todfeind Sandor Rado ausgebildet worden. Sein „manual on child rearing“ galt als „permissive“, war aber eher sexualnegativ eingestellt. Wenn Eltern „some sort of sex play“ beobachten sollten, sollten sie etwa sagen „That isn’t polite!“ und die Kinder zu anderen Aktivitäten animieren. Ein typischer „Liberaler“ (im europäischen Sinn), wie Reich sie so gehaßt hat.
Das Buch wurde dann 1985 und 1992 von Rothenberg umgeschrieben. Ich nehme an, der steinalte Spock, Jahrgang 1903, hat das “mit sich geschehen lassen”.

Robert: The fifth and sixth editions, in 1985 and 1992, featured a co-author, Dr. Michael B. Rothenberg. (wiki)

Robert: http://spon.de/veZWj
Ina May Gaskin: Mutter der natürlichen Geburtshilfe
Im US-Staat Tennessee gründete Ina May Gaskin das „Farm Midwifery Center“, eines der ersten außerklinischen Geburtszentren in den USA. Sie setzt sich für eine natürliche Geburt ein, bei der Familie und Freunde anwesend sind. Als Hebamme brachte sie über 1000 Kinder zur Welt.

Peter über ein Fernsehgespräch 2011: Hier ein hervorragendes absolut sehenswertes Beispiel für die Rolle der okularen Panzerung und Ideologie auf der einen Seite (unsere Politiker und der Qualitätsjournalismus) und klares, wissenschaftliches Denken auf der anderen Seite (Wilhelm Henkel). Das ist das absolut Erschreckende: in Politik und Medien fast nur Verwirrtheit. Kein einziger Gedanke wird zuende gedacht.

Das betreffende Video ist nicht mehr auf YouTube, doch Robert ergänzte damals:

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=gY87qysRjNU%5D

Peter: Arbeitsdemokratie statt Formaldemokratie!

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=iLLfUIm4sWs%5D

Peter: Schwachköpfe und dann auch noch Verfassungsfeinde!

Die FAS berichtet, Pofalla habe gesagt: „Wenn ich so eine Scheiße höre wie Gewissensentscheidung.“
Als Bosbach zu beschwichtigen versucht und zu Pofalla sagt: „Ronald, guck bitte mal ins Grundgesetz, das ist für mich eine Gewissensfrage“, habe dieser schon auf der Straße vor seinem Dienstwagen geantwortet: „Laß mich mit so einer Scheiße in Ruhe.“
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13638311/Als-Pofalla-Bosbachs-Fr-nicht-mehr-sehen-konnte.html

Peter: Schwachköpfe. Verfassungsfeinde, Krypto-Nazis – wir werden vom letzten Abschaum regiert!
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/frech_wie_angela/

Peter 2015: Man sollte sich den oben verlinkten Artikel wirklich anschauen angesichts dessen, was Merkel mittlerweile hinsichtlich der Flüchtlingskrise angerichtet hat!

Peter 2011: Selten habe ich mich so gegruselt. Der neue Entweder Broder: am Ende die Kinder – ich mußte an die HJ denken… Der Anarchist in mir wäre beinahe durchgedreht. Nun ja, er dreht regelmäßig durch, wenn es um Mülltrennung und ähnliches geht.

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=4Rl5xq2tDTs%5D

Peter: Ööööööööööökos, die neuen Nazis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/klimaschutz_es_darf_gemordet_werden/

Robert: Broder hat übrigens einmal Orgonon besucht und darüber einen Artikel in der Psychologie heute veröffentlicht. (Enthielt ein paar kleine Fehler, war aber sonst korrekt.)

Peter: Meinem hochverehrter und geliebter Henryk M. Broder hat 1997 in Psychologie heute über das WR Museum geschrieben. Im Spiegel vom 16.3.98 (Nr. 12) dann ein Essay über eine Biographie der Feministin Alice Schwarzer. Als er auf Schwarzers autoritäres Gehabe gegen andere Frauen zu sprechen kommt (das verblüffend dem Verhalten ähnelt, das manche Machos gegen Frauen zeigen!), schneidet er die psychologische Erklärung dieses Phänomens. Erstmal kritisiert er die besagte Biographin, die auf die Neo-Psychoanalyse Karen Horneys zurückgreift: Menschen, die als Kinder Demütigung erfahren haben, müssen als Erwachsene andere Menschen demütigen. Dagegen wendet Broder ein, daß eine solche Kausalität nie nachgewiesen wurde und daß man in den Kindheitsgeschichten etwa von Hitler und Albert Schweitzer Identisches finden könne. Dann fährt Broder fort: „Dafür scheint ein anderer Zusammenhang plausibler, der mehr mit dem Erkenntnissen von Wilhelm Reich als mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud zu tun hat.“ Das Dritte Reich hätte in vielen Gebieten ein Vakuum hinterlassen, u.a. was Autorität betrifft. „Doch ebenso wie es seine innere Logik hat, daß im Vatikan die größte Porno-Sammlung der Welt liegt, hat es auch einen organischen Grund, daß im fortschrittlichen, alternativen, ‘antiautoritären’ Milieu das Verlangen nach Autorität heftig wabert.“ Nur, daß hier der „Führer“ einen „alternativen“ Anstrich haben muß, wie etwa Alice Schwarzer.

Peter 2015: Broder als Reichianer, bei etwa Minute 11:

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=35zADIE2TTY%5D

Peter: Die kommunistische Hetzpresse in Deutschland:
http://www.pi-news.net/2011/09/die-roten-geyer-in-der-frankfurter-rundschau/

Peter: Es setzt sich immer mehr die Marxistische Ideologie durch, derzufolge stets die “sozioökonomischen Verhältnisse” die Schuld haben und deshalb durch die Regierung verändert werden müssen. Das, und nichts sonst, ist auch der eigentliche Grund für die Schuldenkrise in der westlichen Welt.
Siehe dazu auch den folgenden Leserkommentar zu http://www.faz.net/aktuell/marseille-spielend-in-die-kriminalitaet-11484496.html

Schon alleine das kaschierende und entschuldigende Wort „orientierungslose Jugendliche“ spricht Bände, welche jungen, aggressiven Männer sich tatsächlich hinter diesem Begriff verbergen und dann auch noch in Schutz genommen werden, als seien es keine Täter, sondern eben Opfer der Umstände. Wer muß eigentlich überhaupt noch Verantwortung für sein Handeln übernehmen, wenn wir doch alle nur irgendwie Opfer unserer Sozialisation und Herkunft sind? (Darf ich letzteres überhaupt noch sagen?!)
Den wahren Ursachen der Banden- und „Jugend“kriminalität, gerade in Marseille, geht der Artikel leider nicht auf den Grund!

O.: Zum FAZ Artikel über bewaffnete Banden in Marseille läßt sich nur sagen, daß das schon vor Jahren (auch in Berlin) gesagt wurde. Aber das wurde nicht Ernst genommen. Die Schröder-Regierung hat angefangen die Pädagogen ausbluten zu lassen mit „Scheinselbständigkeit“, „Qualitätsmanagement“, Reduzierung der Trägerlandschaft der freien Träger der Jugendhilfe, Haushaltsstopps bei den Jugendämtern, Gehaltssenkungen und Nullrunden, Entlassungen und Trägerschließungen, Schließungen von Jugendclubs … – was soll ich mehr sagen?
Die Jugendlichen kaufen sich dann Waffen, stehlen und dealen mit Drogen. Sie sind organisiert in „Banden“.
Da gibt es dann nur die Antwort mit mehr Polizei(-staat) und Videoüberwachung, mit denen man trefflich die Normalbürger überwachen kann. Die Jugendlichen sind ja nicht verblödet und laufen ohne Masken rum, wenn sie losziehen.
Und nun die Frage, ob die „Politik der großen Koalition“ versagt hat? Ja. Ebenso die Konservative und Sozialdemokratische etc. Sie haben versagt. Sie wollten versagen. Dies war ihre „Globalisierungs- und Sparpolitik“. Bei solcher Jugendpolitik gibt es dann schnell die Quittung: Bewaffnete drogenabhängige Banden mit AK 47 in den Händen in allen Städten.
Arbeitslosigkeit und die gemachte, geplante und inszenierte Schulden-/Finanz-/Wirtschaftskrise sind die Kehrseite dieser „Gewaltmünze“. Nach dem Untergang des „Sozialismus/ Kommunismus“ war die westlich-amerikanische Gier so groß, daß sie das Europaprojekt starten mußte. Da wundert es, wenn die marxistischen Wirtschaftstheorien wieder neuen Aufwind bekommen? Sie ist das Ergebnis und berechnete Kalkül der amerikanischen „militärischen Revolution“. Schaun wir mal, ob der nächste Akt auch genau nach Drehbuch gespielt wird.
Die Medien benutzten die „Kriminellen“ (welche auch immer) um nach mehr Staatspolizei zu rufen, die Schreibtischtäter werden nicht benannt, da sie von denen schließlich auch abhängig sind.

Peter: Ich quäle mich gerade („quälen“ wegen einer skandalös laienhaften Übersetzung der englischen Texte) durch den Ausstellungskatalog Wilhelm Reich revisited (hrsg. Birgit Johler, Wien 2008).

Es wurde nach Reichs Facharzttitel gefragt; ob WR den überhaupt hatte. Am 28. Mai 1925 stellte Freud Reich ein kurzes Zeugnis aus, “daß er auf die Würdigung als Facharzt voll begründeten Anspruch hat” (S. 35). Demnach muß Reich vielleicht im Juni 1925 seinen Facharzttitel in der Tasche gehabt haben.

Peter: http://orgonomist.blogspot.de/2011/10/lecture-on-reich-influence-on-marcuse.html
Ich glaube nicht, daß Dr. Schwartzman den geringsten Schimmer hat, welchen Dreck er da ankündigt. (Peter 2015: Inzwischen veröffentlicht in der „orgonomischen“ Zeitschrift Annals of the Institute for Orgonomic Science.)

Robert: Sieht so aus, als wenn Marcuse ohne Reich gar nicht soweit gekommen wäre. Marcuse ist quasi der Sexualökonom der Prägenitalität.

Peter: Ich kann mich so etwas über Dr. Schwartzmans Blogeintrag aufregen. Allein schon Marcuse als „Juden“ hinzustellen! Er hat weder koscher gelebt, noch sich mit Israel oder der jüdischen Gemeinschaft identifiziert. (Genausowenig wie Reich!) Es ist schlichtweg nationalsozialistische Sprechweise so jemanden als „jüdisch“ zu bezeichnen.
Während Reich sich auf der Straße mit den Nazis prügelte, hat Marcuse zu Füßen des Nazis Heidegger Philosophie studiert. Später war er dann Experte des US-Geheimdienstes und des US-Außenministeriums, um dann das geruhsame Leben eines Uniprofs zu führen.
In den 1950ern hat er die Prägenitalität (in offener Opposition gegen Reich!) gepredigt, in den 1960ern dann die große Verweigerung inklusive der Verweigerung der sexuellen Hingabe.
Und Dr. Schwartzman macht für so etwas Werbung – für eine Veranstaltung mit der Roten Faschistin Angela Davis! Reich rotiert in seinem Grab!

Jonas: Wer auf der Seite
http://www.MarcuseSociety.org/
die Suchfunktion nutzt und das Stichwort „Reich“ eingibt, erhält Brahinskys vorläufiges Paper als erstes Ergebnis.
Der Bezug zwischen Marcuse und Reich, der hier konstruiert wird:

Reich glaubte, daß, wenn die Panzerung schmilzt, Menschen natürlich kooperativ werden, daß demokratische Werte auftauchen, in den Worten von Lao Tzu, „ohne Belastung oder Einschränkung“. Reich betrachtete diese Art von Gesellschaft als „Arbeitsdemokratie“, ein Konzept, das er in Die Massenpsychologie des Faschismus ausbreitet. Wie ein Studium dieses Buches zeigen wird, hat diese Art von Gesellschaft viel gemeinsam mit Marcuses Konzept einer demokratischen sozialistischen Utopie.

Brahinskys aktuelle Beispiele für Faschismus sind übrigens die Tea-Party-Bewegung sowie der Generalverdacht gegenüber Muslimen. Seine Reich-Lesart ist scheinbar das genaue Gegenteil von dem, was auf diesem Blog vertreten wird.

Sebastian: Die Orgonenergiehülle der Erde: http://wimp.com/rocketcamera/
Ganz schöne Aufnahmen von 2:50min – ca. 8min.

Peter: Man sieht die Orgonhülle am Rande des Weltalls, aber auch das weiße „neblige“ Gleißen der Wüstenatmosphäre (DOR).

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