Es ist nicht ausreichend in sozialen Angelegenheiten nur teilweise recht zu haben
Archive for Dezember 2022
Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 36)
10. Dezember 2022[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
In allen Bereichen (Naturwissenschaft, „Geisteswissenschaft“, Ingenieurswesen, Medizin) geht es darum, die Zukunft vorauszusehen bzw. ständig bestätigt zu werden (z.B. durch neue Archivfunde). In dieser Hinsicht schneidet das LSR-Projekt sehr gut ab. Meines Erachtens zeigt das, daß „System“ hinter dem LSR-Projekt steckt. Fragt sich nur welches. Einfach nur, „die bisher zugänglichen Dokumente zu sichten, zu ordnen, die Chronologie genau zu beachten etc. und daraus Eindeutiges sichtbar machen“?
Reich hat sich der alles erstickenden Zweideutigkeit entzogen, indem er sich auf eine tiefere Funktionsebene stellte. Was machte im Vergleich dazu Bernd Laska in seinem Projekt, das sich um LaMettrie, Stirner und Reich drehte? Er entzog sich der Fachdiskussion mit Psychoanalytikern, Orgonomen etc. und zog sich auf „kriminalistische“ Evidenz zurück, auf die Spuren in den Archiven. Zum Beispiel wird das Orgon entzaubert, indem es als biographisch bedingte Kompensation der Ohnmacht Reichs entlarvt wird. Problem dabei ist, daß dabei die objektive Logik in Reichs Werk systematisch ausgeblendet wird. Beispielsweise kann das Aufarbeiten des biographischen Hintergrunds bei Reich doch nur ein Gegenchecken sein, das die Hauptarbeit begleiten muß: das Entschlüsseln des Systems, der inneren Logik, als dessen willenloses Werkzeug sich Reich sah.
Besteht nicht die Gefahr, daß man durch „Dekonstruktions-Arbeit“ (soll keine Anspielung auf die Franzosen sein! mir fällt kein besserer Begriff ein) genau das zerstört (nämlich das besagte „System“), was man freilegen will?
Peter auf dem Weg zur Orgonomie (Teil 7)
9. Dezember 2022Meine Generation und die Gefährten meiner frühen Kindheit:
Mit Sicherheit bin ich mit einigen von denen, die hier zu sehen sind, in die gleiche Grundschule an der Schwarzen Brücke gegangen. Wären wir, vertrieben durch die Hafenerweiterung, in die nahe Mümmelmannsberg-Siedlung gezogen, statt in den fernen und so fremden bürgerlichen Norden Hamburgs, ich wäre jetzt tot, wie so absurd viele, Knastologe, Dogenwrack, Alki, was auch immer. Ich wäre ein vollkommen anderer Mensch!
Man darf das mit dem „Charakter“ nicht übertreiben, so als sei er vom Himmel gefallen. Charakter ist ein gesellschaftliches Phänomen, d.h. er ist in der kleinen „Gesellschaft“ Familie entstanden, so wie Freud, Abraham, Reich und Baker es beschrieben haben. Und das zieht sich durch: Menschen nehmen den „Charakter“ ihrer Umgebung an. Wenn du etwa in einer kommunistischen Gesellschaft gezwungen wirst, wie ein Kommunist zu funktionieren, dann wirst du schließlich auch einer. Wir identifizieren uns mit dem, was uns vernichten könnte. In der Familie identifizierst du dich mit den Eltern, von denen du auf Leben und Tod abhängig bist, d.h. du wirst wie sie (= Charakterformation) und das setzt sich etwa in Cliquen wie den obigen fort. Der Konformitätsdruck ist unerbittlich. Man schaue sich doch nochmal das Video an: Klone!
Und by the way: Das waren die letzten Deutschen! Der Ausländeranteil meiner Grundschule war schon vor 20 Jahren 100 %, als erste Grundschule in Deutschland überhaupt. Und Billstedt ist heute eine Mischung aus Istanbul und Kabul. Zu meiner Zeit 0%, wenn man mal von all den Zigeunern absieht, aber die habe ich nie als anders empfunden und – die waren auch nicht anders.
Ich komme nicht von diesem Filmdokument los, weil es mich erinnert, wie sehr ich diese Leute gehaßt habe. Die Mädchen kommen mir noch heute ordinär und billig vor und dann das ganze Macho- und Kumpelgehabe und der Alkohol, alles was ich Zeit meines Lebens verabscheut habe. Aber bei all dem unechten Getue und Gemache – diese Menschen waren noch… Hinter der Fassade war etwas, etwas mit Gewicht und Substanz, „Schicksal“. Das änderte sich, vielleicht um 1973 herum, schleichend, aber doch deutlich. Das ist natürlich eine Rekonstruktion, gefärbt durch mein heutiges Wissen, aber ich vermeine, es gespürt zu haben, u.a. weil sich die Schulbücher in ihrer ganzen Aufmachung änderten. Die äußere soziale Fassade des Charakters und das Gehirn wurden langsam aber sicher alles. Geblieben sind leere Hüllen.
Immerhin kommen mir die damaligen Mädchen einigermaßen „normal“ vor, während es heute nur noch unglaublich entweder unangenehme Zicken oder vollkommen konturlose Puppen zu geben scheint. Und viele tragen Makeup, nicht nur diese clowneske Bauernmalerei, sondern richtig fett aufgetragen, wie man es bei Leichen macht, die noch einigermaßen unverwest aussehen sollen…
Der Freund meiner späten Kindheit hieß Andreas. Er war und ist genau der Prolet, den Campino spielt. Nur daß die Realität weniger „erotisch“ ist. Neulich habe ich Andreas gesehen: ein alter gebeugter alkoholkranker Mann mit riesiger grotesker „Stirn- und Mönchs-Glatze“ und an den Seiten langen schwarzen fettigen Haaren. Er hat sich gegen die gepanzerte Gesellschaft gewehrt, er war der wüste Schläger – und sie hat es ihm heimgezahlt. Auf seine Art war er auch zu gesund (jedenfalls gesünder als ich), um in dieser Gesellschaft überleben zu können. Reich hat ja genug über solche Menschen geschrieben, angefangen vom Triebhaften Charakter bis zu Walter Kolbenhoffs Untermenschen.
Andreas wurde später zu einem Typ wie etwa hier:
Währenddessen malte ich.
Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 35)
6. Dezember 2022[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Reich schrieb am 3. Februar 1952, 4 Uhr morgens, unter der Überschrift „Der stille Beobachter“ eine Art Tagebucheintrag:
Die Anarchisten in Paris haben die UN-Delegierten mit Eiern und Tomaten beworfen und riefen, korrekt, aber dumm, „weder Truman noch Stalin“. Sie würden mich sicher erschießen, wenn sie an die Macht kämen, obwohl sie mich jetzt bewundern und mir rechts und links Juwelen politischer Slogans abnehmen, ohne die Quelle zu nennen, außer in einer sehr minimalen Weise, und bereits meinen Namen verunglimpfen, indem sie mich einen Bolschewiken nennen und behaupten, ich wüßte nichts vom Anarchismus. Sie kennen meine Stirner- und Kropotkin-Zeit von 1919 nicht. Das paßt zu ihrem Versuch, aus der sexuellen Jugendfrage politisches Kapital zu schlagen, indem sie die „Freiheit der LIEBE“ für die Jugend proklamieren … den politischen Weg, den Weg, den ich nicht klar von MEINEM Weg getrennt und 1928 bis 1934 bekämpft habe; den aussichtslosen Weg des politisch lästigen Freiheitshausierers. Sie wüßten nicht, wie sie mit einem einzigen Fall von Zusammenbruch aufgrund von Orgasmusangst bei einem fünfzehnjährigen Mädchen umgehen sollten. Sie können in kritischen Zeiten aus purer Unwissenheit, gepaart mit politischem Eifer, zu einer Bedrohung werden. Mit „gut meinen“ allein ist es nicht getan.
Reichs Biograph hat das wie folgt übermittelt: In Bezug auf die Anarchisten (eine englische Gruppe von Anarchisten schrieb häufig an Reich und veröffentlichte Artikel über seine Arbeit) sagte er: „Wir wollen keine Anarchie, wir wollen Ordnung. Wir nehmen den rationalen Kern aus dem Anarchismus, dem Kommunismus. Ich habe große Bewunderung für Kropotkin. Aber sie vergessen, daß sich die Zeiten ändern, daß die Wahrheit von gestern die Lüge von heute ist“ (M.R. Sharaf: „Some Remarks of Reich: Summer 1948“, Journal of Orgonomy 2(2), November 1968, pp. 215-224, siehe auch Ilse Ollendorffs Wilhelm Reich, S. 104).
Im Gegensatz zu Marx mit seinen „ehernen Gesetzen der Geschichte“, die letztendlich alles rechtfertigten und die Marxisten zu Todfeinden der Anarchisten machten, stand Kropotkin für die Befreiung von der religiösen Moral, für das „System des Nicht-Regierens“. Keime dieser freien Vereinbarung gäbe es schon heute überall im öffentlichen, zumal im wirtschaftlichen Leben. Reichs späteres Konzept der Arbeitsdemokratie. Der Unterschied ist natürlich, daß Reich, ähnlich wie Marx, „strukturelle“ Probleme sah, auch wenn es bei Reich natürlich keine polit-ökonomischer, sondern solche charakterstruktureller Natur waren. In seiner Jugend sah er die Wahrheiten bei Kropotkin und später bei Marx – doch diese vermeintlichen Wahrheiten erwiesen sich später aufgrund seiner Durchdringung der menschlichen Charakterstruktur als Lüge. Versuch das mal einem dieser schrecklichen vermeintlichen „Reichianer“ zu erklären…
Der entscheidende Einfluß von Marx auf Reich, für den Marx weitgehend mit den Anfangskapiteln von Das Kapital identisch war, liegt weniger in der Kernaussage des Buches, nämlich in der Arbeitswertlehre (die ja auch für Marx selbst der Dreh- und Angelpunkt war), sondern vielmehr im ganzen barocken Zitaten- und Belegfirlefanz, der diesen Kern umgibt: die genauso überflüssigen wie überlangen Beschreibungen der Verflechtungen der Produktion. Für Marx war das alles nur Füllmasse, um irgendwie sein Buch vollzukriegen. Eine Füllmasse, die nichts mit der Arbeitswertlehre zu tun hat – die aber vielleicht Reich dazu gebracht hat (in Rückgriff auf Stirners „Verein“ und Kropotkins „System des Nicht-Regierens“) das Konzept „Arbeitsdemokratie“ zu formulieren.
Wobei ich mir natürlich Reichs Ausführungen über die absonderlich aristotelisch-katholische Arbeitswertlehre in Menschen im Staat bewußt bin! Verkompliziert wird das ganze dadurch, daß Kropotkin ein heftiger Feind Stirners war, jedenfalls dessen, was er für „Stirner“ hielt („rücksichtsloser Egoist“ etc.). Vertrackt. Jedenfalls ging es Reich immer darum, das Primäre (z.B. „primäre Triebe“) vom Sekundären (z.B. „sekundäre Triebe“) zu trennen. Teilelement dieser seiner „Bewältigung der Vertracktheit“ war die Verlagerung der „philosophischen“ Fragen ins Biologische: von Stirner zum Orgon. Dergestalt hat die Entdeckung des Orgons eine (Teil-)Bedeutung (eine „LSR-Bedeutung“), die weder die Orgon-Verächter noch die Orgon-Begeisterten erfassen.
David Holbrook, M.D.: SEX UND LIEBE IN EINEM FALL VON PARANOID-SCHIZOPHRENEM CHARAKTER (Teil 3)
5. Dezember 2022Peter liest die kommentierte Neuauflage der Originalausgabe von Reichs MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 1)
4. Dezember 2022Ich nehme das von dem Psychoanalytiker und Historiker Andreas Peglau herausgegebene Buch Massenpsychologie des Faschismus (Der Originaltext von 1933, Gießen: Psychosozial-Verlag, 2020) in die Hand und als erstes fällt mein Blick auf zwei bezeichnende Passagen.
Als erstes auf der Rückseite des Einbandes die Aussage von Helmut Dahmer, daß acht Jahrzehnte nach der Veröffentlichung von Reichs Buch – „taucht nun der lang verdrängte ‚nationalsozialistische Untergrund‘ vor unseren Augen gespenstisch wieder auf. Da wird Reichs legendärer Originaltext von 1933 wieder gebraucht.“ Offenbar, um dem Dunkeldeutschland von NSU und AfD Paroli zu bieten! Siehe dazu meine Besprechung von Peglaus entsprechender Lehre aus Reichs Buch.
Mein zweiter Blick fällt auf das Impressum: „Umschlagabbildung: Wilhelm Reich, aufgenommen von Ludwig Gutman, geboren am 23.6.1869 in Horn, ermordet am 18.4.1943 im Ghetto Theresienstadt.“ Das Buch hebt also mit einem „Stolperstein“ an. Über Gutman gibt es einen eigenen Wikipedia-Beitrag. Moment mal! War das Reichs Intention 1933 und 1946 (als die grundlegend revidierte und stark erweiterte Ausgabe herauskam)? Dieser wohlfeile Holocaust- und Antisemitismus-Kult? Diese Heimholung Reichs zu den Freuds und Einsteins, die rein gar nichts mit Judentum zu schaffen hatten, aber ihr „Judentum“ plakativ vor sich hertrugen? (D.h. nicht, ich persönlich hätte irgendwas gegen Stolpersteine – ganz im Gegenteil…)
Nehmen wir nur den dezidierten „Juden“ Freud, während Reich ein dezidierter Nicht-Jude war. Warum war ausgerechnet Freud so kompromißlerisch, geradezu unterwürfig gegenüber den Nationalsozialisten, während ausgerechnet Reich derartig militant auftrat? Nun, wer überall nur Antisemitismus sieht, sich nur von Feinden eingekreist sieht, kann seine eigentlichen Feinde nicht mehr sehen und sich nicht mehr rational gegenüber ihnen verhalten. Er hat keine Prioritäten mehr. Leute wie Freud (und die heutigen Antifaschisten a la Dahmer und Peglau) leben in einer paranoiden mystischen pseudo-religiösen Wahnwelt, in der alle Unterschiede verschwimmen. Wer aber mit einer Brille, die mit Milchglasscheiben versehen ist, durchs Leben stolpert, kann nicht überleben. Hanna Arendt hat das anläßlich ihrer Analyse des Holocaust-Prozesses in Jerusalem zum Ausdruck gebracht:
Die Überzeugung von der Allgegenwärtigkeit und Ewigkeit des Antisemitismus ist nicht nur seit der Dreyfus-Affäre der wirksamste ideologische Bestandteil der zionistischen Bewegung gewesen, diese Überzeugung war auch der eigentliche Grund für die sonst schwerverständliche Bereitschaft des deutschen Judentums in allen seinen Teilen, sich sofort nach der Machtergreifung „auf den Boden der Tatsachen zu stellen“ und mit den Nazibehörden zu verhandeln. (…) Gerade aus dieser Überzeugung stammte die politisch so gefährliche Unfähigkeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden; (…) weil sie dachten, daß alle Nichtjuden in der Judenfrage gleich denken und empfinden. Falls Ben Gurion [durch den Prozeß gegen Eichmann in Jerusalem] diese Art „jüdischen Bewußtseins“ zu intensivieren wünschte, war er schlecht beraten; denn daß diese Mentalität sich ändert, gehört zu den wirklich unerläßlichen Vorbedingungen für ein israelisches Staatsbewußtsein. Die Gründung des israelischen Staates hat aus den Juden ein Volk unter Völkern gemacht, eine Nation unter Nationen, einen Staat unter Staaten, der per definitionem auf eine Pluralität angewiesen ist, welche die jahrtausendealte und leider religiös so tief verankerte jüdische Zweiteilung der Welt in Juden und Nichtjuden nicht mehr zuläßt. (Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Piper Verlag, München, 2011, S. 46)
Reich hat diesen gefährlichen Schwachsinn, diese Zweiteilung, nie mitgemacht, deshalb war er militanter Antifaschist, als man noch etwas ausrichten konnte, und deshalb hat er später, als die Katastrophe geschehen war, diese nicht mißbraucht, um die nächste Katastrophe vorzubereiten, indem er mit kultischem „antifaschistischen“ Kokolores Juden und Nichtjuden in eine immer höhere Hysterie treibt, a la „taucht nun der lang verdrängte ‚nationalsozialistische Untergrund‘ vor unseren Augen gespenstisch wieder auf“. Das Böse ist immer und überall…
Ich beginne das Buch zu lesen und stocke bereits bei Reichs allererstem Absatz:
Die deutsche Arbeiterklasse hat eine schwere Niederlage erlitten und mit ihr alles, was es an Fortschrittlichem, Revolutionärem, Kulturgründendem, den alten Freiheitszielen der arbeitenden Menschheit Zustrebendem gibt. Der Faschismus hat gesiegt und baut seine Positionen mit allen verfügbaren Mitteln, in erster Reihe durch kriegerische Umbildung der Jugend, stündlich aus. Aber der Kampf gegen das neuerstandene Mittelalter, gegen imperialistische Raubpolitik, Brutalität, Mystik und geistige Unterjochung, für die natürlichen Rechte der arbeitenden und schaffenden, von der wirtschaftlichen Ausbeutung durch eine Handvoll Geldfürsten schwer betroffenen Menschen, für die Beseitigung dieser mörderischen gesellschaftlichen Ordnung wird weitergehen. Doch kommt es nicht nur darauf an, daß er weitergeht, sondern in erster Linie ob, wie und in welcher Zeit er zum Siege des internationalen Sozialismus führen wird.
Gehen wir das Satz für Satz durch (bis auf den zeitgebundenen letzten) und übertragen das von 1933 auf das Jahr 2023:
„Die deutsche Arbeiterklasse hat eine schwere Niederlage erlitten und mit ihr alles, was es an Fortschrittlichem, Revolutionärem, Kulturgründendem, den alten Freiheitszielen der arbeitenden Menschheit Zustrebendem gibt.“ Die deutsche Arbeiterklasse steht 2023 vor dem Nichts. Dazu braucht der Hamburger Arbeiter nur abends durch Altona, Billstedt, Harburg, etc. spazierengehen! Spätestens, allerspätestens seit 2015, sind die Sozialkassen unrettbar ruiniert, Krankenkasse und Rentenversicherung kannst du dir in wenigen Jahren abschminken. Frage jeden beliebigen mittleren Finanzbeamten! Spätestens, allerspätestens 2030 wird Schluß sein. Deshalb das Gerede vom Great Reset, dem digitalen Zentralbankgeld, der alle Lebensbereiche bestimmende Ökoterror, etc. Deshalb auch die forcierte Umvolkung. Ein Volk kann man nicht kontrollieren, sehr wohl aber eine in sich gespaltene Be-Völkerung. Die einzige Partei, die gegen diesen Faschismus (Zentralstaat in engster Verschränkung mit dem Monopolkapital) eintritt und die Interessen der deutschen Werktätigen vertritt, ist die AfD.
„Der Faschismus hat gesiegt und baut seine Positionen mit allen verfügbaren Mitteln, in erster Reihe durch kriegerische Umbildung der Jugend, stündlich aus.“ Die heutige Jugend ist 2023 zweigeteilt: in eine vollkommen in Life Style, Karriere und Konsum aufgehende Majorität, die geradezu gespenstisch gleichgeschaltet ist, politisch korrekt bis zur Haarspitze, und zweitens eine vermeintlich rebellische Minorität, die auf „Punk“ macht, aber ideologisch 150% hinter den Plänen des Monopolkapitals steht. „Antifa ist durchgeimpft! Wir impfen euch alle!“
„Aber der Kampf gegen das neuerstandene Mittelalter, gegen imperialistische Raubpolitik, Brutalität, Mystik und geistige Unterjochung, für die natürlichen Rechte der arbeitenden und schaffenden, von der wirtschaftlichen Ausbeutung durch eine Handvoll Geldfürsten schwer betroffenen Menschen, für die Beseitigung dieser mörderischen gesellschaftlichen Ordnung wird weitergehen.“ Wer heute von „Geldfürsten“ a la George Soros spricht, wird sofort als „Antisemit“ gebrandmarkt, und WER steht denn heute für „das neuerstandene Mittelalter, (…) imperialistische Raubpolitik, Brutalität, Mystik und geistige Unterjochung“, wenn nicht die kriegsgeile Politsekte Die Grünen? Die ruinöse Sozial- und Wirtschaftspolitik der Nazis zielte auf einen Eroberungskrieg zu. Hitler brauchte den Krieg oder alles wäre (ohnehin) kollabiert. Genauso braucht der Grüne arbeiterfeindliche ABSCHAUM, der uns heute regiert, den Krieg mit Rußland, die Ökoapokalypse, den Great Reset, Armageddon.
Reichs Fetischisierung der Genitalität
3. Dezember 2022Man übertrage das auf die Genitalität, die Gesundheit, wie sie von Reich, Ola Rakner und Elsworth F. Baker beschrieben wurde! Nur noch die ultrakranke Neurose ist akzeptabel! Leidbilder der Gesundheit sind des kapitalistischen, faschistischen, patriarchialischen, nationalistischen und rassistischen Teufels:
Ein Diplom-Psychologe schrieb im Juli 1979 in Warum! in einem Artikel über „Sexuelle Befreiung. Anleitungen, Spiele, Übungen“ über seine Lektüre in Sachen Sexualität:
Einige Bücher und Theorien haben mich sogar daran gehindert, freier zu werden. So beispielsweise die Beschreibung des idealen und gesunden Orgasmus nach Wilhelm Reich, wie ihn ein Mensch erlebt, der sich durch Therapie von seinen Muskelspannungen und psychischen Blockaden befreit hat. Nicht etwa, daß Wilhelm Reich nicht recht hätte. Wahrscheinlich wußte er wirklich, wovon er sprach. (…) So habe ich, wie viele Freunde und Bekannte von mir, im Schweiße meines Angesichts bioenergetische Übungen getrieben, um endlich den „totalen“ Orgasmus zu erleben. Ich will damit nicht sagen, daß solche Übungen nicht hilfreich sind – aber ich sehe die Gefahr, irgendeinem Idealbild von Sexualität nachzulaufen und darüber die Akzeptierung und Gestaltung der individuellen Sexualität, wie sie sich in einem selbst im Moment darstellt, zu vernachlässigen.
Seit Ende der 1960er Jahre, imgrunde seit Mitte der 1920er Jahre, ist eines der Hauptargumente gegen Reich, dieser mache aus der Genitalität einen „Fetisch“ und falle hinter Freuds aufklärerische Tat zurück. Freud habe gezeigt, daß die Genitalität nichts Ursprüngliches sei, sondern auf die Prägenitalität zurückgehe.
Charakteristischerweise verharren diese Argumente stets im inhaltsleeren Jargon. Soweit ich es überblicken kann, werden die Kritiker nie konkret. Wovon, um alles in der Welt, reden diese Herrschaften eigentlich?!
Man kann sich kaum intensiver mit Prägenitalität beschäftigen als Reich und seine Schüler! Elsworth Baker ist sogar so weit gegangen, eine bisher unbekannte „okulare“ Stufe noch vor der oralen Stufe zu postulieren. Die gesamte Charakteranalyse Reichs beruht geradezu auf dem Konzept der Prägenitalität!
Geht es den Kritikern vielleicht gar nicht so sehr um die psychotherapeutische Theorie und Praxis, sondern vielmehr um den Geschlechtsakt selbst? Stellen sich die Kritiker vor, es wäre im Sinne Reichs die geschlechtliche Erregung auf die Genitalien zu beschränken? Das wäre schlichtweg die Negation dessen, was sich Reich unter „Genitalität“ (orgastischer Potenz) vorgestellt hat! Oder glauben die Kritiker allen Ernstes, daß Reich die Ansicht vertreten habe, Küssen (Oralität) und Geruchserotik (Analität) dürften libidinös nicht besetzt sein und man es grundsätzlich nur im Finsteren in der Missionarsstellung machen dürfe, wenn man „genital“ sein wolle?
Oder geht es diesen Kritikern um die Verteidigung von Perversionen wie Sadomaso, Homosexualität und, – vielmehr fällt einem auch kaum spontan ein, ähh, – die lebenslange Beschränkung auf „Oralsex“? Was gäbe es da zu verteidigen, denn es ist allzu offensichtlich, daß es eine genuin „prägenitale Sexualität“ gar nicht gibt! Sadomaso ist nichts anderes als die Karikatur von genitaler Betätigung. Homosexuelle Paare tun nichts anderes als heterosexuelle Beziehungen nachzuspielen. Und alle Spielarten, die sich ein pornographischer Geist mit einiger Mühe auszudenken vermag, schöpfen ihre Energie ausschließlich aus der Genitalität.
Das Gerede von „Reichs Fetischisierung der Genitalität“ trägt nicht. Es ist eine sinnleere Folge von Lauten. Und es zeugt von der ganzen Irrationalität der Massen, die letztendlich auf deren Genitalangst zurückgeht, daß dieser Unsinn überhaupt in Erwägung gezogen wurde!
Manchmal drücken sich die Kritiker des Reichschen Fetischismus auch etwas verdeckter aus. Dann ist davon die Rede, Reich habe eine „idealistische Pseudonatur“ postuliert. Diese Kritik mag zwar hochintellektuell klingen, ist in Wirklichkeit aber dermaßen dumm… Ich meine, wer idealisiert hier eigentlich die Sexualität? Alle anderen Körperfunktionen haben einen ziemlich schmalen Bereich, in dem man von „gesundem Funktionieren“ sprechen würde. Das reicht von den unterschiedlichsten Reflexen bis zur Art des Gehens. Kann mir jemand erklären, warum es ausgerechnet im Bereich der Sexualität keine Pathologie geben soll?!
Und man komme mir nicht mit der welterschütternden Erkenntnis, daß die menschliche Sexualität nicht auf Biologie reduzierbar sei! Genau das ist nämlich das zentrale Argument Reichs und seiner Schüler. Genauso, wie sich bei ihnen alles um die Prägenitalität dreht, ist bei ihnen auch die Beeinflussung der schier unendlich formbaren Sexualität durch die Gesellschaft das alles überragende Thema.
Es ist vollständig sinnlos hier weiterargumentieren zu wollen, schlichtweg weil die psychophysiologische Forschung eindeutig zeigt, was gesunde und was ungesunde Sexualität ist.



















