
Antwort auf David Boadellas „The Breakthrough into the Vegetative Realm“
Reich hat das Ende der Laientherapie eingeläutet. In den 1920er Jahren opponierte er gegen Freud, der die Psychoanalyse zunehmend als bloße „Psychologie“ betrachtete und den bis dahin weitgehend auf Ärzte beschränkten Beruf des Psychoanalytikers für „Laien“ öffnen wollte. Reich argumentierte dabei, vor dem Hintergrund der sich formierenden Sexualökonomie, hauptsächlich von der Libidotheorie her. Die Neurosen hatten einen „ökonomischen“, also physiologischen Kern. Man lese nur sein Buch Die Funktion des Orgasmus aus dem Jahre 1927! Beispielsweise entspricht der Gegensatz von Angst und Lust dem Gegensatz zwischen Herz („Herzenge“) und Genital.
In den 1930er und 1940er Jahren führte er weiter aus, daß und wie Neurosen im Körper verankert sind. Er zeigte, daß die „Neurose“ in der Tat eine Nervenkrankheit ist, nämlich eine chronische Übererregung des Sympathikus („Sympathikotonie“). Um so idiotischer ist es, daß die von ihm entwickelte Therapieform (und ihre diversen illegitimen Abzweigungen) zunehmend von Laientherapeuten praktiziert wurde. Dabei hat Reichs „Schüler“ Charles Kelley, ein Psychologe, den Vogel abgeschossen, als er zur Rechtfertigung seiner therapeutischen Tätigkeit allen Ernstes ausführte, daß Neurosen gar keine „Nervenkrankheiten“ seien, die man ärztlich therapieren kann, sondern bloße Anpassungsstörungen. „Therapie“ sei deshalb mehr so etwas wie ein „Lernprogramm“, der „Therapeut“ ein Trainer für „Zielgerichtetheit und Fühlen“. Es gibt tatsächlich Leute, die derartigen Murx ernstnehmen! Am schlimmsten sind aber die „Körpertherapeuten“, etwa in der Tradition von Alexander Lowen, die weitaus mehr „mit dem Körper arbeiten“ als der Orgontherapeut, die aber nicht mal die Qualifikation als klinischer Psychologe geschweige denn Arzt vorweisen können. In dieser Szene tummeln sich Politologen, Kindergärtner, Betriebsschlosser, etc. Würdest du einen Politologen dein Auto reparieren lassen?!
Bei Freud und den anderen Vertretern der Psychoanalyse wird man vergeblich nach einer Beschreibung des genital-orgastischen Erlebens suchen. Es wird reduziert auf infantil-perverse Libidoanteile wie Saugen, Pissen und Defäkieren. „Orgasmus“ kommt nur vor als „Rückkehr in den Uterus“ bzw. als illusorische selige Erfahrung der einstigen symbiotischen Beziehung des Säuglings zur Mutter. Letztendlich ist für den Psychoanalytiker der Orgasmus eine „Illusion“ wie die Religion. Der reife, durchanalysierte Mensch kann über Kindereien wie die Reichs nur milde lächeln!
Die sexualfeindliche Reaktion ist zäh, weshalb im „Reichianismus“ Freud ständig neu aufersteht. Hier wäre beispielsweise Modju Alexander Lowen zu nennen, der ganz im Sinne Freuds die Funktion des Orgasmus durch das „Grounding“ ersetzte, die Verbindung zur „Mutter Erde“; das Ersetzen des Lustprinzips, durch das Realitätsprinzips. In „neo-Reichianischen“ Kreisen ist die Ablehnung der Konzepte „Genitalität“ und „genitaler Charakter“ universell. Imgrunde ist das alles eine Wiederkehr des Freudianismus und man kann es durchweg in die Tonne treten, Dieses Ungeziefer wird ausgemerzt werden, die Geschichte wird über diesen reaktionären Dreck hinwegschreiten!
TOD DER REAKTION!
Doktrinär, autoritär und kultisch zu sein, wird der Orgonomie seit nunmehr 70, wenn nicht 80 Jahren vorgehalten. Deshalb sei sie steril und komme nicht voran. Da frägt man sich, was denn die beizutragen hatten bzw. hinterlassen haben, die gegen diese Doktrinäre, Autoritäre und Kultische gegenhielten! Was ist von Paul Ritter und David Boadella, deren Zeitschriften Orgonomic Functionalism und Energy and Character übriggeblieben? Liest man diese Periodika heute, stellt man fest, daß mit jedem Jahrgang, d.h. je mehr sie sich von Reich „emanzipierten“, die Beiträge flacher und unbedeutender wurden. Was an Originalität in den Vordergrund drang, war durchweg null und nichtig. Nicht ein fruchtbarer Gedanke, nicht einer! Nur Wirrnis und Leere. Ähnliches läßt sich über Alexander Lowen mit seiner „Bioenergetik“ sagen und Charles Kelleys „Radix“. Was bleibt, ist ein schlechtes Gefühl. Narzißten spreizen sich und wenn sie gegangen sind, bleibt nichts Produktives zurück.
Soweit die heterodoxen Nullen, aber mit den Orthodoxen ist es kaum besser. All die Orgonomen, die sich über die Jahrzehnte vom Hauptstrang der Orgonomie gelöst haben, um „frei“ zu sein… Dann hat man nie wieder von ihnen gehört. Bei manchen mag die Trägheit dafür gesorgt haben, daß die Bewegung einige Zeit anhielt, aber das verpuffte schnell. Am Ende stand eine gähnende Frustration.
Das, was diese Desperados von der Orgonomie entfremdete, war gar nicht das Doktrinäre, Autoritäre und Kultische der Orgonomie (das ich durchaus nicht bestreiten will!), sondern etwas ganz anderes: ihre eigene strukturelle Unfähigkeit Bewegung zu ertragen. Deshalb versuchen sie zu bremsen, die einheitliche, gerichtete Bewegung zu zersplittern und in chaotische Wärmebewegung zu transformieren. Sie sind im Organismus der Orgonomie das, was im einzelnen Organismus die Panzerung ist, die die einheitliche orgonotische Strömung eindämmt und zersplittert. Aus funktioneller Sicht sind deshalb SIE, die Rebellen der Orgonomie, doktrinär, autoritär und kultisch. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!
Psychotherapie ist nicht das, was sie vorgibt zu sein, denn jedes längere Gespräch setzt euphorisierende Endorphine frei. Deshalb ist die Methode auch ziemlich gleichgültig, wie jeder ehrliche Psychotherapeut zugeben wird. Es kommt auf die Person des Therapeuten an, sein Charisma und seinen Rapport mit dem Patienten. Ähnlich ist es mit der Körpertherapie bestellt, etwa der „Bioenergetik“ nach Alexander Lowen. Die Aktivierung verspannter Skeletmuskulatur setzt Endorphine frei und entsprechend enthusiasmiert verläßt der Patient die Praxis. In beiden Fällen kommt das endorphin-freisetzende freiere Atmen hinzu.
Was rundweg allen diesen Ansätzen fehlt, ist die Libidotheorie Freuds, die einzig und allein Reich beibehalten und weiter ausgebaut hat. Dabei geht es nicht nur, wie es häufig dargestellt wird, darum, daß Reich das vage Konstrukt „Libido“ mit einer konkreten physikalischen Energie, dem Orgon, ausgefüllt hat. Wichtig sind die Libidostufen, d.h. die Befreiung der genitalen Libido von prägenitalen Überlagerungen. Das zwingt dem Gespräch und den körperlichen Interventionen von den Themen bzw. den Körperregionen her eine bestimmte Abfolge auf.
Orgontherapie ist „biophysische Chirurgie“ (Reich), d.h. die sprachlichen und die körperlichen Interventionen haben jeweils eine bestimmte FUNKTION, sind Teil eines strategischen Gesamtplans. Es geht nicht darum, daß es dem Patienten besser geht, d.h. er sich in seiner Neurose häuslicher einrichtet, sondern um die Umstrukturierung seiner Libidostruktur (= Charakterstruktur) in Richtung Genitalität (= Gesundheit, das Funktionieren des Organismus als Einheit).
Es nervt über Dinge diskutieren zu müssen, über die wirklich jedwede Diskussion vollkommen überflüssig und sinnlos ist. Wer weiterdiskutiert ist schlichtweg böswillig! Orgontherapie und Laien: man nehme Alexander Lowen, einer der ersten Schüler Reichs in New York. Reich zwang Ende der 1940er Jahre den Gymnastiklehrer und Rechtsanwalt, der inzwischen so etwas wie „vegetotherapeutische Gymnastik“ betrieben hatte, ein Medizinstudium zu absolvieren, wenn er denn wirklich auf diesem Gebiet arbeiten wolle. Als Reich nach Lowens Studium auch noch von diesem abverlangte Facharzt für Psychiatrie zu werden, verließ dieser frustriert die Orgonomie und verzapfte infolge ein peinliches Buch nach dem anderen, das auf jeder Seite zeigt, daß er in Sachen Psychotherapie ein bombastischer Laie war. Heute ist, wie mir ein Psychiater sagte, die „bioenergetische Analyse“ tot, weil sie vollkommen unwirksam ist.
Ein noch älterer Schüler Reichs war A.S. Neill, der bereits in Oslo dessen Patient war und ähnlich wie zeitweise Lowen von Reich autorisiert worden war seine heranwachsenden Schüler in Summerhill „vegetotherapeutisch“ zu behandeln. Neill gab das bald auf, wodurch er bei Reich weiter in dessen ohnehin schon sehr hoher Wertschätzung stieg. In Paul Ritters Zeitschrift Orgonomic Functionalism schrieb Neill kurz nach Reichs Tod, daß er Paul Mathews‘ Brief voll zustimme und tatsächlich einige Wochen, bevor dessen Brief veröffentlicht wurde, selbst einen Brief fast identischen Inhalts an Ritter geschickt hatte. Dort hatte er zum Ausdruck gebracht, wie geschockt und wütend er sei, daß dieser und David Boadella als „Orgontherapeuten“ dilettieren und sich sogar anmaßen „Fallgeschichten“ zu schreiben. Reich hätte immer wieder deutlich gemacht, daß ausschließlich Fachärzte als Orgontherapeuten tätig sein dürfen. Einzige Ausnahme sei Reichs ältester Schüler Ola Raknes (ein Psychologe) gewesen. Ich möchte anfügen, daß das im freien Ermessen von Reich und später Elsworth F. Baker lag und alles andere als ein Freibrief für Politologen, Archäologen oder Pädologen darstellt, sich als „Reichianische“ (sic!) „Körpertherapeuten“ aufzuspielen oder extrem invasive Therapien wie „Skan“ zu propagieren.
Neill führt aus, daß Reich in der Therapie bei Neill schrecklich intensive Emotionen freigelegt hatte und daß er, Neill, aus dieser Erfahrung und später durch Briefe und im persönlichen Gespräch immer mehr die Überzeugung gewann, daß die Orgontherapie potentiell gefährlich sei. „Ich habe Reich beunruhigt und ängstlich hinsichtlich möglicher Selbstmorde erlebt, nicht so sehr wegen seiner eigenen Patienten, sondern wegen der seiner Jünger. In meinen Augen schien die Methode Kräfte zu wecken, mit denen nur ein großer Psychologe umgehen konnte, und so großartig er auch war, Reich selbst hatte Mißerfolge bei seinen Patienten, und er hat dem ehrlich ins Auge gesehen.”
Neill fährt fort, Reich habe oft gesagt, daß er niemandem erlaube Orgontherapie auszuüben außer einem qualifizierten Arzt. („Reich often said that he would have no one but a qualified Doctor use Orgone Therapy.”) Neill selbst sieht das mit den Laientherapeuten nicht so streng, solange es um reine Gesprächstherapien geht, beharrt aber darauf, daß „die Reich-Technik so mächtig, so neu ist, daß ich sie persönlich in keiner anderen Hand sehen will als die eines von Reich ausgebildeten“ (Orgonomic Functionalism, Vol. 6, No. 5, September 1959, S. 161f). Paul Ritter antwortet in der gleichen Nummer (S. 163) und muß zugeben, daß er und sein Schüler David Boadella gegen den ausdrücklichen Willen Reichs Therapien angeboten haben, beide jedoch (sic!) in ihren Sitzungen Reichs Techniken anwendeten: „We have given therapy in England without Reich’s blessing and yet felt it was Reich’s techniques we were applying.“ WAS FÜR EINE ABWEGIGE LOGIK! Soviel auch zu den ebenfalls abwegigen Behauptungen, die hier in Leserbriefen verbreitet wurden, Reich wäre in irgendeiner Weise mit Ritters und Boadellas Tätigkeit als „Orgontherapeuten“ einverstanden gewesen und hätte Ritter in dessen Tun gar bestärkt.
Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:
ZUKUNFTSKINDER:
Reich-Anhänger, Reichianer und „Orgonomen“ benutzen Reichs Ideen aus Was ist Klassenbewußtsein?, um die westliche Gesellschaft zu zerstören. Weihnachten und alles, was sonst noch, mit Europa und dem Christentum verbunden ist, soll tabuisiert werden, weil es das richtige Bewußtsein untergräbt.
Sie benutzen Die Massenpsychologie des Faschismus, um jedweden Versuch zu deslegitimieren, sich für das Eigene einzusetzen. Alles, was nicht den Charakter einer Rebellion gegen die Autoritäten, gegen unsere Vorväter und schließlich gegen unser biologisches Erbe trägt, ist „reaktionär“.
Und schließlich haben sie, insbesondere mit Alexander Lowens „Bioenergetik“ und ähnlichen Systemen, den orgontherapeutischen Ansatz so gedreht, daß er die Patienten noch kontaktloser macht, als sie ohnehin schon waren und um insbesondere die okulare Panzerung zu verstärken. Es wird genau jene Struktur des Panzers reproduziert (Verschiebung von der Körperpanzerung zur Augenpanzerung), die die bioenergetische Grundlage des linksliberalen Syndroms ist.
Die Entdeckung des Orgons, den Orgonakkumulator und sogar den Cloudbuster nutzen sie dafür den Mystizismus zu legitimieren und zu propagieren, d.h. den Kern des Nationalsozialismus und aller anderen reaktionären, lebensfeindlichen Ideologien. Das Orgon wird unvermittelt zu einer Schnittstelle zwischen der materiellen und der vorgeblich „geistigen Welt“.
Alles, was sie tun, dient der Vernichtung der Orgonomie bei gleichzeitiger Nutzung ihrer Ergebnisse, um das Projekt der organisierten Emotionellen Pest voranzubringen, alle Möglichkeiten der individuellen und gesellschaftlichen Selbststeuerung zu hintertreiben und schließlich zu zerstören. Funktionell (das heißt von der Frage her: „Was kommt letztendlich dabei heraus?“) betrachtet, arbeiten sie genau für jene Kräfte, mit denen Reich sich am Ende im Krieg sah: die Kommunisten und „Rockefeller“, d.h. die Internationalisten und Globalisten. Sie tun dies explizit, insbesondere um sich gegen jene beiden Figuren abzugrenzen, die sie abgrundtief hassen: Elsworth F. Baker und Charles Konia. Konservative, d.h. klare Denker wie dieser hier:
https://www.youtube.com/watch?v=HDl7J_WIP_8
Aber haben denn linke Reich-Anhänger, Reichianer und „Orgonomen“ nicht ein Recht auf ihre Meinung? Wie David Horowitz, einer der Gründer der Neuen Linken, gezeigt hat, gibt es eine direkte Linie von den Stalinisten, gegen die Reich gekämpft hat, der Neuen Linken und den heutigen Obama-Demokraten in den USA – sie sind identisch! Die Linke in Europa ist noch schlimmer… Wilhelm Reichs TODFEINDE gerieren sich heute frech als Reich-Anhänger, Reichianer und „Orgonomen“!
Mit Dr. Peter Stüwer habe ich einen durch und durch mechanistischen „linken“ Reichianer beschrieben, hier wird es ein durch und durch mystischer „rechter“ Reichianer sein.
Der Psychiater Pierrakos war Student der Orgonomie bevor er zusammen mit Alexander Lowen die „Bioenergetische Analyse“, kurz „Bioenergetik“, begründete. Die Orgontherapie hatte sich Schritt für Schritt aus der Orgasmustheorie und der Charakteranalyse entwickelt: bioenergetisches Zentrum im Solar plexus, Orgasmusreflex, segmentäre Anordnung der Panzerung, Therapierichtung von der Peripherie zum Zentrum, von oben nach unten, etc. Pierrakos und Lowen „emanzipierten“ sich von diesem Ansatz, „stellten sich einmal ganz dumm“ und betrachteten den Körper etwa so, wie ihn ein Gymnastik- oder Kampfsportlehrer sieht. Beispielsweise als „Zylinder“. „Spannungen“ sollten gelöst werden. Die Patienten sollten in ihren Beinen und Füßen „geerdet“ werden, um „ihren Mann stehen zu können“. Und so fort. Pierrakos reicherte diesen auffällig mechanistischen Ansatz mit etwas an, was er schon bei seiner Zusammenarbeit mit Reich vorgebracht hatte: er konnte Energiefelder und „Auren“ sehen. Etwas, was Reich nicht konnte oder nur in einem sehr beschränkten Maße. Beispielsweise beim Cloudbusten konnte Pierrakos Reich genau sagen, was gerade mit der Energie geschah, d.h. wie sie sich um den Cloudbuster verdichtete, abgezogen wurde, etc. Er war einigermaßen frustriert, daß Reich dafür kein gesteigertes Interesse aufbrachte und eher gleichgültig reagierte. Reich war stets darauf bedacht, daß man die energetischen Phänomene objektiv nachweisen kann oder sie zumindest intersubjektiv vermittelbar sind. Die atmosphärische Orgonenergie, DOR, etc. kann jeder Mensch guten Willens sehen!
Bei Pierrakos waren die Phänomene rein subjektiv bzw. konnten nur von dazu talentierten Spezialisten gesehen werden. Außerdem war das, was Pierrakos beschrieb, unglaublich kompliziert und verwickelt. Es geht, etwa bei der menschlichen Aura, um unterschiedliche Schichten, mit unterschiedlichen Pulsationsraten, „Strahlen“ und verwickelten Strukturen und Wirbeln (merkwürdigerweise spricht er ständig von Hakenkreuzen). Das ganze beschreibt Pierrakos mit auffällig mechanistischen Bildern, etwa „Brownscher Bewegung“, „Wasserdampf“, etc. Seine Ausführungen über die Pulsation des irdischen Energiefeldes sind trotz Illustrationen schlichtweg nicht nachvollziehbar. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen. Gleichzeitig hat er den Anspruch den Materialismus zu überwinden, zumal es von der Qualität (dem „Feeling“) seiner Ausführungen her keinerlei Unterschied zu dem gibt, was etwa katholische oder hinduistische „Heilige“ und „Esoteriker“ berichten. In späteren Jahren arbeitete Pierrakos sogar mit einem „Medium“ zusammen, seiner Frau Eva, das Botschaften „channelte“.
Seine ganze Gedankenführung und Stellung zur Orgonomie wird an folgender Stelle deutlich, die in seinem Aufsatz über die menschliche Aura auftaucht, den er in David Boadellas Zeitschrift Energy and Charakter veröffentlicht hat:
Energie kommt von dem Wort energeia, das bedeutet Hervorrufen von Bewegung oder Arbeit. Eine funktionellere Definition ist, daß „Energie die lebendige Kraft ist, die vom Bewußtsein ausgeht“.
Das ganze ist denkbar weit weg von der Sexualität (siehe oben die Grundlagen der Orgontherapie!) und tut niemandem weh. Ganz im Gegenteil: es führt geradezu systematisch weg von dem Weg, für den der Name „Wilhelm Reich“ steht.
Pierrakos beobachtete das Energiefeld beim Menschen (warum nicht bei Tieren?), bei Pflanzen, Kristallen und der Erde. „Pulsation“ ist dabei der führende Begriff. Und dann veröffentlichte Sean Haldane doch tatsächlich das Buch Pulsation, das von nichts anderem handelt, als daß es im nichtlebenden Bereich keine Pulsation gibt! Genau deshalb, wegen diesem hohlen Kampf der Meinungen und Fehlinterpretationen, individuellen willkürlichen „Einfällen“ und „Eingebungen“ ohne jedweden wissenschaftlichen Wert, wollte Reich mit derartigen Spinnern nichts zu tun haben.