Posts Tagged ‘Nomenklatura’

Antifaschismus heute

9. Februar 2024

An der Kasse des Supermarktes sitzt eine Hilfskraft, ein feminin-geschlechtsloses Etwas, das irgendeinen Schwachsinn studiert, den keine Nationalökonomie der Welt braucht. Er ist zu dumm, um auch nur erahnen zu können, daß jedwede erträumte sozialistische Planwirtschaft (die ja hochoffiziell von den Fridays-For-Future-Ideologen propagiert wird, „um den Planeten zu retten“) derartige unproduktive Studiengänge auf wenige Plätze streichen würde. Wie viele zukünftige Altphilologen wurden in der „DDR“ pro Jahr zum Studium zugelassen? Einer alle paar Jahre? Heute werden die vollkommen überflüssigen Studenten beim Staat unterkommen und als Nomenklatura der arbeitenden Bevölkerung (den verachteten „Nazis“) auf der Tasche liegen und das mit abenteuerlich hohen Pensionen bis zum letzten Atemzug auskosten. Nichtsnutziger als der französische Hochadel vor der Revolution! Eine Klasse von brutalen Ausbeutern, die sich als „links“ empfinden. Jeder Widerstand, etwa gegen das Importieren immer neuer Niedriglohnsklaven aus der Dritten Welt, wird als „nazi“ deklariert und von willigen Vollstreckern niedergeknüppelt.

Vor mir diskutieren zwei hagere Anarchisten, ganz in schwarz und unangenehm muffelnd. Ebenfalls Studenten. Thema ist, daß sie nach dem Abschluß nie und nimmer in der Wirtschaft arbeiten werden, natürlich auch nicht für den verhaßten Staat, sondern ausschließlich für Nicht-Regierungs-Organisationen. Diese werden natürlich vom Staat und irgendwelchen „Stiftungen“ finanziert. Letztendlich sind es die Schutzstaffeln von BlackRock, die entsprechend nur ein einziges Ziel kennen: die Zerschlagung der Nationalstaaten und der Demokratien (Herrschaft des Volkes!) durch die sogenannte „Zivilgesellschaft“, vor allem aber die Zerschlagung des Mittelstandes und mittlerer Unternehmen. Genau das, was der Kinderbuchautorenassistent, der unter lückenloser Kontrolle durch BlackRock steht, gerade so erfolgreich betreibt! Vor mir stehen die denkbar schlimmsten Henkerknechte der neofeudalistischen Mörderbande!

Praktisch alles, was sich heute als „progressiv“ und „woke“ und „antiautoritär“ geriert, ist von einer Konformität und Obrigkeitshörigkeit, die in der Geschichte ihres gleichen sucht. Das erstreckt sich weit in die tatsächlich produktiv arbeitende und deshalb weitgehend konservativ eingestellte Bevölkerung, die selbst wenn sie (vorsichtig und nur unter offensichtlich Gleichgesinnten) Kritik am Ausbeutersystem übt, sich sofort ängstlich von „rechts“ abgrenzt. Mit den „Nazis“ von der AfD wolle man nichts zu tun haben!

Womit wir es zu tun haben, ist die Massenpsychologie des Faschismus, die auf folgenden drei Pfeilern ruht:

1. Angst vor Bewegung, vor „Konsequenz“, vor klarem, folgerichtigem Denken, vor der eigenen Courage. Letztendlich ist das tatsächlich „Orgasmusangst“.

2. Orgastische Impotenz, d.h. der Organismus ist von nichtabgeführter Energie überflutet, was zu einem alles färbenden hypochondrischen Unwohlsein oder einem plakativen aufgesetzten „Wohlsein“ führt, das jederzeit umkippen kann.

3. Beide (Punkt 1 und Punkt 2) verstärken einander und beruhen gemeinsam auf der Panzerung, die alles bestimmt und das Grundwesen des Faschismus ausmacht: reale Hilflosigkeit und kompensatorische Identifikation mit den sekundären Trieben.

Oberflächlich betrachtet mögen das beschriebene Gender-Etwas, die beiden Möchtegern-„Anarchisten“ und der Bürger „aus der Mitte der Gesellschaft“ wie Opfer einer Manipulation von Kindheitstagen wirken, zweifellos sind sie das auch in ihrer psychischen Angst und ihrem körperlichen Miasma, aber wichtiger ist ihre bioenergetische Identifikation mit den Kräften der Zerstörung. Es ist das, was den Faschismus ausmacht: man ist ein im Panzer gefangener Wicht, der sich mit der rücksichtslosen Ausbeutung und schließlichen Zerstörung von Liebe, Arbeit und Wissen identifiziert, d.h. mit Figuren wie Klaus Schwab und George Soros.

Nur jene bleiben weitgehend frei vom Faschismus, die sich ein Gespür für den bioenergetischen Kern bewahrt haben und sich deshalb niemals mit der sekundären Charakterschicht identifizieren werden, also mit all dem ekelerregenden entarteten Zeugs, das heute als „fortschrittlich“ gilt. Man schaue sich heutzutage irgendein Propaganda-Event des neuen Faschismus an, irgendwelche „Verleihungen“, und man wird alle drei genannten Elemente finden, insbesondere wenn es um „transgender“ geht.

Kein Zufall ist, daß heute wirklich alle größeren „Performances“ nicht anderes darstellen, als ein komplettes Eintauchen ins „Satanische“ und die Invokation „Satans“, eine Bacchanalie der perversen sekundären Schicht. Es passiert alles vor unseren Augen:

Es mag eingewendet werden, daß die genannten drei Punkte zu „sex-lastig“ sind und stattdessen Politökonomisches (Kapitalinteressen) anführen, aber erstens habe ich das selbst implizit getan und zweitens: es dreht sich noch offensichtlicher als beim historischen Nationalsozialismus im heutigen Wokeistan wirklich alles um Sex/Sexnegierung. Beispielsweise müssen Bundestagsabgeordnete statt in korrektem Deutsch „Frau Bundestagspräsident“, also die Funktion zu nennen, „Frau Bundestagspräsidentin“ sagen, also explizit auf deren Vagina anspielen. Da könnte aber auch ein geschlechtsloses und gleichzeitig hypersexuelles „Tessa Ganderer“ hinter dem vortragenden Abgeordneten sitzen: „Frau Bundestagspräsidentin“. Und so durchgehend in allen gesellschaftlichen Bereichen, angefangen von der Kinderkrippe bis zur Kasse im Supermarkt. Alles Orgasmusangst, orgastische Impotenz, Panzerung! Ohne diese Triade würde der „terroristische Arm der am meisten reaktionären und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ schlaf herabhängen! Aber so: die androgyne Kassenschwuchtel und die beiden „anarchistischen“ Spargeltarzane sind Feuer und Flamme für Klaus und George.

Marx und Nietzsche

30. September 2023

Es wird immer wieder versucht Marx und Nietzsche zu vereinigen und so die Widersprüchlichkeiten der europäischen Aufklärung aufzulösen und auf diese Weise diese zu vollenden. Wohlan:

Was macht das Verständnis von Bernd A. Laskas LSR-Projekt so schwierig? Die vermeintlichen „Mitaufklärer“ insbesondere Stirners, haben praktisch nie mit offenen Visier gefochten, sondern fast ausschließlich hochmanipulativ. Beispielsweise hat Marx den Stirnerschen „Eigner“ nicht frontal angegriffen, sondern sozusagen von hinten rum „ent-eignet“, d.h. zu einem Ensemble klassen-gesellschaftlicher Beziehungen gemacht, während umgekehrt Nietzsche aus dem Eigner einen „Enteigner“ machte, d.h. eine Karikatur dessen, was ohnehin die Klassengesellschaft bestimmt. Bei Marx wird der Eigner zu einem „kleinbürgerlichen“ Naivling, der keine Ahnung hat, an welchen Marionettenschnüren er baumelt. Bei Nietzsche wird der Eigner zur rücksichtslosen „blonden Bestie“, die sich alles gewaltsam aneignet, aus dem angeeigneten eine neue Synthese erzwingt, um dergestalt über den Menschen hinauszuwachsen. Mit anderen Worten: es geht um Zucht und Züchtung und nicht zuletzt um Züchtigung – genauso wie beim vollkommen vergesellschafteten Menschen bei Marx.

Aber genau das ist der Stand der „Aufklärung“, wie sie heute von der meinungsbildenden „antibiologistischen“ Intellektuellenklasse vertreten wird. Es geht schlicht um die Selbstermächtigung einer Nomenklatura, die die Massen „dekonstruiert“, um sie zu einer formbaren „Masse“ zu machen. Man schaue sich doch die moderne Kindererziehung an von der Krippe an aufwärts mit all dem Vegan-, Gender-, Antirassismus- und Klimawahn und der damit einhergehenden kompletten Verblödung von neuen Generationen von „Menschen“, die immer mehr wie leere Hüllen wirken, die sich von einer kleinen Machtelite an der Nase rumführen lassen und schier ausrasten, wenn man es wagt, diese „Elite“ zu kritisieren: dann bist du ein „Schwurbler“ und Schlimmeres.

Marx reduzierte den Menschen auf den Klassenkampf, Nietzsche auf den Rassenkampf. Die Synthese aus beidem finden wir heute beispielsweise im „Intersektionalismus“ und seiner vermeintlichen Entlarvung von Klassismus, Sexismus, Rassismus, Spezie-ismus, Able-ismus etc. durch die eine Hierarchie der Opfer konstituiert wird, an deren Spitze die mittellose körperbehinderte schwarze Lesbe steht, die sich als Ozelotweibchen identifiziert und nach einem Schlaganfall nur noch maschinell unterstützt atmen und kommunizieren kann. Dabei sind die wirkliche Elite an der Spitze natürlich jene intersektionalistischen Linken, die die vermeintlich wahren Interessen dieses Transozelotcyberweibchens vertreten!

Es sind diejenigen, die noch vor wenigen Jahren ihr Zucht-, Züchtungs-, Züchtigungsprogramm offenbarten, als sie uns sagten, wir sollen uns auf eine urbanere und buntere Zukunft einstellen, in der das Zusammenleben hart und brutal sein wird und das Miteinander täglich neu ausgehandelt werden muß. Jetzt sagen sie uns ganz offen nicht nur, was wir sagen dürfen, sondern sogar was wir FÜHLEN sollen. Ich höre jetzt auf, weil ich sonst etwas schreibe, was ich bereuen werde. FUCK YOU!

DER ROTE FADEN (Band 2): 27. Die Pharma-Modjus ein Jahr vor Corona

5. September 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 27. Die Pharma-Modjus ein Jahr vor Corona

Wie die soziopolitische Orgonomie den Marxismus in zweierlei Hinsicht ad absurdum führt

1. Oktober 2019

Marxismus, das ist Klassenkampf plus Mehrwerttheorie: der Reichtum der reichen Klasse beruht auf der Ausbeutung der armen Klasse, die, zumindest relativ, immer ärmer wird, bis das System nicht mehr zu halten ist – Revolution. „Lebendige Arbeit“ wird zu totem Kapital, das sich dem Lebendigen entgegenstellt, bis sich das Lebendige sein Arbeitsprodukt wieder aneignet. Kein Wunder, daß Reich zum Marxisten wurde!

Doch bereits 1933, mit der Veröffentlichung von Die Massenpsychologie des Faschismus, begann Reich dieses Konzept zu untergraben, als er erkennen mußte, daß die sexuelle Unterdrückung den Charakter so formt, daß die arme Klasse sich auf die, von ihrer objektiven ökonomischen Warte aus gesehen, falsche Seite im Klassenkampf stellt. In der Folgezeit zeichnete sich in der sozialen Orgonomie immer mehr ab, daß die Bedeutung der Ökonomie in der gesellschaftspolitischen Entwicklung weit hinter charakterologischen Überlegungen zurückfällt und damit die Marxistische Gesellschaftanalyse vollständig bedeutungslos wird.

Das muß nicht unbedingt bedeuten, daß der Marxsche Ansatz von vornherein falsch ist. Es bedeutet allenfalls, daß die Marxisten bei den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen (dem „Klassenkampf“) auf der falschen Seite stehen. Wenn man die Geschichte des Marxismus betrachtet, war es nie so, daß die Initiative von den „unterdrückten Massen“, sondern stets von einer kleinen Gruppe von unproduktiven Intellektuellen (arbeitsscheuen PARASITEN) ausging, die, wie man heute sagt, „Geschwätzwissenschaften“ studierten oder aus anderen Gründen keine Zukunft im Kapitalismus hatten. Ihnen winkte im Sozialismus eine Zukunft als Neoadlige („Funktionäre“). Man betrachte nur die traurigen Gestalten, die heute die Führungsschicht der Grünen ausmachen und all die „Beauftragten“, für die sie vollkommen überflüssige Posten im Staatsapparat geschaffen haben. Volksfremde Zecken, die dem produktiven Teil der Gesellschaft das Blut aussaugen. Wertvernichtung statt Wertschöpfung.

Man reise doch durch die deutschen Gauen und vergleiche steinreiche und durchweg extrem linke Verwaltungs- und Studentenstädte wie etwa Münster, Westfalen, wo buchstäblich nichts produziert wird, mit Industriestädten im Ruhrgebiet, wo das verachtete „Dunkeldeutschland“ verortet wird. Man gedenke des Malochers, der Tag für Tag um 5 Uhr früh sich aus dem Bett quält, damit irgendwelche „Filmemacher“, „Frauenbeauftragte“ und „Ethiklehrer“ ein bequemes und sorgenfreies Leben genießen können, das in der Hauptsache darin besteht, den Arbeitern das Leben schwer zu machen und ihnen ins Gesicht zu spucken. Man denke nur an den Ökoterror des linksliberalen Abschaums gegen die Arbeiterschaft! Ein Gutteil dieses Ausbeutergesocks betrachten sich als „Marxisten“. Ich möchte nicht in der Haut dieses volkommen entarteten und degenerierten linken Gesindels stecken, wenn das deutsche Volk im Rahmen der bevorstehenden Weltwirtschaftskrise erwacht und es zur Revolution kommt!

Zusammengefaßt kann man sagen, daß der Marxismus falsch liegt, weil er das Wesentliche (die Bioenergetik!) übersieht, und selbst, wenn man es so dreht, daß er recht hat, findet man durchweg ALLE Marxisten auf der falschen Seite des „Klassenkampfs“.

DIE MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS in drei Teilen (Teil 3)

26. Januar 2019

Teil 3 der Massenpsychologie des Faschismus handelt von der Überwindung der beiden Totalitarismen. Etwa anhand der Herstellung und der Verwendung von Mikroskopen wird einem das objektiv notwendige Ineinandergreifen der verschiedenen Arbeitsebenen und Arbeitsschritte deutlich vor Augen geführt und wie überflüssig und störend hier jede Ideologie ist. Das Eingreifen irgendwelcher Apparatschiks, die nichts mit den Arbeitsvorgängen verbindet, die Behinderung bis hin zur Unterbrechung des Arbeitsprozesses durch nationalistische und rassistische Wahnideen, etc.

Was uns dieses Werk heute zu sagen hat, ist offensichtlich. Ist doch die Asylkrise von Ideologie geprägt, ist ständig von „Demokratie“ die Rede, wenn es um die Durchsetzung von Politiken geht, die dem „Demos“, dem Volk massiv schaden. Und schließlich werden die Menschen von Kindesbeinen an derartig verbogen, daß sie nicht mehr ihre eigenen Interessen sehen und für ihre eigenen Interessen einstehen können. Und das alles im Namen der „moralischen Reinheit“, was uns zu Teil 1 zurückführt.

Die Sozialrevolutionäre Bewegung aus der Reich (der „Marxist“) herausgewachsen ist und ohne die dieses Buch schlichtweg undenkbar wäre, kann man auch als einen Aufstand der Arbeitssphäre gegen eine Schicht von nichtarbeitenden Nichtsnutzen und Parasiten betrachten: „Adel“, Rentiers, die Nomenklatura. Eine Schicht, die gerade Deutschland in den Untergang reitet.

DER ROTE FADEN (Band 2): 27. Die Pharma-Modjus ein Jahr vor Corona

23. März 2018

 

DER ROTE FADEN (Band 2): 27. Die Pharma-Modjus ein Jahr vor Corona

Sozialdarwinismus (Teil 2)

25. August 2015

In Teil 1 haben wir uns mit einer Möglichkeit, Arbeit und Antiarbeit voneinander zu unterscheiden, beschäftigt. Eine weitere Herangehensweise läge vielleicht darin, ökologische Betrachtungsweisen auf das Wirtschaftsleben zu übertragen. Demnach wäre Antiarbeit alles, was dem arbeitsdemokratischen „Ökosystem“ schadet.

Leider tut Hans Hass so, als würden die Energone ihre positiven Energiebilanzen im luftleeren Raum erzielen. Er scheint zu vergessen, daß alle Berufstätigen in einem Ökosystem verankert sind, nur daß hier die Fauna nicht aus Tieren, sondern aus anderen Berufstätigen besteht. So wäre z.B. ein Bäcker ohne Schuster, Arzt und Bauer überhaupt nicht in der Lage seine Brötchen zu backen, weshalb er sich ihnen ja auch mit „Tit for Tat“ nähern muß.

Daß Hass dies Eingebundensein so wenig in Betracht zieht, ist umso erstaunlicher, als er ja selber den Berufstätigen nicht auf den berufstätigen Menschen selber beschränkt, sondern auch alle für seine Erwerbstätigkeit notwendigen Einheiten umfassen läßt. Aus dieser Sichtweise ist aber unser Bäcker schon von vornherein in einen übergeordneten Organismus eingeordnet, ohne daß er erst Angestellter in einer Großbäckerei (also einem umfassenderen Energon) werden muß.

Demnach können wir die gesamte Arbeitsdemokratie als „übergeordnetes Lebewesen“ betrachten. In der Biologie wäre das so, als würde man z.B. Wälder, Wiesen oder Teiche so betrachten, wie Stephan Lackner es tut:

Ein gesundes, unbeschädigtes Gehölz schützt und stützt seine Einzelglieder. Der Waldrand mit seinen dichtverwobenen, bis zum Boden hinunter belaubten Ästen, die er der Außenseite zukehrt, ist ein Organ, genauso wie die Haut eines Tieres ein Organ ist. Dieser Mantel ist grundsätzlich anders konstruiert als das hohle, kahlstämmige Waldesinnere, das dem Knochengerüst vergleichbar ist. Zusammen bilden sie einen großen Organismus. (Die friedfertige Natur, München 1982)

Man kann sogar noch weiter gehen und die gesamte Erde als Lebewesen betrachten, das James Lovelock, wie in Die Orgonomie und die Energetik (Teil 2) erwähnt, „Gaia“ nennt. Lovelock sagt, „daß die Biosphäre eine sich selbst regulierende Wesenheit darstellt, dazu befähigt, unseren Planeten gesund zu erhalten, indem sie die chemische und physikalische Umwelt überwacht“.

Man denke auch daran, daß nach Reich sowohl der Mensch als auch die Atmosphäre eine Abpanzerung durch DOR erfahren können, daß also Gaia sich genauso panzern kann wie der Mensch.

Hass lehnt es jedoch strikt ab, Ökosysteme als Lebewesen zu betrachten. Denn im Gegensatz zu Energonen hätten Ökosysteme keinen Wirkungsgrad (die Entropie nimmt ab), sondern wären lediglich Gleichgewichtszustände (die Entropie bleibt konstant). Nach Hass befinden sich jene Systeme im Gleichgewichtszustand, denen nicht „das Kunststück durchschnittlich positiver Energiebilanzen gelingt. Hier zieht der Energonbegriff eine klare Grenzlinie.“ Hier hätten wir „die Kluft, welche die anorganische von den organischen Ordnungen trennt“ (Naturphilosophische Schriften, Bd. 2, München 1987).

Mit dem Orgonenergie-Akkumulator hat Reich gezeigt, daß diese Kluft nicht besteht und daß an der traditionellen Thermodynamik etwas nicht stimmen kann.

Hass‘ engbegrenzter Energonbegriff hat über die Vernachlässigung von (im weitesten Sinne des Wortes) „ökologischer“ Bewertungsmuster sicherlich dazu beigetragen, daß Hass grade jene Staatssysteme, z.B. das kommunistische, als am höchsten entwickelt und den Organismen am weitesten nahekommend betrachtet hat, die aus der Sicht eines Herbert Spencer ganz im Gegenteil am wenigsten entwickelt sind und in denen sich, nach Reich, die Arbeitsdemokratie am geringsten entfaltet hat.

Hass glaubt, daß „die Machtkörper des kommunistischen Ordnungsrezepts (…) den Organismen sehr ähnlich“ sind, da:

  1. die Initiative für Erwerb und Bedarfsbefriedigung dem Einzelnen entzogen und auf die Kompetenz der Gemeinschaft übertragen ist;
  2. die Leistungen des Einzelnen nicht ihm, sondern der Gemeinschaft dienen; und
  3. dem Einzelnen zugeteilt wird, worauf er im Rahmen der Gemeinschaft Anspruch hat. (Naturphilosophische Schriften, Bd. 4)

Dazu ist grundsätzlich zu sagen, daß diese Argumentation zweifelhaft bleibt, solange Hass nicht zwischen gepanzertem und ungepanzertem Organismus unterscheidet. Geht man nämlich vom gepanzerten Organismus aus, ist es nur ein kleiner Schritt „zur staatlichen Auffassung der menschlichen Gesellschaft oder umgekehrt, von der Idee des absoluten Staates zur mechanistischen Auffassung des Organismus.“ So Reich in Äther, Gott und Teufel, wo er die Arbeitsdemokratie mit dem (ungepanzerten) Organismus gleichsetzt.

Typischerweise fällt sowohl der „mechanistische gepanzerte Organismus“ als auch der „absolute Staat“ in eins mit seinem angeblichen Gegenteil: dem absoluten Chaos. So zeichnet sich der Zwangscharakter durch einen übergroßen Ordnungssinn aus, der jederzeit in sein schlampiges Gegenteil umschlagen kann. Viele Historiker haben sich verwundert darüber gezeigt, wie chaotisch und desorganisiert der nationalsozialistische Staat doch war. Das gleiche Phänomen fand sich im Realsozialismus.

Zwangsordnung und Chaos sind genauso funktionell identisch wie Ordnung und Freiheit. Weil zu viel „Ordnung“ Chaos bedingt, funktionieren weniger zwangsorganisierte Systeme besser und sind deshalb auch höher entwickelt. So ist Hass’ an Thomas Hobbes gemahnende Postulierung, daß der Kommunismus in seiner Organisation am höchsten entwickelt ist und darüber hinaus den natürlichen organismischen Verhältnissen am nächsten kommt, eine krasse Fehleinschätzung. Immerhin warnt aber Hass davor, daß gewaltsame (also sozialistische) Eingriffe in Wirtschaftssysteme den gleichen Effekt haben, wie gewaltsame Eingriffe in Ökosysteme. Und Hass schreibt, daß sowohl in „den Lebensräumen der Natur“ als auch im „liberalen Staat“ das „laisser fair laisser passer“ gewahrt bleiben.

Spencer unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Organisationstypen der Gesellschaft:

Die eine entspringt unmittelbar aus der Verfolgung individueller Zwecke und trägt nur indirekt zur sozialen Wohlfahrt bei; sie entwickelt sich unbewußt und ist nicht zwingender Natur. Die andere, die unmittelbar aus der Verfolgung sozialer Zwecke hervorgeht und nur indirekt zur individuellen Wohlfahrt beiträgt, entwickelt sich bewußt und ist zwingender Natur. (z.n. E.V. Zenker: Der Anarchismus [1895], Berlin 1984)

Spencer spricht hier von der freiwilligen Organisation, dem „industriellen Typus“, und der zwangsweisen Organisation, dem „kriegerischen Typus“, wobei der zweite „eine Folge des Abwehrbedürfnisses der Gesamtheit nach außen ist.“ Heute würden wir vom „unternehmerischen“ und „bürokratischen“ Organisationsmuster sprechen. Beim ersten Typus dient der Staat dem Individuum egoistisch als Organ, während umgekehrt beim zweiten Typus das Individuum „altruistisch“ zum Organ des Staats wird.

Den bürokratischen Typus finden wir im feudalistischen Absolutismus und im sozialistischen „Neofeudalismus“, während wir dem unternehmerischen Typus, der dem Ideal der Arbeitsdemokratie noch am nächsten kommt, im Kapitalismus begegnen. Nach diesem Schema wollen wir jetzt die vier Grundformen des Staates betrachten, die Hans Hass konstatiert (wobei unsere Darstellung in Einzelheiten aber gewichtig von Hass abweicht). Die ersten drei Grundformen gehören dem bürokratischen Typus an:

  1. Warum Spencer den bürokratischen Typus „kriegerisch“ genannt hat, sieht man am klarsten in seiner ersten Ausformung. Hier ist der Staat der Berufskörper des Herrschers, der ein Volk versklavt hat und es ausbeutet. Man denke an die Mongolenherrschaft über Rußland. Wir haben, so Hass, einen „schlechten Herrscher“ vor uns, der blind seine Erwerbsquelle ausplündert und damit seine eigene Lebensgrundlage untergräbt. Auf diese Weise, d.h. aus reinem Machtkalkül heraus, entstehen zwangsläufig Verbesserungen dieses Systems, die mit einer fortschreitenden „Humanisierung“ verbunden sind. In Wirklichkeit findet bei dieser Befriedung jedoch eine noch weitere Ausweitung des Staates statt, der schließlich die gesamte Gesellschaft umfaßt, so daß wir am Ende einen „Ameisenstaat“ vor uns haben. Diese Abfolge können wir uns an der russischen Entwicklung von der Mongolenherrschaft, über das Zarentum, bis zur kommunistischen Utopie vergegenwärtigen.
  2. Die erste Stufe dieser Verbesserung haben wir vor uns, wenn der reine Ausbeuter zu einem „guten Herrscher“ wird, der wie ein Parasit jedes Interesse hat, daß es seinem Wirt, also der Arbeitsdemokratie, einigermaßen gut geht. Das beste Beispiel für diese Entwicklung von Modell 1 zu Modell 2 ist der Wechsel von der SBZ zur „DDR“. Wurde der östliche Teil unseres Vaterlandes nach dem Krieg von den Sowjets noch offen ausgeplündert, änderte sich die reine Ausbeutung zur (naja…) sorgsamen Pflege, als sich das sozialistische Staatensystem ausbildete. Es entstand ein Staat, die „DDR“, der sich aktiv darum bemühte das Wirtschaftsleben funktionsfähig zu erhalten, um dem Parasiten, also der Nomenklatura, eine kontinuierliche Versorgung zu garantieren. Groteskerweise haben so die Kommunisten ihren Staat exakt nach dem Muster aufgebaut, das Marx in Das Kapital vom Staat als „Verwalter von Bourgeoisie-Interessen“ gezeichnet hat. Nach Hass hat Marx hier unser Modell 2 beschrieben, für das „die Scheinheiligkeit ein wichtiger Faktor“ sei. Man betrachte aus dieser Perspektive die Rolle, die die Ideologie im Ostblock einnahm!
  3. Die letzte Stufe der Befriedung des „kriegerischen“ Staatstypus würde dem entsprechen, was Hitler für die Nachkriegszeit als sozialistische „Volksgemeinschaft“ geplant hatte und was Chruschtschow, der letzte große Utopist Osteuropas, als „Volksstaat“ vorschwebte. Damit waren Systeme gemeint, in denen die Scheinheiligkeit überflüssig ist, weil alle Interessenkonflikte in einer allumfassenden Einheit aufgehoben sind – was genau dem Zustand bei den Ameisen entspricht. Selbstverständlich wird dies eine Utopie bleiben, nicht nur weil es den Interessen der Nomenklatura widerspricht, wie ja der Sturz Chruschtschows durch Breschnew gezeigt hat, sondern auch, weil der Mensch einfach nicht zur solidarisch-kollektivistischen Ameise geschaffen ist. Erstens reagiert er auf Zwang und nivellierende Einordnung mit unterschwelliger Rebellion, so fand im Ostblock über 40 Jahre hinweg „Dienst nach Vorschrift“ statt, und zweitens ist er nicht beliebig manipulierbar. Man denke an die Jugend im Ostblock, die vom Säuglingsalter an sozialistisch geformt wurde, nur um sich dann ihrer Natur gemäß dem Westen zuzuwenden.

Demnach war es dem Kommunismus grundsätzlich verwehrt, sich „natürlich“ weiterzuentwickeln und sich so zu stabilisieren. Aus dieser Sackgasse, in die der Rote Faschismus geraten ist, gibt es prinzipiell nur zwei Auswege – die nicht gangbar sind:

  1. Da sich also der Sozialismus von einer Pseudowissenschaft zur reinen Utopie verflüchtigt hat, versucht man krampfhaft das Modell 2 durch Reformen lebensfähig zu erhalten. Aber das führt zu nichts, da die Reformen immer inkonsequent bleiben müssen und deshalb das Chaos nur noch weiter erhöhen. Diese oberflächlichen Lockerungen erzeugen, da die entstandene Unordnung wieder bereinigt werden muß, eine stärkere Verhärtung. Lockert man z.B. das Plansystem und wird, gegen den Protest der Bevölkerung, die Preisgestaltung liberalisiert, muß es unweigerlich zu Ungleichgewichten in der Wirtschaft kommen, die wohl in einem freien Markt schnell wegreguliert werden würden, in einem sozialistischen System aber nur zerstörerisch wirken können. Das ist ähnlich wie bei der Lösung der Panzerung im menschlichen Organismus: wird sie nicht fachgerecht durchgeführt, führt die provozierte Orgasmusangst zu nur noch mehr Panzerung. Entsprechende Erfahrungen mußte die Wirtschaft der „DDR“ in den 1960er Jahren machen, als Reformen eingeleitet wurden, die vergleichbar jenen waren, die später Gorbatschow für die UdSSR anvisierte. In der „DDR“ war das Ergebnis eine verschlechterte Versorgung, weil die weitgehend vom Plan befreiten Betriebe ohne Rücksicht auf die Gesamtwirtschaft sich dort engagierten, wo es für sie am bequemsten und günstigsten war. Da aber die Verteilungswirtschaft grundsätzlich erhalten blieb, hatte dies den gegenteiligen Effekt wie im Westen. In der „DDR“ hatte es zur Konsequenz, daß die Planung verstärkt und die Wirtschaft noch weiter zentralisiert wurde. Die groteskeste Auswirkung solcher Reformen beobachtete man gegen Ende des Realsozialismus, als „die herrschende Klasse“, das in den staatlichen Betrieben beschäftigte Proletariat, langsam verarmte, während die kleinen Kapitalisten im neuen privaten Sektor immer reicher wurden.
  2. Als zweiter Weg aus der Sackgasse steht die Auflösung der Panzerung offen – die Revolution, in der die fachbewußten Werktätigen die kommunistischen Machthaber (die organisierte Emotionelle Pest) stürzen. Aber auch dieser Weg wird zu nichts führen, da alle charakterologischen Voraussetzungen für eine rationale Entwicklung fehlen und die „Revolution“ höchstwahrscheinlich den Roten durch den Schwarzen Faschismus ersetzt. Man darf nicht vergessen, daß sich der Marxismus nie in einigermaßen gesunden, sondern stets in seit Jahrhunderten schwerkranken, durch „Saharasia“ geprägten Gesellschaften durchgesetzt hat; daß er in einer Atmosphäre der Gewalt gedieh, die älter ist als Stalin, Lenin oder Marx. In einem Land wie Rußland existieren einfach keine demokratischen Traditionen. Vielmehr ist ganz ohne Zutun der Kommunisten das gesamte Leben schon von je her vom orientalischen Despotismus durchseucht – der einzig fruchtbare Nährboden für Marxens Leere. Nach der KP kam, verzögert durch einige „demokratische“ Wirren, in Gestalt Putins der KGB an die Macht. Es war ähnlich wie nach Stalins Tod, als in Gestalt von Beria der KGB nach der Macht zu greifen versuchte.

Das krasse Gegenbild zum kriegerischen Typus der oben vorgestellten Modelle 1 bis 3 finden wir dort, wo der Staat einfach nur ein Gemeinschaftsorgan ist. Reich hat dies in der Massenpsychologie des Faschismus im Kapitel „Die Entwicklung des autoritären Staatsapparats aus rationalen sozialen Beziehungen“ dargelegt.

Zumindest als Ideal ist dieses Modell 4, dieses System des „laissez faire, laissez passer“ in den westlichen Demokratien angelegt. Am reinsten wohl in der amerikanischen Verfassung, die seit über 200 Jahren in Kraft ist. Hier haben sozialistische Experimente, gegenwärtig die EUdSSR, immer wieder gezeigt, daß es keinen Kompromiß zwischen dem bürokratischen und dem unternehmerischen Typus geben kann. Man denke nur daran, was in den Jahrzehnten vor Thatcher die Labour-Partei in England angerichtet hat, über deren Herrschaft Reich Anfang 1949 an Neill schrieb, daß

jene sozialistischen Staatsregierungen repräsentieren Politik und Pest in einem weit schlimmeren Maße als je irgendetwas zuvor. Und das ist keine Übertreibung.

Und was ist mit den Krisenzuständen im Kapitalismus? Der Ökonom Milton Friedmann hat darauf hingewiesen, daß für alle Wirtschaftskrisen, die über die natürlichen Schwankungen (orgonotische Pulsation) hinausgingen, einzig und allein die Regierungen und die Notenbanken, nicht der Marktmechanismus, Schuld tragen.

So haben wir wieder die schon von Spencer postulierte Antithese zwischen Freiheit und Sozialismus vor uns:

Dabei darf aber nicht aus den Augen gelassen werden, daß man diesen Antagonismus nicht a priori in ein Rechts-Links-Schema pressen kann. So hat schon Spencer darauf hingewiesen, daß der Sozialismus in den Bereich der alten absolutistischen Gesellschaftsformen gehört und auf Bismarcks staatssozialistische Neigungen hingewiesen. Entsprechend waren auch während der Französischen Revolution nicht etwa die Jakobiner, sondern die Girondisten die wirklichen Revolutionäre! Für Lenin war die deutsche Reichsbahn das Vorbild für den Sozialismus. Marx ging mit seiner Ablehnung der Gewaltenteilung vollkommen konform mit den reaktionärsten Kräften der Restauration. So erscheint auch die geschichtliche Rückbesinnung in der späten „DDR“ in einem besonderen Licht.

Es besteht nicht nur die Gefahr, daß sich ein kommunistischer Staat vom Modell 2 zum Modell 3 weiterentwickelt, sondern auch die, daß das Modell 4 zum Modell 3 degeneriert:

Hass zufolge könnten sich auch die westlichen Staaten in „vollintegrierte Energone“ verwandeln, weil die Anbieter immer mehr versuchen die Nachfrage zu kontrollieren. Das entspricht dann fast den Zuständen in einer sozialistischen Planwirtschaft, wo auch nur das nachgefragt werden konnte, was planwirtschaftlich angeboten wurde, also die Produktion die Konsumption bestimmte. Entsprechend versucht man im Westen über die Werbung künstliche Nachfrage zu erzeugen und die bestehende zu kontrollieren. Zur Degeneration des Westens gehört natürlich auch die Ausbildung von Monopolen, von denen der Verbraucher abhängig wird. Dazu kommt noch, daß die großen Konzerne die „freien Unternehmer“ von Kleinbetrieben in die Abhängigkeit zwingen und dabei mehr versklaven und ausbeuten, als es bei einem rechtlich abgesicherten gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer je möglich wäre.

Erinnert sei auch daran, was durch staatliche (sozialistische) Eingriffe angerichtet wird, die fast durchgehend zugunsten der Konzerne wirken, denen z.B. für Industrieansiedlungen die Millionen hinterhergeworfen werden – die Millionen, die der Staat per Steuer den Handwerkern und Kleinunternehmern raubt. Man denke auch daran, was die „planwirtschaftlichen“ EUdSSR-Bürokraten in der Landwirtschaft zugunsten von Agrarfabriken angerichtet haben.

Die Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU hat immer wieder den schleichenden Verfall der sozialen Marktwirtschaft zur „brutalen Machtwirtschaft“ beklagt. Dieser Ausdruck gemahnt an das, was Spencer „kriegerischen Typus“ genannt hat. In diesem Zusammenhang sind auch Herbert Gruhls Auffassungen von Interesse, wie er sie in seiner Grundsatzrede auf dem Gründungsparteitag der ÖDP (der Alternative zu den Melonen – außen grün, innen rot mit braunen Kernen) am 6. März 1982 zum Ausdruck gebracht hat:

Gruhl hebt hervor, daß die selbstregulatorische, d.h. auf den ständigen Ausgleich von Angebot und Nachfrage beruhende Marktwirtschaft eine „nach ökologischen Prinzipien arbeitende Wirtschaftsform“ ist, die aber u.a. dann nicht funktionieren kann, wenn durch Monopolstellungen die Konkurrenten, „die man im Ökosystem die ‘natürliche Feinde’ nennt“, vernichtet werden. Dann führt Gruhl von der Kartell- bis zur Steuergesetzgebung alles mögliche an, was diesen Verfall der Markt- in eine Machtwirtschaft künstlich verhindert.

Sehr wichtig ist die Feststellung, daß in staatskapitalistischen Ländern viele dieser korrigierenden Einflüsse fortfallen. Infolgedessen ist dort die Machtzusammenballung total – und das heißt gleichzeitig: noch weiter entfernt von ökologischen Prinzipien.

Gut und schön, aber Gruhl scheint sich nicht zu fragen, wie denn eine Marktwirtschaft, die sich doch „ökologisch“ selbst steuert, überhaupt machtwirtschaftlich entarten konnte, d.h. auch, warum überhaupt künstlich korrigierende Eingriffe notwendig sind.

Ein weiteres Moment der Gruhlschen Analyse ist, daß sich „die westliche Version der eingeschränkten Marktwirtschaft“ durch die Einführung der „Wachstumswirtschaft“ selbst aufgehoben hätte, denn „Wachstumswirtschaft und Marktwirtschaft schließen auf die Dauer einander aus“. Man nehme eine abnehmende Nachfrage nach der Marktsättigung nicht mehr hin, sondern erhebe das wirtschaftliche Wachstum zum obersten Gesetz.

Das heißt nichts anderes, als daß die Marktkräfte ausgeschaltet werden müssen, wenn sie nicht steigernd wirken. Bleibt also die Steigerung aus, dann sind Eingriffe in den Markt nicht erlaubt, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Damit besteht auch kein grundsätzlicher Unterschied mehr zur Staatswirtschaft des Ostens, wo die Steigerung mit jedem Fünfjahresplan programmiert wird.

Gruhl bot hier eine Kritik der Hass‘schen und Marxschen Ansichten, wonach sich die Erwerbsorganisationen naturgegeben solang krebsartig ausweiten und anwachsen („Wachstumswirtschaft“) bis sie am ökologischen Kollaps zugrundegehen. Deshalb müsse, Hass zufolge, der Mensch planend eingreifen und diesen Naturprozeß bändigen. Für Gruhl jedoch ist diese Akkumulation kein natürlicher Vorgang, sondern Resultat der durch Eingriffe zerstörten natürlichen Wirtschaftsordnung – was durch neue korrigierende Eingriffe wiedergutgemacht werden muß.

Die Nomenklatura der „Marktwirtschaft“

19. Juli 2014

Die kapitalistische Nomenklatura wuchert wie ein Krebsgeschwür am arbeitsdemokratischen Organismus.

Als Oskar Lafontaine 2005 aus der SPD austrat, verwies er als Alternative zu Schröder und Merkel voller Begeisterung auf die expansive Geld- und Fiskalpolitik der angelsächsischen Welt. Gemeinsam höhlten und höhlen Kommunisten wie Lafontaine und sein fiskalpolitisches Vorbild, der angeblich „konservative“ George W. Bush, den Kapitalismus energetisch aus und steuern auf eine apokalyptische Weltwirtschaftskrise zu. Mit Obama sind alle Dämme gebrochen.

Es ist unfaßbar, welche Summen die Leute, die die Weltwirtschaft und damit die Menschheit an den Rand des Abgrundes geführt haben, raffen.

Bereits 2003 zitierte das rechtskonservative Internet-Journal The Federalist Digest den Finanzanalytiker und Publizisten Don Bauder:

Wenn der Klassenkrieg ausbricht, werden sich die Aktiengesellschaften und Wall Street nur selbst die Schuld geben können. Vor drei Jahrzehnten verdienten die Geschäftsführer der 100 größten Gesellschaften das 39-fache dessen, was der durchschnittliche Arbeiter erhielt. Jetzt sind es 1000mal mehr.

2002 war das Einkommen in den Chefetagen Großbritanniens dramatisch angestiegen – um das Siebenfache im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen. Bei den Spitzenmanagern der 100 führenden Gesellschaften stieg das Einkommen im Durchschnitt um 23% (auf 1 677 685 Pfund), während es beim Volk nur 3,2% waren. Gleichzeitig war der Wert der betroffenen 100 Firmen in den vorangegangenen drei Jahren um 50% gesunken!

Damals berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf die US-Steuerbehörde, daß die 400 größten Steuerzahler der USA im Jahr 2000 ein Vermögen von fast 70 Milliarden Dollar aufgewiesen hatten – gegenüber 53,5 Milliarden Dollar im Jahr zuvor!

An der Abkoppelung der Managergehälter vom realen Wirtschaftsleben und aberwitzigen Steigerungsraten im Einkommen der vermeintlichen „Elite“ wird sofort deutlich, wie über alle Maßen grotesk unser Geldsystem ist. Die einzige gangbare Alternative zum derzeitigen irrealen Kapitalismus findet sich in Ökonomie und Sexualökonomie.

Dort wird der planwirtschaftliche (!) Mechanismus beschrieben, der die „Nomenklatura“ unermeßlich reich macht. Es sind mafiöse Strukturen, die langsam aber sicher unsere Gesellschaft unterhöhlt haben und sie sehr bald zum Kollabieren bringen werden.

Man schaue sich etwa an, was gegenwärtig bei der EZB abläuft. Dazu Andreas Marquart vom Ludwig von Mises-Institut. Die Milliarden von Mario Draghi nutzen jenen, die das Geld als erste bekommen: Staaten, Banken und Großunternehmen. Der Mittelstand, die Arbeitsdemokratie, wird geschröpft. Marquart:

Weil sich das neu in Form von Kredit geschaffene Geld nicht gleichmäßig in einer Volkswirtschaft verteilt. Wer das neue Geld als erster erhält, profitiert zu Lasten derer, die in der Reihe weiter hinten stehen. Die Hauptprofiteure sind Staat, Banken und Großunternehmen. Es verliert aber sogar der relativ, der sich am liebsten gar nicht oder nur gering verschulden möchte. Er muß zuschauen, wie beispielsweise die Immobilie, auf die er anspart, immer teurer wird. Viele andere, die bereit sind, sich zu verschulden oder sich höher zu verschulden, bieten um diese Immobilie mit und treiben den Preis nach oben. (…) Von den jüngsten Geldspritzen profitieren vor allem Staaten und Banken. Die Staaten profitieren in der Form, daß ein Teil der immensen Liquidität, die geschaffen wird, in Staatsanleihen fließt und deren Renditen sinken läßt. Das erhöht für die Staaten den Spielraum für weitere Schulden. Die Banken profitieren, weil sie relativ risikolos in Staatsanleihen investieren können. Sie haben gar kein großes Interesse, Darlehen an Unternehmen zu vergeben. Warum auch … sie bekommen Geld fast umsonst und streichen durch die Investition in Staatsanleihen die Zinsdifferenz ein. (…) Es profitieren aber auch Unternehmen aus Sektoren und Branchen, die überdimensioniert sind und eigentlich eine Bereinigung erfahren müßten. Hier werden Unternehmen indirekt künstlich am Leben erhalten, deren Ressourcen woanders dringender benötigt würden.

In Deutschland besitzen die reichsten 5 Prozent über die Hälfte des Vermögens – und die Politik der EZB setzt alles daran, diese Quote zu erhöhen. Das, was in dieser Hinsicht gegenwärtig in Spanien geschieht, wirkt, als hätte es sich ein durchgeknallter Gesellianer ausgedacht! Der krypto-Gesellianische Wahnsinn hat Methode! Gleichzeitig überlegen die Finanzeliten, wie sie die von ihnen erzeugte soziale Kluft langfristig überleben können.

Im Kapitalismus hat, wie Milton Friedman es einmal ausdrückte, farbig bedrucktes Papier nur deshalb einen Wert, weil alle glauben, daß es einen Wert hat! In diesem Sinne ist Geld etwas rein „Ideeles“. Entsprechend ist der Kapitalismus ein Tummelplatz der Gaukler und Betrüger und Verschwörer (die Nomenklatura), die wie die Maden im Speck der Arbeitsdemokratie leben.

Der wirkliche Wert des Geldes beruht darauf, daß es mit der dem arbeitsdemokratischen Kern der Gesellschaft verbunden ist, d.h. eine „materielle“ Grundlage hat: das Versprechen, für das das „farbig bedruckte Papier“ steht, wird tatsächlich eingelöst. Diese „Einlösung“ ist prinzipiell in zweierlei Gestalt möglich: jemand arbeitet, buchstäblich werden die Schulden „abgearbeitet“, oder der Geldschein wird gegen eine entsprechende Menge Gold eingetauscht, also etwas Materielles, was alle guten Eigenschaften des immateriellen Geldes hat. Beispielsweise, daß es gegen alles andere ausgetauscht werden kann, was bei einem beliebig anderen Gegenstand, etwa einer Banenenstaude oder einem Plastikeimer voller Würme oder einem Drehzahlmesser, nicht der Fall wäre.

Die besagte Nomenklatura versucht alles, um ihre Machtbasis, die Geldwirtschaft, von diesen materiellen und damit behindernden Grundlagen zu kappen. Die alten, vorkapitalistischen Zeiten sollen wiederhergestellt werden, in der alles auf Symbolik beruhte. Entsprechend sind die natürlichen Verbündeten der kapitalistischen Nomenklatura die rechts- und linksextremen Antikapitalisten.

In Ökonomie und Sexualökonomie wird erklärt, warum die Islamisten und die neo-feudalistischen Sozialisten die USA (den Kapitalismus) so abgrundtief hassen. Die wirtschaftlichen, politischen und sogar religiösen Gründe sind nur vorgeschoben. Um was es wirklich geht, ist das verzweifelte Festklammern an überkommenen Strukturen, die zwar unglücklich machen, aber gleichzeitig verhindern, daß die Menschen ihr Elend spüren („erleiden“) müssen.

Diese Strukturen sind vor Jahrhunderten aufgebrochen und haben in blutigen Geburtswehen dem Kapitalismus schließlich freie Bahn gelassen. Reich hat, unter dem verhängnisvollen Einfluß der Marxschen Lehre, diesen Prozeß anfangs nicht durchschaut. Als er dann in Die Massenpsychologie des Faschismus die „sexuellen Verhältnisse“ gleichberechtigt neben die wirtschaftlichen Verhältnissen zu stellen wagte, wurde er von den Marxisten geächtet. Später, im Christusmord, betonte er schließlich, daß die genitale Misere im Westen in der Bedeutung im Rang weit vor den wirtschaftlichen Sorgen steht „und in den asiatischen Gesellschaften sind sie unmittelbarer Grund und ständige Quelle von deren ökonomischem Elend“ (Christusmord, Freiburg 1978, S. 115).

Was bei der kapitalistischen Emanzipationsbewegung falsch gelaufen ist, wird ebenfalls in Ökonomie und Sexualökonomie ausgeführt: der Kern des Kapitalismus, das Geld, ist sozusagen „feudalistisch“ geblieben, d.h. es hat sich von der arbeitsdemokratischen Sphäre gelöst bzw. nie an sie Anschluß gefunden.

Seit Nixon 1971, getreu der Doktrin John Maynard Keynes‘, die Golddeckung des Dollars endgültig beseitigte, ist die Fiskal- und Geldpolitik nichts anderes als staatliche Herstellung von Falschgeld, das den Organismus des Kapitalismus von innen her aushöhlt. Der Kapitalismus ist an einer Art „Krebsschrumpfungs-Biopathie“ erkrankt! Die Wirtschaft wird ständig künstlich mit „Geldschöpfung“ angekurbelt. Es fließt dermaßen viel Geld in den Markt, daß es dafür keine sinnvollen Investitionsmöglichkeiten gibt. So platzt eine „Blase“ (ein „Tumor“) nach der anderen, die Internetblase, die Imobilienblase, etc. Jetzt ist das System dermaßen instabil, die Fundamente des Geldwertes dermaßen brüchig, daß noch mehr Geld, und zwar unermeßlich viel, „geschöpft“ wird.

Der Wirtschaftswissenschaftler Guido Hülsmann führt in seinem Nachwort zu Murray Newton Rothbards Buch Das Schein-Geld-System folgendes aus:

Genau wie die nationalen Währungssysteme geschaffen wurden, um den jeweils politisch einflußreichsten Gruppen ständige Vorteile zu Lasten aller anderer Bürger zu verschaffen, so wurden bestimmte internationale Institutionen (EWS, EZB, IWF usw.) ins Leben gerufen, um diese Vorteile für die politische und administrative Kaste zu erhalten und zu festigen.

Siehe auch Roland Baaders Geld, Gold und Gottspieler.

Die entsprechenden staatskriminellen Kreise in Europa stecken z.B. hinter dem Euro. Die Nomenklatura will an die Goldreserven, so eine mögliche Wiedereinführung des Goldstandards hintertreiben und die ökonomischen Grundlagen der Arbeitsdemokratie endgültig zerstören, auf daß sie ewig für ihre Klientel Geld „schöpfen“ können.

Naiv wie unsereiner ist, frägt er sich, warum man nicht gleich auf die eine funktionierende Weltwährung zurückgreift: das Gold!

Selbst den Science Fiction-Autoren fällt kein besseres Geld ein als das fiktive Edelmetall „Latinum“ der Ferengi! Wie, um alles in der Welt, soll eine internationale (gar „interplanetare“) Wirtschaft auch anders funktionieren können!

Star Trek ist in dieser Hinsicht tatsächlich sehenswert. Wie wäre ein längerfristiger Handel zwischen unterschiedlichen Sternensystemen möglich, also Zivilisationen, die nichts miteinander verbindet außer gegenseitiges Mißtrauen und Angst? Über das Universalzahlungsmittel Gold (bzw. „Latinum“) und/oder über Arbeit! Betrug und Übervorteilung sind dergestalt so gut wie ausgeschlossen. Unruhe kommt erst ins Spiel, wenn irgendeine „dritte Macht“ auf Gewalt setzt und das Wechselspiel von Geben und Nehmen außer Kraft setzt.

legendsoftheferengi